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Title:
METHOD FOR PRODUCING A LAMINATE, LAMINATE, AND SET OF PANELS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2017/162620
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a laminate (100, 150,188), in which a stack (60, 120, 184) to be pressed is provided, wherein at least one substrate layer (64, 124, 174), in particular a wooden material layer, and a decorative paper layer (66, 126, 182) are arranged one above the other, and wherein the stack (60, 120, 184) is pressed to form a laminate (100, 150, 188). The decorative paper layer (66, 126, 182) is provided such that at least two printed decorative paper sheets (72, 74, 136, 138) or decorative paper webs (178a-b) are arranged side-by-side, wherein at least one of the at least two decorative paper webs (178a-b) is printed on by means of digital printing. The invention further relates to a laminate (100, 150, 188) produced using said method, and to a set of panels (110), wherein the panels (110) are produced from the above-described laminate (100, 150, 188).

Inventors:
FISCHER KLAUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2017/056614
Publication Date:
September 28, 2017
Filing Date:
March 21, 2017
Export Citation:
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Assignee:
FRITZ EGGER GMBH & CO OG (AT)
International Classes:
B44C5/04; B32B3/14
Domestic Patent References:
WO2010000405A12010-01-07
Foreign References:
US20040045240A12004-03-11
EP2695746A12014-02-12
DE19602064C11997-03-20
Attorney, Agent or Firm:
COHAUSZ & FLORACK (DE)
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

Verfahren zur Herstellung eines Laminats (100, 150, 188),

bei dem ein zu verpressender Stapel (60, 120, 184) bereitgestellt wird, indem mindestens eine Substratlage (64, 124, 174), insbesondere eine

Holzwerkstofflage, und eine Dekorpapierlage (66, 126, 182) übereinander angeordnet werden, und

bei dem der Stapel (60, 120, 184) zu einem Laminat (100, 150, 188) verpresst wird,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dekorpapierlage (66, 126, 182) dadurch bereitgestellt wird, dass mindestens zwei bedruckte Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) oder

Dekorpapierbahnen (178a-b) nebeneinander angeordnet werden, wobei mindestens einer der mindestens zwei Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) bzw. mindestens eine der mindestens zwei Dekorpapierbahnen (178a-b) mittels Digitaldruck bedruckt ist.

Verfahren nach Anspruch 1,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dekorpapierlage (66, 126, 182) dadurch bereitgestellt wird, dass mindestens zwei mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) oder Dekorpapierbahnen (178a-b) nebeneinander angeordnet werden.

Verfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass die mindestens zwei Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) jeweils ein Dekor (48, 76) ohne Dekorbildwiederholungen aufweisen bzw. die mindestens zwei Dekorpapierbahnen (178a-b) auf einer Länge von mindestens 2 m, vorzugsweise von mindestens 5,2 m, jeweils ein Dekor ohne Dekorbildwiederholungen aufweisen.

Verfahren nach Anspruch 2 oder 3,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dekore der mindestens zwei Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) so gewählt sind, dass auf der Dekorpapierlage (66, 126) keine

Dekorbildwiederholungen auftreten, bzw. die Dekore der mindestens zwei Dekorpapierbahnen (178a-b) so gewählt sind, dass auf der Dekorpapierlage (182) über eine Länge von mindestens 5,2 m keine Dekorbildwiederholungen auftreten.

Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dekorpapierbögen (72, 74; 126, 128) bzw. Dekorpapierbahnen (178a-b) bereitgestellt werden durch ein Verfahren, bei dem eine Papierbahn (42) durch einen Digitaldrucker (44) mit einem Dekorbild (50) bedruckt wird, das eine Dekorbildlänge (52) von mindestens 2,6 m, vorzugsweise von mindestens 5,2 m, besonders bevorzugt von mindestens 10,4 m aufweist.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Substratlage (124, 174) dadurch bereitgestellt wird, dass mindestens zwei Substratplatten (132, 134) hintereinander angeordnet werden.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Stapel (184) kontinuierlich bereitgestellt wird, indem eine

kontinuierliche Substratlage und eine kontinuierliche Dekorpapierlage übereinander angeordnet werden, wobei die kontinuierliche Substratlage vorzugsweise dadurch bereitgestellt wird, dass eine Mehrzahl von Substratplatten (170) hintereinander angeordnet werden, und wobei die kontinuierliche Dekorpapierlage vorzugsweise dadurch bereitgestellt wird, dass mindestens zwei mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbahnen (178a-b) nebeneinander angeordnet werden, und dass der kontinuierlich bereitgestellte Stapel (184) kontinuierlich in einer Durchlaufpresse (186) verpresst wird.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass der zu verpressende Stapel (60, 120, 184) bereitstellt wird, indem

mindestens eine Substratlage (64, 124, 174), eine Dekorpapierlage (66, 126, 182) und mindestens eine weitere Papierlage (62, 122, 128), übereinander angeordnet werden, wobei die weitere Papierlage (62, 122, 128) einen Papierbogen (68, 130, 140) aufweist, der sich über die mindestens zwei Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) erstreckt, bzw. eine Papierbahn aufweist, die sie über die mindestens zwei Dekorpapierbahnen (178a-b) erstreckt.

Verfahren nach Anspruch 8,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine der mindestens einen weiteren Papierlage eine Gegenzugpapierlage (62, 122) ist, die auf der der Dekorpapierlage (66, 126) abgewandten Seite der Substratlage (64, 124) angeordnet ist.

Verfahren nach Anspruch 8 oder 9,

dadurch gekennzeichnet,

dass eine der mindestens einen weiteren Papierlage eine Overlaypapierlage (128) ist, die auf der der Substratlage (124) abgewandten Seite der

Dekorpapierlage (126) angeordnet ist.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet,

dass die mindestens zwei Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) bzw. Dekorpapierbahnen (178a-b) entsprechend der auf die Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) bzw. Dekorpapierbahnen (178a-b) aufgedruckten Dekore beim Anordnen des Stapels (60, 120) in vordefinierter Weise zueinander ausgerichtet werden, insbesondere anhand von auf den Dekorpapierbögen bzw.

Dekorpapierbahnen aufgedruckten Ausrichtungsmarkierungen (202a-b).

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) bzw. Dekorpapierbahnen (178a-b) jeweils eine Breite von weniger als 2 m, insbesondere weniger als 1,5 m, und eine Länge von mehr als 2 m, insbesondere mehr als 4 m aufweisen.

Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Substratlage (64, 124, 174) eine Breite zwischen 2 und 2,1 m aufweist und für die Dekorpapierlage (66, 126, 182) zwei Dekorpapierbögen (72, 74; 136, 138) bzw. Dekorpapierbahnen (178a-b) mit einer Breite von jeweils zwischen 0,99 und 1,05 m verwendet werden. 14. Laminat (100, 150, 188), insbesondere Holzwerkstofflaminat, hergestellt mit einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13.

15. Satz von Paneelen (110), wobei die Paneele (110) aus einem Laminat (100, 150, 188) nach Anspruch 14 hergestellt sind.

Description:
Verfahren zur Herstellung eines Laminats,

Laminat und Satz von Paneelen

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Laminats, insbesondere eines Holzwerkstofflaminats, bei dem ein zu verpressender Stapel bereitgestellt wird, indem mindestens eine Substratlage und eine Dekorpapierlage übereinander angeordnet werden, und bei dem der Stapel zu einem Laminat verpresst wird.

Weiterhin betrifft die Erfindung ein entsprechend hergestelltes Laminat sowie einen daraus hergestellten Satz von Paneelen. Laminate, insbesondere Holzwerkstofflaminate, werden zum Beispiel zur Herstellung von Möbelteilen oder Fußbodenpaneelen eingesetzt. Bei der Herstellung solcher Laminate wird typischerweise ein bedruckter Dekorpapierbögen auf eine

Substratplatte, beispielsweise auf eine Holzwerkstoffplatte, aufgelegt und mit dieser verpresst. Für die Substratplatten und Dekorpapierbögen hat sich in der Industrie ein Standardmaß mit einer Länge zwischen 5,2 und 5,7 m und einer Breite zwischen 2 und 2,1 m durchgesetzt, das auch als Ganzformat bezeichnet wird. Da das Ganzformat kein offizieller Standard ist, können die genaue Länge und Breite der Ganzformate von Hersteller zu Hersteller leicht variieren, liegen aber standardmäßig in den zuvor angegebenen Bereichen.

Die Dekorpapiere werden typischerweise im Walzenauftrag bedruckt. Zu diesem Zweck werden Druckwalzen verwendet, auf deren Oberfläche das aufzudruckende Dekor eingraviert ist. Beim Drucken wird Druckfarbe auf die Walze aufgebracht und durch die Druckwalze auf das Papier übertragen. Zur Herstellung eines farbigen Dekorpapiers werden typischerweise mehrere hintereinander angeordnete

Druckwalzen verwendet, um verschiedene Grundfarben auf das Papier aufzubringen, die zusammen das gewünschte Dekor ergeben. Die Herstellung von Dekorpapieren durch Walzendruck hat den Nachteil, dass sich das Dekorbild nach einmaligem Umlauf der Walze wiederholt. Da die Druckwalzen aus technischen Gründen und Praktikabilitätsgründen nicht beliebig groß ausgebildet werden können, wiederholt sich das Dekorbild mehrfach auf einem Dekorpapier im Ganzformat. Typischerweise weisen die heutzutage verwendeten Walzen einen Umfang von 1,3 m auf, so dass sich das Dekorbild auf der Länge des Ganzformats viermal wiederholt.

Dies führt jedoch dazu, dass aus den Laminaten hergestellte Fußbodenpaneele häufig ein identisches oder teilweise identisches Dekor aufweisen. Ein Fußbodenbelag, der aus Fußbodenpaneelen mit sich häufig wiederholenden Dekorbildern gebildet ist, wirkt jedoch häufig unnatürlich und es ist für den Betrachter schnell ersichtlich, dass es sich nicht um einen Holzfußboden aus gewachsenem Holz handelt. Ein Ansatz, um dieses Problem zu überwinden, besteht im Digitaldruck. Da das

Druckbild beim Digitaldruck nicht an die Größe einer Walze gebunden ist, können für den Druck im Prinzip beliebig große Dekorbildvorlagen verwendet werden, ohne dass sich das Dekorbild wiederholt. Dadurch wäre es im Prinzip möglich, ein Laminat im Ganzformat herzustellen, dass nur wenige oder auch keine Dekorbildwiederholungen aufweist, vergleichbar mit einem Parkett- oder Echtholzfurnierboden.

Aus der WO 2010/000405 AI ist ein Verfahren zum Bedrucken von Druckpapier mit einer Ganzformatbreite von 2,07 m von der Rolle im Digitaldruck bekannt. In der Praxis hat sich der Digitaldruck bisher allerdings als nicht praktikabel herausgestellt. Zwar gibt es digitale Plotter, die Papierbögen in Ganzformatbreite mit einem Dekorbild bedrucken können. Diese Plotter erreichen jedoch maximal

Druckleistungen von etwa 300 m 2 pro Stunde. Demgegenüber kann beim

Walzendruck eine Druckleistung von 30.000 m 2 pro Stunde erreicht werden. Der Digitaldruck ist gegenüber dem Walzendruck damit nicht wirtschaftlich einsetzbar. Zwar gibt es auch schnellere Digitaldrucker mit höherer Druckleistung; diese sind jedoch nicht in der erforderlichen Breite verfügbar, so dass mit diesen Druckern keine Dekorpapierbögen für Ganzformate hergestellt werden können. Da sich das

Ganzformat industriell als Standard durchgesetzt hat, ist es auch nicht möglich, stattdessen kleinere Formate zu verwenden.

Vor diesem Hintergrund liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zu Grunde, ein Verfahren zur wirtschaftlichen Herstellung eines Laminats sowie ein entsprechend hergestelltes Laminat mit weniger oder ohne Dekorbildwiederholungen zur

Verfügung zu stellen.

Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren zur Herstellung eines Laminats,

insbesondere Holzwerkstofflaminats, bei dem ein zu verpressender Stapel

bereitgestellt wird, indem mindestens eine Substratlage und eine Dekorpapierlage übereinander angeordnet werden und bei dem der Stapel zu einem Laminat verpresst wird, erfindungsgemäß zumindest teilweise dadurch gelöst, dass die Dekorpapierlage dadurch bereitgestellt wird, dass mindestens zwei bedruckte Dekorpapierbögen oder Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden, wobei mindestens einer der mindestens zwei Dekorpapierbögen bzw. mindestens eine der mindestens zwei Dekorpapierbahnen mittels Digitaldruck bedruckt ist. Vorzugsweise wird die

Dekorpapierlage dadurch bereitgestellt, dass mindestens zwei mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbögen oder Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden. Es wurde erkannt, dass sich Laminate mit vollflächig individuellem Dekor

wirtschaftlich dadurch herstellen lassen, dass zwei durch Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden, um die Substratlage möglichst vollflächig mit Dekorpapier verpressen zu können.

Dadurch können insbesondere Substratlagen mit Ganzformat-Breite im Wesentlichen vollflächig, ggf. mit einem geringen Spaltmaß zwischen den Dekorpapierbögen bzw. - bahnen, mit einem digitalbedruckten Dekor versehen werden. Bei dem Dekor kann es sich beispielsweise um ein Holzdekor handeln. Da pro hergestelltem Laminat mindestens zwei Dekorpapierbögen oder -bahnen verwendet werden, reduziert sich die Breite der einzelnen Dekorpapierbögen bzw. -bahnen, so dass die schmaleren Dekorpapierbögen bzw. -bahnen mit Digitaldruckern bedruckt werden können, die einen erheblich höheren Durchsatz aufweisen, als die für große Papierbreiten ausgelegten Digitalplotter.

Das Verfahren dient zur Herstellung eines Laminats, insbesondere eines

Holzwerkstofflaminats. Unter einem Laminat wird ein Mehrschichtprodukt verstanden, das durch Verpressen einer Substratlage mit mindestens einer weiteren Lage, insbesondere einer Papierlage, hergestellt wird. Derartige Laminate,

insbesondere Holzwerkstofflaminate, werden vor allem im Möbelbau und

insbesondere für die Herstellung von Paneelen, insbesondere Fußboden-, Wand- oder Deckenpaneelen verwendet.

Bei dem Verfahren wird ein zu verpressender Stapel bereitgestellt, indem mindestens eine Substratlage und eine Dekorpapierlage übereinander angeordnet werden. Bei der Substratlage kann es sich insbesondere um eine Holzwerkstoffplatte handeln, beispielsweise um eine Spanplatte oder eine Faserplatte, wie zum Beispiel eine MDF- oder HDF-Platte. Ebenso können für die Substratlage andere Werkstoffe verwendet werden, zum Beispiel aus Kunststoffen oder aus Kunststoffgemischen mit Holz- und/oder Papierfaseranteilen, wie zum Beispiel WPC (wood-plastic-composite)- Werkstoffe, oder auch Mineralstoffanteilen. Weiterhin sind für die Substratlage auch Werkstoffe auf Basis von Kunstharz enthaltenden Papierlagen, insbesondere Schichtstoffe oder Kompaktplatten, verwendbar. So kann für die Substratlage insbesondere auch ein sogenanntes

Imprägnat verwendet werden. Unter einem Imprägnat wird vorliegend ein

Papiersubstrat verstanden, das mit einem Harz imprägniert und vorzugsweise anschließend getrocknet wurde. Bei dem Harz kann es sich beispielsweise um ein

Aminoharz, insbesondere Melaminharz oder Harnstoffharz, ein Polyurethanharz, ein Acrylharz oder Mischungen daraus handeln. Auf diese Weise lassen sich mit dem beschriebenen Verfahren beispielsweise Hochdruckschichtstoffe und insbesondere auch kontinuierlich hergestellte Laminate herstellen, die beispielsweise in der Möbelindustrie Anwendung finden.

Für die Substratlage kommen im Prinzip auch keramische Werkstoffe in Betracht.

Unter einem Dekorpapier wird Papier verstanden, das mit einem Dekor versehen ist. Unter einem Dekor wird eine Gestaltung einer Oberfläche durch Farben und Muster verstanden. Das Dekor eines Dekorpapiers gibt damit das optische Erscheinungsbild des herzustellenden Laminats vor. Unter einem Dekorbild wird vorliegend ein Bild vorgegebener Größe, insbesondere mit vorgegebenen Strukturen, Mustern und/oder Farben verstanden, das für ein Dekor verwendet wird. Ist die mit dem Dekor zu versehene Oberfläche größer als das Dekorbild, so wird das Dekorbild im Dekor typischerweise mehrfach wiederholt, bis die gesamte mit Dekor zu versehende Oberfläche ausgefüllt ist. Diese Wiederholungen werden vorliegend als

Dekorbildwiederholungen bezeichnet. Mit anderen Worten wird unter

Dekorbildwiederholungen verstanden, dass ein Dekor mehrere identische

Dekorabschnitte aufweist, d.h. dass ein Dekorbild oder Teile davon mehrfach im Dekor auftreten.

Die Breite des Stapels wird durch die Breite der Substratlage vorgegeben. Die Breite der Dekorpapierlage ist insbesondere an die Breite der Substratlage angepasst, so dass die Dekorpapierlage die Substratlage im Wesentlichen in voller Breite überdeckt. Die Substratlage kann beispielsweise eine rechteckige Form mit einer vorgegebenen Länge und einer vorgegebenen Breite aufweisen. In diesem Fall ist auch die Länge der Dekorpapierlage vorzugsweise an die Länge und Breite der Substratlage angepasst, so dass die Dekorpapierlage die Substratlage im Wesentlichen vollflächig überdeckt. Bei der Substratlage kann es sich auch um eine quasi kontinuierliche Substratlage mit vorgegebener Breite und beliebiger bzw. unbestimmter Länge handeln, beispielsweise aus hintereinander angeordneten Substratplatten oder aus einer kontinuierlichen, vorzugsweise imprägnierten Papierbahn. In diesem Fall wird die Dekorpapierlage vorzugsweise ebenfalls als kontinuierliche Dekorpapierlage mit entsprechender Breite bereitgestellt. Die Substratlage und die Dekorpapierlage werden zu einem Stapel übereinander angeordnet. Zusätzlich können auch noch weitere Lagen, wie zum Beispiel eine Overlaypapierlage, vorgesehen werden. Auch zwischen der Substratlage und der Dekorpapierlage können eine oder mehrere weitere Lagen, sogenannte

Underlaylagen, angeordnet werden.

Um die einzelnen Lagen des Stapels beim nachfolgenden Verpressen fest miteinander verbinden zu können, ist insbesondere mindestens eine Lage des Stapels mit einem Harz versehen. Insbesondere kann es sich bei dem Dekorpapier um ein mit Harz imprägniertes Dekorpapier handeln. Als Harz kommt beispielsweise ein Aminoharz, insbesondere Melaminharz oder Harnstoffharz, ein Polyurethanharz, insbesondere wässriges Polyurethanharz, ein Acrylharz oder Mischungen daraus in Betracht.

Bei dem Verfahren wird der Stapel zu einem Laminat verpresst, wobei die einzelnen Lagen des Stapels insbesondere durch ein Harz miteinander verklebt werden.

Vorzugsweise führt das Verpressen zu einem Aushärten des Harzes, so dass die einzelnen Lagen dauerhaft und fest miteinander verbunden werden. Auf diese Weise ergibt sich ein zusammenhängendes Laminat, also ein mehrschichtiges Bauteil, in dem die einzelnen Schichten fest miteinander verbunden sind. Um einen festen Verbund der einzelnen Schichten zu erreichen bzw. das Aushärten eines Harzes

herbeizuführen, erfolgt das Verpressen vorzugsweise unter Druck- und

Temperatureinwirkung. Das Verpressen kann beispielsweise in einer Kurztaktpresse oder auch in einer kontinuierlichen Durchlaufpresse, insbesondere in einer

Bandpresse, erfolgen. Die unverpressten Bestandteile des Stapels werden vorliegend jeweils als Lagen und die verpressten Bestandteile des Laminats jeweils als Schichten bezeichnet. Bei dem Verfahren wird die Dekorpapierlage dadurch bereitgestellt, dass mindestens zwei bedruckte Dekorpapierbögen oder Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden, wobei mindestens einer der mindestens zwei Dekorpapierbögen bzw. mindestens eine der mindestens zwei Dekorpapierbahnen mittels Digitaldruck bedruckt ist. Vorzugsweise wird die Dekorpapierlage dadurch bereitgestellt, dass mindestens zwei mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbögen oder

Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden. Die Dekorpapierlage wird demnach aus mehreren einzelnen Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen zusammengesetzt, indem die einzelnen Dekorpapierbögen bzw. -bahnen zu einer größeren Dekorpapierlage nebeneinander gelegt werden. Die einzelnen

Dekorpapierbögen bzw. -bahnen weisen daher insbesondere eine geringere Breite auf als die Breite der gesamten Dekorpapierlage. Beispielsweise können zwei

Dekorpapierbögen oder -bahnen mit jeweils der halben Breite der Dekorpapierlage nebeneinander angeordnet werden, so dass sie die gesamte Breite der

Dekorpapierlage überdecken.

Unter einem Dekorpapierbögen wird vorliegend ein zusammenhängendes Stück Dekorpapier vorgegebener Größe verstanden. Unter einer Dekorpapierbahn wird vorliegend eine zusammenhängende, kontinuierliche Bahn Dekorpapier mit vorgegebener Breite verstanden. Dadurch, dass die Dekorpapierbögen bzw. -bahnen eine geringere Breite aufweisen als die Dekorpapierlage, ist es möglich, das Dekor der Dekorpapierbögen bzw. -bahnen mit verfügbaren Digitaldruckern aufzubringen, die eine ausreichende Druckgeschwindigkeit für eine wirtschaftliche Produktion aufweisen.

Die oben genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß weiterhin zumindest teilweise gelöst durch ein Laminat, insbesondere Holzwerkstofflaminat, hergestellt mit dem zuvor beschrieben Verfahren oder einer Ausführungsform davon. Außerdem wird die oben genannte Aufgabe erfindungsgemäß zumindest teilweise gelöst durch einen Satz von Paneelen, wobei die Paneele aus dem zuvor beschriebenen Laminat hergestellt sind.

Das mit dem beschriebenen Verfahren hergestellte Laminat hat vorzugsweise

Ganzformat und weist ein Dekor mit möglichst wenigen Dekorbildwiederholungen, vorzugsweise keinen Dekorbildwiederholungen auf.

Aus einem solchen Laminat lässt sich ein Satz von Paneelen, beispielsweise

Fußbodenpaneelen herstellen, die möglichst wenige Paneele mit identischen oder teilweise identischen Dekoranteilen aufweisen. Mit einem solchen Satz von Paneelen kann daher ein Fußboden verlegt werden, der möglichst wenige

Dekorbildwiederholungen und daher eine möglichst natürliche Optik aufweist. Der Satz von Paneelen kann beispielsweise in einem Paket konfektioniert sein. Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen des Verfahrens, des Laminats und des Satzes von Paneelen beschrieben, wobei die einzelnen Ausführungsformen jeweils sowohl für das Verfahren, das Laminat und den Satz von Paneelen anwendbar sind. Die einzelnen Ausführungsformen können zudem beliebig untereinander kombiniert werden.

Bei einer ersten Ausführungsform weisen die mindestens zwei Dekorpapierbögen jeweils ein Dekor ohne Dekorbildwiederholungen auf. Die einzelnen

Dekorpapierbögen weisen demnach jeweils ein Dekor auf, das keine

Dekorbildabschnitte aufweist, die auf demselben Dekorpapierbögen mehrfach auftreten. Bei einer entsprechenden Ausführungsform weisen die mindestens zwei Dekorpapierbahnen auf einer Länge von mindestens 2 m, vorzugsweise von mindestens 5,2 m jeweils ein Dekor ohne Dekorbildwiederholungen auf. Auf diese Weise können die Dekorbildwiederholungen der gesamten Dekorlage des

hergestellten Laminats reduziert werden. Bei einer weiteren Ausführungsform sind die Dekore der mindestens zwei

Dekorpapierbögen so gewählt, dass auf der Dekorpapierlage keine

Dekorbildwiederholungen auftreten. Demnach treten Dekorabschnitte eines der Dekorpapierbögen nicht nur nicht mehrfach auf demselben Dekorpapierbögen auf, sondern auch nicht auf dem mindestens einen weiteren Dekorpapierbögen. Bei einer entsprechenden Ausführungsform sind die Dekore der mindestens zwei

Dekorpapierbahnen so gewählt, dass auf der Dekorpapierlage über eine Länge von mindestens 5,2 m keine Dekorbildwiederholungen auftreten. Indem die Dekore der mehreren, nebeneinander anzuordnenden Dekorpapierbögen bzw. -bahnen aufeinander abgestimmt werden, so dass auch Bogen- bzw. Bahn-übergreifend keine Dekorbildwiederholungen auftreten, können Dekorbildwiederholungen auf der gesamten Dekorpapierlage des hergestellten Laminats zumindest über die Länge des Ganzformats vermieden werden. Bei einer weiteren Ausführungsform werden die Dekorpapierbögen bzw.

Dekorpapierbahnen durch ein Verfahren bereitgestellt, bei dem eine Papierbahn durch einen Digitaldrucker mit einem Dekorbild bedruckt wird, das eine

Dekorbildlänge von mindestens 2,6 m, vorzugsweise von mindestens 5,2 m, besonders bevorzugt von mindestens 10,4 m aufweist. Die Dekorbildlänge kann insbesondere etwa ein Vielfaches der halben Ganzformatlänge, beispielsweise ein Vielfaches von 2,6 m, betragen. Für die Verwendung von Dekorpapierbögen kann die dadurch

entstehende Dekorpapierbahn zu Dekorpapierbögen abgelängt, insbesondere geschnitten werden. Unter der Dekorbildlänge wird die Länge des Dekorbilds verstanden, d.h. der Abstand auf der Dekorpapierbahn, in dem sich ein gedrucktes Dekorbild wiederholt. Da die bei der Herstellung von Dekorpapier verwendete Papierbahn eine erheblich größere Länge hat, als ein für das Dekor verwendetes Dekorbild, wird das Dekorbild vom Digitaldrucker mehrfach hintereinander gedruckt, um die Papierbahn kontinuierlich bedrucken zu können. Die Dekorbildlänge entspricht demnach der Länge eines gedruckten Dekorbildes auf der Papierbahn. Durch eine Dekorbildlänge von vorzugsweise mindestens 2,6 m, vorzugsweise mindestens 5,2 m wird erreicht, dass sich eine Dekorbildlänge im Wesentlichen über die halbe, vorzugsweise die gesamte Ganzformatlänge erstreckt. Dadurch kann ein Dekorpapierbogen bzw. -band in Ganzformatlänge ohne Dekorbildwiederholungen hergestellt werden. Durch eine Dekorbildlänge von mindestens 10,4 m können sogar zwei Dekorpapierbogen in Ganzformatlänge hintereinander hergestellt werden, ohne dass auf den jeweiligen Dekorpapierbogen und auf der Gesamtheit beider

Dekorpapierbogen Dekorbildwiederholungen auftreten. Auf diese Weise hergestellte Dekorpapierbogen werden vorzugsweise verwendet, um nebeneinander angeordnet die Dekorpapierlage des Stapels zu bilden.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird die Substratlage dadurch bereitgestellt, dass mindestens zwei Substratplatten, beispielsweise Holzwerkstoffplatten, hintereinander angeordnet werden. Die Substratlage kann demnach mehrere

Substratplatten umfassen. Beispielsweise können zwei Substratplatten im Halbformat zu einer Substratlage im Ganzformat zusammengelegt werden. Unter dem Halbformat wird das in der Länge halbierte Ganzformat verstanden, also ein Format mit einer Länge zwischen 2,6 und 2,85 m und einer Breite zwischen 2 und 2,1 m. Alternativ kann für die Substratlage auch eine einzelne Substratplatte verwendet werden, die die entsprechende Länge und Breite aufweist, insbesondere eine

Substratplatte mit der Länge und Breite des Ganzformats.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird der Stapel kontinuierlich bereitgestellt, indem eine kontinuierliche Substratlage und eine kontinuierliche Dekorpapierlage übereinander angeordnet werden.

Die kontinuierliche Substratlage kann beispielsweise dadurch bereitgestellt werden, dass eine Mehrzahl von Substratplatten hintereinander angeordnet werden. Die Substratplatten werden vorzugsweise auf Stoß hintereinander angeordnet, so dass die Kanten der Substratplatten einander berühren oder höchstens einen kleinen Abstand, von vorzugsweise wenigen Millimetern, auseinander liegen. Zwischen den Kanten der Substratplatten kann auch gezielt ein kleiner Abstand eingestellt werden, um ein unregelmäßiges Papierwachstum beim Imprägnieren auszugleichen. Alternativ kann als kontinuierliche Substratlage auch eine vorzugsweise imprägnierte Papierbahn bereitgestellt werden, also ein sogenanntes Imprägnat. Die

kontinuierliche Dekorpapierlage wird vorzugsweise dadurch bereitgestellt, dass mindestens zwei mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden. Der kontinuierlich bereitgestellte Stapel wird vorzugsweise kontinuierlich in einer Durchlaufpresse, insbesondere in einer Bandpresse, verpresst. Auf diese Weise ist eine kontinuierliche Herstellung des Laminats möglich. Bei den Dekorpapierbahnen kann es sich beispielsweise um bedruckte Papierbahnen handeln, die von einer Rolle abgewickelt werden. Bei einer weiteren Ausführungsform wird der zu verpressende Stapel bereitstellt, indem mindestens eine Substratlage, eine Dekorpapierlage und mindestens eine weitere Papierlage übereinander angeordnet werden, wobei die weitere Papierlage einen Papierbogen aufweist, der sich über die mindestens zwei Dekorpapierbögen erstreckt, bzw. eine Papierbahn aufweist, die sich über die mindestens zwei

Dekorpapierbahnen erstreckt. Bei der weiteren Papierlage kann es sich insbesondere um eine unbedruckte Overlay-Papierlage handeln oder um eine bedruckte Overlay- Papierlage, die mit einem anderen Druckverfahren, beispielsweise mit einem

Walzendruckverfahren, bedruckt wurde. Ein Papierbogen, der nicht im Digitaldruck, sondern im Walzendruckverfahren bedruckt ist, kann ohne weiteres mit guten

Druckgeschwindigkeiten in einer größeren Breite bereitgestellt werden, als die im Digitaldruck bedruckten Dekorpapiere. Grundsätzlich können aber auch mit

Digitaldruck versehene Overlay-Papierlagen verwendet werden.

Durch einen sich über mindestens zwei Dekorpapierbögen erstreckenden

Papierbogen kann der Stapel stabilisiert werden, so dass einzelne Komponenten des Stapels sich nicht gegeneinander verschieben, zum Beispiel beim Transport zu einer anschließenden kontinuierlichen Durchlauf- oder Kurztaktpresse. Weiterhin fördert ein sich über mindestens zwei Dekorpapierbögen erstreckender Papierbogen den Zusammenhalt des fertigen Laminats. Bei einer weiteren Ausführungsform ist eine der mindestens einen weiteren

Papierlage eine Gegenzugpapierlage, die auf der der Dekorpapierlage abgewandten Seite der Substratlage angeordnet ist. Auf diese Weise kann der Stapel stabilisiert werden, und zwar insbesondere dann, wenn die Substratlage mindestens zwei hintereinander angeordnete Substratplatten umfasst. In diesem Fall führt der

Papierbogen bzw. die Papierbahn der Gegenzugpapierlage zudem zu einem besseren Zusammenhalt des hergestellten Laminats, insbesondere an der Stoßkante der mindestens zwei Substratplatten.

Der Papierbogen bzw. die Papierbahn der Gegenzugpapierlage ist vorzugsweise mit Harz imprägniert, um ein Verziehen des Laminats zu verhindern.

Bei einer weiteren Ausführungsform ist die mindestens eine weitere Papierlage eine Overlaypapierlage, die auf der der Substratlage abgewandten Seite der

Dekorpapierlage und somit oberhalb der Dekorpapierlage angeordnet ist. Durch den Papierbogen der Overlaypapierlage kann die Position der mindestens zwei

nebeneinander angeordneten Dekorpapierbögen bzw. -bahnen zueinander fixiert werden, insbesondere beim Transport des Stapels. Weiterhin führt der Papierbogen der Overlaypapierlage zu einem besseren Zusammenhalt des hergestellten Laminats, insbesondere an der Stoßkante der mindestens zwei Dekorpapierbögen bzw. -bahnen. Die Overlaypapierlage kann mit einem Harz imprägniert sein. Weiterhin kann die Overlaypapierlage abriebfeste Partikel aufweisen, so dass ein abriebfestes Laminat, beispielsweise für Fußbodenpaneele hergestellt werden kann.

Bei einer weiteren Ausführungsform werden für die Dekorpapierlage mindestens zwei mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen verwendet, die sich hinsichtlich ihres Dekorbildes in Bezug auf Farbe und/oder Druckstruktur unterscheiden. Auf diese Weise können unterschiedliche Dekorbilder, beispielsweise zwei verschiedene Holzdekore wie zum Beispiel ein Ahorn- und ein Eichendekor, miteinander in einem gleichzeitigen Pressvorgang auf einer

gemeinsamen Substratlage verpresst werden. Dies ermöglicht eine erhöhte

Variantenvielfalt an zu verpressenden Dekorbildern in einem vorgegebenen

Arbeitszeitraum.

Bei einer weiteren Ausführungsform wird die Dekorpapierlage dadurch bereitgestellt, dass mindestens drei, vorzugsweise mindestens vier mittels Digitaldruck bedruckte Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen nebeneinander angeordnet werden. Auf diese Weise kann die Breite der Dekorpapierbögen bzw. -bahnen weiter reduziert werden, so dass schnellere Digitaldrucker verwendbar sind. Werden Dekorbögen bzw. Dekorbahnen verwendet, die sich hinsichtlich ihres Dekorbildes in Bezug auf Farbe und/oder Druckstruktur unterscheiden, lassen sich auf diese Weise zudem

verschiedene Dekorbilder, beispielsweise verschiedene Holzdekore, gleichzeitig verwenden. Dies ermöglicht neben einer erhöhten Variantenvielfalt insbesondere auch kleinere Produktionsmengen für ein bestimmtes Dekorbild.

Bei einer weiteren Ausführungsform werden mindestens zwei Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen entsprechend der auf die Dekorpapierbögen bzw.

Dekorpapierbahnen aufgedruckten Dekore beim Anordnen des Stapels in

vordefinierter Weise zueinander ausgerichtet, insbesondere anhand von auf den Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen aufgedruckten

Ausrichtungsmarkierungen. Auf diese Weise können die Dekore der mindestens zwei Dekorpapierbögen bzw. -bahnen zu einem vordefinierten Gesamtdekor mit einer bestimmten Ausrichtung zueinander zusammengefügt werden.

Die aufgedruckten Ausrichtungsmarkierungen werden vorzugsweise jeweils am Dekorbildrand auf der Längsseite der Dekorpapierbögen bzw. der Dekorpapierbahn positioniert. Die Ausrichtungsmarkierungen sind vorzugsweise derart ausgestaltet, dass diese Markierungen von einer CCD-Zeilenkamera erkannt und erfasst werden können. Vorzugsweise werden die Bilddaten der Markierungen von einer Computersoftware verarbeitet und eine Maschinensteuerung übernimmt die Positionierung der

Dekorpapierbögen bzw. der Dekorpapierbahnen abhängig von den mit der

Computersoftware verarbeiteten Bilddaten der Markierung und/oder von einer Benutzereingabe, insbesondere von über den Computer einzugebenden

Positionsdaten auf der Substratlage. Somit ist es möglich, die Dekorpapierbögen bzw. -bahnen gemäß ihrer Position an ein in der Presse eingebautes und optional mit einer Struktur strukturierte Pressblech bzw. Pressband auszurichten.

Bei einer weiteren Ausführungsform werden mindestens zwei Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen entsprechend der auf die Dekorpapierbögen bzw.

Dekorpapierbahnen aufgedruckten Dekore beim Anordnen des Stapels in

vordefinierter Weise zueinander ausgerichtet, insbesondere anhand der Ausrichtung der Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen am Rand der Substratlage.

Vorzugsweise werden zwei Dekorpapierbögen bzw. -bahnen in ihrer Breite so angepasst bzw. zugeschnitten, dass ihre zusammengelegte Dekorpapierbreite im Wesentlichen der Breite der Substratlage entspricht. So können beispielsweise zwei Dekorpapierbögen von jeweils 1,035 m Breite gemeinsam zu einer einer Substratlage entsprechenden Gesamtbreite von 2,07 m zusammengelegt werden.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform befindet sich zwischen den

Dekorpapierbögen bzw. -bahnen an der Stoßstelle ihrer Positionierung in der Mitte der Substratlage, d.h. an den Stoßkanten, ein Spaltmaß, insbesondere von einigen Millimetern, beispielsweise 1-2 mm. Zu diesem Zweck werden die Breiten der Dekorpapierbögen bzw. -bahnen vorzugsweise um einen oder mehrere Millimeter schmaler vorgesehen, in obigem Beispiel z.B. 1,034 m. Auf diese Weise kann eine Beschädigung oder ein Knicken der Dekorpapierbögen bzw. -bahnen verhindert werden. Dies ist insbesondere bei spröden imprägnierten Dekorpapierbögen vorteilhaft. Bei einer weiteren Ausführungsform weisen die Dekorpapierbögen jeweils eine Breite von weniger als 2 m, insbesondere weniger als 1,5 m auf. Weiterhin weisen die Dekorpapierbögen vorzugsweise jeweils eine Länge von mehr als 2 m, insbesondere mehr als 4 m auf. Die Breite von weniger als 2 m, insbesondere weniger als 1,5 m erlaubt die Herstellung der Dekorpapierbögen unter Verwendung eines

Digitaldruckers mit hoher Druckleistung. Da die Dekorbildlänge beim Digitaldruck nicht durch geometrische Vorgaben beschränkt ist, können ohne weiteres

Dekorbildlängen von mehr als 2 m, insbesondere mehr als 4 m erzeugt werden. Daher weisen die Dekorpapierbögen vorzugsweise eine entsprechende Länge auf. Besonders bevorzugt weisen die Dekorpapierbögen etwa eine Ganzformatlänge zwischen 5,2 und 5,7 m auf.

Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen, wobei auf die beigefügte Zeichnung Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen

Fig. la-b ein Beispiel eines Verfahrens zur Herstellung eines Laminats aus dem

Stand der Technik,

Fig. 2a-e ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur

Herstellung eines Laminats sowie eines erfindungsgemäßen Laminats,

Fig. 3a-b ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Laminats sowie eines erfindungsgemäßen

Laminats,

Fig. 4 ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Laminats sowie eines erfindungsgemäßen

Laminats und Fig. 5 ein Beispiel von Ausrichtungsmarkierungen zur Ausrichtung zweier

Dekorpapierbögen bzw. Dekorpapierbahnen zueinander.

Anhand der Figuren la-b wird zunächst ein Verfahren zur Herstellung eines Laminats aus dem Stand der Technik erläutert.

Fig. la zeigt zunächst das Bedrucken einer Papierbahn 2 im Walzendruck, um eine bedruckte Dekorpapierbahn 4 mit einem Dekor 6 herzustellen. Die unbedruckte Papierbahn 2 wird zu diesem Zweck zwischen mehreren Walzenpaaren 8 aus jeweils einer Druckwalze 10 und einer Stützwalze 12 durchgeführt, von denen in Fig. la ein Walzenpaar dargestellt ist. Die Walzenoberfläche 14 der Druckwalze 10 ist mit einer dem aufzubringenden Dekor 6 entsprechenden Gravur 16 versehen. Beim

Druckvorgang wird die Walzenoberfläche 14 mit einer Farbe beaufschlagt (nicht dargestellt), so dass ein der Gravur 16 entsprechendes Dekorbild 17 auf die zwischen den sich drehenden Walzen durchgeführte Papierbahn 2 übertragen wird. Das Dekorbild 17 ist in Fig. la jeweils durch einen mit„A" markierten Dekorabschnitt gekennzeichnet. Die Druckwalze 10 dreht sich beim Bedrucken so, dass sich die Walzenoberfläche 14 mit derselben Geschwindigkeit bewegt wie die Papierbahn 2. Zum Auftrag mehrfarbiger Dekore wird die Papierbahn 2 durch mehrere solcher Walzenpaare 8 geführt, mit denen jeweils eine andere Farbe auf die Papierbahn 2 aufgebracht wird. Beispielsweise können vier Walzenpaare 8 für vier Grundfarben vorgesehen sein.

Durch die kontinuierliche Rotation der Druckwalze 10 wiederholt sich das Dekorbild 17 auf der Dekorpapierbahn 4 in gewissen Abständen, die dem Umfang der

Druckwalze 10 entsprechen. Diese Abstände werden als Dekorbildlänge 18

bezeichnet. Typische Druckwalzen aus dem Stand der Technik weisen einen Umfang von 1,3 m auf, so dass sich das Dekorbild 17 auf der Dekorpapierbahn entsprechend alle 1,3 m wiederholt. Das Dekorbild 17 hat demnach eine sogenannte Dekorbildlänge von 1,3 m. Die zuvor bedruckte und getrocknete Dekorpapierbahn 4 wird nach dem Bedrucken in einem separaten, weiteren Arbeitsschritt mit einem Harz imprägniert, getrocknet und in Dekorpapierbögen geschnitten, die entsprechend des Ganzformats eine Länge zwischen 5,2 und 5,7 m, beispielsweise von 5,24 m, aufweisen. Die Breite der

Dekorpapierbahn 4 bzw. der daraus geschnittenen Dekorpapierbögen betragen entsprechend der Breite des Ganzformats etwa 2,07 m.

Zur Herstellung eines Laminats, beispielsweise eines Holzwerkstofflaminats, wird ein auf diese Weise hergestellter Dekorpapierbögen 20 auf eine Substratplatte 22 im Ganzformat (5,62 m x 2,07 m) aufgelegt und mit dieser in einer Kurztaktpresse unter Druck- und Temperatureinwirkung zu einem Laminat 24 verpresst, wobei das Harz, mit dem der Dekorpapierbögen 20 imprägniert ist, die Schichten des Laminats miteinander verklebt. Das auf diese Weise hergestellte Laminat 24 ist in Fig. lb dargestellt. Das Laminat 24 kann nun in eine Mehrzahl von Paneelen geschnitten werden, um hieraus Fußbodenpaneele herzustellen.

Da sich das Dekorbild 17 auf der Dekorpapierbahn 4 alle 1,3 m wiederholt, weist auch das Laminat 24 ein sich mehrfach wiederholendes Dekorbild 17 auf. Daher weisen die aus dem Laminat 24 geschnitten Paneele zum Teil identische oder teilweise identische Dekore auf. Eine häufige Wiederholung von Dekorbildern führt jedoch insbesondere bei Paneelen für Fußböden zu einer unnatürlichen Fußbodenoptik. So sind in diesem Fall bei einer typischen Paneelbreite von 20 cm nur zehn verschiedene Panelltypen möglich. Im Folgenden wird nun anhand der Figuren 2a-e ein Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens sowie des erfindungsgemäßen Laminats beschrieben.

In dem in Fig. 2a schematisch dargestellten Verfahrensschritt wird zunächst eine Papierbahn 42 durch einen Digitaldrucker 44, zum Beispiel einen Inkjet-Drucker, geführt und dort mittels Digitaldruck bedruckt. Die dadurch entstehende

Dekorpapierbahn 46 weist ein individuell einstellbares Dekor 48 mit einem Dekorbild 50 von praktisch beliebig einstellbarer Dekorbildlänge 52 auf. Vorzugsweise weist das Dekorbild 50 eine Dekorbildlänge 52 von mindestens 2,6 m, weiter bevorzugt von mindestens 5,2 m auf, so dass sich das Dekorbild 50 auf der Länge des Ganzformats möglichst selten oder sogar gar nicht wiederholt. Besonders bevorzugt weist das Dekorbild 50 eine Dekorbildlänge 52 von mindestens 10,4 m auf, so dass aus der Dekorpapierbahn 46 zwei aufeinanderfolgende Dekorpapierbögen geschnitten werden können, bei denen weder im Dekor jedes einzelnen dieser Dekorpapierbögen, noch in der Gesamtheit aus beiden Dekoren eine Dekorwiederholung auftritt. Das Dekorbild 50 ist in Fig. 2a durch einen mit„A B" bezeichneten Dekorabschnitt gekennzeichnet. Das Dekorbild 50 kann beispielsweise ein Holzdekor zeigen.

Die Breite der Papierbahn 42 beträgt im vorliegenden Beispiel maximal 1,5 m, vorzugsweise maximal 1,1 m. Für derartige Papierbreiten sind schnelle Digitaldrucker verfügbar, mit denen Druckleistungen von mindestens 1.500 m 2 /h, vorzugsweise mindestens 3.000 m 2 /h erreicht werden können, so dass eine wirtschaftliche

Produktion ermöglicht wird. Digitalplotter, die für Papierbreiten von über 1,5 m geeignet sind, erlauben hingegen nur Druckleistungen von ca. 300 m 2 /h und sind daher nicht wirtschaftlich einsetzbar. Die Dekorpapierbahn 46 wird nach dem Bedrucken mit einem Harz imprägniert und getrocknet und anschließend in einzelne Dekorpapierbögen mit einer Länge von beispielsweise 5,24 m abgelängt.

Im einem nächsten, in Fig. 2b dargestellten Verfahrensschritt wird ein zu

verpressender Stapel 60 bereitgestellt, indem eine Gegenzugpapierlage 62, eine

Substratlage 64 und eine Dekorpapierlage 66 zum Stapel 60 übereinander angeordnet werden. Fig. 2b zeigt den Stapel 60 in Explosionsdarstellung. Für die

Gegenzugpapierlage 62 wird ein mit Harz imprägnierter Papierbogen 68 im

Ganzformat verwendet. Bei der Substratlage 64 handelt es sich in diesem Beispiel um eine Holzwerkstofflage. Entsprechend wird für die Substratlage 64 eine Holzwerkstoffplatte 70 im Ganzformat, zum Beispiel eine MDF-Faserplatte, verwendet.

Für die Dekorpapierlage 66 werden in diesem Beispiel zwei aus der Dekorpapierbahn 46 abgelängte Dekorpapierbögen 72, 74 verwendet. Die Dekorpapierbögen 72, 74 weisen entsprechend der Breite der Dekorpapierbahn 46 jeweils etwa die halbe Ganzformatbreite, d.h. vorliegend eine Breite von ca. 1,035 m, sowie die volle

Ganzformatlänge von vorliegend 5,24 m auf. Die beiden Dekorpapierbögen 72, 74 werden so nebeneinander angeordnet, dass sie die Substratplatte 70 vollständig bzw. nahezu vollständig mit einem berücksichtigten Stoßmaß von ca. 2 mm zwischen den beiden Dekorpapierbögen 72, 74 bedecken und damit eine Dekorpapierlage 66 im Ganzformat bilden.

Da das Dekorbild 50 der Dekorpapierbahn 46 eine Dekorbildlänge 52 von

vorzugsweise mindestens 5,2 m aufweist, weist jeder der Dekorpapierbögen 72, 74 in sich ein wiederholungsfreies Dekor 76, 78 auf, d.h. ein Dekor mit einem Dekorbild, das sich innerhalb des jeweiligen Dekorpapierbogens nicht wiederholt. Vorzugsweise unterscheiden sich zudem die Dekore 76, 78 der beiden Dekorpapierbögen 72, 74 voneinander, und zwar insbesondere derart, dass innerhalb der Dekorpapierlage 66 keine Dekorbildwiederholung auftritt. Dies kann insbesondere dadurch erreicht werden, dass beim Bedrucken der Papierbahn 42 in Fig. 2a eine Dekorbildlänge 52 verwendet wird, die etwa der doppelten Ganzformatlänge oder größer entspricht bzw. mindestens 10,4 m groß ist, und dass zwei unmittelbar nacheinander von der Dekorpapierbahn 46 abgelängte Dekorpapierbögen als Dekorpapierbögen 72, 74 verwendet werden. Dies ist in Fig. 2b dadurch illustriert, dass das Dekorbild„A B" sich auf die beiden Dekorpapierbögen 72, 74 aufteilt. Der Dekorpapierbögen 72 ist daher nur mit„A" und der Dekorpapierbögen 74 mit„B" bezeichnet.

Im nächsten in Fig. 2c dargestellten Schritt wird der Stapel 60 in einer beheizten Kurztaktpresse 90 angeordnet und dort durch Zusammenfahren der beiden

Pressenhälften 92, 94 unter Druck- und Wärmeeinwirkung zu dem in Fig. 2d dargestellten Laminat 100 verpresst. Das Harz, mit dem die Dekorpapierbögen 74, 76 und der Gegenzugpapierbogen 68 imprägniert sind, verbindet beim Verpressen die einzelnen Lagen des Stapels 60 miteinander zum Laminat 100. Das verpresste Laminat 100 weist entsprechend einen dreischichtigen Aufbau auf mit einer Holzwerkstoffschicht 102 in der Mitte, einer Dekorschicht 104 auf der Oberseite und einer Gegenzugschicht 106 auf der Unterseite. Zur weiteren Verarbeitung kann das Laminat 100 nun wie in Fig. 2e dargestellt in einzelne Paneele 110 aufgeteilt und nach weiteren Verarbeitungsschritten wie dem Anfräsen von

Verbindungskantenprofilen in Paketen 112 zu einem Satz Paneelen 110

konfektioniert werden.

Da die Dekorschicht 104 wenige oder keine Dekorbildwiederholungen aufweist, können aus dem Laminat 100 entsprechend viele Paneele ohne

Dekorbildwiederholung hergestellt werden. Dadurch enthalten die konfektionierten Pakete 112 Paneele 110 mit einer größeren Dekorvielfalt, so dass die mit diesen Paneelen 110 verlegten Fußböden eine natürlichere Optik, insbesondere Holzoptik, aufweisen. Die Figuren 3a-b zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel des Verfahrens. Bei diesem zweiten Ausführungsbeispiel wird ein zu verpressender Stapel 120 bereitgestellt, indem eine Gegenzugpapierlage 122, eine Substratlage 124, eine Dekorpapierlage 126 und eine Overlaypapierlage 128 zum Stapel 120 übereinander angeordnet werden. Fig. 3a zeigt den Stapel 120 in Explosionsdarstellung. Für die Gegenzugpapierlage 122 wird ein mit Harz imprägnierter Papierbogen 130 im Ganzformat verwendet. Für die Substratlage 124 werden zwei Holzwerkstoffplatten 132, 134 mit Halbformatgröße hintereinander angeordnet, so dass sie zusammen die Substratlage 124 mit

Ganzformatgröße bilden. Für die Dekorpapierlage 126 werden zwei aus der Dekorpapierbahn 46 abgelängte Dekorpapierbögen 136, 138 mit etwa halber Ganzformatbreite verwendet, die so nebeneinander angeordnet werden, dass sie die Dekorpapierlage 126 mit

Ganzformatbreite bilden.

Für die Overlaypapierlage 128 wird ein Overlaypapierbogen 140 im Ganzformat verwendet. Der Overlaypapierbogen 140 erstreckt sich daher über beide

Dekorpapierbögen 136, 138 und verhindert ein Verrutschen der Dekorpapierbögen 136, 138, beispielsweise während der Stapel 120 zu einer Kurztaktpresse

transportiert wird. Der Overlaypapierbogen 140 kann mit Harz imprägniert sein und/oder abriebfeste Partikel, beispielsweise Korundpartikel, aufweisen, um eine abriebfeste Oberfläche des herzustellenden Holzwerkstofflaminats zu erreichen.

Der Stapel 120 wird sodann in einer Kurztaktpresse unter Druck- und

Wärmeeinwirkung zu dem in Fig. 3b dargestellten Laminat 150 verpresst. Das Harz, mit dem der Gegenzugpapierbogen 130, die Dekorpapierbögen 136, 138 und ggf. der Overlaypapierbogen 140 imprägniert sind, führt beim Verpressen in der

Kurztaktpresse zu einer festen Verbindung zwischen den einzelnen Lagen des Stapels 120 bzw. den einzelnen Schichten des Laminats 150.

Das verpresste Laminat 150 weist entsprechend einen vierschichtigen Aufbau auf mit einer Holzwerkstoffschicht 152, einer Dekorschicht 154 und eine Overlayschicht 156 auf der Oberseite der Holzwerkstoffschicht 152 sowie einer Gegenzugschicht 158 auf der Unterseite der Holzwerkstoffschicht 152. Da sich die Gegenzugschicht 158 und die Overlayschicht 156 jeweils über das gesamte Holzwerkstofflaminat 150 erstrecken, halten diese Schichten das Holzwerkstofflaminat 150 trotz der zweigeteilten, aus den Holz werkstoffplatten 132, 134 bestehenden Holzwerkstoffschicht 152 zusammen.

Das Laminat 150 kann nun wie das Laminat 100 ebenfalls in einzelne Paneele aufgeteilt und nach weiteren Verarbeitungsschritten wie dem Anfräsen von

Verbindungskantenprofilen zu Paketen konfektioniert werden. Da die Dekorschicht 154 wenige oder keine Dekorbildwiederholung aufweist, können auch aus dem Laminat 150 entsprechend viele Paneele ohne Dekorbildwiederholung hergestellt werden, aus denen sich dann Fußböden mit natürlicherer Optik verlegen lassen.

Fig. 4 zeigt ein weiteres Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung eines Laminats sowie eines erfindungsgemäßen Laminats in

schematischer Darstellung. Bei dem Verfahren werden zunächst einzelne Substratplatten 170, beispielsweise Holzwerkstoffplatten, auf einem Förderband 172 derart hintereinander angeordnet, dass die Substratplatten 170 auf Stoß hintereinander folgen und eine kontinuierliche Substratlage 174 bilden, die Ganzformatbreite aufweist. Von einer ersten und zweiten Rolle 176a-b werden sodann eine erste und zweite Dekorpapierbahn 178a-b mit jeweils halber Ganzformatbreite abgewickelt und über Führungsrollen 180a-b nebeneinander als Dekorpapierlage 182 auf der Substratlage 174 angeordnet. Der auf diese Weise kontinuierlich bereitgestellte Stapel 184 wird anschließend einer

Durchlaufpresse 186 in Form einer Bandpresse zugeführt und dort zu einem

kontinuierlichen Laminat 188 verpresst. Nach dem Verpressen kann das Laminat 188 beispielsweise zunächst zu Platten und dann in einzelne Paneele geschnitten werden.

Bei den Dekorpapierbahnen 178a-b handelt es sich jeweils um im Digitaldruck bedruckte Papierbahnen mit einer Dekorlänge von mindestens 5,6 m. Auf diese Weise kann ein Laminat 188 mit geringen Dekorwiederholungen hergestellt werden.

Anstelle eines Holzwerkstoffsubstrats können bei den zuvor anhand der Fig. 2 bis 4 beschriebenen Verfahren auch Substrate aus anderen Werkstoffen verwendet werden, beispielsweise aus einem Kunststoff- oder WPC-Werkstoff. Insbesondere kann als Substratlage 64, 124 bzw. 174 auch ein Imprägnat, d.h. ein mit Harz imprägniertes Papier verwendet werden, um zum Beispiel einen

Hochdruckschichtstoff oder ein kontinuierlich hergestelltes CPL-Laminat herzustellen. Zu diesem Zweck kann beispielsweise anstelle der hintereinander angeordneten Substratplatten 170 eine imprägnierte Papierbahn verwendet werden.

Fig. 5 zeigt ein Beispiel für Ausrichtungsmarkierungen zur Ausrichtung zweier Dekorpapierbögen 200a-b bzw. Dekorpapierbahnen zueinander, die auf einer

Substratlage angeordnet sind. Die Dekorpapierbögen 200a-b weisen an ihren jeweils gegenüberliegenden Längskanten (Stoßkanten) jeweilige Markierungen 202a-b auf, um die beiden Dekorpapierbahnen in Längsrichtung zueinander ausrichten zu können. Die Markierungen 202a zeigen im dargestellten Beispiel eine dreieckige Markierung zur Positionierung und jeweils drei linienförmige Markierungen zu beiden Seiten zur Abstandsnormierung. Die Markierung 202b zeigt eine rechteckige Markierung. Bei der Ausrichtung der Dekorpapierbögen 200a-b werden die

Markierungen 202a-b mittels einer CCD-Zeilenkamera erfasst und ausgewertet. Die Dekorpapierbögen 200a-b werden dann automatisch so zueinander ausgerichtet, dass die Position der dreieckigen Markierung und der rechteckigen Markierung in

Längsrichtung übereinstimmt. In Querrichtung, d.h. in Richtung der Breite der Dekorpapierbögen 200a-b verbleibt vorzugsweise ein kleines Spaltmaß S von einigen Millimetern, so dass die Dekorpapierbögen 200a-b nicht unmittelbar aneinander anstoßen.