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Title:
METHOD FOR PRODUCING ANTI-WEAR COATINGS ON STEEL PISTON RINGS, AND STEEL PISTON RING COMPRISING ONE SUCH ANTI-WEAR COATING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2003/098079
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing anti-wear coatings on a steel piston ring, according to which, in a first working step, the bearing surface is at least partially provided with a bearing surface coating, and in a second working step, at least the flanks are provided with a nitrating layer by means of plasma-nitriding in order to produce a hardness HV 0,1 > 1400, such that the working step of the plasma-nitriding is carried out according to the bearing surface coating to be used, in the temperature range < 490 °C especially = 450 °C.

Inventors:
HOPPE STEFFEN (DE)
SICHELSCHMIDT MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/DE2003/000867
Publication Date:
November 27, 2003
Filing Date:
March 18, 2003
Export Citation:
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Assignee:
FEDERAL MOGUL BURSCHEID GMBH (DE)
HOPPE STEFFEN (DE)
SICHELSCHMIDT MARTIN (DE)
International Classes:
C23C8/02; F16J9/26; (IPC1-7): F16J9/26
Foreign References:
DE10012619A12001-09-27
US5154433A1992-10-13
US5743536A1998-04-28
GB662213A1951-12-05
US5851659A1998-12-22
US5104132A1992-04-14
EP0849511A21998-06-24
DE4224561A11993-01-28
DE4218668A11992-12-10
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 2000, no. 13 5 February 2001 (2001-02-05)
Attorney, Agent or Firm:
FEDERAL-MOGUL BURSCHEID GMBH (Manfred Zellerhoff Bürgermeister-Schmidt-Strasse 17, Burscheid, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Erzeugung von Verschleißschutzschichten an einem Stahlkolbenring (1), indem die Lauffläche (2) in einem ersten Arbeitsschritt zumindest partiell mit einer Laufflächenbeschichtung (3) versehen wird und zur Erzeugung einer Härte HV 0,1 > 1400 in einem zweiten Arbeitsschritt zumindest die Flanken (5,6) durch Plasmanitrieren mit einer Nitrierschicht (8,9) versehen werden, dergestalt dass der Arbeitsschritt des Plasmanitrierens in Abhängigkeit von der zum Einsatz gelangenden Laufflächenbeschichtung (3) im Temperaturbereich < 490 °C insbesondere < 450 °C, durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bei weitestgehender Schichtfreiheit im Bereich der Innenfläche (7) ausschließlich die Flanken (5,6) durch Plasmanitrieren mit einer Nitrierschicht versehen werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass alle nicht mit einer Laufflächenbeschichtung (3) versehenen Bereiche (5,6, 7') mit einer Nitrierschicht (8,9, 10) versehen werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (2) zumindest partiell mit einer galvanischen Schicht oder einer thermischen Spritzschicht (3) überzogen wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Nitrierschicht (8,9, 10) mit einer Schichtdicke < 100 um ausgebildet wird.
6. Stahlkolbenring, beinhaltend eine Lauffläche (2), eine Innenfläche (7) sowie dazwischen vorgesehene obere und untere Flanken (5,6), dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (2) zumindest partiell mit einer Laufflächenbeschichtung (3) versehen ist, und dass zumindest auf den Flanken (5,6) eine durch Plasmanitrieren erzeugte Nitrierschicht (8,9) vorgesehen ist.
7. Stahlkolbenring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass bei weitestgehender Schichtfreiheit auf der Innenseite (7) die Nitrierschicht (8,9) ausschließlich auf den Flanken (5,6) vorgesehen ist.
8. Stahlkolbenring nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass alle nicht mit einer Laufflächenbeschichtung (3) versehenen Bereiche (5,6, 7') mit einer Nitrierschicht (8,9, 10) versehen sind.
9. Stahlkolbenring nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Lauffläche (2) zumindest partiell mit einer galvanischen Schicht oder einer thermischen Spritzschicht (3) überzogen ist.
Description:
Verfahren zur Erzeugung von Verschleißschichten an Stahlkolbenringen sowie Stahlkolbenring mit einer derartigen Verschleißschutzschicht Beschreibung Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erzeugung von Verschleißschutzschichten an einem Stahlkolbenring.

Der DE-C 3 506 746 ist ein Kolbenring zu entnehmen, der einen aus Stahl oder Gußeisen geformten Ringkörper beinhaltet, der über seine gesamte Oberfläche mit einer nitrierten Schicht versehen ist, welche sich aus einer Diffusionsschicht und einer über dieser liegenden Verbundschicht zusammensetzt. An der von der Verbundschicht befreiten äußeren Umfangsfläche des Ringkörpers ist die Diffusionsschicht dieser äußeren Umfangsfläche mit einer plattierten oder aufgespritzten Schicht versehen.

In der DE-A 3 506 747 wird ein Kolbenring beschrieben, der an sämtlichen Oberflächen, mit Ausnahme der äußeren Umfangsfläche, mit einer nitrierten Schicht und an der äußeren Umfangsfläche mit einer plattierten oder aufgespritzten Schicht versehen ist.

Bisher wurden Nitrierschichten durch Gasoxinitrieren der betreffenden Oberflächen erzeugt, wobei vielfach Temperaturen > 500 °C benötigt wurden. Je nach zum Einsatz gelangender Laufflächenbeschichtung kann es hier geschehen, dass sich unerwünschte Härteverluste einstellen, die die Standzeit des Kolbenringes reduzieren.

Wird der gesamte Kolbenring mit einer Nitrierschicht versehen, kann es geschehen, dass die auf der äußeren Umfangsfläche aufgebrachte plattierte oder aufgespritzte Schicht keine optimale Verbindung mit dem Kolbenringwerkstoff eingehen kann. Da die innere Umfangsfläche des Kolbenringes in der Regel keinen Belastungen ausgesetzt wird, ist ein Verschleißschutz hier unter Umständen entbehrlich, es sei denn, dass der Kolbenring mit einem Federelement in Wirkverbindung gebracht wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, lediglich die dem Verschleiß ausgesetzten Bereiche eines Stahlkolbenringes in, vom Stand der Technik abweichenden Arbeitsschritten, dergestalt zu bearbeiten, dass die gewünschten Verschleißschutzeigenschaften erzielt werden, ohne dass es einer größeren Nachbearbeitung der betreffenden Flächenbereiche bedarf.

Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zur Erzeugung von Verschleißschutzschichten an einem Stahlkolbenring, indem die Lauffläche in einem ersten Arbeitsschritt zumindest partiell mit einer Laufflächenbeschichtung versehen wird und zur Erzeugung einer Härte HV 0,1 > 1400 in einem zweiten Arbeitsschritt zumindest die Flanken durch Plasmanitrieren mit einer Nitrierschicht versehen werden, dergestalt dass der Arbeitsschritt des Plasmanitrierens in Abhängigkeit von der zum Einsatz gelangenden Laufflächenbeschichtung im Temperaturbereich < 490 °C insbesondere 450 °C, durchgeführt wird.

Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind den zugehörigen Unteransprüchen zu entnehmen.

Diese Aufgabe wird auch bei einem Stahlkolbenring, beinhaltend eine Lauffläche, eine Innenfläche sowie dazwischen vorgesehene obere und untere Flanken, dadurch gelöst, dass die Lauffläche zumindest partiell mit einer Laufflächenbeschichtung versehen ist, und dass zumindest auf den Flanken eine durch Plasmanitrieren erzeugte Nitrierschicht vorgesehen ist.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren sowie den erfindungsgemäßen Stahlkolbenring wird gegenüber dem Stand der Technik eine andersartige Erzeugung von Verschleißschutzschichten, insbesondere im Bereich der Flanken vorgeschlagen. Dies ist dann ausreichend, wenn der Kolbenring nicht mit Federelementen in Wirkverbindung gebracht wird, da die Innenfläche an sich keinen Belastungen ausgesetzt ist. Wird ein Federelement eingesetzt, sollte vorteilhafterweise auch die Innenseite des Kolbenringes plasmanitriert werden. Das Plasmanitrieren kann gegenüber dem Gasoxinitrieren bei Temperaturen, vorteilhafterweise unterhalb von 450°C durchgeführt werden, wobei nach dem Plasmanitrieren Härten > 1400 HV 0,1 realisierbar sind. Durch diese Maßnahme kann eine erhebliche Reduzierung insbesondere des Flankenverschleißes herbeigeführt werden. Da zunächst die Laufflächenbeschichtung erzeugt wird und eine Beschichtung der Innenfläche, mit Ausnahme vernachlässigbarer Nitrierpunkte, vielfach nicht notwendig ist, können insbesondere die einem erhöhten Verschleiß ausgesetzten Flanken durch das Plasmanitrierverfahren in entsprechender Weise geschützt werden.

Als Nitrierverfahren kann das sogenannte Pulsplasmanitrierverfahren eingesetzt werden, das im Gegensatz zum Gasoxinitrieren eine Behandlung in geringeren Temperaturbereichen (< 490 °C) ermöglicht. Hierdurch werden die Laufflächenschichten nicht beschädigt. Insbesondere Cr-Schichten dürfen nicht bei höheren Temperaturen nachbehandelt werden, da es sonst zu einem Härteabfall kommt.

Bei Einsatz insbesondere des Pulsplasmanitrierverfahrens können die Ringe mit einem definierten Abstand zueinander auf einem Dorn zentriert werden. Dabei werden hier bedarfsweise nur die Flanken nitriert, wobei lediglich vereinzelt auch Nitrierschichtbereiche auf der Innenfläche zu finden sind, die jedoch nicht bewußt erzeugt werden, vielmehr sich zufällig ergeben. Soll auch die Innenseite plasmanitriert werden, ist der Dorn entbehrlich.

Die bei niedrigen Temperaturen entstehende durch Plasmanitrieren erzeugte Nitrierschicht unterscheidet sich von der bekannten, durch Gasoxinitrieren erzeugte Nitrierschicht, gebildet bei Temperaturen um etwa 560 °C durch feinverteilte/wesentlich kleinere Karbide und somit eine stärkere Gitterverspannung (dies führt zu höherer Härte der Schicht).

Die Ausbildung der Verbindungsschicht ist weiter reduziert, ebenso die Aufrauung Aufrauung der Oberfläche. Weiterhin ergibt sich eine im Vergleich zum Gasnitrieren zum Gasnitrieren, Gasoxinitrieren geringfügig bessere Korrosionsbeständigkeit.

Vielfach enthalten thermische Schutzschichten an der Lauffläche Molybdän, wodurch beim Plasmanitrieren vorteilhafterweise auch noch eine höhere Härte und Verschleißbeständigkeit herbeigeführt werden kann.

Der Erfindungsgegenstand ist anhand eines Ausführungsbeispieles in der Zeichnung dargestellt und wird wie folgt beschrieben. Es zeigen Figur 1 Ausführungsbeispiele von Stahlkolbenringen mit nicht plasmanitrierter Innenfläche Figur 2 Ausführungsbeispiele von Stahlkolbenringen mit plasmanitrierten Flanken und Innenflächen Figur 1 zeigt Stahlkolbenringe 1, deren Zusammensetzung in diesem Beispiel unter anderem 17% Chrom aufweisen sollen. In einem ersten Arbeitsschritt wird die Lauffläche 2 zumindest partiell mit einer Molybdän enthaltenden thermischen Spritzschicht 3 als Laufflächenbeschichtung versehen. Dargestellt sind vier Kolbenringquerschnitte mit unterschiedlichen Laufflächenbeschichtungen 3. Selbige können in gekammerter Form vorgesehen werden oder unmittelbar zumindest partiell auf oder in die Lauffläche 2 auf-oder eingebracht werden. Anschließend wird der Stahlkolbenring 2 auf einem nur angedeuteten Dorn 4 aufgebracht. Nachdem mehrere Stahlkolbenringe 1 auf dem Dorn 4 mit definiertem Abstand zueinander positioniert worden sind, werden in diesem Beispiel nur die Flanken 5,6 durch das Pulsplasmanitrierverfahren nitriert, wobei die Innenfläche 7 des Stahlkolbenringes 1 nicht bewußt mit behandelt wird, sondern vielmehr eher zufällig hier Nitrierschichtablagerungen gebildet werden. Beim Einsatz des Plusplasmanitrierverfahrens werden die Stahlkolbenringe 1 im Temperaturbereich < 450 °C nitriert, wobei in diesem Beispiel die Flanken 5,6 mit Nitrierschichten 8,9 von etwa 80 um Dicke versehen werden. Die unmittelbar nach der Nitrierung vorgenommene Härtemessung hat ergeben, dass im Bereich der Flanken 5,6 Härten von > 1500 HV 0,1 realisiert werden konnten. Je nach Ausgestaltung der Spritzschicht 3 ist die Nitrierschicht 8,9 bis in den Bereich der Spritzschicht 3 geführt.

Durch dieses Verfahren werden infolge der geringen Temperaturen beim Plasmanitrieren keine negativen Effekte im Bereich der Laufflächenbeschichtung 3 erzeugt. Gleichzeitig wird in diesem Beispiel eine weitestgehende Nitrierschichtfreiheit im Bereich der Innenfläche 7 gewährleistet.

Figur 2 zeigt Stahlkolbenringe 1', bei denen, abweichend zu den Darstellungen gem.

Figur 1, auch die Innenfläche 7'mit einer durch Plasmanitrieren erzeugten Nitrierschicht 10 versehen ist. Dies ist dann sinnvoll, wenn der Stahlkolbenring 1'mit einem hier nicht weiter dargestellten Federelement in Wirkverbindung gebracht wird, durch welches auf die Innenfläche 7'Kräfte ausgeübt werden.