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Title:
METHOD FOR PRODUCING AN OPTICALLY VARIABLE SECURITY ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/063424
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing an optically variable security element (12), wherein a first embossing lacquer layer (32) is applied solely onto sub-regions of a provided production support (30) in a flat region (20) so as produce lacquer regions (52) with the embossing lacquer layer and free regions (54) without the embossing lacquer layer. The first embossing lacquer layer is provided with a first embossing (34) at a first level. The flat region is provided with a first coating (36) in the free regions and lacquer regions and with an additional layer at least in the free regions, said additional layer being a second embossing lacquer layer (22) which is provided with a second embossing (24) at a second level. The first coating is removed again in the free regions, and the production support is taken off. The first embossing lacquer layer prevents the first coating from being removed in the lacquer regions during or after the production support is taken off.

Inventors:
RAUCH ANDREAS (DE)
RAHM MICHAEL (DE)
SATTLER TOBIAS (DE)
SCHERER KAI HERRMANN (DE)
HOFFMÜLLER WINFRIED (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/025272
Publication Date:
March 31, 2022
Filing Date:
July 22, 2021
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/425; B42D25/29; B42D25/324; B42D25/351; B42D25/373; B42D25/44; G02B5/18; G02B5/22; G02B27/42; G02B30/00
Domestic Patent References:
WO2020011391A12020-01-16
WO2020126077A22020-06-25
WO2020011390A12020-01-16
WO2020011391A12020-01-16
WO2020011391A12020-01-16
Foreign References:
EP2996885B12017-06-21
EP3216620A12017-09-13
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements (12), bei dem ein Produktionsträger (30) bereitgestellt wird, dessen Flächenausdehnung eine darauf senkrecht stehende z- Achse definiert; in einem Flächenbereich (20) auf die Oberfläche des Produktionsträ- gers nur in Teilbereichen eine erste Prägelackschicht (32) aufgebracht wird, so dass in dem Flächenbereich Lackbereiche (52) mit einer Prägelackschicht und Freibereiche (54) ohne Prägelackschicht entstehen; die aufgebrachte erste Prägelackschicht (32) auf einer ersten Höhenstufe mit einer ersten Prägung (34) versehen wird; der Flächenbereich (20) in den Freibereichen (54) und in den Lackbereichen (52) mit einer ersten Beschichtung (36) versehen wird; der Flächenbereich (20) in den Freibereichen (54) und optional in den Lackbereichen (52) mit einer weiteren Schicht versehen wird; in den Freibereichen (54) die erste Beschichtung (36) wieder entfernt wird; und der Produktionsträger (30) abgezogen wird; dadurch gekennzeichnet, dass die weitere Schicht eine zweite Prägelackschicht (22) ist, welche mit einer zweiten Prägung (24) - auf einer zweiten, von der ersten Höhenstufe in z-Richtung beabstandeten Höhenstufe - versehen wird, so dass eine Kombinationsstruktur mit den zwei Prägungen (34, 24) auf zwei Höhenstufen entsteht; und die erste Prägelackschicht (32) ein Entfernen der ersten Beschichtung (36) in den Lackbereichen (52) bei oder nach dem Abziehen des Produktionsträgers (30) von der Kombinationsstruktur verhindert. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in den Lackbereichen (52) die erste Prägelackschicht (32) bei dem Abziehen des Produktionsträgers (30) in der Kombinationsstruktur verbleibt, insbesondere da sie eine geringere Adhäsion zum Produktionsträger (30) aufweist als die erste Beschichtung (36); und/ oder in den Freibereichen (54) die erste Beschichtung (36) mit dem Produktionsträger (30) abgezogen und somit entfernt wird, insbesondere da die erste Beschichtung (36) eine höhere Adhäsion zum Produktionsträger (30) aufweist als die Prägelackschicht (32) zum Produktionsträger (30) und/ oder als die erste Beschichtung (36) zur zweiten Prägelackschicht (22).

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass in den Lackbereichen (52) die erste Prägelackschicht (32) das Entfernen der ersten Beschichtung (36) nach dem Abziehen des Produktionsträgers verhindert, insbesondere indem sie eine höhere Resistenz gegen ein Ätzmittel aufweist als die erste Beschichtung (36); und/ oder in den Freibereichen (54) nach dem Abziehen des Produktionsträgers die erste Beschichtung (36) oder ein Rest der ersten Beschichtung (36) durch Ätzen entfernt wird.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beschichtung (36) eine reflexionserhöhende Beschichtung ist, welche der ersten Prägung (34) folgt; wobei vorzugsweise eine zweite reflexionserhöhende Beschichtung (26) der zweiten Prägung (24) folgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Kombinationsstruktur eine erste und eine zweite unterschiedlich farbig wirkende, vorzugsweise reflektive, Reliefstruktur (32, 36; 22, 26) umfasst, insbesondere jeweils gebildet durch die erste respektive zweite Prä- gelackschicht, die erste respektive zweite reflexionserhöhende Schicht und eine optionale Farbschicht.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Produktträger (18) der Kombinationsstruktur (24, 34) aufgebracht wird, wobei vorzugsweise zumindest die erste Prägelackschicht (32), insbesondere nur die erste oder beide Prägelackschichten (32, 22), zwischen dem Produktträger (18) und dem Produktionsträger (30) angeordnet wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Produktträger (18) ein Endproduktträger ist, der einen Teil des optisch variablen Sicherheitselements (12) bildet, oder der Produktträger (18) ein Transferproduktträger ist, auf welchem das optisch variable Sicherheitselement (12) lösbar angeordnet ist.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Prägelackschicht (22) aufgebracht und dann mit der zweiten Prägung (24) versehen wird; wobei vorzugsweise die zweite Prägelackschicht (22) mit einer Oberfläche der zweiten Prägung (24) folgt und mit der zweiten Oberfläche der ersten Prägung (34) folgt, und/ oder die geprägte zweite Prägelackschicht mit der zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung versehen wird, und/ oder ein Produktträger (18) bereitgestellt und über eine Klebeschicht (19) mit der, insbesondere beschichteten, geprägten zweiten Prägelackschicht (22) verbunden wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine geprägte zweite Prägelackschicht (22) bereitgestellt, insbeson- dere auf einem Produktträger (18), und mittels einer Klebeschicht (60), insbesondere einer Kaschierkleberschicht, aufgebracht wird; wobei insbesondere zuvor die zweite Prägelackschicht (22) auf dem Produktträger (18) mit der zweiten Prägung versehen wird, und/ oder zuvor die geprägte zweite Prägelackschicht mit der zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung versehen wird, und/ oder die Klebeschicht (60) mit einer Oberfläche der zweiten Prägung (24) folgt und mit der zweiten Oberfläche der ersten Prägung (34) folgt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Prägelackschicht (32) und/ oder die zweite Prägelackschicht (22) eine transparente Prägelackschicht oder eine lasierend eingefärbte Prägelackschicht ist.

11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die erste Beschichtung (36) und/ oder die zweite reflexionserhöhende Beschichtung (26) eine reflexionserhöhende Farbbeschichtung ist, insbesondere gebildet durch eine farbige Metallisierung, durch eine farbgebende HRI- Schicht, durch einen farbkippenden oder farbfilternden reflektiven Mehrschichtaufbau oder durch mit einer Verspiegelung hinterlegte lasierende und/ oder lumineszierende Farbe; oder die erste Beschichtung (36), welche eine reflexionserhöhende Beschichtung ist, und/ oder die zweite reflexionserhöhende Beschichtung (26), durch eine Unterstruktur, insbesondere Subwellenlängenstruktur oder Interferenzstruktur, ihrer Prägung (34, 24) farbig reflektieren; oder für die erste Beschichtung (36), welche eine reflexionserhöhende Beschichtung ist, und/ oder für die zweite reflexionserhöhende Beschichtung (26) eine separate erste respektive zweite lasierende Farbschicht vorgesehen ist.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackbereiche (52) und Freibereiche (54) zumindest in einem Teilbereich des Flächenbereichs als regelmäßiges oder unregelmäßiges Raster mit Rasterelementen und Rasterzwischenräumen ausgebildet werden, wobei die Abmessungen Rasterelemente in einer oder beiden lateralen Richtungen unterhalb von 140 gm, vorzugsweise zwischen 20 gm und 100 gm, insbesondere zwischen 20 gm und 60 gm liegen.

13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das durch die Lackbereiche (52) und Freibereiche (54) gebildete Raster mit einer konstanter Flächendeckung durch die Rasterelemente ausgebildet wird, welche zweckmäßig zwischen 30% und 70%, vorzugsweise zwischen 40% und 60%, insbesondere bei etwa 50% liegt.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Lackbereiche (52) und Freibereiche (54) zumindest in einem Teilbereich des Flächenbereichs (20) als Effektbereich ausgebildet werden, in welchem die Lackbereiche und/ oder die Freibereiche laterale Abmessungen von mehr als 140 gm aufweisen.

15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Lackbereich (52) und/ oder zumindest ein Freibereich (54) mit lateralen Abmessungen von mehr als 250 gm, vorzugsweise von mehr als 500 gm und insbesondere von mehr als 1 mm ausgebildet werden.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass die mit reflexionserhöhenen Beschichtungen (26, 36) versehenen Prägungen (24, 34) der Kombinationsstruktur Mikro Spiegelanordnungen mit gerichteten Mikrospiegeln bilden, insbesondere mit planen Spiegeln, Hohlspiegeln und/ oder fresnelartigen Spiegeln, wobei die lateralen Abmessungen der Mikrospiegel vorteilhaft unterhalb von 50 gm, bevorzugt unterhalb von 20 |im, besonders bevorzugt unterhalb von 10 gm liegen.

17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass in den Lackbereichen (52) und/ oder in den Freibereichen (54) des reflektiven Flächenbereiches (20) transmissive Negativkennzeichen (72,74) gebildet werden, insbesondere indem in den Lackbereichen deckungsgleiche Aussparungen in der ersten und zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung erzeugt werden und/ oder in den Freibereichen Aussparungen in der zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung erzeugt werden.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements .

Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertgegenstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicherheitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Die Sicherheitselemente können beispielsweise in Form eines in eine Banknote eingebetteten Sicherheitsfadens, einer Abdeckfolie für eine Banknote mit Loch, eines aufgebrachten Sicherheitsstreifens, eines selbsttragenden Transferelements oder auch in Form eines direkt auf ein Wertdokument aufgedruckten Merkmalsbereichs ausgebildet sein.

Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitselemente mit betrachtungswinkelabhängigem oder dreidimensionalem Erscheinungsbild, da diese selbst mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Dazu sind die Sicherheitselemente mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unterschiedlichen Bildeindruck vermitteln und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Färb- oder Helligkeitseindruck und/ oder ein anderes grafisches Motiv zeigen. Im Stand der Technik sind dabei als optisch variable Effekte beispielsweise Bewegungseffekte, Pumpeffekte, Tiefeneffekte oder Flipeffekte beschrieben, die mit Hilfe von Hologrammen, Mikrolinsen oder Mikrospiegeln realisiert werden. Vor einiger Zeit wurden optisch variable Sicherheitselemente vorgeschlagen, die zwei, in unterschiedlichen Höhenstufen angeordnete und jeweils mit einer Farbbeschichtung versehene Relief Strukturen aufweisen (siehe WO 2020/011390 Al, WO 2020/011391 Al und WO 2020/011391 A2). Die Farbbeschichtung der höher liegenden Reliefstruktur ist dabei entweder als Raster strukturiert oder mit Aussparungen versehen, so dass bei der Betrachtung des Sicherheitselements unter bestimmten Betrachtungswinkeln in den Rasterzwischenräumen bzw. Aussparungen die Farbe der Farbbeschichtung der tiefer liegenden Reliefstruktur in Erscheinung tritt.

Ferner wird das folgende Vorgehen als bekannt vorausgesetzt. Eine Prägelackschicht wird nur bereichsweise auf einen Produktionsträger aufgebracht, die Prägelackschicht wird - beispielsweise mit einer Hologramm-Struktur - geprägt und vollflächig metallisiert. Zur Ausbildung von Negativzeichen neben dem Hologramm wird die Metallisierung mittels selektivem Aufbringen einer weiteren Schicht - vor oder nach dem Metallisieren - entsprechend nur stellenweise wieder entfernt. Das entstandene Sicherheitselement wird abschließend vom Produktionsträger abgezogen.

Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein robustes Verfahren zur Herstellung optisch variabler Sicherheitselemente, insbesondere optisch variabler Sicherheitselemente mit zwei unabhängig voneinander wählbaren Farben der Relief Strukturen, anzugeben.

Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Gemäß der Erfindung wird in dem Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements ein Produktionsträger bereitgestellt, dessen Flächenausdehnung eine darauf senkrecht stehende z- Achse definiert.

In einem Flächenbereich wird auf die Oberfläche des Produktionsträgers nur in Teilbereichen eine erste Prägelackschicht aufgebracht wird, so dass in dem Flächenbereich Eackbereiche mit einer Prägelackschicht und Freibereiche ohne Prägelackschicht entstehen. Die aufgebrachte erste Prägelackschicht wird auf einer ersten Höhenstufe mit einer ersten Prägung versehen.

Der Flächenbereich wird in den Freibereichen und in den Lackbereichen mit einer ersten Beschichtung versehen. Der Flächenbereich wird ferner in den Freibereichen und optional auch in den Lackbereichen mit einer weiteren Schicht versehen. In den Freibereichen wird die erste Beschichtung wieder entfernt. Der Produktionsträger wird abgezogen.

Vorliegend ist die weitere Schicht eine zweite Prägelackschicht, welche mit einer zweiten Prägung - auf einer zweiten, von der ersten Höhenstufe in z- Richtung beabstandeten Höhenstufe - versehen wird, so dass eine Kombinationsstruktur mit den zwei Prägungen auf zwei Höhenstufen entsteht.

Die erste Prägelackschicht verhindert ein Entfernen der ersten Beschichtung in den Lackbereichen bei oder nach dem Abziehen des Produktionsträgers von der Kombinationsstruktur. In den Freibereichen wird dagegen die erste Beschichtung bei oder nach dem Abziehen des Produktionsträgers entfernt. In den Freibereichen wird die erste Beschichtung vorzugsweise mit dem Produktionsträger abgezogen und somit bei dem Abziehen des Produktions- trägers entfernt. Die erste Beschichtung kann dazu eine höhere Adhäsion zum Produktionsträger aufweisen als die erste Prägelackschicht zum Produktionsträger. Die erste Beschichtung kann alternativ oder ergänzend eine höhere Adhäsion zum Produktionsträger aufweisen als die erste Beschichtung zu einer in der Kombinationsstruktur verbleibenden Zwischenschicht, welche insbesondere die zweite Prägelackschicht, eine Haftschicht oder eine dielektrische Schicht sein kann.

In den Lackbereichen verbleibt die erste Prägelackschicht bei dem Abziehen des Produktionsträgers in der Kombinationsstruktur, insbesondere da sie eine geringere Adhäsion zum Produktionsträger aufweist als die erste Beschichtung.

Das Entfernen der ersten Beschichtung in den Freibereichen kann alternativ oder ergänzend auch nach dem Abziehen des Produktionsträgers erfolgen. Die erste Beschichtung oder ein Rest der ersten Beschichtung, der nach dem Abziehen verblieben ist, wird dann durch Ätzen entfernt. Die in der Kombinationsstruktur verbleibende Zwischenschicht kann vorteilhaft eine höhere Resistenz gegen ein Ätzmittel aufweisen als die erste Beschichtung. Da sie in der Regel eine höhere Schichtdicke als die erste Beschichtung aufweist, ist jedoch ein ähnliche oder geringfügig kleinere Resistenz theoretisch ebenfalls verwendbar.

In den Lackbereichen verhindert die erste Prägelackschicht das Entfernen der ersten Beschichtung vorzugsweise auch nach dem Abziehen des Produktionsträgers. Sie kann optional eine höhere Resistenz gegen ein Ätzmittel aufweisen als die erste Beschichtung. Da die Prägelackschicht eine höhere Schichtdicke als die erste Beschichtung aufweist, ist jedoch ein ähnliche oder geringfügig kleinere Resistenz theoretisch ebenfalls verwendbar. In den Lackbereichen liegt die erste Prägelackschicht direkt auf der Oberfläche des Produktionsträgers, während in den Freibereichen die erste Beschichtung direkt auf der Oberfläche des Produktionsträgers liegt. In den Lackbereichen liegt die erste Beschichtung mit einer Seite direkt auf der geprägten Oberfläche der ersten Prägelackschicht. Vorzugsweise liegt direkt auf der anderen Seite der ersten Beschichtung in den Freibereichen und optional auch in den Lackbereichen eine Zwischenschicht, die in der Kombinationsstruktur verbleibt. Die Zwischenschicht kann beispielsweise die zweite Prägelackschicht, eine Klebeschicht oder eine dielektrische Schicht sein.

Als vorteilhaft hat sich für das Entfernen bei dem Abziehen des Produktionsträger ein großer Adhäsionsunterschied erwiesen. Die genannten Adhäsionen unterscheiden sich bevorzugt zumindest um einen Faktor 2, weiter bevorzugt zumindest um einen Faktor 3 oder 5, insbesondere zumindest um einen Faktor 10. Insbesondere die Adhäsion der ersten Beschichtung zum Produktionsträger ist um mehr als den Faktor 2 (3, 5 oder 10) größer als die Adhäsion der ersten Prägelackschicht zum Produktionsträger. Die Adhäsion der ersten Beschichtung zum Produktionsträger ist um mehr als den Faktor 2 (3 oder 5) größer als die Adhäsion der ersten Beschichtung zur in der Kombinationsstruktur verbleibenden Zwischenschicht. Die Adhäsion der ersten Beschichtung zur Zwischenschicht ist in der Regel größer gewählt als die Adhäsion der Prägelackschicht zum Produktionsträger.

Die erste Beschichtung ist bevorzugt eine (erste) reflexionserhöhende Beschichtung ist, welche der ersten Prägung folgt; wobei vorzugsweise eine zweite reflexionserhöhende Beschichtung der zweiten Prägung folgt. Mit Vorteil folgen beide Seiten der ersten und/ oder zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung ihrer Prägung. Insbesondere soll die Kombinationsstruktur eine erste und eine zweite unterschiedlich farbig wirkende, vorzugsweise reflektive und/ oder transmissive, Reliefstruktur umfassen. Die erste bzw. zweite Reliefstruktur wird gebildet durch die erste respektive zweite Prägelackschicht, die erste respektive zweite reflexionserhöhende Schicht und eine optionale erste respektive zweite Farbschicht.

In besonders vorteilhaften Ausgestaltungen wird in einem Verfahrensschritt ein Produktträger der Kombinationsstruktur aufgebracht. Vorzugsweise wird zumindest die erste Prägelackschicht, insbesondere entweder nur die erste Prägelackschicht oder beide Prägelackschichten, zwischen dem Produktträger und dem Produktionsträger angeordnet. Der Produktträger kann ein Endproduktträger sein, der einen Teil des optisch variablen Sicherheitselements bildet. Alternativ ist der Produktträger ein Transferproduktträger ist, auf welchem das optisch variable Sicherheitselement mit seiner Kombinationsstruktur lösbar (also auch nur temporär) angeordnet ist. Das Sicherheitselement verbleibt temporär auf dem Transferproduktträger, beispielsweise bis zu einem Transfer von dem Transferproduktträger auf einen abzusichernden Gegenstand.

In einer ersten Ausgestaltung wird die zweite Prägelackschicht aufgebracht und erst auf dem Produktionsträger mit der zweiten Prägung versehen. In einer zweiten Ausgestaltung wird eine bereits geprägte zweite Prägelackschicht aufgebracht, insbesondere mittels einer Klebeschicht aufgebracht.

In der ersten Ausgestaltung kann die zweite Prägelackschicht mit ihrer ersten Oberfläche der zweiten Prägung folgen und mit der zweiten Oberfläche der ersten Prägung folgen. Wird dagegen zuvor eine - beispielsweise farbige - Zwischenschicht in den Lackbereichen (und den Freibereichen) aufgebracht, welche die erste Prägung ausgleicht, folgt die zweite Prägelackschicht mit der zweiten Oberfläche der ersten Prägung nicht. Zusätzlich oder alternativ kann die geprägte zweite Prägelackschicht mit der zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung versehen werden. Zusätzlich oder alternativ kann ein Produktträger bereitgestellt werden und mittels einer Klebeschicht mit der, insbesondere beschichteten, geprägten zweiten Prägelackschicht verbunden werden.

In der zweiten Ausgestaltung kann zuvor die zweite Prägelackschicht auf dem Produktträger mit der zweiten Prägung versehen werden. Alternativ oder zusätzlich kann zuvor die geprägte zweite Prägelackschicht mit der zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung versehen werden. Alternativ oder zusätzlich kann die Klebeschicht mit einer ersten Oberfläche der zweiten Prägung folgen und mit der zweiten Oberfläche der ersten Prägung folgen. Wird dagegen zuvor eine - beispielsweise farbige - Zwischenschicht in den Lackbereichen (und den Freibereichen) aufgebracht, welche die erste Prägung ausgleicht, folgt die Klebeschicht mit der zweiten Oberfläche der ersten Prägung nicht. Das Gleiche gilt, wenn die geprägte zweite Lackschicht und die Klebeschicht auf unterschiedlichen Seiten des Produktträgers angeordnet sind.

Ein Betrachter betrachtet das Sicherheitselement von einer gegebenen Betrachtungsseite. Die beiden Reliefstrukturen können sich hinsichtlich Effekttyp und/ oder Betrachtungswinkelbereich unterscheiden. Die Wirkung der beiden Reliefstrukturen von der gegebenen Betrachtungsseite soll sich für den Betrachter farblich unterscheiden. In ersten Varianten ist die erste, vorzugsweise reflexionserhöhende, Beschichtung und/ oder die zweite reflexionserhöhende Beschichtung eine reflexionserhöhende Farbbeschichtung. Die reflexionserhöhende Farbbeschichtung kann gebildet sein durch genau eine Schicht, wie eine farbige Metallisierung oder durch eine farbgebende HRI-Schicht, oder durch einen Mehrschichtaufbau. Die reflexionserhöhende Farbbeschichtung kann nur reflektiv oder transmissiv und reflektiv farbwirksam sein. Beispielsweise kann sie durch einen farbgebenden (transmissiv und reflektiv wirksamen) HRI- Mehrschichtaufbau, durch einen farbkippenden Mehrschichtaufbau (in der Regel mit 3 Schichten aus Absorber, Dielektrikum und Reflektor, beispielsweise mit vollflächigem oder partiellem Reflektor) oder einen farbfilternden transmissiv und reflektiv wirksamen Mehrschichtaufbau (in der Regel mit 3 Schichten aus Absorber, Dielektrikum und Absorber). Bevorzugt wird sie gebildet durch eine reflexionserhöhende Teilschicht, die mit einer Teilschicht lasierender und/ oder lumineszierender Farbe versehen ist.

In zweiten Varianten wirkt die erste Beschichtung, welche eine reflexionserhöhende Beschichtung ist, und/ oder die zweite reflexionserhöhende Beschichtung, durch eine Unterstruktur ihrer Prägung, insbesondere eine Subwellenlängenstruktur, Interferenzstruktur (beispielsweise als Nanostruktur mit binärer Oberfläche) oder Diffraktions-Struktur, farbig reflektierend.

In dritten Varianten ist für die erste Beschichtung, welche eine reflexionserhöhende Beschichtung ist, und/ oder für die zweite reflexionserhöhende Beschichtung genau eine erste respektive zweite lasierende Farbschicht vorgesehen oder ein erster respektive zweiter farbgebender Mehrschicht- Teilaufbau (wie Dielektrikum und Reflektor/ Absorber) vorgesehen, der nur zusammen mit der reflexionserhöhenden Beschichtung, reflektiv und/ oder transmissiv, farbig wirkt. Insbesondere eine erste bzw. zweite lasierende Farbschicht kann auch als unstrukturierte Farbschicht ausgebildet sein, die also mit keiner ihrer Seiten einer der beiden Prägungen folgt.

Bevorzugt wird für beide Prägungen der Kombinationsstruktur, die gleiche Variante verwendet. Alternativ können in einem Sicherheitselement zwei unterschiedliche der drei genannten Varianten verwendet werden.

Die erste Beschichtung und/ oder für die zweite reflexionserhöhende Beschichtung ist besonders bevorzugt eine aufgedampfte Schicht, insbesondere eine Metallschicht oder eine HRI-Schicht.

Die erste und/ oder zweite Prägestruktur wird mit Vorteil in einer transparenten oder lasierend eingefärbten Prägelackschicht abgeformt. Ist eine Prägelackschicht zwischen Betrachter und der ersten und/ oder zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung angeordnet, kann die Färbung der Prägelackschicht die Farbwirkung bestimmen oder eine Farbwirkung der ersten respektive zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung modifizieren. Bei Verwendung transparenter, also unfarbiger, Prägelackschichten ist die Farbwirkung der Prägestrukturen durch die jeweilige Farbbeschichtung bzw. Farbschicht gegeben. Durch den Einsatz lasierend eingefärbter Prägelackschichten kann die Farbwirkung der Farbbeschichtung modifiziert werden, so dass beispielsweise trotz Verwendung derselben Metallisierung, beispielsweise einer Al-Metallisierung, unterschiedliche Farbwirkungen der Prägelackschichten erzeugt werden können.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung werden die Lackbereiche und Freibereiche zumindest in einem Teilbereich des Flächenbereichs als regelmäßiges oder unregelmäßiges Raster mit Rasterelementen und Rasterzwischenräumen ausgebildet, wobei die Abmessungen der Rasterelemente und/ oder die Abmessungen der Rasterzwischenräume in einer oder beiden lateralen Richtungen unterhalb von 140 |im, vorzugsweise zwischen 20 gm und 100 gm, insbesondere zwischen 20 gm und 60 gm liegen. Der Betrachter nimmt das Raster nicht wahr. Die Abmessungen der Rasterelemente bzw. Rasterzwischenräume sind insbesondere so gewählt, dass sie unterhalb des Auflösungsvermögens des menschlichen Auges liegen.

In den durch die Lackbereiche und Freibereiche gebildeten Rasterbereichen zeigt das Sicherheitselement vorteilhaft beim Kippen oder einer entsprechenden Änderung der Betrachtungsrichtung ein Erscheinungsbild, das plötzlich von einem ersten zu einem zweiten Erscheinungsbild (bzw. beim Zurückkippen vom zweiten zum ersten Erscheinungsbild) springt. Dabei erfolgt gleichzeitig und ohne Zwischen- oder Übergangsstufe eine Änderung des dar gestellten Motivs (beispielsweise Wertzahl oder Wappen) und der Farbe (beispielsweise Gelb bzw. Blau). Ein solches übergangslos zwischen zwei unterschiedlichen Motiven mit zwei unterschiedlichen Farben wechselndes Erscheinungsbild wird in dieser Beschreibung als binärer Färb- und Motivwechsel bezeichnet. Ein binärer Färb-, Motiv- und Effektwechsel ist möglich, insbesondere da zusätzlich auch ein optisch variabler Effekt der Motive (flach/ dreidimensional und/ oder in Substratebene liegend/ über Substratebene schwebend/ ünter Substratebene schwebend und/ oder orts- fest/bewegt ...) sich unterscheiden kann.

Das durch die Lackbereiche und Freibereiche gebildete Raster wird vorteilhaft mit einer konstanten Flächendeckung durch die Rasterelemente ausgebildet, welche zweckmäßig zwischen 30% und 70%, vorzugsweise zwischen 40% und 60%, insbesondere bei etwa 50% liegt. Alternativ oder zusätzlich ist vorgesehen, dass die Lackbereiche und Freibereiche zumindest in einem Teilbereich des Flächenbereichs als Effektbereich ausgebildet werden, in dem die Lackbereiche und/ oder die Freibereiche laterale Abmessungen von mehr als 140 gim aufweisen. Der Effektbereich ist groß genug, um vom Betrachter separat wahrgenommen zu werden.

In diesen Effektbereichen zeigt das Sicherheitselement vorzugsweise zwei unterschiedliche Effekte (beispielsweise ein dreidimensionales Motiv und einen Bewegungseffekt wie einen laufenden Balken), die in zwei unterschiedlichen Farben in Erscheinung treten. Die Bereiche unterschiedlichen Farbeindrucks und unterschiedlicher Effekte sind dabei exakt zueinander gepassert, was nachfolgend auch als Farbe-zu-Effekt-Passerung bezeichnet wird.

Mit Vorteil ist zumindest ein Lackbereich und/ oder zumindest ein Freibereich mit lateralen Abmessungen von mehr als 250 gim, vorzugsweise von mehr als 500 gim und insbesondere von mehr als 1 mm ausgebildet.

Die Prägestrukturen werden vorteilhaft durch Mikro Spiegelanordnungen mit gerichteten Mikrospiegeln gebildet. Die Mikrospiegel sind dabei insbesondere durch nicht-diffraktiv wirkende Spiegel gebildet und erzeugen keine Farbaufspaltung. Vorzugsweise können dabei plane Spiegel, Hohlspiegel und/ oder fresnelartige Spiegel zum Einsatz kommen. Die lateralen Abmessungen der Mikrospiegel liegen dabei zweckmäßig unterhalb von 50 gim, vorteilhaft unterhalb von 20 gim, bevorzugt bei etwa 10 gim, also zwischen 7 jim und 13 gim. Auf der anderen Seite liegen die lateralen Abmessungen der Mikrospiegel aber auch oberhalb von 2 gm, insbesondere oberhalb von 3 gim oder sogar oberhalb von 5 m. Die Ganghöhe der Mikrospiegel beträgt vorzugsweise weniger als 10 gim, bevorzugt weniger als 5 gm. Grundsätzlich können anstelle von Mikrospiegeln auch andere geprägte Reliefstrukturen, insbesondere Fresnellinsen, Hohlspiegel, Hologrammstrukturen, Nanostrukturen oder diffraktive geblazte Gitter eingesetzt werden. Besonders vorteilhaft können hier achromatische Beugungsgitter, sogenannte Mattstrukturen verwendet werden, die im Wesentlichen weißes Licht reflektieren und somit die Farbwirkung der Beschichtung oder eventueller Farbschichten nicht durch die Erzeugung von Beugungsfarben stören. Zur Erzeugung bunter Farben in Transmission und/ oder Reflexion können die Reliefstrukturen auch Subwellenlängenstrukturen, insbesondere Subwellenlängengitter, aufweisen, die in Kombination mit der jeweiligen reflexionserhöhenden Beschichtung deren Farbe bestimmen oder zumindest mitbestim- men.

In einer vorteilhaften Ausgestaltung bedecken die erste und zweite Farbbeschichtung vollständig die jeweilige Prägestruktur. Liegt eine Prägestruktur, wie etwa die erste Prägestruktur, nur in Teilbereichen des Flächenbereichs vor, bezeichnet eine vollständige Bedeckung der Prägestruktur die vollständige Bedeckung derjenigen Teilbereiche, in denen die Prägestruktur in dem Flächenbereich vorliegt.

Alternativ können durch Aussparungen in der ersten und/ oder zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung auch Negativkennzeichen in dem Sicherheitselement vorgesehen sein, die beispielsweise Text, Symbole oder Wertzahlen bilden.

In den Lackbereichen und/ oder in den Freibereichen des reflektiven Flächenbereiches können transmissive Negativkennzeichen gebildet werden, die beispielsweise Text, Symbole oder Wertzahlen bilden. Dies ist insbeson- dere möglich indem in den Lackbereichen deckungsgleiche Aussparungen in der ersten und zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung erzeugt werden und/ oder in den Freibereichen Aussparungen in der zweiten reflexionserhöhenden Beschichtung erzeugt werden.

Negativkennzeichen können in den Rasterbereichen vorgesehen sein, die durch die genannten Lackbereiche und Freibereiche gebildet sind. Sie erscheinen dort allerdings in der Regel visuell weniger attraktiv, da die Strichstärke der Negativkennzeichen meist größer ist als die Rasterung der ersten Prägelackschicht, so dass der Betrachter möglicherweise das Druckraster der Negativkennzeichen sehen kann.

Dagegen können Negativkennzeichen wegen der größeren Abmessungen der Lackbereiche und Freibereiche sehr gut in die Effektbereiche mit Farbe- zu-Effekt-Passerung integriert werden, wobei folgende Varianten bevorzugt sind: a) Die Negativkennzeichen können im Überlappungsbereich der beiden Prägestrukturen, also in den genannten Lackbereichen des Flächenbereichs, erzeugt werden. In diesem Fall stellt das Halten des Registers eine besondere Herausforderung dar, da die beiden Reliefstrukturen eine gewisse Registertoleranz zueinander haben und auch die Demetallisierung eine gewisse Registertoleranz aufweist. Da in dieser Variante beide reflexionserhöhenden Beschichtungen teilweise entfernt werden müssen, addieren sich die Registertoleranzen.

Transparente farblose Negativkennzeichen erfordern dabei, dass beide Prägelackschichten (erste Verfahrens Variante) bzw. die erste Prägelackschicht und der Kaschierkleber (zweite Verfahrens Variante) farblos ausgebildet sind. Ist eine oder sind beide Prägelackschichten bzw. der Kaschierkleber lasie- rend einfärbt, so ergeben sich farbige Negativkennzeichen mit der Farbwirkung der farbigen Schichten oder der subtr aktiven Farbwirkung beider farbiger Schichten. b) Die Negativkennzeichen können in den Freibereichen des Flächenbereichs erzeugt werden, in denen nur die zweite Prägelackschicht vorliegt. In diesem Fall ist das Halten des Registers einfacher, da nur die reflexionserhöhende Beschichtung der zweiten Relief Struktur entfernt/ demetallisiert werden muss.

Transparente farblose Negativkennzeichen erfordern dabei, dass die Farbwirkung der zweiten Prägestruktur durch eine Metallschicht erzeugt ist, die in den Aussparungen entfernt ist. Ist die zweite Prägelackschicht (erste Verfahrensvariante) oder der Kaschierkleber (zweite Verfahrens Variante) lasierend eingefärbt, so ergeben sich farbige Negativkennzeichen.

In allen Verfahrens Varianten ist bevorzugt, dass beide Prägestrukturen auf derselben Seite des Produktionsträgers bzw. des Endproduktträgers aufgebaut werde, um möglichst wenige Arbeitsgänge bei der Herstellung des Sicherheitselements zu haben und zuverlässig die gewünschten visuellen Effekte zu erzielen.

Der beschriebene reflektive Flächenbereich des Sicherheitselements kann mit anderen Sicherheitsmerkmalen kombiniert werden, beispielsweise mit Hologrammen, insbesondere Echtfarbenhologrammen, mit Subwellenlängengittern oder anderen Subwellenlängenstrukturen, mit Mikrospiegelanordnungen ohne diffraktive Gitter, oder auch mit Sicherheitsmerkmalen, die auf speziellen Materialeigenschaften, wie elektrischer Leitfähigkeit, magneti- sehen Eigenschaften, Lumineszenz, Fluoreszenz oder dergleichen basieren, wie sie jeweils aus dem Stand der Technik bekannt sind.

Das optisch variable Sicherheitselement kann mit weiteren Schichten, wie etwa einer Schutz-, Abdeck- oder einer zusätzliche Funktionsschicht, einer Primerschicht oder einer Heißsiegellackschicht versehen werden. Diese sind für die vorliegende Erfindung allerdings nicht wesentlich und sind daher nicht näher beschrieben.

Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maß- stabs- und proportions getreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die Anschaulichkeit zu erhöhen.

Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Banknote mit einem erfindungsgemäß hergestellten optisch variablen Sicherheitselement,

Fig. 2 ein erfindungsgemäß hergestelltes Sicherheitselement im Querschnitt,

Fig. 3 in (a) bis (c) Zwischenschritte bei der Herstellung der Primärstruktur eines Sicherheitselements,

Fig. 4 in (a) bis (e) Zwischenschritte bei der Ergänzung der Primärstruktur der Fig. 3 mit einer Sekundärstruktur nach einer ersten erfindungsgemäßen Verfahrensvariante, Fig. 5 in (a) bis (d) Zwischenschritte bei der Ergänzung der Primärstruktur der Fig. 3 mit einer Sekundärstruktur nach einer zweiten erfindungsgemäßen Verfahrens Variante,

Fig. 6 ein nach der ersten Verfahrens Variante hergestelltes Sicherheitselement mit zusätzlich eingebrachten Negativkennzeichen, und

Fig. 7 ein nach der zweiten Verfahrensvariante hergestelltes Sicherheitselement mit zusätzlich eingebrachten Negativkennzeichen.

Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Banknoten erläutert. Figur 1 zeigt dazu eine schematische Darstellung einer Banknote 10 mit einem erfindungsgemäß hergestellten optisch variablen Sicherheitselement 12 in Form eines aufgeklebten Transferelements. Es versteht sich allerdings, dass die Erfindung nicht auf Transferelemente und Banknoten beschränkt ist, sondern bei allen Arten von Sicherheitselementen eingesetzt werden kann, beispielsweise bei Etiketten auf Waren und Verpackungen oder bei der Absicherung von Dokumenten, Ausweisen, Pässen, Kreditkarten, Gesundheitskarten und dergleichen. Bei Banknoten und ähnlichen Dokumenten kommen neben Transferelementen (wie Patches mit oder ohne eigene Trägerschicht) beispielsweise auch Sicherheitsfäden oder Sicherheitsstreifen in Betracht.

Das Sicherheitselement 12 ist selbst sehr flach ausgebildet, vermittelt dem Betrachter aber dennoch den dreidimensionalen Eindruck eines sich scheinbar aus der Ebene der Banknote 10 herauswölbenden Motivs 14, das mit einer ersten Farbe erscheint. In der Praxis kann das Motiv 14 beispielsweise eine Wertzahl, ein Portrait oder ein anderes grafisches Motiv darstellen. Innerhalb des Motivs 14 ist in einem Teilbereich 16 ein Bewegungseffekt in einer zweiten Farbe sichtbar. Beispielsweise kann sich ein heller Balken beim Kippen der Banknote 10 entlang des geschwungenen Teilbereichs 16 vor und zurück bewegen und einen sogenannten Rolling-Bar-Effekt erzeugen. Die Bereiche unterschiedlicher Farbe (erste und zweite Farbe) und unterschiedlicher Effekte (dreidimensionales Motiv bzw. laufender Balken) sind dabei exakt zueinander gepassert. Diese Passerung wird nachfolgend auch als Far- be-zu-Effekt-Passerung bezeichnet.

Zur näheren Erläuterung enthält das Sicherheitselement 12 mit Bezug auf den Querschnitt der Fig. 2 einen flächigen Endproduktträger 18, dessen Flächenausdehnung eine x-y-Ebene und eine darauf senkrecht stehende z- Achse definiert. Auf dem Endproduktträger 18 ist ein mehrfarbiger reflekti- ver Flächenbereich 20 angeordnet, der zwei Prägestrukturbereiche 24, 34 enthält, die in z-Richtung in zwei bestimmten, unterschiedlichen Höhenstufen bezogen auf den flächigen Träger 18 angeordnet sind. Die unterschiedlichen Höhenstufen der Prägestrukturbereiche 24, 34 sind im Ausführungsbeispiel durch die unterschiedlichen Höhen der Grundflächen der Mikrospiegelanordnungen 24, 34 über dem Träger 18 definiert.

Die beiden Prägestrukturbereiche stellen im Ausführungsbeispiel jeweils Mikrospiegelprägungen bzw. Mikrospiegelanordnungen 24, 34 dar, welche aus einer Vielzahl von gegen die x-y-Ebene geneigten Mikro spiegeln gebildet sind. Die lokalen Neigungswinkel der Mikrospiegel sind dabei gerade so gewählt, dass die Reliefstruktur der Mikrospiegelanordnungen 24, 34 zusammen mit der jeweiligen Farbbeschichtung ein gewünschtes optisches Erscheinungsbild erzeugen, wie etwa den herausgewölbten dreidimensionalen Eindruck des Motivs 14 oder den Rolling-Bar-Effekt des Teilbereichs 16. Um das gewünschte Erscheinungsbild des Sicherheitselements 12 mit zwei unabhängig wählbaren Farben zu erzeugen, sind die Mikrospiegelanordnungen 24, 34 jeweils mit einer reflexionserhöhenden Farbbeschichtung 26, 36 versehen, die für einen Betrachter den unterschiedlichen Farbeindruck der Mikrospiegelanordnungen in Reflexion erzeugen. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Mikrospiegelanordnungen 24, 34 mit verschiedenfarbig reflektierenden Metallen 26, 36 beschichtet, beispielsweise mit Aluminium und Kupfer. Der unterschiedliche Farbeindruck kann aber auch auf andere Weise, beispielsweise durch Kombination einer im gesamten sichtbaren Spektralbereich im Wesentlichen gleichmäßig reflektierende Metallisierung (beispielsweise aus Aluminium oder Silber) mit einer lasierenden Farbe gebildet sein, wie an anderer Stelle genauer erläutert.

Die Mikrospiegelanordnungen 24, 34 stellen jeweils Prägestrukturen dar, die in eine zuvor aufgebrachte Prägelackschicht 22, 32 eingeprägt sind. Je nach den gewünschten Farbwirkungen können die Prägelackschichten 22, 32 farblos transparent oder eingefärbt sein.

Das Sicherheitselement 12 ist für eine Betrachtung von oben (bzw. in Reflexion), vorliegend also von der dem Träger 18 abgewandten Seite her ausgelegt. Die weiter vom Betrachter entfernte Mikro Spiegelanordnung 24 wird daher auch als die tiefer liegende Mikrospiegelanordnung und die näher am Betrachter liegende Mikrospiegelanordnung 34 als die höher liegende Mikrospiegelanordnung bezeichnet.

Die beiden Mikrospiegelanordnungen 24, 34 des Ausführungsbeispiels sind übereinander angeordnet, wobei die höher liegende Mikrospiegelanordnung 34 zumindest eine großflächige Aussparung 42 aufweist, beispielsweise in Form eines 5 mm breiten und 2 cm langen gekrümmten Streifens (Fig. 1). Im Bereich der Aussparung 42 blickt der Betrachter auf die tiefer liegende Mikrospiegelanordnung 24 mit ihrer Farbbeschichtung 26, während der visuelle Eindruck des Flächenbereichs 20 im Bereich 44 außerhalb der Aussparung 42 von der höher liegenden Mikrospiegelanordnung 34 mit der Farbbeschichtung 36 bestimmt wird.

Bei der Betrachtung des Sicherheitselements 12 in Reflexion nimmt der Betrachter in den Bereichen 44 außerhalb der Aussparung 42 das von der Mikrospiegelanordnung 34 erzeugte Motiv 14 mit einer ersten Farbe wahr, die durch die Farbe der Farbbeschichtung 36 und die Farbe oder Farblosigkeit der Prägelackschicht 32 bestimmt wird.

Innerhalb der Aussparung 42 tritt ein Bewegungseffekt in Erscheinung, bei dem beispielsweise beim Kippen der Banknote 10 ein heller Balken einer zweiten Farbe innerhalb des geschwungenen Teilbereichs 16 (Fig. 1) vor und zurück zu laufen scheint. Die zweite Farbe ist durch die Farbe der Farbbeschichtung 26 und die Farbe oder Farblosigkeit der Prägelackschicht 22 bestimmt. Der Höhenunterschied der beiden Mikro Spiegelanordnungen 24, 34 liegt im Bereich von einigen Mikrometern oder einigen zehn Mikrometern und ist für den Betrachter daher nicht wahrnehmbar. Die beiden verschiedenfarbigen Motive und die unterschiedlichen Effekte 14, 16 scheinen daher für den Betrachter in exaktem Passer ineinander angeordnet zu sein.

Die erfindungsgemäße Herstellung solcher Sicherheitselemente wird nun mit Bezug auf die Figuren 3 bis 5 näher beschrieben, wobei Zwischenschritte einer ersten vorteilhaften Verfahrensführung mit Bezug auf die Fig. 3(a)-(c) und Fig. 4(a)-(e) und Zwischenschritte einer zweiten vorteilhaften Verfah- rensführung mit Bezug auf die Fig. 3(a)-(c) und Fig. 5(a)-(d) beschrieben werden.

Zunächst wird mit Bezug auf Fig. 3(a) ein Produktionsträger 30 bereitgestellt, dessen Oberfläche eine geringe Adhäsion zu Prägelack und eine hohe Adhäsion zu Metall aufweist. Die Flächenausdehnung des Produktionsträgers 30 definiert eine x-y-Ebene und eine darauf senkrecht stehende z- Achse. Der Produktionsträger 30 ist bevorzugt eine Kunststoff-Folie. Er weist insbesondere eine glatte Oberfläche oder eine haftungsreduzierte Oberfläche auf.

In einem Flächenbereich 20 des Produktionsträgers 30 wird auf dessen Oberfläche in den gewünschten Teilbereichen eine erste Prägelackschicht 32 aufgebracht und eine erste Prägung in Form der gewünschten Mikrospiegelprägung 34 in die Prägelackschicht 32 eingeprägt, wie in Fig. 3b gezeigt. In dem Flächenbereich 20 werden dadurch einerseits Lackbereiche 52 mit einer geprägten Prägelackschicht 32, 34 und andererseits Freibereiche 54 ohne Prägelackschicht erzeugt, wobei die Freibereiche 54 den gewünschten Aussparungen 42 im fertigen Sicherheitselement (Fig. 2) und die Lackbereiche 52 den gewünschten Bereichen 44 außerhalb der Aussparungen 42 entsprechen. Um zu gewährleisten, dass auf der Oberfläche neben den Lackbereichen 52 auch die gewünschten Freibereiche 54 entstehen, werden die Benetzungseigenschaften des Prägelacks sowohl auf dem Produktionsträger 30 als auch dem selbst nicht gezeigten Prägewerkzeug entsprechend gewählt bzw. eingestellt.

Die Prägelackschicht 32 kann insbesondere mittels Siebdruck, Offsetdruck, Flexodruck oder Tiefdruck aufgebracht werden. Als Prägelack kann insbesondere UV-Lack, ein thermoplastischer Lack oder ein dual eure System, also eine Kombination aus UV-Prägelack und thermoplastischem Lack verwendet werden. Nach dem Aufbringen und Prägen der ersten Prägelackschicht 32 wird der Flächenbereich 20 vollflächig metallisiert, beispielsweise mit einer Aluminiumschicht. Die Metallisierung erfolgt vorzugsweise durch Aufdampfen (PVD, CVD). Durch die vollflächige Metallisierung wird die Metallschicht 36 in den Freibereichen 54 auf der Oberfläche des Produktionsträgers 30, und in den Lackbereichen 52 auf der ersten geprägten Prägelackschicht 32, 34 aufgebracht, so dass in den Lackbereichen 52 eine erste reflektierende Prägestruktur auf einer ersten Höhenstufe Hl entsteht, wie in Fig. 3(c) dargestellt. Die auf gedruckte und/ oder ausgehärtete erste Prägelackschicht 32 im Lackbereich 52 haftet ungefähr um einen Faktor 10 schlechter an dem Produktionsträger 30 als die aufgedampfte erste reflexionserhöhende Schicht 36 (4 bis 8 N/m gegenüber 50 bis 90 N/m).

Die auf diese Weise in dem Flächenbereich 20 gebildete Struktur wird vorliegend als Primärstruktur bezeichnet, die nachfolgend mit einer als Sekundärstruktur bezeichneten Struktur ergänzt wird, die ihrerseits eine im fertigen Produkt innenliegende zweite, geprägte und metallisierte Prägelackschicht und einen außen liegenden (End-)Produktträger aufweist.

Bei der zuerst beschriebenen Verfahrens Variante der Fig. 4 wird hierzu eine vollflächige zweite Prägelackschicht 22 auf die Primärstruktur der Fig. 3(c) aufgebracht, wie in Fig. 4(a) dargestellt, und diese zweite Prägelackschicht 22 dann mit der zweiten Prägung in Form der gewünschten Mikrospiegelprägung 24 versehen, wie in Fig. 4(b) gezeigt.

Anschließend wird der Flächenbereich 20 erneut vollflächig metallisiert, beispielsweise mit einer Kupferschicht, und dadurch eine zweite Metallschicht 26 vollflächig auf die geprägte zweite Prägelackschicht 22, 24 aufgebracht, so dass dort eine zweite reflektierende Prägestruktur auf einer zweiten Höhenstufe H2 entsteht, wie in Fig. 4(c) dargestellt.

Dann wird der Endproduktträger 18 bereitgestellt und mit Hilfe einer Klebeschicht 19 auf die metallisierte Prägelackschicht 22 aufgeklebt, wie in Fig. 4(d) gezeigt. Der Endproduktträger 18 und die Klebeschicht 19 werden dabei so gewählt, dass die Adhäsion Zielsubstrat 18 - Klebeschicht 19 - Metallisierung 26 größer ist als die Adhäsion Produktionsträger 30 - Prägelackschicht 32 bzw. Metallisierung 36.

Anschließend wird der Produktionsträger 30 von der so gebildeten Kombinationsstruktur abgezogen 56, siehe Fig. 4(d). Aufgrund der großen Adhäsion des Produktionsträgers 30 zum aufgedampften Metall und der geringen Adhäsion des Produktionsträgers zum Prägelack wird beim Abziehen 56 das in den Freibereichen 54 liegende Metall zusammen mit dem Produktionsträger abgezogen, während der Prägelack 32 und damit auch dessen Metallisierung 36 in den Lackbereichen 52 in der Kombinationsstruktur zurückbleibt, wie in Fig. 4(e) gezeigt. Der Prägelack 32 der Lackbereiche 52 bildet somit einen Abhebeschutz für die Prägelack-Metallisierung und gewährleistet eine partielle Demetallisierung der Metallschicht 36 nur in den Freibereichen 54.

Nach dem Abziehen des Produktionsträgers 30 erfolgt optional ein Ätzschritt, bei dem eventuelle Metallreste auf der freigelegten Oberfläche entfernt werden.

Die erste reflexionserhöhende Beschichtung 36 wurde bisher als farbige Metallschicht beschrieben, welche somit auch als Farbbeschichtung bezeichnet wird. Die reflexionserhöhende(n) Beschichtung(en) 36 (36,26) kann (können) aber - wie bereits angedeutet in dieser und in den weiteren Ausgestaltungen - auch anders ausgebildet sein. Anstelle einer Metallschicht kann auch eine farbgebende HRI-Schicht verwendet werden. Ebenso können die (oder eine der) reflexionserhöhenden Beschichtungen 26, 36 durch eine unbunte reflexionserhöhende Teilschicht, wie Metallschicht oder HRI-Schicht, und eine (zum Betrachter gesehen - darüber liegende) lasierende Farbteilschicht gebildet sein.

Ebenfalls nicht separat figürlich dargestellt sind Ausgestaltungen, in denen eine erste reflexionserhöhende Schicht erst zusammen mit weiteren Schichten eine farbliche Wirkung erzeugt. Beim Abziehen des Produktionsträgers verbleibt zumindest eine der weiteren Schichten in der Kombinationsstruktur mit seinen zwei Prägestrukturen. Alternativ oder ergänzend wird die eine der weiteren Schichten bei einem Entfernen der ersten reflexionserhöhenden Schicht durch Ätzen nicht mit entfernt. In Fig. 3c würden (in den Freibereichen 54 und den Lackbereichen 52) die weiteren Schichten auf der ersten reflexionserhöhenden Schicht 36 liegen, in Fig. 4c also zwischen der ersten reflexionserhöhenden Schicht 36 und der zweiten Prägelackschicht 22 liegen. Die erste reflexionserhöhende Schicht kann als Reflektor oder als Absorber eines farbgebenden Mehrschichtaufbaus dienen, der beispielsweise als Absorber-Dielektrikum-Absorber- oder Reflektor-Dielektrikum- Absorber- eine farbliche Wirkung erzeugt. Ebenso könnte die reflexionserhöhende Schicht eine HRI-Schicht eines farbgebenden brechnungsindexba- sierten Mehrschichtaufbaus sein, der aus transparenten Teilschichten unterschiedlicher Brechnungsindizes besteht. Durch das Entfernen der ersten reflexionserhöhenden Schicht verliert der Mehrschichtaufbau seine farbige Wirkung. Die Farbe des Mehrschichtaufbaus und die Reflektivität der reflexionserhöhenden Schicht kann in den Freibereichen 42 somit gleichzeitig (und passergenau) entfernt werden. Die farblich unterschiedlichen Wirkungen der ersten und/ oder der zweiten Reliefstruktur der Kombinationsstruktur könnte - in allen Ausführungsformen auch der weiteren Figuren, welche auch wiederum farbgebende Prägelack- oder Kleberschichten umfassen - auf einem der genannten Wege oder auf unterschiedlichen der genannten Wege erzielt werden.

Der zuvor erwähnte Ätzschritt kann in anderen Ausgestaltungen, in denen die Metallschicht 36 in den Freibereichen 54 beim Abziehen auf dem Prägelack verbleibt, obligatorisch sein. In den anderen Ausgestaltungen wird erst durch das Ätzen die reflexionserhöhende Schicht in den Freibereichen entfernt.

Anschließend kann die durch das Abziehen des Produktionsträgers 30 freigelegte Oberfläche zur Verbesserung der Umlaufbeständigkeit des Sicherheitselements 12 mit einer Schutzlackschicht 48 (Fig. 2) versehen oder eine dünne, transparente (PET-)Folie aufkaschiert werden. Je nach der vorgesehenen Verwendung des Sicherheitselements, beispielsweise als Sicherheitsfaden zur Einbettung in Sicherheitspapier, können zur Fertigstellung weitere an sich bekannte Produktionsschritte erfolgen, wie beispielsweise ein Ablackieren mit einem Heißsiegellack.

Wie weiter oben erläutert, beziehen sich die Bezeichnungen "tiefer liegende Reliefstruktur" und "höher liegende Reliefstruktur" auf die Lage der Reliefstrukturen im fertigen Sicherheitselement (Fig. 2) relativ zu einem Betrachter. Die Bezeichnungen spiegeln daher nicht die Reihenfolge des Aufbringens der Reliefstrukturen bei der Herstellung wider. Da das Sicherheitselement insbesondere auf Betrachtung von der Seite des später abgezogenen Produktionsträgers her ausgelegt ist, wird bei der beschriebenen Herstellung zunächst die (später) höher liegende Reliefstruktur auf dem Produktionsträger erzeugt und darauf dann die (später) tiefer liegende Reliefstruktur.

Zurückkommend auf die Primärstruktur der Fig. 3(c) kann diese beispielsweise auch in der in Fig. 5 gezeigten Art mit einer Sekundärstruktur ergänzt werden.

Bei dieser Verfahrens Variante wird zunächst ein Endproduktträger 18 bereitgestellt und vollflächig mit einer zweiten Prägelackschicht 22 bedruckt. Die zweite Prägelackschicht 22 wird dann mit der zweiten Prägung in Form der gewünschten Mikrospiegelprägung 24 versehen und, beispielsweise mit einer Kupferschicht, vollflächig metallisiert, um die zweite Metallschicht 26 aufzubringen, wie in Fig. 5(a) gezeigt.

Dann wird auf die Metallisierung 36 des Produktionsträgers 30 oder auf die Metallisierung 26 des Endproduktträgers 18 oder auf beide Metallisierungen 26, 36 ein Kaschierlack 60 aufgebracht. Der Kaschierlack kann klar transparent sein oder transparent eingefärbt sein. In Fig. 5(b) ist beispielhaft die Variante einer Aufbringung des Kaschierlacks 60 nur auf die Metallisierung 36 des Produktionsträgers 30 gezeigt.

Anschließend werden die mit Kaschierkleber, beispielsweise in Form des Kaschierlacks 60, versehene Primärstruktur der Fig. 5(b) und die Sekundärstruktur der Fig. 5(a) registriert zusammenkaschiert, so dass die beiden Metallisierungen 26, 36 durch den Kaschierkleber 60 getrennt sind, wie in Fig- 5(c) gezeigt.

Auch hier wird darauf geachtet, dass die Adhäsion Endproduktträger 18 - zweite Prägelackschicht 22 - Metallisierung 26 größer ist als die Adhäsion Produktionsträger 30 - Prägelackschicht 32 bzw. Metallisierung 36. Der Produktionsträger 30 kann insbesondere mit einer angerauten Oberfläche versehen werden, so dass die obere Oberfläche der Metallisierung 36 zum Kaschierlack 60 glatter ist als die die untere Oberfläche der Metallisierung 36.

Schließlich wird der Produktionsträger 30 von der so gebildeten Kombinationsstruktur abgezogen 56, wie in Fig. 5(c) gezeigt. Aufgrund der großen Adhäsion des Produktionsträgers 30 zu Metall und der geringen Adhäsion des Produktionsträgers zu Prägelack wird beim Abziehen 56 das in den Freibereichen 54 liegende Metall zusammen mit dem Produktionsträger abgezogen, während der Prägelack 32 und damit auch dessen Metallisierung 36 in den Lackbereichen 52 in der Kombinationsstruktur zurückbleibt, wie in Fig. 5(d) gezeigt. Der Prägelack 32 der Lackbereiche 52 bildet auch in dieser Verfahrensvariante einen Abhebeschutz für die Prägelack-Metallisierung und gewährleistet eine partielle Demetallisierung der Metallschicht 36 nur in den Freibereichen 54.

Auch bei der zweiten Verfahrens Variante kann nach dem Abziehen des Produktionsträgers 30 ein Ätzschritt erfolgen. In diesem Ätzschritt werden in der Ausgestaltung nach Fig. 5 eventuelle Metallreste auf der freigelegten Oberfläche entfernt werden. Analog zu Fig. 4 gilt jedoch, dass in anderen Ausgestaltungen mit Kaschierkleber ein Entfernen der ersten reflexionserhöhenden Schicht nur durch Ätzen denkbar wäre.

Die durch Abziehen des Produktionsträgers 30 freigelegte Oberfläche kann zur Verbesserung der Umlaufbeständigkeit des Sicherheitselements weiter mit einer Schutzlackschicht versehen oder es kann eine dünne, transparenten (PET-)Folie aufkaschiert werden. Je nach der vorgesehenen Verwendung des Sicherheitselements, beispielsweise als Sicherheitsfaden zur Einbettung in Sicherheitspapier, können zur Fertigstellung weitere, an sich bekannte Produktionsschritte erfolgen, wiederum beispielsweise ein Aufbringen von Heißsiegellack.

Die beschriebenen Gestaltungen können zur zusätzlichen Absicherung mit Negativkennzeichen, beispielsweise in Form von Text, Symbolen oder Wertzahlen versehen sein. Die Negativkennzeichen sind für eine Betrachtung in Durchsicht vorgesehen.

Figur 6 zeigt hierzu ein Sicherheitselement 70, das wie das Sicherheitselement der Fig. 2 gemäß der ersten Verfahrens Variante, allerdings mit zusätzlich eingebrachten Negativkennzeichen 72, 74 hergestellt wurde. Die ersten Negativkennzeichen 72 sind in den Freibereichen 54 des Flächenbereichs 20 vorgesehen, in denen nur die zweite Prägestruktur 22, 24, 26 vorliegt, und sind durch eine partielle Demetallisierung der zweiten Farbbeschichtung 26 gebildet. Ist die zweite Prägelackschicht 22 farblos transparent, erscheinen auch die Negativkennzeichen 72 farblos transparent, während die Negativkennzeichen 72 im Fall einer farbigen zweiten Prägelackschicht 22 mit der Durchsichtsfarbe der Prägelackschicht 22 erscheinen.

Die zweiten Negativkennzeichen 74 sind in den Lackbereichen 52 des Flächenbereichs 20 vorgesehen, in denen die beiden Prägestrukturen überlappen, und sind durch eine partielle Demetallisierung sowohl der ersten Farbbeschichtung 36 als auch der zweiten Farbbeschichtung 26 gebildet. Sind beide Prägelackschichten 22, 32 farblos transparent, erscheinen auch die Negativkennzeichen 74 farblos transparent. Ist eine der beiden Prägelackschichten 22, 32 farbig, die andere farblos transparent, so erscheinen die Negativkennzeichen 74 mit der Durchsichtsfarbe der farbigen Prägelackschicht. Sind beide Prägelackschichten 22, 32 farbig, so treten die Negativkennzeichen 74 mit einer Durchsichtsfarbe in Erscheinung, die sich durch subtraktive Farbmischung der Farben der Prägelackschichten 22, 32 ergibt.

Figur 7 zeigt ein Sicherheitselement 80, das gemäß der zweiten Verfahrensvariante der Fig. 5, allerdings mit zusätzlich eingebrachten Negativkennzeichen 82, 84 hergestellt wurde. Die ersten Negativkennzeichen 82 sind in den Freibereichen 54 des Flächenbereichs 20 vorgesehen, in denen nur die zweite Prägestruktur 22, 24, 26 vorliegt, und sind durch eine partielle Demetallisie- rung der zweiten Farbbeschichtung 26 gebildet. Ist der Kaschierlack 60 farblos transparent, erscheinen auch die Negativkennzeichen 82 farblos transparent. Im Fall eines farbigen Kaschierlacks 60 erscheinen die Negativkennzeichen 82 mit der Durchsichtsfarbe des Kaschierlacks 60.

Die zweiten Negativkennzeichen 84 sind in den Eackbereichen 52 des Flächenbereichs 20 vorgesehen, in denen die beiden Prägestrukturen überlappen, und sind durch eine partielle Demetallisierung sowohl der ersten Farbbeschichtung 36 als auch der zweiten Farbbeschichtung 26 gebildet. Sind die Prägelackschicht 32 und der Kaschierlack 60 farblos transparent, erscheinen auch die Negativkennzeichen 84 farblos transparent. Ist eine der beiden Schichten (Prägelackschicht 32, Kaschierlack 60) farbig, die andere farblos transparent, so erscheinen die Negativkennzeichen 84 mit der Durchsichtsfarbe der farbigen Schicht. Sind sowohl die Prägelackschicht 32 als auch der Kaschierlack 60 farbig, so treten die Negativkennzeichen 84 mit einer Durchsichtsfarbe in Erscheinung, die sich durch subtraktive Farbmischung der Farben der beiden Schichten 32, 60 ergibt. Bezugszeichenliste

10 Banknote

12 Sicherheitselement

14 Motiv

16 Teilbereich

18 Endproduktträger

20 reflektiver Flächenbereich

22 zweite Prägelackschicht

24 zweite Prägestruktur

26 zweite Beschichtung

30 Produktionsträger

32 erste Prägelackschicht

34 erste Prägestruktur

36 erste Beschichtung

42 Aussparung

44 Bereich außerhalb der Aussparung

48 Schutzlackschicht

52 Lackbereiche

54 Freibereiche

60 Kaschier lack

70 Sicherheitselement

72, 74 Negativkennzeichen

80 Sicherheitselement

82, 84 Negativkennzeichen