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Title:
METHOD FOR PRODUCING A WOODEN COMPOSITE BOARD, AND DEVICE FOR PRODUCING A WOODEN COMPOSITE BOARD
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/066802
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a wooden composite board, comprising the steps: producing of a raw wooden composite board which has a first side surface, a second side surface which runs parallel to the first side surface, and edge surfaces which connect the side surfaces to one another; applying of a flame retardant-containing liquid at least to the first side surface; and applying of a negative pressure to the second side surface, with the result that the flame retardant-containing liquid is sucked into an edge zone of the raw wooden composite board; and/or applying of a positive pressure to the first side surface, with the result that the flame retardant-containing liquid is pressed into an edge zone of the raw wooden composite board, with the result that the wooden composite board is produced.

Inventors:
HASCH JOACHIM (DE)
KALWA NORBERT (DE)
SEIDACK GEORG (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/078655
Publication Date:
April 27, 2023
Filing Date:
October 14, 2022
Export Citation:
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Assignee:
SWISS KRONO TEC AG (CH)
International Classes:
B27N3/02; B27K3/02; B27K3/08; B27K5/00; B27K5/02; B27N3/04; B27N3/18; B27N7/00; B27N9/00; B30B5/06; B27N3/24
Foreign References:
EP3388213A22018-10-17
EP3127670A22017-02-08
EP2168738A12010-03-31
CN112440347A2021-03-05
US20210189245A12021-06-24
EP3388213A22018-10-17
EP3127670A22017-02-08
EP2168738A12010-03-31
Attorney, Agent or Firm:
GRAMM, LINS & PARTNER PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte (54), mit den Schritten:

(a) Herstellen einer Roh-Holzwerkstoffplatte (16), die eine erste Seitenfläche (S1 ), eine zweite Seitenfläche (S2), die parallel zur ersten Seitenfläche (S1 ) verläuft, und

Kantenflächen, die die Seitenflächen (S1 , S2) miteinander verbinden, aufweist,

(b) Aufbringen einer flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit (34) zumindest auf die erste Seitenfläche (S1 ) und

(c) Anlegen eines Unterdrucks an die zweite Seitenfläche (S2), sodass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) in eine Randzone (50) der Roh- Holzwerkstoffplatte (16) gesaugt wird, und/oder

Anlegen eines Überdrucks an die erste Seitenfläche (S1), sodass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) in eine Randzone (50) der Roh- Holzwerkstoffplatte (16) gedrückt wird, sodass die Holzwerkstoffplatte (54) entsteht.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , gekennzeichnet durch den Schritt lokales Anlegen des Überdrucks und Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit (34) im Bereich des Überdrucks.

28 Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte:

(a) Drücken eines Applikators (64) an die Roh-Holzwerkstoffplatte, sodass zwischen dem Applikator (64) und der Roh-Holzwerkstoffplatte ein Einbringraum (58) gebildet wird, der von einer Dichtung (60) des Applikators (64) abgedichtet wird,

(b) Einpressen von flammschutzmittelhaltiger Flüssigkeit (34) in den Einbringraum (58), und

(c) danach Vermindern eines Einbringdrucks (pe) im Einbringraum (58), insbesondere auf Umgebungsdruck. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (64) von unten gegen die Roh-Holzwerkstoffplatte gedrückt wird. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, gekennzeichnet durch die Schritte:

(d) nach dem Vermindern eines Einbringdrucks (pe),

Bewegen des Applikators (64) relativ zur Roh-Holzwerkstoffplatte

(e) erneutes Drücken des Applikators (64) an die Roh-Holzwerkstoffplatte,

(f) Einpressen von flammschutzmittelhaltiger Flüssigkeit (34) in den Einbringraum (58),

(g) Vermindern eines Einbringdrucks (pe) im Einbringraum (58), insbesondere auf Umgebungsdruck und

(h) Wiederholen der vorgenannten Schritte, bis die Roh-Holzwerkstoffplatte mit Flammschutzmittel versehen ist. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Unterdrück

(a) von oben und/oder,

(b) insbesondere mittels einer Saugglocke, an einer Saugfläche (Fs), die einer Druckfläche (FD) entspricht, an der die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) eingepresst wird, angelegt wird. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) der Applikator (64) beim Einpressen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit (34) relativ zur Roh-Holzwerkstoffplatte bewegt wird und/oder

(b) die Roh-Holzwerkstoffplatte bewegt und der Applikator (64), insbesondere geführt, mitgeführt wird. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdrück so angelegt wird, dass eine Innen-Konzentration (CF.QS) an Flammschutzmittel in einem inneren Dicken-Quintil (Q3) einer Dickenausdehnung von der ersten Seitenfläche (S1 ) zur zweiten Seitenfläche (S2) höchstens das 0,8-fache einer Außen- Konzentration (CF,QI) in einem ersten äußersten Dicken-Quintil (D1 ), das sich bis zur ersten Seitenfläche (S1 ) erstreckt, beträgt. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Aufbringen der Flüssigkeit (34) so erfolgt, dass die Randzone (50) von zumindest 90% eines Seitenflächen-Flächeninhalts der Holzwerkstoffplatte (54) Flammschutzmittel enthält. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) eine Konzentration an Flammschutzmittel in der Flüssigkeit (34) zumindest der Hälfte, insbesondere zumindest 65%, der Löslichkeit des Flammschutzmittels entspricht und/oder

(b) eine Konzentration an Flammschutzmittel in der Flüssigkeit (34) zumindest 50 Gewichtsprozent beträgt und/oder

(c) die Flüssigkeit (34) eine wässrige Lösung oder eine Suspension ist. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Flüssigkeit (34) zumindest einen Farbstoff enthält, der so gewählt ist, dass aus einer Farbe der Holzwerkstoffplatte (54) in einem Querschnitt ein Flammschutzmittelgehalt bestimmbar ist.

12. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) eine Flüssigkeits-Temperatur der Flüssigkeit (34) beim Aufbringen auf die Seitenfläche zumindest 40°C, insbesondere zumindest 50°C, beträgt und/oder

(b) eine Oberflächen-Temperatur der ersten Seitenfläche (S1 ) beim Aufträgen der Flüssigkeit (34) höchstens 50°C beträgt.

13. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) die Oberflächen-Temperatur der ersten Seitenfläche (S1 ) an dem Ort, an dem die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) aufgebracht wird, kleiner (vorzugsweise zumindest 5 K, insbesondere 10 K) ist als die Flüssigkeits- Temperatur und/oder

(b) die Konzentration an Flammschutzmittel in der Flüssigkeit (34) bei der Oberflächen-Temperatur der ersten Seitenfläche (S1 ) an dem Ort, an dem die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) aufgebracht wird, oberhalb einer Sättigungskonzentration des Flammschutzmittels in der Flüssigkeit (34) liegt.

14. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) eine flächenspezifische Aufbringmenge an Flüssigkeit (34) zumindest 0,3 Kilogramm pro Quadratmeter und/oder höchstens 5 Kilogramm pro Quadratmeter beträgt und/oder

(b) die flächenspezifische Aufbringmenge an Flüssigkeit (34) so gewählt wird, dass eine Deckschichtfeuchte einer Deckschicht der Holzwerkstoffplatte (54) um höchstens 30% von einer Kernfeuchte abweicht.

15. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Unterdrück zumindest 300 hPa beträgt. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte

(a) nach dem Einbringen der Flüssigkeit (34) in die Randzone (50) der ersten Seitenfläche (S1 ) Drehen der Roh-Holzwerkstoffplatte (16),

(b) Aufbringen der Flüssigkeit (34) auf die zweite Seitenfläche (S2) und

(c) Anlegen eines Unterdrucks an die erste Seitenfläche (S1 ), sodass die Flüssigkeit (34) in eine Randzone (50) der zweiten Seitenfläche (S2) der Roh-Holzwerkstoffplatte (16) gesaugt wird, sodass die Holzwerkstoffplatte (54) entsteht. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch die Schritte:

(a) Streuen einer ersten Deck-Spanschicht (14.1 ),

(b) Streuen zumindest einer darauf angeordneten Mittel-Spanschicht (14.2), und

(c) Streuen einer auf der Mittel-Spanschicht angeordneten zweiten Deck- Spanschicht (14.3),

(d) Verpressen der Schichten zur Roh-Holzwerkstoffplatte (16), die

- eine erste Deckschicht (22.1 ), die aus der ersten Deck-Spanschicht (14.1 ) entstanden ist,

- eine Mittelschicht (22.2), die aus der Mittel-Spanschicht (14.2) entstanden ist, und

- eine zweite Deckschicht (22.3), die aus der zweiten Deck-Spanschicht (14.3) entstanden ist, aufweist,

(e) Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit (34) mit einer flächenspezifischen Aufbringmenge an Flüssigkeit (34), die zumindest 10 Gewichtsprozent einer flächenspezifischen Masse der ersten Deckschicht (22.1 ) entspricht.

32 Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung (10) mit

(a) einer Presse (12), insbesondere einer Bandpresse, zum Verpressen zumindest einer Vorproduktlage (14) zu einer Roh-Holzwerkstoffplatte (16),

(b) einer Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung (32) zum Aufbringen einer Flüssigkeit (34) auf die Roh-Holzwerkstoffplatte (16) und

(c) einer Saugvorrichtung (36), die ausgebildet ist zum Anlegen eines Unterdrucks an eine Seitenfläche (S) der Roh-Holzwerkstoffplatte (16), dadurch gekennzeichnet, dass

(d) die Flüssigkeit (34) ein Flammschutzmittel enthält und

(e) die Saugvorrichtung (36) ausgebildet ist zum automatischen Anlegen des Unterdrucks für eine solche Saugzeit (tsaug), dass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) in eine Randzone (50) der Roh- Holzwerkstoffplatte (16) gesaugt, nicht aber durch die Roh- Holzwerkstoffplatte (16) hindurchgesaugt wird und/oder dass

(f) die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung (10) eine Druckaufbringvorrichtung (56) zum Anlegen eines Überdrucks an die erste Seitenfläche, sodass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in eine Randzone der Roh-Holzwerkstoffplatte gedrückt wird, aufweist. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach Anspruch 18 oder 0, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckaufbringvorrichtung (56) ausgebildet ist zum Anlegen des Überdrucks an einer Druckfläche (FD), die höchstens 50% einer Fläche der Holzwerkstoffplatte entspricht. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach Anspruch 18 oder 0, gekennzeichnet durch

33 (a) einen Applikator (64), der zum Drücken gegen die Roh-Holzwerkstoff- platte, sodass zwischen dem Applikator (64) und der Roh-Holzwerkstoff- platte ein Einbringraum (58) gebildet wird, der von einer Dichtung (60) des Applikators (64) abgedichtet wird, ausgebildet ist, und

(b) eine Steuereinheit (76), die ausgebildet ist zum automatischen Durchführen eines Verfahrens mit den Schritten Ansteuern des Applikator (64)

(i) sodass dieser flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit (34) in den Einbringraum (58) eingepresst, und

(ii) danach einen Einbringdruck (pe) im Einbringraum (58), insbesondere auf Umgebungsdruck, reduziert. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20, dadurch gekennzeichnet, dass der Applikator (64) einen Aktor zum Drücken des Applikator (64) gegen die Roh-Holzwerkstoffplatte aufweist. Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21 , dadurch gekennzeichnet, dass die Saugvorrichtung (36) angeordnet ist zum Anlegen eines Unterdrucks an eine Saugfläche (Fs), die der Druckfläche (FD) entspricht. Holzwerkstoffplatte (54), die

(a) schwer entflammbar ist nach Anforderungsnorm DIN EN 13501 -1 : 2010 und Prüfnorm DIN EN 13823:2015, insbesondere in der Klasse B (B -s1 , B -s1 dO) oder C (C-s1 , C-s1 dO) oder Bn (Bn -s1 , Bn -s1 dO) oder Cfi (Cfi-s1 , Cn-s1 D0) oder in der Klasse B1 , B2 oder B3, insbesondere dO und/oder

(b) einen Konzentrationsgradienten an Flammschutzmittel aufweist, wobei die Flammschutzmittel-Konzentration mit zunehmendem Abstand von einer Oberfläche bis zu einer Mitte der Holzwerkstoffplatte (54) abnimmt.

34 Holzwerkstoffplatte (54) nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass

(a) eine Innen-Konzentration an Flammschutzmittel in einem inneren Dicken- Quintil (Q) einer Dickenausdehnung von der ersten Seitenfläche (S1 ) zur zweiten Seitenfläche (S2) höchstens das 0,8-fache einer Außen-Konzen- tration in einem ersten äußersten Dicken-Quintil (D1 ), das sich bis zur ersten Seitenfläche (S1 ) erstreckt und/oder

(b) eine Zweitdezil-Konzentration (CF,D2) an Flammschutzmittel im zweiten Dicken-Dezil der Dickenausdehnung, das in Richtung auf eine Mitte der Dickenausdehnung neben dem ersten, äußersten Dicken-Dezil (D1 ) liegt, zumindest das 0,1 -fache einer Erstdezil-Konzentration (CF,DI) im ersten äußersten Dicken-Dezil (D1 ) beträgt.

35

Description:
Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte und Holzwerkstoffplatten- Herstellvorrichtung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte. Gemäß einem zweiten Aspekt betrifft die Erfindung betrifft die Erfindung eine Holzwerkstoff- platten-Herstellvorrichtung mit (a) einer Presse, insbesondere einer Bandpresse, zum Pressen zumindest einer Vorproduktlage zu einer Roh-Holzwerkstoffplatte, (b) einer Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung zum Aufbringen einer Flüssigkeit auf die Roh-Holz- werkstoffplatte und (c) einer Saugvorrichtung, die ausgebildet ist zum Anlegen eines Unterdrucks an eine Seitenfläche der Roh-Holzwerkstoffplatte.

Derartige Verfahren und Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtungen sind bekannt und dienen dem Herstellen von Holzwerkstoffplatten. Um nachwachsende Rohstoffe wie Holz als Baustoffe einsetzen zu können, wird häufig gefordert, dass diese schwer entflammbar sind.

Die Herstellung schwer entflammbarer Holzwerkstoffplatten ist seit mehreren Jahrzehnten bekannt. Dabei werden die Vorprodukte, beispielsweise Holzspäne, Holzfasern oder Grobspäne, vor dem Herstellen der Vorproduktlage aus den Vorprodukten mit einer flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit behandelt. Das erfolgt durch Besprühen der Vorprodukte in Mischern, Beleimtrommeln (Coils) oder Blow-Lines. Danach werden dann die Vorprodukte auf ein Band gestreut, sodass die zumindest eine Vorproduktlage entsteht. Danach wird die Vorproduktlage zur Holzwerkstoffplatte verpresst.

Nachteilig an diesem Vorgehen ist, dass es zu vergleichsweise viel Ausschuss kommt, da der Gehalt an Flammschutzmittel in der Holzwerkstoffplatte insbesondere zu Beginn der Produktion häufig nicht hoch genug ist. Die EP 3 388 213 A2 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung einer schwer entzündbaren und/oder verfestigten Holzfaserplatte. Es erfolgt zunächst ein Anordnen einer zugeschnittenen Holzfaserplatte an einer Bearbeitungsvorrichtung. Anschließend wird Flammschutzmittel und/oder Verfestigungsmittel auf eine Oberseite der Holzfaserplatte aufgebracht. Das aufgebrachte Mittel wird durch Unterdruck-Anlegen an die Unterseite und/oder durch Überdruck-Anlegen an die Oberseite in die Holzfaserplatte eingesaugt bzw. eingedrückt.

Die EP 3 127 670 A2 offenbart ein Verfahren zum Imprägnieren von Holzfaserplatten, bei Werkstoffplatten auf einer Transportvorrichtung als endloser Strang aufliegen. Der Strang wird kontinuierlich durch eine Imprägnierstation zum Einbringen eines Imprägniermediums von oben in die Holzfaserplatte geführt. Das Imprägniermedium wird mittels einer Vielzahl von Auftragsvorrichtungen, welche mindestens in einer Reihe über die volle Breite der einzelnen Werkstoffplatte oder des kontinuierlichen Werkstoffplattenstrangs angeordnet und individuell ansteuerbar sind, zeitgesteuert während des fortgesetzten Transportierens der einzelnen Werkstoffplatten des Strangs oder des kontinuierlichen Werkstoffplattenstrangs aufgetragen. Die imprägnierten Werkstoffplatten weisen die Imprägnierung nur an den Stellen auf, an denen diese erforderlich ist, um die gewünschten Gebrauchseigenschaften zu erhalten.

Die EP 2168 738 A1 beschreibt ein Verfahren zum Herstellen einer Holzfaserplatte, mit den Schritten: Pressen eines Faservlieses zu einer Roh-Holzfaserplatte, Aufbringen einer wässrigen Flüssigkeit zumindest auf Teile einer Oberseite der Roh- Holzfaserplatte und Anlegen eines Unterdrucks zumindest an Teile der Unterseite mittels eines Saugtischs, so dass die wässrige Flüssigkeit in und/oder durch die Roh- Holzfaserplatte gesogen wird.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, dass Herstellen von schwerentflammbaren Holzwerkstoffplatten zu verbessern.

Die Erfindung löst das Problem durch ein Verfahren zum Herstellen einer Holzwerkstoffplatte mit den Schritten (a) Herstellen, insbesondere durch Verpressen von holzhaltigen Vorprodukten, einer Roh-Holzwerkstoffplatte, die eine erste Seitenfläche und eine zweite Seitenfläche, die parallel zur ersten Seitenfläche verläuft, aufweist, (b) Aufbringen einer flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit zumindest auf die erste Seitenfläche und (c) Anlegen eines Unterdrucks an die zweite Seitenfläche, sodass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in die Roh-Holzwerkstoffplatte, insbesondere in deren in eine Randzone, gesaugt wird, und/oder Anlegen eines Überdrucks an die erste Seitenfläche, sodass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in eine Randzone der Roh-Holzwerkstoffplatte gedrückt wird, sodass die Holzwerkstoffplatte entsteht.

Die Erfindung löst das Problem zudem durch eine gattungsgemäße Holzwerkstoff- platten-Herstellvorrichtung, bei der die Flüssigkeit ein Flammschutzmittel enthält und bei der die Saugvorrichtung ausgebildet ist zum automatischen Anlegen des Unterdrucks für eine solche Saugzeit, dass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in eine Randzone der Roh-Holzwerkstoffplatte gesaugt, nicht aber durch die Roh-Holzwerk- stoffplatte hindurchgesaugt wird und/oder die eine Druckaufbringvorrichtung zum Anlegen eines Überdrucks an die erste Seitenfläche, sodass die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in eine Randzone der Roh-Holzwerkstoffplatte gedrückt wird, aufweist..

Gemäß einem dritten Aspekt löst die Erfindung das Problem durch eine Holzwerkstoffplatte, die einen, insbesondere kontinuierlich verlaufenden, Konzentrationsgradienten an Flammschutzmittel aufweist, wobei die Flammschutzmittel-Konzentration mit zunehmendem Abstand von einer Oberfläche bis zu einer Mitte der Holzwerkstoffplatte abnimmt. Günstig ist es, wenn die Holzwerkstoffplatte schwer entflammbar ist nach Anforderungsnorm DIN EN 13501 -1 :2010 und Prüfnorm DIN EN 13823:2015. Besonders günstig ist es, wenn die Holzwerkstoffplatte eine Holzwerkstoffplatte der Klasse B, insbesondere B -s1 oder B -s1 dO, oder C, insbesondere C- s1 , C-s1 dO, oder Bn, insbesondere Bn -s1 oder Bn -s1 dO, oder Cfi, insbesondere Cn- s1 , Cn-s1 D0, oder in der Klasse B1 , B2 oder B3 ist.

Durch das Einbringen des Flammschutzmittels mittels der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit nach dem Verpressen kann der Gehalt an Flammschutzmittel in der Holzwerkstoffplatte oft mit hoher Prozesssicherheit eingestellt werden. Das vermindert den Ausschuss im Vergleich zu Verfahren nach dem Stand der Technik.

Vorteilhaft an der Erfindung ist zudem, dass der Verbrauch an Flammschutzmittel in der Regel vermindert werden kann. Bei der bekannten Art der Herstellung schwer entflammbarer Holzwerkstoffplatten kommt es beim Besprühen der Vorprodukte sowie beim späteren Transport der besprühten Vorprodukte zum Verlust von Flammschutzmittel. Es kommt häufig zu Verlusten von mehr als 20 % an Flammschutzmittel.

Dies gilt insbesondere für Holzwerkstoffplatten, die nicht aus definierten Deckund Mittelschichten bestehen und die auch separat hergestellt werden. Dort muss das gesamte Holzmaterial, das zur Herstellung der Platte eingesetzt wird, mit Flammschutzmittel behandelt werden. Da die Deckschichten üblicherweise nur 30 bis 40% der Holzwerkstoffplatte ausmachen, werden 60 bis 70% Flammschutzmittel verschwendet. Dies gilt insbesondere für MDFund HDF-Platten.

Vorteilhaft ist auch, dass das Einbringen des Flammschutzmittels in der Regel nicht zu einer Erhöhung des Feuchtegehalts der zerkleinerten Vorprodukte führt. Ein hoher Feuchtegehalt kann in der Presse zu sogenannten Dampfspaltern führen, was unerwünscht ist. Ein Dampfspalter ist ein Bereich, in dem die Holzwerkstoffplatte durch verdampfendes Wasser geplatzt ist.

Auch kann in der Regel auf das Erhöhen des Binderanteils, also des Bindemittelund/oder Leimanteils an der Vorproduktlage, verzichtet werden, wenn Flammschutzmittel eingebracht wird. Viele Binder, beispielsweise polymeres Diphenylmethandiisocyanat, reagieren mit manchen Flammschutzmitteln. Bei Verfahren nach dem Stand der Technik muss daher auch mehr Binder zugegeben werden, wenn Flammschutzmittel verwendet wird, als wenn eine Holzwerkstoffplatte ohne Flammschutzmittel hergestellt wird. Dieser Nachteil entfällt in der Regel beim erfindungsgemäßen Herstellen.

Günstig ist zudem, dass - anders als bei Verfahren nach dem Stand der Technik - eine Pressengeschwindigkeit in der Regel nicht reduziert werden muss. Da beim Stand der Technik das Flammschutzmittel in einer Flüssigkeit vor dem Verpressen eingebracht wird, steigt häufig der Feuchtegehalt der Vorproduktlage. Um Dampfspalter zu verhindern, muss in der Regel die Pressengeschwindigkeit und/oder die Presstemperatur reduziert werden. Das kann bei einem erfindungsgemäßen Verfahren entfallen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist zudem zumindest grundsätzlich von dem Zeitpunkt und dem Ort der Herstellung der Roh-Holzwerkstoffplatte unabhängig durchführbar. So ist es möglich, bereits produzierte, nicht schwerentflammbare Roh- Holzwerkstoffplatten, nachträglich schwerentflammbar zu machen. Insbesondere wird das Flammschutzmittel auf die bereits verpresste Roh-Holzwerkstoffplatte aufgebracht. So ist es möglich und gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung vorgesehen, dass die Roh-Holzwerkstoffplatte nach dem Pressen für längere Zeit, insbesondere zumindest eine Minute, insbesondere zumindest 10 Minuten, gelagert und/oder bewegt wird, bevor die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit aufgebracht wird. Beispielsweise werden die Roh-Holzwerkstoffplatten in einem Kühlsternwender gelagert Das erlaubt eine flexible Produktion von schwerentflammbaren Holzwerkstoffplatten, insbesondere auch in geringen Mengen. Es ist aber auch möglich und von der Erfindung umfasst, dass die Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung in der Nähe der Presse angeordnet ist. Vorzugsweise beträgt ein Abstand zwischen der Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung und der Presse höchstens 100 m, bzw. höchstens 50 m, insbesondere höchstens 30 m.

Im Rahmen der vorliegenden Beschreibung wird unter einer Roh-Holzwerkstoffplatte insbesondere eine Platte aus einem Holzwerkstoff verstanden, die durch Einbringen des Flammschutzmittels zu einer Holzwerkstoffplatte verarbeitet werden kann.

Unter dem Aufbringen der Flüssigkeit wird insbesondere verstanden, dass die Flüssigkeit in Kontakt mit der ersten Seitenfläche gebracht wird. Dabei bildet sich vorzugsweise ein Flüssigkeitsfilm auf der Seitenfläche.

Unter der Randzone wird ein Bereich der Roh-Holzwerkstoffplatte verstanden, der einerseits durch eine Seitenfläche begrenzt ist und sich andererseits nicht bis zur Mitte der Holzwerkstoffplatte erstreckt. Unter dem Merkmal, dass die Flüssigkeit in die Randzone gesaugt wird, ist insbesondere zu verstehen, dass es möglich, nicht aber notwendig ist, dass die Flüssigkeit ausschließlich in die Randzone gesaugt wird.

Unter dem Aufbringen der Flüssigkeit auf die Roh-Holzwerkstoffplatte wird insbesondere verstanden, dass die Flüssigkeit in Kontakt mit einer Oberfläche der Roh-Holz- werkstoffplatte gebracht wird. Die Flüssigkeit kann von oben oder von unten in Kontakt mit der Roh-Holzwerkstoffplatte gebracht wird. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist die Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung zum Aufbringen der Flüssigkeit von unten auf die Roh-Holzwerkstoffplatte ausgebildet und/oder angeordnet.

Günstig ist es in diesem Fall, wenn die Saugvorrichtung zum automatischen Anlegen des Unterdrucks von oben angeordnet ist.

Bei der Roh-Holzwerkstoffplatte handelt es sich beispielsweise um eine mitteldichte Faserplatte (MDF-Platte), eine hochdichte Faserplatte (HDF-Platte), eine Grobspanplatte (OSB-Platte), eine Spanplatte, eine Sperrholzplatte, eine Weichfaserplatte, eine Hartfaserplatte, Biegesperrholzplatte, eine Multiplexplatte, eine Tischlerplatte, eine Stäbchenplatte, eine Leimholzplatte, Faserplatte mit niedriger Rohdichte (LDF- Platte) oder eine Dämmplatte.

Eine Dicke der Holzwerkstoffplatte beträgt vorzugsweise zumindest 6 mm, insbesondere zumindest 10 mm, besonders bevorzugt zumindest 15 mm, besonders bevorzugt zumindest 20 mm. Alternativ oder zusätzlich beträgt Dicke der Holzwerkstoffplatte vorzugsweise höchstens 50 mm, insbesondere höchstens 30 mm, insbesondere höchstens 28 mm, vorzugsweise höchstens 25 mm.

Die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit enthält ein Flammschutzmittel. Vorzugsweise ist die Flüssigkeit eine wässrige Flüssigkeit. Günstig ist es, wenn das Flammschutzmittel phosphorhaltig ist. Das Flammschutzmittel kann organische und/oder anorganische Phosphorverbindungen aufweisen, beispielsweise Phosphat, Polyphosphat, Phosphonat und/oder ein Guanidinsalz. Es ist möglich, dass das Flammschutzmittel auf Basis von Melamin oder Melaminderivaten, Aluminiumhydroxid oder Alkalisulfaten ist. Bevorzugt ist jedoch, dass der Borgehalt des Flammschutzmittels höchstens ein Gewichtsprozent beträgt. Vorzugsweise ist das Flammschutzmittel ammoniumhaltig.

Vorzugsweise ist die hergestellte Holzwerkstoffplatte schwer entflammbar nach DIN EN 13501 -1 :2010. Insbesondere hat die hergestellte Holzwerkstoffplatte die Eigenschaften einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatte. Günstig ist es, wenn eine Rohdichte der Roh-Holzwerkstoffplatte und/oder der Holzwerkstoffplatte zumindest 550 kg/Kubikmeter, insbesondere zumindest 600 kg/Kubik- meter beträgt. Vorzugsweise beträgt die Rohdichte der Roh-Holzwerkstoffplatte und/oder der Holzwerkstoffplatte höchstens eine 1000 kg/Kubikmeter, insbesondere höchstens 800 kg/Kubikmeter. Es kann aber auch günstig sein, wenn die Rohdichte der Roh-Holzwerkstoffplatten unter 350 kg/Kubikmeter liegt, beispielsweise unter 300 kg/Kubikmeter. Das ist insbesondere dann der Fall, wenn die Roh-Holzwerkstoffplat- te eine Dämmstoffplatte ist.

Das Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit und/oder das Anlegen des Unterdrucks können jeweils sowohl bei sich bewegender als auch bei ruhender Roh- Holzwerkstoffplatte erfolgen.

Vorzugsweise wird der Überdruck lokal angelegt und die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit im Bereich des Überdrucks eingebracht. Unter dem lokalen Anlegen des Überdrucks wird verstanden, dass der Überdruck nicht an der gesamten Fläche der Holzwerkstoffplatte angelegt wird. Beispielsweise ist die Fläche, an die der Überdruck angelegt wird, kleiner als die Hälfte der gesamten Fläche der Holzwerkstoffplatte.

Vorzugsweise wird ein Applikator an die Roh-Holzwerkstoffplatte gedrückt, sodass zwischen dem Applikator und der Roh-Holzwerkstoffplatte ein Einbringraum gebildet wird, der von einer Dichtung des Applikators abgedichtet wird. Auf diese Weise wird ein Leckstrom an Druckfluid, mittels dem ein Druck im Einbringraum aufgebaut wird, vermindert.

Der Applikator ist vorzugsweise ein Teil der Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung.

Um die Dichtwirkung aufrechtzuerhalten, wird der Applikator gegen die Roh-Holz- werkstoffplatte gedrückt. Das erfolgt vorzugsweise von unten. Alternativ wird der Applikator von oben gegen die Roh-Holzwerkstoffplatte gedrückt.

Vorzugsweise wird die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in den Einbringraum eingepresst oder eingebracht. Günstig ist es, wenn die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit beim Einpressen zumindest die Hälfte, vorzugsweise zumindest 75% des Volumens des Einbringraums ausfüllt. Auf diese Weise wird das Gasvolumen im Einbringraum klein gehalten und der Einbringdruck im Einbringraum zum Einpressen kann schnell auf-und abgebaut werden. Nach dem Einpressen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit in den Einbringraum und damit in die Roh- Holzwerkstoffplatte wird der Einbringdruck verringert, insbesondere auf Umgebungsdruck.

Vorzugsweise wird der Applikator nach dem Vermindern des Einbringdrucks relativ zur Roh-Holzwerkstoffplatte bewegt. Danach wird der Applikator erneut an die Roh- Holzwerkstoffplatte gedrückt und weitere flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit in den Einbringraum eingedrückt. Danach wird der Einbringdruck vermindert und die Schritte wiederholt, bis die Roh-Holzwerkstoffplatte an allen vorgegebenen Flächen mit Flammschutzmittel versehen ist.

Um das Einbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit in die Roh-Holzwerk- stoffplatte zu erleichtern, wird, vorzugsweise von oben, alternativ von unten, ein Unterdrück an die Roh-Holzwerkstoffplatte angelegt. Das erfolgt vorzugsweise in dem Bereich, in dem von der anderen Seite der Roh-Holzwerkstoffplatte ein Überdruck angelegt wird. In anderen Worten wird ein Unterdrück an eine Seitenfläche angelegt, die einer Druckfläche entspricht, an der die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit eingepresst wird. Das Anlegen des Unterdrucks erfolgt mittels der Saugvorrichtung.

Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass der Applikator beim Einpressen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit relativ zur Roh-Holzwerkstoffplatte bewegt wird. Es auch möglich, dass die Roh-Holzwerkstoffplatte und der Applikator gleich bewegt werden, sodass der Applikator relativ zur Roh-Holzwerkstoffplatte ruht, aber im Raum bewegt wird.

Vorzugsweise besitzt die Saugvorrichtung eine automatisch an einem vorgebbaren Ort positionierbare Saugglocke. Die Saugvorrichtung vorzugsweise ausgebildet zum Anordnen der Saugglocke stets gegenüber dem Applikator. Dazu wird ein Antrieb der Saugglocke, der auch als Positionierantrieb bezeichnet werden kann, von einer Steuereinheit der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung sprechend angesteuert. Unter einer Saugglocke wird ein Bauteil verstanden, das, wenn es an der Roh- Holzwerkstoffplatte anliegt, einen abgedichteten Hohlraum ausbildet, an den der Unterdrück angelegt werden kann. Es ist möglich, nicht aber notwendig, dass die Wände der Saugglocke elastisch, insbesondere entropieelastisch sind, sie können aber auch starr sein. Vorzugsweise besitzt die Saugglocke eine Dichtung, mit der sie an die Holzwerkstoffplatte anliegt.

Vorzugsweise wird der Unterdrück so angelegt, dass eine Innen-Konzentration an Flammschutzmittel in einem inneren Dicken-Quintil einer Dickenausdehnung von der ersten Seitenfläche zur zweiten Seitenfläche der Holzwerkstoffplatte höchstens das 0,8-fache einer Außen-Konzentration in einem ersten äußersten Dicken-Quintil, das sich bis zur ersten Seitenfläche erstreckt, beträgt. Günstig ist es, wenn die Innen- Konzentration höchstens das 0,7-fache, insbesondere das 0,6-fache, vorzugsweise das 0,5-fache, besonders bevorzugt das 0,4-fache, insbesondere das 0,3 -fache, besonders bevorzugt das 0,2-fache, beispielsweise höchstens das 0,1 -fache der Außen-Konzentration beträgt.

Zum Bestimmen der Innen-Konzentration an Flammschutzmittel wird zunächst ein Quader, dessen Grundfläche die Abmessungen 5 cm mal 5 cm hat, aus der Holzwerkstoffplatte herausgeschnitten. Die Grundfläche verläuft parallel zur ersten Seitenfläche. Nachfolgend werden beidseitig jeweils Scheiben parallel zur Seitenfläche abgeschnitten, deren Dicke jeweils das 0,2-fache der Dicke der Holzwerkstoffplatte beträgt. An der so erhaltenen Probe wird die Masse an Flammschutzmittel bestimmt und durch die Gesamtmasse der Probe geteilt. Das ergibt die Innen-Konzentration.

Die Außen-Konzentrationen ergibt sich durch Analyse des Materials einer Scheibe der Dicke des 0,2-fachen der Dicke der Holzwerkstoffplatte, wobei eine Seite der Scheibe die erste Seitenfläche ist.

Wenn die Holzwerkstoffplatte eine Grobspanplatte (OSB-Platte) ist, ist die Konzentration an Flammschutzmittel in zumindest einer Deckschicht zumindest 65% höher, vorzugsweise zumindest 50% höher, insbesondere zumindest 100% höher, als die Konzentration an Flammschutzmittel in einer Mittelschicht. Die Mittelschicht ist zwischen den beiden Deckschichten angeordnet. Die Deckschicht entsteht aus einer Lage an Vorprodukten, die getrennt von einer anderen Lage gestreut wurde, aus der beim Verpressen die Mittelschicht entsteht.

Günstig ist es, wenn das Aufbringen der Flüssigkeit so erfolgt, dass die Randzone von zumindest 80%, insbesondere zumindest 90%, eines Seitenflächen-Flächen- inhalts der Holzwerkstoffplatte Flammschutzmittel enthält. Hierunter ist in anderen Worten zu verstehen, dass höchstens 10% der Holzwerkstoffplatte in ihrer Randzone kein Flammschutzmittel enthält. Das vermindert die Menge an Werkstoffplatte, die verworfen werden muss, da sie nicht hinreichend viel Flammschutzmittel enthält.

Insbesondere wird das Flammschutzmittel auch außerhalb des Randbereichs der Holzwerkstoffplatte eingebracht. Der Randbereich umfasst alle Punkte der Holzwerkstoffplatte, deren Abstand zur Kante der Holzwerkstoffplatte höchstens 10 cm beträgt.

Das Aufbringen der Flüssigkeit kann ein Aufsprühen, Aufspülen, Aufstreichen, Aufrollen, Aufgießen oder sonstiges Aufträgen sein. Das Aufsprühen kann beispielsweise mittels Überdruck erfolgen, wobei die Flüssigkeit durch eine Düse gepresst wird. Alternativ kann das Aufsprühen durch Zerstäuben erfolgen. Insbesondere kann die Flüssigkeit auf einen sich bewegenden, insbesondere rotierenden oder vibrierenden, Körper aufgebracht werden, sodass sich Tröpfchen bilden.

Günstig ist es, wenn eine Konzentration an Flammschutzmittel in der Flüssigkeit zumindest der Hälfte, insbesondere zumindest 65 %, der Löslichkeit des Flammschutzmittels entspricht. Bei der Temperatur, mit der die Flüssigkeit auf die Roh-Holzwerk- stoffplatte auftrifft, hat das Flammschutzmittel eine Löslichkeit, die beispielsweise in Gramm pro Liter gemessen werden kann. Diese Löslichkeit ist die maximale Masse an Flammschutzmittel, die pro Volumeneinheit an Flüssigkeit in Lösung sein kann. Die Konzentration des Flammschutzmittels in der Flüssigkeit beträgt zumindest die Hälfte dieser Löslichkeit. Das führt dazu, dass nur wenig Flüssigkeit auf die Roh- Holzwerkstoffplatte aufgebracht werden muss. In anderen Worten beträgt der Quotient aus Ist-Konzentration nach DIN 1310 des Flammschutzmittels und Löslichkeit zumindest 0,5, insbesondere zumindest 0,65, vorzugsweise zumindest 0,75. Vorzugsweise beträgt eine Konzentration an Flammschutzmittel in der Flüssigkeit zumindest 30 Gewichtsprozent, insbesondere zumindest 40 Gewichtsprozent, vorzugsweise zumindest 50 Gewichtsprozent, beträgt.

Bei der Flüssigkeit handelt es sich vorzugsweise um eine, insbesondere wässrige, Lösung oder eine, insbesondere wässrige Suspension.

Vorzugsweise enthält die Flüssigkeit zumindest einen Farbstoff. Der Farbstoff ist vorzugsweise so gewählt, dass aus der Farbe eines Querschnitts der Holzwerkstoffplatte ein Flammschutzmittelgehalt, insbesondere ortsaufgelöst, bestimmbar ist.

Beispielsweise handelt es sich bei dem Farbstoff um einen fluoreszierenden Farbstoff, sodass der Flammschutzmittelgehalt durch Bestrahlen des Querschnitts der Holzwerkstoffplatte mit Anregungslicht und durch ortsaufgelöstes Messen einer Intensität der resultierenden Fluoreszenzstrahlung auf den Gehalt an Flammschutzmittel geschlossen werden kann. Das erlaubt eine besonders einfache Qualitätskontrolle.

Vorzugsweise beträgt die Flüssigkeits-Temperatur der Flüssigkeit beim Aufträgen auf die Seitenfläche zumindest 40°C, insbesondere zumindest 50°C, besonders bevorzugt zumindest 60°C. Bei hohen Temperaturen steigt in der Regel die Löslichkeit von Flammschutzmitteln. Eine höhere Temperatur führt daher dazu, dass zum Aufbringen einer vorgegebenen Menge an Flammschutzmittel weniger Flüssigkeit notwendig ist. Günstig ist es, wenn die Temperatur kleiner ist als 100°C, insbesondere kleiner als 90°C.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform beträgt eine Oberflächen-Temperatur der ersten Seitenfläche beim Aufträgen der Flüssigkeit zumindest 30°C, insbesondere zumindest 40°C. Alternativ oder zusätzlich beträgt die Oberflächen-Temperatur vorzugsweise höchstens 65°C, insbesondere höchstens 50°C. Günstig ist es, wenn die Oberflächen-Temperatur höchstens um 20 °C, insbesondere 10 °C, kleiner ist als die Flüssigkeits-Temperatur. Vorzugsweise ist die Oberflächen-Temperatur zumindest so groß wie die Flüssigkeits-Temperatur. In diesem Fall kommt es nicht zu einem Ausfallen des Flammschutzmittels aus der Flüssigkeit und das Flammschutzmittel kann in die Randzone eingesaugt werden. Vorzugsweise ist die Oberflächen-Temperatur der ersten Seitenfläche an dem Ort, an dem die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit aufgebracht wird, kleiner als die Flüssigkeits-Temperatur. Beispielsweise beträgt eine Differenz zwischen der Oberfläche-Temperatur und der Flüssigkeit-Temperatur vorzugsweise zumindest 5 Kelvin, insbesondere zumindest 10 Kelvin. Flammschutzmittellösung sich in der Regel schlecht in Lösungsmittel, insbesondere in Wasser. Die Löslichkeit steigt aber mit der Temperatur. Um möglichst wenig Wasser in die Roh-Holzwerkstoffplatte einzubringen, wird die Temperatur der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit höher gewählt als die Oberflächen-Temperatur. Beim Eindringen in die Roh-Holzwerkstoff- platte

Besonders effektiv ist das Einbringen des Flammschutzmittels in die Roh-Holzwerk- stoffplatte, wenn die Konzentration an Flammschutzmittel in der Flüssigkeit bei der Oberflächen-Temperatur der ersten Seitenfläche an dem Ort, an dem die flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit aufgebracht wird, oberhalb einer Sättigungskonzentration des Flammschutzmittels in der Flüssigkeit liegt. In diesem Fall fällt Flammschutzmittel kurz nach dem Kontakt der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit mit der Roh- Holzwerkstoffplatte aus der Lösung aus, was eine besonders hohe Konzentration an Flammschutzmittel in den äußeren Bereichen der Roh-Holzwerkstoffplatte bewirkt.

Eine flächenspezifische Aufbringmenge an Flüssigkeit beträgt vorzugsweise zumindest 0,3 kg/Quadratmeter und/oder höchstens 5 kg/Quadratmeter.

Günstig ist es, wenn die flächenspezifische Aufbringmenge an Flüssigkeit, die beispielsweise in Liter pro Quadratmeter gemessen wird, so gewählt wird, dass eine Deckschichtfeuchte einer Deckschicht der Holzwerkstoffplatte nach dem Einsaugen der Flüssigkeit in die Randzone um höchstens 30% von der Kernfeuchte abweicht. Beim Verpressen der zumindest einen Vorproduktlage zur Roh-Holzwerkstoffplatte verliert die Roh-Holzwerkstoffplatte in der Randzone Wasser durch Verdampfen. Es kommt dadurch zu einem Feuchtegradienten in der Roh-Holzwerkstoffplatte, was unerwünscht ist. Durch das Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit kann der Feuchteverlust in der Randzone zumindest teilweise wieder ausgeglichen werden. Eine ansonsten etwaig notwendige Nachbehandlung, beispielsweise in einer Klimakammer, kann dadurch in der Regel entfallen. Vorzugsweise beträgt der Unterdrück zumindest 100 hPa, insbesondere zumindest 150 hPa, vorzugsweise zumindest 200 hPa, besonders bevorzugt zumindest 300 hPa. Hierunter ist zu verstehen, dass der Druck um zumindest 300 hPa vom Umgebungsdruck abweicht. Günstig ist es, wenn der Unterdrück zumindest 400 hPa beträgt. Beispielsweise beträgt der Druck zumindest 50 hPa und/oder höchstens 700 hPa.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die Schritte: (a) nach dem Einsaugen der Flüssigkeit in die Randzone der ersten Seitenfläche Drehen der Roh-Holzwerkstoffplatte, (b) Aufbringen der Flüssigkeit auf die zweite Seitenfläche und (c) Anlegen eines Unterdrucks an die erste Seitenfläche, sodass die Flüssigkeit in die Randzone der zweiten Seitenfläche der Roh-Holzwerkstoffplatte gesaugt wird, sodass die Holzwerkstoffplatte entsteht. In anderen Worten wird die Behandlung mit der flammschutzmittelhaltigen Lösung von beiden Seiten durchgeführt.

Günstig ist es, wenn das Verfahren die Schritte (a) Streuen einer ersten Deck-Spanschicht, (b) Streuen zumindest einer darauf angeordneten Mittel-Spanschicht, (c) Streuen einer auf der Mittel-Spanschicht angeordneten zweiten Deck-Spanschicht, und (d) Verpressen der Schichten zur Roh-Holzwerkstoffplatte, die eine erste Deckschicht, die aus der ersten Deck-Spanschicht entstanden ist, eine Mittelschicht, die aus der Mittel-Spanschicht entstanden ist, und eine zweite Deckschicht, die aus der zweiten Deck-Spanschicht entstanden ist, aufweist.

Vorzugsweise umfasst das Verfahren den Schritt (d1 ) Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit mit einer flächenspezifischen Aufbringmenge an Flüssigkeit, die zumindest 10 Gewichtsprozent einer flächenspezifischen Masse der ersten Deckschicht entspricht.

Alternativ oder zusätzlich umfasst das Verfahren vorzugsweise den Schritt (d2) Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit mit einer flächenspezifischen Aufbringmenge an Flammschutzmittel, die zumindest 10 Gewichtsprozent der flächenspezifischen Masse der Deckschicht entspricht. Es hat sich herausgestellt, dass so in der Regel eine schwerentflammbare Holzwerkstoffplatte erhalten werden kann. Günstig ist es, wenn die erste Deck-Spanschicht und/oder die zweite Deck-Spanschicht aus Grobspänen besteht. Alternativ oder zusätzlich kann zumindest eine Deck-Spanschicht aus Feinspänen bestehen.

Alternativ oder zusätzlich besteht die Mittel-Spanschicht aus Grobspänen. Die erste Deck-Spanschicht und/oder die zweite Deck-Spanschicht müssen aber nicht aus Grobspänen bestehen, sie kann auch aus anderen holzhaltigen Vorprodukten bestehen. Das gleiche gilt für die Mittel-Spanschicht.

Vorzugsweise sind die Grobspäne nicht flammschutzmittelhaltig oder enthalten Flammschutzmittel in einer Konzentration, die so klein ist, dass der Anteil des Flammschutzmittels, das über die Grobspäne in die Holzwerkstoffplatte eingebracht wird, höchstens 50 Gewichtsprozent, insbesondere höchstens 30 Gewichtsprozent, vorzugsweise höchstens 10 Gewichtsprozent, des gesamten in der Holzwerkstoffplatte enthaltenen Flammschutzmittels entspricht.

Eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung besitzt vorzugsweise eine Druckaufbringvorrichtung zum Anlegen des Überdrucks an eine Druckfläche. Die Druckfläche ist diejenige Fläche, die mittels der Druckaufbringvorrichtung mit einem Überdruck beaufschlagbar ist. Die Druckfläche beträgt vorzugsweise, nicht aber notwendigerweise, höchstens 50% einer Fläche der Holzwerkstoffplatte.

Die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung weist bevorzugt eine Steuereinheit auf, die ausgebildet ist zum Ansteuern von Komponenten der Holzwerkstoffplatten- Herstellvorrichtung, sodass automatisch ein gattungsgemäßes Verfahren ausgeführt wird.

Vorzugsweise besitzt die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung einen Applikator, der eine Dichtung aufweist. Der Applikator ist ausgebildet zum Drücken gegen die Roh-Holzwerkstoffplatte, sodass zwischen dem Applikator und der Roh-Holzwerk- stoffplatte ein Einbringraum gebildet wird, der von der Dichtung abgedichtet wird, ausgebildet ist. Vorzugsweise besitzt der Applikator einen Aktor, beispielsweise einen Hydraulikzylinder, einen Pneumatikzylinder oder eine elektrischen Antrieb, zum Drücken gegen die Roh-Holzwerkstoffplatte. Die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung kann eine Positioniervorrichtung, beispielsweise ein Roboter, zum Positionieren des Applikators besitzen.

Bei einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatte beträgt eine Innen-Konzentration an Flammschutzmittel in einem inneren Dicken-Quintil einer Dickenausdehnung von der ersten Seitenfläche zur zweiten Seitenfläche höchstens das 0,8-fache, insbesondere höchstens das 0,6-fache, besonders bevorzugt höchstens die Hälfte, insbesondere höchstens das 0,4 -fache, vorzugsweise höchstens das 0,3-fache und besonders bevorzugt höchstens das 0,1 -fache, einer Außen-Konzentration in einem ersten äußersten Dicken-Quintil, das sich bis zur ersten Seitenfläche erstreckt. In anderen Worten ist die Innen-Konzentration an Flammschutzmittel deutlich kleiner als die Konzentration an Flammschutzmittel in der Randzone, die zur Seitenfläche benachbart ist. Es hat sich herausgestellt, dass das Flammschutzmittel an dieser Stelle besonders effektiv wirkt.

Günstig ist es, wenn eine Zweitdezil-Konzentration an Flammschutzmittel im zweiten Dicken-Dezil der Dickenausdehnung zumindest das 0,1 -fache einer Erstdezil-Kon- zentration im ersten äußersten Dicken-Dezil beträgt. In anderen Worten befindet sich nicht nur in den äußersten Dezilen Flammschutzmittel, sondern es wird auch Flammschutzmittel weiter in das Innere der Roh-Holzwerkstoffplatte eingebracht.

Ist die erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatte, wie gemäß einer bevorzugten Ausführungsform vorgesehen, eine Grobspanplatte, handelt es sich vorzugsweise um eine brandgeschützte Bauplatte. Insbesondere ist diese Grobspanplatte zum Verbauen in Gebäuden ausgebildet. Ist die erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatte eine HDF- Platte, kann sie beispielsweise als Boden-, Wandoder Deckenverkleidungen eingesetzt werden.

Eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatte in Form einer MDF-Platte ist beispielsweise als Türblatt oder als Möbelfront geeignet. Erfindungsgemäß ist zudem ein Dämmelement, beispielsweise ein Fassaden- Dämmelement, das zumindest eine Lage aus einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatte hat.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigt

Figur 1 eine schematische Ansicht einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplat- ten-Herstellvorrichtung zum Durchführen eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatte,

Figur 2 eine schematische Querschnittsansicht einer Saugvorrichtung der Holz- werkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß Figur 1 ,

Figur 3 in den Teilfiguren 3a, 3b und 3c jeweils schematische Querschnitts durch eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatte, die erfindungsgemäß hergestellt wurde

Figur 4 einen Ausschnitt aus einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten- Herstellvorrichtung gemäß einer zweiten Ausführungsform,

Figur 5 eine schematische Darstellung von zwei Applikator runden der Holz- werkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß Figur 4 und

Figur 6 zeigt in den Teilfigur 6a und 6b zwei Ansichten eines Teils einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform und in der Teilfigur 6c eine Querschnittsansicht eines Teils einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung gemäß einer dritten Ausführungsform.

Figur 1 zeigt schematisch eine Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10, die eine

Presse 12 in Form einer kontinuierlichen Bandpresse zum Verpressen von zumindest einer Vorproduktlage 14, im vorliegenden Fall von drei Vorproduktlagen 14.i zu einer Roh-Holzwerkstoffplatte 16 aufweist. Die zumindest eine Vorproduktlage 14 wird durch eine Streuvorrichtung 18 erzeugt.

Im vorliegenden Fall umfasst die Streuvorrichtung 18 einen ersten Streuer 20.1 zum Streuen einer ersten Vorproduktlage 14.1 in Form einer ersten Deck-Spanschicht, einen zweiten Streuer 20.2 zum Streuen einer zweiten Vorproduktlage 14.2 in Form einer Mittel-Spanschicht und einen dritten Streuer 20.3 zum Streuen einer dritten Vorproduktlage 14.3 in Form einer zweiten Deck-Spanschicht.

Nach dem Verpressen mittels der Presse 12 hat die entstandene Roh-Holzwerkstoff- platte 16 eine erste Deckschicht 22.1 , eine Mittelschicht 22.2 und eine zweite Deckschicht 22.3.

Die Presse 12 wird beispielsweise mittels eines Thermofluids 24 beheizt, das in Heizrohren 26.1 , 26.2, ... strömt. Die Wärme des Thermofluids 24 wird auf ein um laufendes Pressband 28 übertragen, das mittels Druckrollen 30.1 , 30.2,... auf die Vorproduktlagen 14.i gedrückt wird.

In einer Materialflussrichtung M hinter der Presse 12 ist eine Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung 32 angeordnet, mittels der eine flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit 34 auf eine erste Seitenfläche S1 der Roh-Holzwerkstoffe Platte 16 aufgebracht werden kann.

Zudem ist in Materialflussrichtung M hinter der Presse 12 eine Saugvorrichtung 36 angeordnet, mittels der Flüssigkeit 34, die auf die erste Seitenfläche S1 aufgebracht wurde, in die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 hineingesaugt wird.

Die Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung 32 umfasst ein Flüssigkeitsreservoir 38 sowie eine Pumpe 40, mittels der die Flüssigkeit 34 unter einem Flüssigkeitsdruck p34 zu zumindest einer Düse 41 geleitet wird. Die Düse 41 erzeugt einen Sprühnebel 42, der sich auf der ersten Seitenfläche S1 absetzt. Die Düse 41 kann Teil einer Düsenleiste 43 sein, die drei oder mehr Düsen aufweist.

Die Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung 32 kann eine Temperiervorrichtung 43 aufweisen, die die Flüssigkeit 34 auf einer vorgegebenen Temperatur T34 hält. Figur 2 zeigt eine vergrößerte Ansicht der Saugvorrichtung 36, die einen Vakuumtisch 37 aufweist, der eine um laufende Dichtung 44 hat, mittels der die zweite Seitenfläche S2 gegenüber einem Saugraum 46 abgedichtet wird. Die Saugvorrichtung 36 besitzt Stützen 48.j ,(j = 1 , 2, ... ), die die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 abstützen.

Der Saugraum 46 ist mittels einer Vakuumleitung 49 mit einer Vakuumpumpe 52 verbunden. Vorzugsweise wird ein Druck p46 im Saugraum von weniger als p46 = 500 hPa an den Saugraum angelegt. Dadurch wird die Flüssigkeit 34 in eine erste Randzone 50.1 der Roh-Holzwerkstoffplatte eingezogen. Nach einer vorgegebenen Saugzeit tsaug wird der Saugraum belüftet, die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 gewendet, erneut der Druck p46 an den Saugraum angelegt und Flüssigkeit 34 auf die zweite Seitenfläche aufgebracht. Nach der vorgegebenen Saugzeit tsaug wird der Saugraum erneut belüftet.

Die Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung 32 kann alternativ oder zusätzlich zur Düse 41 beispielsweise eine Aufbringwalze 53 oder eine andere Vorrichtung zum Aufbringen der Flüssigkeit 34 auf die erste Seitenfläche S1 aufweisen.

Figur 3a zeigt schematisch einen Querschnitt durch eine erfindungsgemäße Holzwerkstoffplatte 54, die eine erste Kantenfläche K1 und eine zweite Kantenfläche K2 besitzt.

In Figur 3b ist der Verlauf der Konzentration CF,54 an Flammschutzmittel in der Holzwerkstoffplatte 54 in Abhängigkeit vom Abstand z von der jeweils nächstliegenden Seitenfläche angegeben. Es ist zu erkennen, dass die Konzentration an der Oberfläche am größten ist. Mit zunehmendem Abstand z von der ersten Seitenfläche S1 der Holzwerkstoffplatte 54 nimmt die Konzentration bis zur Mitte der Holzwerkstoffplatte 54 ab.

In einem inneren Dicken-Quintil Q3 hat die Holzwerkstoffplatte 54 eine Innen-Kon- zentration CF.QS an Flammschutzmittel. In einem ersten äußersten Dicken-Quintil Q1 hat die Holzwerkstoffplatte 54 eine erste Außen-Konzentration CF.QI an Flammschutzmittel. In einem zweiten äußersten Dicken-Quintil Q5 hat die Holzwerkstoffplatte 54 eine zweite Außen-Konzentration CF,QS. Es ist zu erkennen, dass die Außen-Konzentration deutlich größer ist als die Innen- Konzentration. Im vorliegenden Fall gilt CF.QS = 0,25 ■ CF,QI .

Figur 3c zeigt eine Unterteilung in Dezile. Es ist zu erkennen, dass eine Zweitdezil- Konzentration CF,D2 an Flammschutzmittel im zweiten Dicken-Dezil der Dickenausdehnung, das in Richtung auf eine Mitte der Dickenausdehnung neben dem ersten, äußersten Dicken-Dezil liegt, zumindest das 0,1 -fache einer Erstdezil-Konzentration CF,DI im ersten äußersten Dicken-Dezil beträgt.

Figur 4 zeigt eine Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung 32 einer erfindungsgemäßen Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10, die eine Druckaufbringvorrichtung 56 aufweist, die mittels der Pumpe 40 flammschutzmittelhaltige Flüssigkeit 34 aus dem Flüssigkeitsreservoir 38 in einen Einbringraum 58 unter einem Einbringdruck p e einbringt. Der Einbringraum 58 wird von einer Dichtung 60 der Druckaufbringvorrichtung begrenzt. Die Druckaufbringvorrichtung 56 kann zum Aufbringen der flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit 34 von unten oder von oben ausgebildet sein.

Mittels der Vakuumpumpe 52 der Saugvorrichtung 36 kann über die Vakuumleitung 49 ein Unterdrück an die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 angelegt werden. Beispielsweise beträgt ein Druck p46 im Saugraum 46 höchstens p46 = 700 hPa. Das entspricht einem Unterdrück von zumindest 300 hPa.

Figur 5 zeigt schematisch, dass die Saugvorrichtung 36 zum Aufbringen eines lokalen Unterdrucks ausgebildet sein kann. In diesem Fall ist eine Saugfläche Fs kleiner als die Fläche der Roh-Holzwerkstoffplatte 16. Im vorliegenden Fall ist sie Saugfläche Fs kleiner als ein Zehntel der Fläche der Roh-Holzwerkstoffplatte 16.

Die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung kann zudem eine zweite Saugvorrichtung 36' aufweisen, die vorzugsweise baugleich ist zur ersten Saugvorrichtung 36.

Eine Druckfläche FD, an der die Druckaufbringvorrichtung 56 den Einbringdruck p e anliegt, entspricht im Wesentlichen, also beispielsweise mit einer Abweichung von höchstens Faktor 2, insbesondere höchstens Faktor 1 ,1 , insbesondere höchstens Faktor 1 ,25, der Saugfläche Fs. Figur 6a zeigt eine Positioniervorrichtung 62, beispielsweise einen Roboter, zum Positionieren eines Applikators 64 und zum Drücken des Applikators 64 gegen die Roh-Holzwerkstoffplatte 16. Dazu besitzt die Positioniervorrichtung 62 beispielsweise einen Arm 66. Der Arm 66 kann 2 oder mehr Teil-Arme 68.1 , 68.2 aufweisen, die miteinander gelenkig verbunden sein können. Mittels eines Antriebs 70 kann der Applikators 64 automatisch auf eine vorgebbare Position relativ zur Roh-Holzwerk- stoffplatte 16 positioniert werden.

Mittels einer flexiblen Leitung 72 wird der Applikator 64 mit unter Druck stehender Flüssigkeit 34 versorgt, die auf die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 aufgesprüht und/oder unter Druck in die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 eingedrückt wird.

Unabhängig von den ansonsten für die vorliegende Ausführungsform genannten Merkmalen kann die Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10 eine Saugvorrichtung 36 aufweisen, die eine an einem vorgebbaren Ort positionierbare Saugglocke 74 aufweist. Die Saugvorrichtung 36 ist so ausgebildet, dass die Saugglocke 74 stets gegenüber dem Applikator 64 angeordnet wird. Dazu wird der Antrieb 70 von einer Steuereinheit 76 der Holzwerkstoffplatten-Herstellvorrichtung 10 sprechend angesteuert. Mittels einer flexiblen Vakuumleitung ist die Saugglocke 74 mit der Vakuumpumpe 52 verbunden.

Figur 6c zeigt eine weitere Ausführungsform einer Druckaufbringvorrichtung 56, bei der die flammschutzmittelhaltigen Flüssigkeit 34 mittels einer Düse 78 in den Einbringraum 58 eingebracht wird. Mittels einer Druckquelle 80, die über eine Druckleitung 82 mit dem Einbringraum 58 verbunden ist, kann der Einbringdruck p e eingestellt werden.

Es ist möglich, den Applikator 64 und gegebenenfalls die Saugglocke 74 zu bewegen, während ein Über-und/oder Unterdrück anliegt. Alternativ wird der Druck im Saugraum und/oder der Einbringdruck vorm Bewegen des Applikators und/oder der Saugglocke dem Umgebungsdruck angenähert insbesondere vollständig angenähert. Ausführungsbeispiel 1:

Eine ungeschliffene Roh-Holzwerkstoffplatte 16 in Form einer OSB-Platte mit einer Dicke d von d = 20 mm wurde auf den Vakuumtisch 37 aufgelegt. Die Roh-Holzwerk- stoffplatte 16, die mit einem Prozent Bindemittel PMDI (PMDI: polymeres Diphenyl- methandiisocyanat) in den Deckschichten 22.1 , 22.3 mehr im Vergleich zu einer nicht schwerentflammbaren Holzwerkstoffplatte produziert worden war, wurde mit einer Lösung eines Flammschutzmittels Ecoaphos MK 68, 60 Gew% der Fa. Ecoatech in einer Menge von 0,49 kg/m 2 mit Hilfe einer Düsenleiste beaufschlagt.

Dies entspricht einer Menge von 15 Gewichtsprozent bezogen auf das flächenspezifische Gewicht der Deckschichten 22.1 , 22.3. Eine Deckschichtdicke der Deckschichten beträgt d22.i= d22.3 = 3 mm ± 1 mm. Von der Unterseite lag ein Unterdrück von 300 mbar an. Innerhalb von tsaug = 120 s ± 15 s war die Flüssigkeit 34, also die Flammschutzmittellösung, vollständig in die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 einpenetriert.

Die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 wurde gedreht und das Verfahren wiederholt. Danach wurden aus der Platte Roh-Holzwerkstoffplatte 16 (Grundfläche: DIN A4, Probe 1 ,) und diese mit einer herkömmlich produzierten schwerentflammbaren OSB- Platte geprüft. Die herkömmlich produzierte schwerentflammbare OSB-Platte hatte eine vergleichbare Menge des oben genannten Flammschutzmittels in der Deckschicht und war vor der Prüfung klimatisiert worden (Feuchte: ca. 9%). Dabei wurden die Muster mit einem Gasbrenner, der in einem definierten Abstand von der Oberfläche positioniert war, unterschiedlich lange beflammt. Nach Ablauf der Zeit der Beflammung wurde notiert, ob ein Brennen/Weiterbrennen zu beobachten war und die Zeit des Weiterbrennens wurde ermittelt.

Ausführungsbeispiel 2:

Eine ungeschliffene Roh-Holzwerkstoffplatte 16 in Form einer OSB-Platte mit einer Dicke d = 20 mm (Rohdichte ca. 650 kg/m 3 ) wurde auf den Vakuumtisch 37 aufgelegt, der mit der um laufenden Dichtung 44 versehen war. Die Roh-Holzwerkstoffplat- te 16, die mit einem Prozent Bindemittel (PMDI) in der Deckschicht mehr produziert worden war, wurde mit einer Lösung eines Flammschutzmittels der Fa. Ecoatech (Ecoaphos MK 68, 60 Gew% ) in einer Menge von 0,49 kg/m 2 mit Hilfe der Düsenleiste 43 beaufschlagt. Die Lösung des Flammschutzmittels war zur Erleichterung der Penetration zu vor auf ca. T34 = 60°C erwärmt worden.

Mittels der Flüssigkeit wurde entspricht einer Menge von 15 Gew% bezogen auf die Deckschichtstrands (Dicke der Deckschicht ca. 3 mm pro Seite ). Von der Unterseite lag ein Vakuum von 150 mbar an. Nach einer Saugzeit von tsaug = 90 Sekunden war die Flammschutzmittellösung vollständig in die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 einpenetriert. Die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 wurde gedreht und das Verfahren wiederholt.

Danach wurden auch aus dieser Roh-Holzwerkstoffplatte 16 Muster geschnitten (DIN A4, Probe 2) und diese ebenfalls mit einer herkömmlich produzierten, schwerentflammbaren OSB-Platte auf Entflammbarkeit nach DIN EN 13823:2015 geprüft.

Die herkömmlich produzierte OSB-Platte hatte eine vergleichbare Menge des oben genannten Flammschutzmittels in der Deckschicht und war vor der Prüfung klimatisiert worden (Feuchte: ca. 9%).

Bei der Prüfung auf Entflammbarkeit wurden die Muster mit einem Gasbrenner, der in einem definierten Abstand von der Oberfläche positioniert war, gemäß der linken Spalte der folgenden Tabelle unterschiedlich lange beflammt. Nach Ablauf der Zeit der Beflammung wurde notiert, ob ein Brennen/Weiterbrennen und die Zeit des Weiterbrennens zu beobachten war. Tabelle 1 : Beobachtungen nach Beflammung

Wie aus den Beflammungsversuchen zu entnehmen ist, verhalten sich die gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Holzwerkstoffplatten genau so gut wie die Referenzplatte. Selbst nach 15 Minuten Beflammung ist bei keiner Probe ein Weiterbrennen nach Abstellen des Brenners zu beobachten. Bei der nachträglichen Untersuchung zeigte sich, dass die erfindungsgemäß hergestellten Holzwerkstoffplatten nach der Prüfung noch eine deutlich höhere Festigkeit besessen. Bei der Referenzplatte konnten einzelne verkohlte Strands leicht mechanisch aus dem Gefüge gelöst werden, was bei den beiden erfindungsgemäß hergestellten Holzwerkstoffplatten nur mit höherem Kraftaufwand möglich war.

Ausführungsbeispiel 3:

Eine ungeschliffene Roh-Holzwerkstoffplatte 16 in Form einer HDF-Platte mit einer Dicke d = 8 mm (Rohdichte ca. 850 kg/m 3 ) wurde auf den Vakuumtisch 37 aufgelegt, der mit der umlaufenden Dichtung 44 versehen war. Die Roh-Holzwerkstoffplatte 16, die mit einem Prozent Bindemittel auf Basis eines Harnstoff-Formaldehydleims produziert worden war, wurde mit einer Lösung eines Flammschutzmittels der Fa. Ecoa- tech (Ecoaphos MK 68, 50 Gew% ) in einer Menge von 0,31 kg/m 2 mit Hilfe der Düsenleiste 43 beaufschlagt. Auch bei dieser Platte war der Bindemittelanteil erhöht (2% mehr als beim Standard). Die Lösung des Flammschutzmittels war zur Erleichterung der Penetration zuvor auf ca. T34 = 60°C erwärmt worden.

Mittels der Flüssigkeit wurde eine Menge an Flammschutzmittel in die Holzwerkstoffplatte eingebracht, die 15 Gewichtsprozent bezogen auf die Deckschicht (Dicke der Deckschicht ca. 1 ,2 mm pro Seite ) beträgt. Von der Unterseite lag ein Vakuum von 150 mbar an. Nach einer Saugzeit von tsaug = 120 Sekunden war die Flammschutzmittellösung vollständig in die Roh-Holzwerkstoffplatte 16 einpenetriert. Die Roh- Holzwerkstoffplatte 16 wurde gedreht und das Verfahren wiederholt.

Danach wurden aus dieser Holzwerkstoffplatte 16 Muster geschnitten (DIN A4, Probe 2) und diese ebenfalls mit einer herkömmlich produzierten, schwerentflammbaren HDF auf Entflammbarkeit nach DIN EN 13823:2015 geprüft.

Die herkömmlich produzierte Holzwerkstoffplatte hatte eine vergleichbare Menge des oben genannten Flammschutzmittels in der Platte und war vor der Prüfung klimatisiert worden (Feuchte: ca. 9%).

Bei der Prüfung auf Entflammbarkeit wurden die Muster genau wie die OSB geprüft. Es ergaben sich vergleichbare Ergebnisse bezüglich der Entflammbarkeit und der Festigkeit nach dem Brandtest wie bei der Prüfung der OSB.

Ausführungsbeispiel 4:

Die für das Ausführungsbeispiel 3 durchgeführten Schritte wurden für eine ungeschliffene Roh-Holzwerkstoffplatte 16 in Form einer MDF-Platte mit einer Dicke d = 8 mm (Rohdichte ca. 750 kg/m 3 ) durchgeführt.

Bei der Prüfung auf Entflammbarkeit wurden die Muster genau wie eine herkömmlich hergestellte MDF-Platte geprüft. Die erfindungsgemäß hergestellte MDF-Platte hat die Ergebnisse hinsichtlich der Entflammbarkeit und der Festigkeit im Vergleich zur herkömmlich hergestellten MDF-Platte erreicht oder übertroffen.

Ausführungsbeispiel 5:

Die für das Ausführungsbeispiel 3 durchgeführten Schritte wurden für eine ungeschliffene Roh-Holzwerkstoffplatte 16 in Form einer Spanplatte mit einer Dicke d = 8 mm (Rohdichte ca. 650 kg/m 3 ) durchgeführt. Bei der Prüfung auf Entflammbarkeit wurden die Muster genau wie eine herkömmlich hergestellte Spanplatte geprüft. Die erfindungsgemäß hergestellte Spanplatte hat die Ergebnisse hinsichtlich der Entflammbarkeit und der Festigkeit im Vergleich zur herkömmlich hergestellten Spanplatte erreicht oder übertroffen.

Ausführungsbeispiel 6:

Die für das Ausführungsbeispiel 3 durchgeführten Schritte wurden für eine unge- schliffene Roh-Holzwerkstoffplatte 16 in Form einer Dämmplatte mit einer Dicke d = 20 mm (Rohdichte ca. 250 kg/m 3 ) durchgeführt.

Bei der Prüfung auf Entflammbarkeit wurden die Muster genau wie eine herkömmlich hergestellte Dämmplatte geprüft. Die erfindungsgemäß hergestellte Dämmplatte hat die Ergebnisse hinsichtlich der Entflammbarkeit und der Festigkeit im Vergleich zur herkömmlich hergestellten Dämmplatte erreicht oder übertroffen.

Bezugszeichenliste

10 Holzwerkstoffplatten-Herstellvor- richtung 50 Randzone

12 Presse 52 Vakuumpumpe

14 Vorproduktlage 53 Aufbringwalze s14.1 erste Deck-Spanschicht 54 Holzwerkstoffplatte

14.2 Mittel-Spanschicht 56 Druckaufbringvorrichtung

14.3 zweite Deck-Spanschicht 58 Einbringraum

16 Roh-Holzwerkstoffplatte

18 Streuvorrichtung 60 Dichtung

62 Positioniervorrichtung

20 Streuer 64 Applikator

22.1 erste Deckschicht 66 Arm

22.2 Mittelschicht 68 Teil-Arm

22.3 zweite Deckschicht

24 Thermofluid 70 Antrieb

26 Heizrohr 72 Leitung

28 Pressband 74 Saugglocke

76 Steuereinheit

30 Druckrolle 78 Düse

32 Flüssigkeits-Aufbringvorrichtung

34 Flüssigkeit

36 Saugvorrichtung

37 Vakuumtisch CF Gehalt an Flammschutzmittel

38 Flüssigkeitsreservoir CF,DI Erstdezil-Konzentration

CF,D2 Zweitdezi I-Konzentration

40 Pumpe

41 Düse CF,QI erste Außen-Konzentration

42 Sprühnebel CF,Q3 Innen-Konzentration

43 Düsenleiste CF,Q5 zweite Außen-Konzentration

44 Dichtung

46 Saugraum d Dicke

48 Stütze D Dicken-Dezil

49 Vakuumleitung D1 erstes äußerstes Dicken-Dezil D10 zweites äußerstes Dicken-Dezil

Fs Saugfläche

FD Druckfläche i Laufindex der Vorproduktlagen j Laufindex der Stützen

K Kantenfläche

M Materialflussrichtung

P46 Druck im Saugraum p e Einbringdruck

51 erste Seitenfläche

52 zweite Seitenfläche

Q Dicken-Quintil

Q1 erstes äußerstes Dicken-Quintil

Q3 Inneres Dicken-Quintil

Q5 zweites äußerstes Dicken-Quintil tsaug Saugzeit

T Temperatur z Abstand von der Oberfläche der

Holzwerkstoffplatte