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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING DIFFERENT WALL THICKNESSES OF A CONTAINER TUBE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2014/067581
Kind Code:
A1
Abstract:
Method for producing a container tube (15), in particular a supporting means for a motor vehicle strut, with longitudinal sections of tube (I - IV) of different wall thicknesses and/or inner and/or outer diameters, following one after the other in the longitudinal direction, starting from a hollow and/or tubular blank (1), by means of repeated stretching by means of at least one stretching female die (6, 13, 16), applied to the outside of the blank, towards a male die (9, 19, 22), for example a punch or mandrel, in contact with the inside of the blank, wherein, for at least some of the longitudinal sections (I - IV), a change of the male die is carried out before they are stretched.

Inventors:
GÜNTHER FRIEDHELM (DE)
SCHMIDT MARCO (DE)
DIRSCHERL RALF (DE)
Application Number:
PCT/EP2012/071698
Publication Date:
May 08, 2014
Filing Date:
November 02, 2012
Export Citation:
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Assignee:
SCHMITTERGROUP AG (DE)
International Classes:
B21C1/26; B21C37/16
Foreign References:
DE19820124A11999-02-25
JPS5756117A1982-04-03
DE102007045719A12009-04-02
EP1190784A22002-03-27
Other References:
See also references of EP 2914392A1
Attorney, Agent or Firm:
GÖTZ, Georg (DE)
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Claims:
Patentansprüche

Verfahren zur Herstellung eines Behälterrohres (15) mit in Längsrichtung aufeinanderfolgenden Rohr-Längsabschnitten (l-IV) unterschiedlicher Wanddicken und/oder Innen- und/oder Außendurchmessern, insbesondere zur Verwendung als Behältnis-, Stütz- und/oder Tragmittel für ein Kraftfahrzeug-Federbein, ausgehend von einem hohlen und/oder rohrförmigen Rohling (1 ), der mittels mehrmaligen Abstreckens mittels mindestens einer an das Rohlingsäußere angelegten Abstreckmatrize (6, 13, 16) gegen eine im Inneren des Rohlings anliegende Patrize (9, 19, 22), beispielsweise Stempel oder Dorn, verlängert und bei zumindest einem Teil der Längsabschnitte (l-IV) in seiner Wanddicke und/oder seinem Innen- und/oder Außendurchmesser um ein jeweils vorgegebenes Maß reduziert wird, dadurch gekennzeichnet, dass bei zumindest einem Teil der zu reduzierenden Längsabschnitte (l-IV) vor dessen Abstrecken ein Patrizenwechsel vorgenommen wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem in einem ersten Abstreckvorgang ein erster Längsabschnitt mit reduzierter Wanddicke geformt wird.

3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass über die eine oder mehreren Außenabmessungen

(1 1 , 12) der einen oder der mehreren Patrizen (9, 19, 22) und die jeweils zugeordneten und/oder gegenüberliegenden Innenabmessungen (14) der einen oder mehreren Abstreckmatrizen (6, 13, 16) die jeweilige Rohr- Wanddicke dimensioniert wird. 4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein oder mehrere Abstreifmittel (18) an einer dem Einführen der Patrize (9, 19, 22) beziehungsweise dem Patrizenwechsel dienenden Stirnöffnung (4) des Behälterrohres (15) vorgesehen werden.

5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Patrizenwechsel abhängig von der Anzahl der gewünschten Wanddicke-Änderungen ist.

6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Behälterrohr (15) mit einem Leichtbaumaterial, wie auch zum Beispiel Aluminium, ausgeführt ist.

Description:
Verfahren zur Herstellung unterschiedlicher Wanddicken eines

Behälterrohres

[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Behälterrohres. Das Behälterrohr, das beispielsweise Verwendung als Behältnis-, Stütz- und/oder Tragmittel für ein Kraftfahrzeug-Federbein findet, weist in Längsrichtung aufeinanderfolgende Rohr-Längsabschnitte mit unterschiedlichen Wanddicken und/oder Innen- und/oder Außendurchmessern auf. Das obig genannte Verfahren geht von einem hohlen oder rohrformigen Rohling aus, der mittels mehrmaligen Abstreckens mit Hilfe von mindestens einer an das Rohlingsäußere angelegten Abstreckmatrize gegen eine im Inneren des Rohlings anliegende Patrize, beispielsweise ein Stempel oder Dorn, verlängert wird. Während des Abstreckens wird zumindest ein Teil der Längsabschnitte in seiner Wanddicke und/oder in seinem Innen- und/oder Außendurchmesser um ein jeweils vorgegebenes Maß reduziert. [0002] Gelenkwellen hergestellt nach dem Verfahren der zuvor genannten Art, sind bekannt (DE 10 2007 045 719 A1 ). Demnach werden Gelenkwellen in der Wandstärke und im Innen- und/oder Außendurchmesser verändert. Bei diesem bekannten und so genannten Kaltumformverfahren wird nach dem Aufschieben des Rohlings auf einen Dorn eine Matrize über den Rohling und dem darin befindenden Dorn geschoben. Der dafür verwendete Dorn weist zwei unterschiedliche Durchmesser sowie einen Übergangsbereich, der konisch ausgeführt ist, auf. Bis zum Übergangsbereich wird auf den dünneren Durchmesser des Dorns abgestreckt. Anschließend, ab dem Übergangsbereich, wird mittels einer im Öffnungsdurchmesser größeren Matrize über den dickeren Bereich des Dorns abgestreckt. Daraus resultiert für die verformten Bereiche eine im Vergleich zum Rohling erhöhte Festigkeit. Des Weiteren ergibt sich durch die Reduzierung der Wanddicken und der Durchmesser des Rohlings eine Verlängerung in axialer Richtung. Während des genannten bereits bekannten Kaltumformverfahrens werden, um unterschiedliche Wandstärken zu erhalten, unterschiedliche Matrizen verwendet. Jedoch gibt es nach diesem Verfahren keine Möglichkeit, die gewünschten Innen- und/oder Außendurchmesser unabhängig voneinander anzupassen, wodurch auch keine Wandstärkenerhöhung / Wandstärkenverdickung bei gleich bleibendem Außendurchmesser erreichbar ist.

[0003] Die üblicherweise verwendeten Werkstoffe, wie zum Beispiel Stahl der Güte E355+N (europäische Norm EN 10305-2 vom November 2002 oder EN 10305-3 vom Mai 2010), für dieses bekannte Umformverfahren sind relativ kostenintensiv. Aus diesem Grund ist ein geringer Materialverbrauch wünschenswert. Außerdem wird in der Kraftfahrzeugindustrie eine Gewichtsverringerung und somit eine Optimierung der Bauteile gewünscht. [0004] Eine weitere Druckschrift (EP 1 190 784 A2) befasst sich auch mit einem Verfahren zur Herstellung eines Rohres mit partiell unterschiedlichen Wandstärken. Die Fertigung der unterschiedlichen Wandstärken dient ebenfalls der Gewichtseinsparung, wobei die Wandstärken entsprechend der auftretenden Belastung dimensioniert werden. [0005] Bei diesem in der Druckschrift EP 1 190 784 A2 offenbarten

Verfahren wird ein Ausgangsrohr auf einen Dorn aufgesteckt, welcher axial mittig einen reduzierten Durchmesser aufweist. Ein Ziehring mit lichter Weite kleiner dem Außendurchmesser des Rohres wird dann in voller Länge über das Rohr gezogen. Dadurch erfolgen eine Wandstärkenreduzierung in den radial erweiterten Bereichen des Dorns sowie eine Wandstärkenverdickung im radial reduzierten Bereich des Dorns. Anschließend wird der Dorn aus dem Rohr herausgezogen. Es entsteht somit eine Rohrform mit radial nach außen erweiterten verdickten Rohrbereichen. Durch erneutes Überstreifen des Ziehrings ergibt sich schließlich wiederum eine glatte zylindrische Außen-Oberfläche für das Rohr, d.h. die Bereiche des Rohres mit größerer Wandstärke werden wieder radial einwärts gedrückt. Dies birgt Nachteile, da die radial einwärts gedrückten dickeren Wandabschnitte zunächst radial nach außen gedrückt beziehungsweise verformt werden müssen, um anschließend erneut radial nach innen gedrückt zu werden. Des Weiteren können gemäß diesem Verfahren keine unterschiedlichen Aussendruchmesser des Rohres hergestellt werden. [0006] Außerdem müssen des Öfteren in der Industrie Bauteile an ein Rohr angefügt werden, beispielsweise mittels Schweißen. Durch das Anfügen eines Bauteiles wird das Rohr an diesen Stellen geschwächt. Diese so genannten Kraft- und/oder Schweißknotenbereiche müssen deshalb mit einer dickeren Wand versehen werden, um den Anforderungen stand zu halten beziehungsweise deren Aufgaben gerecht zu werden.

[0007] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren anzugeben, bei dem die gewünschten Wanddicken sowie Innen- und/oder Außendurchmesser hinsichtlich der erforderlichen Festigkeit, beispielsweise eine mäßigere Festigkeit in den Kraft- und Schweißknotenbereichen anhand von einer dickeren Wand, ohne Nachbearbeitungen und ohne zusätzliche Bearbeitungsschritte flexibler hergestellt werden. Durch die hergestellten, partiell unterschiedlichen Wanddicken des Behälterrohres wird außerdem eine von der Industrie gewünschte Gewichtsreduzierung beziehungsweise eine Optimierung erreicht. [0008] Zur Lösung der Aufgabe wir das im Anspruch 1 angegebene

Verfahren vorgeschlagen. Optionale vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen sowie der nachfolgenden Beschreibung und den Zeichnungen.

[0009] Demnach wird bei der Herstellung eines Behälterrohres bei zumindest einem Teil der zu reduzierenden Längsabschnitte vor dessen Abstrecken ein Patrizenwechsel vorgenommen. Das bedeutet, dass eine bisher eingesetzte Patrize jeweils gegen eine unterschiedlich ausgeführte und/oder spezifisch angepasste Patrize ausgetauscht wird. Die zu verwendende, zum Beispiel rotationssymmetrische Patrize besitzt im Längsprofil mindestens eine Querschnittsänderung. Demnach weist die Patrize einen kleineren und/oder dünneren sowie einen größeren und/oder dickeren Querschnitt / Außendurchmesser auf. Diese zwei Querschnitte beziehungsweise Außendurchmesser sind anhand von mindestens einem Patrizenabsatz miteinander verbunden. Der Patrizenabsatz kann in unterschiedlichen Ausführungsformen ausgeführt werden. Zum einen kann hier ein Übergangsbereich und somit eine konische Ausführungsform ausgebildet sein und zum anderen kann dieser Absatz durch eine einfache zur Axialrichtung hin senkrechte Durchmessererhöhung der Patrize erreicht werden.

[0010] Die Stirnseite des kleineren Durchmessers der Patrize wird immer zuerst in den Rohling eingeführt. Das bedeutet, dass der zuerst eingeführte und/oder kleinere Durchmesser oder Querschnitt der Patrize im Bereich der Mitnehmerkante angeordnet ist. Der größte Durchmesser oder Querschnitt der Patrize ist hingegen immer am Entferntesten in Bezug zur Mitnehmerkante hin angeordnet. Die zu verwendenden Patrizen weisen mindestens zwei in Radialrichtung unterschiedliche Durchmesser oder Querschnitte auf. Es können somit auch mehr Patrizenabsätze vorhanden sein. Wichtig ist hierbei jedoch, dass die Durchmesser beziehungsweise die Querschnitte der Patrize der Größe nach angeordnet sind, so dass in Axialrichtung nur aufsteigende Patrizenabsätze vorliegen. Somit weist die Patrize eine Form auf, die sich in Axialrichtung stets verjüngt und nicht erneut erweitert.

[0011] Bei einer beispielhaften Herstellungsvariante gemäß Erfindung wird in einem ersten Abstreckvorgang ein erster Längsabschnitt mit reduzierter Wanddicke geformt. Das Anformen einer Mitnehmerkante an einem Ende des Rohlings, bei dem eine Wanddickenreduzierung hervorgerufen wird, wird als Vorreduzierung angesehen. Es ist nicht zwingend notwendig, dass eine Mitnehmerkante angeformt wird. Der Rohling kann auch als eine Becherform ausgeführt sein, dass heißt der Rohling besitzt nur eine Stirnöffnung und ist an der anderen Seite / an dem anderen Ende geschlossen. Es ist allerdings zwingend erforderlich, um das erfindungsgemäße Verfahren anwenden zu können, einen Anschlag für die Patrize in irgendeiner Form im Rohrinneren anzuformen beziehungsweise diesen bereits zu besitzen. Der eigentliche Abstreckvorgang startet erst, wenn über den Rohling, der eine eingeführte Patrize aufweist, eine Abstreckmatrize mit einem kleineren Öffnungsdurchmesser beziehungsweise einem kleineren Innendurchmesser im Vergleich zum Außendurchmesser des Rohlings bis zu einer gewissen Axiallänge gezogen / geschoben wird. [0012] Die jeweilige Rohr-Wanddicke wird zweckmäßig über die eine oder mehreren Außenabmessungen der einen oder der mehreren Patrizen und die jeweils zugeordneten und/oder gegenüberliegenden Innenabmessungen der einen oder mehreren Abstreckmatrizen dimensioniert. Der Durchmesser oder Querschnitt der Patrize wird somit so gewählt, dass die Differenz zwischen dem Außendurchmesser der Patrize und dem Innendurchmesser der Abstreckmatrize den Wanddicken entsprechen. Die Abstreckmatrize wird nur jeweils abschnittsweise bis zu einer gewissen Axiallänge auf das Behälterrohr aufgefahren und dann wieder zurückgezogen. [0013] Nach einer beispielhaften Erfindungsausbildung sind ein oder mehrere Abstreifmittel an einer dem Einführen der Patrize beziehungsweise dem Patrizenwechsel dienenden Stirnöffnung des Behälterrohres vorgesehen. Als Abstreifmittel können zum Beispiel Abstreifbacken oder Ähnliches verwendet werden. Durch mindestens eines am gegenüberliegenden Ende der Mitnehmerkante angebrachte Abstreifmittel wird eine Erleichterung des Patrizenwechsels erreicht. Hierbei fahren zum Beispiel die Abstreifbacken hinter den Rohling oder des Behälterrohres radial zusammen, so dass sie einen kleineren Öffnungsdurchmesser als den Außendurchmesser des Rohlings und/oder Behälterrohr besitzen, jedoch nicht die eingeführte Patrize berühren. Anschließend wird die Patrize, im Behälterrohr und/oder Rohling sitzend, zurückgezogen, so dass die beispielhaft genannten und in Radialrichtung zusammengefahrenen Abstreifbacken an der Stirnfläche des Behälterrohres und/oder Rohlings anliegen und dieses / diesen fixieren, während die Patrize weiter zurückgezogen wird und somit aus dem Behälterrohr beziehungsweise Rohling entfernt wird.

[0014] Nach einer weiteren beispielhaften Erfindungsausbildung ist die Anzahl der Patrizenwechsel abhängig von der Anzahl der gewünschten Wanddicke-Änderungen. Mit jeder Patrize können unendlich viele Änderungen in den Wanddicken des Behälterrohres erzielt werden. Es können jedoch mit einer Patrize auch nur aufeinander folgende Innendurchmessererhöhungen erreicht werden. Sobald eine Innendurchmesserreduzierung erwünscht ist, muss ein Patrizenwechsel erfolgen. Bei der Matrize hingegen muss stets bei einer gewünschten Änderung im Aussendruchmesser des Behälterrohres ein Wechsel durchgeführt werden.

[0015] Die Wanddicke des Behälterrohres beziehungsweise des Rohlings kann auch ohne Patrizenwechsel erhöht beziehungsweise verdickt werden, indem eine Matrize mit einem größeren Öffnungsdurchmesser / Innendurchmesser aufgeschoben wird. Der Patrizenwechsel ist unabhängig von einem Matrizenwechsel. Das bedeutet, die Wanddicke kann sich mittels einer Patrize mit unterschiedlichen Querschnitten und/oder Durchmessern bei Verwendung einer Matrize bereits ändern. Sobald weitere Matrizen und/oder Patrizen verwendet werden/wird, ist die Anzahl der möglichen Wanddicken- Änderungen unendlich.

[0016] Des Weiteren muss mittels dieses Verfahrens jeder Rohr- Längsabschnitt nur einmal bearbeitet werden. Nachdem die Abstreckmatrize über eine jeweilige Axiallänge des Rohlings gezogen wurde, braucht dieser abgestreckte Bereich nicht erneut bearbeitet zu werden. Das bedeutet, dass der von einer Abstreckmatrize nur einmal abgestreckte Bereich einen fertigen Abschnitt des Behälterrohres darstellt.

[0017] Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Behälterrohr mit einem Leichtbaumaterial auszuführen. Ein Beispiel für ein Leichtbaumaterial ist Aluminium. Durch Verwendung eines solchen Werkstoffes wird das mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens hergestellte Behälterrohr erneut im Gewicht sowie auch in seiner Festigkeit optimiert. Zur Fertigung eines Aluminium- Behälterrohres wird zum Beispiel ein stranggepresstes Vorrohr beziehungsweise hohler und/oder rohrförmiger Rohling eingesetzt. Aufgrund der geringeren Festigkeitswerte von zum Beispiel Aluminium-Legierungen im Vergleich zu Stahl, werden die Wanddicken und/oder die Differenzen zwischen Außen- und Innendurchmessern des Behälterrohres bei Verwendung eines Leichtbaumaterials stärker ausgebildet. [0018] Eine vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung ist die Herstellung eines eckigen Profiles und/oder Rohres, beispielsweise ein Vierkantrohr, mit ebenfalls unterschiedlich variierenden Wanddicken. Dies kann dadurch erreicht werden, wenn statt den vorherigen genannten Durchmessern viereckige Abmessungen und/oder Querschnitte verwendet werden. Zum Beispiel kann die Patrize nicht als rundes sondern als eckiges Vollprofil ausgeführt sein. Neben der anders ausgeführten Patrize muss auch die Abstreckmatrize eine an die Patrize angepasste Ausgestaltung besitzen. Das bedeutet, die Patrize sowie die dazugehörige Matrize können rund und/oder eckig sowie rotationssymmetrisch oder asymmetrisch sein.

[0019] Weitere Einzelheiten, Merkmale, Merkmalskombinationen und Wirkungen auf der Basis der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter, beispielhafter Ausführungsformen der Erfindung sowie aus den Zeichnungen. Diese zeigen in:

Figur 1 einen hohlen und/oder rohrförmigen Rohling für das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren im Querschnitt;

Figur 2 das Anformen einer Mitnehmerkante an den hohlen und/oder rohrförmigen Rohling aus Fig. 1 im Querschnitt;

Figur 3 einen Abstreckvorgang eines ersten Rohrlängsabschnitts mit

Außendurchmessererhöhung des Rohlings im Querschnitt;

Figur 4 einen Abstreckvorgang eines zweiten Rohrlängsabschnitts mit vorherigen Matrizenwechsel im Querschnitt;

Figur 5 einen Abstreckvorgang eines dritten Rohrlängsabschnitts mit vorherigen Patrizenwechsel im Querschnitt;

Figur 6 einen Abstreckvorgang eines vierten Rohrlängsabschnitts mit vorherigen Patrizenwechsel im Querschnitt; Figur 7 ein erfindungsgemäßes Ausführungsbeispiel eines endbearbeiteten Behälterrohres im Querschnitt;

[0020] Die Fig. 1 bis Fig. 7 zeigen ein beispielhaftes Ausführungsbeispiel des speziellen und erfinderischen Abstreckverfahrens zur Herstellung eines gewichts- und festig keitsoptimierten Behälterrohres.

[0021] In der Fig. 1 ist ein hohler und/oder rohrförmiger Rohling 1 dargestellt, aus dem ein Behälterrohr mittels des erfinderischen Verfahrens hergestellt wird. Der hohle und/oder rohrförmige Rohling 1 weist einen gewissen beziehungsweise vordefinierten Außendurchmesser 2 sowie einen Innendurchmesser 3 auf. Die beiden Enden des hohlen und/oder rohrförmigen Rohlings 1 werden als Stirnöffnungen 4 bezeichnet.

[0022] Gemäß Fig. 2 wird an einem Ende beziehungsweise an einer Stirnöffnung 4 des hohlen und/oder rohrförmigen Rohlings 1 ein Stößel 5 in das Rohrinnere bis zum Anschlag des Stößels 5' eingeführt. Der Teil des Stößels 5, der sich im Rohrinneren befindet, weist einen im Vergleich zum Innendurchmesser 3 des Rohlings 3 gleichgroßen oder kleineren Außendurchmesser auf. Anschließend wird eine Abstreckmatrize 6 an der gegenüberliegenden Stirnöffnung 4 des eingeführten Stößels 5 auf den Rohling 1 um eine bestimmte oder gewünschte Axiallänge aufgeschoben. Dadurch wird eine Vorreduzierung des Rohlings 1 erreicht sowie eine Mitnehmerkante 7 angeformt. Anschließend wird der Stößel 5 herausgezogen oder zurückgefahren. Mittels eines Ausstoßers 8, der an der angeformten Mitnehmerkante 7 sitzt, wird der hohle und/oder rohrförmige Rohling 1 aus der Abstreckmatrize 8 hinausgeschoben. Eine andere Möglichkeit besteht darin, den Ausstoßer 6 vor der Mitnehmerkante 7 zu befestigen und die Abstreckmatrize 8 herunterzuziehen.

[0023] In der Fig. 3 wird eine Patrize 9, wie zum Beispiel ein Stempel oder Dorn, an der Stirnöffnung 4 des hohlen und/oder rohrförmigen Rohlings 1 eingeschoben bis die Stirnseite der Patrize 9 an der Mitnehmerkante 7 anliegt. Die Patrize 9 ist mit einer sich partiell in axialer Richtung erstreckenden Erhöhung versehen, einem so genannten Patrizenabsatz 10. Die Außenabmessung 11 der Patrize 9 zur Mitnehmerkante 7 hin ist kleiner als die zur Mitnehmerkante 7 entfernteste Außenabmessung 12 und wird mit einem gewissen vordefinierten oder vorbestimmten Patrizenabsatz 10 verbunden. Gemäß Fig. 3 wird mit einer anderen beziehungsweise weiteren Abstreckmatrize 13, die einen anderen vorgegebenen Innendurchmesser 14 aufweist, in axialer Richtung von der Mitnehmerkante 7 aus ein erster Rohr-Längsabschnitt I geformt. Der dadurch entstehende abgestreckte Bereich stellt bereits einen Abschnitt des fertigen beziehungsweise herzustellenden Behälterrohres 15 dar. [0024] Gemäß Fig. 4 wird ein zweiter Rohr-Längsabschnitt II hergestellt. Hierzu wird eine weitere Abstreckmatrize 16, die einen größeren Innendurchmesser 14 als die vorherige verwendete Matrize aufweist, verwendet. Durch die Verwendung einer im Innendurchmesser 14 größeren Abstreckmatrize 16 entsteht eine Absatz- und/oder eine Außendurchmessererhöhung 17 des Behälterrohres 15. Die Abstreckmatrize 16 wird von der Mitnehmerkante 7 aus über den Rohling 1 und der sich darin befindenden Patrize 9 mit zwei unterschiedlichen Außenabmessungen 11 , 12 sowie einem Patrizenabsatz 10 bis zum Ende des zweiten Rohr-Längsabschnittes II geschoben. Der Patrizenabsatz 10 befindet sich innerhalb des zweiten Rohr-Längsabschnittes II, sodass sich eine gewünschte Wanddickenreduzierung in diesem Abschnitt ergibt. Die unterschiedlichen Wanddicken des Behälterrohres 15 ergeben sich aus den Innendurchmessern 14 der Abstreckmatrizen und dem dazu gegenüberliegenden und/oder zugeordneten axial verlaufenden Außendurchmesser/Außenabmessung 10, 11 , 12 der Patrize 9. Auf der gegenüberliegenden Seite der angeformten Mitnehmerkante 7, somit an der Stirnöffnung 4 des Rohlings 1 , befinden sich Abstreifmittel 18, beispielsweise Abstreifbacken, die bei einem Patrizenwechsel genutzt werden, um das Behälterrohr 15 und/oder den Rohling 1 von der Patrize 9 abzustreifen. Gemäß Fig. 4 findet ein Patrizenwechsel nach dem hergestellten sich erstreckenden Rohr-Längsabschnitt II statt, wodurch eine darauf folgende Wanddickenerhöhung erzielt wird. [0025] In der Fig. 5 wird mittels der vorherig verwendeten Abstreckmatrize 16 ein weiterer Rohr-Längsabschnitt III hergestellt. Hierzu wird eine weitere Patrize 19, die in axialer Richtung mehrere unterschiedliche Außenabmessungen 11 , 12 und somit ebenfalls einen Patrizenabsatz 10, der im Vergleich zur vorherig benutzten Patrize 9 axial in Richtung Stirnöffnung 4 verschoben ist, aufweist, in den Rohling bis zur Mitnehmerkante 7 eingeschoben. Der Patrizenabsatz 10 befindet sich somit im dritten Rohr-Längsabschnitt III. Der kleinere Bereich beziehungsweise die Außenabmessung 11 der Patrize 19 entspricht der kleinsten Innenabmessung und/oder dem kleinsten Innendurchmesser des Behälterrohres 15. Auf Grund der kleineren Außenabmessung 11 im vorderen dritten partiell unterteilten Rohr-Längsabschnitt III, kommt es zu einer Innendurchmesserreduzierung 20 des Behälterrohres 15. Der Patrizenabsatz 10 entspricht der gewünschten Innendurchmessererhöhung 21 des Behälterrohres 15. Die bereits vorher verwendete Abstreckmatrize 16 wird um einen vordefinierten Bereich beziehungsweise bis zum gewünschten Ende des dritten Rohr-Längsabschnitts III weiter Richtung Stirnöffnung des Rohlings 1 aufgeschoben. Nach dem die gewünschte Länge der reduzierten Wanddicke erreicht wurde, findet erneut ein Patrizenwechsel mit Hilfe der Abstreifmittel 18 statt. [0026] In der Fig. 6 wird der letzte Abstreckvorgang des speziellen

Herstellungsverfahrens durchgeführt. Dabei wird eine andere Patrize 22, die wiederum mehrere Außenabmessungen 11 , 12 und somit einen in Axialrichtung verschobenen Patrizenabsatz 10 besitzt, in das Rohrinnere eingefügt. Anschließend wird die Abstreckmatrize 16 bis zum Ende über den Rohling 1 geschoben/gezogen. Das Abstreckverfahren und die dazugehörige Wanddickenreduzierung führt zu einer Verlängerung des Behälterrohres 15.

[0027] Gemäß Fig. 7 ist ein beispielhaftes, fertiges Behälterrohr dargestellt. Am Ende eines jeden Abstreckverfahrens werden die beiden Enden 23 des Behälterrohres 15 bearbeitet. In dem ersten Rohr-Längsabschnitt I wurde mittels eines Abstreckmatrizenwechsels eine Außendurchmessererhöhung 17 des Behälterrohres 15 erzielt. Die Abstreckmatrize 16 mit einem gewissen beziehungsweise vorgegebenen Innendurchmesser oder einer vorgegebenen Innenabmessung 14 wird über die Rohr-Längsabschnitt II, III, IV geschoben. Es wird solange die gleiche Abstreckmatrize 16 benutzt, bis eine Außenabmessungs- oder Außendurchmesseränderung 17, 24 des Behälterrohres 15 stattfinden soll.

[0028] Die Patrize 9 wird vom Anfang des Rohr-Längsabschnitts I bis zum Ende des Rohr-Längsabschnitts II verwendet. Die verwendete Patrize 9 weist einen Patrizenabsatz 10 auf, wodurch eine Innendurchmessererhöhung 21 des Behälterrohres 15 erfolgt. Anschließend erfolgt ein Patrizenwechsel, wodurch eine Wanddickenerhöhung und somit eine Innendurchmesserreduzierung 20 des Behälterrohres 15 im nächsten Rohr-Längsabschnitt III erreicht wird. Die für die Herstellung des Rohr-Längsabschnitts III verwendete Patrize 19 weist ebenfalls einen Patrizenabsatz 10 auf, wodurch erneut eine Innendurchmessererhöhung 21 des Behälterrohres 15 erzielt wird. Gemäß Fig. 7 findet nach dem Rohr- Längsabschnitt III erneut ein Patrizenwechsel statt. Auf Grund dessen kommt es durch den Patrizenabsatz 10 von der neu verwendeten Patrize 22 zu einer Innendurchmessererhöhung 21 des Behälterrohres 15. Diese erzeugte Wanddicke wird bis zum Ende des Behälterrohres 15 beibehalten.

[0029] Durch den beschriebenen Umformprozess erfährt der radial dickere Wanddickenbereich einen Umformgrad von zum Beispiel 5% bis 20% und der dünnere Wanddickenbereich einen Umformgrad von zum Beispiel 40% bis 60%. Je höher der Umformgrad ist, desto stärker ist die Kaltverfestigung. Dadurch wird für die dickeren Wanddickenbereiche ein geringer Festigkeitseinbruch und somit eine gewünschte geringe Kaltverfestigung erreicht. Im dünneren Wanddickenbereich hingegen wird durch den Umformgrad eine hohe Kaltverfestigung erzielt. Dieses Ergebnis ist erwünscht, da dies Gewicht spart.

Bezugszeichenliste 1 hohler und/oder rohrförmiger Rohling

2 Außendurchmesser des Rohlings

3 Innendurchmesser des Rohlings

4 Stirnöffnung

5 Stößel

5' Anschlag des Stößels

6 Abstreckmatrize 1

7 Mitnehmerkante

8 Ausstoßer

9 Patrize 1

10 Patrizenabsatz

1 1 Außenabmessung 1 der Patrize

12 Außenabmessung 2 der Patrize

13 Abstreckmatrize 2

14 Innenabmessung/Innendurchmesser der Abstreckmatrize

15 Behälterrohr

16 Abstreckmatrize 3

17 Außendurchmessererhohung des Behälterrohres

18 Abstreifmittel

19 Patrize 2

20 Innendurchmesserreduzierung des Behälterrohres

21 Innendurchmessererhöhung des Behälterrohres

22 Patrize 3

23 bearbeitete Enden

I - IV Rohrlängsabschnitte

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