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Patent Searching and Data


Title:
METHOD OF PRODUCING PLANT EXTRACTS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2001/007534
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method of producing color-reduced plant extracts. According to the inventive method, the plants are extracted and then treated with activated carbon. The invention further relates to the use of said extracts in cosmetic agents and food.

Inventors:
JOHANNISBAUER WILHELM (DE)
BONAKDAR MEHDI (DE)
WACHTER ROLF (DE)
SCHROEDER KLAUS RUDOLF (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/006734
Publication Date:
February 01, 2001
Filing Date:
July 14, 2000
Export Citation:
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Assignee:
COGNIS DEUTSCHLAND GMBH (DE)
JOHANNISBAUER WILHELM (DE)
BONAKDAR MEHDI (DE)
WACHTER ROLF (DE)
SCHROEDER KLAUS RUDOLF (DE)
International Classes:
A23L33/105; A61K8/97; A61Q19/00; (IPC1-7): C09K15/34; A23L3/3472; A61K7/48
Foreign References:
EP0560291A11993-09-15
US3950266A1976-04-13
CN1124586A1996-06-19
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 006, no. 191 (C - 127) 30 September 1982 (1982-09-30)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung farbverminderter Pflanzenextrakte, bei dem man zunächst die Pflan zen extrahiert und die Extrakte anschließend mit Aktivkohle behandelt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,2 bis 4 kg Aktivkohle pro kg Trockensubstanz des Pflanzenextraktes einsetzt.
3. Verfahren nach mindestens einem der vorgenannten Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man die Aktivkohlebehandlung als zweistufige Gegenstromadsorption durchführt.
4. Verwendung der nach den Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten farbverminderten Pflanzenex trakte zur Herstellung kosmetischer Mittel.
5. Verwendung der nach Ansprüchen 1 bis 3 hergestellten farbverminderten Pflanzenextrakte zur Herstellung von Lebensmitteln.
Description:
kann und welches sich für eine Vielzahl von Pflanzen bzw. Pflanzenteilen eignet. Wünschenswert ist darüber hinaus ein Verfahren, welches es erlaubt, unterschiedliche Enffärbungsgrade bzw.

Farbverminderungen (je nach gewünschtem Einsatzgebiet der Pflanzenextrakte) mit geringem technischen Auswand zu erzielen.

Beschreibung der Erfindung Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung farbverminderter Pflanzenextrakte, bei dem man zunächst die Pflanzen extrahiert und die Extrakte anschließend mit Aktivkohle behandelt.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge- stellten Pflanzenextrakte eine deutlich verminderte Eigenfärbung aufweisen ohne daß dabei gleichzeitig eine drastische Verminderung des Wirkstoffgehaltes in Kauf genommen werden muß.

Das erfindungsgemäße Verfahren läßt sich einfach durchführen, insbesondere die Abtrennung des Adsorbens gelingt problemlos. Eine vollständige Abtrennung der Aktivkohle ist in den meisten Fäl- len möglich, selbst wenn Spuren der Aktivkohle im Pflanzenextrakt verbleiben, stellt dies aus toxi- kologischer Sicht keine Einschränkung für den Einsatz der so behandelten Pflanzenextrakte in Lebensmitteln und kosmetischen Mitteln dar. Darüber hinaus ist die Aktivkohle völlig inert, so daß- im Gegensatz zu anderen bekannten Verfahren der Enffärbung, wie beispielsweise der Bleichung mit Wasserstoffperoxid, nicht die Gefahr einer Veränderung (z. B. Oxidation) der Wirkstoffe besteht.

Insbesondere die antioxidativ wirksamen Inhaltsstoffe der Pflanzenextrake können in hoher Aus- beute gewonnen werden und in kosmetischen Mitteln sowie Lebensmitteln eingesetzt werden, ohne eine Eigenfärbung zu verursachen.

Die vorliegenden Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß insbesondere Pflanzenextrakte mit hydrophilen Wirkstoffen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnen werden können, die eine hohe Ausbeute an Wirkstoffen enthalten und gleichzeitig eine geringe Eigenfärbung aufwei- sen. Als besonders überraschend hat sich erwiesen, daß die so hergestellten Pflanzenextrakte beim Einarbeiten in kosmetische Formulierungen in diesen keine Färbung verursachen.

Überraschenderweise wurde gefunden, daß durch das erfindungsgemäße Verfahren sowohl antio- xidativ wirksamen Inhaltsstoffe angereichert werden und gleichzeitig die unerwünschten prooxida- tiven Inhaltsstoffe, wie beispielsweise die Chlorophylle, weitgehend abgetrennt werden. Dies führt neben der Farbverminderung der Pflanzenextrakte auch zu einer höheren (antioxidativen) Wirk- samkeit.

Die Erfindung schließt die Erkenntnis ein, daß mit anderen grundsätzlich in Betracht kommenden Adsorbentien, wie beispielsweise Polymerharzen, Bleicherden, Chitin oder Chitosan eine selektive und gleichzeitig wirtschaftlich akzeptable Anreicherung von insbesondere hydrohilen (z. B. poly- phenolhaltigen) Wirkstoffen bei gleichzeitiger Farbverminderung nicht möglich ist.

Ausganqsmaterial Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich prinzipiell für eine Vielzahl von Pflanzen sowie Pflanzenteilen (z. B. Blätter, Blüten, Wurzeln, Früchte etc.). Besonders geeignet sind Pflanzen bzw.

Pflanzenteile, deren hydrophile Inhaltsstoffe isoliert werden sollen. Insbesondere eignet sich das vorliegende Verfahren zur Isolierung und Aufreinigung von phenolischen Verbindungen in Pflan- zenextrakten. Exemplarisch seien hier Schwarzer Tee sowie Betelpfeffer genannt.

Als Ausgangsmaterial können frische Pflanzen oder Pflanzenteile eingesetzt werden, üblicher- weise wird jedoch von getrockneten Pflanzen und/oder Pflanzenteilen ausgegangen. Der Wasser- gehalt der getrockneten Pflanzen bzw. Pflanzenteile liegt in der Regel unter 5 Gew.-%, insbeson- dere unter 2 Gew.-%. Die Pflanzen und/oder Pflanzenteile können vor der Extraktion mechanisch zerkleinert werden. Hierbei eignen sich alle dem Fachmann bekannten Zerkleinerungsmethoden, als Beispiel sei die Gefriermahlung genannt.

Extraktion Die Herstellung der erfindungsgemäß einzusetzenden Extrakte erfolgt durch übliche Methoden der Extraktion der Pflanzen bzw. Pflanzenteile. Bezüglich der geeigneten herkömmlichen Extraktions- verfahren wie der Mazeration, der Remazeration, der Digestion, der Bewegungsmazeration, der Wirbelextraktion, Ultraschallextraktion, der Gegenstromextraktion, der Perkolation, der Reperkola- tion, der Evakolation (Extraktion unter vermindertem Druck), der Diakolation und Fesfflüssig-Ex- traktion unter kontinuierlichem Rückfluß, die in einem Soxhlet-Extraktor durchgeführt wird, die dem Fachmann geläufig und im Prinzip alle anwendbar sind, sei der Einfachheit halber beispielsweise auf Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis, (5. Auflage, Bd. 2, S. 1026-1030, Springer Verlag, Berlin-Heidelberg-New-York 1991) verwiesen. Für den großtechnischen Einsatz vorteilhaft ist die Perkolationsmethode.

Üblicherweise werden die getrockneten Pflanzen bzw. Pflanzenteile und das Lösungsmittel im Gewichtsverhältnis 1 : 3 bis 1 : 10, insbesondere im Verhältnis 1 : 5 bis 1 : 7, eingesetzt.

Als Lösungsmittel für die Durchführung der Extraktionen können organische Lösungsmittel, Was- ser (vorzugsweise heißes Wasser einer Temperatur von über 80 °C und insbesondere von über 95 °C) oder Gemische aus organischen Lösungsmitteln und Wasser, insbesondere niedermolekulare Alkohole mit mehr oder weniger hohen Wassergehalten, verwendet werden. Besonders bevorzugt ist die Extraktion mit Methanol, Ethanol, Pentan, Hexan, Heptan, Aceton, Propylenglkolen, Poly- ethylenglykolen sowie Ethylacetat sowie Mischungen hieraus sowie deren wäßrige Gemische. Die Extraktion erfolgt in der Regel bei 20 bis 100 °C, bevorzugt bei 30 bis 90 °C, insbesondere bei 60 bis 80 °C. In einer bevorzugten Ausführungsform erfolgt die Extraktion unter Inertgasatmosphäre zur Vermeidung der Oxidation der Wirkstoffe des Extraktes. Dies ist insbesondere bei Extraktionen bei Temperaturen über 40 °C von Bedeutung. Die Extraktionszeiten werden vom Fachmann in Abhängigkeit vom Ausgangsmaterial, dem Extraktionsverfahren, der Extraktionstemperatur, vom Verhältnis Lösungsmittel zu Rohstoff u. a. eingestellt.

Nach der Extraktion können die erhaltenen Rohextrakte gegebenenfalls weiteren üblichen Schrit- ten, wie beispielsweise Aufreinigung, Konzentration und/oder Entfärbung unterzogen werden. Falls wünschenswert, können die so hergestellten Extrakte beispielsweise einer selektiven Abtrennung einzelner unerwünschter Inhaltsstoffe, unterzogen werden. Diese Schritte können sowohl vor als auch nach der Aktivkohlebehandlung durchgeführt werden. Bevorzugt ist jedoch die Durchführung nach der Aktivkohlebehandlung.

Die Extraktion kann bis zu jedem beliebigen Extraktionsgrad erfolgen, wird aber gewöhnlich bis zur Erschöpfung durchgeführt.

Die vorliegenden Erfindung umfaßt die Erkenntnis, daß die Extraktionsbedingungen sowie die Ausbeuten der Endextrakte vom Fachmann je nach gewünschtem Einsatzgebiet gewählt werden können.

Der Trockensubstanzgehalt der Extraktionslösungen kann in Abhängigkeit vom Ausgangsmaterial sowie der eingesetzten Extraktionsmethode in weiten Grenzen schwanken. Üblicherweise liegt er zwischen 1 bis 20 Gew.-%, insbesondere 2 bis 10 Gew.-%. Der Trockensubstanzgehalt kann für die nachfolgende Aktivkohlebehandlung auf 2 bis 10 Gew.-%, insbesondere 3 bis 7 Gew-% einge- stellt werden. Falls es wünschenswert ist, dann der Trockensubstanzgehalt durch übliche Metho- den der Aufkonzentrierung erhöht werden.

Die Angabe der Ausbeute erfolgt als Trockensubstanz des Extraktes bezogen auf die eingesetzte Menge des Pflanzenmaterials in Gew.-%. Die Ausbeute kann in Abhängigkeit vom Ausgangsmate- rial sowie der eingesetzten Extraktionsmethode in weiten Grenzen schwanken. Üblicherweise liegt sie zwischen 0,5 bis 20 Gew.-%, insbesondere 3 bis 10 Gew.-%, insbesondere zwischen 1 und 5 Gew.-%.

Als (Roh) extrakt wird die nach der Extraktion des Pflanzenmaterials vorliegende Extraktionslösung vor der Aktivkohlebehandlung bezeichnet.

Aktivkohle Als Aktivkohle im Sinne der vorliegenden Erfindung eignen sich prinzipiell alle kommerziell erhältli- chen Aktivkohlen. Exemplarisch sind hierbei die durch Dehydratisierungsmittel (Zinkchlorid, Phos- phorsäure) und anschließendes Auswaschen hergestellten Aktivkohlen oder die durch trockene Destillation und anschließende oxidative Aktivierung mit Wasserdampf, Kohlendioxid und/oder Gemischen daraus hergestellten Aktivkohlen zu nennen. Besonders geeignet sind Wasserdampf- aktivierte Aktivkohlen (beispielsweise vom Typ Norit SA Plus) sowie Aktivkohlen, die durch eine Kombination von Phosphorsäure-und Wasserdampf-Aktivierung hergestellt worden sind (wie bei- spielsweise Atochem 5 SC/G).

Die Aktivkohle kann sowohl als Pulver als auch als Granulat eingesetzt werden, bevorzugt ist der Einsatz von Aktivkohle in Form von Pulver.

Bevorzugt sind Aktivkohlen, die einen pH-Wert im neutralen Bereich aufweisen. Als besonders geeignet haben sich die Aktivkohlen Norit SA plus mit einem pH = 7 sowie Atochem 5 SC/G pH 5-9 erwiesen.

Die zur Adsorption eingesetzte Aktivkohle hat in der Regel einen Restwassergehalt von < 8 %, vorzugsweise < 5 % und insbesondere unter 2 %.

Aktivkohiebehandiuno Zur Aktivkohlebehandlung der Pflanzenextrakte eignen sich sowohl sog. Batch-Verfahren (Be- handlung der Pflanzenextrakte mit Aktivkohlepulver beispielsweise in einem Rührbehälter und anschließende Filtration) als auch kontinuierliche Verfahren (wie beispielsweise die Festbettad- sorption). Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung ist die Durchführung der Aktivkohlebe- handlung in Form eines Batch-Verfahrens. Hier ist sowohl ein Verfahren mit Teildosiermengen als auch ein zweistufiges Gegenstromverfahren geeignet. Da bei der zweistufigen Gegenstromad- sorption die benötigte Menge an Aktivkohle deutlich reduziert ist, hat sich dieses Verfahren als besonders geeignet erwiesen.

Prinzipiell wird bei der zweistufigen Gegenstromadsorption die Aktivkohle zunächst vorbehandelt.

Dazu mischt man frische Aktivkohle mit einem Teil der Pflanzenextraktlösung, beläßt die Mischung unter Rühren für ca. 10 bis 15 min. und trennt die Aktivkohle dann, beispielsweise durch Filtration ab. Die so vorbehandelte Aktivkohle setzt man nun für den ersten Schritt der 2stufigen Gegen- stromadsorption ein. Hierbei wird zunächst der Pflanzenextrakt mit der vorbehandelten Aktivkohle behandelt. Nach dieser ersten Adsorptionsstufe und der anschließenden Abtrennung der Aktiv- kohle erfolgt eine zweite Adsorptionsstufe : für diese setzt man nun frische (nicht-vorbehandelte) Aktivkohle ein. Nach der Adsorption wird die Aktivkohle abgetrennt und man erhält den gereinigten Pflanzenextrakt.

Die Abtrennung der Aktivkohle kann prinzipiell auf alle dem Fachmann bekannten Arten erfolgen, besonders geeignet ist hierbei die Filtration.

Üblicherweise richtet sich die Menge des einzusetzenden Adsorbens nach dem Trockensubstanz- gehalt der Extraktionslösung. Sowohl für die Vorbehandlung der Aktivkohle als auch für die eigent- liche Adsorption haben sich eine 0,2 bis 4fache Menge, insbesondere 0,5 bis 2,4fache und speziell eine 0,8 bis 1,2fache Menge an Aktivkohle (berechnet als kg Aktivkohle pro kg Trockensubstanz der Rohextraktionslösung) als vorteilhaft erwiesen. Die Mengenangaben beziehen sich dabei auf die Gesamtmenge an Aktivkohle, mit der die Extraktionslösung behandelt wurde. Bei der zweistufi- gen Gegenstromadsorption setzt diese sich aus 2 Portionen zusammen.

Die Dauer der Aktivkohlebehandlung richtet sich nach der Art des zu behandelnden Pflanzenex- traktes. Übliche Adsorbtionszeiten sind 1 bis 60 Minuten, bevorzugt 5 bis 30 Minuten, insbeson- dere 10 bis 15 Minuten. Für die zweistufige Gegenstromadsorption gelten diese Angaben jeweils bezogen auf die einzelnen Adsorptionsstufen.

Die Adsorption wird in der Regel bei einer Temperatur von 15 bis 80 °C, bevorzugt bei 20 bis 60 °C, und insbesondere bei 20 bis 30 °C durchgeführt. Die Durchführung der Adsorption bei Raum- temperatur (20 bis 30 °C) kann insbesondere hinsichtlich der Isolierung von temperaturempfindli- chen Wirkstoffen in den Pflanzenextrakten von Bedeutung sein.

Die vorliegende Erfindung schließt die Erkenntnis mit ein, daß durch die Wahl der Bedingungen der Aktivkohlebehandlung (Zeit, Temperatur) der Entfärbungsgrad gesteuert werden kann. Es ist somit möglich, auf einfache Art an die Anforderungen des jeweiligen Einsatzgebietes angepaßte Produkte zu erhalten.

Der nach der Aktivkohlebehandlung erhaltene Extrakt kann mit üblichen Methoden aufkonzentriert werden, so kann das Lösungsmittel beispielsweise am Rotationsverdampfer abgezogen werden und das erhaltene Konzentrat mit einem Lösungsmittel der Wahl auf eine Konzentration der Wahl eingestellt werden.

Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Pflanzenextrakte zeichnen sich nicht nur durch eine deutlich geringere Eigenfärbung aus, sondern man erhält überraschender Weise beim Einarbeiten der Pflanzenextrakte in kosmetische Formulierungen farblose Produkte. Die so hergestellten kosmetischen Mittel zeigen keine Verfärbung im Vergleich zu denselben kosmeti- schen Formulierungen ohne den Zusatz von Pflanzenextrakten. Ein weiterer Gegenstand der vor- liegenden Erfindung betrifft somit die Verwendung der farbverminderten Pflanzenextrakte zur Her- stellung osmetischer Mittel.

Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft die Verwendung der erfindungsgemäß hergestellten Pflanzenextrakte zur Herstellung von Lebensmitteln. Hier ist insbesondere die Ver- wendung in fetthaltigen und somit oxidationsempfindlichen Lebensmitteln, wie beispielsweise Fet- ten, Ölen, Mayonnaisen, aber auch Käse, Fertiggerichten, Wurst und Wurstwaren zu nennen.

Durch den Einsatz der erfindungsgemäß hergestellten Pfianzenextrakte werden nicht nur Lebens- mittel erhalten, die selbst vor Oxidation geschützt sind, sondern man erhält gleichzeitig Lebens- mittel, mit denen eine erhöhte Aufnahme an Antioxidantien für den Menschen gewährleistet wer- den kann.

Beispiele Beispiel 1 75 g getrocknete Blätter aus Betelpfeffer (Piper betel) wurden bei einer Temperatur unter 10 °C gefriergemahlen und anschließend mit 400 g Ethanol in einer Soxhlet-Apparatur für 5 h bei 78 °C extrahiert. Die Konzentration des Rohextraktes betrug 0,81 Gew. % (entsprechend 3,24 g Trocken- substanz). Nach der Extraktion wurde der Rohextrakt filtriert und halbiert. Die 1. Hälfte des Rohex- traktes dient der Vorbehandlung der Aktivkohle, die 2. Hälfte des Rohextraktes wird erfindungsge- mäß durch Behandlung mit Aktivkohle farbvermindert. Zur Vorbehandlung der Aktivkohle wurde eine Hälfte des Filtrates (200 g einer 0,81 Gew.-% igen Lösung, = 1,62 g Trockensubstanz) mit 1,78 g Aktivkohle (Norit SA Plus) versehen und für 15 min. bei 20 °C gerührt und filtriert. Die so vorbehandelte Aktivkohle wurde nun im ersten Schritt der zweistufigen Gegenstromadsorption der 2. Hälfte des Rohextraktes eingesetzt : hierzu wurden die 1,78 g vorbehandelte Aktivkohle zu 200 g des 0,81 gew.-% igen Betelpfefferextraktes gegeben und die Mischung 15 min. bei 20 °C gerührt.

Danach wurde die Aktivkohle durch Filtration abgetrennt und zum verbleibenden Filtrat wurden 1,78 g Aktivkohle (Norit SA Plus, nicht vorbehandelt) gegeben. Die Mischung wurde 15 min. bei 20 °C gerührt, danach wurde die Aktivkohle durch Filtration abgetrennt. Das Ethanol wurde aus dem Filtrat abgezogen und man erhielt 1,42 g eines hochviskosen Extraktes. Dies entspricht einer Aus- beute von 3,8 Gew.-% bezogen auf die eingesetzte Menge an Betelpfefferblättern (37,5 g).

Beispiel2 155 g getrocknete Blätter aus Betelpfeffer (Piper betel) wurden bei einer Temperatur unter 10 °C gefriergemahlen und anschließend mit 627 g Ethylacetat in einer Soxhlet-Apparatur für 6 h bei 67 OC extrahiert. Die Konzentration des Rohextraktes betrug 1,14 Gew. % (entsprechend 7,14 g Trockensubstanz). Nach der Extraktion wurde der Rohextrakt filtriert und halbiert. Die 1. Hälfte des Rohextraktes dient der Vorbehandlung der Aktivkohle, die 2. Hälfte des Rohextraktes wird erfin- dungsgemäß durch Behandlung mit Aktivkohle farbvermindert. Zur Vorbehandlung der Aktivkohle wurde eine Hälfte des Filtrates (313,5 g einer 1,14 Gew.-% igen Lösung, = 3,57 g Trockensub- stanz) mit 5,43 g Aktivkohle (Norit SA Plus) versehen (entspricht einer 1,52fachen Menge an Aktiv- kohle bezogen auf die Trockensubstanz) und für 10 min. bei 20 °C gerührt und filtriert. Die so vor- behandelte Aktivkohle wurde nun im ersten Schritt der zweistufigen Gegenstromadsorption der 2.

Hälfte des Rohextraktes eingesetzt : hierzu wurden die 5,43 g vorbehandelte Aktivkohle zu 313,5 g des 1,14 gew.-% igen Betelpfefferextraktes gegeben und die Mischung 10 min. bei 20 °C gerührt.

Danach wurde die Aktivkohle durch Filtration abgetrennt, und zum verbleibenden Filtrat wurden 5,43 g Aktivkohle (Norit SA Plus, nicht vorbehandelt) gegeben. Die Mischung wurde 10 min. bei 20 °C gerührt, danach wurde die Aktivkohle durch Filtration abgetrennt. Das Ethylacetat wurde aus dem Filtrat abgezogen und man erhielt 1,69 g des Extraktes. Dies entspricht einer Ausbeute von 2,2 Gew.-% bezogen auf die eingesetzte Menge an Betelpfefferblättern (77,5 g).

Beispiel 3 5000 g ethanolischer Betelpfefferextrakt mit einem Trockensubstanzgehalt von 82 g (entspricht einer Konzentration von 1,64 Gew.-% bezogen auf die Extraktlösung) wurde halbiert. Die erste Fraktion (E1 =2500 g) wurde zur Vorbehandlung der Aktivkohle eingesetzt. Hierzu wurde eine 1,1fache Menge-bezogen auf den Trockensubstanzgehalt der Extraktlösung-an Aktivkohle (= 45,1 g, Atochem 5SC/G) mit E1 15 min. bei 25 °C gerührt. Die Aktivkohle wurde durch Filtration abgetrennt. Die so vorbehandelte Aktivkohle wurde für die erste Stufe der Gegenstromadorption des Betelpfefferextraktes E2 eingesetzt. Dazu wurden die 45,1 g vorbehandelte Aktivkohle zu- sammen mit der zweiten Fraktion des Betelpefferextraktes (2500 g einer 1,64 Gew. % igen Lösung) gemischt und für 15 min. bei 20 °C gerührt. Nach der Abtrennung der Aktivkohle wurde E2 in der zweiten Stufe 45,1 g Aktivkohle (unbehandelt, Atochem 5SC/G) zugefügt und erneut für 15 min. bei 20 °C gerührt. Nach Abtrennung der Aktivkohle erhält man den farbverminderten Pflanzenex- trakt E 2.

Beispiel 4 1500 g ethanolische Extraktionslösung von Schwarzteeblättern (mit 52,2 g Trockensubstanz, ent- spricht einem Trockensubstanzgehalt von 3,5 Gew.-%) wurden mit 57,4 g vorbehandelter Aktiv- kohle versetzt und 10 min. bei 20 °C gerührt. Nach Abtrennung der Aktivkohle wurde das Filtrat erneut mit 57,4 g Aktivkohle (nicht vorbehandelt) für 15 min. bei 20 °C gerührt. Nach Abtrennung der Aktivkohle erhielt man einen farbverminderten Pflanzenextrakt mit einer Ausbeute von 4,0 Gew. %.

Farbzahlen Die Pflanzenextrakte der Beispiele 1 und 2 wurden sowohl vor als auch nach der Aktivkohlebe- handlung hinsichtlich ihrer Farbzahlen untersucht. Tabelle 1 stellt die Ergebnisse dieser Messung dar. Wie zu erkennen ist, sind sowohl die lod-Farbzahl als auch die Gardner-Farbzahl nach der Aktivkohlebehandlung deutlich verringert und die Transmissionswerte deutlich erhöht.

Tabelle 1 : Farbzahlen und Transmissionswerte der Pflanzenextrakte Beispiel 1 Beispiel 2 Vor Aktivkohle-Nach Aktivkohle-Vor Aktivkohle-Nach Aktivkohle- behandlung behandlung behandlung behandlung Gardnerzahl > 14 8,2 > 19 10 Jodfarbzahl (JFZ) > 120 24 > 120 64 Transmission x < 20 80 < 4 60 Transmission y < 15 69 <3 51 Transmission z 0 12 0 2,5 Die Messung der Transmissionswerte (nach DIN 5033), der Gardnerzahl (nach DIN ISO 4630) und der Jodfarbzahl (nach DIN 6162) erfolgte mit einem spektralen Farbmessgerät Dr. Lange LICO 50.

Kosmetische Produkte mit farbverminderten Pflanzenextrakten Die farbverminderten Pflanzenextrakte aus den Beispielen 1 und 4 wurden in die folgenden Re- zepturen eingearbeitet. Die Rezepturen R1 und R3 wurden mit den erfindungsgemäß hergestellten Pflanzenextrakten hergestellt, die Rezepturen R2 und R4 mit Pflanzenextrakten ohne Aktivkohle- behandlung. Rezeptur V1 ist die Basisrezeptur, in die keine Pflanzenextrakte eingearbeitet wur- den. Sie dient bei der Beurteilung der Farbe der Rezepturen als Bezugspunkt. Bei der Beurteilung der Farbe bedeutet"++"deutliche Braunfärbung,"+"schwache Braunfärbung,""kein Unterschied zur Rezeptur ohne den Zusatz von Pflanzenextrakten.

Tabelle 2 Creme-Rezepturen mit Pflanzenextrakten (Alle Angaben in Gew.-% bez. auf das kosmetische Mitteln) INCIBezeichnung R1 R2 R3 R4 V1 Glyceryl Stearate (and) Ceteareth-12/20 (and) Cetearyl Alcohol (and) Cetyl Palmitate 5,0 5, 0 5, 0 5, 0 5,0 Decyl0leate 3,0 3, 0 3, 0 3, 0 3,0 Cetearyl Isononanoate 3,0 3, 0 3, 0 3, 0 3,0 Glycerin (86 Gew.-% ig) 3,0 3, 0 3, 0 3, 0 3,0 Betelpfefferextrakt aus Beispiel 1 2,0 Betelpfefferextrakt ohne Aktivkohlebehandlung 2,0 Scharztee-Extrakt aus Beispiel 4 2,0 Schwarztee-Extrakt ohne Aktivkohlebehandlung 2,0 Wasser ad 100 Farbe++-++ Wie aus der Tabelle ersichtlich werden nur durch den Einsatz der erfindungsgemäß hergestellten Pflanzenextrakte (R1 und R3) kosmetische Mittel erhalten, die keine Eigenfärbung aufweisen.