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Patent Searching and Data


Title:
METHOD FOR PRODUCING A GREEN BODY AND METHOD FOR FURTHER PROCESSING THE GREEN BODY TO FORM A MACHINING SEGMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/259653
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a green body for a machining segment (51) from a pulverulent or granular first matrix material (56) and first hard material particles (57), the machining segment being connected with a bottom side (61) to a green body of a machining tool. The machining segment (51) has at an upper side (62), which lies opposite to the bottom side (61), a projection (Δ) of the first hard material particles (57).

Inventors:
KLEIN THORSTEN (CH)
HOOP MATTHAEUS (LI)
BRITT THOMAS (CH)
STRACKE JENS (AT)
MOSELEY STEVEN (AT)
SZABÓ JÓZSEF (HU)
Application Number:
PCT/EP2021/065616
Publication Date:
December 30, 2021
Filing Date:
June 10, 2021
Export Citation:
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Assignee:
HILTI AG (LI)
International Classes:
B22F3/02; B22F3/10; B22F3/14; B22F7/06; B22F7/08; B23D61/04; B23D65/00; B24D5/06; B24D5/12; B24D7/06; B24D18/00; B24D99/00; B28D1/04; B28D1/12; B22F5/00
Foreign References:
US5203880A1993-04-20
EP0754106A11997-01-22
US2143636A1939-01-10
EP3670041A12020-06-24
EP2745965A12014-06-25
EP2745966A12014-06-25
Attorney, Agent or Firm:
HILTI AKTIENGESELLSCHAFT (LI)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Herstellung eines Grünlings (52; 82) für ein Bearbeitungssegment (11 A,

11 B; 21A, 21 B; 31; 41; 51; 81) aus einem pulver- oder granulatförmigen ersten Mat rixwerkstoff (56; 86) und ersten Hartstoffpartikeln (57; 87), die gemäß einem definierten ersten Partikelmuster angeordnet werden, wobei das Bearbeitungssegment mit einer Un terseite (61; 91) mit einem Grundkörper (12A, 12B; 22A, 22B; 32; 42) eines Bearbei tungswerkzeuges (10A, 10B; 20A, 20B; 30; 40) verbunden wird, gekennzeichnet durch eine Folge eines ersten Schrittes und zweiten Schrittes, die N-fach, N > 1 ausgeführt wird, wobei:

im ersten Schritt eine Matrixschicht (71; 101) aus einem ersten Bereich (72; 102) und einem zweiten Bereich (73; 103) aufgetragen wird, wobei im ersten Bereich (72; 102) der erste Matrixwerkstoff (56; 86) und im zweiten Bereich (73; 103) ein pulver- oder granulatförmiges Stützmaterial (63; 93), das vom ersten Matrixwerk stoff (56; 86) verschieden ist, aufgetragen wird, und

im zweiten Schritt die ersten Hartstoffpartikel (57; 87) gemäß dem definierten ers ten Partikelmuster in der Matrixschicht (71; 101) angeordnet werden, wobei die ersten Hartstoffpartikel (57; 87) in einem Übergangsbereich (75; 105) zwischen dem ersten Bereich (72; 102) und zweiten Bereich (73; 103) angeordnet werden.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (73; 103) der N Matrixschichten (71; 101) ein Stützmaterial (63; 93) mit einer Schmelztemperatur aufgetragen wird, die höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes (56;

86) ist.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (73; 103) der N Matrixschichten (71; 101) ein Stützmaterial (63; 93) mit einer Schmelztemperatur aufgetragen wird, die niedriger als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes (56; 86) ist.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass nach der N-ten Folge eine obere Matrixschicht (76) aus einem ersten Bereich (77) und einem zweiten Bereich (78) aufgetragen wird, wobei im ersten Bereich (77) der erste Matrixwerkstoff (56) und im zweiten Bereich (78) das Stützmaterial (63) aufgetragen wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (73) der N Matrixschichten (71) und im zweiten Bereich (78) der oberen Matrixschicht (76) ein Stützmaterial (63) mit einer Schmelztemperatur aufgetragen wird, die höher als die Sin tertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes (56) ist.

6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im zweiten Bereich (73) der N Matrixschichten (71) und im zweiten Bereich (78) der oberen Matrixschicht (76) ein Stützmaterial (63) mit einer Schmelztemperatur aufgetragen wird, die niedriger als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes (56) ist. 7. Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grünlings (52; 82), der mit dem Verfahren zur Her stellung eines Grünlings nach einem der Ansprüche 1 bis 6 hergestellt wurde, in ein Be arbeitungssegment (51; 81).

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grünling (52) unter Druckeinwirkung zu einem Pressling (53) verdichtet wird und der Pressling (53) anschlie- ßend zum Bearbeitungssegment (51 ) weiterverarbeitet wird.

9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Pressling (53) durch Frei formsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment (51) weiterverarbeitet wird.

10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Grünling (82) durch Frei formsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment (81) weiterverarbeitet wird.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Grünlings und Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grünlings in ein Bearbeitungssegment

Technisches Gebiet

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Grünlings gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Weiterverarbeitung eines Grünlings in ein Bearbeitungssegment gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 7.

Stand der Technik

Bearbeitungswerkzeuge, wie Kernbohrkronen, Sägeblätter, Abtragscheiben und Trenn schleifketten, umfassen Bearbeitungssegmente, die an einem rohr-, scheiben- oder ringför migen Grundkörper befestigt werden, wobei die Bearbeitungssegmente durch Schweißen, Löten oder Kleben mit dem Grundkörper verbunden werden. Abhängig vom Bearbeitungs verfahren des Bearbeitungswerkzeugs werden Bearbeitungssegmente, die zum Kernbohren eingesetzt werden, als Bohrsegmente, Bearbeitungssegmente, die zum Sägen eingesetzt werden, als Sägesegmente, Bearbeitungssegmente, die zum Abtragen eingesetzt werden, als Abtragsegmente und Bearbeitungssegmente, die zum Trennschleifen eingesetzt werden, als Trennschleifsegmente bezeichnet.

Bearbeitungssegmente für Kernbohrkronen, Sägeblätter, Abtragscheiben und Trennschleif ketten werden aus einem Matrixwerkstoff und Hartstoffpartikeln hergestellt, wobei die Hart stoffpartikel statistisch verteilt vorliegen können oder gemäß einem definierten Partikelmuster im Matrixwerkstoff angeordnet sind. Bei Bearbeitungssegmenten mit statistisch verteilten Hartstoffpartikeln werden der Matrixwerkstoff und die Hartstoffpartikel gemischt, die Mi schung wird in eine passende Werkzeugform eingefüllt und zum Bearbeitungssegment wei terverarbeitet. Bei Bearbeitungssegmenten mit definiert angeordneten Hartstoffpartikeln wird ein Grünling schichtweise aus Matrixwerkstoff aufgebaut, in den die Hartstoffpartikel gemäß dem definierten Partikelmuster angeordnet werden. Bei Bearbeitungssegmenten, die mit dem Grundkörper des Bearbeitungswerkzeuges verschweißt werden sollen, hat sich der Auf bau aus einer Bearbeitungszone und einer Neutralzone bewährt, da einige Kombinationen aus Matrixwerkstoff und Grundkörper nicht schweißbar sind. Die Bearbeitungszone wird aus einem ersten Matrixwerkstoff und die Neutralzone aus einem zweiten Matrixwerkstoff, der vom ersten Matrixwerkstoff verschieden und mit dem Grundkörper schweißbar ist, aufge baut.

Bearbeitungswerkzeuge, die als Kernbohrkrone, Sägeblatt, Abtragscheibe oder Trennschleif kette ausgebildet sein können und für die Nassbearbeitung von Betonwerkstoffen vorgese hen sind, sind für die Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen nur bedingt geeignet. Bei der Nassbearbeitung von Betonwerkstoffen entsteht ein abrasiver Betonschlamm, der den Bearbeitungsprozess unterstützt und zu einem Selbstschärfen der Bearbeitungssegmente während der Bearbeitung führt. Der Matrixwerkstoff wird durch den abrasiven Betonschlamm abgetragen und neue Hartstoffpartikel werden freigelegt. Bei der Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen kann sich kein abrasiver Betonschlamm bilden, der den Bearbeitungspro zess unterstützen kann. Die Hartstoffpartikel werden schnell stumpf und die Bearbeitungs rate sinkt. Durch den fehlenden Betonschlamm verschleißt der Matrixwerkstoff zu langsam und tiefer liegende Hartstoffpartikel können nicht freigelegt werden.

Für die Trockenbearbeitung von Betonwerkstoffen sind Bearbeitungssegmente erforderlich, bei denen die ersten Hartstoffpartikel an der Oberseite einen Überstand gegenüber dem ers ten Matrixwerkstoff aufweisen. Dabei gilt, dass die Bearbeitungsrate, die mit dem Bearbei tungssegment erzielt werden kann, umso höher ist, je grösser der Überstand der ersten Hart stoffpartikel ist. Die europäische Patentanmeldung EP 3670 041 betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Bearbeitungssegmentes aus einem ersten Matrixwerkstoff und ersten Hartstoffpartikeln, die gemäß einem definierten ersten Partikelmuster angeordnet werden. Das Verfahren zeichnet sich dadurch aus, dass ein Grünling hergestellt wird, bei dem die ersten Hartstoffpartikel an der Oberseite einen Überstand gegenüber dem ersten Matrixwerk stoff aufweisen. Der Grünling wird mit einem speziellen Pressstempel weiterverarbeitet, wel cher in einer Pressfläche Vertiefungen aufweist, wobei die Anordnung der Vertiefungen dem definierten ersten Partikelmuster der ersten Hartstoffpartikel entspricht.

Das bekannte Verfahren zur Herstellung eines Bearbeitungssegmentes weist den Nachteil auf, dass für die Weiterverarbeitung des Grünlings zum Bearbeitungssegment ein spezieller Pressstempel mit Vertiefungen in der Pressfläche erforderlich ist, der beim Verdichten oder beim Heißpressen verwendet wird. Für jedes definierte erste Partikelmuster, gemäß dem die ersten Hartstoffpartikel angeordnet werden, ist ein spezieller Pressstempel erforderlich.

Darstellung der Erfindung Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Verfahren zur Herstellung eines Grünlings für ein Bearbeitungssegment zu entwickeln, mit dem Bearbeitungssegmente her gestellt werden können, die an der Oberseite einen Überstand der Hartstoffpartikel aufwei sen. Dabei sollen sowohl bei der Herstellung des Grünlings als auch bei der Weiterverarbei tung des Grünlings in das Bearbeitungssegment herkömmliche Werkzeugkomponenten ver wendet werden; der Einsatz von speziellen Werkzeugkomponenten soll vermieden werden.

Diese Aufgabe wird bei dem eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das Verfahren zur Herstellung eines Grünlings für ein Bearbeitungssegment aus einem pul- ver- oder granulatförmigen ersten Matrixwerkstoff und ersten Hartstoffpartikeln, die gemäß einem definierten ersten Partikelmuster angeordnet werden, ist erfindungsgemäß gekenn zeichnet durch eine Folge eines ersten Schrittes und zweiten Schrittes, die N-fach, N > 1 ausgeführt wird, wobei:

im ersten Schritt eine Matrixschicht aus einem ersten Bereich und einem zweiten Be reich aufgetragen wird, wobei im ersten Bereich der erste Matrixwerkstoff und im zweiten Bereich ein pulver- oder granulatförmiges Stützmaterial, das vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist, aufgetragen wird, und

im zweiten Schritt die ersten Hartstoffpartikel gemäß dem definierten ersten Partikel muster in der Matrixschicht angeordnet werden, wobei die ersten Hartstoffpartikel in einem Übergangsbereich zwischen dem ersten Bereich und zweiten Bereich ange ordnet werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung eines Grünlings zeichnet sich dadurch aus, dass die Grünlinge liegend aufgebaut werden, d.h. die Aufbaurichtung verläuft senk recht zur Höhenrichtung zwischen der Unterseite und Oberseite des Bearbeitungssegmen tes. Beim liegenden Aufbau unterscheiden sich die Partikelschichten des Grünlings von den übereinander angeordneten Partikellagen des fertigen Bearbeitungssegmentes. Der Über stand der zweiten Hartstoffpartikel an den Seitenflächen der Bearbeitungssegmente wird mit hilfe des pulver- oder granulatförmigen Stützmaterials erzeugt, wobei das Stützmaterial vom ersten Matrixwerkstoff verschieden ist.

Unter dem Begriff "Stützmaterial" werden sämtliche Werkstoffe zum Aufbau von Bearbei tungssegmenten zusammengefasst, in die Hartstoffpartikel eingebettet werden können. Das Stützmaterial ist pulver- oder granulatförmig ausgebildet und vom ersten Matrixwerkstoff ver schieden, es dient dazu, die Hartstoffpartikel vollständig in pulver- oder granulatförmiges Ma terial einzubetten. Beim Aufbau des Grünlings werden die ersten Hartstoffpartikel im ersten Matrixwerkstoff und im Stützmaterial angeordnet, so dass die ersten Hartstoffpartikel vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebettet sind. Da die ersten Hartstoffpartikel beim Grünling voll ständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebettet werden, können beim Verdich ten des Grünlings durch Kalt- oder Warmpressen oder beim Weiterverarbeiten zum Bearbei tungssegment durch Heißpressen herkömmliche Pressstempel verwendet werden.

Grünlinge, die mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings hergestellt werden, können mittels bekannter Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grün lings in Bearbeitungssegmente weiterverarbeitet werden. Zu den bekannten Verfahren zur Weiterverarbeitung gehören das Verdichten des Grünlings durch Kaltpressen oder Warm pressen zu einem Pressling, der durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungs segment weiterverarbeitet wird oder die Weiterverarbeitung des Grünlings durch Freiformsin tern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment.

Grünlinge werden unter Temperatureinwirkung durch Freiformsintern oder Heißpressen zum fertigen Bearbeitungssegment weiterverarbeitet, wobei die Sintertemperatur des ersten Mat rixwerkstoffes festlegt, bis zu welcher Temperatur die Grünlinge oder Presslinge aufgeheizt werden müssen. Das Stützmaterial kann bei der Weiterverarbeitung des Grünlings zum Be arbeitungssegment seinen pulver- oder granulatförmigen Zustand behalten oder als Infiltrat den Sintervorgang unterstützen.

In einer ersten Variante wird im zweiten Bereich der Matrixschicht ein Stützmaterial mit einer Schmelztemperatur aufgetragen, die höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerk stoffes ist. Wenn die Schmelztemperatur des Stützmaterials höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist, verbleibt das Stützmaterial beim Aufheizen in seinem pul ver- oder granulatförmigen Zustand und kann nach dem Sintervorgang problemlos vom ferti gen Bearbeitungssegment entfernt werden.

In einer zweiten Variante wird im zweiten Bereich der Matrixschicht ein Stützmaterial mit ei ner Schmelztemperatur aufgetragen, die niedriger als die Sintertemperatur des ersten Mat rixwerkstoffes ist. Wenn die Schmelztemperatur des Stützmaterials niedriger als die Sinter temperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist, verändert das Stützmaterial beim Aufheizen sei nen pulver- oder granulatförmigen Zustand und verflüssigt sich, bevor der erste Matrixwerk stoff versintert. Das flüssige Stützmaterial kann sich im ersten Matrixwerkstoff verteilen und den Sintervorgang als Infiltrat unterstützen. In einer Weiterentwicklung des Verfahrens wird nach der N-ten Folge eine obere Mat rixschicht aus einem ersten Bereich und einem zweiten Bereich aufgetragen, wobei im ers ten Bereich der erste Matrixwerkstoff und im zweiten Bereich das Stützmaterial aufgetragen wird. Der Grünling wird liegend aufgebaut, die Aufbaurichtung verläuft zwischen den Seiten flächen des Bearbeitungssegmentes. Die obere Matrixschicht wird insbesondere dann aufge tragen, wenn die ersten Hartstoffpartikel nicht ausreichend tief in den ersten Matrixwerkstoff und das Stützmaterial eingebettet sind.

In einer ersten Variante wird im zweiten Bereich der N Matrixschichten und im zweiten Be reich der oberen Matrixschicht ein Stützmaterial mit einer Schmelztemperatur aufgetragen, die höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist. Wenn die Schmelztem peratur des Stützmaterials höher als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist, verbleibt das Stützmaterial beim Aufheizen in seinem pulver- oder granulatförmigen Zustand und kann nach dem Sintervorgang problemlos vom fertigen Bearbeitungssegment entfernt werden.

In einer zweiten Variante wird im zweiten Bereich der N Matrixschichten und im zweiten Be reich der oberen Matrixschicht ein Stützmaterial mit einer Schmelztemperatur aufgetragen, die niedriger als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstoffes ist. Wenn die Schmelz temperatur des Stützmaterials niedriger als die Sintertemperatur des ersten Matrixwerkstof fes ist, verändert das Stützmaterial beim Aufheizen seinen pulver- oder granulatförmigen Zu stand und verflüssigt sich, bevor der erste Matrixwerkstoff versintert. Das flüssige Stützmate rial kann sich im ersten Matrixwerkstoff verteilen und den Sintervorgang als Infiltrat unterstüt zen.

Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Weiterverarbeitung eines Grünlings, der mit dem Verfahren zur Herstellung eines Grünlings hergestellt wurde, in ein Bearbeitungsseg ment, welches mit einer Unterseite mit einem Grundkörper eines Bearbeitungswerkzeuges verbunden wird. Bei einem Grünling, der mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstel lung eines Grünlings hergestellt wurde, weisen die ersten Hartstoffpartikel an der Oberseite keinen Überstand auf. Der Überstand der ersten Hartstoffpartikel an der Oberseite wird bei der Weiterverarbeitung des Grünlings zum Bearbeitungssegment erzeugt.

In einer ersten Ausführung wird der Grünling unter Druckeinwirkung zu einem Pressling ver dichtet und der Pressling wird anschließend zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet. Dabei wird der Grünling unter Druckeinwirkung zwischen einem ersten Pressstempel, der eine erste Seitenfläche des Bearbeitungssegmentes formt, und einem zweiten Pressstempel, der eine zweite Seitenfläche des Bearbeitungssegmentes formt, zum Pressling verdichtet. Besonders bevorzugt wird der Pressling durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bear beitungssegment weiterverarbeitet. Da die ersten Hartstoffpartikel bei einem erfindungsge mäß hergestellten Grünling vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebettet wurden, können beim Heißpressen herkömmliche Pressstempel verwendet werden.

In einer zweiten Ausführung wird der Grünling durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet. Da die ersten Hartstoffpartikel bei einem erfindungs gemäß hergestellten Grünling vollständig in pulver- oder granulatförmiges Material eingebet tet wurden, können beim Heißpressen herkömmliche Pressstempel verwendet werden.

Ausführungsbeispiele

Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung beschrie ben. Diese soll die Ausführungsbeispiele nicht notwendigerweise maßstäblich darstellen, vielmehr ist die Zeichnung, wo zur Erläuterung dienlich, in schematischer und/oder leicht ver zerrter Form ausgeführt. Dabei ist zu berücksichtigen, dass vielfältige Modifikationen und Än derungen betreffend die Form und das Detail einer Ausführungsform vorgenommen werden können, ohne von der allgemeinen Idee der Erfindung abzuweichen. Die allgemeine Idee der Erfindung ist nicht beschränkt auf die exakte Form oder das Detail der im Folgenden gezeig ten und beschriebenen bevorzugten Ausführungsform oder beschränkt auf einen Gegen stand, der eingeschränkt wäre im Vergleich zu dem in den Ansprüchen beanspruchten Ge genstand. Bei gegebenen Bemessungsbereichen sollen auch innerhalb der genannten Gren zen liegende Werte als Grenzwerte offenbart und beliebig einsetzbar und beanspruchbar sein. Der Einfachheit halber sind nachfolgend für identische oder ähnliche Teile oder Teile mit identischer oder ähnlicher Funktion gleiche Bezugszeichen verwendet.

Es zeigen:

FIGN. 1A, B zwei Varianten eines als Kernbohrkrone ausgebildeten Bearbeitungswerkzeu ges;

FIGN. 2A, B zwei Varianten eines als Sägeblatt ausgebildeten Bearbeitungswerkzeuges; FIG. 3 ein als Abtragscheibe ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug; FIG. 4 ein als Trennschleifkette ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug;

FIGN. 5A-C einen Grünling (FIG. 5A), der zu einem Pressling verdichtet (FIG. 5B) und zu einem Bearbeitungssegment weiterverarbeitet wird (FIG. 5C); FIGN. 6A-E die Herstellung des Grünlings der FIG. 5A mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings;

FIGN. 7A, B einen Grünling (FIG. 7A), der zu einem Bearbeitungssegment weiterverarbei tet wird (FIG. 7B); und

FIGN. 8A-D die Herstellung des Grünlings der FIG. 7A mithilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings.

FIGN. 1A, B zeigen zwei Varianten eines als Kernbohrkrone 10A, 10B ausgebildeten Bear beitungswerkzeuges. Die in FIG. 1A dargestellte Kernbohrkrone 10A wird im Weiteren als erste Kernbohrkrone und die in FIG. 1 B dargestellte Kernbohrkrone 10B als zweite Kern bohrkrone bezeichnet, ausserdem werden die erste und zweite Kernbohrkrone 10A, 10B un ter dem Begriff "Kernbohrkrone" zusammengefasst.

Die erste Kernbohrkrone 10A umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 11A, einen rohrför mig ausgebildeten Grundkörper 12A und eine Werkzeugaufnahme 13A. Die Bearbeitungs segmente 11A, die zum Kernbohren eingesetzt werden, werden auch als Bohrsegmente be zeichnet und der rohrförmig ausgebildete Grundkörper 12A wird auch als Bohrschaft be zeichnet. Die Bohrsegmente 11A sind fest mit dem Bohrschaft 12A verbunden, beispiels weise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die zweite Kernbohrkrone 10B umfasst ein ringförmiges Bearbeitungssegment 11 B, einen rohrförmig ausgebildeten Grundkörper 12B und eine Werkzeugaufnahme 13B. Das ringför mige Bearbeitungssegment 11 B, das zum Kernbohren eingesetzt wird, wird auch als Bohr ring bezeichnet und der rohrförmig ausgebildete Grundkörper 12B wird auch als Bohrschaft bezeichnet. Der Bohrring 11 B ist fest mit dem Bohrschaft 12B verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die Kernbohrkrone 10A, 10B wird über die Werkzeugaufnahme 13A, 13B mit einem Kern bohrgerät verbunden und im Bohrbetrieb vom Kernbohrgerät in einer Drehrichtung 14 um eine Drehachse 15 angetrieben. Während der Drehung der Kernbohrkrone 10A, 10B um die Drehachse 15 wird die Kernbohrkrone 10A, 10B entlang einer Vorschubrichtung 16 in ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, wobei die Vorschubrichtung 16 parallel zur Drehachse 15 verläuft. Die Kernbohrkrone 10A, 10B erzeugt im zu bearbeitenden Werkstück einen Bohr kern und ein Bohrloch.

Der Bohrschaft 12A, 12B ist im Ausführungsbeispiel der FIGN. 1A, B einteilig ausgebildet und die Bohrsegmente 11A bzw. der Bohrring 11 B sind fest mit dem Bohrschaft 12A, 12B verbunden. Alternativ kann der Bohrschaft 12A, 12B zweiteilig aus einem ersten Bohrschaft abschnitt und einem zweiten Bohrschaftabschnitt ausgebildet sein, wobei die Bohrsegmente 11A bzw. der Bohrring 11B fest mit dem ersten Bohrschaftabschnitt und die Werkzeugauf nahme 13A, 13B fest mit dem zweiten Bohrschaftabschnitt verbunden ist. Der erste und zweite Bohrschaftabschnitt werden über eine lösbare Verbindungseinrichtung miteinander verbunden. Die lösbare Verbindungseinrichtung ist beispielsweise als Steck-Dreh-Verbin- dung, wie in EP 2 745 965 A1 oder EP 2 745966 A1 beschrieben, ausgebildet. Die Ausbil dung des Bohrschaftes als einteiliger oder zweiteiliger Bohrschaft hat keinen Einfluss auf den Aufbau der Bohrsegmente 11A bzw. des Bohrringes 11 B.

FIGN. 2A, B zeigen zwei Varianten eines als Sägeblatt 20A, 20B ausgebildeten Bearbei tungswerkzeuges. Das in FIG. 2A dargestellte Sägeblatt 20A wird im Weiteren als erstes Sä geblatt und das in FIG. 2B dargestellte Sägeblatt 20B als zweites Sägeblatt bezeichnet, aus serdem werden das erste und zweite Sägeblatt 20A, 20B unter dem Begriff "Sägeblatt" zu sammengefasst.

Das erste Sägeblatt 20A umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 21 A, einen scheibenför mig ausgebildeten Grundkörper 22A und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungsseg mente 21A, die zum Sägen eingesetzt werden, werden auch als Sägesegmente bezeichnet und der scheibenförmig ausgebildete Grundkörper 22A wird auch als Stammblatt bezeichnet. Die Sägesegmente 21A sind fest mit dem Stammblatt 22A verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Das zweite Sägeblatt 20B umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 21 B, einen ringförmig ausgebildeten Grundkörper 22B und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungssegmente 21 B, die zum Sägen eingesetzt werden, werden auch als Sägesegmente bezeichnet und der ringförmig ausgebildete Grundkörper 22B wird auch als Ring bezeichnet. Die Sägesegmente 21 B sind fest mit dem Ring 22B verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Das Sägeblatt 20A, 20B wird über die Werkzeugaufnahme mit einer Säge verbunden und im Sägebetrieb von der Säge in einer Drehrichtung 24 um eine Drehachse 25 angetrieben. Während der Drehung des Sägeblattes 20A, 20B um die Drehachse 25 wird das Sägeblatt 20A, 20B entlang einer Vorschubrichtung bewegt, wobei die Vorschubrichtung parallel zur Längsebene des Sägeblattes 20A, 20B verläuft. Das Sägeblatt 20A, 20B erzeugt im zu bear beitenden Werkstück einen Sägeschlitz.

FIG. 3 zeigt ein als Abtragscheibe 30 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug. Die Abtrag scheibe 30 umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 31, einen Grundkörper 32 und eine Werkzeugaufnahme. Die Bearbeitungssegmente 31 , die zum Abtragen eingesetzt werden, werden auch als Abtragsegmente bezeichnet und der scheibenförmig ausgebildete Grund körper 32 wird auch als Topf bezeichnet. Die Abtragsegmente 31 sind fest mit dem Topf 32 verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die Abtragscheibe 30 wird über die Werkzeugaufnahme mit einem Werkzeuggerät verbun den und im Abtragbetrieb vom Werkzeuggerät in einer Drehrichtung 34 um eine Drehachse 35 angetrieben. Während der Drehung der Abtragscheibe 30 um die Drehachse 35 wird die Abtragscheibe 30 über ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt, wobei die Bewegung der senkrecht zur Drehachse 35 verläuft. Die Abtragscheibe 30 entfernt die Oberfläche des zu bearbeitenden Werkstücks.

FIG. 4 zeigt ein als Trennschleifkette 40 ausgebildetes Bearbeitungswerkzeug. Die Trenn schleifkette 40 umfasst mehrere Bearbeitungssegmente 41 , mehrere gliedförmig ausgebil dete Grundkörper 42 und mehrere Verbindungsglieder 43. Die Bearbeitungssegmente 41 , die zum Trennschleifen eingesetzt werden, werden auch als Trennschleifsegmente bezeich net und die gliedförmig ausgebildeten Grundkörper 42 werden auch als Treibglieder bezeich net.

Die Treibglieder 42 werden über die Verbindungsglieder 43 verbunden. Im Ausführungsbei spiel sind die Verbindungsglieder 43 über Nietbolzen mit den Treibgliedern 42 verbunden.

Die Nietbolzen ermöglichen eine Drehung der Treibglieder 42 relativ zu den Verbindungsglie dern 43 um eine Drehachse, die durch das Zentrum der Nietbolzen verläuft. Die Bearbei tungssegmente 41 sind fest mit den Treibgliedern 42 verbunden, beispielsweise durch Schrauben, Kleben, Löten oder Schweißen.

Die Trennschleifkette 40 wird über eine Werkzeugaufnahme mit einem Werkzeuggerät ver bunden und im Betrieb vom Werkzeuggerät in einer Drehrichtung angetrieben. Während der Drehung der Trennschleifkette 40 wird die Trennschleifkette 40 in ein zu bearbeitendes Werkstück bewegt.

Die Herstellung eines Bearbeitungssegmentes 51 , das an seiner Oberseite Hartstoffpartikel mit einem Überstand gegenüber dem Matrixwerkstoff aufweist, erfolgt mithilfe des erfin dungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Grünlings und des Verfahrens zur Weiter verarbeitung des Grünlings in ein Bearbeitungssegment. In einer ersten Stufe wird ein Grün ling 52 hergestellt, in einer zweiten Stufe wird der Grünling 52 zu einem Pressling 53 verdich tet und in einer dritten Stufe wird der Pressling 53 zum Bearbeitungssegment 51 weiterverar beitet. Alternativ kann in einer ersten Stufe ein Grünling hergestellt werden, der in einer zwei ten Stufe zum Bearbeitungssegment weiterverarbeitet wird. FIGN. 5A-C zeigen den Grünling 52 (FIG. 5A), den Pressling 53 (FIG. 5B) und das Bearbei tungssegment 51 (FIG. 5C). Das Bearbeitungssegment 51 ist aus einer Bearbeitungszone 54 und einer Neutralzone 55 aufgebaut. Die Neutralzone 55 ist erforderlich, wenn das Bear beitungssegment 51 mit dem Grundkörper eines Bearbeitungswerkzeuges verschweißt wer den soll und die Kombination aus Matrixwerkstoff und Grundkörper nicht schweißbar ist; bei schweißbaren Kombinationen aus Matrixwerkstoff und Grundkörper kann die Neutralzone 55 entfallen.

Die Bearbeitungszone 54 ist aus einem pulver- oder granulatförmigen ersten Matrixwerkstoff 56 und ersten Hartstoffpartikeln 57, die gemäß einem definierten ersten Partikelmuster ange ordnet sind, aufgebaut und die Neutralzone 55 ist aus einem pulver- oder granulatförmigen zweiten Matrixwerkstoff 59 aufgebaut. Unter dem Begriff "Matrixwerkstoff" werden sämtliche Werkstoffe zum Aufbau von Bearbeitungssegmenten zusammengefasst, in die Hartstoffparti kel eingebettet werden können. Matrixwerkstoffe können aus einem Werkstoff bestehen oder als Gemisch aus verschiedenen Werkstoffen zusammengesetzt sein. Unter dem Begriff "Hartstoffpartikel" werden sämtliche Schneidmittel für Bearbeitungssegmente zusammenge fasst; dazu gehören vor allem einzelne Hartstoffpartikel, Verbundteile aus mehreren Hart stoffpartikeln und beschichtete oder gekapselte Hartstoffpartikel.

Das Bearbeitungssegment 51 entspricht vom Aufbau und der Zusammensetzung den Bear beitungssegmenten 11A, 21 A, 21 B, 31, 41 ; das als Bohrring ausgebildete Bearbeitungsseg ment 11 B unterscheidet sich durch seinen ringförmigen Aufbau vom Bearbeitungssegment 51. Die Bearbeitungssegmente können sich in den Abmessungen und in den Krümmungen der Oberflächen voneinander unterscheiden. Der Aufbau der Bearbeitungssegmente wird anhand des Bearbeitungssegmentes 51 erklärt und gilt für die Bearbeitungssegmente 11A, 21A, 21B, 31, 41.

Das Bearbeitungssegment 51 umfasst die ersten Hartstoffpartikel 57, die im ersten Mat rixwerkstoff 56 angeordnet sind. Als "erste Hartstoffpartikel" werden die Hartstoffpartikel des Bearbeitungssegmentes 51 bezeichnet, die einen Untergrund bearbeiten, wobei die Anzahl der ersten Hartstoffpartikel 57 und das definierte erste Partikelmuster, gemäß dem die ersten Hartstoffpartikel 57 im ersten Matrixwerkstoff 56 angeordnet sind, an die Anforderungen des Bearbeitungssegmentes 51 angepasst werden.

Das Bearbeitungssegment 51 wird mit einer Unterseite 61 mit dem Grundkörper eines Bear beitungswerkzeuges verbunden. Bei Bearbeitungssegmenten zum Kernbohren und Bearbei tungssegmenten zum Abtragen ist die Unterseite der Bearbeitungssegmente in der Regel eben ausgebildet, wohingegen die Unterseite bei Bearbeitungssegmenten zum Sägen eine Krümmung aufweist, um die Bearbeitungssegmente an der gekrümmten Stirnfläche der ring- oder scheibenförmigen Grundkörper befestigen zu können. Bei dem in FIG. 5C gezeigten Bearbeitungssegment 51 sind die ersten Hartstoffpartikel 57 gemäß dem definierten ersten Partikelmuster im ersten Matrixwerkstoff 56 angeordnet und weisen an einer der Unterseite 61 gegenüberliegenden Oberseite 62 einen Überstand D gegenüber dem ersten Matrixwerk stoff 56 auf.

Der in FIG. 5A gezeigte Grünling 52 wird aus dem ersten Matrixwerkstoff 56, den ersten Hartstoffpartikeln 57, dem zweiten Matrixwerkstoff 59 und einem pulver- oder granulatförmi gen Stützmaterial 63 aufgebaut. Das Stützmaterial 63 ist vom ersten Matrixwerkstoff 56 ver schieden und dient dazu, die ersten Hartstoffpartikel 57 beim Pressen abzudecken.

Der Grünling 52 wird unter Druckeinwirkung zwischen einem ersten Pressstempel 64, der eine erste Seitenfläche 65 des Grünlings 52 formt, und einem zweiten Pressstempel 66, der eine zweite Seitenfläche 67 des Grünlings 52 formt, verdichtet. Dabei verläuft die Pressrich tung des ersten Pressstempels 64 und zweiten Pressstempels 66 zwischen der ersten und zweiten Seitenfläche 65, 67. Als Verfahren, die eine Druckeinwirkung auf den Grünling 52 erzielen, eignen sich beispielsweise Kaltpressverfahren oder Warm pressverfahren. Bei Kalt pressverfahren wird der Grünling 52 ausschließlich einer Druckeinwirkung ausgesetzt, wäh rend der Grünling 52 bei Warmpressverfahren neben der Druckeinwirkung einer Temperatur einwirkung bis zu Temperaturen von ca. 200 °C ausgesetzt wird.

Der Pressling 53 wird durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment 51 weiterverarbeitet. Beim Freiformsintern erfolgt eine Temperatureinwirkung auf den Pressling 53 und beim Heißpressen eine Druck- und Temperatureinwirkung. Wenn der Pressling 53 durch Freiformsintern weiterverarbeitet wird, wird der Grünling 52 soweit verdichtet, bis der Pressling 53 im Wesentlichen die Endgeometrie des Bearbeitungssegmentes 51 aufweist. Wenn der Pressling 53 durch Heißpressen weiterverarbeitet wird, erfolgt eine weitere Form gebung des Presslings 53 beim Heißpressen.

Die Eigenschaften des Stützmaterials 63, insbesondere die Schmelztemperatur Ts chmeiz , be stimmen das Verhalten des Stützmaterials 63 bei der Weiterverarbeitung. Wenn die Schmelztemperatur Ts chmeiz des Stützmaterials 63 niedriger als die Sintertemperatur Tsi nter des ersten Matrixwerkstoffes 56 ist, verändert das Stützmaterial 63 beim Aufheizen seinen pulver- oder granulatförmigen Zustand und verflüssigt sich, bevor der erste Matrixwerkstoff 56 versintert; das flüssige Stützmaterial 63 kann sich während des Sinterprozesses im ersten Matrixwerkstoff 56 verteilen und den Sintervorgang als Infiltrat unterstützen. Wenn die Schmelztemperatur Tschmeiz des Stützmaterials 63 höher als die Sintertemperatur Tsmter des ersten Matrixwerkstoffes 56 ist, verbleibt das Stützmaterial 63 beim Aufheizen in seinem pul- ver- oder granulatförmigen Zustand und kann nach dem Sintervorgang problemlos vom ferti gen Bearbeitungssegment entfernt werden.

FIGN. 6A-E zeigen die Herstellung des Grünlings 52 mithilfe des erfindungsgemäßen Ver fahrens zur Herstellung eines Grünlings. Der Grünling 52 wird aus dem ersten Matrixwerk stoff 56, den ersten Hartstoffpartikeln 57, dem zweiten Matrixwerkstoff 59 und dem Stützma terial 63 aufgebaut.

Die Herstellung des Grünlings 52 startet mit einer Folge eines ersten und zweiten Schrittes, die einfach oder mehrfach (N-fach mit N > 1) durchgeführt werden kann; beim Grünling 52 wird die Folge des ersten und zweiten Schrittes zweifach durchgeführt. Im ersten Schritt der ersten Folge wird eine Matrixschicht 71 aus einem ersten Bereich 72, einem zweiten Bereich 73 und einem dritten Bereich 74 aufgetragen, wobei im ersten Bereich 72 der erste Mat rixwerkstoff 56, im zweiten Bereich 73 das Stützmaterial 63 und im dritten Bereich 74 der zweite Matrixwerkstoff 59 aufgetragen wird (FIG. 6A); bei einem Grünling ohne Neutralzone entfällt der dritte Bereich 74. Im zweiten Schritt der ersten Folge werden die ersten Hartstoff partikel 57 gemäß dem definierten ersten Partikelmuster in der Matrixschicht 71 angeordnet, wobei die ersten Hartstoffpartikel 57 in einem Übergangsbereich 75 zwischen dem ersten Bereich 72 und zweiten Bereich 73 angeordnet werden (FIG. 6B). FIGN. 6C und 6D zeigen den Grünling 52 beim ersten Schritt der zweiten Folge (FIG. 6C) und beim zweiten Schritt der zweiten Folge (FIG. 6D).

Nachdem die Folge des ersten und zweiten Schrittes zweifach durchgeführt wurde, wird eine obere Matrixschicht 76 aus einem ersten Bereich 77, einem zweiten Bereich 78 und einem dritten Bereich 79 aufgetragen, wobei im ersten Bereich 77 der erste Matrixwerkstoff 56, im zweiten Bereich 78 das Stützmaterial 63 und im dritten Bereich 79 der zweite Matrixwerkstoff 59 aufgetragen wird (FIG. 6E). Bei einem Grünling ohne Neutralzone entfällt der dritte Be reich 79.

FIGN. 7A, B zeigen ein Bearbeitungssegment 81, das mit dem erfindungsgemäßen Verfah ren zur Herstellung eines Grünlings und dem Verfahren zur Weiterverarbeitung des Grün lings in das Bearbeitungssegment hergestellt wurde. Dabei erfolgt die Herstellung des Bear beitungssegmentes 81 in zwei Stufen: In einer ersten Stufe wird ein Grünling 82 hergestellt (FIG. 7A) und in einer zweiten Stufe wird der Grünling 82 zum Bearbeitungssegment 81 wei terverarbeitet (FIG. 7B).

Das Bearbeitungssegment 81 unterscheidet sich vom Bearbeitungssegment 51 der FIG. 5C dadurch, dass das Bearbeitungssegment 81 aus einer Bearbeitungszone 84 aufgebaut ist und keine Neutralzone aufweist. Die Bearbeitungszone 84 wird aus einem ersten Mat rixwerkstoff 86, ersten Hartstoffpartikeln 87 und zweiten Hartstoffpartikeln 88 aufgebaut. Ab hängig von den Verschleißeigenschaften des ersten Matrixwerkstoffes 86 kann es während der Bearbeitung eines Untergrundes durch Reibung zu einem verstärkten Verschleiß des ersten Matrixwerkstoffes 86 an den Seitenflächen des Bearbeitungssegmentes 81 kommen. Dieser Verschleiß kann durch die zweiten Hartstoffpartikel 88 reduziert werden.

Das Bearbeitungssegment 81 unterscheidet sich vom Bearbeitungssegment 51 der FIG. 5C dadurch, dass das Bearbeitungssegment 81 aus einer Bearbeitungszone 84 aufgebaut ist und keine Neutralzone aufweist. Die Bearbeitungszone 84 wird aus einem pulver- oder gra nulatförmigen ersten Matrixwerkstoff 86, ersten Hartstoffpartikeln 87, die gemäß einem defi nierten ersten Partikelmuster angeordnet sind, und zweiten Hartstoffpartikeln 88 aufgebaut.

Die ersten Hartstoffpartikel 87 und zweiten Hartstoffpartikel 88 entstammen in der Regel Par tikelverteilungen, die durch einen minimalen Durchmesser, einen maximalen Durchmesser und einen mittleren Durchmesser charakterisiert sind. Die zweiten Hartstoffpartikel 88 kön nen als statistisch verteilte Partikel dem ersten Matrixwerkstoff 86 beigemischt werden oder die zweiten Hartstoffpartikel 88 werden gemäß einem definierten zweiten Partikelmuster im ersten Matrixwerkstoff 86 angeordnet, wobei die zweiten Hartstoffpartikel 88 insbesondere im Bereich der Seitenflächen des Bearbeitungssegmentes 81 angeordnet werden. Bei dem in FIG. 7B gezeigten Bearbeitungssegment 81 wurden die zweiten Hartstoffpartikel 88 dem ersten Matrixwerkstoff 86 als statistisch verteilte Partikel beigemischt.

Das Bearbeitungssegment 81 wird mit einer Unterseite 91 mit dem Grundkörper des Bear beitungswerkzeuges verbunden. Die Bearbeitung eines Untergrundes erfolgt durch erste Hartstoffpartikel 87, die an einer der Unterseite 91 gegenüberliegenden Oberseite 92 ange ordnet sind.

Bei dem in FIG. 7B gezeigten Bearbeitungssegment 81 sind die ersten Hartstoffpartikel 87 gemäß einem definierten ersten Partikelmuster im ersten Matrixwerkstoff 86 angeordnet und weisen an einer der Unterseite 91 gegenüberliegenden Oberseite 92 einen Überstand D ge genüber dem ersten Matrixwerkstoff 86 auf.

Die Herstellung des Grünlings 82 erfolgt analog zur Herstellung des Grünlings 52, wobei das Aufträgen des zweiten Matrixwerkstoffes entfällt. Der Grünling 82 wird aus dem ersten Mat rixwerkstoff 86, den ersten Hartstoffpartikeln 87, den zweiten Hartstoffpartikeln 88 und einem pulver- oder granulatförmigen Stützmaterial 93 aufgebaut. Das Stützmaterial 93 ist vom ers ten Matrixwerkstoff 86 verschieden und dient dazu, die ersten Hartstoffpartikel 87 beim Pres sen abzudecken. Der Grünling 82 wird durch Freiformsintern oder Heißpressen zum Bearbeitungssegment 81 weiterverarbeitet. Beim Freiformsintern erfolgt eine Temperatureinwirkung und beim Heiß pressen eine Druck- und Temperatureinwirkung auf den Grünling 82. Die Eigenschaften des Stützmaterials 93, insbesondere die Schmelztemperatur Ts chmeiz , bestimmen das Verhalten des Stützmaterials 93 bei der Weiterverarbeitung. Wenn die Schmelztemperatur Ts chmeiz des Stützmaterials 93 niedriger als die Sintertemperatur Tsi nter des ersten Matrixwerkstoffes 86 ist, verändert das Stützmaterial 93 beim Aufheizen seinen pulver- oder granulatförmigen Zu stand und verflüssigt sich, bevor der erste Matrixwerkstoff 86 versintert; das flüssige Stütz material 93 kann sich während des Sinterprozesses im ersten Matrixwerkstoff 86 verteilen und den Sintervorgang als Infiltrat unterstützen. Wenn die Schmelztemperatur Ts chmeiz des Stützmaterials 93 höher als die Sintertemperatur Tsmter des ersten Matrixwerkstoffes 86 ist, verbleibt das Stützmaterial 93 beim Aufheizen in seinem pulver- oder granulatförmigen Zu stand und kann nach dem Sintervorgang problemlos vom fertigen Bearbeitungssegment ent fernt werden.

FIGN. 8A-D zeigen die Herstellung des Grünlings 82 mithilfe des erfindungsgemäßen Ver fahrens zur Herstellung eines Grünlings. Der Grünling 82 wird aus dem ersten Matrixwerk stoff 86, den ersten Hartstoffpartikeln 87, den zweiten Hartstoffpartikeln 88 und dem Stütz material 93 aufgebaut.

Die Herstellung des Grünlings 82 startet mit einer Folge eines ersten und zweiten Schrittes, die einfach oder mehrfach (N-fach mit N > 1) durchgeführt werden kann; beim Grünling 82 wird die Folge des ersten und zweiten Schrittes zweifach durchgeführt. Im ersten Schritt der ersten Folge wird eine Matrixschicht 101 aus einem ersten Bereich 102 und einem zweiten Bereich 103 aufgetragen, wobei im ersten Bereich 102 der erste Matrixwerkstoff 86 und im zweiten Bereich 103 das Stützmaterial 93 aufgetragen wird (FIG. 8A). Im zweiten Schritt der ersten Folge werden die erste Hartstoffpartikel 87 gemäß dem definierten ersten Partikel muster in der Matrixschicht 101 angeordnet, wobei die ersten Hartstoffpartikel 87 in einem Übergangsbereich 105 zwischen dem ersten Bereich 102 und zweiten Bereich 103 angeord net werden (FIG. 8B). FIGN. 8C und 8D zeigen den Grünling 82 beim ersten Schritt der zwei ten Folge (FIG. 8C) und beim zweiten Schritt der zweiten Folge (FIG. 8D).