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Title:
METHOD FOR PRODUCING A COMPONENT HAVING A DECORATIVE TEXTILE ELEMENT, AND COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/046621
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a component (1) having a decorative textile element (2), and to the component (1) itself. In the production method, a stack (3) is formed by applying a first adhesive layer (4) to the decorative textile element (2). The first adhesive layer (4) and a spacer fabric (5) are then brought into contact with one another. Subsequently, a second adhesive layer (6) is applied to the spacer fabric (5). The second adhesive layer (6) and a supporting body (7) are then brought into contact. According to a further aspect of the method, the decorative textile element (2) and the spacer fabric (5) are integrally joined by means of the first adhesive layer (4), and the spacer fabric (5) and the supporting body (7) are integrally joined by means of the second adhesive layer (6) while, in a joint working step, the adhesive layers (4, 6) are fully activated by pressing the stack (3).

Inventors:
AUGUST RAFAL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/075920
Publication Date:
March 30, 2023
Filing Date:
September 19, 2022
Export Citation:
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Assignee:
DRAEXLMAIER LISA GMBH (DE)
International Classes:
B32B5/02; B32B5/24; B32B7/12; B32B9/02; B32B9/04; B32B37/10; B32B37/12
Domestic Patent References:
WO2020207552A12020-10-15
Foreign References:
DE19815115A11999-10-14
DE29622843U11997-07-10
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE Verfahren zum Herstellen eines ein Dekortextilelement (2) aufweisenden Bauteils (1), wobei ein Stapel (3) gebildet wird, indem

- auf das Dekortextilelement (2) eine erste Klebstoffschicht (4) aufgebracht wird;

- die erste Klebstoffschicht (4) und ein Abstandsgewirke (5) miteinander in Berührung gebracht werden;

- auf das Abstandsgewirke (5) eine zweite Klebstoffschicht (6) aufgebracht wird;

- die zweite Klebstoffschicht (6) und ein Tragkörper (7) in Berührung gebracht werden; wobei mittels der ersten Klebstoffschicht (4) das Dekortextilelement (2) und das Abstandsgewirke (5) sowie mittels der zweiten Klebstoffschicht (6) das Abstandsgewirke (5) und der Tragkörper (7) stoffschlüssig miteinander verbunden werden, indem die Klebstoffschichten (4, 6) mittels eines Pressens des Stapels (3) in einem gemeinsamen Arbeitsschritt vollständig aktiviert werden. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass ein vollständiges Aktivieren der ersten Klebstoffschicht (4) so lange unterbleibt, solange die zweite Klebstoffschicht (6) nicht auf das Abstandsgewirke (5) aufgebracht ist. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klebstoffschicht (4) mittels eines ersten Bewalzens auf das Dekortextilelement (2) aufgebracht wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Klebstoffschicht (6) mittels eines zweiten Bewalzens auf das Abstandsgewirke (5) aufgebracht wird, wobei die erste Klebstoffschicht (4) bereits zwischen dem Abstandsgewirke (5) und dem Dekortextilelement (2) angeordnet ist. Verfahren nach den Ansprüchen 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Bewalzen bezogen auf eine Herstellprozessrichtung hintereinander erfolgt. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekortextilelement (2) vor dem ersten Bewalzen mit der ersten Klebstoffschicht (4) auf eine Walzschablone (14) aufgelegt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekortextilelement (2) mitsamt der ersten Klebstoffschicht (4) in einen Halterahmen (15) eingespannt wird, wodurch das Dekortextilelement (2) positionsstabil und formstabil gehalten wird, bevor das Abstandsgewirke (5) auf die erste Klebstoffschicht (4) aufgelegt wird. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsgewirke (5) mittels einer Hilfsklebeeinrichtung mit einer Deckplatte (16) zerstörungsfrei reversibel lösbar stoffschlüssig verbunden wird, und die Deckplatte (16) formschlüssig an dem Halterahmen (15) fixiert wird, wobei das Abstandsgewirke (5) und die erste Klebstoffschicht (4) einander zugewandt sind, wodurch das Abstandsgewirke (5) auf die erste Klebstoffschicht (4) aufgelegt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilstapel (17), der das Dekortextilelement (2), die erste Klebstoffschicht (4) und das Abstandsgewirke (5) aufweist, einer Teilaktivierungsenergie ausgesetzt wird, wodurch die erste Klebstoffschicht (4) teilaktiviert wird, sodass zwischen dem Dekortexti lelement(2) und dem Abstandsgewirke (5) eine stoffschlüssige Hilfsverbindung hergestellt wird. Verfahren nach den Ansprüchen 7, 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen der stoffschlüssigen Hilfsverbindung erfolgt, während das Dekortextilelement (2) mitsamt der ersten Klebstoffschicht (4) in den Halterahmen (15) einge- spannt ist und die Deckplatte (16) formschlüssig an dem Halterahmen (15) fixiert ist. Bauteil (1), das mittels eines nach einem der vorhergehenden Ansprüche ausgebildeten Verfahrens hergestellt ist.

GEÄNDERTE ANSPRÜCHE beim Internationalen Büro eingegangen am 7. Februar 2023 (07.02.23) Verfahren zum Herstellen eines ein Dekortextilelement (2) aufweisenden Bauteils (1), wobei ein Stapel (3) gebildet wird, indem

- auf das Dekortextilelement (2) eine erste Klebstoffschicht (4) aufgebracht wird;

- die erste Klebstoffschicht (4) und ein Abstandsgewirke (5) miteinander in Berührung gebracht werden;

- auf das Abstandsgewirke (5) eine zweite Klebstoffschicht (6) aufgebracht wird;

- die zweite Klebstoffschicht (6) und ein Tragkörper (7) in Berührung gebracht werden; wobei mittels der ersten Klebstoffschicht (4) das Dekortextilelement (2) und das Abstandsgewirke (5) sowie mittels der zweiten Klebstoffschicht (6) das Abstandsgewirke (5) und der Tragkörper (7) stoffschlüssig miteinander verbunden werden, indem die Klebstoffschichten (4, 6) mittels eines Pressens des Stapels (3) in einem gemeinsamen Arbeitsschrittvollständig aktiviert werden, und wobei das Dekortextilelement (2) mitsamt der ersten Klebstoffschicht (4) in einen Halterahmen (15) eingespannt wird, wodurch das Dekortextilelement (2) positionsstabil und formstabil gehalten wird, bevor das Abstandsgewirke (5) auf die erste Klebstoff schicht (4) aufgelegt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste Klebstoffschicht (4) mittels Bewalzens auf das Dekortextilelement (2) aufgebracht wird. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Klebstoffschicht (6) mittels Bewalzens auf das Abstandsgewirke (5) aufgebracht wird, wobei die erste Klebstoffschicht (4) bereits zwischen dem Abstandsgewirke (5) und dem Dekortextilelement (2) angeordnet ist. Verfahren nach den Ansprüchen 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Bewalzen bezogen auf eine Herstellprozessrichtung hintereinander erfolgt.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19) Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Dekortextilelement (2), bevor es mit der ersten Klebstoffschicht (4) bewalzt wird, auf eine Walzschablone (14) aufgelegt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Abstandsgewirke (5) mittels einer Hilfsklebeeinrichtung mit einer Deckplatte (16) zerstörungsfrei reversibel lösbar stoffschlüssig verbunden wird, und die Deckplatte (16) formschlüssig an dem Halterahmen (15) fixiert wird, wobei das Abstandsgewirke (5) und die erste Klebstoffschicht (4) einander zugewandt sind, wodurch das Abstandsgewirke (5) auf die erste Klebstoffschicht (4) aufgelegt wird. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teilstapel (17), der das Dekortextilelement (2), die erste Klebstoffschicht (4) und das Abstandsgewirke (5) aufweist, einer Teilaktivierungsenergie ausgesetzt wird, wodurch die erste Klebstoffschicht (4) teilaktiviert wird, sodass zwischen dem Dekortextilelement (2) und dem Abstandsgewirke (5) eine stoffschlüssige Hilfsverbindung hergestellt wird. Verfahren nach den Ansprüchen 6 und 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Herstellen der stoffschlüssigen Hilfsverbindung erfolgt, während das Dekortextilelement (2) mitsamt der ersten Klebstoffschicht (4) in den Halterahmen (15) eingespannt ist und die Deckplatte (16) formschlüssig an dem Halterahmen (15) fixiert ist.

GEÄNDERTES BLATT (ARTIKEL 19)

Description:
VERFAHREN ZUM HERSTELLEN EINES EIN DEKORTEXTILELEMENT AUFWEISENDEN

BAUTEILS SOWIE BAUTEIL

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils, das ein Dekortextilelement aufweist. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein solches Bauteil. Solche Bauteile, die als eine Sicht- und/oder Kontaktoberfläche das Dekortextilelement aufweisen, werden zum Beispiel als Teil einer Innenausstattung eines Fahrzeugs eingesetzt, um Insassen des Fahrzeugs eine besonders gefällige Oberflächenqualität bereitzustellen.

Stand der Technik

Zum Herstellen von Bauteilen, die ein Dekortextilelement aufweisen, ist es aus dem Stand der Technik beispielsweise bekannt, zunächst das Dekortextilelement und ein Abstandsgewirke mittels einer Klebstoffschicht miteinander zu verkleben, wobei die Klebstoffschicht in einer sogenannten Meyer-Anlage auf thermischem Wege vollständig aktiviert wird. Hiernach wird in einem zweiten Prozessschritt das Abstandsgewirke mittels einer zweiten Klebstoffschicht auf einem Tragkörper aufgeklebt, wobei die zweite Klebstoffschicht mittels Presskaschierens vollständig aktiviert wird. Um einen zuverlässigen Betrieb einer solchen Meyer-Anlage aufrechtzuerhalten, ist es erforderlich, zwischen Walzen der Meyer-Anlage und den miteinander zu verklebenden Elementen eine Schutzlage aus Silikon, beispielsweise Silikonfolie, anzuordnen, damit beim thermischen Aktivieren der ersten Klebstoffschicht die Meyer- Anlage nicht durch an Rändern der miteinander zu verklebenden Elemente austretenden Klebstoff verschmutzt wird. Des Weiteren erfordert das thermische Aktivieren der ersten Klebstoffschicht besonders viel Energie. Überdies können hartkaschierte Bereiche des Bauteils nicht mittels der Meyer-Anlage mit Klebstoff bewalzt werden, wodurch der oben genannte zweite Prozessschritt erforderlich wird. Beschreibung der Erfindung

Aufgabe der Erfindung ist es, ein besonders effizient hergestelltes, mehrschichtiges Bauteil sowie ein besonders effizientes Verfahren zum Herstellen eines solchen Bauteils bereitzustellen.

Diese Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Weitere mögliche Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung und den Figuren offenbart.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines ein Dekortextilelement aufweisenden Bauteils wird ein Stapel aus den Elementen des Bauteils gebildet, indem - insbesondere direkt - auf das Dekortextilelement eine erste Klebstoffschicht aufgebracht wird. Dabei wird das Dekortextilelement beispielsweise als ein Textilzuschnitt, das heißt als ein Zuschnitt einer Planware, bereitgestellt. Die Planware weist auf oder ist gebildet aus einem Gewebe, Gewirke, Gestricke, Geflecht, Nähgewirk, Vliesstoff und/oder Filz. Weiter kann die Planware Leder oder Kunstleder aufweisen oder daraus gebildet sein. Beim Aufbringen der Klebstoffschicht auf das Dekortextilelement wird die erste Klebstoffschicht nicht oder nicht vollständig aktiviert.

Danach werden die erste Klebstoffschicht und ein Abstandsgewirke miteinander in - insbesondere unmittelbare - Berührung gebracht. Beispielsweise wird das Abstandsgewirke auf die Klebstoffschicht aufgelegt. Ebenso ist es denkbar, dass das Dekortextilelement mitsamt der ersten Klebstoffschicht auf das Abstandsgewirke aufgelegt wird. Bei dem Abstandsgewirke handelt es sich zum Beispiel um eine aus einem Schaummaterial hergestellte Schicht.

Im weiteren Ablauf des Verfahrens wird auf das Abstandsgewirke - insbesondere direkt - eine zweite Klebstoffschicht aufgebracht. Die zweite Klebstoffschicht wird dabei - wie auch schon die erste Klebstoffschicht - nicht oder nicht vollständig aktiviert.

Um den Stapel zum Herstellen des Bauteils weiterzubilden, ist bei dem Verfahren des Weiteren vorgesehen, dass die zweite Klebstoffschicht und ein Tragkörper in - insbesondere unmittelbare - Berührung gebracht werden. Zum Beispiel wird der Tragkörper auf die zweite Klebstoffschicht aufgelegt. Ebenso ist es denkbar, dass das Abstandsgewirke mitsamt den Klebstoffschichten und dem Dekortextilelement auf den Tragkörper aufgelegt wird. Mittels der ersten Klebstoffschicht werden das Dekortextilelement und das Abstandsgewirke stoffschlüssig miteinander verbunden. Mittels der zweiten Klebstoffschicht werden das Abstandsgewirke und der Tragkörper stoffschlüssig miteinander verbunden. Hierzu werden die Klebstoffschichten gleichzeitig bzw. gemeinsam aktiviert, indem der Stapel gepresst, insbesondere presskaschiert wird, wodurch die beiden Klebstoffschichten in einem gemeinsamen Arbeitsschritt, das heißt gleichzeitig bzw. gemeinsam, vollständig bzw. final aktiviert werden. Das Bauteil weist also in fertig hergestelltem bzw. einsatz- oder einbaubereitem Zustand das Dekortextilelement, die Klebstoffschichten, das Abstandsgewirke sowie den Tragkörper auf, wobei das Dekortextilelement und das Abstandsgewirke sowie das Abstandsgewirke und der Tragkörper mittels der Klebstoffschichten, das heißt stoffschlüssig, verbunden sind. Indem das Bauteil bzw. der Stapel schichtweise das Dekortextilelement, die erste Klebstoffschicht, das Abstandsgewirke, die zweite Klebstoffschicht und den Tragkörper aufweist, handelt es sich bei dem Bauteil bzw. bei dem Stapel um ein Sandwichkonstrukt.

Durch dieses Verfahren ist es in vorteilhafter Weise besonders effizient ermöglicht, hartkaschierte Bereiche und weichkaschierte Bereiche des Bauteils gemeinsam, das heißt in einem gemeinsamen Arbeitsschritt, mit Klebstoff zu beschichten und zu verkleben. Es müssen also nicht zunächst hartkaschierte oder weichkaschierte Bereiche gefertigt und separat voneinander mit Klebstoff beschichtet werden, um hiernach die hartkaschierten und die weichkaschierten Bereiche miteinander in Verbindung zu bringen.

In weiterer Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass ein vollständiges Aktivieren der ersten Klebstoffschicht so lange unterbleibt, solange die zweite Klebstoffschicht nicht auf das Abstandsgewirke aufgebracht ist. Mit anderen Worten erfolgt das vollständige bzw. finale Aktivieren der ersten Klebstoffschicht erst dann, wenn der Stapel zumindest die zweite Klebstoffschicht, insbesondere die zweite Klebstoffschicht und den Tragkörper, aufweist. Denn wie bereits dargelegt, werden die beiden Klebstoff schichten gemeinsam, insbesondere gleichzeitig, aktiviert, wodurch wenigstens ein Prozessschritt gegenüber einem herkömmlichen Herstellungsverfahren zum separaten Aktivieren einer der beiden Klebstoffschichten entfallen kann.

In einer Weiterbildung des Verfahrens wird die erste Klebstoffschicht mittels eines ersten Be- walzens auf das Dekortextilelement aufgebracht. Das bedeutet, dass das Dekortextilelement zum Beispiel in eine Bewalzungsvorrichtung eingelegt oder eingeführt wird, sodass im Betrieb dieser Bewalzungsvorrichtung auf eine Klebeseite des Dekortextilelements die erste Klebstoffschicht aufgewalzt wird. Durch das Bewalzen des Dekortextilelements mit der ersten Klebstoffschicht ergibt sich eine in vorteilhafterweise besonders konstante Qualität der ersten Klebstoffschicht, insbesondere hinsichtlich Dicke, gleichmäßiger Klebstoffverteilung etc. Weiter wird dadurch Klebstoff, der zum Herstellen der ersten Klebstoffschicht verwendet wird, besonders effizient und sparsam eingesetzt, was ökologisch und ökonomisch günstig ist.

In einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens ist vorgesehen, dass die zweite Klebstoffschicht mittels eines zweiten Bewalzens auf das Abstandsgewirke aufgebracht wird, wobei die erste Klebstoffschicht bereits zwischen dem Abstandsgewirke und dem Dekortextilelement angeordnet ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass die zweite Klebstoffschicht mittels des zweiten Bewalzens auf das Abstandsgewirke aufgebracht wird, während mittels der ersten Klebstoffschicht das Abstandsgewirke und das Dekortextilelement bereits stoffschlüssig miteinander verbunden sind. Das bedeutet, dass während des zweiten Bewalzens die erste Klebstoffschicht bereits teilweise aktiviert sein kann. Es ist jedoch genauso gut denkbar, dass die zweite Klebstoffschicht auf das Abstandsgewirke mittels des zweiten Bewalzens aufgewalzt wird, während die erste Klebstoffschicht noch gar nicht aktiviert ist.

Beim zweiten Bewalzen, mittels dessen die zweite Klebstoffschicht auf das Abstandsgewirke aufgebracht wird, ist beispielsweise vorgesehen, dass das Abstandsgewirke - mitsamt der ersten Klebstoffschicht und dem Dekortextilelement - in eine zweite Bewalzungsvorrichtung eingelegt oder eingeführt wird. Im Betrieb der zweiten Bewalzungsvorrichtung wird die zweite Klebstoffschicht hergestellt, indem auf das Abstandsgewirke Klebstoff aufgebracht wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass das erste Bewalzen und das zweiten Bewalzen mittels einer einzigen Bewalzungsvorrichtung erfolgt, beispielsweise indem die entsprechenden Schichten zweimal in die entsprechende Bewalzungsvorrichtung eingelegt bzw. eingeführt werden oder indem die entsprechende Bewalzungsvorrichtung wenigstens eine Walze zum ersten Bewalzen und wenigstens eine zweite Walze zum zweiten Bewalzen aufweist. Die im Zusammenhang mit dem ersten Bewalzen genannten Vorteile gelten analog für das zweite Bewalzen.

Insbesondere kann in diesem Zusammenhang - wie in einer Weiterbildung des Verfahrens - vorgesehen sein, dass das jeweilige Bewalzen, insbesondere ein Beginn des jeweiligen Bewalzens, bezogen auf eine Herstellprozessrichtung bzw. auf einen Verfahrensablauf hintereinander bzw. nacheinander erfolgt. Hierdurch ist nicht ausgeschlossen, dass das erste Bewalzen und das zweite Bewalzen zumindest teilweise gleichzeitig bzw. gemeinsam erfolgt. Dadurch lässt sich eine gesamte Prozessdauer bzw. eine gesamte Herstellungsdauer in vorteilhafter Weise reduzieren.

Eine Weiterbildung des Verfahrens sieht vor, dass das Dekortextilelement, bevor dieses mit der ersten Klebstoffschicht bewalzt wird, auf eine Walzschablone aufgelegt wird. Die Walzschablone ist insbesondere aus Silikon ausgebildet. Hierdurch ist beim Aufbringen der ersten Klebstoffschicht sichergestellt, dass das Dekortextilelement sich nicht in unerwünschter Weise bewegt oder verformt, etwa Falten bildet, knickt etc. Ferner wird verhindert, dass die Sichtseite bzw. Kontaktseite, die auch als Dekorseite bezeichnet wird, des Dekortextilelements durch Elemente der Bewalzungsvorrichtung verschmutzt wird.

Um das Auflegen des Abstandsgewirkes auf die erste Klebstoffschicht bzw. auf das Dekortextilelement zu unterstützen, ist gemäß einer Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen, dass das Dekortextilelement mitsamt der ersten Klebstoffschicht in einen Halterrahmen eingespannt wird, wodurch das Dekortextilelement positionsstabil und formstabil gehalten wird. Erst hiernach wird das Abstandsgewirke auf die erste Klebstoffschicht aufgelegt, sodass ein vorteilhafter, vollflächiger Kontakt zwischen der ersten Klebstoff schicht und dem Abstandsgewirke erzeugt wird.

Um das Auflegen des Abstandsgewirkes auf die erste Klebstoffschicht bzw. auf das Dekortextilelement noch weiter zu unterstützen, kann in diesem Zusammenhang in Weiterbildung des Verfahrens vorgesehen sein, dass das Abstandsgewirke mittels einer Hilfsklebeeinrichtung (etwa mittels eines doppelseitigen Klebebands) mit einer Deckplatte zerstörungsfrei reversibel lösbar stoffschlüssig verbunden wird und die Deckplatte dann formschlüssig an dem Halterahmen fixiert wird, wobei das Abstandsgewirke und die erste Klebstoffschicht einander zugewandt sind, sodass durch das Fixieren der Deckplatte an dem Halterahmen das Abstandsgewirke auf die erste Klebstoffschicht aufgelegt wird. Insbesondere ist dann vorgesehen, dass vor dem Aufbringen der zweiten Klebstoffschicht auf das Abstandsgewirke die Hilfsklebeeinrichtung von der Deckplatte und von dem Abstandsgewirke zerstörungsfrei abgelöst wird, sodass zur weiteren Bearbeitung bzw. für weitere Schritte des hierin beschriebenen Verfahrens das Abstandsgewirke (wieder) freiliegt. Auf diese Weise werden das Dekortextilelement und das Abstandsgewirke flächenparallel und ohne Ausbildung von unerwünschten Hohlräumen, wie Luftblasen etc., mit der ersten Klebstoffschicht in Kontakt gebracht. Bei dem Verfahren kann in Weiterbildung vorgesehen sein, dass ein Teilstapel gebildet wird, der das Dekortextilelement, die erst Klebstoffschicht und das Abstandsgewirke aufweist. Dieser Teilstapel wird dann einer Teilaktivierungsenergie, etwa einer Wärmeenergie, wie Infrarotlicht etc., ausgesetzt, wodurch die erste Klebstoffschicht teilaktiviert wird. Dadurch wird zwischen dem Dekortextilelement und dem Abstandsgewirke eine stoffschlüssige Hilfsverbindung hergestellt. So ist eine Handhabung des Teilstapels zum Herstellen des Bauteils bzw. zum Durchführen des Verfahrens besonders einfach, da die Elemente des Teilstapels nicht in unerwünschter weise voneinander abgleiten können. Unter einem Teilaktivieren der ersten Klebstoffschicht ist zu verstehen, dass die erste Klebstoffschicht zwar der Aktivierungsenergie ausgesetzt wird, jedoch nicht in einem solchen Maß, dass die erste Klebstoffschicht vollständig bzw. final aktiviert wird. Ein Stoffschluss zwischen der ersten Klebstoffschicht und dem Dekortextilelement bzw. zwischen der ersten Klebstoffschicht und dem Abstandsgewirke ist nach der Teilaktivierung der ersten Klebstoffschicht nicht so stabil wie nach der Vollaktivierung bzw. der finalen Aktivierung, beispielsweise ist nach dem Teilaktivieren die Klebstoff schicht wieder zerstörungsfrei von dem damit in Verbindung stehenden Element ablösbar, wohingegen nach einer finalen Aktivierung bzw. Vollaktivierung dies nicht ohne Weiteres möglich ist.

Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens kann das Herstellen der Stoff sch lässigen Verbindung zwischen dem Dekortextilelement und dem Abstandsgewirke, das heißt das Teilaktiveren der ersten Klebstoffschicht, erfolgen, während das Dekortextilelement mitsamt der ersten Klebstoffschicht in den Halterrahmen eingespannt ist und die Deckplatte formschlüssig an dem Halterahmen fixiert ist. Hierdurch werden die Elemente des Teilstapels besonders positionsgenau aneinander ausgerichtet bzw. miteinander in Verbindung bzw. Berührung gebracht. Letztendlich ergibt sich hierdurch eine besonders hohe Qualität des Bauteils, das mittels des Verfahrens hergestellt wird.

Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Bauteil, insbesondere Interieurbauteil, das mittels eines gemäß der vorstehenden Beschreibung dargelegten Verfahrens hergestellt ist. Werden hierin im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bauteils beschrieben, so sind diese als ebensolche anzusehen. Werden im Zuge der Beschreibung des erfindungsgemäßen Bauteils Merkmale, Vorteile und vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens dargelegt, so sind diese als ebensolche anzusehen. Das Interieurbauteil ist zum Beispiel für ein Kraftfahrzeug, insbesondere einen Personenkraftwagen, vorgesehen. Ferner kann das Bauteil bzw. Interieurbauteil an und/oder in einem Lastkraftwagen, einem Kraftomnibus, einem Wasserfahrzeug, einem Luftfahrzeug, einem Kraftrad etc. eingesetzt werden.

Indem das Bauteil gemäß dem vorstehend dargelegten Verfahren hergestellt worden ist, weist das Bauteil das Dekortextilelement auf und ist besonders energie- und/oder ressourcenschonend hergestellt.

Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung können sich aus der nachfolgenden Beschreibung möglicher Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung ergeben. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung und/oder in den Figuren allein gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.

Kurze Figurenbeschreibung

Die Zeichnung zeigt in:

Fig. 1 eine schematische Schnittansicht eines Bauteils, das ein Dekortextilelement aufweist;

Fig. 2 eine Draufsicht des Dekortextilelements, das auf eine Walzschablone aufgelegt ist;

Fig. 3 eine Draufsicht des Dekortextilelements, das mit einer ersten Klebstoffschicht be- walzt und in einen Halterahmen eingespannt ist;

Fig. 4 eine Draufsicht des in den Halterahmen eingespannten Dekortextilelements, wobei auf die erste Klebstoffschicht ein Abstandsgewirke aufgebracht ist; Fig. 5 eine Draufsicht des Dekortextilelements, das in den Halterahmen eingespannt und mit einer Deckplatte bedeckt ist; und

Fig. 6 eine Draufsicht des Dekortextilelements, das mit der ersten Klebstoffschicht belegt ist, auf welcher das Abstandsgewirke aufliegt, auf das eine zweite Klebstoffschicht aufgebracht wird.

In den Figuren sind gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit dem gleichen Bezugszeichen versehen. Im Folgenden werden ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils 1 , das ein Dekortextilelement 2 aufweist, sowie das Bauteil 1 an sich in gemeinsamer Beschreibung dargelegt.

Hierzu zeigt Fig. 1 eine schematische Schnittansicht des Bauteils 1 , das das Dekortextilelement 2 aufweist. Bei dem Bauteil 1 handelt es sich insbesondere um ein Interieurbauteil, das zum Beispiel in Innenräumen oder Fahrgasträumen von Fahrzeugen wie Kraftfahrzeugen, Personenkraftwagen, Lastkraftwagen, Kraftomnibussen, Wasserfahrzeugen, Luftfahrzeugen, Krafträdern etc. eingesetzt wird. Das Bauteil 1 kann ebenso an einer Außenhaut des entsprechenden Fahrzeugs eingesetzt werden oder die Außenhaut zumindest teilweise bilden. Wie in Fig. 1 dargestellt ist, weist das Bauteil 1 in fertig hergestelltem bzw. in einsatzbereitem oder einbaubereitem Zustand einen Stapel 3 auf, der aus mehreren Schichten besteht. Das Bauteil 1 bzw. der Stapel 3 weist das Dekortextilelement 2, eine erste Klebstoffschicht 4, ein Abstandsgewirke 5, eine zweite Klebstoffschicht 6 sowie einen Tragkörper 7 auf.

Bei dem Verfahren zum Herstellen des Bauteils 1 wird also zunächst der Stapel 3 gebildet, indem das Dekortextilelement 2 bereitgestellt wird. Hiernach wird auf eine Klebseite 8 des Dekortextilelements 2 die erste Klebstoffschicht 4 aufgebracht, insbesondere aufgewalzt. Anders ausgedrückt wird das Dekortextilelement 2 mit der ersten Klebstoffschicht 4 bewalzt.

Die Klebeseite 8 des Dekortextilelements 2 ist einer Dekorseite 9, die als Sichtseite oder als Kontaktseite bezeichnet werden kann, entgegengesetzt und über eine Dicke bzw. Stärke des Dekortextilelements 2 beabstandet. Damit ist gemeint, dass die Seiten 8, 9 des Dekortextilelements 2 voneinander wegweisen.

Weiter wird das Abstandsgewirke 5 bereitgestellt, bei welchem es sich zum Beispiel um ein Schaumgebilde handeln kann. Das Abstandsgewirke 5 wird dann auf das Dekortextilelement 2 bzw. auf die erste Klebstoffschicht 4 aufgelegt, sodass dann die erste Klebstoffschicht 4 zwischen der Klebeseite 8 und dem Abstandsgewirke 5 angeordnet ist. Anders ausgedrückt berührt dann das Abstandsgewirke 5 die Klebeseite 8 des Dekortextilelements 2 über die erste Klebstoffschicht 4. Dabei grenzt eine erste Seite 10 des Abstandsgewirkes 5 direkt an die erste Klebstoffschicht 4 an. Des Weiteren weist das Abstandsgewirke 5 eine zweite Seite 11 auf, wobei die erste Seite 10 und die zweite Seite 11 voneinander über eine Stärke bzw. Dicke des Abstandsgewirkes voneinander beabstandet und einander entgegengesetzt sind.

Direkt auf das Abstandsgewirke 5, insbesondere auf die zweite Seite 11 des Abstandsgewirkes 5, wird die zweite Klebstoffschicht 6 aufgebracht, insbesondere aufgewalzt. Mit anderen Worten wird die zweite Klebstoffschicht 6 auf das Abstandsgewirke, insbesondere auf dessen zweite Seite 11 , aufgewalzt.

Zudem wird der Tragkörper 7 bereitgestellt, der eine erste Tragkörperseite 12 und eine zweite Tragkörperseite 13 aufweist, die voneinander über eine Stärke bzw. Dicke des Tragkörpers voneinander beanstandet und einander entgegengesetzt sind. Die zweite Klebstoffschicht 6 und die erste Tragkörperseite 12 werden in unmittelbare Berührung miteinander gebracht. Auf diese Weise ist der Stapel 3 hergestellt bzw. bereitgestellt, wobei zu beachten ist, dass zu diesem Zeitpunkt bzw. zu diesem Verfahrensstand noch keine vollständige Aktivierung der Klebstoffschichten 4, 6 erfolgt ist. Insbesondere kann vorgesehen sein, dass das Dekortextilelement 2, die erste Klebstoffschicht 4, das Abstandsgewirke 5, die zweite Klebstoffschicht 6 und der Tragkörper 7 lose aufeinanderliegen. Zum Aktivieren, insbesondere vollständigen Aktivieren, der Klebstoffschichten 4, 6 wird der Stapel 3 gepresst bzw. presska- schiert, wobei aufgrund des Pressens bzw. Presskaschierens die Klebstoffschichten 4, 6 vollständig bzw. final aktiviert werden. Hierdurch wird zwischen dem Dekortextilelement 2 und dem Abstandsgewirke 5 sowie zwischen dem Abstandsgewirke 5 und dem Tragkörper 7 jeweils eine stoffschlüssige Verbindung erzeugt, indem die Klebstoffschichten 4, 6 aktiviert werden. Bei dem Pressen oder Presskaschieren des Stapels 3 werden die Klebstoffschichten 4, 6 gemeinsam bzw. gleichzeitig, das heißt in einem gemeinsamen Arbeitsschritt, vollständig aktiviert.

Fig. 2 zeigt eine Draufsicht des Dekortextilelements 2, das auf eine Walzschablone 14 aufgelegt ist, damit die Klebeseite 8 des Dekortextilelements 2 besonders effizient mit der ersten Klebstoffschicht 4 bewalzt werden kann. Fig. 3 zeigt eine Draufsicht des Dekortextilelements 2, das mit der ersten Klebstoffschicht 4 bewalzt worden ist und dann in einen Halterrahmen 15 eingelegt oder eingespannt ist. Zuvor wurde das Dekortextilelement 2, das mit der ersten Klebstoffschicht 4 bewalzt bzw. beschichtet wurde, von der Walzschablone 14 getrennt oder abgenommen. Mittels des Halterrahmens 15 wird das Dekortextilelement 2 mitsamt der ersten Klebstoffschicht 4 positionsstabil und formstabil gehalten, beispielsweise gespannt, bevor das Abstandsgewirke 5 auf die erste Klebstoffschicht 4 aufgelegt wird. Dies ist in Fig. 4 dargestellt, welche eine Draufsicht des in den Halterrahmen 15 eingespannten Dekortextilelements 2 zeigt, wobei auf die erste Klebstoffschicht 4 das Abstandsgewirke 5 aufgebracht ist oder wird, wobei das Abstandsgewirke 5 in Fig. 4 als eine Schraffur dargestellt ist.

Es kann bei dem Verfahren vorgesehen sein, dass das Abstandsgewirke 5 mittels einer Hilfsklebeeinrichtung (nicht dargestellt), beispielsweise mittels eines doppelseitigen Klebebands, mit einer Deckplatte 16 zerstörungsfrei reversibel lösbar stoffschlüssig verbunden wird und die Deckplatte 16 dann formschlüssig an dem Halterahmen 15 fixiert wird. Hierdurch wird das Abstandsgewirke 5, insbesondere die erste Seite 10 des Abstandsgewirkes 5, auf die erste Klebstoffschicht 4 aufgelegt, indem beim Auflegen bzw. Fixieren der Deckplatte 16 an dem Halterahmen 15 die erste Seite 10 des Abstandsgewirkes 5 und die erste Klebstoffschicht 4 einander zugewandt sind oder werden.

Auf diese Weise ist ein Teilstapel 17 gebildet, der das Dekortextilelement 2, die erste Klebstoffschicht 4 und das Abstandsgewirke 5 aufweist. Insbesondere kann der Teilstapel 17 die Deckplatte 16 umfassen. Dieser Teilstapel 17 wird einer Teilaktivierungsenergie ausgesetzt, wodurch die erste Klebstoffschicht 4 teilaktiviert wird, sodass zwischen dem Dekortextilelement 2 und dem Abstandsgewirke 5 eine stoffschlüssige Hilfsverbindung hergestellt wird. Das Teilaktivieren der ersten Klebstoffschicht 4 kann beispielsweise erfolgen, indem der Teilstapel 17 erwärmt wird. Insbesondere erfolgt das Herstellen der stoffschlüssigen Hilfsverbindung bzw. das Teilaktiveren der ersten Klebstoffschicht 4, während das Dekortextilelement 2 mitsamt der ersten Klebstoffschicht 4 in den Halterahmen 15 eingespannt ist und die Deckplatte 16 formschlüssig an den Halterrahmen 15 fixiert bzw. gehalten ist.

Fig. 6 zeigt eine Draufsicht des Dekortextilelements 2, das mit der ersten Klebstoffschicht 4 belegt ist, auf welcher das Abstandsgewirke 5 aufliegt, auf das die zweite Klebstoffschicht 6 aufgebracht wird, indem die zweite Seite 11 des Abstandsgewirkes 5 mit der zweiten Klebstoffschicht 6 bewalzt wird. Das bedeutet, dass die erste Klebstoffschicht 4 mittels eines ersten Bewalzens erzeugt wird, wohingegen die zweite Klebstoffschicht 6 mittels eines zweiten Bewalzens erzeugt wird. Dabei ist insbesondere vorgesehen, dass während des zweiten Bewalzens, das heißt während des Aufbringens der zweiten Klebstoffschicht 6 auf das Abstandsgewirke 5, die erste Klebstoffschicht 4 bereits zwischen dem Abstandsgewirke 5 und dem Dekortextilelement 2 angeordnet ist. Zumindest ist bei dem Verfahren vorgesehen, dass das zweite Bewalzen beginnt, wenn das erste Bewalzen schon begonnen hat. Das bedeutet, dass - bezogen auf eine Herstellprozessrichtung bzw. auf einen Verfahrensablauf - der Beginn des zweiten Bewalzens nach dem Beginn des ersten Bewalzens liegt oder erfolgt. Beispielsweise kann der Herstellprozess bzw. das Verfahren einen Abschnitt aufweisen, zu dem lediglich das erste Bewalzen erfolgt. Des Weiteren kann ein Abschnitt des Herstellprozesses bzw. Verfahrens vorgesehen sein, zu dem sowohl das erste Bewalzen als auch das zweite Bewalzen, das heißt gleichzeitig, erfolgen. Darüber hinaus ist ein weiterer Abschnitt des Herstellprozesses bzw. des Verfahrens denkbar, zu dem das erste Bewalzen bereits abgeschlossen ist und lediglich das zweite Bewalzen erfolgt. Für das zweite Bewalzen kann insbesondere vorgesehen sein, dass die oder eine andere Walzschablone 14 zum Einsatz kommt.

Das erste Bewalzen und das zweite Bewalzen, das heißt das Beschichten des Dekortextilelements 2 mit der ersten Klebstoffschicht 4 und das Beschichten des Abstandsgewirkes 5 mit der zweiten Klebstoffschicht 6, mittels einer jeweiligen, entsprechend ausgebildeten Walze erfolgen. Beispielsweise kann eine Bewalzungsvorrichtung 18, die in Fig. 5 angeordnet ist, eine erste Walze und eine zweite Walze aufweisen, wobei die erste Walze zum ersten Bewalzen eingesetzt wird, wohingegen die zweite Walze zum zweiten Bewalzen eingesetzt wird. Hierbei sind die Walzen entlang einer Vorschubrichtung oder Transportrichtung der Bewalzungsvorrichtung 18 in Prozessrichtung voneinander beabstandet, wobei die zweite Walze stromab der ersten Walze angeordnet ist. Insbesondere kann die Bewalzungsvorrichtung zwischen der ersten Walze und der zweiten Walze eine Zuführvorrichtung aufweisen, mittels derer nach dem Beginn des ersten Bewalzens das Abstandsgewirke 5 der Prozesslinie zugeführt wird. Anstelle der ersten Walze und/oder anstelle der zweiten Walze kann ein entsprechendes Walzenpaar eingesetzt werden.

Insgesamt zeigt die Erfindung, wie mittels des Verfahrens das mehrschichtige Bauteil 1, das das Dekortextilelement 2 aufweist, besonders effizient hergestellt wird. Dabei kommt im Gegensatz zu herkömmlichen Herstellungsverfahren anstelle eines Dispersionsklebstoffs ein sogenannter Hotmelt-Klebstoff zum Einsatz. Durch das gleichzeitige bzw. gemeinsame Aktivieren der Klebstoffschichten 4, 6 werden bei der Herstellung des Bauteils 2 einige Verfahrensschritte eingespart, etwa eine bei Dispersionskieber erforderliche 24-Stunden-Zwi- schenlagerung, ein Transport von einer ersten Klebstoffaktivierungseinrichtung zu einer zweiten Klebstoffaktivierungseinrichtung etc. Insbesondere wenn die erste Walze und die zweite Walze bzw. das erste Walzenpaar und das zweite Walzenpaar „inline“, beispielsweise in einer gemeinsamen Maschine, angeordnet sind, ergibt sich ein verringerter Bedarf an Maschinenbedienern und ein verringerter Bedarf an Aufstellfläche, da die besonders raumgreifenden Meyer-Anlagen entfallen.

BEZUGSZEICHENLISTE

1 Bauteil

2 Dekortextilelement

3 Stapel

4 erste Klebstoffschicht

5 Abstandsgewirke

6 zweite Klebstoffschicht

7 Tragkörper

8 Klebeseite

9 Dekorseite

10 erste Seite

11 zweite Seite

12 erste Tragkörperseite

13 zweite Tragkörperseite

14 Walzschablone

15 Halterahmen

16 Deckplatte

17 Teilstapel

18 Bewalzungsvorrichtung