Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A CARRIER PLATE FURNISHED WITH A DECORATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2013/153098
Kind Code:
A1
Abstract:
The subject of the invention is a method for producing a carrier plate furnished with a decoration as a part of a wall panel and/or ceiling panel and/or drywall. In this case, a carrier plate is lined with a paper overlay. The paper overlay is furnished with images and/or a graphic pattern. According to the invention, the images and/or the graphic pattern are applied to the paper overlay by a digital printing process.

Inventors:
FLORENSKE OLIVER (DE)
MITTNACHT SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2013/057463
Publication Date:
October 17, 2013
Filing Date:
April 10, 2013
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
KNAUF GIPS KG (DE)
International Classes:
B44C5/04; E04F13/08
Domestic Patent References:
WO2008131811A12008-11-06
WO2008035186A12008-03-27
WO2011113678A22011-09-22
Foreign References:
EP2050886A22009-04-22
US20070102237A12007-05-10
EP2272667A12011-01-12
DE202006004493U12006-06-08
DE2908271A11980-09-11
DE69223349T21998-03-26
Attorney, Agent or Firm:
NUNNENKAMP, Jörg (DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche:

1 . Verfahren zur Herstellung einer mit einem Dekor ausgerüsteten Trägerplatte als Bestandteil einer Wand- und/oder Deckenverkleidung und/oder einer Trockenbauwand, wonach eine Trägerplatte mit einer Papierauflage kaschiert wird, und wonach die Papierauflage mit Bildern und/oder einem Grafikmuster ausgerüstet wird, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, dass die Bilder und/ oder das Grafikmuster durch ein Digitaldruckverfahren auf die Papierauflage aufgebracht werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass das Digitaldruck- verfahren mit UV-härtbarer Tinte arbeitet.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierauflage mit dem aufgebrachten Digitaldruck versiegelt wird. 4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass als Versiegelung ein als Hotmelt aufgebrachter Lack fungiert und/oder ein UV-härtbarer Lack aufgebracht wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Trägerplatte eine Gipskarton- und/oder Gipsfaserplatte eingesetzt wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte als Brandschutzplatte ausgebildet ist. 7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass als Papierauflage eine Grundierpapierauflage eingesetzt wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierauflage eine Brandschutztränkung aufweist.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Papierauflage ein Flächengewicht von ca. 40 g/m2 bis ca. 60 g/m2 aufweist und eine Stärke von ca. 0,1 bis 0,2 mm.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte mit einer Materialstärke von ca. 10 mm bis 30 mm ausgerüstet wird. 1 1 . Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte ein spezifisches Gewicht von ca. 1000 kg/m3 bis 1500 kg/m3 aufweist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 1 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Papierauflage im Zuge eines Heißpressverfahrens auf die Trägerplatte aufkaschiert wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Trägerplatte inklusive Papierauflage schalldämmend ausgelegt ist und hierzu Löcher, Schlitze oder dergleichen Einformungen ein- und/oder beidseitig eingebracht werden.

Description:
Verfahren zur Herstellung einer mit einem Dekor ausgerüsteten Trägerplatte

Beschreibung:

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer mit einem Dekor ausgerüsteten Trägerplatte als Bestandteil einer Wand- und/oder Deckenverkleidung und/oder einer Trockenbauwand, wonach eine Trägerplatte mit einer Papierauflage kaschiert wird und wonach die Papierauflage mit Bildern und/ oder einem Grafikmuster ausgerüstet wird.

Bei einem Verfahren der eingangs beschriebenen Ausprägung entsprechend der DE 29 08 271 A1 wird so vorgegangen, dass eine Gipskartonplatte mit einer beschichteten Ansichtsseite ausgerüstet wird. Die Ansichtsseite des Kartons verfügt über eine Beschichtung, die als Lack bzw. Einbrennlack ausgebildet ist oder sein kann. Auf diese Weise wird die Gipskartonplatte mit einer schützenden Beschichtung ausgerüstet.

Bei einem Verfahren zum Beschichten eines Papiers als Überzugspapier für Gipsplatten entsprechend der DE 692 23 349 T2 wird mit einem Pigmentschichtauftrag gearbeitet. Dadurch behält das Papier im Wesentlichen seine anfängliche Farbe bei, wenn es dem Licht ausgesetzt wird.

Im Rahmen der WO 2008/035186 A1 wird ein Verfahren beschrieben, mit dessen Hilfe transparente Objekte dekorativ ausgerüstet werden können. Dazu kommt eine UV-härtbare Tinte zum Einsatz, die durch ein Tintenstrahlverfahren unter Berücksichtigung der herzustellenden Grafik aufgebracht wird. Bei dem transparenten Material handelt es sich beispielsweise um Glas. Ein Verfahren zur Herstellung einer aus einer Trägerplatte bestehenden Dekorplatte für die Darstellung von Bildern oder Grafikmustern wird in der WO 201 1/ 1 13678 A2 vorgestellt. Hier wird die Trägerplatte mit einer Kunststofffolie

kaschiert. Die kaschierte Trägerplatte wird in einen Drucker zugeführt und mit den Bildern oder Grafikmustern ausgerüstet. Zum Abschluss erfährt die bedruckte Trägerplatte eine Versiegelung mit einem ein- oder mehrschichtigen UV-härtbaren Lack.

Der Erfindung liegt das technische Problem zugrunde, ein derartiges Verfahren so weiter zu entwickeln, dass die Beschichtung einfach und schnell vorgenommen werden kann und die Möglichkeit besteht, die Trägerplatte insgesamt nicht brennbar auszugestalten. Zur Lösung dieser technischen Problemstellung ist ein gattungsgemäßes Verfahren im Rahmen der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass die Bilder und/oder das Grafikmuster durch ein Digitaldruckverfahren auf die Papierauflage aufgebracht werden.

Mit Hilfe des Digitaldruckverfahrens können Bild- und/oder Grafikdateien un- mittelbar in Druckpixel umgewandelt werden, die auf die Papierauflage aufgebracht werden. Hierzu arbeitet die Erfindung typischerweise mit einem Tintenstrahldrucker oder auch einem Laserdrucker. In beiden Fällen mag es sich um sogenannte Flachbettdrucker handeln. Dabei wird im Rahmen des Digitaldruckverfahrens meistens mit einer UV- härtbaren Tinte gearbeitet. In diesem Fall ist der Digitaldrucker zum Aufbringen der Tinte regelmäßig mit einer oder mehreren UV-Lichtquellen ausgerüstet, mit deren Hilfe die Tinte nach ihrem Auftrag ausgehärtet wird. Dabei mag beispielsweise mit UV-Strahlung einer Leistung von 50 und mehr J/cm gearbeitet werden.

Nach vorteilhafter Ausgestaltung verfügt die Papierauflage über eine Brandschutztränkung. D. h., als Papierauflage wird eine brandschutzgetränkte Papierauflage eingesetzt.

Um diese herzustellen, werden entsprechende Papiere mit Harzen bzw. Kunstharzen imprägniert und lassen sich danach in der Regel unter Einwirkung von Druck und Hitze mit der Trägerplatte verpressen. D. h., die Papierauflage wird regelmäßig im Zuge eines Heißpressverfahrens auf die Trägerplatte aufkaschiert. Typische Beschichtungsverfahren sind das sogenannte Hochdruck- Laminierverfahren oder kontinuierliche Laminierverfahren. Als geeignete Harze bzw. Kunstharze können duroplastische Harze eingesetzt werden, die in wäss- riger Dispersion verarbeitet werden, beispielsweise Phenolharze. Außerdem können Brandschutz-Additive zugesetzt werden, um die brandhemmenden Eigenschaften des Papiers darzustellen bzw. zu erhöhen. Beispiele für solche Flammschutz- oder Brandschutzadditive sind Aluminium-Trihydrat, Chloropren- Latex oder Mischungen aus Carbamiden, organischen Sulfonsäuren und anorganischen Salzen.

Auf diese Weise kann die Trägerplatte insgesamt als Brandschutzplatte ausgelegt werden und genügt der Brandstoffklasse A2 bzw. A2-S1 DO entsprechend der Klassifizierung nach DIN EN 13501 -1 aus dem Jahr 2007, Abschnitt 1 1 .7. Folgerichtig können entsprechend hergestellte Trägerplatten besonders vorteilhaft als Trocken bau produkte eingesetzt werden. Denn die Eignung als Brandschutzplatte ergibt sich insbesondere anhand des Umstandes, dass der Brennwert der nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten und mit dem Dekor ausgerüsteten Trägerplatte auf Werte von unterhalb 4MJ/m 2 begrenzt werden kann.

Die Papierauflage mit dem aufgebrachten Digitaldruck kann anschließend versiegelt werden. Dabei kann mit einer Versiegelung dergestalt gearbeitet werden, dass ein als Hotmelt aufgebrachter Lack und insbesondere Klarlack aufgetragen wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch mit einem UV-härtbaren

Klarlack gearbeitet werden. In diesem Fall ist es denkbar, mit der Druckeinheit zunächst das jeweilige Bild und/oder das Grafikmuster auf die Papierauflage aufzubringen, und zwar unter Rückgriff beispielsweise auf UV-härtbare Tinte. Diese Tinte wird dann anschließend mit der einen oder den mehreren der Druckeinheit zugeordneten UV-Lichtquellen ausgehärtet. In vergleichbarer Weise lässt sich dann anschließend mit dem Drucker bzw. der Druckeinheit bzw. einer zusätzlichen Lackiereinheit der fragliche UV-härtbare Klarlack zur Versiegelung aufbringen. Für die UV-Härtung des Klarlackes können dann erneut die eine oder die mehreren UV-Lichtquellen der Druckeinheit sorgen.

Bei der Trägerplatte handelt es sich typischerweise um eine Gipskartonplatte und/oder eine Gipsfaserplatte. Bei einer Gipskartonplatte bzw. Gipskarton-Bauplatte handelt es sich um Platten mit beidseitiger Kartonage, zwischen denen eine Gipslage aufgenommen wird. Solche Gipskartonplatten lassen sich brand- hemmend ausrüsten, beispielsweise entsprechend der Feuerwiderstandsklasse F90. Dazu wird meistens auf spezielle Gipskartonfeuerschutzplatten zurückgegriffen.

Gipsfaserplatten werden analog zu Gipskartonplatten ebenfalls im Innen- bzw. Trockenbau eingesetzt. In diesem Fall kommen mit Fasern armierte Gipsplatten ohne Kartonbeschichtung zum Einsatz. Um solche Gipsfaserplatten für den anschließenden Druck vorzubereiten, wird im Rahmen der Erfindung die Papierauflage aufkaschiert. Die Papierauflage fungiert zugleich als Grundierungs- untergrund für die aufzutragende Farbe und sorgt ergänzend dafür, dass die Farbe nicht in die Gipsfaserplatte eindringt. Als Fasern für die Armierung können beispielsweise Glas- oder Cellulosefasern eingesetzt werden.

Die Papierauflage verfügt im Allgemeinen über ein Flächengewicht von ca. 40 g/m 2 bis 60 g/m 2 . Die Stärke der Papierauflage ist regelmäßig im Bereich

von ca. 0,1 bis 0,2 mm angesiedelt. Für die Trägerplatte beobachtet man im Allgemeinen eine Materialstärke von ca. 10 mm bis 30 mm. Außerdem verfügt die Trägerplatte typischerweise über ein spezifisches Gewicht von ca. 1000 kg/m 3 bis ca. 1500 kg/m 3 .

Als weitere Besonderheit kann die Papierplatte inklusive Papierauflage mit dem aufgebrachten Druck bzw. den aufgebrachten Bildern insgesamt schalldämmend ausgelegt werden. Dazu wird die Trägerplatte inklusive Papierauflage - vor und/oder nach dem Druck - mit Löchern, Schlitzen oder der- gleichen ausgerüstet. Diese Löcher, Schlitze oder dergleichen können ein- und/oder beidseitig in die fragliche Trägerplatte eingebracht werden.

In beiden Fällen sorgen die Löcher bzw. Schlitze dafür, dass die Oberfläche der solchermaßen modifizierten Trägerplatte in gezielter Weise zerklüftet wird und somit auftreffenden Schall nicht reflektiert bzw. in ganz verschiedenen Richtungen reflektiert, woraus sich die schalldämmende Wirkung erklärt.

Bei Rückgriff auf Gipsfaserplatten verfügt die Trägerplatte über eine besonders harte und hochdichte Auslegung, kann folglich auch für härteste Bean- spruchungen eingesetzt werden. In jedem Fall ist die Trägerplatte baubiologisch unbedenklich und lässt sich problemlos entsorgen. Durch den Auftrag einer ein- oder mehrschichtigen Versiegelung auf die bedruckte Papierauflage erfährt der Druck bzw. erfahren die Bilder und/oder das Grafikmuster zusätzlich einen einwandfreien Schutz vor mechanischer Beschädigung, so dass eine besonders langlebige Ausrüstung beobachtet wird.

Im Ergebnis wird ein Verfahren zur Herstellung einer mit einem Dekor ausgerüsteten Trägerplatte beschrieben, mit dessen Hilfe Trägerplatten aus beispielsweise Gipskartonplatten und/oder Gipsfaserplatten direkt mit Bildern oder

Grafi km u stern bedruckt werden können. Dadurch lassen sich praktisch beliebige Motive auf derartige Trägerplatten aufbringen und können auf diese Weise im Innenbereich von Gebäuden besondere Akzente gesetzt werden. Denn mit Hilfe derartiger Trägerplatten lassen sich beispielsweise Wände oder auch Decken verkleiden. Darüber hinaus eignen sich die erfindungsgemäßen Trägerplatten zur ganz oder teilweisen Darstellung einer Trockenbauwand. Dabei wird man meistens mit Techniken arbeiten, die eine kantenbeschädigungsfreie Verbindung der einzelnen Trägerplatte zu beispielsweise einer Trockenbauwand ermöglichen. Hierin sind die wesentlichen Vorteile zu sehen.