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Title:
METHOD FOR PRODUCING PREFABRICATED COMPOUND TOWER-SEGMENT UNITS FOR A TOWER OF A WIND PLANT, AND FORMWORK UNIT FOR PRODUCING PREFABRICATED COMPOUND UNITS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2011/045319
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a process for producing prefabricated compound tower-segment units (20) for a tower of a wind plant. A formwork (10) is supplied, and the formwork is filled with concrete. A low-viscosity material is applied, in the form of a compensation layer, to a flange of the prefabricated compound unit (20).

Inventors:
HOELSCHER NORBERT (DE)
Application Number:
PCT/EP2010/065284
Publication Date:
April 21, 2011
Filing Date:
October 12, 2010
Export Citation:
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Assignee:
WOBBEN ALOYS (DE)
HOELSCHER NORBERT (DE)
International Classes:
B28B1/00; B28B11/04; B28B21/02
Domestic Patent References:
WO2009121581A22009-10-08
WO2009121581A22009-10-08
Foreign References:
GB1349292A1974-04-03
DE202010000169U12010-05-12
US2756479A1956-07-31
JP2003041897A2003-02-13
DE19841047C12000-01-13
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER & PARTNER et al. (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Verfahren zum Herstellen eines Turmsegment-Betonfertigteils eines Turms einer Windenergieanlage mit mindestens einem Flansch, mit den Schritten:

Bereitstellen einer Schalung,

Auffüllen der Schalung mit Beton, und

Aufbringen eines Materials mit niedrigerer Viskosität als eine Ausgleichsschicht auf den Flansch des Betonfertigteils.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , ferner mit den Schritten:

Verschließen der Schalung durch Aufsetzen eines Schalungsdeckels und

Zuführen des Materials für die Ausgleichsschicht mit einem vorgegebenen Druck durch wenigstens eine Einfüllöffnung in dem Schalungsdeckel.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, ferner mit den Schritten:

Abdecken vorbestimmter Bereiche des Flansches vor dem Aufsetzen des Schalungsdeckels mit Dichtungen vorgegebener Dicke und

Niederhalten dieser Dichtungen durch den Schalungsdeckel.

4. Turmsegment-Betonfertigteil, herstellbar oder hergestellt durch ein Verfahren gemäß einem der Ansprüche 1 bis 3.

5. Betonfertigteil nach Anspruch 4, wobei

der Beton ein E-Modul von zwischen 25.000 und 50.000 MPa und die Ausgleichsschicht ein E-Modul von zwischen 5.000 und 10.000 MPa aufweist.

6. Betonfertigteil nach einem der Ansprüche 4 oder 5, wobei

das Betonfertigteil eine vorgegebene Oberflächenrauigkeit, insbesondere von 60 bis 150 μιη aufweist.

7. Schalungsdeckel zum Aufsetzen auf eine Schalung für die Herstellung eines Turmsegment-Betonfertigteils eines Turms einer Windenergieanlage, gekennzeichnet durch

eine Unterseite mit mindestens einer Ausnehmung, die eine in radialer Richtung des Schalungsdeckels vorgegebene Breite und eine vorgegebene Tiefe aufweist und wenigstens eine Einfüllöffnung zum Einfüllen eines Materials einer Ausgleichsschicht.

8. Schalungsdeckel nach Anspruch 7, ferner mit

wenigstens einer Austrittsöffnung für das Material der Ausgleichsschicht.

9. Schalungsdeckel nach Anspruch 7 oder 8, wobei

die Einfüllöffnung und/oder die Austrittsöffnung als Anschlussstutzen für einen Schlauch ausgebildet sind.

10. Schalungsdeckel nach einem der Ansprüche 7 bis 9, ferner mit

einer ringförmigen Abdeckplatte und an der Abdeckplatte vorgesehene Seitenwände. 11. Schalungseinheit zum Herstellen eines Turmsegment-Betonfertigteils eines Turms einer Windenergieanlage, mit

einer Schalung zur Aufnahme von Beton,

einem Schalungsdeckel nach einem der Ansprüche 7 bis 10 und

einer Dichtung mit einem ersten verformbaren Teil und einem zweiten nicht ver- formbaren Teil mit jeweils vorgegebener Dicke,

wobei der verformbare Teil auf einer abzudichtenden Stelle des Betonfertigteils angeordnet werden kann und der nicht verformbare Teil auf den verformbaren Teil platzierbar ist, um eine vorgebbare Höhe zu erreichen. 12. Schalungseinheit nach Anspruch 11 ,

wobei das erste Teil als ein ringförmig verformbares Teil mit einer Auflagefläche vorgegebener Breite ausgestaltet ist, auf welcher das zweite Teil liegt.

13. Verwendung eines niedrigviskosen Harzes zum Herstellen einer Ausgleichsschicht bei der Herstellung eines Turmsegment-Betonfertigteiles eines Turms einer Windenergieanlage, wobei das Harz auf den Flansch eines Betonfertigteiles aufgebracht wird.

14. Windenergieanlage,

gekennzeichnet durch einen Turm aus einer Mehrzahl von Betonfertigteilen, die nach einem Verfahren gemäß der Ansprüche 1 bis 3 hergestellt oder herstellbar sind.

Description:
Aloys Wobben

Argestraße 19, 26607 Aurich

Verfahren zum Herstellen von Turmsegment-Betonfertigteilen eines Turms einer Windenergieanlage und Schalungseinheit zum Herstellen von Betonfertigteilen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Turmsegment- Betonfertigteilen eines Turms einer Windenergieanlage, ein nach dem Verfahren hergestelltes Betonfertigteil, einen Schalungsdeckel zum Aufsetzen auf eine Schalung, eine Schalungseinheit zum Herstellen von Betonfertigteilen und die Verwendung eines nied- rigviskosen Harzes. Schließlich betrifft die Erfindung eine Windenergieanlage.

Bei dem Bau von hohen Türmen, insbesondere für Windenergieanlagen, basierend auf Betonfertigteilen, kann es aufgrund von Fertigungstoleranzen dazu kommen, dass die Betonfertigteile, die hier aufeinander gesetzt werden müssen, nicht optimal aufeinander passen. Solche Toleranzen liegen beim Betonbau in einer Größenordnung von +10mm. Abgesehen von den Fertigungstoleranzen, die sich insbesondere bei sehr hohen Türmen bemerkbar machen, wird für den Lastabtrag regelmäßig die gesamte Flanschfläche benötigt. Aufgrund von Unebenheiten (z. B. in Folge der Fertigungstoleranzen) kann es aber zu einer Konzentration des Lastflusses auf einige wenige Flächenabschnitte kommen, die z. B. als erhabene kleine Flächen über den Rest des Flansches hinausragen. Durch die Konzentration des Lastflusses auf viel zu kleine Flächenabschnitte kommt es dort fast zwangsläufig zu Beschädigungen wie Abplatzungen von Beton o. ä. Diese Beschädigungen reichen bis hin zu strukturellen Schäden, die einen Austausch der beschädigten Segmente mit allen wirtschaftlichen und technischen Folgen nach sich ziehen. Exemplarisch seien hier Kräne für Ab- und Wiederaufbau, Personal und ein entsprechend lang andauernder Produktionsausfall der betroffenen Windenergieanlage genannt. Besonders aufwändig ist eine solche Reparatur bei Türmen mit in Hüllrohren verpressten Spannlitzen.

Um dieses Problem zu vermeiden, kann beim Aufbau eines Betonfertigteilturmes vor dem Aufsetzen eines Segments eine Ausgleichsschicht auf der Baustelle auf jeden Flansch eines Betonfertigteils aufgebracht werden. Diese Ausgleichsschicht muss aushärten, was wiederum unter anderem einer Einhaltung meteorologischer Mindestanforderungen bedarf, die von dem Material der Ausgleichsschicht abhängig sind. Wenn diese Mindestanforderungen nicht eingehalten werden oder die Ausgleichsschicht unsachgemäß oder nachlässig aufgebracht worden ist, besteht die Gefahr von Fehlerstellen oder die Gefahr eines nicht ausreichenden Abbindens der Ausgleichsschicht. Als technologischen Hintergrund wird auf die DE 198 41 047 C1 verwiesen.

WO 2009/121581 A1 zeigt ein Verfahren zum Herstellen von Betonfertigteilen. Der Beton wird in eine Gießform mit einem planebenen Boden zum Ausbilden einer planebenen Unterseite gegossen. Nachdem der Beton eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat, wird eine Ausgleichsschicht auf einer der Unterseite gegenüberliegenden Stoßfläche des Betonfertigteils aufgebracht. Sobald die Ausgleichsschicht eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat, wird das Betonfertigteil auf einer exakt horizontal ausgerichteten Fläche abgestellt und die Ausgleichsschicht auf der Oberseite wird planparallel abgetragen.

Daher ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zum Herstellen von Turmsegment-Betonfertigteilen eines Turms einer Windenergieanlage vorzusehen, welches einen einfacheren und schnelleren Aufbau eines Turms aus den Betonfertigteilen bei gleichbleibend hoher Qualität ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren gemäß Anspruch 1 , einen Schalungsdeckel gemäß Anspruch 7, eine Schalungseinheit gemäß Anspruch 11 sowie eine Windenergie- anläge gemäß Anspruch 14 gelöst.

Somit wird ein Verfahren zum Herstellen eines Turmsegment-Betonfertigteils eines Turms einer Windenergieanlage, insbesondere eines Turmsegmentes, vorgesehen. Hierbei wird ein Material mit niedriger Viskosität für eine Ausgleichsschicht auf einen Flansch des Betonfertigteils aufgebracht. Dies kann optional erfolgen, sobald der Beton eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht hat.

Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zu Grunde, dass durch die Erfindung gewisserweise das„Vermörteln" der Fuge auf der Baustelle während der Errichtung des Turmes in die Produktionshalle verlegt werden kann. Weiterhin kann statt mit der im Betonbau sonst üblichen Genauigkeit etwa 10mm hier mit einer Toleranz von 0,1 mm gearbeitet werden. Das ist um den Faktor 100 genauer. Gleichzeitig wird eine höhere Prozesssicherheit durch deutlich verringerte Fehleranfälligkeit, zum Beispiel beim Mischen der Füllmasse erreicht und auch die beim Verarbeiten von Harzen auf der Baustelle imanenten Gesundheitsgefahren werden so vermieden.

Gemäß einem Aspekt der vorliegenden Erfindung beträgt die Dicke der Ausgleichsschicht bis zu 10 mm, insbesondere bis zu 5 mm. So können auch größere Unebenheiten im Bereich der üblichen Toleranzen des Betonbaus ausgeglichen werden.

Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Schalung durch Aufsetzen eines Schalungsdeckels verschlossen und das Material für die Ausgleichsschicht wird mit einem vorgegebenen Druck durch wenigstens eine Einfüllöffnung im Schalungsdeckel zugeführt. Auf diese Weise lässt sich ein eindeutig definierter Hohlraum oberhalb des Flansches des Betonfertigteils schaffen, der mit Harz gefüllt wird, so dass sich eine ebenso eindeutig definierte Ausgleichsschicht bildet.

Um vorgegebene Bereiche des Flansches, z.B. Öffnungen für Hüllrohre oder Gewindebuchsen für Anschlagpunkte, von der Ausgleichsschicht freizuhalten, werden vorbe- stimmte Bereiche des Flansches vor dem Aufsetzen des Schalungsdeckels mit Dichtungen vorgegebener Dicke abgedeckt und diese Dichtungen werden durch den Schalungsdeckel niedergehalten.

Nach den Regeln der Bautechnik soll die Ausgleichsschicht ein E-Modul haben, dass wenigstens 70% des E-Moduls des Betons entspricht. Oberraschend hat sich herausge- stellt, dass die geforderten mechanischen Eigenschaften der Ausgleichsschicht auch dann erreicht werden können, wenn das E-Modul in einem Bereich von 5.000 bis 10.000 MPa liegt, sofern eine vorgegebene Schichtdicke nicht überschritten wird.

Um auftretende Torsionskräfte ableiten zu können, ohne dass es zu einer Relativbewegung der Betonfertigteile untereinander kommt, ist eine vorgegebene Oberflächenrauig- keit erforderlich. Diese sollte vorzugsweise in einem Bereich von 60 -150 pm liegen.

Die Erfindung betrifft ebenfalls einen Schalungsdeckel zum Aufsetzen auf eine Schalung bei der Herstellung eines Betonfertigteils. Der Schalungsdeckel weist eine Unterseite mit mindestens einer Ausnehmung auf, die eine in radialer Richtung des Deckels vorgegebene Breite und eine vorgegebene Tiefe aufweist. Der Schalungsdeckel weist ferner we- nigstens eine Einfüllöffnung zum Einfüllen eines Materials einer Ausgleichsschicht auf. Um eine exakt definierte Ausgleichsschicht reproduzierbar verwirklichen zu können, umfasst der Schalungsdeckel eine an der der Schalung zugewandten Unterseite des Schalungsdeckels ausgebildete Ausnehmung mit einer in radialer Richtung des Schalungsdeckels vorgegebenen Breite und einer vorgegebenen Tiefe und mit wenigstens einer Einfüllöffnung für das Material der Ausgleichsschicht.

Dabei kann die Breite in radialer Richtung des Schalungsdeckels derart bemessen werden, dass sie der Breite des Flansches entspricht, auf dem die Ausgleichsschicht ausgebildet werden soll. Durch die vorgegebene Tiefe kann auch die Dicke dieser Ausgleichsschicht exakt definiert werden. Da der Schalungsdeckel die obere Öffnung der Schalung, an der der Flansch ausgebildet ist, vollständig abdeckt, kann wenigstens eine Einfüllöffnung für das Material der Ausgleichschicht vorgesehen werden. Um erkennen zu können, dass eine ausreichende Materialmenge durch die Einfüllöffnung zugeführt wurde, ist wenigstens eine Austrittsöffnung für das Material der Ausgleichsschicht vorgesehen. Tritt das Material der Ausgleichschicht durch diese Austrittsöffnung aus dem Schalungsdeckel aus, ist das Material für die Ausgleichsschicht ausreichend verteilt. Außerdem kann die von dem einströmenden Material verdrängte Luft durch die Austrittsöffnung austreten, so dass Lunker (also unerwünschte Lufteinschlüsse im Material) sicher vermieden werden können, weil die vom Material der Ausgleichsschicht verdrängte Luft entweichen kann.

Um eine unnötige Verschmutzung des Schalungsdeckels, der Schalung und auch der Umgebung zu vermeiden, sind die Einfüllöffnung und/oder die Austrittsöffnung als Anschlussstutzen für einen Schlauch ausgebildet. Entsprechend können dort Schläuche angeschlossen werden und durch die Schläuche kann das Material für die Ausgleichsschicht sauber zu- und abgeführt werden.

Besonders bevorzugt weist der Schalungsdeckel (senkrecht) auf der Oberseite stehende Seitenwände und eine die Seitenwände verbindende Abdeckplatte auf. Durch die so geschaffene Kastenform erhält der Schalungsdeckel eine höhere Biegesteifigkeit und damit eine höhere Formtreue.

In einer besonders bevorzugten Weiterbildung sind im Wesentlichen parallel zu den Seitenwänden zwischen der Oberseite des Schaiungsdeckels und der Unterseite der Abdeckplatte Versteifungen angeordnet, welche die Biegesteifigkeit und damit die Formstabilität noch weiter erhöhen. Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Dichtung zur Verwendung mit einem oben beschriebenen Schalungsdeckel. Die Dichtung weist eine zweiteilige Ausführung mit einem verformbaren Teil und einem nicht verformbaren Teil auf. Der verformbare Teil wird auf einer abzudichtenden Stelle des Betonfertigteils angeordnet und der nicht verformbare Teil wird auf dem verformbaren Teil platziert, um somit eine vorgebare Höhe zu erreichen.

Durch diese Dichtung kann verhindert werden, dass Bereiche des Flansches, die aus bestimmten Gründen frei bleiben müssen, von der Ausgleichsschicht bedeckt werden. Somit kann der Schalungsdeckel die Dichtung niederhalten und an den Beton zuverlässig so andrücken, dass dort das niedrigviskose Material für die Ausgleichsschicht nicht hinfließen kann.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Dichtung derart weitergebildet, dass der verformbare Teil ringförmig ausgeführt und mit einer Auflagefläche vorgegebener Breite versehen ist, auf welcher der nicht verformbare Teil liegt. Diese Ausführungsform gestattet die Verwendung von ohnehin bei den Betonfertigteilen zum Abdichten der Hüllrohre in den Übergängen zwischen den Betonfertigteilen verwendeten Dichtungen auch beim Aufbringen der Ausgleichsschicht.

Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Schalungseinheit zum Herstellen eines Betonfertigteils. Die Schalungseinheit weist eine Schalung zur Aufnahme von Beton, einen oben beschriebenen Schaltungsdeckel sowie eine oben beschriebene Dichtung auf.

Die Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung eines niedrigviskosen Harzes zum Herstellen einer Ausgleichsschicht bei der Herstellung eines Betonfertigteils, wobei das Harz auf den Flansch eines Betonfertigteils aufgebracht wird. Dadurch kann eine Ausgleichsschicht, welche das Herstellen einer Mörtelfuge auf der Baustelle ersetzen kann, bereits bei der Produktion des Betonfertigteils im Werk unter kontrollierten Bedingungen ausgebildet werden.

Weiterhin betrifft die Windenergieanlage einen Turm aus einer Mehrzahl von Betonfertigteilen, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt oder herstellbar sind. Der Aufbau eines solchen Turmes ist einfach, schnell und witterungsunabhängig zu realisieren und erlaubt so die Errichtung einer Windenergieanlage in kürzester Zeit unter Ausschluss mehrerer Fehlerquellen. Gleichzeitig wir eine Kosteneinsparung durch weniger erforderliche Kranzeiten erreicht, weil die einzelnen Montageschritte weniger Zeit beanspruchen und der Kran so schneller wieder für andere Arbeiten zur Verfügung steht.

Gemäß der Erfindung kann ein Aufbringen von Harzmörtel als Ausgleichsschicht auf der Baustelle vermieden werden. Dies ist vorteilhaft, da die verwendeten Harze oder Harz- mörtel als allergieauslösende Stoffe bekannt sind und somit möglicherweise die Gesundheit der Verarbeiter dieser Harze beeinträchtigen. Statt Harzmörtel kann nunmehr Harz verwendet werden.

Weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Vorteile und Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachstehend unter Bezugnah- me auf die Figuren näher erläutert.

Fig. 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen von Betonfertigteilen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,

Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht eines Turmsegment- Betonfertigteils bei der Herstellung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel,

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Ansicht eines Schalungsdeckels gemäß einem dritten Ausführungsbeispiel,

Fig. 4 zeigt die Anwendung des Schalungsdeckels mit einer Dichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel, und

Fig. 5 zeigt die Verwendung der Dichtung gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel.

Fig. 1 zeigt ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Herstellen von Betonfertigteilen gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel. Die Betonfertigteile sind Turmsegmente eines Turms einer Windenergieanlage. Dazu wird zunächst eine Schalung für das Betonfertig- teil in Schritt S1 bereitgestellt. In Schritt S2 erfolgt ein Auffüllen der Schalung mit Beton. In Schritt S3 hat der Beton eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht, oder der Beton wurde abgerieben und in Schritt S4 wird ein niedrigviskoses Harz im Bereich des Flansches des Betonfertigteiles aufgetragen und härtet dann dort in situ aus. Das Einfüllen des Harzes als Material für die Ausgleichsschicht kann ca. 2Std. nach dem Einfüllen des Betons in die Form erfolgen. Dabei wird das Harz mit etwa 31/Minute eingepresst und dieser Vorgang dauert, je nach Größe der Schalung und dem sich daraus ergebenden Volumen ca. 3 bis 10 Minuten.

Aufgrund der niedrigen Viskosität des Harzes kann sich das Harz gut auf dem Flansch des Betonfertigteils ausbreiten und kann somit vorhandene Unebenheiten in dem Betonfertigteil zum Einen ausgleichen und zum Anderen eine exakt horizontale Oberfläche bilden, weil es sich durch die niedrige Viskosität selbst (exakt) nivelliert. Linter der Voraussetzung, dass auch der gegenüberliegende Flansch exakt horizontal ausgerichtet und planeben ist, sind beide Flansche dann genau planparallel. Fig. 2 zeigt eine schematische Schnittansicht eines Betonfertigteils 20 bei der Herstellung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel. Die Betonfertigteile sind Turmsegmente eines Turms einer Windenergieanlage. Die Herstellung des Betonfertigteils 20 gemäß dem zweiten Ausführungsbeispiel kann im Wesentlichen der Herstellung des Betonfertigteils 20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel entsprechen. Somit wird Beton in eine vorhandene Schalung 10 eingefüllt. Im Bereich des Flansches des Betonfertigteils 20 wird ein Schalungsdeckel 30 mit einer Einfüllöffnung 31 und einer Ausnehmung 32 vorgesehen. Die Ausnehmung 32 ist dabei an der Unterseite des Schalungsdeckels 30 ausgebildet und befindet sich durch Aufsetzen des Schalungsdeckels 30 auf die Schalung 10 oberhalb des Flansches des Betonfertigteils 20. Nach dem Aufsetzen des Schalungsdeckels 30 auf die Schalung 10 wird ein niedrigviskoses Harz durch die Einfüllöffnung 31 in die Ausnehmung 32 eingefüllt. Aufgrund der niedrigen Viskosität des Harzes kann sich das Harz ohne weiteres entlang des Flansches des Betonfertigteils 20 ausbreiten und gleicht dabei auch vorhandene Unebenheiten aus. Ferner bildet das Harz aufgrund seiner niedrigen Viskosität eine horizontal nivellierte und - eine horizontal verlaufende Unterseite des Betonfertigteils vorausgesetzt - eine dazu planparallele Oberfläche aus. Vorzugsweise weist die Ausgleichsschicht aus dem niedrigviskosen Harz eine Dicke von maximal 10 mm und besonders bevorzugt von nicht mehr als 3 oder 4 mm auf. Bei einer solchen Schichtdicke hat die Ausgleichsschicht vorteilhafte mechanische Eigenschaften, die auch die Verwendung eines Materials mit einem relativ geringen E-Modul im Bereich von 5.000 bis 10.000 MPa erlauben.

Ist die Ausgleichsschicht zu dick, kann sie durch das Gewicht der aufliegenden Last seitlich aus der Fuge gepresst werden. Da zwischen der Ausgleichsschicht und dem Beton eine Verbindung besteht, wirken entsprechende Kräfte auf den Beton. Da es sich dabei um Zugspannungen quer zur Turmhochachse handelt, werden diese Spannungen als Querzugspannungen bezeichnet. Solche Querzugspannungen sind bei Beton problematisch, weil er eine relativ hohe Druckfestigkeit aber nur eine relativ geringe Zugfes- tigkeit hat. Bei einer Schichtdicke von max. 4 mm sind allerdings auf den Beton einwirkende Querzugspannungen nicht zu befürchten.

Das Harz wird etwa zwei Stunden nach dem Gießen des Betons in die Form eingefüllt. Dann hat der Beton einerseits eine vorgegebene Mindestfestigkeit erreicht, andererseits hat er aber noch nicht vollständig abgebunden, so dass sich das Harz noch mit dem Beton verbinden kann. Nach ca. drei bis vier Stunden hat das Betonfertigteil sowie das Harz eine ausreichende Festigkeit erreicht und kann ausgeschalt werden.

Fig. 3 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Schalungsdeckels gemäß dem dritten Ausführungsbeispiel. Dieser Schalungsdeckel 30 ist ringförmig ausgebildet. Durch auf den Schalungsdeckel aufgesetzte Seitenwände 34 und eine auf den Seitenwänden 34 angeordnete Abdeckplatte 35 ergibt sich ein kastenförmiger Aufbau, der in seiner Gesamtheit als Schalungskasten 38 bezeichnet wird. Auf der Abdeckplatte 35 sind optional Anschlagösen 33 angeordnet, mit denen der Schalungskasten 38 unter Vermittlung von Lasthebemitteln gehandhabt werden kann.

Weiterhin sind Öffnungen 31 in der Abdeckplatte 35 vorgesehen, die durch den Scha- lungskasten 38 hindurch gehen und Einfüllöffnungen bzw. Austrittsöffnungen für das Material der Ausgleichsschicht darstellen können, so dass dieses Material durch den aufgesetzten Schalungskasten 38 hindurch in die Schalung (in dieser Figur nicht dargestellt) eingefüllt werden kann.

Fig. 4 zeigt eine Anwendung des Schalungsdeckels mit einer Dichtung gemäß einem vierten Ausführungsbeispiel. In Fig. 4 ist eine Schalung 10 mit bereits eingefülltem Beton 20 gezeigt. Der Beton 20 bzw. das Betonfertigteil 20 schließt bündig mit der Oberkante der Schalung 10 ab. Auf die Schalung 10 ist der erfindungsgemäße Schalungskasten 38 aufgesetzt. Dieser weist einen aus einem Schalungsdeckel 30 sowie aus zwei Seitenwänden 34 und einer die Seitenwände 34 verbindenden Abdeckplatte 35 geformten kastenförmigen Querschnitt zur Verbesserung der Biegesteifigkeit und damit der Formtreue auf. Optional können weitere Versteifungen 36 vorgesehen sein, durch welche die Biegesteifigkeit noch weiter erhöht wird. Der Schalungsdeckel 30 hat an seiner (der Schalung 10 zugewandten) Unterseite eine Ausnehmung 32. Diese Ausnehmung 32 erstreckt sich in radialer Richtung über eine vorgegebene Breite, die gut erkennbar der inneren Weite der Schalung 10 und damit der Breite des Betonfertigteils 20 entspricht. Zu beiden Seiten dieser Ausnehmung 32 sind Ausnehmungen 37 als optionale Dichtungssitze vorgesehen, um eine zuverlässige Abdichtung des Schalungsdeckels 30 bzw. des Schalungskastens 38 gegen die Schalung 10 zu erreichen.

Die Ausnehmung 32 an der Unterseite des Schalungsdeckels 30 weist eine vorgegebene Höhe auf, welche optional (genau) der vorgesehenen Höhe der (in dieser Figur nicht dargestellten) Abdeckschicht entspricht. Durch eine zwischen dem Schalungsdeckel 30 und der Abdeckplatte 35 verlaufende und in der Figur gestrichelt dargestellte Einfüllöffnung 31 kann das Material für die Ausgleichsschicht von außen in die Ausnehmung 32 des Schalungsdeckels 30 eingefüllt werden und so den durch diese Ausnehmung 32 gebildeten Hohlraum vollständig ausfüllen. In Fig. 3 ist gut erkennbar, dass der erfindungsgemäße Schalungsdeckel vier solche Öffnungen 31 hat, von denen beispielsweise zwei als Einfüllöffnungen und zwei als Austrittsöffnungen verwendet werden können. Sobald die gesamte Ausnehmung 32 des Schalungsdeckels 30 gefüllt ist, wird bei weiterem Zuführen des Materials dieses durch die Austrittsöffnungen wieder austreten und damit eindeutig wahrnehmbar anzeigen, dass die Ausnehmung 32 jetzt vollständig mit Material gefüllt ist. Lässt man dieses Material jetzt abbinden, dann bildet sich eine Ausgleichsschicht, die fest mit dem Betonfertigteil 20 verbunden ist.

Fig. 5 zeigt eine Verwendung einer Dichtung gemäß einem fünften Ausführungsbeispiel. Insbesondere ist eine vergrößerte Darstellung der Schalung 10 mit dem Betonfertigteil 20 sowie dem aufgesetzten Schalungsdeckel 30 mit angedeuteten Seitenwänden 34 sowie dem Dichtungssitz 37 gezeigt. An der der Schalung 10 zugewandten Unterseite des Schalungsdeckels 30 ist die Ausnehmung 32 deutlich vergrößert dargestellt. Zunächst ist zu erkennen, dass diese Ausnehmung 32 nicht exakt rechtwinklig ist, sondern sich von der Schalung nach oben hin verjüngt, also trapezförmig ausgebildet ist. Dadurch ergibt sich eine Ausgleichsschicht mit angefasten Seitenrändern.

Etwa in der Mitte der Ausnehmung ist eine erfindungsgemäße Dichtung dargestellt, die aus einem ersten verformbaren Teil 40 und einem zweiten nicht verformbaren Teil 41 gebildet ist. Der verformbare Teil 40 wird auf den Bereich des Betonfertigteils 20 gelegt, der nicht von der Ausgleichsschicht bedeckt werden soll. In dieser Figur ist beispielhaft gestrichelt ein Hüllrohr 46 mit einem Hüllrohrtrichter 45 angedeutet, in welchem später die Spannlitzen verlaufen und die deshalb frei bleiben müssen. Natürlich können hier auch (in dieser Figur nicht dargestellte) Anschlagpunkte für Lasthebemittel zum Handhaben des Betonfertigteils oder andere vorgegebene Stellen auf der Oberfläche des Betonfertigteils 20 abgedeckt werden.

Dazu wird zunächst das erste verformbare Teil 40 auf die abzudeckende Stelle gelegt und dann wird das zweite nicht verformbare Teil 41 darauf gelegt. Da die beiden Diehtungsteile 40, 41 eine vorgegebene Dicke haben, ergibt sich auch insgesamt eine vorgegebene Höhe, die etwas höher ist als die Tiefe der Ausnehmung 32 in dem Schalungsdeckel 30. Durch das Aufsetzen des Schalungsdeckels 30 wird der obere, nicht verformbare Teil 41 der Dichtung auf den unteren, verformbaren Teil 40 gedrückt, so dass die Dichtung 40, 41 durch den Schalungsdeckel 30 niedergehalten und an die Oberfläche des Betonfertigteils 20 angedrückt wird. Dadurch wird der von der Dichtung 40, 41 abgedeckte Teil der Oberfläche des Betonfertigteils 20 von der Ausgleichsschicht freigehalten.

Dabei ist zu beachten, dass die Einfüll- bzw. Austrittsöffnungen 31 nicht über einer Dichtung 40, 41 platziert sind, denn durch die Dichtung 40, 41 , die ja von dem Schalungsdeckel 30 bzw. dem Schalungskasten 38 niedergehalten wird, wird natürlich auch diese Öffnung 31 verschlossen, sodass ein Einfüllen des Materials und/oder ein Entlüften der Ausnehmung wenigstens behindert, wenn nicht sogar völlig verhindert wird.

Wenn der oben beschriebene Schalungsdeckel verwendet wird, dann kann eine Nivellierung des Harzes dadurch erreicht werden, dass das Harz durch die vorgesehenen Öffnungen in die Schalung eingebracht wird, bis es gegen den Schalungsdeckel gedrückt wird.

Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Schalungseinheit zum Herstellen eines Betonfertigteils. Die Schalungseinheit weist eine Schalung 10 und einen Schalungsdeckel z.B. gemäß Fig. 3 auf. Optional können Dichtungen 40 ebenfalls vorgesehen wird.

Die Erfindung betrifft ebenfalls eine Windenergieanlage mit einem Turm, welcher aus Betonfertigteilen bzw. Turmsegmenten aufgebaut ist, welche gemäß der Erfindung hergestellt worden sind. Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung, welches auf einem der oben beschriebenen Ausführungsbeispiele beruhen kann, wird eine trockene Fuge zwischen aufeinander liegenden Turmsegmenten verwendet. Dazu kann auf einen weiteren Fugenkleber verzichtet werden. Ferner kann dazu auf eine weitere Ausgleichsschicht ver- ziehtet werden.