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Patent Searching and Data


Title:
METHOD OF PERMANENTLY RESHAPING HAIR
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1997/004738
Kind Code:
A1
Abstract:
Proposed is a method for permanently reshaping hair in which a) the hair is wound on curlers, b) a permanent-reshaping agent made from a hair-keratin-reducing substance is applied to the wound hair, c) the agent is allowed to act on the hair for 5 to 30 minutes, d) the agent is rinsed off with water, e) the air is unwound from the curlers and the curlers are removed, f) the hair is arranged in the desired style, preferably by combing with a comb or with the fingers or by brushing with a brush, the tightly curled hair ends being transformed at the same time with a comb, a brush or the fingers into a loose wave and the style thus obtained subsequently dried at an elevated temperature or the hair is brushed to give the desired style using a device suitable for styling hair at elevated temperatures, in particular a round brush heated electrically or by hot air, or a round brush and a hair-dryer, g) the air is treated with an oxidative setting agent, h) after allowing the setting agent to act, it is rinsed out with water or washed out using shampoo. The method proposed has a mild action and is kind to the hair because it uses chemical agents in low concentrations and yet the reshaping it produces has a longer life. A significant difference compared with existing permanent-wave methods is that setting is not carried out on the curlers but on the styled hair.

Inventors:
BUHEITEL HORST (DE)
Application Number:
PCT/EP1996/003216
Publication Date:
February 13, 1997
Filing Date:
July 20, 1996
Export Citation:
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Assignee:
WELLA AG (DE)
BUHEITEL HORST (DE)
International Classes:
A61K8/00; A61K8/22; A61K8/23; A61K8/31; A61K8/37; A61K8/39; A61K8/40; A61K8/41; A61K8/42; A61K8/44; A61K8/46; A61K8/73; A61K8/92; A61K8/97; A61K8/98; A61Q5/04; (IPC1-7): A61K7/09
Domestic Patent References:
WO1993021896A11993-11-11
Foreign References:
US3399683A1968-09-03
DE4240471A11994-06-09
GB671844A1952-05-14
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Claims:
Ansprüche
1. Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß man a) das Haar auf Wickler aufwickelt, b) auf das gewickelte Haar ein Dauerverformungsmittel auf der Basis einer haarkeratinreduzierenden Substanz aufbringt, c) das Dauerverformungsmittel 5 bis 30 Minuten lang auf das Haar einwirken läßt, d) das Dauerverformungsmittel mit Wasser ausspült, e) das Haar abwickelt und die Wckler entfernt, f) das Haar frisiert, g) das frisierte Haar mit einem Fixiermittel auf der Basis eines Oxidationsmittels behandelt, h) nach der Einwirkungszeit das Fixiermittel aus dem Haar ausspült.
2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar in der Verfahrensstufe f) mit einem Kamm, einer Bürste oder den Fingern in die ge¬ wünschte Form kämmt, gleichzeitig oder danach mit einem Kamm, einer Bürste oder den Fingern die enge Spitzenkrause in eine großlockige Welle überführt und sodann die erhaltene Frisur bei erhöhter Temperatur trocknet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar in der Verfahrensstufe f) mit einem zum Stylen von Haaren bei erhöhter Temperatur geeigneten Gerät, insbesondere einer elektrisch oder durch erwärmte Luft beheizten Rundbürste, oder einer Rundbürste und einem Fön bei erhöhter Temperatur zur gewünschten Frisur kämmt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man das Fixiermittel mit Wasser ausspült oder mit einem Shampoo auswäscht.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar vor dem Aufwickeln auf Wickler mit einem Shampoo wäscht.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß man das Haar vor dem Aufwickeln auf Wickler mit einem Strukturausgleichsmittel be¬ handelt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturaus¬ gleichsmittel einen Wirkstoff enthält oder aus einem Wirkstoff besteht, der in der Lage ist, sich bevorzugt an geschädigten Stellen des Haares anzulagern und dort die Einwirkung des Dauerverformungsmittels zu verringern.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ein physiologisch verträgliches synthetisches oder natürliches hydrophobes Öl oder Wachs ist.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Wirkstoff ausgewählt ist aus Jojobaöl, Avocadoöl, Sonnenblumenöl, Weizenkeimöl, Montanwachs, Erdwachs, Vaseline und Paraffin.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Strukturaus gleichsmittel aus einem Gemisch aus einem physiologisch verträglichen synthe¬ tischen oder natürlichen hydrophoben Öl oder Wachs und einem Lösungsvermittler im Gewichtsverhältnis 50 : 1 bis 2 : 1 besteht oder mindestens 5 Gew. % dieses Gemisches enthält.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Lösungsver¬ mittler eine mit 2 bis 200 Ethylenoxidgruppen oxethylierte Verbindung, ausgewählt aus Fettsäure, Fettsäureester, Fettsäureamid, Fettsäureamin oder Fettalkohol mit jeweils 6 bis 30 Kohlenstoffatomen ist.
12. Verfahren nach Anspruch 11 , dadurch gekennzeichnet, daß der ethoxylierte Fettsäureester ein mit 560 Ethylenoxidgruppen oxethyliertes, hydriertes Rizinusöl ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man das Strukturausgleichsmittel bei erhöhter Temperatur einwirken läßt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß man das Strukturausgleichsmittel 3 bis 10 Minuten lang bei einer Temperatur von 30 bis 45 Grad Celsius einwirken läßt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Wickler einen Durchmesser von 5 bis 20 mm haben.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die haarkeratinreduzierende Substanz in dem Dauerverformungsmittel in einer Menge von 2 bis 20 Gewichtsprozent enthalten ist und ausgewählt ist aus Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Cystein, Cysteamin, Alkyl oder Acylcysteaminen oder Sulfiten.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die haarkeratinreduzierende Substanz in dem Dauerverformungsmittel in einer Menge von 4 bis 10 Gewichtsprozent enthalten ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Verfahrensschritt c) bei erhöhter Temperatur, vorzugsweise bei 30 bis 45 Grad Celsius, ausgeführt wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzielung der erhöhten Temperatur ein InfrarotStrahlungsgerät oder eine Trockenhaube in Kombination mit einer Folienhaube verwendet.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Einwirkungszeit des Dauerverformungsmittels bei normalem, bisher oxidativ unbehandeltem Haar 20 bis 25 Minuten und bei oxidativ behandeltem Haar 15 bis 20 Minuten beträgt.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß die genaue Einwirkungszeit des Dauerverformungsmittels in an sich bekannter Weise mit einem Probewickler bestimmt wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, daß die Wickel nach der Verfahrensstufe d) mit einer Saugserviette oder einem Handtuch abgetupft werden.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 22, dadurch gekennzeichnet, daß man nach dem Verfahrensschritt e) ein haarfestigendes Mittel auf der Basis eines haarfestigenden Polymers auf das Haar aufbringt.
24. Verfahren nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß das haarfestigende Mittel ein Haarspray oder ein Einlegemittel in Form einer wäßrigen, wäßrig¬ alkoholischen oder alkoholischen Zubereitung ist und 0,5 bis 20 Gew.% des haarfestigenden Polymers enthält.
25. Verfahren nach Anspruch 23 oder 24, dadurch gekennzeichnet, daß das haar¬ festigende Polymer ausgewählt ist aus den synthetischen Polymeren Polyvinylpyr rolidon, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyaerylsäure, Polyacrylamid, Vinylace tatCrotonsäureCopolymer, VinylpyrrolidonVinylacetatCopolymer, Vinylpyrrolidon DimethylaminoethylmethacrylatCopolymer.VinylpyrrolidonMethacrylamidopropyl trimethylammoniumchloridCopolymer, MethylvinyletherMaleinsäureanhydrid Copolymer, AcrylamidßMethacrylyloxethyltrimethylammoniumchloridCopolymer, AcrylsäureDimethyldiallylammoniumchloridCopolymer, Copolymer aus Acrylsäure methyl, ethyl, butyl oder propylamid und Acrylsäuremethyl, ethyl, butyl oder propylester, EthylmethacrylatOleylmethacrylatDiethylaminoethylmethacrylat Terpolymer, VinylacetatVinylpropionatCrotonsäureTerpolymer, Vinylacetat CrotonsäurePolyethylenoxidTerpolymer, VinylpyrrolidonVinylacetatVinylpropio natTerpolymer und den natürlichen Polymeren Chitosan, chinesisches Balsamharz und Schellack.
26. Verfahren nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß das haarfestigende Mittel einen pHWert im Bereich von 3 bis 9,5 aufweist.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 4 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß man das Trocknen der Frisur in der Verfahrensstufe f) bei einer erhöhten Temperatur von 30 bis 45 Grad Celsius durchführt.
28. Verfahren nach Anspruch 27, dadurch gekennzeichnet, daß man zur Erzeugung der erhöhten Temperatur eine Trockenhaube verwendet.
29. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 26, dadurch gekennzeichnet, daß man das Kämmen zur gewünschten Frisur in der Verfahrensstufe f) bei einer erhöhten Temperatur von 30 bis 55 Grad Celsius durchführt.
30. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 29, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem Fixiermittel der Verfahrensstufe g) enthaltene Oxidationsmittel in einer Konzentration von 0,4 bis 10 Gewichtsprozent vorliegt und ausgewählt ist aus Kalium und Natriumbromat, Natriumperborat, Harnstoffperoxid und Hydrogen¬ peroxid.
31. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 30, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem Fixiermittel der Verfahrensstufe g) enthaltene Oxidationsmittel Hydrogen¬ peroxid ist und in einer Konzentration von 0,5 bis 2 Gewichtsprozent vorliegt.
32. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 31 , dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung gemäß der Verfahrensstufe g) mit einem gasförmigen Oxidationsmittel durchführt.
33. Verfahren nach Anspruch 32, dadurch gekennzeichnet , daß das Oxidationsmittel reiner Sauerstoff ist.
Description:
Beschreibung

Verfahren zur dauerhaften Haarverformung

Die klassische Technik zur Durchführung einer dauerhaften Haarverformung beruht auf zwei Behandlungsschritten: Im ersten Schritt werden die Cystin-Disulfid-Brücken des Haarkeratins durch Einwirken eines Mittels, welches einen reduzierenden Wirkstoff ent¬ hält (Verformungsmittel), geöffnet. Sodann wird das Haar in die gewünschte Form ge¬ bracht. In einem zweiten Schritt werden Cystin-Disulfid-Bindungen unter Verwendung eines Fixiermittels, d.h. eines einen oxidierenden Wirkstoff enthaltenden Mittels, wieder geschlossen.

Aus der offengelegten europäischen Patentanmeldung 0 671 158 ist ein Verfahren zur dauerhaften Umformung von Keratinmaterialien bekannt, bei dem auf das gewickelte Haar ein Dauerverformungsmittel auf der Basis einer haarkeratinreduzierenden Sub¬ stanz aufgebracht wird, das so behandelte Keratinmaterial anschließend eventuell einer Wärmebehandlung unterzogen wird, das so behandelte Keratinmaterial ausgespült wird, das ausgespülte Keratinmaterial ruhen gelassen wird und schließlich die Wickler entfernt werden. Ein Fixiermittel wird nicht angewandt.

Das mit diesem Verfahren erzielbare Wellergebnis ist nicht zufriedenstellend, weil das Haar noch Reduktionsmittelreste enthält - was zu Haarschädigung führen kann - und die erhaltene Krause wegen der fehlenden oxidativen Wiederverknüpfung nicht ge¬ nügend stabil ist. Eine Lehre, wie eine großlockige und über die Haarlänge gleich¬ mäßige stabile Welle erhalten werden kann, ist dieser Druckschrift ebenfalls nicht zu entnehmen.

Als klassisches Dauerwellreduktionsmittel wird, wie die Pionierarbeiten in den deut¬ schen Patentschriften 948 186 und 972 424 zeigen, die Thioglykolsäure, z.B. als Ammonium- oder Monoethanolaminsalz, verwendet. Weitere übliche reduzierende Wirkstoffe sind anorganische Sulfite, 2-Mercapto-propionsäure (Thiomilchsäure), 3- Mercapto-propionsäure, bestimmte Mercaptocarbonsäureester, Cystein und Derivate dieser Verbindungen.

Beide Behandlungsschritte herkömmlicher Verfahren, also das Öffnen und das Wieder¬ herstellen der Cystin-Disulfid-Bindungen, wird bei auf Wickler aufgerolltem Haar vorge¬ nommen. Nach dem zweiten Schritt, dem Fixierschritt, weist das Haar zunächst eine der Wicklergröße entsprechende enge Krause auf. Eine solch enge Krause ist aber in der Regel nicht gewünscht, so daß das Ergebnis des Verformungsverfahrens sofort wieder korrigiert werden muß. Während also nach den Verfahren des Standes der Technik die Krause am Haaransatz zwar zufriedenstellend ist, erhält man eine Über- krausung im Bereich des Mittelteils und der Haarspitzen. Daher ist nach der üblichen Dauerwelle und nach jedem Feuchtwerden des dauergewellten Haares eine soge- nannte "Wasserwellbehandlung" unter Anwendung von Wasserwellwicklern und Festi¬ gerharzen zur Herstellung großer, natürlicher Locken erforderlich. Eine dauerhafte Krause, wie sie natürlich gewelltem mitteleuropäischem Haar entspricht, ist mit den bisher bekannten Dauerwellverfahren nicht erzielbar. Sie ist jedoch das eigentliche Ziel der Kundinnen und Kunden, die eine Dauerwellbehandlung wünschen.

Es bestand daher die Aufgabe, ein Verfahren zur dauerhaften Verformung von Haaren zur Verfügung zu stellen, bei dem die vorstehend geschilderten Nachteile vermieden werden und auf einfache Weise eine gegen Feuchtwerden beständige, zuverlässige und gleichmäßige dauerhafte Umformung des Haares zur endgültigen Frisur ohne eine zu enge Krause erzielt wird. Gleichzeitig sollte es möglich sein, noch während des Ver- fahrens die Größe der Locke ohne Zeitdruck nach Wunsch zu gestalten bzw. zu kor¬ rigieren.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher ein Verfahren zur dauerhaften Verfor¬ mung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß man

a) das Haar auf Wickler aufwickelt,

b) auf das gewickelte Haar ein Dauerverformungsmittel auf der Basis einer haarkeratinreduzierenden Substanz aufbringt,

c) das Dauerverformungsmittel 5 bis 30 Minuten lang auf das Haar einwirken läßt,

d) das Dauerverformungsmittel mit Wasser ausspült,

e) das Haar abwickelt und die Wickler entfernt,

f) das Haar frisiert,

g) das frisierte Haar mit einem Fixiermittel auf der Basis eines Oxidationsmittels

behandelt,

h) nach der Einwirkungszeit das Fixiermittel aus dem Haar ausspült.

Vorzugsweise wird das Haar, bevor es auf Wickler gewickelt wird, mit einem üblichen Shampoo gewaschen. Das Ausspülen gem. Verfahrensschritt h) erfolgt vorzugsweise mit Wasser, gegebenenfalls unter Verwendung eines Shampoos.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens behandelt man das, vorzugsweise handtuchtrockene, Haar nach dem Waschen und vor dem Wickeln auf Wickler mit einem Strukturausgleichsmittel. Das Strukturausgleichs¬ mittel besteht entweder aus einem Wirkstoff oder enthält einen Wirkstoff, der in der Lage ist, sich bevorzugt an geschädigten Stellen des Haares anzulagern und dort die Einwirkung des Dauerverformungsmittels zu verringern. Bevorzugt ist dieser Wirkstoff ein physiologisch verträgliches synthetisches oder natürliches hydrophobes Öl oder Wachs. Beispiele für solche Öle bzw. Wachse sind Jojobaöl, Avocadoöl, Sonnen¬ blumenöl, Weizenkeimöl, Montanwachs, Erdwachs, Vaseline und Paraffin.

Bevorzugt besteht das Strukturausgleichsmittel aus einem Gemisch aus einem physiologisch verträglichen synthetischen oder natürlichen hydrophoben Öl oder Wachs und einem Lösungsvermittler im Verhältnis 50 : 1 bis 2 : 1.vorzugsweise 40 : 1 bis 10 : 1 oder es enthält mindestens 5 Gew. % dieses Gemisches. Der Lösungs¬ vermittler ist vorzugsweise eine mit 2 bis 200, bevorzugt 5-60 Ethylenoxidgruppen ethoxylierte Verbindung aus der Gruppe der Fettsäuren, Fettsäureester, Fettsäure¬ amide, Fettsäureamine oder Fettalkohole mit jeweils 6 bis 30 Kohlenstoffatomen. Geeignete Lösungsvermittler sind mit 5-60 Ethylenoxidgruppen oxethylierte Ricinusöle z. B. mit 7 Ethylenoxidgruppen oxethyliertes, hydriertes Rizinusöl (z. B. Arlacel® 989

der Firma ICI) und mit 40 Ethylenoxidgruppen oxethyliertes hydriertes Rizinusöl (z. B. Cremophor® RH40 der Firma BASF).

Besonders bevorzugt besteht das Strukturausgleichsmittel aus einem Gemisch aus einem physiologisch verträglichen synthetischen oder natürlichen hydrophoben Öl und mit 40 Ethylenoxidgruppen oxethyliertem, hydriertem Rizinusöl (z. B. Cremophor® RH40 der Firma BASF) im Verhältnis 50 : 1 bis 2 : 1 oder es enthält mindestens 5 Gew.% dieses Gemisches.

Besonders günstig ist es, wenn man das Strukturausgleichsmittel bei erhöhter Tem¬ peratur, insbesondere bei 30 bis 45°C, auf das Haar einwirken läßt. Zweckmäßiger- weise verwendet man dazu ein Infrarot-Strahlungsgerät. Die Einwirkungszeit sollte bei 3 bis 10 Minuten liegen. Anschließend wird das Haar mit Wasser gespült.

Die bei dem erfindungsgemaßen Verfahren zur dauerhaften Haarverformung ver¬ wendeten Wickler haben, je nach dem gewünschten Wellergebnis und der Beschaf¬ fenheit des Haares, einen Durchmesser von 5 bis 20 mm. Für dünnes, lasches Haar ist insbesondere eine Wicklerstärke von 5 bis 8 mm, für mittelstarkes Haar eine Wick¬ lerstärke von 8 bis10 mm und für starkes Haar eine Wicklerstärke von 10 bis 20 mm geeignet. Im Zweifelsfall sollte der Wickler immer eine Stärke dünner gewählt werden. Nach Beendigung des Wickeins wird das Dauerverformungsmittel gleichmäßig auf alle Wckel aufgetragen. Vorteilhaft ist es, das Dauerverformungsmittel bei erhöhter Tem- peratur, insbesondere bei 30 bis 45°C, einwirken zu lassen. Dafür kann insbesondere ein Infrarot-Strahlungsgerät ( z. B. nach dem deutschen Patent 40 18 186) oder eine Trockenhaube verwendet werden. Bei Verwendung einer Trockenhaube ist es günstig, das Haar vorher mit einer Folienhaube abzudecken, um das Entweichen von Feuch¬ tigkeit oder Alkalisierungsmittel, zum Beispiel Ammoniak, zu vermeiden. Bei erhöhter Temperatur betragen die Einwirkungszeiten bei oxidativ unbehandeltem Haar 20 bis 25 Minuten und bei oxidativ behandeltem Haar 15 bis 20 Minuten. Am zweckmäßigsten ist es, die Einwirkungszeit des Dauerverformungsmittels in an sich bekannter Weise mit einem Probewickler zu bestimmen.

Die in dem Dauerverformungsmittel enthaltenen haarkeratinreduzierenden Substanzen werden in dem gebrauchsfertigen Mittel zur dauerhaften Haarverformung bevorzugt in einer Menge von 2 bis 20 Gewichtsprozent, besonders bevorzugt in einer Menge von 2 bis 12 Gewichtsprozent und ganz besonders bevorzugt in einer Menge von 4 bis 10 Gewichtsprozent eingesetzt.

Als haarkeratinreduzierende Substanzen können z. B. Thioglykolsäure, Thiomilchsäure, Cystein, Cysteamin, Alkyl- oder Acylcysteam ine oder die Salze dieser Verbindungen, ferner Thioglykolsäureester oder Sulfite, insbesondere im sauren pH-Bereich, auch im Gemisch miteinander, eingesetzt werden.

Die gebrauchsfertigen Dauerverformungsmittel besitzen bevorzugt einen pH-Wert von 4 bis 11 besonders bevorzugt von 7 bis 9,5. Als Alkalisierungsmittel bzw. als Mittel zur Einstellung des pH-Wertes kommen insbesondere Ammoniak oder Natronlauge, aber auch alle anderen wasserlöslichen, physiologisch verträglichen Salze von organischen und anorganischen Basen, wie z.B. Ammoniumhydrogencarbonat, in Betracht.

Die Verformungswirksamkeit des Dauerverformungsmittels wird so gewählt, daß sie geringer ist als üblicherweise für die vorliegende Haarqualität erforderlich. Beispiels¬ weise wird für normales feines Haar bei pH = 8,5 üblicherweise eine Thioglykolsäure- konzentration von 8 Gew.% benötigt. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wählt man jedoch ein Dauerverformungsmittel, das nur etwa 2/3 der üblichen Thioglykol- Säurekonzentration, d. h. in diesem Fall nur 6 Gew.%, aufweist. Es entspricht somit einem Dauerverformungsmittel, das üblicherweise für chemisch stark geschädigtes, z. B. oxidativ behandeltes, Haar verwendet wird.

Das Dauerverformungsmittel kann als Ein-, Zwei- oder Dreikomponenten-Präparat kon¬ fektioniert sein, wobei das Mittel sowohl in Form einer wäßrigen Lösung oder einer Emulsion als auch in verdickter Form auf wäßriger Basis, insbesondere als Creme, Gel oder Paste, vorliegen kann.

So ist das Dauerverformungsmittel zum Beispiel durch Vermischen zweier Kompo¬ nenten erhältlich, von denen die erste Komponente mindestens ein Alkalisierungsmittel,

beispielsweise ein Alkalicarbonat, Ammoniumcarbonat, Alkalihydrogencarbonat oder Ammoniumhydrogencarbonat, und die haarkeratinreduzierende Substanz enthält und die zweite Komponente mindestens eine der nachstehend genannten kosmetischen Zusatzstoffe und Wasser enthält.

Ebenfalls ist es möglich, das Dauerverformungsmittel in Form eines Dreikomponenten- Präparates abzupacken, wobei eine Komponente einige der nachfolgend genannten kosmetischen Zusatzstoffe sowie Wasser enthält, eine zweite, wasserfreie Komponente die haarkeratinreduzierende Substanz enthält und die dritte Komponente weitere Zu¬ satzstoffe, wie z. B. Parfümöle, Lösungsvermittler und Pflegestoffe, in wäßriger Lösung oder in wasserfreier Form enthält.

Bei allen Ausführungsformen des Dauerverformungsmittels können die kosmetischen Zusatzstoffe sowohl in der wäßrigen als auch in der/den nichtwäßrigen Komponente(n) enthalten sein.

Selbstverständlich kann das Dauerverformungsmittel alle für derartige Mittel üblichen und bekannten Zusatzstoffe, zum Beispiel Verdickungsmittel, wie beispielsweise, Bentonit, Fettsäuren, Stärke, Polyaerylsäure und deren Derivate, Cellulosederivate, Alginate, Vaseline, Paraffinöle; Netzmittel oder Emulgatoren aus den Klassen der anionischen, kationischen, amphoteren oder nichtionogenen oberflächenaktiven Substanzen, beispielsweise Fettalkoholsulfate, Fettalkoholethersulfate, Alkylsulfonate, Alkylbenzolsulfate, quaternäre Ammoniumsalze, Alkylbetaine, oxethylierte Alkylphe¬ nole, Fettsäurealkanolamide oder oxethylierte Fettsäureester; ferner Trübungsmittel, wie zum Beispiel Polyethylenglykolester; Alkohole, wie zum Beispiel Ethanol, Propanol, Isopropanol und Glycerin; Zucker wie z. B. D-Glucose; Lösungsvermittler, Sta¬ bilisatoren, Puffersubstanzen, Parfümöle, Farbstoffe sowie haarkonditionierende und haarpflegende Bestandteile, wie zum Beispiel kationische Polymere, Lanolinderivate, Cholesterin, Pantothensäure und Betain, enthalten.

Die erwähnten Bestandteile werden in den für solche Zwecke üblichen Mengen ver¬ wendet, zum Beispiel die Netzmittel und Emulgatoren in Konzentrationen von insge¬ samt 0,2 bis 30 Gewichtsprozent, die Alkohole in einer Menge von insgesamt 0,1 bis 20

Gewichtsprozent, die Trübungsmittel, Parfümöle und Farbstoffe in einer Menge von jeweils 0,01 bis 1 Gewichtsprozent, die Puffersubstanzen in einer Menge von insge¬ samt 0,1 bis 10 Gewichtsprozent, Zucker, Lösungsvermittler, Stabilisatoren, sowie haarkonditionierende und haarpflegende Bestandteile in einer Menge von jeweils 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, während die Verdickungsmittel und Lösungsvermittler in einer Menge von insgesamt 0,5 bis 20 Gewichtsprozent in diesem Mittel enthalten sein können.

Weiterhin können diesem Mittel zur Wirkungssteigerung sogenannte Quell- und Penetrationsstoffe, wie zum Beispiel Dipropylenglykolmonomethylether, 2-Pyrrolidon oder lmidazolidin-2-on, in einer Menge von 1 bis 30 Gewichtsprozent sowie zur Vermeidung einer Überkrausung der Haare Dithioverbindungen, beispielsweise Dithiodiglykolsäure, Dithiomilchsäure, die Dithiole der genannten Verbindungen oder die jeweiligen Salze, ebenfalls in einer Menge von 1 bis 30 Gewichtsprozent, zugesetzt werden.

Sobald die Dauerverformung ausreichend ist, wird das Dauerverformungsmittel mit Wasser ausgespült. Vorzugsweise dauert der Ausspülvorgang 2 bis 4 Minuten. Danach ist es vorteilhaft, die Wickel mit einer Saugserviette oder einem Handtuch abzutupfen.

Als nächstes wird das Haar abgewickelt und die Wickler entfernt.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nun ein haarfestigendes Mittel auf der Basis eines haarfestigenden Polymers auf das Haar aufgebracht. Bei dem haarfestigenden Mittel kann es sich um ein Haarspray mit oder ohne Treibmittel oder um ein sogenanntes Einlegemittel handeln. Haarsprays oder Einlegemittel liegen im allgemeinen in Form einer wäßrigen, wäßrig-alkoholischen oder alkoholischen Zubereitung vor und enthalten 0,5 -20 Gew.% eines haarfestigenden Polymers. Das haarfestigende Mittel wird bevorzugt aufgesprüht.

Solche haarfestigenden Polymere sind insbesondere die synthetischen Polymere Polyvinylpyrrolidon, Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol, Polyaerylsäure, Polyacrylamid, Vinylacetat-Crotonsäure-Copolymer, Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Copolymer, Vinyl-

pyrrolidon-Dimethylaminoethylmethacrylat-Copolymer.Vinylpyrr olidon-Methacryl- amidopropyltrimethylammoniumchlorid-Copolymer, Methylvinylether-Maleinsäure- anhydrid-Copolymer, Acrylamid-ß-Methacrylyloxethyl-trimethylammoniumchlorid-Co- polymer, Acrylsäure-Dimethyldiallylammoniumchlorid-Copolymer, Copolymer aus Acrylsäure-methyl-, ethyl-, butyl- oder propylamid und Acrylsäure-methyl-, ethyl-, butyl- oder propylester, Ethylmethacrylat-Oleylmethacrylat-Diethylaminoethylmethacryl at- Terpolymer, Vinylacetat-Vinylpropionat-Crotonsäure-Terpolymer, Vinylacetat-Croton- säure-Polyethylenoxid-Terpolymer und Vinylpyrrolidon-Vinylacetat-Vinylpropionat- Terpolymer. Auch natürliche Polymere, wie z.B. Chitosan oder Chitosanderivate, chinesisches Balsamharz und Schellack, können verwendet werden.

Die Polymerisate und natürlichen Polymere sind in den haarfestigenden Mitteln in den für solche Mittel üblichen Mengen von 0,5 bis 20 Gew.%, insbesondere 1 bis 10 Gew.%, enthalten.

Als Alkohol enthalten diese Mittel insbesondere die für kosmetische Zwecke üblicher- weise verwendeten niederen Alkohole mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, wie z.B. Ethanol und Isopropanol. Diese Alkohole sind in einer Menge von 15 bis 85 Gew.%, vorzugs¬ weise in einer Menge von 25 bis 75 Gew.%, enthalten. Die haarfestigenden Mittel können weitere haarkosmetischen Zusätze, wie beispielsweise Parfümöle, Kräuter¬ extrakte, Keratinhydrolysate, bakterizide oder fungizide Stoffe, Lösungsvermittler für Parfümöle wie z. B. amphotere oder kationische Tenside, plastifizierende Zusätze wie Phthalsäureester oder Alkylzitrate oder hydrophobe Substanzen, wie Silikonöle in einer Gesamtmenge von bis zu 1 Gew.% enthalten.

Die haarfestigenden Mittel können auch in Form eines Aerosol-Haarsprays oder Aerosol-Haarlacks vorliegen; sie enthalten dann zusätzlich 15 bis 85 Gew.% eines Treibmittels und werden in einen Druckbehälter abgefüllt. Als Treibmittel sind beispiels¬ weise niedere Alkane, wie z.B. n-Butan, i-Butan und Propan oder auch deren Gemi¬ sche mit Dimethylether sowie ferner bei dem in Betracht kommenden Drücken gasför¬ mig vorliegende Treibmittel, wie beispielsweise N2, N2O und CO2 sowie Gemische der vorstehend genannten Treibmittel, geeignet.

Das haarfestigende Mittel kann ferner in Form eines mit Hilfe einer geeigneten mecha¬ nisch betriebenen Sprühvorrichtung versprühbaren Non-Aerosol-Haarsprays oder eines Non-Aerosol-Haarlacks vorliegen. Unter mechanischen Sprühvorrichtungen sind solche Vorrichtungen zu verstehen, welche das Versprühen einer Flüssigkeit ohne Verwen- düng eines Treibmittels ermöglichen.

Als geeignete mechanische Sprühvorrichtung kann beispielsweise eine Sprühpumpe oder ein mit einem Sprühventil versehener elastischer Behälter verwendet werden, in den das haarfestigende Mittel unter Druck abgefüllt wird, wobei sich der elastische Behälter ausdehnt und aus dem das Mittel in Folge der Kontraktion des elastischen Behälters beim Öffnen des Sprühventils kontinuierlich abgegeben wird.

Die haarfestigenden Mittel weisen vorzugsweise einen pH-Wert von 3 bis 9,5 auf. Besonders bevorzugt sind sie auf einen sauren pH-Wert im Bereich von 3 bis 6 einge¬ stellt. Zur Einstellung des pH-Wertes wird vorzugsweise Zitronensäure, Milchsäure oder Glyoxylsäure verwendet.

Nach der Verfahrensstufte e) und gegebenenfalls nach dem Aufbringen des haarfe¬ stigenden Mittels wird das Haar zur Stabilisierung der Frisur vorzugsweise nach zwei alternativen Frisierverfahren unter Anwendung erhöhter Temperatur im Bereich von 30°C - 55°C weiterbehandelt.

Nach einem ersten Frisierverfahren wird das Haar mit einem Kamm, einer Bürste oder mit den Fingern in die gewünschte Form gekämmt und gleichzeitig oder danach mit dem Kamm, einer Bürste oder mit den Fingern die enge Spitzenkrause in eine großlockige Welle überführt. Dabei ist es vorteilhaft, einen grobzinkigen Kamm zu verwenden und das Haar behutsam in die gewünschte Frisurenform zu kämmen. Gleichzeitig oder anschließend wird die in der Regel zu diesem Zeitpunkt noch zu starke Spitzenkrause mit einem engzinkigen Kamm vorsichtig entspannt, so daß eine natürliche, großlockige Wellung entsteht. Eine Entspannung der zu engen Krause kann insbesondere an durch Chemikalien oder Witterungseinflüsse (z. B. UV-Strahlung) besonders geschädigten Stellen des Haares, z. B. oft an der Stirn-Partie oder der Schläfen-Partie, erforderlich sein. Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann der

Friseur also ohne Eile noch beliebige Korrekturen der Krause in beiden Richtungen (größer oder kleiner) vornehmen und erreicht so ein bisher nicht erzielbares, bereits vor dem Fixieren optisch kontollierbares gleichmäßiges Wellergebnis. Die Sicherheit und Reproduzierbarkeit des Wellergebnisses ist somit auch bei unterschiedlichen Haarqualitäten einfach zu gewährleisten.

Danach wird das so geformte Haar bei erhöhter Temperatur, insbesondere bei 30 bis 45°C, vorzugsweise unter einer Trockenhaube mit geringer Luftströmung, gut getrocknet. Nach dem gründlichen Trocknen läßt sich die Natürlichkeit der Wellung optisch endgültig kontrollieren. Sollte das Haar partiell oder in den Spitzen frisuren¬ spezifisch noch eine zu kräftige Umformung zeigen (kleine Krause), so können die betreffenden Haarpartien mit Wasser angefeuchtet bzw. angesprüht werden und nochmals mit dem Kamm leicht entspannt werden.

Bei dem zweiten Frisierverfahren wird das Haar mit einem zum Frisieren bzw. Stylen von Haaren bei erhöhter Temperatur geeigneten Gerät, insbesondere mit einer elek¬ trisch oder durch erwärmte Luft beheizten Rundbürste oder einer Rundbürste und einem Fön bei erhöhter Temperatur zur gewünschten Frisur gekämmt. Hierzu kann eine übliche Fön-Rundbürste verwendet werden, wobei es vorteilhaft ist, wenn diese einen Metallkörper aufweist, damit eine bessere Wärmeleitfähigkeit gewährleistet ist. Das Haar wird dabei wie gewohnt zu Rollen bzw. Locken trockengefönt.

Die Temperatur des Fönluftstromes sollte im Bereich von 30 bis 55°C liegen, wobei bei normalem Haar eine höhere Heizstufe und bei gefärbtem Haar eine mittlere Heizstufe gewählt werden sollte.

Das erste und zweite Frisierverfahren können, wenn gewünscht, auch miteinander kombiniert werden. Prinzipiell ist auch ein Frisierverfahren bei Raumtemperatur denkbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Haar zunächst mit einem Shampoo gewaschen und danach mit Wasser gespült. Anschließend wird auf das handtuchtrockene Haar das Strukturausgeichsmittel

gleichmäßig aufgetragen. Sodann ist es vorteilhaft, das Strukturausgeichsmittel bei erhöhter Temperatur 3 bis 10 Minuten lang, insbesondere 5 Minuten lang, einwirken zu lassen.

Nach dem Ablauf der Einwirkungszeit wird das so behandelte Haar mit Wasser ausge¬ spült.

Darauf wird das Haar in einzelne Strähnen aufgeteilt und auf Wickler mit einem Durch¬ messer von 5 bis 20 Millimetern, bevorzugt 5 bis 12 Millimeter, gewickelt.

Sodann wird das Haar mit einer für die Haarverformung ausreichenden Menge, vorzugsweise 60 bis 150 Gramm, eines, gegenüber üblichen Dauerverformungsmitteln für die Haarqualität etwas schwächer eingestellten, insbesondere eines vorstehend beschriebenen, Dauerverformungsmittels behandelt.

Nach einer für die dauerhafte Verformung des Haares ausreichenden Einwirkungszeit, welche je nach Haarbeschaffenheit, dem pH-Wert und der Verformungswirksamkeit des Verformungsmittels sowie in Abhängigkeit von der Anwendungstemperatur 5 bis 30 Minuten (20 bis 30 Minuten ohne Wärmeeinwirkung; 15 bis 25 Minuten mit Wärmeeinwirkung) beträgt, wird das Haar mit Wasser gespült.

Danach werden die Wickler mit einem Handtuch oder einer Saugserviette abgetupft, das Haar abgewickelt und gemäß Verfahrensschritt f) unter Anwendung einer der beiden Frisierverfahren oder einer Kombination davon frisiert. Vorzugsweise wird vorher ein haarfestigendes Mittel - wie oben beschrieben - auf das Haar aufgebracht. Das Fixiermittel für die darauf folgende Verfahrensstufe g) wird, je nach Haarfülle, vor¬ zugsweise in einer Menge von 80 bis 100 Gramm, verwendet.

Für die oxidative Behandlung der Verfahrensstufe g) kann jedes beliebige, für eine derartige Behandlung geeignetes Fixiermittel verwendet werden. Beispiele für in solchen Fixiermitteln verwendbare Oxidationsmittel sind Kalium- und Natriumbromat, Natriumperborat, Harnstoffperoxid und Hydrogenperoxid. Die Konzentration des Oxidationsmittels ist in Abhängigkeit von der Anwendungszeit (in der Regel 3 bis 15 Minuten) und der Anwendungstemperatur unterschiedlich. Normalerweise liegt das

Oxidationsmittel in dem gebrauchsfertigen wäßrigen Nachbehandlungsmittel in einer Konzentration von 0,4 bis 10 Gewichtsprozent, vorzugsweise 0,4 bis 5 Gew.%, vor und weist einen pH-Wert von 2 bis 7, vorzugsweise 2,2 bis 3, auf. Das Mittel für die oxidative Nachbehandlung kann selbstverständlich weitere Stoffe, wie zum Beispiel Netzmittel, Pflegestoffe wie kationaktive Polymere, schwache Säuren, Puffersub¬ stanzen oder Peroxidstabilisatoren, enthalten und in Form einer wäßrigen Lösung, einer Emulsion sowie in verdickter Form auf wäßriger Basis, insbesondere als Creme, Gel oder Paste, vorliegen. Diese üblichen Zusätze können insbesondere in einer Menge von 0,1 bis 10 Gew.% in dem Nachbehandlungsmittel enthalten sein.

Die oxidative Nachbehandlung kann besonders vorteilhaft mit einem schwach konzen¬ trierten Fixiermittel, das z. B. lediglich 0,5 bis 2 Gew.% Hydrogenperoxid enthält, durchgeführt werden. In einer besonderen Ausgestaltung des Verfahrens werden 2 bis 5 Liter eines schwach konzentrierten Fixiermittels (z. B. eine 0,5 Gew.% Hydrogen¬ peroxid enthaltende wäßrige Lösung) aus einem Waschbecken mit Hilfe einer Pumpe im Kreislauf immer wieder auf das Haar zurückgepumpt. Eine entsprechende Pumpe ist beispielsweise in der offengelegten deutschen Patentanmeldung 3643 417 be¬ schrieben. Neben diesem Verfahren kann auch ein üblicher Fixierapplikator, nämlich eine Auftrageflasche mit Brausekopf, verwendet werden. Bei der Applikation des Fixiermittels ist allgemein auf eine schonende Vorgehensweise zu achten, um die bereits fertiggestellte Frisur nicht zu beeinträchtigen. Mit den genannten Applikations¬ mitteln ist dies aber in der Regel möglich, insbesondere dann, wenn vorher das Haar mit einem haarfestigenden Mittel behandelt wurde. Auf ein solches haarfestigendes Mittel kann gegebenenfalls dann verzichtet werden, wenn das Fixiermittel, gegebenen¬ falls in mehreren Schritten, auf das Haar aufgesprüht wird. Bei der Verwendung eines gasförmigen Oxidationsmittels, insbesondere reiner Sauerstoff, kann ebenfalls auf die Anwendung eines haarfestigenden Mittels verzichtet werden.

Im Gegensatz zu allen bisherigen Versuchen, durch Modifizierung der bekannten Dauerwellverfahren natürliche Gegebenheiten nachzuahmen, zeichnet sich das vor¬ liegende Verfahren durch Milde und Schonung für das Haar infolge der Verwendung der chemischen Wirkstoffe in geringer Konzentration und gleichzeitig dennoch überle-

gene Haltbarkeit der Umformung aus. Ein wesentlicher Unterschied zu den bisher üblichen Dauerwellverfahren besteht zudem darin, daß die Fixierung nicht auf dem Wickel erfolgt, sondern an der fertigen Frisur.

Die nachfolgenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung näher erläutern, ohne jedoch den Gegenstand auf diese Beispiele zu beschränken.

BEISPIELE

Beispiel 1

Normales, oxidativ unbehandeltes Haar von 25 cm Länge wird gewaschen und im handtuchtrockenen Zustand mit 12 ml eines Strukturausgleichmittels folgender Zusammensetzung besprüht:

Strukturausgleichsmittel

33,0g buxus chinensis (Jojobaöl) 32,0g helianthus annuus (Sonnenblumenöl) 31 ,0g persea gratissima (Avocadoöl) 2,0g mit 40 Ethylenoxidgruppen oxyethyliertes hydriertes Rizinusöl (Cremophor® RH40 der Firma BASF)

1 ,0g mit 7 Ethylenoxidgruppen oxyethyliertes, hydriertes Rizinusöl

(Arlacel® 989 der Firma ICI) 0,1g Antioxidans Q.9α Wasser 100,0g

Das Strukturausgleichsmittel wird mit der Hand in das Haar eingearbeitet, 5 Minuten lang einwirken gelassen und sodann das Haar mit viel Wasser gespült. Anschließend wird das Haar auf Wickler mit einem Durchmesser von 8 mm (Nackenbereich) und 10 mm (übriges Haar) aufgewickelt. Nun werden 125 ml eines mildalkalischen (pH = 8,0)

Dauerverformungsmittels nachfolgender Zusammensetzung auf die Wickel aufgetra¬ gen.

mildalkalisches Dauerverformungsmittel

9,2 g Ammoniumthioglykolat

2,5 g Ammoniumhydrogencarbonat

1 ,0 g mit 40 Mol Ethylenoxid oxethyliertes Rizinusöl

1 ,0 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid

1 ,0 g Cocoamidopropylbetain

0,6 g Parfumöl

0,4 g Ammoniak, 25%-ige wäßrige Lösung

84.3 α Wasser 100,0 g

Das gewickelte Haar wird während der Einwirkungszeit von 20 Minuten einem Infrarot- Strahlungsgerät nach dem deutschen Patent 40 18 186 (Climazon ® der Firma Ondal) ausgesetzt. Die Dauer der Einwirkungszeit wurde anhand eines Probewickels be¬ stimmt. Darauf wird das gewickelte Haar zunächst 3 Minuten lang mit fließendem Wasser gespült und sodann die Wickel mit einem Handtuch abgetupft. Das Haar wird abgewickelt und die Wickler entfernt. Es werden 10 ml eines haarfestigenden Mittels vom pH = 3 der nachfolgenden Zusammensetzung aufgesprüht und im Haar verteilt.

haarfestigendes Mittel

0,30 g Polyvinylpyrrolidon

0,20 g 3-Cocoamidopropyl-2-hydroxy-3-sulfopropyl- dimethylammonium-Hydroxid (CTFA: Cocoamidopropyl hydroxysultaine) 0,20 g Zitronensäure

0,15 g Cetyltrimethylammoniumchlorid 0,10 g Betain

0,10 g Polyoxyethylen (45) polyoxypropylen (33) monobutylether

(CTFA: PPG-33-Buteth-45)

0,10 g Glycerylstearat

0,10 g Stearylalkohol

0,10 g Keratinhydrolysat

98,65 g Wasser

100,00 g

Nunmehr werden die einzelnen Haarsträhnen mit einem grobzinkigen Kamm behutsam in die gewünschte Frisurenform gekämmt. Insbesondere im Bereich der Stirn und der Schläfen wird die zu enge Krause mit einem engzinkigen Kamm vorsichtig entspannt, sodaß eine natürliche, großlockige Wellung entsteht. Danach wird die so geformte Frisur (ohne Plastikhaube) unter einer Trockenhaube mit geringer Luftströmung (mittlere Gebläsestufe) bei 40 Grad Celsius 10 Minuten lang erwärmt und getrocknet. Da die Krause an den Schläfen noch zu eng war, wurde das Haar in diesem Bereich mit wenig Wasser angefeuchtet (besprüht) und mit dem engzinkigen Kamm nochmals entspannt. Anschließend werden aus einem üblichen Fixierapplikator (Auftrageflasche mit Brausekopf) 500 ml eines Fixiermittels der nachfolgenden Zusammensetzung gleichmäßig auf das Haar aufgebracht.

Fixiermittel

1 ,00 g Hydrogenperoxid

0,02 g Orthophosphorsäure

0,01 g Saücylsäure

98.97 g Wasser 100,00 g

Nach einer Einwirkungszeit des Fixiermittels von 4 Minuten wird das Haar 2 Minuten lang mit viel Wasser ausgespült. Danach wird das Haar getrocknet und zur Frisur

gekämmt oder trockengefönt. Das Haar hat dauerhafte, gleichmäßige, natürliche und große Locken erhalten.

Beispiel 2

Mittelstarkes, oxidativ unbehandeltes Haar von 20 cm Länge wird gewaschen und im handtuchtrockenen Zustand mit 10 ml eines Strukturausgleichmittels gemäß Beispiel 1 besprüht. Das Strukturausgleichmittel wird mit der Hand in das Haar eingearbeitet, 4 Minuten lang unter Anwendung eines Infrarot-Strahlungsgerätes einwirken gelassen und sodann das Haar mit viel Wasser gespült. Anschließend wird das Haar auf Wickler mit einem Durchmesser von 7 mm (Nackenbereich) und 9 mm (übriges Haar) aufge¬ wickelt. Nun werden 81 ml eines "neutralen" (pH = 7,5) Dauerverformungsmittels nach¬ folgender Zusammensetzung auf die Wickel aufgetragen.

neutrales Dauerverformungsmittel aus 2 Komponenten

Komponente A

94,6 g Ammoniumthioglykolat, 70% ige wäßrige Lösung

5,4 g Cysteinhydrochlorid

100,0 g

(pH = 6,0)

mponeπ ite B

0,8 g Ammoniak, 25%ige wäßrige Lösung

0,5 g Ammoniumhydrogencarbonat

2,0 g Laurylalkohol, mit 4 Mol Ethylenoxid oxethyliert

1 ,0 g Polydimethyldiallylammoniumchlorid

1 ,0 g Parfumöl

0,5 g Vinylpyrrolidon-Styrol-Mischpolymerisat

0,5 g Cetyltrimethylammoniumchlorid

93.7 g Wasser

100,00 g

Die Komponente B weist einen pH-Wert von 8,5 auf. Vor dem Gebrauch werden 15 g der Komponente A und 66 g der Komponente B zu 81 g des gebrauchsfertigen Haarverformungsmittels vom pH = 7,5 vermischt. Das gewickelte Haar wird während der Einwirkungszeit von 22 Minuten einem Infrarot- Strahlungsgerät nach dem deutschen Patent 40 18 186 (Climazon ® der Firma Ondal) ausgesetzt. Darauf wird das gewickelte Haar zunächst 3 Minuten lang mit fließendem Wasser gespült und sodann die Wickel mit einem Handtuch abgetupft. Das Haar wird abgewickelt und die Wickler entfernt. Es werden nunmehr 9 ml des haarfestigenden Mittels nach Beispiel 1 aufgesprüht und im Haar verteilt.

Nunmehr werden die einzelnen Haarstähnen mit einem grobzinkigen Kamm behutsam in die gewünschte Frisurenform gekämmt. Insbesondere im Bereich der Stirn und der Schläfen wird die zu enge Krause mit einem engzinkigen Kamm vorsichtig entspannt, sodaß eine natürliche, großlockige Wellung entsteht. Danach wird die so geformte Frisur (ohne Plastikhaube) unter einer Trockenhaube mit geringer Luftströmung

(mittlere Gebläsestufe) bei 40 Grad Celsius 10 Minuten lang erwärmt und getrocknet. Da die Krause an den Schläfen noch zu eng war, wurde das Haar in diesem Bereich mit wenig Wasser angefeuchtet (besprüht) und mit dem engzinkigen Kamm nochmals entspannt. Anschließend werden aus einem üblichen Fixierapplikator (Auftrageflasche mit Brausekopf) 500 ml eines Fixiermittels nach Beispiel 1 gleichmäßig auf das Haar aufgebracht.

Nach einer Einwirkungszeit des Fixiermittels von 5 Minuten wird das Haar 2 Minuten lang mit viel Wasser ausgespült. Danach wird das Haar getrocknet und zur Frisur gekämmt oder trockengeföhnt. Das Haar hat dauerhafte, gleichmäßige, natürliche und große Locken erhalten.

Beispiel 3

Starkes, oxidativ behandeltes Haar von 20 cm Länge wird gewaschen und im hand- tuchtrockenen Zustand mit 15 ml eines Strukturausgleichmittels gemäß Beispiel 1 besprüht: Das Strukturausgleichmittel wird mit der Hand in das Haar eingearbeitet, 4

Minuten lang unter Anwendung eines Infrarot-Strahlungsgerätes einwirken gelassen und sodann das Haar mit viel Wasser gespült. Anschließend wird das Haar auf Wickler mit einem Durchmesser von 8 mm (Nackenbereich) und 10,5 mm (übriges Haar) aufgewickelt. Nun werden 125 ml eines mildalkalischen (pH = 8,0) Dauerverfor¬ mungsmittels nachfolgender Zusammensetzung auf die Wickel aufgetragen.

mildalkalisches Dauerverformungsmittel

7,0g Ammoniumthioglykolat

2,0g Ammoniumhydrogencarbonat

1 ,2g mit 4 Mol Ethylenoxid oxethylierter Laurylalkohol

1 ,5g Polydimethyldiallylammoniumchlorid

0,5g Cocoamidopropylbetain

0,8g Parfumöl

0,2g Ammoniak, 25%-ige wäßrige Lösung

86.8g Wasser 100,0g

Das gewickelte Haar wird während der Einwirkungszeit von 18 Minuten einem Infrarot- Strahlungsgerät ausgesetzt. Darauf wird das gewickelte Haar zunächst 3 Minuten lang mit fließendem Wasser gespült und sodann die Wickel mit einem Handtuch abgetupft. Das Haar wird abgewickelt und die Wickler entfernt. Es werden nunmehr 12 ml des haarfestigenden Mittels nach Beispiel 1 aufgesprüht und im Haar verteilt. Nunmehr werden die einzelnen Haarstähnen mit Fön (mittlere Heizstufe = 47 Grad Celsius) und Rundbürste behutsam in die gewünschte Frisur gekämmt und dabei trockengefönt. Insbesondere im Bereich der Stirn und der Schläfen wird die zu enge Krause mit der Rundbürste entspannt, sodaß eine natürliche, großlockige Wellung ent¬ steht. Da die Krause an den Schläfen noch zu eng war, wurde das Haar in diesem Bereich mit wenig Wasser angefeuchtet (besprüht) und mit einem engzinkigen Kamm nochmals entspannt. Anschließend werden aus einem üblichen Fixierapplikator

(Auftrageflasche mit Brausekopf) 500 ml eines Fixiermittels nach Beispiel 1 gleichmäßig auf das Haar aufgebracht.

Nach einer Einwirkungszeit des Fixiermittels von 4 Minuten wird das Haar 2 Minuten lang mit viel Wasser ausgespült. Danach wird das Haar getrocknet und zur Frisur gekämmt oder trockengeföhnt. Das Haar hat dauerhafte, gleichmäßige, natürliche und große Locken erhalten.