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Title:
METHOD FOR PREVENTING FEEDBACK BETWEEN A MILL AND A SCREENING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/229095
Kind Code:
A1
Abstract:
The present invention relates to a method for controlling an assembly comprising a screening device 10 and a mill 100, wherein the grist from the mill 100 is applied to the screening device 10, wherein the coarse-material discharge 40 from the screening device 10 is applied to the mill 100, wherein the screening device 10 has at least four clusters of unbalance-exciter units, wherein each cluster comprises at least two unbalance-exciter units, wherein each cluster is respectively formed over a coupling point for subjecting the screening device 10 to oscillations, wherein two front clusters are arranged closer to the material application 30, wherein two rear clusters are arranged closer to the coarse-material discharge 40, characterized in that the phase offset φ between the unbalance-exciter units within a cluster is controlled, wherein the mass flow between the mill 100 and the screening device 10 is recorded in a time-resolved manner, wherein the phase offset φ is reduced if there is an increasing mass flow, and thus the output of the screen is reduced, and wherein the phase offset φ is increased if there is a decreasing mass flow, and thus the output of the screen is increased.

Inventors:
LEUSCHEN GUIDO (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/060889
Publication Date:
November 03, 2022
Filing Date:
April 25, 2022
Export Citation:
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Assignee:
THYSSENKRUPP IND SOLUTIONS AG (DE)
THYSSENKRUPP AG (DE)
International Classes:
B07B1/28; B07B1/42; B07B13/18
Domestic Patent References:
WO2007014444A12007-02-08
WO2009132128A12009-10-29
Foreign References:
DE102019214864B32020-06-18
EP1545803A12005-06-29
US4544101A1985-10-01
US20110060469A12011-03-10
EP1439139A12004-07-21
DE102017218371B32018-09-20
DE102018205997A12019-10-24
DE102019204845B32020-07-09
DE102019214864B32020-06-18
Attorney, Agent or Firm:
THYSSENKRUPP INTELLECTUAL PROPERTY GMBH (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Steuerung eines Verbundes aus einer Siebvorrichtung (10) und einer Mühle (100), wobei das Mahlgut aus der Mühle (100) auf die Siebvorrichtung (10) aufgetragen wird, wobei der Grobmaterialaustrag (40) der Siebvorrichtung (10) auf die Mühle (100) aufgetragen wird, wobei die Siebvorrichtung (10) wenigstens vier Cluster von Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung (10) mit Schwingungen ausgebildet ist, wobei zwei vordere Cluster näher zum Materialauftrag (30) angeordnet sind, wobei zwei hintere Cluster näher zum Grobmaterialaustrag (40) angeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Phasenversatz cp zwischen den Unwuchterregereinheiten innerhalb eines Clusters gesteuert wird, wobei der Massestrom zwischen der Mühle (100) und der Siebvorrichtung (10) zeitaufgelöst erfasst wird, wobei bei einem steigenden Massestrom der Phasenversatz cp verkleinert und so die Förderleistung über das Sieb verringert wird, wobei bei sinkendem Massestrom der Phasenversatz cp vergrößert und so die Förderleistung über das Sieb vergrößert wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Leistungsaufnahme der Mühle (100) erfasst wird, wobei bei steigender Leistungsaufnahme der Mühle (100) der Phasenversatz cp vergrößert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vergrößerung des Phasenversatzes cp um die Transportzeit zwischen der Mühle (100) und der Siebvorrichtung (10) versetzt erfolgt.

Description:
Verfahren zur Verhinderung einer Rückkopplung zwischen einer Mühle und einer Siebvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren, das verhindert, dass grobes Material in einem Kreislauf aus einer Mühle und einer Siebvorrichtung sich als ein Materialpeak aufschaukelt.

Aus der DE 10 2017 218 371 B3 und aus der DE 10 2018 205 997 A1 sind Siebsysteme mit gruppenweise angeordneten Schwingungsanregern bekannt. Diese gruppenweise Anordnung ermöglicht eine starke Anpassungsfähigkeit der Betriebsweise der Siebvorrichtung, welche bei den klassischen Linearschwingern, Ellipsenschwingern oder Kreisschwingern nicht möglich ist. Diese Gruppe von Siebvorrichtungen ermöglicht damit ganz neue Ansteuerschemata.

Aus der DE 102019 204 845 B3 ist ein Verfahren zum Einstellen und Regeln wenigstens einer Schwingungsmode einer Siebvorrichtung bekannt.

Aus der DE 10 2019 214 864 B3 ist ein Verfahren zum Ansteuern und Regeln einer Siebvorrichtung bekannt.

Wünschenswert wäre es, eine Siebvorrichtung anhand von konkreten Messgrößen, die eine Korrelation zu Edukteigenschaften aufweisen, so anpassen zu können, dass gezielt die Produkteigenschaften einstellbar sind.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren bereit zu stellen, um zu verhindern, dass sich durch Aufschaukeln ein Materialpeak im Kreislauf zwischen einer Mühle und einer Siebvorrichtung bldet.

Gelöst wird diese Aufgabe durch das Verfahren mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen. Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den Zeichnungen. Das erfindungsgemäße Verfahren dient zur Steuerung eines Verbundes aus einer Siebvorrichtung und einer Mühle. Das Mahlgut aus der Mühle wird auf die Siebvorrichtung aufgetragen. Der Grobmaterialaustrag der Siebvorrichtung wird auf die Mühle aufgetragen. Dadurch wird das Material weiter zerkleinert und gelangt letztendlich als gemahlene Produkt in den Feinmaterialaustrag. Die für das Verfahren verwendete Siebvorrichtung weist wenigstens und bevorzugt genau vier Cluster von Unwuchterregereinheiten aufweist, wobei jeder Cluster wenigstens zwei Unwuchterregereinheiten auf. Jeder Cluster ist jeweils über einen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung mit Schwingungen ausgebildet. Zwei vordere Cluster sind näher zum Materialauftrag angeordnet und zwei hintere Cluster sind näher zum Grobmaterialaustrag angeordnet. Am Materialauftrag wird das zu siebende Material auf das Sieb der Siebvorrichtung aufgetragen. Das grobe Material, welches nicht durch das Sieb fällt, wandert über das Sieb und gelangt zum Grobmaterialaustrag. Das feine Material fällt durch das Sieb und gelangt so zum Feinmaterialaustrag.

Erfindungsgemäß wird der Phasenversatz zwischen den Unwuchterregereinheiten innerhalb eines Clusters gesteuert. Dieses ermöglicht eine sehr variable Anpassung der Siebeigenschaften und ist durch die Anordnung von Unwuchterregereinheiten in Clustern einfach möglich.

Erfindungsgemäß wird der Massestrom zwischen der Mühle und der Siebvorrichtung zeitaufgelöst erfasst. Bei einem steigenden Massestrom wird der Phasenversatz cp verkleinert und so die Förderleistung über das Sieb verringert. Dieses führt dazu, dass die Beladung des Siebes überproportional steigt, aber gleichzeitig wird ein Abflachen des angestiegenen Massenstroms erreicht, das Sieb quasi als Zwischenspeicher verwendet. Bei sinkendem Massestrom wird der Phasenversatz cp vergrößert und so die Förderleistung über das Sieb vergrößert. Flierdurch kann ein Aufschwingen effektiv verhindert werden.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung wird die Leistungsaufnahme der Mühle erfasst, wobei bei steigender Leistungsaufnahme der Mühle der Phasenversatz vergrößert wird. Eine steigende Leistungsaufnahme der Mühle ist oftmals auf ein härteres Ausgangsmaterial zurückzuführen, was wiederum zu einem größeren mittleren Partikeldurchmesser führen wird. Somit sinkt die Fraktion, welche Durch das Sieb in den Feinmaterialausgang gelangen muss. Dadurch kann das Material schneller über das Sieb befördert werden, was durch den vergrößerten Phasenversatz erzielt wird.

In einer weiteren Ausführungsform der Erfindung erfolgt die Vergrößerung des Phasenversatzes um die Transportzeit zwischen der Mühle und der Siebvorrichtung versetzt.

Nachfolgend ist die für das erfindungsgemäße Verfahren einzusetzende Vorrichtung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.

Fig. 1 Siebvorrichtung Fig. 2 erster Betriebszustand Fig. 3 zweiter Betriebszustand Fig. 4 Verbund Fig. 5 Verfahren

In Fig. 1 ist eine Siebvorrichtung 10 gezeigt. Diese weist ein Sieb 20, beispielsweise ein Lochblech auf. Am Materialauftrag 30 wird Material aufgegeben und über das Sieb 20 gefördert. Theoretisch fallen dabei alle Bestandteile durch das Sieb 20 hindurch, deren Größe kleiner als die Größe der Sieblöcher ist, und so zum Feinmaterialausgang 50 gebracht. Alles was größer ist wird über das Sieb 20 und zum Grobmaterialausgang 40 gefördert.

Um die Siebvorrichtung 10 und damit das Sieb 20 zu bewegen weist die Siebvorrichtung acht Unwuchterregereinheiten U auf, die in vier Clustern zu je zwei Unwuchterregereinheiten U angeordnet sind, wobei jeweils zwei Unwuchterregereinheiten U in einem Cluster jeweils über einen gemeinsamen Kopplungspunkt zur Beaufschlagung der Siebvorrichtung 10 mit Schwingungen ausgebildet sind. Hierdurch wird effektiv eine Schwingung die durch Überlagerung der durch die beiden Unwuchterregereinheiten U erzeugten Schwingungen erzeugt wird auf die Siebvorrichtung 10 aufgeprägt. Das gezeigte Beispiel ist die einfachste Ausführung mit je zwei Unwuchterregereinheiten U je Cluster und vier Clustern, einem vorderen linken Cluster 60, einen vorderen rechten Cluster 70, einen hinteren Cluster 80 und einen hinteren rechten Cluster 90. Selbstverständlich können die Cluster auch drei oder mehr Unwuchterregereinheiten U aufweisen und beispielsweise können noch zusätzlich in der Mitte zwei weitere Cluster von Unwuchterregereinheiten angeordnet werden.

In Fig. 2 und Fig. 3 sind zwei Betriebsweisen eines Clusters von Unwuchterregereinheiten U gezeigt. Der Pfeil innerhalb der von Unwuchterregereinheiten U zeigt den jeweiligen Kraftvektor an, die Pfeile außerhalb die Drehrichtung der von Unwuchterregereinheiten U.

Fig. 2 zeigen beide Kraftvektoren vertikal nach oben und die von Unwuchterregereinheiten U rotieren entgegengesetzt zueinander. Ein Phasenversatz ist nicht realisiert (0 °), die Cluster-Anregung erfolgt somit in vertikaler Richtung, was zu einer sehr geringen Materialbewegung über das Sieb führt. Fig. 2 beschreibt einen Betriebszustand, welcher beispielsweise für eine Reinigungsfunktion einstellbar/regelbar ist, insbesondere in Verbindung mit einer Variation der Drehzahl der jeweiligen Unwuchterregereinheit.

In Fig. 3 ist ein anderer Betriebszustand gezeigt. In diesem Fall weist der eine (der in der Darstellung linke) Kraftvektor nach oben, und der zweite (der in der Darstellung rechte) Kraftvektor weist nach links, insbesondere orthogonal zum ersten Kraftvektor. Die Unwuchterregereinheiten rotieren entgegengesetzt zueinander. Der Phasenversatz beträgt im hier gezeigten Betriebszustand 90 °. Die resultierende Cluster-Anregung wirkt in einem Winkel von 45 ° gegenüber der Florizontalen und führt somit zu einem vergleichsweise schnellen Materialtransport über das Sieb.

Fig. 4 zeigt einen Verbund aus einer Mühle 100 und einer Siebvorrichtung 10. Der Mühle 100 wird neben dem Rohmaterial auch das grobe Material vom Grobmaterialaustrag 40 der Siebvorrichtung 10 zugeführt. Das gemahlene Material gelangt aus der Mühle 100 in zum Materialauftrag 30 der Siebvorrichtung 10. Das fertige gemahlene und gesiebte Produkt wird dann durch den Feinmaterialaustrag 50 entnommen. Fig. 5 zeigt in sehr grob vereinfachter Form den zeitlichen Verlauf des Verfahrens. Oben dargestellt ist ein extermes Beispiel des Massestroms ME am Materialauftrag. Hier tritt zeitlich kurzer aber hoher Peak auf. Trifft dieser auf das Sieb, so wird der Phasenversatz cp gesenkt und so der Transport über das Sieb reduziert. Flierdurch wird der Anstieg des Massestroms MA am Grobmaterialaustrag deutlich verringert und zeitlich gestreckt. Ein Aufschwingen des Verbundes kann somit zuverlässig verhindert werden.

Bezugszeichen MA Massestrom Grobmaterialaustrag

ME Massestrom Materialauftrag U Unwuchterregereinheit cp Phasenversatz

10 Siebvorrichtung 20 Sieb

30 Materialauftrag

40 Grobmaterialaustrag

50 Feinmaterialaustrag

60 vorderer linker Cluster 70 vorderer rechter Cluster

80 hinterer linker Cluster

90 hinter rechter Cluster

100 Mühle