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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING AERATED CONCRETE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/007393
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing aerated concrete on the basis of a mixture that comprises quartziferous sand and/or quartziferous stone dust, a quicklime-containing binder, water and a pore forming material and optionally cement and/or anhydrite. The invention is characterized in that the quicklime is substantially completely slaked with water before the pore forming material is added to the mixture, thereby making it possible for the pore formation to be carried out in a mixture that has a constant temperature and a constantly high consistency. The inventive method allows for easily reproducible aeration results and gives an aerated concrete with a very low dry bulk density and high compression strength.

Inventors:
LOHRMANN HORST DR (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/006593
Publication Date:
January 22, 2004
Filing Date:
June 23, 2003
Export Citation:
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Assignee:
LOHRMANN HORST DR (DE)
International Classes:
C04B28/18; (IPC1-7): C04B28/18; C04B2/04
Domestic Patent References:
WO1992011217A11992-07-09
Foreign References:
EP0428756A11991-05-29
GB593870A1947-10-28
DE447194C1927-07-19
GB751868A1956-07-04
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 016, no. 001 (C - 0899) 7 January 1992 (1992-01-07)
DATABASE WPI Section Ch Week 199032, Derwent World Patents Index; Class L02, AN 1990-245177, XP002252744
DATABASE WPI Section Ch Week 198749, Derwent World Patents Index; Class L02, AN 1987-344198, XP002252743
Attorney, Agent or Firm:
Tomerius, Dr. Dipl. Isabel -C (Bavariaring 29, München, DE)
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE
1. Verfahren zur Herstellung von Porenbeton aus einer Mischung, die quarzhaltigen Sand und oder quarzhaltiges Gesteinsmehl, gebrannten Kalk enthaltendes Bindemittel, Wasser und einen Porenbildner umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass der gebrannte Kalk mit Wasser im Wesentlichen vollständig gelöscht wird, bevor der Porenbildner der Mischung zugesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung zusätzlich Zement und/oder Anhydrit umfasst.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Mischung weiterhin Rückgut enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der gebrannte Kalk allein oder in Anwesenheit des Rückguts mit Wasser gelöscht wird, bevor die weiteren Bestandteile der Mischung zugesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Einmischen des Porenbildners bei einer Temperatur zwischen 60 und 90 °C und insbesondere zwischen 70 und 85 °C erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Porosierung bei im Wesentlichen konstanter Temperatur erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Wassergehalt der Mischung 40 bis 60 Masse%, insbesondere 45 bis 55 Masse %, bezogen auf die Masse der festen Bestandteile der Mischung, beträgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Porosierung bei einer plastischen Konsistenz der Mischung insbesondere unter Einsatz eines Rüttlers erfolgt. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die zu porosierende Mischung als fließfähige, sich selbst mollierende Suspension in eine Gießform gefüllt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass als Porenbildner ein Schaummittel oder Aluminiumpulver, insbesondere ein passi viertes Aluminiumpulver, eingesetzt wird. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10 zur Herstellung von Porenbeton einer Tro ckenrohdichte nach DIN 4165 von 0,30 bis 0,35 kg/dm3 mit einer Druckfestigkeit von mindestens 2,0 N/mm2 oder einer Trockenrohdichte von 0,40 kg/dm3 mit einer Druckfes tigkeit von mindestens 2,5 N/mm2. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass der gebrannte Kalk in einem Vormischer gelöscht und anschließend in einen Haupt mischer überführt wird, um dort mit den restlichen Bestandteilen der Mischung gemischt zu werden.
6. 13 Verfahren gemäß Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Löschen des gebrannten Kalks in mehreren Vormischern zeitlich versetzt durch geführt wird.
Description:
VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG VON PORENBETON

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Porenbeton und insbesondere ein Ver- fahren, welches eine bessere Kontrolle des Porosierungsvorgangs erlaubt und damit die Her- stellung von Porenbeton niedriger Rohdichte bei erhöhter Druckfestigkeit.

In jüngster Zeit ist zunehmend Porenbeton gefragt, der eine noch höhere Porosität, das heißt eine niedrigere Rohdichte, und eine hohe Wärmedämmung aufweist (vergleiche zum Beispiel DIN 4165 E vom März 2001). Die Herstellung von Porenbeton niedriger Rohdichten von gleichbleibender Qualität ist in der Praxis jedoch schwierig, einerseits wegen der Schwankungen in den Ausgangsstoffen, andererseits und hauptsächlich jedoch wegen der Schwierigkeiten bei einer reproduzierbaren Durchführung des Treibprozesses.

In den bekannten Verfahren zur Herstellung von Porenbeton werden die Ausgangsstoffe-übli- cherweise Branntkalk (Feinkalk), Zement, gemahlener, quarzhaltiger Sand, Wasser und ein Po- renbildner wie Aluminiumpulver, gegebenenfalls in Anwesenheit weiterer Zusatzstoffe wie An- hydrit (Calciumsulfat)-in einer festgelegten Reihenfolge kurz nacheinander in einen Mischer gegeben und innerhalb einer Gesamtmischzeit von wenigen Minuten gemischt. Beim Ablassen der Mischung besitzt diese eine Temperatur von etwa 35 bis 40 °C, unter anderem deshalb, weil eine Anfangsreaktion des Branntkalks unter Bildung von Kalkhydrat nicht zu vermeiden ist.

Nach dem Einfüllen der fließfähigen Mischung in eine Gießform (Volumen zum Beispiel etwa 4 m3) steigt die Mischungstemperatur infolge der stark exothermen Reaktion des Branntkalks mit Wasser stetig an und erreicht je nach Rezeptur Werte von etwa 75 bis 95 °C. Gleichzeitig steift die Mischung zunehmend an, und zwar sowohl durch die Bindung von freiem Wasser an das Calciumoxid des Branntkalks als auch durch Bildung von hochdispersem Kalkhydrat.

Zement in der Mischung verzögert die Kalk-und Aluminiumreaktion. Die verfestigende Wir- kung in der Mischung setzt jedoch erst merklich später ein, wenn die Porosierung bereits erfolgt ist. Ziel ist hier unter anderem, eine bestimmte Sägereife der Mischung zu einem gewünschten Zeitpunkt zu erreichen.

Kennzeichnend für die Herstellung von Porenbeton nach den bekannten Verfahren ist, dass die Reaktion des Porenbildners (des Aluminiumpulvers) mit dem Calciumhydroxid im Verlauf zu- nehmender Mischungstemperatur und steigender Konsistenz der Gießmasse erfolgt. Die Poro- sierung findet daher unter sich ständig ändernden physikalischen, chemischen und rheologi- schen Bedingungen statt. Dies bedeutet, dass im Gesamtsystem Fest-Flüssig-Gasförmig sowohl bezüglich der Ausbildung der Phasengrenzen Fest-Flüssig-Gasförmig als auch bezüglich der Gas- phase selbst, deren Temperatur und Druck und folglich auch Volumen von der ständig zuneh- menden Temperatur der Gießmasse beeinflusst wird, höchst komplexe Zwischenstadien zu durchlaufen sind, bis das Treibmaximum erreicht ist. Hinzu kommt noch ein ständig steigender, weil ebenfalls temperaturabhängiger Wasserdampf-Partialdruck, der gemeinsam mit dem aus der Aluminiumreaktion gebildeten Wasserstoff den Gesamtdruck in der Pore bildet.

Die Gasbildung ist besonders in der Frühphase der Kalkhydratation kritisch für den Porenbeton, weil noch keine stabilen Phasengrenzen ausgebildet sind und daher eine diffuse Gasverteilung zu feinsten Poren in der gesamten Gießmasse führt, wodurch die Festigkeit des späteren Fest- stoffgerüsts beeinträchtigt wird. Auch ist die erreichte Treibhöhe besonders bei sehr leichtem Porenbeton, zum Beispiel der Rohdichteklasse 0,40 nach DIN 4165, mit Trockenrohdichten zwischen 0,35 und 0,40 kg/dm3, vielfach nicht beständig, weil Gas ausbläst und die Masse bis zu mehreren Prozent der Gesamthöhe zusammenfällt. Dadurch steigt die Rohdichte wieder an.

Problematisch für den Treibprozess sind neben den Temperaturschwankungen auch die Schwankungen in der Konsistenz der Gießmasse während des Porosierungsvorgangs. Die Kon- sistenzänderung von anfangs niedriger Konsistenz der Mischung zu hoher Konsistenz am Ende des Treibprozesses zwingt, ebenso wie der ständige Temperaturanstieg, zur Überdosierung des Aluminiumpulvers, um die gewünschte Treibhöhe zu erreichen. Die Überdosierung ist dabei um so größer, je höher die Anfangskonsistenz, das heißt je niedriger der Wassergehalt der Mi- schung ist. Folge der Überdosierung sind Gasausbrüche, Zurückfallen der Masse, Gefügestörun- gen und Qualitätsmängel. Als Folge davon wird üblicherweise ein möglichst hoher Wassergehalt

der Mischung gewählt (mit Wasser-Feststoffwerten um 0, 6), um die Porosierung bei möglichst niedrigen Konsistenzwerten vornehmen zu können. Das Resultat ist jedoch ein Anstieg der Ka- pillarporen im Feststoffgerüst und ein Absinken der Festigkeit des gehärteten Porenbetons.

Es bestand daher ein Bedarf an einem Verfahren, welches zu Porenbeton, besonders Porenbe- ton mit niedriger Trockenrohdichte, von gleichbleibend hoher Qualität führt. Insbesondere be- stand ein Bedarf an einem derartigen Verfahren, welches die Durchführung der Porosie- rungsprozesses unter kontrollierbaren Bedingungen erlaubt.

Aufgabe der Erfindung ist es entsprechend, ein solches Verfahren anzugeben.

Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit dem Verfahren gemäß Anspruch 1. Weitere Verfahrens- varianten sind in den Unteransprüchen beschrieben.

Das erfindungsgemäße Verfahren unterscheidet sich von den Verfahren des Standes der Tech- nik darin, dass zunächst der gebrannte Kalk mit Wasser im Wesentlichen vollständig gelöscht wird, bevor der Porenbildner der Mischung für die Herstellung des Porenbetons zugesetzt wird.

Die erfindungsgemäße Vorgehensweise führt dazu, dass die Kalkhydratation und die Bildung des hochdispersen Kalkhydrats bereits im Wesentlichen vollständig abgeschlossen ist, bevor der Porenbildner zugefügt wird. In den herkömmlichen Verfahren dagegen findet die Kalkhydratati- on gleichzeitig mit dem Treibvorgang statt. Die fortschreitende Kristallisation des sukzessiv ent- stehenden Kalkhydrats führt dabei zu immer neuen Gefügeverzahnungen, vor allem im späteren Stadium der Kalkhydratation. Rheologisch wird dabei ein so genannter Anlasswert wirksam ; es ist also eine bestimmte zusätzliche Kraft erforderlich, damit eine Porenvergrößerung stattfinden kann. In den herkömmlichen Mörtelsystemen bei der Herstellung des Porenbetons besitzt das System Fest-Flüssig daher eine andere Konstitution und damit einen anderen inneren Aufbau des Systems aus Feststoffteilchen und Wasser, als dies im Mörtelsystem des erfindungsgemäßen Verfahrens der Fall ist.

Im erfindungsgemäßen Verfahren bestehen für die Porenbildung über den gesamten Porosie- rungsprozess hinweg gleichbleibende Voraussetzungen für den Aufbau der Phasengrenzen zwi- schen dem System Fest-Flüssig einerseits und der Gasphase andererseits. Dabei kommt dem hochdispersen Kalkhydrat, das von Anfang an im Wesentlichen vollständig zur Verfügung steht,

im Zusammenwirken mit der Oberflächenspannung des Wassers besondere Bedeutung zu. Im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Porenbildung bei konstanter Konsistenz der Mischung.

Jede Veränderung in den Ausgangsstoffen und der Rezeptur hat daher eindeutige Auswirkungen auf die Porosierung, so dass sich gezielte Steuerungsmöglichkeiten über die Zusammensetzung der Mischung ergeben.

Zudem kann der Porosierungsvorgang bei im Wesentlichen konstanter Temperatur durchgeführt werden. Im Unterschied zu den Verfahren des Standes der Technik, bei denen Temperaturan- stiege um 40 bis 50 °C während des Porosierungsvorgangs die Regel sind, kann das erfindungs- gemäße Verfahren so durchgeführt werden, dass die Temperaturschwankung während der Po- renbildung nur maximal etwa 2 °C beträgt. Grund hierfür ist, dass die exotherme Kalkhydra- tation im erfindungsgemäßen Verfahren im Wesentlichen abgeschlossen ist, bevor der Porosie- rungsvorgang ausgelöst wird. In Folge der Durchführung der Porenbildung bei konstanter Tem- peratur ist die Intensität der Gasbildung allein vom Porenbildner und dessen spezifischer Ober- fläche abhängig und kann zudem gezielt dadurch beeinflusst werden, dass die Temperatur der Mischung während der Porenbildung auf eine geeignete Temperatur eingestellt wird. Gegen- über den herkömmlichen Verfahren ergibt sich damit der deutliche Vorteil, dass die angestrebte Volumenzunahme der Mischung praktisch proportional zur Dosierung des Aluminiumpulvers erfolgt.

Ein weiterer entscheidender Vorteil gegenüber herkömmlichen Verfahren besteht darin, dass die Porosierung bei hoher Konsistenz der Mischung durchgeführt werden kann. Die Wasserge- halte beziehungsweise die Wasser-Feststoff-Werte können also deutlich unter den bisher prakti- kablen Werten liegen. Entsprechend steigt die Festigkeit des fertigen, dampfgehärteten Poren- betons. Konkret können beispielsweise im erfindungsgemäßen Verfahren für die niedrigen Po- renbeton-Rohdichteklassen 0,30 bis 0,40 Wasser-Feststoff-Werte von 0,40 bis 0,55 und insbe- sondere 0,45 bis 0,55 verwirklicht werden, während in den bekannten Verfahren Werte um 0,6 in Anwendung sind. Dabei werden deutlich höhere Druckfestigkeiten erreicht, als dies bisher im Stand der Technik möglich war. Beispielsweise lassen sich nach dem erfindungsgemäßen Ver- fahren Porenbetone herstellen, welche bei einer Trockenrohdichte nach DIN 4165 von 0,30 oder 0,35 kg/dm3 eine Druckfestigkeit von mindestens 2,0 N/mm2 besitzen. Bisher waren hier etwa 1,6 N/mm2 möglich. Während im Stand der Technik für die Rohdichteklasse 0,40 nach

DIN 4165 bislang Druckfestigkeiten von etwa 2,0 N/mm2 erreicht wurden, erzielt das erfin- dungsgemäße Verfahren hier Druckfestigkeiten von mindestens 2,5 N/mm2.

Als Porenbildner im erfindungsgemäßen Verfahren können grundsätzlich alle im Stand der Technik üblichen Porenbildner und Treibmittel verwendet werden. Besonders geeignet ist Alu- minium, beispielsweise in Form von Aluminiumpulver oder Aluminiumpaste. Besonders bevor- zugt ist passiviertes Aluminium, dessen Reaktionsfähigkeit ausreichend gebremst ist, um den Treibprozess unter besonders konstanten Bedingungen durchführen zu können. Wegen der gleichbleibenden Bedingungen im Verlauf der Porosierung können im erfindungsgemäßen Ver- fahren jedoch auch andere Porenbildner wie beispielsweise Schaummittel eingesetzt werden.

Im erfindungsgemäßen Verfahren können grundsätzlich die gleichen Ausgangsstoffe verwendet werden, die auch bisher bei der Herstellung von Porenbeton eingesetzt wurden. Neben quarz- haltigem Sand und/oder quarzhaltigem Gesteinsmehl, gebrannten Kalk enthaltendem Binde- mittel, Wasser und einem Porenbildner kann die im erfindungsgemäßen Verfahren eingesetzte Mischung weitere bei der Porenbetonherstellung übliche Zusätze enthalten wie Zement und/oder Anhydrit. Zement in der Mischung dient der Aussteifung der Masse bis zur Sägereife und wird zweckmäßig so verwendet, dass die verfestigende Wirkung erst nach dem Abschluss des Treibprozesses merklich einsetzt. Auch Rückgut, also aus der Porenbetonherstellung zurück- gewonnenes, nicht gehärtetes Material, kann der Mischung zugefügt werden.

Es ist grundsätzlich möglich, den gebrannten Kalk in Anwesenheit aller weiteren Bestandteile der Mischung mit Ausnahme des Porenbildners zu löschen. Bevorzugt ist es jedoch, den ge- brannten Kalk zunächst allein, ohne weitere Zusätze, mit Wasser zu löschen und erst anschlie- ßend die weiteren Komponenten der Mischung zuzufügen. Auf diese Weise kann eine Agglo- merierung im entstehenden Kalkhydrat besonders vorteilhaft vermieden werden, und die an- schließende Calciumsilicathydrat-Bildung verläuft besonders gleichmäßig. Im Falle der Verwen- dung von Rückgut in der Mischung kann es jedoch auch von Vorteil sein, das Rückgut bereits zu Beginn mit dem gebrannten Kalk zu vermischen und den gebrannten Kalk in Anwesenheit des Rückguts zu löschen. Der Vorteil dieses Vorgehens besteht darin, dass das im Rückgut enthalte- ne Wasser bei der zum Löschen des Branntkalks benötigten Wassermenge mit berücksichtigt werden kann und so die Wassermenge im Mörtel nicht größer als nötig ist.

Beim Löschen des Branntkalks mit Wasser erhöht sich durch die exotherme Reaktion der Komponenten die Temperatur der hergestellten Vormischung. Ist der Branntkalk entweder allein oder nur in Anwesenheit des Rückguts mit Wasser gelöscht worden, sinkt die Tempera- tur in der Suspension durch Einmischen der weiteren Komponenten wie Zement oder Anhydrit wieder ab. Bevorzugt wird das erfindungsgemäße Verfahren so geführt, dass der Po- rosierungsvorgang bei einer Temperatur zwischen 60 und 90 °C und insbesondere zwischen 70 und 85 °C stattfinden kann. In der fertigen Mischung, die alle Komponenten einschließlich des Porenbildners enthält, ändert sich die Temperatur während des Porosierungsverfahrens dann praktisch nicht mehr. Bis zum Abschluss der Porosierung bleibt die Temperatur der Mi- schung in einem Bereich von maximal 2 °C konstant. Diese konstanten Bedingungen ge- währleisten eine steuerbare, gleichmäßige und gut reproduzierbare Porenbildung.

Wie bereits erwähnt, ist nicht nur die Temperatur während des erfindungsgemäßen Porosie- rungsverfahrens konstant, sondern auch die einmal eingestellte Konsistenz der Mischung än- dert sich im Verlauf der Porosierung praktisch nicht. Die Porosierung kann von Anfang an in einer Mischung von fließfähiger bzw. plastischer Konsistenz durchgeführt werden. Bevorzugt beträgt der Wassergehalt in der Mischung entsprechend 40 bis 60 Masse-%, insbesondere 45 bis 55 Masse-%, der festen Einsatzstoffe. Um insbesondere bei plastischer Konsistenz der Mi- schung eine gleichmäßige Porosierung zu gewährleisten, kann es dabei vorteilhaft sein, den Treibvorgang unter Einsatz eines Rüttlers durchzuführen. Der Porosierungsvorgang selbst findet dabei auf an sich bekannte Weise in Gießformen statt, in welche die zu porosierende Mi- schung zweckmäßig als fließfähige, sich selbst mollierende Suspension eingefüllt wird. Auch die weiteren Verfahrenschritte, einschließlich der Dampfhärtung des Porenbetons, erfolgen auf an sich im Stand der Technik bekannte Weise.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann ohne weiteres mit den auch bisher bei der Herstellung von Porenbeton üblichen Vorrichtungen und Gerätschaften erfolgen. Bereits vorhandene Vor- richtungen zur Porenbetonherstellung können weiter verwendet werden. Zweckmäßig wird ihnen lediglich ein Vormischer vorangestellt, in welchem die Löschung des gebrannten Kalks gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren vorab erfolgt. Anschließend wird die noch heiße Vormischung in einen Hauptmischer überführt, um dort mit den restlichen Bestandteilen der Mischung vermischt und anschließend auf grundsätzlich übliche Weise weiterverarbeitet zu werden. Die Zumischung der Bestandteile erfolgt mit den auch sonst gebräuchlichen

Dosiereinrichtungen. Bei Verwendung lediglich eines Vormischers zur Löschung des Brannt- kalks wird das erfindungsgemäße Verfahren intermittierend durchgeführt. Die Weiterverar- beitung richtet sich entsprechend nach der Reaktionszeit des Branntkalks während des Lösch- vorgangs.

Besonders zweckmäßig ist es, für die vorgeschaltete Hydratation des Branntkalks mehrere Vormischer zu verwenden, in denen das Löschen des gebrannten Kalks zeitlich versetzt durch- geführt wird. Die Anzahl der erforderlichen Vormischer richtet sich dabei nach der Hydratati- onsdauer des Branntkalks, die üblicherweise etwa 12 bis 20 Minuten beträgt, und auch der Gießrhythmus der Produktion kann berücksichtigt werden. Besonders rationell lässt sich das Verfahren durchführen, wenn die Vormischung vor Erreichen der maximalen Löschtemperatur in den Hauptmischgang überführt wird. Dabei ist jedoch darauf zu achten, dass eine Agglo- merierung des entstehenden Kalkhydrats und eine zu starke Erniedrigung der Dispersität der Mischung vermieden werden.

Die Erfindung soli nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert werden.

Ausführungsbeispiele Sämtliche Beispiele sind auf 100 kg Gesamtfeststoff (ohne Aluminiumpulver) bezogen.

Zur Stabilisierung des Porosierungsprozesses und zur Erhöhung der Festigkeit des dampfge- härteten Porenbetons ist in allen Beispielen eine Erhöhung des Branntkalkgehalts beziehungs- weise, nach Ausschöpfung des möglichen Temperaturanstiegs, die Erhöhung des Kalkhydratzu- satzes, jeweils im Austausch gegen Sand, vorgesehen.

Die Temperaturdifferenzen AT beziehen sich im Falle der Vormischung auf die Erwärmung, die die bei Umgebungstemperatur zusammengemischten Komponenten Branntkalk (Brk), Wasser (W) und gegebenenfalls Rückgut nach Abschluss des Löschvorgangs erfahren haben.

Im Falle der Hauptmischung bezieht sich die Temperaturdifferenz auf die Temperaturerhö- hung der übrigen Einsatzstoffe durch Zugabe der heißen Vormischung. Nach Abschluss des Mischvorgangs bleibt die Temperatur der Mischung während der Porosierung innerhalb eines Intervalls von 2 °C konstant.

"Beton 0, 30" bezeichnet einen Porenbeton mit einer Trockenrohdichte nach DIN 4165 von 0,30 kg/dm3.

1. VORMISCHUNG (ohne Wärmeverluste) BEISPIEL 1 2 3 4 Wasser, W kg 55 30 48 23 Branntkalk, Brk kg 15,7 15, 7 13, 7 13,7 CaO im Brk 93% kg 14,6 14,6 12,74 12,74 W/Brk 3,5 3,5 3, 5 3,5 Kalkhydrat, KH kg--2, 6 2,6 Ca0 im KH 71, 5 % kg--1, 86 1,86 Summe der CaO-Gehalte kg 14, 6 14,6 14, 6 14, 6 Rückgut-Feststoff kg-20-20 Rückgut-Wasser kg-25-25 Erwärmung des Systems, AT °C 70 1 65 1 69 1 64 1 (259 kcal/kg Brk 93% ig) 2. HAUPTMISCHUNG (ohne Wärmeverluste) BEISPIEL 1 2 3 4 Vormischung siehe 1. siehe 1. siehe 1. siehe 1. Übrige Einsatzstoffe : Wasser-Feststoff-Wert, W/F 0,55 0,55 0, 48 0,48 Wasser-Zement-Wert, W/Z 12,0 12, 0 12,0 12,0 Zement, Z kg 4,6 4,6 4,0 4,0 Wirksamer W/Z-Wert : - Wasserbindung an Brk kg 4,69 4,69 4,09 4,09 - Verfügbares Wasser kg 50,31 50,31 43, 91 43,91 - W/Z-wirksam 10,9 10,9 10, 7 10,7 Sand (2 85 %, D 0,09 mm) kg 79,7 59,7 79,7 59,7 Aluminiumbedarf [g/m3 Beton m3 471 471 481 481 0,30 bei 80 °C, 760 mm Hg]¹ (x ca. 1,05 (x ca. 1,5) (x ca.1,3)² (x ca. 1,3)² bis 1, 1) 2 bis 1, 1) 2 TemperaturerhöhungAT, °C 54 1, 5 54 1, 5 52 1, 5 52 + 1, 5 mittels Vormischung 'Der Reinheitsgrad des verwendeten Aluminiumpulvers ist noch zu berücksichtigen 2 Der Bedarf ist in Form eines Crundwerts und eines Faktors angegeben. Der Grundwert ergibt das Gasvolumen bei Reaktionstemperatur und Atmosphärendruck, entsprechend der erfor- derlichen Volumenvergrößerung der Mischung. Der Faktor berücksichtigt die Konsistenz der Mischung, deren mittlere Auflast auf der Pore und die Porenvergrößerung gegen den Atmo- sphärendruck. Der Faktor kann nur geschätzt werden und ist empirisch zu ermitteln.