Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING ACRYLATE ADHESIVE MATERIALS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2002/034805
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing acrylate adhesive materials on the basis of an acrylate hot melt, according to which a monomer mixture that contains at least the following monomers (a) 70 to 100 % by weight of compounds of the group of the (meth)acrylic acid and the derivatives thereof according to the general formula, wherein R¿1? = H or CH¿3?, and R¿2? = an alkyl chain with 2 to 20 carbon atoms, and that further contains (b) 0 to 30 % by weight of olefinically unsaturated monomers that carry functional groups, and that further contains (c) optionally further components, is radically polymerized in solution so that a polyacrylate is formed. The inventive method is characterized in that I. polymerization is initiated by at least one dissociative photoinitiator and by irradiation with UV light, said photoinitiator being added to the monomer mixture before the start of polymerization and/or in the course of polymerization to the reaction mixture, II. the polyacrylate is liberated from the solvent, III. the polyacrylate is further processed in the melt.

Inventors:
HUSEMANN MARC (DE)
ZOELLNER STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2001/012431
Publication Date:
May 02, 2002
Filing Date:
October 26, 2001
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
TESA AG (DE)
HUSEMANN MARC (DE)
ZOELLNER STEPHAN (DE)
International Classes:
C08F2/48; C08F20/12; C09J4/02; (IPC1-7): C08F20/12; C08F2/48; C09J133/06
Foreign References:
US4968558A1990-11-06
GB951428A1964-03-04
Other References:
DATABASE WPI Week 9238, Derwent World Patents Index; AN 313331, XP002189320, "PRODUCTION OF SOLVENT TYPE ACRYLIC TACKY ADHESIVE BY PHOTOPOLYMERISING MONOMER SOLUTION OF VINYL MONOMER OF (METH)ACRYLIC ACID ALKYL ESTER, INITIATOR AND SOLVENT, COMPLETING POLYMERISATION THERMALLY."
Attorney, Agent or Firm:
TESA AG (Quickbornstr. 24 Hamburg, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Haftklebemassen auf Acrylathotmeltbasis, bei welchem eine Monomermischung enthaltend zumindest die folgenden Monomere (a) 70 bis 100 Gew.% Verbindungen aus der Gruppe der (Meth) Acrylsäure sowie deren Derivate entsprechend der folgenden allgemeinen Formel mit Ri = H oder CH3und R2= eine Alkylkette mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen sowie enthaltend (b) 0 bis 30 Gew.% olefinsch ungesättigte Monomere mit funktionellen Gruppen sowie enthaltend (c) gegebenenfalls weitere Komponenten, in Lösung radikalisch polymerisiert wird, so daß ein Polyacrylat entsteht, dadurch gekennzeichnet, daß I. die Polymerisation durch Verwendung zumindest eines spaltenden Photoiniti ators und durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht initiiert wird, wobei der Photoinitiator vor Beginn der Polymerisation zu der Monomerenmischung und/oder im Verlauf der Polymerisation zu dem Reaktionsgemisch gegeben wird, II. das Polyacrylat vom Lösungsmittel befreit wird, III. das Polyacrylat in der Schmelze weiterverarbeitet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Photoinitiatoren zu einem Anteil von 0,1 bis 2 Gew.%, bevorzugt zwi schen 0,25 und 1 Gew.%, bezogen auf die Monomermischung, eingesetzt wird.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht in Form mehrerer Bestrahlungszyklen durch geführt wird und/oder daß gepulst eingestrahlt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die radikalische Polymerisation zumindest bis zu einem Umsatz von 98 % der Mono mere durchgeführt wird.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Entfernung des Lösungsmittels nach der Polarisation in einem Doppelschnecken extruder durchgeführt wird.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Monomermischung, dem Reaktionsgemisch oder dem Polyacrylat Vemetzer zugesetzt werden, insbesondere bioder multifunktionelle Acrylate und/oder Meth acrylate, bioder multifunktionelle Isocyanate oder bioder multifunktionelle Epoxide.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß der Monomermischung, dem Reaktionsgemisch oder dem Polyacrylat Harze und/oder Additive wie Alterungsschutzmittel, Lichtschutzmittel, Ozonschutzmittel, Fettsäuren, Weichmacher, Keimbildner, Blähmittel, Beschleuniger und/oder Füllmittel zugesetzt werden.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekenn zeichnet, daß die Haftklebemasse aus der Schmelze heraus auf ein Trägermaterial aufgetragen wird.
9. Verwendung der nach zumindest einem der vorangehenden Ansprüche hergestellten Haftklebemasse für ein Klebeband, wobei das Klebeband einoder beidseitig mit einer selbstklebenden Schicht ausgerüstet sein kann.
Description:
Beschreibung Verfahren zur Herstellung von Acrvlathaftklebemassen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Acrylathotmelts durch radikal- sche Polymerisation sowie die Verwendung eines solchen Acrylathotmelts.

Im Bereich der Haftklebemassen besteht aufgrund technologischer Weiterentwicklungen im Beschichtungsverfahren ein fortlaufender Bedarf für Neuentwicklungen. In der Indu- strie sind Heißschmeizverfahren (Hotmeltverfahren) mit lösungsmittelfreier Beschich- tungstechnik zur Herstellung von Haftklebemassen von anwachsender Bedeutung, da die Umweltauflagen immer größer werden und die Preise für Lösungsmittel weiter steigen.

Daher sollten Lösungsmittel so weit wie möglich aus dem Fertigungsprozeß für Haftkle- bebänder eliminiert werden. Durch die damit verbundene Einführung der Hot- melt-Technologie werden immer höhere Anforderungen an die Klebemassen gestellt. insbesondere Acrylathaftklebemassen werden sehr intensiv auf Verbesserungen hin untersucht. Für hochwertige industrielle Anwendungen werden Polyacrylate bevorzugt, da diese transparent und witterungsstabil sind. Neben diesen Vorteilen müssen diese Acrylathaftklebemassen aber auch hohen Anforderungen im Bereich der Scherfestigkeit und der Klebkraft gerecht werden.

Acrylathaftklebemassen können sehr individuell hergestellt werden. Sie sind sehr variabel anwendbar, da eine Vielzahl unterschiedlicher Comonomere zur Polymerisation zur Ver- fügung steht und sich die klebtechnischen Eigenschaften des Polyacrylates durch die Wahl der (Co-) Monomerzusammensetzung variieren lassen. Als Comonomere werden als Hauptkomponenten üblicherweise Alkylester der Acryl-und Methacrylsäure einge- setzt, in geringeren Anteilen zumeist (zusätzlich) Acrylsäure, Methacrylsäure, Acrylamide, Maleinsäureanhydrid, Hydroxyacrylate oder Itakonsäure. Zur Herstellung dieser Poly- acrylate wird die radikalische Polymerisation in Lösung oder in Emulsion angewandt.

Beide Techniken weisen unter anderem die im folgenden geschilderten Probleme auf,

sind aber sehr kostengünstig und werden daher seit langem in der Produktion durchge- führt.

Für die Verarbeitung als Haftschmeizkleber muß das Lösemittel entfernt werden. Für Emulsionspolymerisate ist dies ein sehr energieaufwendiger Prozeß, da Wasser einen geringen Dampfdruck aufweist und sich somit nur sehr schwer verdampfen läßt. Zudem stören im Polymer verbleibende Emulgatoren, welche die Wasserempfindlichkeit der resultierenden Haftklebemasse heraufsetzen.

Bei Lösemittelpolymerisaten möchte man den Lösemittelanteil herabsetzen. Hier sind aber die konventionellen Methoden limitiert, da die Polymerisation zumeist thermisch initiiert wird. Während der Polymerisation muß die entstehende Reaktionswärme über die Siedekühlung abgeführt werden. Da zumeist zur Polymerisation Azo-Initiatoren mit Zer- falls-Halbwertszeiten von ca. 1 Stunde bei T > 60 °C eingesetzt werden, verbleiben wei- terhin Initiatoranteile im Polymer, die dann auch noch nach dem Aufkonzentrationsprozeß vorhanden sind. Diese Restinitiatoren können verschiedene Probleme verursachen. Zum einen kann während der Schmelzbeschichtung bei sehr hohen Temperaturen ein großer Anteil der Restinitiatoren zerfallen. Durch das freiwerdende Stickstoffgas entstehen Bla- sen innerhalb der Haftklebemasse, die für die Produktqualität unerwünscht sind. Zum anderen werden-um eine Elektronenstrahivernetzbarkeit der Acrylathaftklebemasse zu gewährleisten-multifunktionelle Acrylate hinzugegeben. Diese sind besonders essentiell für Harz-abgemischte Acrylathaftklebemassen. Während der Beschichtung erzeugen die Restinitiatoren nicht nur Blasen, sondern die gebildeten Radikale reagieren auch mit den multifunktionellen Acrylaten und bewirken somit eine zusätzliche unkontrollierte Vemet- zung der Acrylathaftklebemasse. Diese sogenannte Vergelung beeinflußt die Beschich- tung negativ. Die teilweise vergelte Klebemasse lafßt sich nicht mehr beschichten, außer- dem können sich festere, höher vergelte Stellen in der Klebemasse ausbilden, welche die klebtechnischen Eigenschaften des Haftklebebandes negativ beeinflussen.

Eine Lösung ist die UV-Polymerisation von Acrylaten. In der US 3,840,448 wurden Acry- late polymerisiert und vemetzt durch die Einstrahlung von UV-Licht. Die hergestellten Polymere wurden aber nicht für Haftklebemassen verwendet.

In der US 4,181,752 werden UV-Präpolymerisate hergestellt, die nach Beschichtung auf dem Träger zu vollständigem Umsatz polymerisiert und vemetzt werden. In den US 4,968,558 und US 5,183,833 wurden ebenfalls Acrylate und Vinylverbindungen zu Haftklebemassen über die Präpolymerisationstechnik hergestellt. Hier wurden zur Prä-

polymerisation UV-B Lampen in Verbindung mit Irgacure 651 (Benzildimethylketal, Fa.

Ciba Geigy) eingesetzt. Die Präpolymerisationtechnik ist bereits sehr verbreitet, dennoch ist auch diese Technik mit Problemen behaftet. Ein stark monomerhaltiger Sirup muß auf das Trägermaterial aufgebracht werden ; erst auf dem Trägermaterial wird bis zu hohem Umsatz polymerisiert. Durch diesen Prozeß können nur sehr langsame Bahngeschwin- digkeiten erreicht werden, zudem ist der Restmonomeranteil in der Klebemasse relativ hoch. Weiterhin bereitet die Einarbeitung von Harzen Probleme, da zumeist unter Ver- wendung von UV-Licht vernetzt wird und viele technisch bedeutende Harze UV-Licht absorbieren und somit als Regler fungieren.

Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Herstellung von Acrylathaftklebe- massen anzubieten, welches die im vorstehenden genannten Nachteile des Standes der Technik nicht aufweist. Insbesondere soll bereits bei der Polymerisation in Lösung ein hoher Umsatz erzielt werden können, ohne daß es in der entstehenden Acrylatmasse im weiteren zu Vergelungsprozessen kommt. Die klebtechnischen Eigenschaften der Acry- latmasse sollen ein für die technische Anwendung erforderliches Niveau nicht unter- schreiten.

Die Aufgabe wird überraschend und für den Fachmann nicht vorhersehbar gelöst durch ein Verfahren, wie es im Hauptanspruch dargestellt wird. Die Unteransprüche betreffen vorteilhafte Weiterentwicklungen der Erfindung sowie eine Verwendung der derart her- gestellten Haftklebemasse.

Demgemäß ist ein Verfahren zur Herstellung von Haftklebemassen auf Acrylathotmelt- basis Gegenstand der Erfindung, bei welchem eine Monomermischung enthaltend zumindest die folgenden Monomere (a) 70 bis 100 Gew.-% Verbindungen aus der Gruppe der (Meth-) Acrylsäureester ent- sprechend der folgenden allgemeinen Formel mit R, = H oder CH3 und Ra = eine Alkylkette mit 2 bis 20 Kohlenstoffatomen sowie enthaltend

(b) 0 bis 30 Gew.-% olefinsch ungesättigte Monomere mit funktionellen Gruppen sowie enthaltend (c) gegebenenfalls weitere Komponenten, in Lösung radikalisch polymerisiert wird, so daß ein Polyacrylat entsteht, und bei wel- chem I. die Polymerisation durch Verwendung zumindest eines spaltenden Photoinitiators und durch Bestrahlung mit ultraviolettem Licht initiiert wird, wobei der Photoinitia- tor vor Beginn der Polymerisation zu der Monomerenmischung und/oder im Ver- lauf der Polymerisation zu dem Reaktionsgemisch gegeben wird, II. das Polyacrylat vom Lösungsmittel befreit wird, Ill. das Polyacrylat in der Schmelze weiterverarbeitet wird.

Die Zusammensetzung der entsprechenden Comonomere wird in bevorzugter Weise so gewählt, daß die resultierenden Haftklebemassen entsprechend D. Satas [Handbook of Pressure Sensitive Adhesive Technology, 1989, Verlag VAN NOSTRAND REINHOLD, New York] haftklebende Eigenschaften besitzen. Die statische Glasübergangstemperatur der Haftklebemasse liegt somit unterhalb 25 °C.

Für das erfinderische Verfahren zur Herstellung der Haftklebemassen werden als Comonomere (Komponente (b)) olefinisch ungesättigte Verbindungen, welche bevorzugt funktionelle Gruppen enthalten, mit einem Anteil von 0-30 Gewichtsprozent eingesetzt.

Beispiele für solche olefinisch ungesättigten Verbindungen sind (Meth) acrylsäure und deren Methylester, Methacrylsäurederivate wie (Meth) acrylamide, N-substituierte (Meth) acrylamide, Dimethylacrylsäure, Trichloracrylsäure, Hydroxyalkyl (meth) acrylat, aminogruppenhaltige (Meth) acrylate, hydroxygruppenhaltige (Meth) acrylate, besonders bevorzugt 2-Hydroxyethyl (meth) acrylat, 2-Hydroxypropyl- (meth) acrylat, und/oder 4- Hydroxybutyl (meth) acrylat, Acrylonitril, weiterhin Vinylverbindungen wie Vinylester, Vinyl- ether, Vinylhalogenide, Vinylidenhalogenide und Nitrile von ethylenisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen, Vinylverbindungen mit aromatischen Cyclen und Heterocyclen in a-Stellung, insbesondere Vinylessigsäure und Vinylacetat, N-Vinylformamid, Vinylpyridin, <BR> <BR> <BR> Ethylvinylether, Vinylchlorid, Vinylidenchlorid, außerdem Maleinsaureanhydrid, Styrol, Styrol-Verbindungen, ß-Acryloyloxypropionsäure, Fumarsäure, Crotonsäure, Aconitsäure und/oder Itaconsäure ; die vorstehende Aufzählung ist nur beispielhaft und nicht abschließend.

Als Photoinitiatoren können alle Norrish-Typ-l-Photoinitiatoren (im folgenden auch kurz als Typ-l-Photoinitiatoren bezeichnet) eingesetzt werden. Der Anteil der Photoinitiatoren liegt, bezogen auf die eingesetzten Monomeren, vorteilhaft zwischen 0,1 und 2, bevor- zugt zwischen 0,25 und 1 Gewichtsprozent. Bevorzugt können z. B. Irgacure 651 oder Irgacure 819tu (Fa. Ciba Geigy) verwendet werden. Auch Photoinitiatorengemische sind im erfinderischen Sinne sehr zur Initiierung geeignet. Sehr bevorzugt werden Photoiniti- atoren mit langwelliger Absorption eingesetzt, da diese eine große Eindringtiefe besitzen und somit leichter die Monomer/Polymer-Mischung durchdringen.

Zur linearen Polymerisation wird bevorzugt mit einem Norrish-Typ-l-Photoinitiator gestartet. Norrish-Typ-ll-Photoinitiatoren (Typ-ll-Photoinitiatoren) verursachen mehr Pfropfreaktionen (zur Herstellung von verzweigten Polyacrylaten) und werden daher bevorzugt im Verlauf der UV-Polymerisation hinzudosiert. Dennoch können auch UV- Polymerisationen mit Typ-li-Photoinitiatoren gestartet werden.

Als Norrish-Typ-l-Photoinitiatoren werden solche Verbindungen bezeichnet, welche bei Bestrahlung mit Licht gemäß einer Norrish-Typ-l-Reaktion zerfallen. Dabei handelt es sich klassisch um eine Photofragmentierung einer Carbonyl-Verbindung, bei dem die Bindung zu einem in a-Stellung zur Carbonylgruppe befindlichen Kohlenstoffatom radika- lisch aufgespalten wird (a-Spaltung), so daß ein Acyl-und ein Alkyl-Radikal entstehen.

Im erfinderischen Sinne werden zu den Norrish-Photoinitiatoren auch solche gezählt, bei denen statt der Carbonyl-Gruppe eine andere funktionelle Gruppe vorhanden ist und die Spaltung die Bindung zwischen dieser Gruppe und einem a-ständigen Kohlenstoffatom betrifft.

Norrish-Typ-ll-Photoinitiatoren zerfallen bei Bestrahlung mit Licht gemäß einer Norrish- Typ-II-Reaktion unter Wasserstoff-Abstraktion, es handelt sich dabei um eine intramole- kulare Reaktion.

Bei aliphatischen Ketonen kann dabei ein Wasserstoff aus der y-Position zu einer ent- sprechend der oben dargestellten funktionellen Gruppe abgespalten werden.

Erfindungsgemäße Beispiele für Norrish-Photoinitiatoren beiden Typs sind Benzophe- non-, Acetophenon-, Benzil-, Benzoin-, Hydroxyalkylphenon-, Phenylcyclohexylketon-, Anthrachinon-, Thioxanthon-, Triazin-, oder Fluorenonderivate, ohne sich durch diese Aufzählung unnötig zu beschränken. Zu den Typ-l-Initiatoren gehören insbesondere aro- matische Carbonylverbindungen, wie Benzoinderivate, Benzilketale und Acetophenon- derivate. Typ-li-Photoinitiatoren sind besonders aromatische Ketone, wie z. B. Benzophe- non, Benzil oder Thioxanthone.

Für weitere Details siehe beispielsweise Römpp Lexikon Chemie-Version 2.0, Stutt- gart/New York : Georg Thieme Verlag 1999.

Die Polymerisation zur Herstellung der Acrylathaftklebemasse kann in Polymerisations- reaktoren durchgeführt werden, die im aligemeinen mit einem Rührer, mehreren Zulauf- gefäßen, Rückflußkühler, Heizung und Kühlung versehen sind und für das Arbeiten unter N2-Atmosphäre und Überdruck ausgerüstet sind. Zudem sollte eine Einrichtung zur UV- Bestrahlung in dem Reaktor integriert sein.

Vorteilhaft wird das UV-Licht von oben in den Reaktor eingestrahlt. Zur Durchmischung wird bevorzugt ein Propellerrührer eingesetzt, der eine vertikale Durchmischung gewähr- leistet. Durch eine gute Verteilung der gebildeten Radikale in der Reaktionsmischung wird die Polymerisation gefördert, während bei schlechter Durchmischung aufgrund der begrenzten Eindringtiefe des UV-Lichtes in die Reaktionsmischung nur mit unbefriedi- genden Polymerisationsergebnissen gerechnet werden kann.

Die Polymerisation verläuft günstigerweise nach einem freien radikalischen Mechanis- mus. Das Monomergemisch wird bevorzugt unter Inertgasatmosphäre, wie z. B. Stickstoff, Helium oder Argon mit UV-Licht bestrahit.

Die radikalische Polymerisation kann in Gegenwart eines oder mehrerer organischer Lösungsmittel und/oder in Gegenwart von Wasser oder in Substanz durchgeführt wer- den, bevorzugt ist die Polymerisation in Gegenwart zumindest eines organischen Lösungsmittels ; dabei wird vorteilhaft so wenig Lösungsmittel wie möglich eingesetzt. Die Polymerisationszeit beträgt-je nach Umsatz und Temperatur-zwischen 1 und 24 h.

Bei der Lösungsmittelpolymerisation werden als Lösemittel vorzugsweise Ester gesättig- ter Carbonsäuren (wie Ethylacetat), aliphatische Kohlenwasserstoffe (wie n-Hexan oder n-Heptan), Ketone (wie Aceton oder Methylethylketon), Siedegrenzbenzin oder Gemi- sche dieser Lösungsmittel verwendet. Bei der Polymerisation können auch Thiole, Nitro- xide, TEMPO-Derivate (TEMPO = 2,2,6,6-Tetramethyl-1-piperidinyloxy pyrrolidinyloxyl)) oder Thioester der unterschiedlichsten Art als weitere Regler zur Molekulargewichts- senkung und Verringerung der Polydispersität eingesetzt werden. Als sogenannte Poly- merisationsregler wirken z. B. auch Alkohole und Ether.

In einer sehr günstigen Ausführung des erfinderischen Verfahrens wird die Bestrahlung mit ultraviolettem Licht nicht kontinuierlich, sondern in Form eines oder mehrerer Bestrahlungszyklen durchgeführt.

Durch die Bestrahlungszyklen der UV-Quelle kann die Polymerisation hinsichtlich der entstehenden Produkte gesteuert werden. Zur Steuerung der Polymerisation kann es angebracht sein, nicht kontinuierlich zu bestrahlen. Dabei kann die Abfolge von Bestrah- lungs-und Dunkeizeiten vorteilhaft gewählt werden. Durch entsprechende Bestrahlungs- zyklen läßt sich der Umsatz und damit auch die entstehende Wärmemenge steuern.

Auch die Molekulargewichtsverteilung läßt sich durch den Bestrahlungszyklus beeinflus- sen. Besonders vorteilhaft ist die Bestrahlung der zu polymerisierenden Monomere mit einem bestimmten Puls. Durch diese Methode werden nur sehr wenige Radikale gebildet, die abreagieren können. Durch den UV-Puls lässt sich somit die Anzahl der erzeugten Radikale steuern und damit auch das Monomer-Radikalverhältnis einstellen. Bei kon- stantem Verhältnis von Monomer-zu Radikalkonzentration lassen sich mit dieser Technik engverteilte Polyacrylathaftklebemassen herstellen.

Auf der anderen Seite faßt sich sehr schnell auch eine hohe Konzentration an Radikalen generieren, die einen hohen Umsatz erzeugen. UV-initiierte Polymerisationen verlaufen somit bedeutend schneller und wirtschaftlicher als konventionelle Polymerisationen mit Azobisisobutyronitril (AIBN) als Initiator.

Ein weiterer Vorteil ist die einfache Verfahrenstechnik. Thermisch initiierte radikalische Polymerisationen mit z. B. AIBN erzeugen im Verlaufe der Polymerisation Wärme, wodurch der Zerfall von AIBN beschleunigt und die Anzahl der entstehenden Radikale erhöht wird. Im kritischen Fall kann die Polymerisation durchgehen, das heißt unkontrol- lierbar werden. Die UV-Polymerisation besitzt hingegen den Vorteil, daß durch die Nicht- bestrahlung der Monomerlösung keine neuen Radikale gebildet werden und somit die Polymerisation leichter kontrolliert werden kann.

Je nach eingesetztem Photoinitiator und Lösemittel wählt man die einstrahlende Wellen- lange zwischen 200 und 400 nm. Beispielsweise lassen sich handelsübliche Quecksilber- Hochdruck oder Mitteldrucklampen mit einer Leistung von z. B. 80 bis 200 W/cm verwen- den.

Vorteilhaft wird die radikalische Polymerisation zumindest bis zu einem Umsatz von 98 % der Monomere durchgeführt.

Das Polymer wird anschließend in einem Aufkonzentrationsextruder vom Lösemittel befreit. Bevorzugt wird hier ein Doppelschneckenextruder eingesetzt, der entweder gegen-oder gleichläufig betrieben wird. Der im Polymer verbleibende flüchtige Anteil sollte kleiner 0,5 Gewichtsanteile betragen. Das Polymer wird bevorzugt unter geringer Scherung aufkonzentriert. Durch das erfindungsgemäße Verfahren kann der Aufkon- zentrationsextruder auch bei hohen Temperaturen betrieben werden, ohne daß sich Radikale durch zerfallende thermische Initiatoren bilden.

Zur Verbesserung der klebtechnischen Eigenschaften werden dem Acrylathotmelt bevor- zugt Harze beigemischt. Als Harze sind beispielsweise Terpen-, Terpenphenoiharze, C5- und Cg-Kohlenwasserstoffharze, Pinen-, Inden-und Kolophoniumharze auch in Kombina- tion miteinander einsetzbar. Prinzipiell lassen sich aber alle in dem entsprechenden Polyacrylat löslichen Harze verwenden, insbesondere sei verwiesen auf alle aliphati- schen, aromatischen, alkylaromatischen Kohlenwasserstoffharze, Kohlenwasserstoff- harze auf Basis reiner Monomere, hydrierte Kohlenwasserstoffharze, funktionelle Koh- lenwasserstoffharze sowie Naturharze.

Außerdem können verschiedene Füllstoffe (beispielsweise Ruß, TiO2, Voll-oder Hohl- kugeln aus Glas oder anderen Materialien), Keimbildner, Compoundierungsmittel, Alte- rungsschutzmittel, Lichtschutzmittel, Ozonschutzmittel, Fettsäuren, Weichmacher, Keim- bilder, Blähmittel, Beschleuniger und/oder Füllmittel zugesetzt werden.

Für einige Anwendungen als Haftklebemasse kann es erforderlich sein, das Polymerisat zu vemetzen, insbesondere um die Kohäsion zu steigern. Daher ist es für das erfinderi- sche Verfahren sehr günstig, der Monomermischung, dem Reaktionsgemisch oder dem Polyacrylat Vernetzer zuzusetzen.

Als Vernetzer lassen sich alle dem Fachmann bekannten bi-oder multifunktionellen Ver- bindungen einsetzen, deren funktionelle Gruppen mit den Polyacrylaten eine Ver- knüpfungsreaktion eingehen können, insbesondere Polymerisations-, Polykondensations- oder Polyadditionsreaktionen. insbesondere werden bi-oder multifunktionelle Acrylate und/oder Methacrylate, bi-oder multifunktionelle Isocyanate oder bi-oder multifunktio- nelle Epoxide eingesetzt. Zur UV-oder ES-Härtung werden multifunktionelle Acrylate bevorzugt. Die Vernetzer werden bevorzugt dem Acrylathotmelt in der Schmelze zudo- siert.

Ebenso können unter UV-Strahlung vemetzende Substanzen, wie z. B. UV-Photoinitiato- ren, hinzudosiert oder der Acrylatschmeize beigemischt werden. Als Photoinitiatoren können Benzophenon-, Acetophenon-, Benzil-, Benzoin-, Hydroxyalkylphenon-, Phenyl- cyclohexylketon-, Anthrachinon-, Thioxanthon-, Triazin-, oder Fluorenonderivate einge- setzt werden, wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist. Bevorzugt werden Typ-11- Photoinitiatoren eingesetzt. Weiterhin können auch alle dem Fachmann bekannten Pro- motoren dem Acrylathotmelt beigemischt werden, die die UV-Vemetzung effizienter gestalten könnten.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Haftklebemasse ist besonders günstig für die Herstellung von beispielsweise Klebebandem geeignet. Hierfür wird der Acrylathotmelt als Reinsubstanz oder in einer wie bereits beschrieben modifizierten Form aus der Schmelze auf einen Träger aufgetragen.

Als Trägermaterial, beispielsweise für Klebebänder, lassen sich hierbei die dem Fach- mann geläufigen und üblichen Materialien, wie Folien (Polyester, PET, PE, PP, BOPP, PVC), Vliese, Schäume, Gewebe und Gewebefolien sowie Trennpapier (Glassine, HDPE, LDPE) verwenden. Diese Aufzählung ist nicht abschließend.

Die Vernetzung kann dann im erfinderischen Sinne nach dem Auftragen bevorzugt direkt auf dem Trägermaterial durchgeführt werden, bevorzugt durch UV-Strahlung oder durch ionisierende Strahlung, wie z. B. Elektronenstrahlung. Weiterhin kann unter besonderen Umständen auch thermisch vernetzt werden.

Für die UV-Vernetzung erfolgt die Bestrahlung in einem Wellenlängenbereich von 200 bis 400 nm mit handelsüblichen Quecksilber-Hochdruck oder Mitteldrucklampen mit einer Leistung von z. B. 80 bis 200 W/cm. Für die UV-Vernetzung kann es angebracht sein, die Strahlerleistung der Bahngeschwindigkeit anzupassen oder die Bahn bei Langsamfahrt teilweise abzuschatten, um ihre thermische Belastung zu verringern. Die Bestrahlungs- zeit richtet sich nach Bauart und Leistung der jeweiligen Strahler. Weiterhin wird bevor- zugt bestrahlt unter Inertgasatmosphäre.

Weiterhin ist Inhalt der Erfindung die Verwendung der so erhaltenen Haftklebemasse für ein Klebeband, wobei das Klebeband ein-oder beidseitig mit einer selbstklebenden Schicht ausgerüstet sein kann.

Beispiele Die Erfindung soll im folgenden durch einige Beispiele näher erläutert werden, ohne sich hierdurch unnötig beschränken zu wollen.

In Abhängigkeit von den gewünschten klebtechnischen Eigenschaften der Acrylathot- melts wird eine Auswahl an Acryl-und Vinylmonomeren getroffen.

Testmethoden Folgende Testmethoden wurden angewendet, um die klebtechnischen Eigenschaften der hergestellten Haftklebemassen zu evaluieren.

Schorf esttgkeit. (Test A) Ein 13 mm breiter Streifen des Klebebandes wurde auf eine glatte Stahloberfläche, die dreimal mit Aceton und einmal mit Isopropanol gereinigt wurde, aufgebracht. Die Auf- tragsfläche betrug 20 mm x 13 mm (Länge x Breite). Anschließend wurde mit einem Gewicht von 2 kg das Klebeband viermal auf den Stahlträger gedrückt. Bei Raumtempe- ratur wurde ein Gewicht von 1 kg an dem Klebeband befestigt und die Zeit bis zum Herunterfallen des Gewichtes gemessen.

Die gemessenen Scherstandzeiten sind in Minuten angegeben und entsprechen dem Mittelwert aus drei Messungen.

180° Klebkrafttest (Test B) Ein 20 mm breiter Streifen einer auf einer Polyester aufgetragenen Acrylathaftklebe- masse wurde auf Stahlplatten, welche zuvor zweimal mit Aceton und einmal mit Isopro- panol gewaschen wurden, aufgebracht. Für die Messungen auf dem PE-Substrat wurden nur neue Platten verwendet.

Der Haftklebestreifen wurde zweimal mit einem 2 kg Gewicht auf das Substrat aufge- drückt. Das Klebeband wurde anschließend sofort mit einer Geschwindigkeit von 300 mm/min und in einem Winkel von 180° vom Substrat abgezogen. Alle Messungen wur- den bei Raumtemperatur unter klimatisierten Bedingungen durchgeführt.

Die Meßergebnisse sind in N/cm angegeben und sind gemittelt aus drei Messungen.

Bestimmung des Gelanteils (Test C) Die sorgfältig getrockneten lösungsmittelfreien Klebstoffproben werden in ein Vlies- tütchen aus Polyethylen (Tyvek-Vlies) eingeschweißt. Aus der Differenz der Proben- gewichte vor der Extraktion und nach der Extraktion durch Toluol wird der Gelwert, also der nicht in Toluol lösliche Gewichtsanteil des Polymers bestimmt.

Untersuchte Proben Eingesetzte kommerziell erhältliche Substanzen Substanz Hersteller Chemische Zusammensetzung Irgacure 819 Ciba Specialty Chemicals Bis (2,4,6-trimethylbenzoyl)- phenylphosphinoxid Irgacure 651 Ciba Specialty Chemicals Benzyldimethylketal Vazo 67 DuPont 2,2'-Azo-bis (2-ethylpropion- säurenitril) Perkadox 16 Akzo Nobel Bis- (4-tert.-butylcyclohexyl)- peroxydicarbonat Genomer 4212 Rahn Aliphatisches Polyurethanacrylat mit der Funktionalität 2 PETIA UCB Pentaerythritoltriacrylat SR 610 Sartomer Polyethylenglycoldiacrylat mit dem Polymerisationsgrad 14 Norsolene M1080 Fa. Cray Valley Teilhydriertes KW-Harz DT 110 Fa. DRT Terpen-Phenol-Harz Beispiel 1 Eine Mischung aus 40 g Acrylsäure, 360 g 2-Ethylhexylacrylat und 400 g Aceton wurde mit 2 g Irgacure 81 9TM (Fa. Ciba Geigy) abgemischt und für 45 Minuten in einem konven- tionellen 2 L-Reaktor mit einem Propellerrührer mit Stickstoffgas inertisiert. Zur Initiierung der Polymerisation wurde eine UV-Strahlenquelle Bluepoint (340 nm Wellenlänge, Fa.

Spectrum) eingesetzt.

Es wurde von oben in die Monomerlösung eingestrahlt. Die Bestrahlungsabfolge wurde dabei gemäß dem folgenden Programm gewählt : Zeitpunkt Zeitdauer Bestrahlungsabfolge Start bis 20 min 19. 5 min Jeweils 30 s Bestrahlung, 60 s keine Bestrahlung bis 1 h 40 min Jeweils 30 s Bestrahlung, 30 s keine Bestrahlung bis 2 h 60 min Jeweils 60 s Bestrahlung, 30 s keine Bestrahlung

Das Polymer wurde im Trockenschrank unter vermindertem Druck und einer Temperatur von 50 °C vom Lösemittel befreit. Anschließend wurde das Polymer über eine auf 170 °C erhitzte Breitschlitzdüse mit einem Masseauftrag von 50 g/m2 auf eine mit Saran gepri- merte 23 um dicke PET-Folie beschichtet. Die Haftklebemasse zeigte ein blasiges Erscheinungsbild. Das Klebeband wurde anschließend mit Elektronenstrahlen (Dosis 15 kGy) bei einer Beschleunigungsspannung von 230 kV mit einer Elektronenstrahl- Anlage der Fa. Crosslinking vernetzt.

Zur Analyse der klebtechnischen Eigenschaften wurden die Testmethoden A und B durchgeführt.

Referenzbeispiel. 2 Ein für radikalische Polymerisationen konventioneller 2 L-Glasreaktor wurde mit 40 g Acrylsäure, 360 g 2-Ethylhexylacrylat und 300 g Aceton/lsopropanol (97 : 3) befüllt. Nach 45minütigem Durchleiten von Stickstoffgas unter Rühren mit einem Ankerrührer wurde der Reaktor auf 58 °C hochgeheizt und 0,2 g Vazo 67 (Fa. DuPont) hinzugegeben. Anschließend wurde das äußere Heizbad auf 75 °C erwärmt und die Reaktion konstant bei dieser Außentemperatur durchgeführt. Nach 1 h und nach 1,5 h Reaktionszeit wurden erneut jeweils 0,2 g Vazo 67 hinzugegeben. Nach 3 und 6 h wurde mit jeweils 150 g Aceton/Isopropanol-Gemisch (97 : 3) verdünnt. Zur Reduktion der Restinitiatoren wurde nach 16 h 0, 4 g Perkadox 16tam (Fa. Akzo Nobel) als Lösung in 10 g Aceton hinzuge- tropft. Die Reaktion wurde nach 22 h Reaktionszeit abgebrochen und auf Raumtempe- ratur abgekühlt.

Das Polymer wurde im Trockenschrank unter vermindertem Druck und einer Temperatur von 50 °C vom Lösemittel befreit. Anschließend wurde das Polymer über eine auf 170 °C erhitzte Breitschlitzdüse mit einem Masseauftrag von 50 g/m2 auf eine mit Saran gepri- merte 23 um dicke PET-Folie beschichtet. Die Haftklebemasse zeigte ein glattes Erscheinungsbild. Das Klebeband wurde anschließend mit Elektronenstrahlen (Dosis 15 kGy) bei einer Beschleunigungsspannung von 230 kV mit einer Elektronenstrahl- Anlage der Fa. Crosslinking vernetzt.

Zur Analyse der klebtechnischen Eigenschaften wurden die Testmethoden A und B durchgeführt.

Beispiel 3 Eine Mischung aus 4 g Acrylsäure, 32 g N-tert.-Butylacrylamid, 4 g Maleinsäureanhydrid, 180 g 2-Ethylhexylacrylat, 180 g n-Butylacrylat und 400 g Aceton wurde mit 2 g Irgacure 819TM (Fa. Ciba Geigy) abgemischt und für 45 Minuten in einem konventionellen 2 L-Reaktor mit einem Propellerrührer mit Stickstoffgas inertisiert. Zur Initiierung der Polymerisation wurde eine UV-Strahlenquelle BluepointT"' (340 nm Wellenlänge, Fa.

Spectrum) eingesetzt.

Es wurde von oben in die Monomerlösung eingestrahlt, dabei wurde analog dem Bestrahlungsprogramm in Beispiel 1 vorgegangen.

Das Polymer wurde in Aceton mit 30 Gewichtsanteilen DT 110'ru (Fa. DRT) und 1 Gewichtsanteil SR 610 (Fa. Sartomer) abgemischt und im Trockenschrank unter vermin- dertem Druck und bei einer Temperatur von 50 °C vom Lösemittel befreit. Anschließend wurde das Polymer über eine auf 170 °C erhitzte Breitschlitzdüse mit einem Masseauf- trag von 100 g/m2 auf eine mit Saran geprimerte 23 um dicke PET-Folie beschichtet. Das Klebeband wurde anschließend mit Elektronenstrahlen (Dosis 50 kGy) bei einer Beschleunigungsspannung von 230 kV mit einer Elektronenstrahl-Anlage der Fa. Cross- linking vernetzt.

Zur Analyse der klebtechnischen Eigenschaften wurden die Testmethoden A und B durchgeführt.

Parallel hierzu wurde ein Muster über 8 Stunden bei 140 °C im Trockenschrank gelagert und anschließend Testmethode C durchgeführt.

Referenzbejspjei. 4 Ein für radikalische Polymerisationen konventioneller 2 L-Glasreaktor wurde mit 40 g Acrylsäure, 360 g 2-Ethylhexylacrylat und 300 g Aceton/lsopropanol (97 : 3) befüllt. Nach 45minütigem Durchleiten von Stickstoffgas unter Rühren mit einem Ankerrührer wurde der Reaktor auf 58 °C hochgeheizt und 0,2 g Vazo 67 (Fa. DuPont) hinzugegeben.

Anschließend wurde das äußere Heizbad auf 75 °C erwärmt und die Reaktion konstant bei dieser Außentemperatur durchgeführt. Nach 1 h und nach 1,5 h Reaktionszeit wurden erneut jeweils 0,2 g Vazo 67 hinzugegeben. Nach 3 und 6 h wurde mit jeweils 150 g Aceton/lsopropanol-Gemisch (97 : 3) verdünnt. Zur Reduktion der Restinitiatoren wurde nach 16 h 0,4 g Perkadox 16 (Fa. Akzo Nobel) als Lösung in 10 g Aceton hinzuge-

tropft. Die Reaktion wurde nach 22 h Reaktionszeit abgebrochen und auf Raumtempe- ratur abgekühlt.

Das Polymer wurde in Aceton mit 30 Gewichtsanteilen DT 110* (Fa. DRT) und 1 Gewichtsanteil SR 610 (Fa. Sartomer) abgemischt und im Trockenschrank unter vermin- dertem Druck und einer Temperatur von 50 °C vom Lösemittel befreit. Anschließend wurde das Polymer über eine auf 170 °C erhitzte Breitschlitzdüse mit einem Masseauf- trag von 100 glum2 auf eine mit Saran geprimerte 23 um dicke PET-Folie beschichtet. Das Klebeband wurde anschließend mit Elektronenstrahlen (Dosis 50 kGy) bei einer Beschleunigungsspannung von 230 kV mit einer Elektronenstrahl-Anlage der Fa. Cross- linking vernetzt.

Zur Analyse der klebtechnischen Eigenschaften wurden die Testmethoden A und B durchgeführt.

Parallel hierzu wurde ein Muster über 8 Stunden bei 140 °C im Trockenschrank gelagert und anschließend Testmethode C durchgeführt.

Beispiel 5 Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen. Das durch UV-Polymerisation hergestellte Polymer wurde mit 30 Gewichtsanteilen Norsolene M1080TM (Fa. Cray Valley) und 1 Gewichtsanteil Genomer 4212 (Fa. Rahn) abgemischt.

Referenzbeispiel_6 Es wurde analog Beispiel 4 vorgegangen. Das durch UV-Polymerisation hergestellte Polymer wurde mit 30 Gewichtsanteilen Norsolene M1080TM (Fa. Cray Valley) und 1 Gewichtsanteil Genomer 4212TM (Fa. Rahn) abgemischt.

Beispiel 7 Es wurde analog Beispiel 3 vorgegangen. Zur UV-Polymerisation wurden 2 % Acrylsäure, 49 % 2-Ethylhexylacrylat und 49 % n-Butylacrylat eingesetzt. Das Polymer wurde mit 30 Gewichtsanteilen Norsolene M1080 (Fa. Cray Valley) und 1 Gewichtsanteil PETIT"" (Fa. UCB) abgemischt.

Referenzbeispiel 8 Es wurde analog Beispiel 4 vorgegangen. Zur UV-Polymerisation wurden 2 % Acrylsäure, 49 % 2-Ethylhexylacrylat und 49 % n-Butylacrylat eingesetzt. Das Polymer wurde mit 30

Gewichtsanteilen Norsolene M1080 (Fa. Cray Valley) und 1 Gewichtsanteil PETIATM (Fa. UCB) abgemischt.

Resultate Der Vergleich der Beispiele 1 und 2 verdeutlicht, daß durch im Polymer verbleibende Restinitiatoren, wie z. B. Vazo 67 der Fa. Du Pont, Bestandteile in der Haftklebemasse enthalten sind, die während der Beschichtung bei hohen Temperaturen zerfallen und somit Stickstoffblaseneinschlüsse verursachen. Durch die UV-initiierte Polymerisation kann dies ausgeschlossen werden (siehe Beispiel 1).

Durch die UV-initiierte Polymerisation wird zudem ein unterschiedliches Molekulargewicht sowie eine andere Molekulargewichtsverteilung erreicht. Dies spiegelt sich in den unter- schiedlichen Klebeigenschaften nieder. Zudem werden in Beispiel 2 durch das blasige Erscheinungsbild auch die klebtechnischen Eigenschaften negativ beeinflußt (siehe Tabelle 1). Tabelle 1 Beispiel KK-Stahl SSZ, 10 N ES-Dosis [N/cm] [min] [kGy] 1 1 3, 8 > 10000 15 2 3, 9 6795 15

50 glum2 Masseauftrag SSZ : Scherstandzeit bei RT KK : Klebkraft Beispiel 1 zeigt eine deutlich höhere Scherfestigkeit bei gleicher Vernetzungsdosis.

In den Beispielen 3 bis 8 wurde das Vergelungsverhalten durch die Restinitiatoren unter- sucht. Es wurden ausschließlich mit Harz abgemischte Polymere untersucht. Zudem wurden unterschiedliche multifunktionelle Acrylate hinzugegeben, um die Elektronen- strahl-Vernetzbarkeit zu gewährleisten.

Zu jedem Beispiel wurde als Referenz ein konventionell über thermisch initiierte radikal- sche Polymerisation hergestelltes Polymer aufgeführt. Zunächst wurden alle Beispiele einer thermischen Lagerung unterzogen, anschließend wurde der Gelwert bestimmt. Die Ergebnisse sind in Tabelle 2 aufgelistet.

Tabelle 2 Beispiel Gelwert [%] 3 0 4 5 5 0 6 8 7 0 8 14

Tabelle 2 zeigt, daß bei allen UV-initiierten Polymerisationen, unabhängig vom einge- setzten Harz oder vom Vernetzer, kein Gelanteil detektiert werden konnte. Die im Ver- gleich hierzu hergestellten Referenzmuster weisen dagegen einen Gelanteil von 5 bis 14 % auf-ein Anteil, der im Hotmelt-Prozess eine saubere Beschichtung aus der Schmelze nicht zuläßt.

Des weiteren wurden die klebtechnischen Eigenschaften der hergestellten Muster nach der Beschichtung miteinander in Tabelle 3 verglichen.

Tabelle 3 Beispiel KK-Stahl SSZ, 10 N ES-Dosis [N/cm] [min] [kGy] 3 11, 4 5145 50 4 12, 1 3320 50 5 9 4 4765 50 6 10, 1 2920 50 7 10,2 3005 40 8 10, 6 1855 40 100 g/m2 Masseauftrag SSZ : Scherstandzeit bei RT KK : Klebkraft Die klebtechnischen Eigenschaften der dargelegten Beispiele variieren kaum. Die durch die UV-initiierte Polymerisation hergestellten Muster besitzen eine etwas höhere Scher- festigkeit. Dagegen liegt die Klebkraft im Durchschnitt auf einem nur geringfügig niedrige- ren Niveau.