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Title:
METHOD FOR PRODUCING A BRAKE DISK, AND BRAKE DISK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2015/007497
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a brake disk for a vehicle. For this purpose, a protective layer is arranged on a main part (2) of the brake disk, said protective layer having an oxide layer (11). According to the invention, the method has the following steps: - providing a main part (2) preferably made of iron, in particular cast iron; - applying a metal coating (10) onto at least some sections of a surface (9) of the main part (2); - producing a metal connection between the metal coating (10) and the surface (9) of the main part (2); and - forming the oxide layer (11) on the metal coating (10) metallically connected to the surface (9) of the main part (2). The invention further relates to a brake disk for a vehicle, said brake disk having a main part (2) with a protective layer arranged on at least some sections. The protective layer has an oxide layer (11) formed on the main part (2). The main part (2) is preferably made of iron, in particular cast iron, and the oxide layer (11) is formed on a metal coating (10) metallically connected to a surface (9) of the main part (2).

Inventors:
BRUGGEN IVAN (BE)
GRABIEC TOMASZ PAWEL (DE)
VERPOORT CLEMENS MARIA (DE)
Application Number:
PCT/EP2014/063643
Publication Date:
January 22, 2015
Filing Date:
June 27, 2014
Export Citation:
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Assignee:
FORD GLOBAL TECH LLC (US)
FORD WERKE GMBH (DE)
International Classes:
C25D11/02; C25D11/04; C25D11/16; C25D11/26; F16D65/00
Domestic Patent References:
WO2003029529A12003-04-10
Foreign References:
DE102008019284A12009-10-29
DE2048510A11972-04-06
US20080196986A12008-08-21
DE102004016098A12005-10-20
EP1432849A12004-06-30
EP1921177A22008-05-14
DE202008010896U12008-10-23
Attorney, Agent or Firm:
Dörfler, Thomas (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe (1 ) für ein Fahrzeug, bei welchem auf einem Basiskörper (2) der Bremsscheibe (1 ) eine Schutzschicht angeordnet wird, welche eine Oxid-Schicht (1 1 ) aufweist,

umfassend zumindest die folgenden Schritte:

- Zumindest bereichsweises Aufbringen eines metallischen Überzugs (10) auf eine Oberfläche (9) des Basiskörpers (2);

- Erzeugen einer metallischen Verbindung zwischen dem metallischen

Überzug (10) und der Oberfläche (9) des Basiskörpers (2);

- Ausbilden der Oxid-Schicht (1 1 ) auf dem mit der Oberfläche (9) des

Basiskörpers (2) metallisch verbundenen metallischen Überzug (10), wobei der metallische Überzug (10) aus Aluminium (AI) oder Titan (Ti) besteht, wobei die Oxid-Schicht (1 1 ) aus einem Aluminiumoxid oder aus einem Titanoxid gebildet wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet, dass

der metallische Überzug (10) durch Tauchen des Basiskörpers (2) in eine Schmelze (12) aus Aluminium (AI) oder Titan (Ti) unter Ausbildung der metallischen Verbindung aufgebracht wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

der mit dem metallischen Überzug (10) versehene Basiskörper (2) vor

Ausbildung der Oxid-Schicht (1 1 ) mechanisch oberflächenbearbeitet wird.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Oxid-Schicht (1 1 ) aus Aluminium (AI) mittels Micro Are Oxidation (MAO) ausgebildet wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

die Oxid-Schicht (1 1 ) aus Titan (Ti) mittels einer Plasmaelektrolytischen Oxidation (PEO) ausgebildet wird.

6. Bremsscheibe für ein Fahrzeug, hergestellt mit einem Verfahren insbesondere nach einem der vorhergehenden Ansprüche, umfassend einen Basiskörper (2) mit einer zumindest bereichsweise angeordneten Schutzschicht, wobei die Schutzschicht eine Oxid-Schicht (1 1 ) aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Oxid-Schicht (1 1 ) auf einem mit einer Oberfläche (9) des Basiskörpers (2) metallisch verbundenen metallischen Überzug (10) ausgebildet ist, wobei der metallische Überzug (10) aus Aluminium (AI) oder Titan (Ti) besteht und die Oxid-Schicht (1 1 ) aus einem Aluminiumoxid oder aus einem Titanoxid gebildet ist.

7. Bremsscheibe nach Anspruch 6,

dadurch gekennzeichnet, dass

der metallische Überzug (10) oberflächenbearbeitet ist.

8. Bremsscheibe nach einem der Ansprüche 6 oder 7,

dadurch gekennzeichnet, dass

die Oxid-Schicht (1 1 ) eine Dicke (c) von 15 μιτι bis 50 μιτι, insbesondere von 18 μιτι bis 22 μιτι, vorzugsweise von 20 μιτι besitzt.

Description:
Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe sowie Bremsscheibe Beschreibung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe für ein Fahrzeug, sowie eine Bremsscheibe für ein Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Anspruchs 7. Bei Fahrzeugen, insbesondere bei Kraftfahrzeugen, bilden Scheibenbremsen die wohl am weitesten verbreitete Bauart von Bremsanlagen. Scheibenbremsen setzen sich im Wesentlichen aus einer Bremsscheibe und einem die Bremsscheibe randseitig umgreifenden Bremssattel zusammen. Hierbei ist die Bremsscheibe über eine drehbar im Achsschenkel gelagerte Radnabe mit dem abzubremsenden Rad des Fahrzeugs verbunden. Demgegenüber ist der Bremssattel an dem Achsschenkel fixiert. Die eigentliche Verzögerung wird durch an die Bremsscheibe anlegbare Bremsklötze erreicht, welche zu beiden Seiten der Bremsscheibe zwischen ihr und dem Bremssattel angeordnet sind. Je nach Anwendungsfall können Bremsscheiben sowohl aus Eisen aber auch aus Karbon-Keramik oder Aluminium bestehen. Dabei sollten Bremsscheiben eine möglichst verschleißarme sowie wenig Feinstaub abgebende Oberfläche aufweisen. Um dies zu erreichen, wird eine möglichst harte Oberfläche angestrebt. So wird beispielsweise bei Bremsscheiben aus Aluminium entsprechend Hartstoff-Partikel z.B. aus Siliziumkarbid (SiC) zugesetzt, wodurch sich eine verschleißfeste Oberfläche ergibt. Allerdings ist die Herstellung von Bremsscheiben aus nichteisenhaltigen Werkstoffen mitunter schwierig und zumeist kostenintensiv.

Eine andere Form der Ausbildung einer solchen Schutzschicht kann mit thermischem Spritzen erreicht werden. Hierbei wird das auf die Oberfläche eines Basiskörpers der Bremsscheibe aufzutragende Material zuvor durch Hitzeeinwirkung erweicht und in Form einzelner Partikel über einen Gasstrom beschleunigt. Beim Auftreffen der Partikel entsteht eine rein mechanische Verbindung ohne Aufschmelzen der Oberfläche des Basiskörpers. Bei den Materialien kann es sich um Metalle sowie oxid keramische oder karbidische Werkstoffe handeln. Nachteilig hierbei ist neben den hohen Kosten insbesondere die Haltbarkeit derartiger Schutzschichten. So ist zumeist nur eine mäßige Aufrauhung der Oberfläche mittels Korund-Strahlen möglich, was zu keiner dauerhaft haltbaren mechanischen Verbindung führt. Speziell bei der Verwendung von hartem Gusseisen für den Basiskörper ist beispielsweise ein an sich vorteilhaftes Schwalbenschwanz-förmiges Aufrauen nicht möglich.

Aus der EP 1 432 849 A1 bzw. der WO 03/029529 A1 geht ein Verfahren zur Erzeugung einer Schutzschicht auf einem Bauteil aus Leichtmetall hervor. Das metallische Bauteil ist dabei im Wesentlichen aus Aluminium oder Magnesium oder aus einer Kombination der genannten Werkstoffe gebildet. Hierzu wird die Verwendung einer anodisierenden Lösung vorgeschlagen, in welche das metallische Bauteil eingelegt wird. Um die Schutzschicht auszubilden, fließt ein elektrischer Strom oder einen impulsförmiger Gleichstrom zwischen dem Bauteil (Anode) und einer Katode durch die Lösung. Dabei beträgt die mittlere Spannung maximal 125 Volt. Alternativ fließt Wechselstrom zwischen der Anode und der Kathode durch die Lösung. Die Lösung selbst beinhaltet Wasser und ein wasserlösliches komplexes Fluorid oder Oxyfluorid von einem Element der Gruppe bestehend aus Titan (Ti), Zirkonium (Zr), Silicium (Si) sowie einer Kombination daraus. Weiterhin kann das wasserlösliche komplexe Fluorid oder Oxyfluorid auch Hafnium (Hf), Zinn (Sn), Germanium (Ge), Bor (B) sowie eine Kombination aus allen zuvor genannten Elementen beinhalten. Zudem kann die Lösung auch eine anorganische Säure oder ein Salz sowie Fluor aufweisen, wobei die Lösung dann allerdings keines der Elemente Titan (Ti), Zirkonium (Zr), Hafnium (Hf), Silizium (Si), Germanium (Ge) oder Bor (B) im Wasser beinhaltet. Dabei weist die anodisierende Lösung einen pH-Wert von rund 3 bis rund 1 1 auf.

Die EP 1 921 177 A2 ist auf ein Verfahren zur Erzeugung von Verschleißschutzschichten auf eine Sperrschicht bildenden Metallen mittels Laserbehandlung gerichtet. Bei besagten Metallen handelt es sich insbesondere um Aluminium, Magnesium oder Titan sowie deren Legierungen und Mischungen. Durch den Einsatz des Lasers soll in Gegenwart von Sauerstoff eine Oxidschicht auf der Oberfläche des Metalls ausgebildet werden. Dabei soll eine unter der auszubildenden Oxidschicht gelegene Schicht des Metalls umgeschmolzen werden, ohne dabei mit dem Sauerstoff zu reagieren.

Gemäß der DE 20 2008 010 896 U1 soll ein Werkstoff, insbesondere ein Bauteil bereitgestellt werden, dessen Verwendung für das Gebiet des Maschinenbaus, insbesondere des Automobilbaus, vorzugsweise als Komponente von Verbrennungsmotoren, insbesondere Zylindern, Zylinderlaufbahnen, Kolben, Nockenwellen, Tassenstößeln, Ventilen, Lagerstellen an Pleueln oder dergleichen vorgesehen ist. Der für das Bauteil verwendete Werkstoff basiert auf einem eine Sperrschicht bildenden Metall oder dessen Legierung sowie Mischung. Ferner ist eine Verschleißschutzschicht vorgesehen, welche auf Basis eines Oxids der Sperrschicht ausgebildet ist. Zum Erhalt des Oxids wird beispielsweise eine anodische Oxidation der Werkstoffoberfläche des Bauteils vorgeschlagen. Der Oxidation kann ferner eine Schmelzbehandlung, insbesondere eine Aufschmelz- oder Umschmelzbehandlung der Werkstoffoberfläche folgen.

Die im Stand der Technik bekannten Verfahren sehen die Ausbildung einer an sich vorteilhaften Oxid-Schicht auf der Oberfläche des jeweiligen Bauteils vor. Diese trägt zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit bei und liefert einen kathodischen Schutz gegenüber weiterem korrosivem Angriff. Hierzu wird der Werkstoff des Bauteils selbst einer geeigneten Prozedur unterzogen, durch welche sich die gewünschte Oxid-Schicht auf Basis des jeweiligen Werkstoffs ausbilden kann.

Da es sich bei Bremsscheiben um in Massen hergestellte Verschleißartikel handelt, werden diese primär aus Eisen, insbesondere aus Gusseisen gefertigt. Dabei ist die Ausbildung von Eisenoxid allerdings eher unerwünscht. So handelt es sich bei der Bildung von Oxid auf Basis des Eisens um einen korrosiven Vorgang, welcher die Bremsscheibe mit der Zeit zerstört. Neben der bereits durch leichten Flugrost verschlechterten Optik führt dieser nicht selten zu einer akustischen Beeinträchtigung, welche sich in unangenehmem Quietschen äußert.

Angesichts des aufgezeigten Standes der Technik bietet die einfache und haltbare Fertigung von Bremsscheiben als Massenartikel noch Raum für Verbesserungen. Vor diesem Hintergrund liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe für ein Fahrzeug vorzustellen, welches eine kostengünstige und dennoch haltbare Massenfertigung ermöglicht. Weiterhin soll eine Bremsscheibe für ein Fahrzeug aufgezeigt werden, welche neben einer kostengünstigen Fertigung insbesondere eine verbesserte Resistenz gegenüber korrosiven Angriffen besitzt, aber gleichzeitig einen hohen Verschleißwiderstand aufweist.

Der verfahrensmäßige Teil der Aufgabe findet seine Lösung in den Maßnahmen des Anspruchs 1 . Der gegenständliche Teil dieser Aufgabe wird durch eine Bremsscheibe mit den Merkmalen des Anspruchs 7 gelöst. Weitere, besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung offenbaren die jeweiligen Unteransprüche. Es ist darauf hinzuweisen, dass die in der nachfolgenden Beschreibung einzeln aufgeführten Merkmale sowie Maßnahmen in beliebiger, technisch sinnvoller Weise miteinander kombiniert werden können und weitere Ausgestaltungen der Erfindung aufzeigen. Die Beschreibung charakterisiert und spezifiziert die Erfindung insbesondere im Zusammenhang mit den Figuren zusätzlich.

Gemäß der Erfindung wird nachfolgend ein Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe für ein Fahrzeug vorgestellt, bei welchem auf einem Basiskörper der Bremsscheibe eine Schutzschicht angeordnet wird. Besagte Schutzschicht weist dabei eine Oxid-Schicht auf. Erfindungsgemäß umfasst das Verfahren die folgenden Schritte:

- Bereitstellen eines Basiskörpers bevorzugt aus Eisen;

- Zumindest bereichsweises Aufbringen eines metallischen Überzugs auf eine Oberfläche des Basiskörpers;

- Erzeugen einer metallischen Verbindung zwischen dem metallischen Überzug und der Oberfläche des Basiskörpers;

- Ausbilden der Oxid-Schicht auf dem mit der Oberfläche des Basiskörpers metallisch verbundenen metallischen Überzug. Der besondere Vorteil besteht zunächst in der kostengünstigen Verwendung von Eisen für den Basiskörper der herzustellenden Bremsscheibe. Auch wenn der Basiskörper beispielsweise durch eine spanende Bearbeitung mittels Drehen gefertigt sein kann, wird dieser bevorzugt gegossen. Die Verwendung von Gusseisen ermöglicht dabei eine überaus einfache Formgebung für den Basiskörper. Besonders bevorzugt wird hierbei graues Gusseisen (Grauguss) eingesetzt, in welchem der Kohlenstoff in Form von Graphit vorliegt.

Weiterhin wird auf den so gewonnenen Basiskörper ein metallischer Überzug aufgebracht. Der metallische Überzug sollte dabei zumindest bereichsweise an der Oberfläche des Basiskörpers angeordnet werden. Der metallische Überzug ist insbesondere auf den oder die Bereich/e des Basiskörpers aufzutragen, welche später die vorteilhafte Oxid-Schicht aufweisen sollen. Einer der wesentlichen Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Erzeugung der metallischen Verbindung zwischen der Oberfläche des Basiskörpers und dem metallischen Überzug. Gegenüber dem thermischen Spritzen handelt es sich hierbei nicht um eine rein mechanische Verklammerung, sondern um eine intermetallische Verbindung. Hierdurch wird eine hochfeste Verbindung zwischen dem metallischen Überzug und dem Basiskörper erreicht, welche der anschließend auszubildenden Oxid-Schicht eine hohe Verschleißfestigkeit verleiht. Um die metallische Verbindung zu erzeugen, kann der mit dem metallischen Überzug versehene Basiskörper beispielsweise so weit erhitzt werden, bis sich eine intermetallische Verbindung zwischen seiner Oberfläche und dem metallischen Überzug ausbildet.

Letztlich kommt es zu der Ausbildung der Oxid-Schicht auf dem mit der Oberfläche des Basiskörpers metallisch verbundenen metallischen Überzug. Der besondere Vorteil der Oxid-Schicht liegt zunächst in der erhöhten Verschleißfestigkeit der so gefertigten Bremsscheibe. Überdies wird hierdurch ein kathodischer Schutz auf dem Basiskörper ausgebildet, welcher einen korrosiven Angriff verhindert. Dabei unterstützt die mikroskopisch raue Oberfläche der Oxid-Schicht die Bildung eines stabilen, dauerhaften Transferfilms. Im Ergebnis wird die ansonsten zwischen 60.000 km und 100.000 km liegende Verschleißgrenze für eine solche Bremsscheibe erhöht. Hinzu kommt die dauerhaft verbesserte Optik, welche aufgrund des sich nunmehr nicht ausbildenden Flugrosts mit einer verbesserten Akustik ohne etwaiges Quietschen einhergeht. Eine vorteilhafte Weiterbildung des grundsätzlichen Erfindungsgedankens sieht vor, dass der metallische Überzug aus Aluminium (AI) besteht. Das mit dem Eisen des Basiskörpers intermetallisch verbundene Aluminium (AI) bildet dann die Basis für die auszubildende Oxid-Schicht, welche dann aus einem Aluminiumoxid gebildet wird. Alternativ hierzu kann der metallische Überzug auch aus Titan (Ti) bestehen. In diesem Fall bildet das dann intermetallisch mit dem Eisen des Basiskörpers verbundene Titan (Ti) die Basis für die auszubildende Oxid-Schicht, welche hierbei aus einem Titanoxid gebildet wird. Der Vorteil in der Verwendung von Aluminium (Al)- und/oder Titan (Ti)-Oxiden liegt darin begründet, dass durch die sich ausbildende Oxid-Schicht überaus hohe Verschleiß- und Korrosionsschutzwerte erzielen lassen.

Im Rahmen der Erfindung ist vorgesehen, dass der metallische Überzug durch Tauchen des Basiskörpers in eine entsprechende Schmelze aufgebracht werden kann. Hierfür wird zunächst entweder eine Schmelze aus Aluminium (AI) und/oder Titan (Ti) bereitgestellt. In besagte Schmelze wird der Basiskörper bevorzugt unter Schutzgas anschließend zumindest teilweise eingetaucht, wodurch dessen Oberfläche wenigstens bereichsweise mit der Schmelze benetzt wird. Besonders bevorzugt wird der Basiskörper dabei so lang in der Schmelze belassen, bis sich durch Eindiffusion der Schmelze die metallische Verbindung zwischen dem Basiskörper und dem metallischen Überzug ausbildet.

Alternativ kann der Basiskörper selbstverständlich auch zunächst mit der Schmelze aus Aluminium (AI) und/oder Titan (Ti) benetzt werden. Anschließend erfolgt dann beispielsweise in einem Ofen dessen Erhitzung bis zur Ausbildung der intermetallischen Verbindung zwischen Basiskörper und metallischem Überzug.

Der Vorteil des Tauchens unter Ausbildung der intermetallischen Verbindung ist in einem vereinfachten Herstellungsprozess zu sehen. So kann innerhalb einer einzelnen Station der Auftrag des metallischen Überzugs bei gleichzeitiger Ausbildung der intermetallischen Verbindung erfolgen. Bevorzugt kann der mit dem metallischen Überzug versehene Basiskörper noch vor Ausbildung der Oxid-Schicht endbearbeitet werden. Selbstverständlich können etwaige spanende oder generell Material abtragende Bearbeitungen des Basiskörpers noch vor dem Auftrag des metallischen Überzugs erfolgen. Bei der Endbearbeitung handelt es sich im Wesentlichen um eine mechanische Oberflächenbearbeitung. Hierdurch wird der auf dem Basiskörper angeordnete und mit diesem metallisch verbundene metallische Überzug derart bearbeitet, dass sich insbesondere in den für einen Kontakt mit den Bremsklötzen vorgesehenen Bereichen der Bremsscheibe eine plane Oberfläche ergibt. Durch die Oberflächenbearbeitung nach dem Auftrag des mit dem Basiskörper metallisch verbundenen metallischen Überzugs ist sichergestellt, dass dieser keine unerwünschten Dickensprünge aufweisen kann. Dickensprünge der Bremsscheibe könnten ansonsten ein Rupfen bewirken, bei welchem einige Bereiche der Bremsscheibe einen verstärkten Kontakt zu den angenäherten Bremsklötzen aufweisen.

Sofern es sich bei dem metallischen Überzug um Aluminium (AI) handelt, kann die Oxid-Schicht aus Aluminium (AI) in vorteilhafter Weise mittels einer Micro Are Oxidation (MAO) ausgebildet werden. Das so erzeugbare Aluminiumoxid (AI2O3) zeichnet sich neben seiner hohen Temperaturbeständigkeit und seiner großen Oberfläche sowie seiner vorteilhaften Säure-Basen-Eigenschaften durch seine gute Wechselwirkung mit anderen Metallen aus. Durch die Micro Are Oxidation (MAO) werden die Eigenschaften der Oberfläche des Basiskörpers insofern verbessert, dass diese unter anderem an Härte und Verschleißfestigkeit zunimmt. Durch das genannte Verfahren wird die Oxid-Schicht aus Aluminium (AI) in eine dichte, atomar haftende Keramikschicht umgewandelt.

Beim alternativen Einsatz von Titan-Oxid Beschichtungen für den metallischen Überzug ist vorgesehen, dass die darauf auszubildende Oxid-Schicht in vorteilhafter Weise mittels einer Plasmaelektrolytischen Oxidation (PEO) ausgebildet werden. Das so ausbildbare Titanoxid (T1O2) führt ebenfalls zu einer Zunahme an Härte und Verschleißfestigkeit des Basiskörpers der Bremsscheibe. Bei der Plasmaelektrolytischen Oxidation (PEO) wird die Oberfläche des metallischen Aluminium in einer Plasmaentladung entsprechend beschichtet. Auch hierbei wird eine Oxid-Schicht aus Titan (Ti) in vorteilhafter Weise als eine dichte, atomar haftende Keramikschicht erzeugt. Die vorliegende Erfindung stellt ein gegenüber dem Stand der Technik verbessertes Verfahren zur Herstellung einer verschleißfesten und vor Korrosion geschützten Bremsscheibe zur Verfügung. So kann die an sich bereits vorteilhafte Verwendung von hartem und kostengünstigem Eisen für den Basiskörper in Form von Gusseisen beibehalten werden. Das anschließende unkomplizierte Tauchen des Basiskörpers in einer Schmelze aus Aluminium (AI) und/oder Titan (Ti) lässt hohe Taktraten für die Herstellung zu. Hierdurch eignet sich das vorliegende Verfahren bestens für die Massenfertigung günstiger und verschleiß- sowie korrosionsfester Bremsscheiben. Insbesondere die zunächst auszubildende intermetallische Verbindung von Basiskörper und metallischem Überzug ermöglicht eine überaus feste Grundlage für die anschließende Ausbildung der Oxid-Schicht auf Basis des Werkstoffs für den Überzug. Sowohl bei der Micro Are Oxidation (MAO) als auch bei der Plasmaelektrolytischen Oxidation (PEO) handelt es sich um prozesssichere Verfahren zur Ausbildung der Oxid-Schicht, welche sich ebenfalls bestens für eine Massenproduktion der hier in Rede stehenden Bremsscheiben eignen.

Im weiteren Verlauf ist die Erfindung auch auf eine Bremsscheibe gerichtet, welche insbesondere durch das zuvor erläuterte Verfahren hergestellt wird. Nachfolgende Ausführungen zu der erfindungsgemäßen Bremsscheibe sind demnach im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zu sehen, so dass sich dessen Merkmale grundsätzlich mit denen der Bremsscheibe vereinen lassen. Hierzu im Einzelnen:

Bei der in Rede stehenden Bremsscheibe handelt es sich bevorzugt um eine solche für ein Fahrzeug, insbesondere für ein Kraftfahrzeug. Die Bremsscheibe umfasst einen Basiskörper, auf welchem zumindest bereichsweise eine Schutzschicht angeordnet ist. Besagte Schutzschicht weist dabei eine Oxid-Schicht auf. Erfindungsgemäß ist der Basiskörper aus Eisen gefertigt, besonders bevorzugt ist dieser aus Gusseisen gebildet, so dass dessen Formgebung im Wesentlichen durch Gießen erfolgt ist. Dabei ist die Oxid-Schicht auf einem mit einer Oberfläche des Basiskörpers metallisch verbundenen metallischen Überzug ausgebildet.

Mit anderen Worten ist die vorteilhafte Oxid-Schicht hierbei auf einem metallischen Überzug ausgebildet, dessen Werkstoff von dem Werkstoff des Basiskörpers unterschiedlich ist. Insbesondere handelt es sich bei dem Werkstoff für den metallischen Überzug um einen Nicht-Eisen Werkstoff.

Die sich aus der zuvor aufgezeigten erfindungsgemäßen Bremsscheibe und den nachfolgend beschriebenen Merkmalen ergebenden Vorteile wurden bereits zuvor im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren erläutert und gelten für die erfindungsgemäße Bremsscheibe entsprechend.

Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Bremsscheibe sieht vor, dass der metallische Überzug aus Aluminium (AI) bestehen kann. Hierbei ist die vorteilhafte Oxid-Schicht aus einem Aluminiumoxid gebildet. Alternativ kann der metallische Überzug auch aus Titan (Ti) bestehen. In diesem Fall ist die vorteilhafte Oxid-Schicht aus einem Titanoxid gebildet. Um eine möglichst plane Oberfläche des mit dem metallischen Überzug versehenen und mit diesem metallisch verbundenen Basiskörpers zu erhalten, ist der metallische Überzug bevorzugt oberflächenbearbeitet. Selbstverständlich kann der Basiskörper bereits vor dem Auftrag des metallischen Überzugs beispielsweise durch Span abhebende oder schleifende Bearbeitungen vorbereitet sein. Bei der Oberflächenbearbeitung des Überzugs wird dieser nachweislich so verändert, dass dieser beispielsweise an Stellen einer unerwünschten Aufdickung in seiner Auftragsdicke mechanisch verkleinert ist.

In Bezug auf die Auftragsdicke der Oxid-Schicht ist vorgesehen, dass die Oxid-Schicht eine Dicke von 15,0 μιτι bis 50,0 μιτι besitzen kann. Bevorzugt kann die Dicke der Oxid-Schicht eine Dicke von 18,0 μιτι bis 22,0 μιτι aufweisen. Besonders bevorzugt besitzt die Oxid-Schicht eine Dicke von 20,0 μιτι. Besteht die Bremsscheibe, also der Basiskörper aus Aluminium, könnte natürlich auf ein Tauchbad verzichtet werden, wobei die weiteren Schritte entweder mittels MAO oder PEO durchgeführt werden können. Weitere vorteilhafte Einzelheiten und Wirkungen der Erfindung sind im Folgenden anhand von unterschiedlichen, in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe in einer Ansicht,

Fig. 2 einen Teilschnitt durch die erfindungsgemäße Bremsscheibe aus Fig. 1 in vertikaler Richtung,

Fig. 3 einen Detailausschnitt eines Randbereichs der Bremsscheibe aus Fig. 2 in vergrößerter und ansonsten gleicher Darstellungsweise,

Fig. 4 den Detailausschnitt aus Fig. 2 mit einer veränderten Oberfläche der

Bremsscheibe sowie

Fig. 5 ein Ablaufschema zum erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung einer Bremsscheibe für ein Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug. In den unterschiedlichen Figuren sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen, so dass diese in der Regel auch nur einmal beschrieben werden.

Fig. 1 ist eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Bremsscheibe 1 zu entnehmen. Diese weist einen kreisrunden Basiskörper 2 aus Gusseisen auf. Der Basiskörper besitzt in typischer Weise einen umlaufenden äußeren Bremskranz 3, welcher für den Kontakt mit einem nicht näher dargestellten Bremsklotz eines Bremssattels vorgesehen ist. Im Zentrum des Basiskörpers 2 ist eine Öffnung 4 vorgesehen, welche in einer Ausstellung 5 des Basiskörpers 2 angeordnet ist. Um die Öffnung 4 herum sind in gleichmäßigen Abständen vorliegend fünf Durchgangslöcher 6 durch die Ausstellung 5 hindurch angeordnet. Besagte Durchgangslöcher 6 dienen der Aufnahme hier nicht näher dargestellter Radbolzen, über welche die Bremsscheibe 1 zusammen mit einem nicht gezeigten Rad mit einer ebenfalls nicht gezeigten Radnabe verbindbar ist.

Eine Ebene a-a trennt mit Bezug auf die Darstellung von Fig. 1 die Bremsscheibe 1 in ihrer Vertikalen, wobei Fig. 2 die Ansicht auf einen Schnitt durch besagte Ebene a-a zeigt.

Fig. 2 zeigt einen Schnitt durch die Ebene a-a der Bremsscheibe 1 aus Fig. 1 . Wie zu erkennen, steht die Ausstellung 5 gegenüber dem Bremskranz 3 des Basiskörpers 2 vor. Der Bremskranz 3 umfasst zwei parallel zueinander ausgerichtete Bremsflächen 7, 8, näherhin eine erste Bremsfläche 7 und eine zweite Bremsfläche 8. Der Bremskranz 3 weist einen strichpunktierten Kreis B auf, wobei der Bereich des Bremskranzes 3 innerhalb des Kreises B Inhalt der Fig. 3 ist.

Fig. 3 zeigt einen Detailausschnitt des Bremskranzes 3 aus Fig. 2 innerhalb des Kreises B. Der Vergrößerung des Bremskranzes 3 im Bereich seiner ersten Bremsfläche 7 ist zu entnehmen, dass auf einer Oberfläche 9 des Basiskörpers 2 in diesem Bereich ein metallischer Überzug 10 aufgebracht ist. Weiterhin weist der metallische Überzug 10 in nicht näher dargestellter Weise eine metallische Verbindung zu der Oberfläche 9 des Basiskörpers 2 auf. Fig. 4 ist der Detailausschnitt aus Fig. 3 zu entnehmen, wobei auf dem metallischen Überzug 10 nunmehr eine Oxid-Schicht 1 1 ausgebildet ist. Basis dieser Oxid-Schicht 1 1 bildet der metallische Überzug 10. Vorliegend besteht der metallische Überzug 10 aus Aluminium (AI). Hierauf wird die vorteilhafte Oxid-Schicht 1 1 aus einem Aluminiumoxid oder aus einem Titanoxid gebildet. Dabei weist die ausgebildete Oxid- Schicht 1 1 eine Dicke c auf. Die Dicke c beträgt vorliegend 20,0 μιτι. Grundsätzlich kann die Dicke c der Oxid-Schicht 1 1 von 15,0 μιτι bis 50,0 μιτι, insbesondere von 18,0 μιτι bis 22,0 μιτι betragen. Fig. 5 ist das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung einer solchen Bremsscheibe 1 in Form eines Ablaufschemas zu entnehmen. Hierzu wird in einem ersten Schritt D zunächst der Basiskörper 2 bereitgestellt. Dieser ist aus Eisen gebildet, bevorzugt aus Gusseisen, näherhin aus Grauguss.

In einem anschließenden zweiten Schritt E wird zumindest bereichsweise der metallische Überzug 10 auf die Oberfläche 9 des Basiskörpers 2 aufgebracht. Hierzu wird der Basiskörper 2 in eine Schmelze 12 aus Aluminium (AI) getaucht. Das Aluminium (AI) wurde hierfür zuvor innerhalb eines Schmelzbehälters 13 durch Hitzeeinwirkung aufgeschmolzen. Beim Eintauchen des Basiskörpers 2 in besagte Schmelze 12 wird eine intermetallische Verbindung zwischen der Oberfläche 9 des Basiskörpers 2 und dem metallischen Überzug 10 aus der Schmelze 12 erzeugt.

Gemäß einem nachfolgenden dritten Schritt F ist vorgesehen, dass der mit dem metallischen Überzug 10 versehene Basiskörper 2 bei Bedarf vor Ausbildung der Oxid-Schicht 1 1 mechanisch oberflächenbearbeitet wird. Hierzu kann der mit dem metallischen Überzug 10 versehene Basiskörper 2 beispielsweise in eine Rotation 14 versetzt werden und mittels eines Span abhebenden oder schleifenden Werkzeugs 15 bearbeitet werden.

In einem letzten Schritt G wird die Oxid-Schicht 1 1 auf dem mit der Oberfläche 9 des Basiskörpers 2 metallisch verbundenen metallischen Überzug 10 ausgebildet. Je nach verwendetem Metall für den metallischen Überzug 10 besteht die Oxid-Schicht 1 1 aus einem Aluminiumoxid oder aus einem Titanoxid. Auf dem metallischen Überzug 10 aus Aluminium (AI) wird die Oxid-Schicht 1 1 aus Aluminiumoxid mittels Micro Are Oxidation (MAO) ausgebildet. Auf dem metallischen Überzug 10 aus Titan wird die Oxid-Schicht 1 1 mittels einer Plasmaelektrolytischen Oxidation (PEO) ausgebildet. Bezugszeichenliste

1 Bremsscheibe

2 Basiskörper von 1

3 Bremskranz von 2

4 Öffnung in 2

5 Ausstellung von 2

6 Durchgangsloch in 5

7 erste Bremsfläche von 3

8 zweite Bremsfläche von 3

9 Oberfläche von 2

10 metallischer Überzug auf 2

1 1 Oxid-Schicht auf 10

12 Schmelze aus Aluminium (AI) oder Titan (Ti)

13 Schmelzbehälter für 12

14 Rotation von 2

15 Werkzeug a Ebene durch 1

B Kreis an 3

c Dicke von 1 1

D erster Schritt

E zweiter Schritt

F dritter Schritt

G vierter Schritt