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Title:
METHOD FOR PRODUCING A BEARING RACE FOR A ROLLING BEARING
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/176768
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a bearing race (1) for a rolling bearing, wherein at a radially outer or inner circumferential surface, an annular body has at least one raceway (2) for rolling bodies. At a radially inner or outer circumferential surface, the annular body has a cylindrical seat (3), wherein the cylindrical seat (3) is subjected to metal-cutting hard machining. In order to counteract the susceptibility of the bearing race to crack formation, the last machining step for the cylindrical seat (3) according to the invention is done by way of a honing operation, wherein the bearing race (1) is provided to be arranged with its cylindrical seat (3) on or in a component. The honing of the cylindrical seat (3) is carried out such that the radial difference (hc) between the maximum and minimum values over the circumference of the cylindrical seat (3) is specified according to a mathematical relationship.

Inventors:
LAI JUNBIAO (NL)
MENIG OTTO (DE)
OLSCHEWSKI ARMIN (DE)
STUBENRAUCH ARNO (DE)
DE VRIES ALEXANDER (NL)
Application Number:
PCT/EP2014/060639
Publication Date:
November 26, 2015
Filing Date:
May 23, 2014
Export Citation:
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Assignee:
SKF AB (SE)
International Classes:
B24B19/06; B23P13/02; B23P15/00; F16C33/58; F16C33/64
Foreign References:
DE102009040062A12011-03-10
DE102012221740A12014-05-28
Attorney, Agent or Firm:
KUHSTREBE, JOCHEN (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings eines Wälzlagers

1. Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings (1) eines Wälzlagers, wobei ein Ringkörper an einer radial außenliegenden oder innenliegenden Umfangsfiäche mit mindestens einer Laufbahn (2) für Wälzkörper versehen wird und wobei der Ringkörper an einer radial innenliegenden oder außenliegenden Umfangsfiäche mit einer zylindrischen Sitzfläche (3) versehen wird, wobei die zylindrische Sitzfläche (3) einer spanenden Hartbearbeitung unterzogen wird, dadurch gekennzeichnet, dass der letzte Bearbeitungsschritt der zylindrischen Sitzfläche (3) durch eine Honoperation gebildet wird, wobei der Lagerring (1) vorgesehen wird, um mit seiner zylindrischen Sitzfläche (3), vorzugsweise mit Presssitz, auf einem oder in einem Bauteil angeordnet zu werden, wobei das Honen der zylindrischen Sitzfläche (3) derart durchgeführt wird, dass der radiale Differenzbetrag (hc) zwischen maximalem und minimalem Wert über dem Umfang der zylindrischen Sitzfläche (3) höchstens gleich dem folgenden Wert ist:

mit: hc: radialer Differenzbetrag zwischen maximalem und minimalem

Wert des Radius über dem Umfang der zylindrischen Sitzfläche

(3) in mm;

D: Durchmesser der zylindrischen Sitzfläche des Lagerrings (1)

m mm;

E: Elastizitätsmodul des Materials des Lagerrings (1) in N/mm2

(MPa);

kritische Umfangsspannung im Lagerring (1) vor dem Aufbrin- gen einer äußeren Belastung, gegebenenfalls nach der Herstellung eines Presssitzes, in N/mm2 (MPa);

σηοπι: nominale Umfangsspannung im Lagerring (1) nach seiner

Montage, gegebenenfalls hervorgerufen durch einen Presssitz,

m N/mm2 (MPa).

Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass als kritische Umfangsspannung (oc) im Lagerring (1) vor dem Aufbringen einer äußeren Belastung ein Wert zwischen 180 MPa und 220 MPa zugrunde gelegt wird, vorzugsweise von 200 MPa.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Honoperation ein Hartdrehvorgang durchgeführt wird, um die zylindrische Sitzfläche (3) zu erzeugen.

Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass vor der Honoperation ein Schleifvorgang durchgeführt wird, um die zylindrische Sitzfläche (3) zu erzeugen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahn (2) hartgedreht wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahn (2) hartgewalzt wird.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufbahn (2) und/oder die zylindrische Sitzfläche (3) brüniert werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit ihm ein Lagerinnenring hergestellt wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mit ihm ein Lageraußenring hergestellt wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass mit ihm ein Kegelrollenlager-Lagerring oder ein Zylinderrollenlager-Lagerring hergestellt wird.

Description:
B e s c h r e i b u n g

Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings eines Wälzlagers Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings eines Wälzlagers, wobei ein Ringkörper an einer radial außenliegenden oder innenliegenden Umfangsfläche mit mindestens einer Laufbahn für Wälzkörper versehen wird und wobei der Ringkörper an einer radial innenliegenden oder außenliegenden Umfangsfläche mit einer zylindrischen Sitzfläche versehen wird, wobei die zylindrische Sitzfläche einer spanenden Hartbearbei- tung unterzogen wird.

Lagerringe dieser Art werden auf oder in einem Bauteil angeordnet. Beispielsweise kann ein Lagerinnenring mittels eines Presssitzes auf einer Welle angeordnet werden, um ihn dauerhaft während seiner Gebrauchsdauer auf diesem Bauteil zu fixieren.

Bei entsprechender Belastung während des Einsatzes eines Wälzlagers treten mitunter Probleme mit Rissbildung im Laufbahnbereich auf. In diesem Zusammenhang ist es bekannt, dass sich bei hohen Lasten und in Verbindung mit auftretendem Schlupf auf der Laufbahn Risse bilden, die auf der Laufbahnoberfläche in axiale Richtung verlaufen. Da- her kommt es sehr häufig zu Reibkorrosion an der Lagerbohrung und an der gelagerten Welle. Zusätzlich ist eine Umlaufbiegung relevant, die bei der Rotation des Lagerrings wirkt.

Die genannten Effekte begrenzen die Gebrauchsdauer des Wälzlagers und führen mitunter zu frühzeitigen Ausfällen der Lagerung. Der Erfindung liegt die A u f g a b e zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Herstellung eines Lagerrings zu schaffen, mit dem die Neigung zur Rissbildung jedenfalls stark reduziert ist. Auch soll das Auftreten von Reibkorrosion im Bereich der zylindrischen Sitzfläche des Lagers durch Wellenbiegung unter Last vermindert werden.

Die L ö s u n g dieser Aufgabe durch die Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, dass der letzte Bearbeitungsschritt der zylindrischen Sitzfläche durch eine Honoperation gebildet wird, wobei der Lagerring vorgesehen wird, um mit seiner zylindrischen Sitzfläche, vorzugsweise mit Presssitz, auf einem oder in einem Bauteil angeordnet zu werden, wobei das Honen der zylindrischen Sitzfläche derart durchgeführt wird, dass der radiale Differenzbetrag zwischen maximalem und minimalem Wert über dem Umfang der zylindrischen Sitzfläche höchstens gleich dem folgenden Wert ist:

mit: h c : radialer Differenzbetrag zwischen maximalem und minimalem

Wert des Radius über dem Umfang der zylindrischen Sitzfläche m mm;

D: Durchmesser der zylindrischen Sitzfläche des Lagerrings in mm;

E: Elastizitätsmodul des Materials des Lagerrings in N/mm 2 ;

kritische Umfangsspannung im Lagerring vor dem Aufbringen einer äußeren Belastung, gegebenenfalls nach der Herstellung eines Presssitzes, in N/mm 2 (MPa);

nominale Umfangsspannung im Lagerring nach seiner

Montage, gegebenenfalls hervorgerufen durch einen Presssitz, m N/mm 2 (MPa).

Als kritische Umfangsspannung im Lagerring vor dem Aufbringen einer äußeren Belastung wird bevorzugt ein Wert zwischen 180 MPa und 220 MPa zugrunde gelegt, vorzugsweise von 200 MPa. Vorzugsweise wird vor der Honoperation ein Hartdrehvorgang durchgeführt, um die zylindrische Sitzfläche zu erzeugen.

Es kann auch vorgesehen sein, dass vor der Honoperation ein Schleifvorgang durchgeführt wird, um die zylindrische Sitzfläche zu erzeugen.

Es hat es sich überraschend herausgestellt, dass ein besonders gutes Ergebnis erzielt wird, wenn besagte Honoperation - insbesondere bei späterem Einbau des Lagerrings mittels Presssitz - in einem solchen Maße durchgeführt wird, bis der genannte maximale radiale Differenzbetrag zwischen maximalem und minimalem Wert über dem Umfang der zylindrischen Sitzfläche vorliegt.

Die Laufbahn des Lagerrings ist bevorzugt hartgedreht; sie kann auch hartgewalzt werden.

Die Laufbahn und/oder die zylindrische Sitzfläche sind bevorzugt brüniert.

Das vorgeschlagene Verfahren hat sich besonders bei Lagerinnenringen bewährt. Genauso können aber auch Lageraußenringe hergestellt werden. Besonders bevorzugt werden Lagerringe von Kegelrollenlagern und von Zylinderrollenlagern erfindungsgemäß hergestellt.

Es hat sich gezeigt, dass die Neigung zur Rissbildung auf der Laufbahn des Lagerrings in erheblichem Maße reduziert werden kann, wenn das vorgeschlagene Verfahren eingesetzt wird. Ebenfalls kann Reibkorrosion vermindert werden.

In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 im Radialschnitt den Lagerinnenring eines Kegelrollenlagers,

Fig. 2 für den zylindrischen Sitz des Lagerinnenrings nach Fig. 1 den Verlauf des Radius der Sitzfläche über dem Umfang und

Fig. 3 den erfindungsgemäß maximal zulässigen radialen Differenzbetrag zwischen maximalem und minimalem Wert des Radius über dem Umfang der zylindri- sehen Sitzfläche als Funktion des Durchmessers der zylindrischen Sitzfiäche für verschiedene nominale Umfangsspannungen im Lagerring.

In Fig. 1 ist der Radialschnitt eines Kegelrollenlager-Innenrings 1 dargestellt. Der Ring hat in bekannter Weise eine kegelförmige Laufbahn 2 und eine zylindrische Sitzfläche 3. Nicht dargestellt ist, dass der Lagerring 1 im eingebauten Zustand mit seiner zylindrischen Sitzfiäche 3 mit Presssitz auf einer Welle angeordnet ist. Der Presssitz wird in vielen Fällen Anwendung finden; er ist aber für die vorliegende Erfindung nicht zwingend. Ist der Lagerring 1 auf der Welle mit Presssitz angeordnet, liegt im Lagerring eine nominale Umfangsspannung < nom vor (vorliegend in MPa angegeben; 1 Pa = 1 N/m 2 ), die durch den Presssitz hervorgerufen ist. In Fig. 2 ist diese Spannung illustriert.

Sofern kein Presssitz, sondern ein Lossitz vorliegt, ist die nominale Umfangsspannung ( nom meist Null. Sie kann aber auch größer als Null sein, wenn beispielsweise im Falle eines Kegelrollenlager- Außenrings infolge einer Axiallast und einer hierdurch hervorgerufenen Aufweitung des Rings eine Umfangsspannung im Ring hervorgerufen wird.

Weiterhin ist eine kritische Umfangsspannung o c (in MPa) defmierbar, die im Lagerring nach der Herstellung, aber vor dem Aufbringen einer äußeren Belastung herrschen darf. Dieser Wert ist materialabhängig und kann bei Stahl beispielsweise 200 MPa betragen.

In Fig. 2 ist dargestellt, wie sich über den Umfang des Lagerrings 1 die zylindrische Bohrung mit ihrem nominalen Durchmesser D (in mm) im Radius verändert, wobei freilich der Verlauf der Bohrung stark überhöht dargestellt ist. Es ergibt sich, dass infolge der Un- gleichförmigkeit bzw. Welligkeit ein radialer Differenzbetrag zwischen dem maximalen und dem minimalen Wert des Radius vorliegt; dieser Differenzbetrag ist mit h c bezeichnet.

Die zylindrische Bohrung 3 ist vorliegend zunächst durch Schleifen in ihre endgültige Form gebracht; allerdings folgt ein weiterer mechanischer Bearbeitungsvorgang der Bohrung durch Honen. Die Laufbahn kann klassisch hergestellt werden, d. h. dass die Endkontur mittels Schleifen hergestellt wird. Es ist aber bevorzugt auch hier ein Hartdrehen und/oder ein Hartwalzen möglich, an das sich ggf. ein Honen anschließt.

Ein sehr vorteilhaftes Ergebnis und eine wesentliche Verbesserung gegen Risse in der Laufbahn werden erreicht, wenn der radiale Differenzbetrag hc folgenden Wert nicht überschreitet:

Wie der Verlauf von hc aussieht, ist für verschiedene Werte der nominale Umfangsspan- nung < nom über dem Durchmesser D und für Stahl als Ringmaterial (E = 210.000 N/mm 2 ) in Fig. 2 dargestellt. Hier ist eine kritische Umfangsspannung o c von 200 MPa angesetzt. Der Wert hc stellt den kritischen Wert der Ungleichmäßigkeit der Bohrung dar. Die genannte Formel ergibt den Wert für h c in mm, wenn auch der Durchmesser D in mm eingesetzt wird.

Man erkennt, dass - je näher sich der nominale Spannungswert dem kritischen Spannungswert nähert - in Abhängigkeit des Durchmessers D ein immer geringeres Maß für h c angestrebt werden muss, um eine dauerhafte Vermeidung von Rissen auf der Laufbahn 2 sicherzustellen.

Demgemäß wird bei der Umsetzung der erfindungsgemäßen Idee so vorgegangen, dass anhand der vorgesehenen Konstruktion und dem geplanten Einsatz des Wälzlagers zunächst bestimmt wird, mit welcher Umfangsspannung σ ηοπι beispielsweise der Lagerinnenring auf seiner Welle sitzen wird. Dies ergibt sich insbesondere aus der vorgesehenen Passung zwischen dem zylindrischen Sitz des Lagerrings und der Welle. Hierfür können entsprechende Rechenprogramme eingesetzt werden, mit denen sich die nominale Umfangsspannung im Lagerring ermitteln lässt, der sich aufgrund des vorgesehenen Presssitzes ergibt. Dann wird die kritische Umfangsspannung < c im Lagerring bestimmt, wie sie nach der Herstellung des Presssitzes und vor dem Aufbringen einer äußeren Belastung im Lagerring vorliegt. Dieser Wert ist werkstoffabhängig; ein Beispiel für besagte Spannung wurde oben genannt.

Anschließend kann anhand der oben aufgeführten mathematischen Beziehung bestimmt werden, wie groß der radiale Differenzbetrag hc werden darf.

Nach dem Schleifen der zylindrischen Bohrung erfolgt schließlich der Honprozess. Das Honen wird dabei so durchgeführt, dass der ermittelte maximale radiale Differenzbetrag eingehalten wird, was gegebenenfalls durch interaktives Messen geprüft wird.

Bezugszeichenliste

1 Lagerring

2 Laufbahn

3 zylindrische Sitzfläche

h c radialer Differenzbetrag zwischen maximalem und minimalem

Wert des Radius über dem Umfang der zylindrischen Sitzfläche D Durchmesser der zylindrischen Sitzfläche

E Elastizitätsmodul des Materials des Lagerrings

o c kritische Umfangsspannung im Lagerring vor dem Aufbringen einer äußeren Belastung und ggf. nach der Herstellung eines Presssitzes

<5 nom nominale Umfangsspannung im Lagerring, gegebenenfalls hervorgerufen durch einen Presssitz