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Title:
METHOD FOR THE OPERATION OF A POWER LINE, AND ARRANGEMENT COMPRISING A POWER LINE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2007/020265
Kind Code:
A1
Abstract:
Disclosed is a power line (1) comprising several switchable phase conductors (1a, 1b, 1c). A spare conductor (6) is also provided. A faulty phase conductor (1a) is switched off in case of a fault while the other phase conductors (1b, 1c) remain in the switched-on state. The spare conductor (6) is switched on electrically in parallel to the faulty phase conductor (1a) and takes over the function thereof. In order to connect the spare conductor (6) to a phase associated with the faulty phase conductor (1a), a switching device (7, 7a, 7b) is provided via which the phase (3a, 3b, 3c) is selected.

Inventors:
SCHOEFFNER GUENTHER (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/065337
Publication Date:
February 22, 2007
Filing Date:
August 16, 2006
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
SCHOEFFNER GUENTHER (DE)
International Classes:
H02J3/00
Foreign References:
DE417650C1925-08-17
DE587842C1933-11-09
DE845669C1952-08-04
DE19836325A12000-02-24
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum Betrieb einer Elektroenergieübertragungslei ¬ tung (1) , welche mehrere schaltbare Phasenleiter (Ia, Ib, Ic) sowie einen Reserveleiter (6) aufweist, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass

- bei einer Störung eines der eingeschalteten Phasenleiter

(Ia, Ib, Ic) der gestörte Phasenleiter (Ia) ausgeschaltet wird, während die verbleibenden Phasenleiter (Ib, Ic) ein geschaltet verbleiben, und dass

- der Reserveleiter (6) elektrisch parallel zu dem gestörten Phasenleiter (Ia) eingeschaltet wird und dessen Funktion übernimmt .

2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass der Reserveleiter (6) bedarfsweise jeweils die Funktion eines beliebigen Phasenleiters (Ia, Ib, Ic) übernimmt.

3. Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung (1) mit mehreren schaltbaren Phasenleitern (Ia, Ib, Ic) sowie mit einem Reserveleiter (6), d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass mittels einer Umschalteinrichtung (7, 7a, 7b) der Reservelei- ter (6) wahlweise zu einem der Phasenleiter (Ia, Ib, Ic) elektrisch parallel schaltbar ist.

4. Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung (1) nach Anspruch 3, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Umschalteinrichtung (7, 7a, 7b) mehrere Auswahlschalter aufweist, über welche eine Auswahl der Zuordnung der Reserve ¬ leitung (6) zu einer Phase (3a, 3b, 3c) der mehreren Phasenleiter (Ia, Ib, Ic) erfolgt.

5. Anordnung mit Elektroenergieübertragungsleitung (1) nach Anspruch 4, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Auswahlschalter gegeneinander verriegelt sind.

6. Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung (1) nach Anspruch 4 oder 5, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Auswahlschalter leistungselektronische Bauelemente (10a, 10b, 10c) aufweisen.

7. Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung (1) nach Anspruch 4 bis 6, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Auswahlschalter Schaltgeräte mit relativ zueinander bewegbaren Kontaktstücken aufweisen.

8. Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 7, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass zumindest einer der Auswahlschalter selbst ein Leistungsschalter ist oder zumindest einem der Auswahlschalter ein Leistungsschal- ter elektrisch in Reihe vorgeschaltet ist.

9. Anordnung mit Elektroenergieübertragungseinrichtung (1) nach einem der Ansprüche 4 bis 8, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Reserveleitung (6) innerhalb von maximal 1 Sekunde zu ¬ schaltbar ist.

Description:

Beschreibung

Verfahren zum Betrieb einer Elektroenergieübertragungsleitung sowie Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Betrieb einer Elektroenergieübertragungsleitung, welche mehrere schaltbare Phasenleiter sowie einen Reserveleiter aufweist, sowie auf eine Anordnung mit einer Elektroenergieübertra- gungsleitung.

Es ist bekannt, zur übertragung elektrischer Energie Elektro ¬ energieübertragungsleitungen einzusetzen, welche mehrere Phasenleiter aufweisen. Großtechnisch wird oft ein Dreiphasen- wechselspannungssystem eingesetzt. Die einzelnen Phasenleiter sind jeweils schaltbar, so dass die Elektroenergieübertra ¬ gungsleitung ein- bzw. ausgeschaltet werden kann. Zur Gewährleistung einer hohen Versorgungssicherheit ist bekannt, meh ¬ rere Elektroenergieübertragungsleistungen mit mehreren schaltbaren Phasenleitern einzusetzen. Im Falle einer Störung einer der Elektroenergieübertragungsleitungen kann auf die weitere Elektroenergieübertragungsleitung umgeschaltet werden, so dass eine weitere Versorgung mit elektrischer Energie für die Abnehmer sichergestellt ist.

In der Fachwelt wird weiterhin diskutiert, statt der Verwen ¬ dung eines kompletten zweiten Systems mit mehreren schaltbaren Phasenleitern lediglich einen Reserveleiter vorzusehen. Oftmals treten auf Elektroenergieübertragungsleitungen Fehler lediglich in einem der Phasenleiter auf. Die anderen Phasenleiter sind ungestört. Der Reserveleiter kann dann entsprechend eingesetzt werden, um die elektrische Energie weiterhin zu übertragen. Dies hat den Vorteil, dass die nötigen Inves ¬ titionen zur Gewährleistung einer sicheren Elektroenergie-

übertragung vermindert werden, da die Anzahl der für den Ausfall vorzuhaltenden schaltbaren Phasenleiter auf einen Reserveleiter reduziert wird.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Betrieb einer Elektroenergieübertragungsleitung der eingangs genannten Art anzugeben, welches bei reduzierten Investitionskosten eine hohe Versorgungssicherheit gewährleistet.

Bei einem Verfahren zum Betrieb einer Elektroenergieübertra ¬ gungsleitung der Eingang genannten Art wird die Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass

- bei einer Störung eines der eingeschalteten Phasenleiter der gestörte Phasenleiter ausgeschaltet wird, während die verbleibenden Phasenleiter eingeschaltet verbleiben, und dass

- der Reserveleiter elektrisch parallel zu dem gestörten Phasenleiter eingeschaltet wird und dessen Funktion übernimmt.

Bisherige Lösungen wiesen den Nachteil auf, dass bei einer Störung die gestörte Elektroenergieübertragungsleitung zunächst vollständig abzuschalten war, um im Anschluss die Re- serveelektroenergieübertragungsleitung zuzuschalten. Dies hatte beispielsweise zur Folge, dass Versorgungsausfälle von mehreren Sekunden Dauer auftreten konnten. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird sichergestellt, dass lediglich der von einer Störung betroffene Leiter außer Betrieb geht. Die verbleibenden Phasenleiter der Elektroenergieübertragungsleitung können weiterhin zur Energieversorgung genutzt werden. Bei einem entsprechend stabilen Elektroenergieübertragungsnetz kann es dabei zu einer vorübergehenden Unsym- metrie auf der Elektroenergieübertragungsleitung kommen. Ein möglichst rasches Zuschalten des Reserveleiters hilft diese Unsymmetrie nur während eines kurzen Augenblicks zuzulassen,

um anschließend die Elektroenergieübertragungsleitung nach erfolgter Zuschaltung des Reserveleiters wieder symmetrisch zu betreiben.

Durch die Umschaltung unter Betriebsbedingungen kann die

Elektroenergieversorgung zumindest in den störungsfreien Phasenleitern der Elektroenergieübertragungsleitung unterbrechungsfrei erfolgen. Während des Betriebes mit dem Reserve ¬ leiter wird dem Betreiber ausreichend Zeit gegeben, entspre- chende Schalthandlungen vorzunehmen, um Verbraucher über alternative Wege zu versorgen und die mit einer Reserveleitung betriebene Elektroenergieübertragungsleitung ausschalten zu können. Diese Versorgungslage kann dann dazu genutzt werden, den gestörten Phasenleiter, welcher durch den Reserveleiter ersetzt wurde, in Stand zu setzen, um einen regulären Betrieb der Elektroenergieübertragungsleitung aufzunehmen.

Dieses Betriebsverfahren eignet sich insbesondere für die An ¬ wendung an gasisolierten elektrischen Leitungen. Solche Lei- tungen weisen einen elektrischen Leiter im Innern eines ver- windungssteifen Kapselungsgehäuses auf, wobei das Innere des Kapselungsgehäuses mit einem unter erhöhtem Druck stehenden Isoliergas befüllt ist. Derartige Leitungen weisen eine we ¬ sentlich höhere übertragungskapazität für elektrische Energie auf, als bekannte Kabel- oder Freileitungsanordnun ¬ gen. Aufgrund der großen Energiemengen die über gasisolierte Leitungen übertragbar sind, ist ein vorsorgliches paralleles Verlegen mehrerer Systeme von Elektroenergieübertragungslei ¬ tungen nur bedingt wirtschaftlich durchführbar. Der Auslas- tungsgrad der gasisolierten Leitungen würde entsprechend ab ¬ sinken und damit die Wirtschaftlichkeit des Betriebes senken. Daher ist es bei derartigen Elektroenergieübertragungsleitungen von besonderem Interesse, lediglich einen separaten Re-

serveleiter vorzuhalten und diesen bedarfsweise bei der Störung eines Phasenleiters einzusetzen.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung kann vorsehen, dass der Reserveleiter bedarfsweise jeweils die Funktion eines beliebigen Phasenleiters übernimmt.

Durch das Vorsehen des Reserveleiters und einem beliebigen übernehmen der Funktion eines der Phasenleiter der Elektro- energieübertragungsleitung entsteht ein flexibel einzusetzendes System. Die im Elektroenergieübertragungsbereich geforderte übertragungssicherheit von (n - 1) , das heißt, bei Aus ¬ fall eines Betriebsmittels, muss das Gesamtsystem weiterhin stabil betreibbar sein, kann durch die wahlweise Zuschaltung des Reserveleiters auf eine beliebige Phase sichergestellt werden .

Eine weitere Aufgabe der Erfindung ist, eine Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung mit mehreren schalt- baren Phasenleitern sowie einem Reserveleiter anzugeben, die ein einfaches übertragen der Funktion eines gestörten Phasenleiters auf einen Reserveleiter ermöglicht.

Erfindungsgemäß wird dies bei einer Anordnung mit einer Elektroenergieübertragungsleitung sowie einem Reserveleiter dadurch gelöst, dass mittels einer Umschalteinrichtung der Reserveleiter wahlweise zu einem der Phasenleiter elektrisch parallel schaltbar ist.

Jeder der schaltbaren Phasenleiter ist einer bestimmten Phase zugeordnet . Im Fehlerfall wird der fehlerhafte Phasenleiter von der ihm zugeordneten Phase eines Netzsystems abgetrennt. über eine Umschalteinrichtung kann der Reserveleiter auf die betroffene Phase umgeschaltet werden und zu dem fehlerhaften

Phasenleitern elektrisch parallel geschaltet werden. Die Umschalteinrichtung ist dabei derart ausgestaltet, dass der Re ¬ serveleiter auf jede Phase der jeweils zugeordneten Phasenleiter verschaltbar ist. Durch eine derartige Umschaltung wird eine flexible Nutzung der Reserveleitung ermöglicht.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Umschalteinrichtung mehrere Auswahlschalter aufweist, über welche eine Auswahl der Zuordnung der Reserveleitung zu einer Phase der mehreren Phasenleiter erfolgt.

Durch den Einsatz mehrerer Auswahlschalter wird die Redundanz des Systems weiter erhöht. So ist es möglich, selbst bei dem Ausfall eines der Auswahlschalter zumindest mittels der verbleibenden Auswahlschalter eine Zuordnung der Reserveleitung auf die verbleibenden Phasen vorzunehmen. Die Auswahlschalter können dabei strahlenförmig jeweils eine Verbindung von einer Phase zu einem Knotenpunkt, an welchem sich die Reserveleitung anschließt, herstellen.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung kann dabei vorsehen, dass die Auswahlschalter gegeneinander verriegelt sind.

Durch eine Verriegelung der Auswahlschalter gegeneinander ist sichergestellt, dass ein gleichzeitiges Einschalten mehrerer Auswahlschalter ausgeschlossen ist. Eine derartige Schaltung würde im System einen Kurzschluss erzeugen. Durch die Verriegelung der Auswahlschalter gegeneinander, wird die Zuverlässigkeit der Gesamtanordnung sichergestellt und eine Gefähr- düng von Menschen und Einrichtungen vermieden.

Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung kann vorsehen, dass die Auswahlschalter leistungselektronische Bauelemente auf ¬ weisen .

Leistungselektronische Bauelemente können vergleichsweise schnell von einem elektrisch isolierenden in einen elektrisch leitenden Zustand und umgekehrt umschalten und so einen Strompfad für eine Phasenauswahl schalten. Derartige leis ¬ tungselektronische Bauelemente sind beispielsweise Leistungs ¬ transistoren sowie IGBT' s.

Weiterhin kann vorteilhaft vorgesehen sein, dass die Auswahl- Schalter Schaltgeräte mit relativ zueinander bewegbaren Kontaktstücken aufweisen.

Schaltgeräte mit relativ zueinander bewegbaren Kontaktstücken sind in vielfältigen Ausgestaltungsvarianten am Markt erhält- lieh und zuverlässig einsetzbar. Beispielsweise können die Schaltgeräte Trennschalter sein, die annähernd stromlos ge ¬ schaltet werden sollen. Vorteilhaft ist es dabei, Trennschal ¬ ter einzusetzen, die innerhalb von Teilen einer Sekunde ihren Schaltzustand verändern.

Vorteilhafterweise kann vorgesehen sein, dass an einem Aus ¬ wahlschalter eine Kombination aus leistungselektronischen Bauelementen und herkömmlichen Schaltgeräten mit relativ zueinander bewegbaren Kontaktstücken eingesetzt wird. So kann es vorgesehen sein, zum schnellen Schalten die leistungselektronischen Bauelemente einzusetzen und diese Bauelemente zum initiieren eines Schaltvorganges zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verwenden. Mit der Herstellung einer elektrisch geschlossenen Strombahn kann beispielsweise nacheilend ein parallel geschaltetes, vergleichsweise langsam bewegtes Kon ¬ taktstück eines elektrischen Schaltgerätes nachgeführt wer ¬ den. Umgekehrt kann bei einem Ausschaltvorgang voreilend ein Strompfad durch relativ zueinander bewegbare Kontaktstücke unterbrochen werden und ein parallel geschalteter mit einem

leistungselektronischen Bauelemente versehener schaltbarer Strompfad zeitlich folgend ausgeschaltet werden.

Es kann weiter vorteilhaft vorgesehen sein, dass zumindest einer der Auswahlschalter selbst ein Leistungsschalter ist oder zumindest einem der Auswahlschalter ein Leistungsschalter elektrisch in Reihe vorgeschaltet ist.

Mittels eines Leistungsschalters sind verschiedenste Ströme von Betriebsströmen bis zu Kurzschlussströmen sicher ein- oder auch ausschaltbar. Durch die Nutzung eines Leistungsschalters an zumindest einem der Auswahlschalter ist es mög ¬ lich, die Reserveleitung sehr schnell zuzuschalten, da selbst bei einem Schalten auf einem Kurzschluss mittels des Leis- tungsschalters der Strompfad wieder unterbrechbar ist, so dass eine Gefährdung von Anlagenteilen ausgeschlossen ist.

Weiterhin kann jedoch auch vorgesehen sein, dass zumindest zu einem der Auswahlschalter ein Leistungsschalter elektrisch in Reihe vorgeschaltet ist. Dadurch ist eine Aufteilung der

Funktionen der Auswahl der zuzuordnenden Phase zu der Reserveleitung auf den Auswahlschalter und dem eigentlichen Zuschalten der Leitung auf die ausgewählte Phase mittels des Leistungsschalters vorgenommen. Mittels eines konstruktiv einfachen Auswahlschalters erfolgt die Auswahl der Phase.

Mittels des Leistungsschalters kann zuverlässig ein Strompfad geschaltet werden. Vorteilhafterweise sollten dann als Aus ¬ wahlschalter Trennschalter eingesetzt werden, die eine schnelle Schaltbewegung ermöglichen. So genannte Schnell- zeittrenner, die innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde einen Strompfad schließen bzw. öffnen, sind eine Vorausset ¬ zung, um mittels eines gemeinsamen Leistungsschalters die Re ¬ serveleitung innerhalb eines kurzer Zeit auf eine entspre ¬ chende Phase des mehrphasigen Elektroenergieübertragungssys-

tems aufzuschalten . Statt der Verwendung verschiedener Schaltgeräte für die Trenn- und die Schaltfunktion können auch Leistungsschalter mit Trennfunktion eingesetzt werden. Diese sind derart konstruiert, dass sie sowohl die Anforde- rungen an einen Leistungsschalter als auch die Bedingungen eines Trennschalters erfüllen.

Vorteilhafterweise kann weiter vorgesehen sein, dass die Re ¬ serveleitung innerhalb von maximal 1 Sekunde zuschaltbar ist.

Um ein Außertrittfallen von Generatoren innerhalb des Elektroenergieübertragungsnetzes, in welchem die gestörte Elektroenergieübertragungsleitung befindlich ist, zu vermeiden, sollte die asymmetrische Belastung des Netzes während des Umschaltens nur von kurzer Zeitdauer sein. Innerhalb von maximal einer Sekunde, insbesondere innerhalb von maximal 500 ms, ist eine entsprechende Detektion eines Fehlers in einem Phasenleiter der Elektroenergieübertragungsleitung nötig, mittels der Umschalteinrichtung eine entsprechende Auswahl der Zuordnung der Reserveleitung auf die entsprechende Phase nötig und es ist mittels eines Leistungsschalters die Reser ¬ veleitung zuzuschalten.

Im Folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung näher beschrieben sowie schematisch in einer Zeichnung dargestellt.

Dabei zeigt die

Figur 1 eine Elektroenergieübertragungsleitung und einen Reserveleiter, welcher mittels Leistungsschaltern mit Trennerfunktion schaltbar ist, die

Figur 2 eine Schaltungsvariante des Reserveleiters mittels leistungselektronischen Bauelementen, die

Figur 3 eine Schaltungsvariante des Reserveleiters mittels eines gemeinsamen Leistungsschalters und mehreren Auswahlschaltern .

Anhand der Figur 1 wird zunächst der Aufbau einer Elektro ¬ energieübertragungsleitung 1 erläutert. Die Elektroenergie ¬ übertragungsleitung 1 weist mehrere schaltbare Phasenleiter Ia, Ib, Ic auf. Jeder der Phasenleiter Ia, Ib, Ic ist mittels eines Leistungsschalters 2a, 2b, 2c schaltbar. Mittels der

Leistungsschalter 2a, 2b, 2c sind die Phasenleiter Ia, Ib, Ic der Elektroenergieübertragungsleitung 1 an mehrere Phasen 3a, 3b, 3c eines mehrphasigen Wechselspannungssystems schaltbar. In Energieflussrichtung vor und hinter den Leistungsschaltern 2a, 2b, 2c sind jeweils Trennschalter 4a, 4b, 4c; 5a, 5b, 5c angeordnet. Die Trennschalter 4a, 4b, 4c; 5a, 5b, 5c können bei ausgeschalteten Leistungsschaltern 2a, 2b, 2c zusätzliche Trennstellen vor und hinter den Leistungsschaltern 2a, 2b, 2c herstellen. Dadurch ist es möglich, beispielsweise die Leis- tungsschalter 2a, 2b, 2c zu revidieren oder auszutauschen.

Zu der Elektroenergieübertragungsleitung 1 ist ein Reserveleiter 6 zugeordnet. Der Reserveleiter 6 weist annähernd den ¬ selben Verlegeweg wie die Elektroenergieübertragungsleitung 1 auf. Der Reserveleiter 6 ist wie ein Phasenleiter 2a, 2b, 2c dimensioniert und elektrisch gleichwertig. So ist der Reser ¬ veleiter 6 auch über längere Zeiträume ebenso wie ein Phasen ¬ leiter 2a, 2b, 2c belastbar. Der Reserveleiter 6 ist über eine Umschalteinrichtung 7 variabel mit den Phasen 3a, 3b, 3c verbindbar. Im vorliegenden Fall ist die Umschalteinrichtung 7 in Form dreier Leistungsschalter realisiert, die über eine Trennerfunktion verfügen. Dafür ist entweder an den Leistungsschaltern jeweils ein zusätzlicher Trennschalter vorgesehen, oder die Unterbrechereinheiten der Leistungsschalter

ist derart gestaltet, dass sie zusätzlich eine Trennerfunk ¬ tion übernehmen. In Richtung des Reserveleiters 6 ist ein Knotenpunkt 8 angeordnet . über den Knotenpunkt 8 kann der Re ¬ serveleiter 6 beliebig auf die drei Phasen 3a, 3b, 3c ge- schaltet werden. Zusätzlich ist ein Reserveleitertrennschal ¬ ter 9 vorgesehen. Der Reserveleitertrennschalter 9 dient dem Abtrennen des Reserveleiters 6 in einem ausgeschalteten Zustand der Umschalteinrichtung 7. Im normalen Betriebsfall kann der Reserveleitertrennschalter 9 vorgeschaltet im Ein- schaltzustand befindlich sein, so dass eine Umschaltung von einem gestörten Phasenleiter Ia, Ib, Ic auf den Reserveleiter 6 lediglich von der Umschalteinrichtung 7 bestimmt wird.

Im Folgenden soll beispielhaft das Verfahren bei einer Stö- rung in einem der Phasenleiter Ia, Ib, Ic beschrieben werden. Im eingeschalteten Zustand der Elektroenergieübertragungslei ¬ tung 1 sind die Trennschalter 4a, 4b, 4c; 5a, 5b, 5c einge ¬ schaltet. Ebenso sind die Leistungsschalter 2a, 2b, 2c einge ¬ schaltet, so dass ein Elektroenergiefluss von den Phasen 3a, 3b, 3c in die Elektroenergieübertragungsleitung 1 hinein erfolgen kann. Bei einem Fehler in einem Phasenleiter Ia, z. B. ein Erdschluss oder eine Unterbrechung des Phasenleiters Ia, erfolgt eine Abschaltung des Phasenleiters Ia mittels des zu ¬ gehörigen Leistungsschalters 2a. Die Leistungsschalter 2b, 2c der nicht gestörten Phasenleiter Ib, Ic bleiben weiterhin im eingeschalteten Zustand und übertragen Energie zu den Abnehmern hin. Abnehmer können einzelne Verbraucheranlagen oder auch weitere Netzabschnitte sein. Mit dem Ausschalten des ge ¬ störten Phasenleiters Ia wird die Umschalteinrichtung 7 der- art geschaltet, dass der Reserveleiter 6 auf die dem gestör ¬ ten Phasenleiter Ia zugeordnete Phase 3a durch den dieser Phase 3a zugeordneten Leistungsschalter mit Trennfunktion erfolgt. Mit dem Zuschalten über die Umschalteinrichtung 7 auf die entsprechende Phase 3a stehen wieder drei Phasenleiter

Ib, Ic, 6 zur Energieübertragung zur Verfügung. Auf der Abnehmerseite, beispielsweise einem Netzabschnitt, ist eine gleichwirkende Umschalteinrichtung, wie in der Figur 1 dargestellt, vorzusehen, so dass auch dort eine entsprechende Um- Schaltung von dem gestörten Phasenleiter Ia auf den Reserveleiter 6 erfolgen kann. Ebenso sind gegebenenfalls entspre ¬ chende weitere Schalteinrichtungen in der Elektroenergieübertragungsleitung 1 vorzusehen.

Die Figur 2 zeigt einen gleichartigen Aufbau einer Elektroenergieübertragungsleitung 1 und einer Reserveleitung 6, wie in der Figur 1 dargestellt. Die Umschalteinrichtung 7a ist jedoch in einer alternativen Ausgestaltung ausgeführt. Das Verfahren des Umschaltens von einem gestörten Phasenleiter auf den Reserveleiter 6 erfolgt jedoch in der gleichen Art und Weise. Die in der Figur 2 dargestellte Umschalteinrichtung weist als Auswahlschalter drei leistungselektronische Bauelemente, beispielsweise IGBT' s 10a, 10b, 10c auf. Jedes der leistungselektronischen Bauelemente 10a, 10b, 10c über- brückt einen Trennschalter. Jedem der leistungselektronischen Bauelemente 10a, 10b, 10c sowie den zugeordneten Trennschal ¬ tern ist jeweils ein Leistungsschalter vorgeschaltet, welche auf einen gemeinsamen Knotenpunkt 8 die drei Phasen 3a, 3b, 3c aufschaltend können. An den Knotenpunkt 8 ist über einen Reserveleitertrennschalter der Reserveleiter 6 angeschlossen. Bei einer Störung in einem der Phasenleiter der Elektroenergieübertragungsleitung 1 wird zunächst das entsprechende zu ¬ gehörige leistungselektronische Bauelement 10a, 10b, 10c ge ¬ schaltet. Aufgrund der Wirkungsweise kann dies sehr schnell erfolgen, so dass rasch darauf folgend der entsprechend zuge ¬ ordnete Leistungsschalter eingeschaltet werden kann und damit der Reserveleiter 6 auf die entsprechende Phase 3a, 3b, 3c aufgeschaltet wird. Nach erfolgter Durchschaltung des leistungselektronischen Bauelementes kann vergleichsweise langsam

der jeweilige parallel zu den leistungselektronischen Bauelementen 10a, 10b, 10c geschaltete Trennschalter geschlossen werden. Nach dem Schließen des Trennschalters kann der Strompfad über das leistungselektronische Bauelement 10a, 10b, 10c wieder aufgetrennt werden.

Durch diese Art einer Ausgestaltung können kostengünstige leistungselektronische Bauelemente eingesetzt werden, welche nur während eines kurzen Zeitraumes bis zum Schließen des entsprechenden Trennschalters den Laststrom führen muss. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass ausschließlich leistungselektronische Bauelemente Verwendung finden oder ausschließlich schnell schaltende Trennschalter eingesetzt werden.

In der Figur 3 ist eine Elektroenergieübertragungsleitung 1 sowie ein Reserveleiter 6 über eine Umschalteinrichtung 7b miteinander verschaltbar . Im vorliegenden Fall ist die Umschalteinrichtung 7b aus drei jeweils mit einer der Phasen 3a, 3b, 3c verbundenen Trennschaltern gebildet. Vorteilhaft sollten schnell schaltende Trennschalter eingesetzt werden, die sprungartig ihren Schaltzustand verändern können. Auf der im Energieflussrichtung von den drei Phasen 3a, 3b, 3c abgewandten Seiten ist ein Knotenpunkt 8 zwischen den Trennschal- tern gebildet. An den Knotenpunkt 8 ist ein Leistungsschalter 11 angeschlossen, über welchen der Reserveleiter 6 nach einer Vorauswahl über die Umschalteinrichtung 7b auf eine der Phasen 3a, 3b, 3c aufschaltbar ist. Alternativ können auch weitere Ausgestaltungen der Umschalteinrichtung 7b vorgesehen sein, so können beispielsweise ergänzend leistungselektronische Bauelemente zu den Trennschaltern verschaltet werden oder alternativ zu den Trennschaltern leistungselektronische Bauelemente Verwendung finden.

Den Ausgestaltungsbeispielen ist entnehmbar, dass entweder zeitgleich mit einer Auswahl der zuzuschaltenden Phase auf den Reserveleiter 6 ein Aufschalten des Reserveleiters 6 erfolgt (Figur 1) oder dass die Auswahl der jeweiligen Phasen 3a, 3b, 3c unabhängig von dem Vornehmen eines Aufschaltens des Reserveleiters 6 über einen entsprechenden Leistungs ¬ schalter 11 erfolgt (Figur 2, Figur 3) .

Weiterhin ist den Ausführungsbeispielen gemein, dass nach einer Detektion eines Fehlers auf einem der Phasenleiter Ia, Ib, Ic der Elektroenergieübertragungsleitung 1 lediglich der fehlerbehaftete Phasenleiter ausgeschaltet wird und die bei ¬ den anderen Phasenleiter in ihrem eingeschalteten Zustand verbleiben und der Reserveleiter 6 über die entsprechende Um- schalteinrichtung bzw. die entsprechende Umschalteinrichtung und den zugehörigen Leistungsschalter an die Stelle des fehlerbehafteten Phasenleiters tritt.