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Title:
METHOD OF PREPARING TARTARIC ACID
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/1996/015095
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention concerns a method of preparing tartaric acid from 5-ketogluconate. The aim of the invention is to provide a simple method which maximizes the conversion of 5-ketogluconate to tartaric acid. This is achieved by oxidizing 5-ketogluconate to tartaric acid in a carbonate buffer solution at an alkaline pH. The reaction is carried out in particular using vanadate and preferably in the pH range 8 to 10.

Inventors:
KLASEN RALF (DE)
SAHM HERMANN (DE)
MATZERATH INGO (DE)
KLAEUI WOLFGANG (NL)
Application Number:
PCT/DE1995/001568
Publication Date:
May 23, 1996
Filing Date:
November 08, 1995
Export Citation:
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Assignee:
FORSCHUNGSZENTRUM JUELICH GMBH (DE)
KLASEN RALF (DE)
SAHM HERMANN (DE)
MATZERATH INGO (DE)
KLAEUI WOLFGANG (NL)
International Classes:
C07C51/16; C07C59/255; (IPC1-7): C07C59/255; C07C51/16
Foreign References:
US2197021A1940-04-16
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Weinsäure, indem 5 Ketogluconat in Carbonatpuffer bei einem alkalischen pHWert oxidativ zu Weinsäure umgesetzt wird.
2. 5 2.
3. Verf hren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Umsetzung mit Vanadat durchgeführt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, 0 d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , daß die Umsetzung vorzugsweise in einem pHBereich von 8 bis 10 durchgeführt wird. ERSÄΓZBLAΠ (REGEL 26).
Description:
Verfahren zur Herstellung von Weinsäure

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Her¬ stellung von Weinsäure.

Weinsäure findet vor allem in der Lebensmittel- und Textil-industrie vielfältige Anwendung. So wird Wein¬ säure beispielsweise als Lebensmittelzusatzstoff, ins¬ besondere als Antioxidations- und Säuerungsmittel, ein¬ gesetzt. Darüber hinaus wird Weinsäure als Baustoffad¬ ditiv zur Modifizierung des Abbindeverhaltens von Ze- ment verwendet und dient als Ausgangssubstanz für zahl¬ reiche chemische Reaktionen, insbesondere für chirale Synthesen.

Ein Weg zur Herstellung von Weinsäure ist dessen Gewin- nung aus Weinstein, einer Substanz, die bei der Her¬ stellung von Wein anfällt. Allerdings ist der bei der Herstellung von Wein anfallende Rohweinstein in der Re¬ gel durch organische Materialien verunreinigt, so daß

ERSÄΓZBLÄΠ (REGEL 26)

es aufwendiger Aufarbeitungen bedarf, um aus dem Wein¬ stein die Weinsäure zu erhalten.

Aufgrund dieses Nachteils wurden alternative Verfahren zur Herstellung von Weinsäure entwickelt. So wird bei¬ spielsweise in der US-Patentschrift Nr. 1 425 605 die Herstellung von Weinsäure durch Oxidation von Kohlenhy¬ draten in Gegenwart von Nitrat beschrieben. Diese Ver¬ fahrensweise führt allerdings zu verschiedenen Stereo- isomeren der Weinsäure und ist daher relativ unselek¬ tiv.

Darüber hinaus sind aber auch die auf chemischem Wege erreichten Umsätze der eingesetzten Ausgangssubstanzen zu Weinsäure relativ gering: Beispielsweise variiert der Umsatz von 5-Ketogluconat oder anderen Kohlenhydra¬ ten zu Weinsäure unter Verwendung von Salpetersäure als Oxidationsmittel von etwa 10 % (US-Patentschtift Nr. 2 380 196) bis maximal etwa 40 % (W.E. Barch, J. Am. Chem. Soc. 55, 3653, 1933) . Die Umsetzung von 5-

Ketogluconsäure zu Weinsäure in alkalischem Milieu mit 1 M Calciumhydroxid-Lösung bzw. Natronlauge führte zu Weinsäureausbeuten bis etwa 10 % (H. Isbell und N. Holt, J. Res. Bur. Stand. 35, 433, 1945) .

Ein weiteres Verfahren zur Herstellung von Weinsäure besteht in der Umsetzung von Glucose zu Weinsäure durch

ERSÄΓZBLÄΓT .REGEL 26)

Mikroorganismen, wie Acetobacter oder Gluconobacter, in Gegenwart von Vanadat als Spurenelement (vgl. US- Patentschrift Nr. 3 585 109) . Es konnte gezeigt werden, daß bei diesem Verfahren die Weinsäure-Herstellung in zwei Schritten erfolgt: In einem ersten Schritt schei¬ den die in Glucose-Medium kultivierten Mikroorganismen 5-Ketogluconat in das Medium aus, während in einem zweiten Schritt die Umsetzung von 5-Ketogluconat zu Weinsäure mit dem im Medium als Spurenelement ent- haltenen Vanadiumsalz rein chemisch, also unabhängig von der Gegenwart von Mikroorganismen erfolgt (R. Kla- sen, S. Bringer-Meyer und H. Sahm, Biotechn. and Bioen- gin. 40, 183, 1992) . Dieses Herstellungsverfahren hat insbesondere den Vorteil, daß nur ein Isomer der Wein- säure, nämlich die gewünschte L- (+) -Weinsäure, ent¬ steht. Allerdings ist der bisher durch dieses Verfah¬ ren erreichte Umsatz von 5-Ketogluconat zu Weinsäure noch unbef iedigend.

Es ist Aufgabe der Erfindung, ein einfaches Verfahren zur Herstellung von Weinsäure zu schaffen, durch das ein möglichst hoher Umsatz von 5-Ketogluconat zu Wein¬ säure erreicht wird.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß 5-Ketogluconat in Carbonatpuffer bei einem alkalischen pH-Wert oxidativ zu Weinsäure umgesetzt wird. Es hat

ERSATZBLAπ ( REGEL26)

sich überraschenderweise gezeigt, daß unter diesen Re¬ aktionsbedingungen, also auch ohne Zugabe von Vanadat oder einem sonstigen Katalysator, eine Umsetzung von 5- Ketogluconat zu Weinsäure erfolgt, wobei ein Umsatz von 5-Ketogluconsäure zu Weinsäure von bis zu 55 % erreicht wird.

Wird dem Reaktionsgemisch zusätzlich Vanadat zugegeben, wird sogar-bis zu etwa 75 %.des eingesetzten 5- Ketogluconats zu Weinsäure umgesetzt. In Gegenwart an¬ derer Puffer, wie beispielsweise alkalischem Boratpuf¬ fer, ist die Weinsäurebildung dagegen vollständig ge¬ hemmt.

Der pH-Bereich, in dem die Umsetzung vorzugsweise durchgeführt wird, umfaßt den Bereich von pH 8 bis pH

10.

Ausführungsbeispiel

Es wurden 2, 0 ml einer 0,50 M Lösung des Kaliumsalzes der 5-Keto-gluconsäure in 20 ml Meßkolben vorgelegt. Dazu wurden 0,40 ml einer 50 m Ammoniumvanadatlösung gegeben und mit 0,50 M Carbonat- oder Phosphatpuffer (pH 10,0) auf 20 ml aufgefüllt. Analog wurden Lösungen mit 0,40 ml Wasser statt Ammoniumvanadat hergestellt.

ERSÄΓZBLÄΠ (REGEL 26)

Nach Mischen der Komponenten wurde der pH-Wert der Lö¬ sungen kontrolliert und anschließend die Reaktionsmi¬ schungen in zuvor autoklavierten 50 ml Erlenmeyerkolben steril filtriert. Die Kolben wurden mit Wattestopfen steril verschlossen und in einem Inkubationsschüttler bei 27°C und 180 Upm über acht Tage geschüttelt.

Der Verbrauch an 5-Ketogluconsäure und die gebildete Menge an Weinsäure wurden anschließend mittels HPLC be- stimmt. Daraus ließen sich Ausbeute und Selektivität der Reaktion ermitteln. Die Ergebnisse sind in Figur l dargestellt.

In Figur 1 bedeuten:

C: Carbonatpuffer, P: Phosphatpuffer, V: Vanadat TA: Weinsäure, 5-KGA: 5-Ketogluconat

Ausbeute: Umsatz des eingesetzten 5-Ketogluconats zu Weinsäure, wobei der Umsatz von 1 Mol 5-

Ketogluconsäure zu 1 Mol Weinsäure gleich 100 % gesetzt ist.

Selektivität: Umsatz des abgebauten 5-Ketogluconats zu Weinsäure

öSaß-BLATT(REGEL26)

Wie aus Figur 1 hervorgeht, beträgt die Weinsäureaus¬ beute bei Umsetzung von 5-Ketogluconsäure in Phosphat- puffer mit Vanadat als Katalysator und alkalischem pH- Wert bis zu etwa 25%, dagegen in Carbonatpuffer bis zu etwa 75%. Auch erfolgt eine Umsetzung von 5-

Ketogluconat zu Weinsäure ohne Katalysator, wobei eine Weinsäureausbeute in Carbonatpuffer bei pH 10 von etwa 55% erreicht wurde. Weiterhin lag die Selektivität bei Umsetzung des 5-Ketogluconats in Carbonatpuffer mit Werten zwischen etwa 65 bis 80% relativ hoch, was gleichbedeutend mit einer geringen Nebenproduktbildung ist. Damit wird unter den gewählten Reaktionsbedingun¬ gen der größte Anteil der abgebauten 5-Ketogluconsäure zu Weinsäure umgesetzt.