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Title:
METHOD FOR PRODUCING A VALUE DOCUMENT, VALUE DOCUMENT AND PRINTING DEVICE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/233624
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a value document, e.g. a banknote, comprising a) providing a value document substrate; b) printing the value document substrate with effect pigments that can be magnetically oriented and are dispersed in a UV-curable coating; c) step c1) exposing the coating containing the effect pigments that can be magnetically oriented to a dynamic, in particular a rotating, magnetic field, so that the effect pigments in the coating are arranged parallel to the value document substrate and in particular abut one another; step c2) irradiating the coating containing the effect pigments with UV irradiation, wherein step c2) is carried out in particular after step c1) or simultaneously with step c1); optionally d) embossing the cured or at least partially cured UV coating having the effect pigments arranged parallel to the value document substrate and in particular abutting one another, so that an embossed relief structure providing the viewer with an optically variable image is formed in the coating with effect pigments that adapt to the relief.

Inventors:
SATTLER TOBIAS (DE)
MAYER KARLHEINZ (DE)
SCHERER MAIK RUDOLF JOHANN (DE)
SCHERER KAI HERMANN (DE)
DEHMEL RAPHAEL (DE)
FUHSE CHRISTIAN (DE)
RAHM MICHAEL (DE)
HEIM MANFRED (DE)
PFEIFFER MATTHIAS (DE)
KISSELOVA-WECKERLE YANA (DE)
MANG THOMAS (DE)
ANDERS JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/000171
Publication Date:
December 12, 2019
Filing Date:
May 28, 2019
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/369; B42D25/324; B42D25/378; B42D25/425
Domestic Patent References:
WO2014108303A12014-07-17
WO2006066431A12006-06-29
WO2004028825A22004-04-08
WO2015086257A12015-06-18
WO2019141452A12019-07-25
WO2019141453A12019-07-25
WO2014108404A22014-07-17
WO2016026896A12016-02-25
WO2014108303A12014-07-17
WO2018019594A12018-02-01
WO2018033512A12018-02-22
WO2012038531A12012-03-29
Foreign References:
DE102010035313A12012-03-01
EP2157141A12010-02-24
CN102529326A2012-07-04
EP2608964A22013-07-03
EP3077126B12019-09-18
DE102018004433A2018-06-05
US20070172261A12007-07-26
EP13195717A2013-12-04
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, z.B. eine Banknote, um fassend

a) das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;

b) das Bedrucken des Wertdokumentsubstrats mit magnetisch orientierbaren Effektpigmenten, die in einem UV-härtbaren Lack dispergiert sind;

c) den Schritt cl) des Aussetzens des die magnetisch orientier baren Effekt pigmente enthaltenden Lacks an ein dynamisches, insbesondere ein rotie rendes, Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente im Lack parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß anordnen; den Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente enthaltenden Lacks mit UV-Strahlung, wobei der Schritt c2) insbesondere nach dem Schritt cl) er folgt oder gleichzeitig zusammen mit dem Schritt cl) erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1, zusätzlich umfassend d) den Schritt des Ver- prägens des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lacks, der die parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß an ordneten Effektpigmente aufweist, sodass im Lack eine geprägte, dem Be trachter ein optisch variables Bild vermittelnde Reliefstruktur mit sich an das Relief anpassenden Effektpigmenten ausgebildet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei das dynamische, insbesondere rotierende, Magnetfeld im Schritt c) ein kontinuierlich rotierendes Magnet feld ist, das vorzugsweise eine Geschwindigkeit im Bereich von 50 Umdre hungen pro Minute bis 1500 Umdrehungen pro Minute, weiter bevorzugt eine Geschwindigkeit im Bereich von 100 Umdrehungen bis 1500 Umdrehungen pro Minute und insbesondere bevorzugt eine Geschwindigkeit im Bereich von 100 Umdrehungen pro Minute bis 500 Umdrehungen pro Minu te aufweist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1, 2 oder 3, wobei der Schritt des Verprägens d) mittels einer Stichtiefdruckplatte erfolgt.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei der Schritt b) des Be druckens des Wertdokumentsubstrats mit magnetisch orientierbaren Effekt pigmenten, die in einem UV-härtbaren Lack dispergiert sind, in einem selek- tierten Bereich erfolgt, der insbesondere in Form eines Musters, in Form von Zeichen oder in Form einer Codierung vorliegt.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei der Schritt c) die fol genden (Teil-)Schritte aufweist:

c) den Schritt cla) des Aussetzens des die magnetisch orientierbaren Effekt pigmente enthaltenden Lacks an ein dynamisches, insbesondere ein rotie rendes, Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente im Lack parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß anordnen, um die Effektpigmente auf diese Weise in Form einer Vor-Orientierung anzuordnen; den Schritt clb), in dem ein weiteres Orientieren bzw. Ausrichten der im Zu ge des Schritts cla) vororientierten, magnetisch orientierbaren Effektpigmen te durch Anlegen eines statischen magnetischen Feldes erfolgt, sodass die Effektpigmente eine von der Vor-Orientierung geänderte Orientierung an nehmen; den Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente enthaltenden Lacks mit UV-Strahlung, wobei der Schritt c2) insbesondere nach den Schrit ten cla) und clb) erfolgt.

7. Verfahren nach Anspruch 6, zusätzlich umfassend den Schritt d) des Ver prägens des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lacks, der die zunächst parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an- Stoß angeordneten, vororientierten Effektpigmente und darauffolgend einer geänderten Orientierung unterzogenen Effektpigmente aufweist, sodass im Lack eine geprägte, dem Betrachter ein optisch variables Bild vermittelnde Reliefstruktur mit sich an das Relief anpassenden Effektpigmenten ausgebil det wird.

8. Wertdokument, insbesondere eine Banknote, erhältlich durch das Verfah ren nach einem der Ansprüche 1 bis 7.

9. Druckvorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der An sprüche 1 bis 7, umfassend eine Einrichtung für das Bereitstellen eines Wert dokumentsubstrats, eine Einrichtung für das Bedrucken des Wertdoku mentsubstrats mit einem auf magnetisch orientierbaren Effektpigmenten basierenden, UV-härtbaren Lack, einer Einrichtung für das Bereitstellen ei nes dynamischen, insbesondere rotierenden, Magnetfelds, das zur Ausrich tung der Effektpigmente geeignet ist, eine Einrichtung für das Aushärten des UV-Lacks mittels UV-Strahlung und eine Einrichtung für das Ver prägen des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lacks.

10. Druckvorrichtung nach Anspruch 9, wobei die Einrichtung für das Ver- prägen eine Stichtiefdruckplatte ist.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, Wertdokument und

Druckvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, insbesondere eine Banknote, ein durch das Verfahren erhältliches Wertdo kument und eine Druck Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.

Datenträger, wie etwa Wert- oder Ausweisdokumente, oder andere Wertge genstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicher heitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitsele mente mit betrachtungswinkelabhängigen Effekten, da diese selbst mit mo dernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Die Sicherheit selemente werden dabei mit optisch variablen Elementen ausgestattet, die dem Betrachter unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln einen unter schiedlichen Bildeindruck vermitteln und beispielsweise je nach Betrachtungswinkel einen anderen Färb- oder Helligkeitseindruck und/ oder ein anderes graphisches Motiv zeigen.

Dünnschichtsysteme, die beim Betrachter mittels Interferenz einen betrach tungswinkelabhängigen Farbeindruck erzeugen, sind im Stand der Technik bekannt. Dieser optische Effekt kann als ein optisch variables Sicherheit selement dienen. Ein großflächiges Dünnschichtsystem kann mittels ver schiedener Techniken zerkleinert werden. Die Größe der entstehenden Flo cken bzw. Plättchen kann lateral bis zu wenige Mikrometer betragen, die Größe bewegt sich jedoch zumeist in einem Bereich von 2pm bis lOOpm. Der vertikale Aufbau eines Plättchens ist durch die Anforderungen an die Inter ferenzschichten gegeben und ist in der Regel so dünn wie möglich, z.B. in einem Bereich von 200 nm bis 800 nm. Solche Plättchen kommen z.B. in op- tisch variabler Farbe (sogenannte OVI-Farbe) zum Einsatz, die zur Bereitstellung eines Sicherheitselements dient.

Weiterhin bekannt ist die Möglichkeit, die einen Farbeindruck erzeugenden Dünnschichtsysteme auf ein ferromagnetisches Material aufzubringen. Somit besitzen die Pigmentplättchen ein magnetisches Moment. Magnetisch orientierbare Effektpigmente sind z.B. kommerziell unter dem Handelsnamen OVMI® der Firma SICPA erhältlich (die Abkürzung OVMI steht für den Be griff„optically variable magnetic ink"). Die Pigmente besitzen einen plätt chenförmigen Aufbau und liegen in Form eines Schichtverbunds vor, der häufig zwei Lagen optischer Effektschichten und eine dazwischen eingebet tete magnetische Schicht beinhaltet. Mit Bezug auf die optischen Effekt schichten kommen metallisch-spiegelnde Schichten ebenso wie farbschie- bende Schichtsysteme, z.B. mit einem Absorber/ Dielektrikum/ Reflektor- Aufbau, infrage. Die eingebettete Magnetschicht ist in der Regel nicht sicht bar, ist aber zur Ausrichtung der Pigmente erforderlich.

Im Stand der Technik ist es weiterhin bekannt, solche Farbpigmente, die ein magnetisches Moment besitzen, für das Bereitstellen optisch variabler Si cherheitselemente einzusetzen. Hierzu werden die Pigmente in ein transpa rentes Bindemittel eingebracht. Mittels eines externen Magnetfelds kann die Ausrichtung der Pigmente unmittelbar nach dem Druck auf einen Bedruck stoff beeinflusst werden. Anschließend wird das Bindemittel z.B. mittels UV- Bestrahlung ausgehärtet, um die Ausrichtungen der Pigmente zu fixieren. Durch ein geschicktes Einstellen des räumlichen Verlaufs der Pigmentaus richtungen ist es möglich, das bedruckte Substrat mit optischen Bewegungs effekten auszustatten. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist das Bereitstellen eines Verfah rens, durch das die Kontrolle über die Anordnung der Dünnschichtpigmente bzw. Effektpigmente einer auf einen Bedruckstoff aufgebrachten optisch va riablen Farbe verbessert wird.

Diese Aufgabe wird auf Grundlage der in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalskombinationen gelöst.

Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Zusammenfassung der Erfindung

1. (Erster Aspekt der Erfindung) Verfahren zum Herstellen eines Wertdo- kuments, z.B. eine Banknote, umfassend

a) das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;

b) das Bedrucken des Wertdokumentsubstrats mit magnetisch orientierbaren Effektpigmenten, die in einem UV-härtbaren Lack dispergiert sind;

c) den Schritt cl) des Aussetzens des die magnetisch orientier baren Effekt- pigmente enthaltenden Lacks an ein dynamisches, insbesondere ein rotie rendes, Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente im Lack parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß anordnen; den Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente enthaltenden Lacks mit UV-Strahlung, wobei der Schritt c2) insbesondere nach dem Schritt cl) er- folgt oder gleichzeitig zusammen mit dem Schritt cl) erfolgt.

Es wird bevorzugt, dass der Schritt c2) nach dem Schritt cl) durchgeführt wird. Das im Schritt a) bereitgestellte Wertdokumentsubstrat ist insbesondere ein Papiersubstrat, ein Kunststoff Substrat, ein Folie/ Papier/ Folie- Verbundsubstrat (siehe z.B. die WO 2006/066431 Al) oder ein Pa

pier/ Folie/ Papier- Verbundsubstrat (siehe z.B. die WO 2004/028825 A2).

Gemäß einer Variante handelt es sich bei dem im Schritt a) bereitgestellten Wertdokumentsubstrat um ein Foliensubstrat zur Fierstellung von Sicher heitsstreifen, Sicherheitsfäden oder Sicherheits-Patches bzw. Sicherheitseti ketten, die zur Absicherung von Wertdokumenten, z.B. Banknoten, geeignet sind.

Das Magnetfeld kann z.B. durch einen Elektromagneten erzeugt werden. Dabei ist es vorteilhaft, dass die unterschiedlichen Magnetfeldvektoren pa rallel zum Wertdokumentsubstrat liegen. Dies bewirkt, dass sich die Pig mente wie gewünscht parallel zum Wertdokumentsubstrat ausrichten.

Gemäß einer speziellen Ausführungsvariante besteht die Möglichkeit, einen thermoplastischen UV-Lack zu benutzen. In diesem Fall ist es von Vorteil, ein geheiztes Prägewerkzeug zu verwenden. Alternativ zu dem thermoplas tischen UV-Lack könnte unterhalb des die magnetisch orientier baren Effekt pigmente enthaltenden Lacks eine drucktechnisch erhältliche, thermoplas tisch verformbare Schicht vorliegen.

2. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 1, zusätzlich umfas send d) den Schritt des Verprägens des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lacks, der die parallel zum Wertdokumentsubstrat und ins besondere Stoß-an-Stoß anordneten Effektpigmente aufweist, sodass im Lack eine geprägte, dem Betrachter ein optisch variables Bild vermittelnde Reli- efstruktur mit sich an das Relief anpassenden Effektpigmenten ausgebildet wird.

Im Falle, dass im Schritt d) ein Ver prägen eines lediglich teilweise gehärteten UV-Lacks erfolgt, ist es zweckmäßig, in einem zusätzlichen Schritt e) nach dem Prägen oder während des Prägens ein vollständiges Aushärten durchzuführen.

3. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 1 oder 2, wobei das dynamische, insbesondere rotierende, Magnetfeld im Schritt c) ein kontinu ierlich rotierendes Magnetfeld ist, das vorzugsweise eine Geschwindigkeit im Bereich von 50 Umdrehungen pro Minute bis 1500 Umdrehungen pro Minute, weiter bevorzugt eine Geschwindigkeit im Bereich von 100 Umdre hungen bis 1500 Umdrehungen pro Minute und insbesondere bevorzugt ei ne Geschwindigkeit im Bereich von 100 Umdrehungen pro Minute bis 500 Umdrehungen pro Minute auf weist.

4. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach Klausel 1, 2 oder 3, wobei der Schritt des Ver prägens d) mittels einer Stichtiefdruckplatte erfolgt.

5. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 4, wobei der Schritt b) des Bedruckens des Wertdokumentsubstrats mit magne tisch orientier baren Effektpigmenten, die in einem UV-härtbaren Lack dis pergiert sind, in einem selektierten Bereich erfolgt, der insbesondere in Form eines Musters, in Form von Zeichen oder in Form einer Codierung vorliegt.

6. (Bevorzugte Ausgestaltung) Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 5, wobei der Schritt c) die folgenden (Teil-)Schritte aufweist: c) den Schritt cla) des Aussetzens des die magnetisch orientier baren Effekt pigmente enthaltenden Lacks an ein dynamisches, insbesondere ein rotie- rendes, Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente im Lack parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß anordnen, um die Effektpigmente auf diese Weise in Form einer Vor-Orientierung anzuordnen; den Schritt clb), in dem ein weiteres Orientieren bzw. Ausrichten der im Zuge des Schritts cla) vororientierten, magnetisch orientierbaren Effektpigmente durch Anlegen eines statischen magnetischen Feldes erfolgt, sodass die Effektpigmente eine von der Vor-Orientierung geänderte Orientierung annehmen; den Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente enthaltenden Lacks mit UV-Strahlung, wobei der Schritt c2) insbesondere nach den Schrit ten cla) und clb) erfolgt.

Optional kann der zusätzliche Schritt d) erfolgen, nämlich d) der Schritt des Ver prägens des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lacks, der die zunächst parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß angeordneten, vororientierten Effektpigmente und darauffol gend einer geänderten Orientierung unterzogenen Effektpigmente aufweist, sodass im Lack eine geprägte, dem Betrachter ein optisch variables Bild ver mittelnde Reliefstruktur mit sich an das Relief anpassenden Effektpigmenten ausgebildet wird.

7. (Zweiter Aspekt der Erfindung) Wertdokument, insbesondere eine Bank note, erhältlich durch das Verfahren nach einer der Klauseln 1 bis 6.

Das Wertdokument kann insbesondere eine Papierbanknote, Polymerbank note oder Folienverbundbanknote, oder eine Ausweiskarte oder eine Passda tenseite sein. 8. (Driter Aspekt der Erfindung) Druck Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einer der Klauseln 1 bis 6, umfassend eine Einrichtung für das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats, eine Einrichtung für das Be drucken des Wertdokumentsubstrats mit einem auf magnetisch orientierba ren Effektpigmenten basierenden, UV-härtbaren Lack, einer Einrichtung für das Bereitstellen eines dynamischen, insbesondere rotierenden, Magnetfelds, das zur Ausrichtung der Effektpigmente geeignet ist, eine Einrichtung für das Aushärten des UV-Lacks mittels UV-Strahlung und eine Einrichtung für das Verprägen des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV- Lacks.

9. (Bevorzugte Ausgestaltung) Druckvorrichtung nach Klausel 8, wobei die Einrichtung für das Verprägen eine Stichtiefdruckplate ist.

Ausführliche Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen

In der vorliegenden Beschreibung wird anstelle der Formulierung„magne tisch orientierbare Effektpigmente" die Abkürzung OVMI®-Pigmente ver wendet. Die Pigmente besitzen einen plätchenförmigen Aufbau. Die Abkür zung OVI® steht für optisch variable Farbe, mit OVI®-Pigmenten sind Ef fektpigmente bzw. Dünnschichtpigmente einer optisch variablen Farbe ge meint.

Die Vorteile der Erfindung werden nachfolgend anhand der schematisch stark vereinfachten Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maß- stabs- und proportionsgetreue Wiedergabe verzichtet wurde, um die An schaulichkeit zu erhöhen. Es zeigen:

Figur 1 die Ausrichtung von„Leafing" -Pigmenten in einem auf einen Bedruckstoff aufgebrachten Lack;

Figur 2 die Ausrichtung von„Non-Leafing" -Pigmenten in einem auf einen Bedruckstoff aufgebrachten Lack;

Figur 3 die Anordnung von Pigmenten in einem auf einen Bedruckstoff aufgebrachten Lack vor dem Präge vor gang;

Figur 4 die Anordnung von Pigmenten in einem auf einen Bedruckstoff aufgebrachten Lack nach dem Prägevorgang. Figur 5 die Ausrichtung von in einem UV-härtbaren Lack dispergierten OVMI®-Pigmenten, die einem rotierenden Magnetfeld ausgesetzt sind, bei der Betrachtung in Querschnittansicht;

Figur 6 die Ausrichtung von in einem UV-härtbaren Lack dispergierten OVMI®-Pigmenten, die einem rotierenden Magnetfeld ausgesetzt sind, bei der Betrachtung in Draufsicht; und

Figuren 7 und 8 die Anordnung von OVMI-Pigmenten, die einem rotie renden Magnetfeld ausgesetzt sind, in einem auf einen Bedruckstoff aufge- brachten UV-härtbaren Lack jeweils vor und nach dem Prägevorgang.

Das erfindungsgemäße Verfahren beinhaltet vorzugsweise das Prägen einer Dispersionslösung, in der Dünnschichtpigmente enthalten sind. Im Stand der Technik ist bekannt, dass die Ausrichtung der Pigmente einer optisch variablen Farbe (OVI®-Pigmente) im Dispersionsmedium auf dem komple xen Zusammenspiel verschiedener Faktoren wie der Viskosität des Mediums und dem Schrumpfen beim Trocknen beruht. Werden die Fierstellungspa rameter richtig gewählt, ist es möglich, dass sich die Pigmente annähernd parallel zur Grenzfläche des Dispersionsmediums ausrichten. Hierbei unter scheidet man zwischen„Leafing" -Pigmenten und„Non-Leafing"- Pigmenten:„Leafing"-Pigmente bewegen sich nach dem Aufbringen auf ei nen Bedruckstoff zur Oberfläche des Dispersionsmediums hin (siehe die Fi gur V, die Bezugsnummer 1 bezeichnet dabei das Wertdokumentsubstrat, im Beispiel ein Papier substrat; die Bezugszummer 2 bezeichnet„ Leafing" - Pigmente; die Bezugsnummer 3 bezeichnet das Dispersionsmedium, z.B. ein UV-härtbarer Lack), wohingegen sich„Non-Leafing" -Pigmente 4 (siehe die Figur 2) innerhalb des Dispersionsmediums zufällig und auf verschiedenen Höhen verteilen.

„Leafing" -Pigmente können sich sowohl an der Grenzschicht„Substrat - Lack" als auch an der Grenzschicht„Lack-Luft" anordnen.

Das Dispersionsmedium entspricht mit Vorteil den folgende Anforderungen:

1) Prägbarkeit des gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lacks;

2) kontrollierte Aushärtbarkeit durch UV-Bestrahlung.

Nachstehend wird die Kombination aus Dispersionsmedium (UV-härtender Lack) und OVI®-Pigmenten als„OVI-Prägelack" bezeichnet.

Es wird bevorzugt, den OVI-Prägelack gleichmäßig auf das zu bedruckende Wertdokumentsubstrat aufzutragen. Um den OVI-Prägelack zu prägen, muss ein passendes Prägewerkzeug 5 verwendet werden (siehe die Figur 3). Die Unter grenze für die Abmessun gen der Prägestruktur ist insbesondere durch die Größe der Pigmente 2 (im Beispiel„Leafing" -Pigmente) gegeben, z.B. in einem Bereich von 2 pm bis 100 pm. Gemäß einer Variante können die Pigmente, die in einer verhältnis mäßig großen Abmessung (d.h. in einer Abmessung, die größer als die Abmessungen der Prägestruktur ist) vorliegen, beim Prägen zu kleineren

Fragmenten zerbrochen werden.

Wird nun der OVI-Prägelack geprägt, verändert sich die lokale Schichthöhe des Lacks: an manchen Stellen wird der OVI-Prägelack durch die Prä gestruktur des Prägewerkzeugs stark eingedrückt und die Schichthöhe ver ringert sich. Anders ausgedrückt, es findet ein Transfer des OVI-Prägelacks statt, was zu einer lokalen Fluiddynamik des Prägelacks führt: es entsteht ein Auftriebsgradient, d.h. an geprägten Vertiefungen ist der Auftrieb, welcher auf die Pigmente wirkt, weniger stark als an Erhöhungen. Deshalb bewegen sich die Pigmente an den Stellen, an denen der Prägelack stark eingedrückt wird, nach unten, wohingegen sich die Pigmente an den Stellen, an denen die Prägestruktur eine Erhöhung aufweist, nach oben bewegen (bzw. die Pigmente bewegen sich weniger stark nach unten). Die Bewegung kann auch entlang eines Pigments unterschiedlich sein, was in einer Neigung des Pig ments resultiert. Somit werden die Pigmente entlang der Orientierung der unmittelbar darüber liegenden Prägestruktur ausgerichtet (siehe die Figur 4). Die Pigmente folgen der Prägestruktur des Lacks.

Noch während des Prägevorgangs, oder bereits vor dem Prägevorgang, kann der OVI-Prägelack durch UV-Strahlung vollständig ausgehärtet wer den. Auf diese Weise werden die Pigmente immobilisiert und bezüglich ih rer finalen Ausrichtung fixiert. Da die Prägestruktur des Prägewerkzeugs z.B. durch Fräsen, 3D-Druck, Li thographie oder dergleichen mit hoher gestalterischer Freiheit hergestellt werden kann, ermöglicht das Verfahren eine hohe Detailtreue.

Insbesondere können Prägestrukturen ohne Weiteres so hergestellt werden, dass benachbarte Flanken Steigungen aufweisen, die stark voneinander ab weichen.

Nachstehend wird ein Verfahren zum Herstellen eines Wertdokuments, z.B. eine Banknote, beschrieben, umfassend

a) das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;

b) das Bedrucken des Wertdokumentsubstrats mit magnetisch orientierbaren Effektpigmenten bzw. OVMI®-Pigmenten, die in einem UV-härtbaren Lack dispergiert sind;

c) den Schritt cl) des Aussetzens des die magnetisch orientierbaren Effekt pigmente enthaltenden Lacks an ein dynamisches, insbesondere rotierendes, Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente im Lack parallel zum Wertdo kumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß anordnen; den Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente enthaltenden Lacks mit UV-Strahlung, wobei der c2) insbesondere nach dem Schritt cl) erfolgt oder gleichzeitig zu sammen mit dem Schritt cl) erfolgt;

optional d) den Schritt des Verprägens des gehärteten oder zumindest teil weise gehärteten UV-Lacks, der die parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß angeordneten Effektpigmente aufweist, sodass im Lack eine geprägte, dem Betrachter ein optisch variables Bild vermittelnde Reliefstruktur mit sich an das Relief anpassenden Effektpigmenten ausgebil det wird. Die Kombination aus Dispersionsmedium (UV-härtender Lack) und

OVMI®-Pigmenten wird hierin auch als„OVMI-Prägelack" bezeichnet.

Die Figur 5 veranschaulicht die Ausrichtung von in einem UV-härtbaren Lack 3 dispergierten OVMI®-Pigmenten 6, die einem rotierenden Magnet feld ausgesetzt sind, bei der Betrachtung in Querschnittansicht. Mit der Be zugsnummer 1 ist das Wertdokumentsubstrat, im Beispiel ein Papiersub strat, bezeichnet. Der die OVMI®-Pigmente 6 umfassende UV-härtbare Lack 3 wurde im Siebdruck auf das Papiersubstrat 1 aufgebracht. Das rotierende Magnetfeld wird mittels eines unterhalb des Papiersubstrats 1 angeordneten Magnetrührers erzeugt (in der Figur 5 nicht gezeigt) und ist im Beispiel ein kontinuierlich rotierendes Magnetfeld mit einer Geschwindigkeit von 150 Umdrehungen pro Minute. Die OVMI®-Pigmente 6 bilden infolge des rotie renden Magnetfeld eine im Wesentlichen homogene, spiegelnde Fläche aus. Die Anordnung der einzelnen OVMI®-Pigmente erfolgt sozusagen„Stoß-an- Stoß".

Die Figur 6 zeigt einen Ausschnitt der unter dem Mikroskop erkennbaren „Stoß-an-Stoß" -Ausrichtung von in einem UV-härtbaren Lack dispergierten OVMI®-Pigmenten 6, die einem rotierenden Magnetfeld ausgesetzt sind, bei der Betrachtung in Draufsicht.

Gemäß den Figuren 7 und 8 erfolgt neben dem Schritt cl) des Aussetzens des die magnetisch orientier baren Effektpigmente 6 enthaltenden, UV-härtbaren Lacks 3 an ein rotierendes Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente 6 im Lack 3 Stoß-an-Stoß entlang der Fläche des Wertdokumentsubstrats 1 anord nen, gleichzeitig der Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente 6 enthaltenden Lacks 3 mit UV-Strahlung. Die UV-Bestrahlung führt, abhängig von der Dauer bzw. Dosis der UV-Behandlung, zum einem gehärteten oder zumindest teilweise gehärteten UV-Lack 3, der die Stoß-an-Stoß entlang der Fläche des Wertdokumentsubstrats 1 angeordneten Effektpigmente 6 auf weist. Im Schritt des Ver prägens mittels eines Präge Werkzeugs 5, z.B. eine Stichtiefdruckplatte, wird im Lack 3 eine geprägte, dem Betrachter ein op tisch variables Bild vermittelnde Reliefstruktur 7 mit sich an das Relief an passenden Effektpigmenten 8 ausgebildet.

Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht infolge des Zusammenspiels der vier Maßnahmen 1) OVMI®-Pigmente, 2) dynamisches, insbesondere rotierendes, Magnetfeld, 3) UV-Bestrahlung und 4) Verprägen eine äußerst vorteilhafte Kontrolle der Pigment- Ausrichtungen, sodass insbesondere ho mogen glänzende, strukturierte Oberflächen imitiert werden können. Eine granuläre, verrauschte Textur, die im Stand der Technik bekannt ist, kann ebenfalls erzeugt werden.

Gemäß einer bevorzugten Variante beinhaltet das erfindungsgemäße Ver fahren die folgenden Schritte:

a) das Bereitstellen eines Wertdokumentsubstrats;

b) das Bedrucken des Wertdokumentsubstrats mit magnetisch orientier baren Effektpigmenten, die in einem UV-härtbaren Lack dispergiert sind;

c) den Schritt cla) des Aussetzens des die magnetisch orientierbaren Effekt pigmente enthaltenden Lacks an ein dynamisches, insbesondere ein rotie rendes, Magnetfeld, sodass sich die Effektpigmente im Lack parallel zum Wertdokumentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß anordnen, um die Effektpigmente auf diese Weise in Form einer Vor-Orientierung anzuordnen; den Schritt clb), in dem ein weiteres Orientieren bzw. Ausrichten der im Zu ge des Schritts cla) vororientierten, magnetisch orientierbaren Effektpigmen te durch Anlegen eines statischen magnetischen Feldes erfolgt, sodass die Effektpigmente eine von der Vor-Orientierung geänderte Orientierung an nehmen; den Schritt c2) des Bestrahlens des die Effektpigmente enthaltenden Lacks mit UV-Strahlung, wobei der Schritt c2) insbesondere nach den Schritten cla) und clb) erfolgt;

optional d) den Schritt des Verprägens des gehärteten oder zumindest teil weise gehärteten UV-Lacks, der die zunächst parallel zum Wertdoku- mentsubstrat und insbesondere Stoß-an-Stoß angeordneten, vororientierten Effektpigmente und darauffolgend einer geänderten Orientierung unterzo genen Effektpigmente aufweist, sodass im Lack eine geprägte, dem Betrach ter ein optisch variables Bild vermittelnde Reliefstruktur mit sich an das Re lief anpassenden Effektpigmenten ausgebildet wird.

Die bevorzugte Variante erzielt eine besondere Attraktivität und Brillanz der die Effektpigmente aufweisenden Farbschicht. Die erhaltenen Effekte sind darauf zurückzuführen, dass die Effektpigmente im Wechselfeld nicht nur ihre Ausrichtung (d.h. der Kippwinkel), sondern auch ihre Anordnung (d.h. die Position im Lack) ändern. Im Falle eines rotierenden Stabmagneten scheinen sich die Effektpigmente in einer Ebene anzusammeln und sich

„Stoß an Stoß" anzuordnen. Die Effektpigmente bilden also eine möglichst geschlossene Schicht, was zu einer erhöhten, nutzbaren, reflektierenden Flä che und damit zu einer erhöhten Brillanz führt. Auf diese Weise kann ferner der mengenmäßige Bedarf der einzusetzenden Effektpigmente verringert werden.