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Title:
METHOD FOR PRODUCING A WOVEN FABRIC ON A LOOM IN A WEAVING PROCESS, AND LOOM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/234315
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for producing a woven fabric (2) on a loom (1) in a weaving process, in which, in repeating weaving cycles, an open shed (4) is formed, and a reed (12) beats up a woven fabric edge (14) of the already completed woven fabric (2). At least one sensor (17) is used to sense the force and/or the vibration behaviour of the reed (12) and/or the torque of the reed shaft (13) as measured values or measured value curves at least during some weaving cycles. At least some of the measured values or measured value curves sensed by the at least one sensor (17) are stored in a data memory (16) assigned to the loom (1). A log file (22) is created from the stored measured values (21) or measured value curves (20) and stored in the data memory (16) and/or output. A corresponding loom (1) is assigned a data memory (16) and/or a control unit (15) for carrying out the method.

Inventors:
LAUKAMP THOMAS (DE)
MEGA NICOLAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/063999
Publication Date:
November 26, 2020
Filing Date:
May 19, 2020
Export Citation:
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Assignee:
DORNIER GMBH LINDAUER (DE)
International Classes:
D03D49/60
Foreign References:
JPH01229843A1989-09-13
EP0594250B11997-01-22
EP1462890A12004-09-29
CN101445991A2009-06-03
EP0594250B11997-01-22
CN102409476A2012-04-11
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e

1. Verfahren zum Herstellen eines Gewebes (2) auf einer Webmaschine (1 ) in einem Webprozess, bei welchem in sich wiederholenden Webzyklen (19) ein geöffnetes Webfach (4) ausgebildet wird und ein Webblatt (12) an einen Geweberand (14) des bereits fertiggestellten Gewebes (2) angeschlagen wird, wobei mittels wenigstens eines Sensors (17) eine Kraft (F) und/oder ein Schwingungsverhalten des Webblattes (12) und/oder ein Drehmoment der Webblattwelle (13) zumindest während einiger Webzyklen (19) als Messwert (21 ) oder Messwertverlauf (20) erfasst wird, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein Teil der von dem wenigstens einen Sensor (17) erfassten Messwerte (21 ) oder Messwertverläufe (20) in einem der Webmaschine (1 ) zugeordneten Datenspeicher (16) gespeichert wird und dass aus den gespeicherten Messwerten (21 ) oder Messwertverläufen (20) eine Protokolldatei (22) erstellt und in dem Datenspeicher (16) abgespeichert und/oder ausgegeben wird.

2. Verfahren nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kraft (F) und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment als Messwertverlauf (20) über wenigstens einen Webzyklus (19) erfasst wird.

3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass das herzustellende Gewebe (2) in nacheinander herzustellende, mehrere Webzyklen (19) umfassende Gewebeabschnitte (18) unterteilt wird und die Kraft (F) und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment während der Herstellung jedes

Gewebeabschnitts (18) in zumindest einem Webzyklus (19) erfasst und gespeichert wird. 4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kraft (F) und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment jeweils nach einer vorgebbaren Anzahl von Webzyklen (19) erfasst wird.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kraft (F) und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment in jedem Webzyklus (19) erfasst wird.

6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Kraft (F) und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment jeweils nach einer vorgebbaren Anzahl von Webzyklen (19) gespeichert wird.

7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Protokolldatei (22) eine oder mehrere der folgenden weiteren Informationen enthält: Zeitpunkt des Beginns des Webprozesses, Zeitpunkt der Beendigung des Webprozesses, Aufstellort der Webmaschine (1 ), Maschinendaten der Webmaschine (1 ),

Betriebsdaten der Webmaschine (1 ), Art des Kettmaterials (6), Art des Schussmaterials (8), Umgebungsbedingungen, Bedienerdaten,

Auftraggeber, Gewebeaufbau, Sollwerte (FS) der Kraft (F) und/oder des Schwingungsverhaltens des Webblattes (12) und/oder des

Drehmoments der Webblattwelle (13).

8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Protokolldatei (22) mit dem hergestellten Gewebe (2) derart verknüpft wird, dass die Messwerte (21 ) oder die Messwertverläufe (20) und ggf. die weiteren Informationen noch nach der Auslieferung des Gewebes (2) abrufbar sind. 9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Protokolldatei (22) mit dem hergestellten Gewebe (2) ausgeliefert wird.

10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Erfassung der Kraft (F) und/oder des

Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments durch Messung eines elastischen Verformungsweges eines das Gewebe (2)

kontaktierenden Elementes und/oder einer Komponente des dieses Element antreibenden Antriebsstrangs der Webmaschine (1 ) erfolgt.

11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Erfassung der Kraft (F) und/oder des

Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments am Webblatt (12) und/oder an der Webblattwelle (13) und/oder an einem

Verbindungselement zwischen der Webblattwelle (13) und einem Flauptgetriebe der Webmaschine (1 ) erfolgt.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die erfassten Messwerte (21 ) oder

Messwertverläufe (20) in einer der Webmaschine (1 ) zugeordneten Steuereinheit (15) mit zuvor hinterlegten Sollwerten verglichen werden.

13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass bei einer Abweichung der erfassten Messwerte (21 ) oder Messwertverläufe (20) von den Sollwerten um ein

vorgegebenes Maß, insbesondere bei einer Überschreitung oder Unterschreitung, um ein vorgegebenes Maß, ein Signal ausgegeben wird.

14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass bei einer Abweichung der erfassten Messwerte (21 ) oder Messwertverläufe (20) von den Sollwerten um ein vorgegebenes Maß, insbesondere bei einer Überschreitung oder

Unterschreitung um ein vorgegebenes Maß, Webparameter,

insbesondere eine Kettspannung oder eine Schussdichte, verändert werden und/oder ein den erfassten Messwerten (21 ) oder

Messwertverläufen (20) zugeordneter Gewebeabschnitt (18) markiert wird und/oder die Webmaschine (1 ) gestoppt wird.

15. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass aus der Abweichung der erfassten Messwerte (21 ) oder Messwertverläufe (20) von den Sollwerten ein Korrekturfaktor für einen Antrieb (10) einer Warenabzugsvorrichtung (9) ermittelt wird.

16. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Sollwerte zumindest für jeden einzelnen Gewebeabschnitt (18), vorzugsweise für jeden einzelnen Webzyklus, separat als Einzelsollwerte oder Sollwertverläufe vorgegeben werden.

17. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch

gekennzeichnet, dass die Sollwerte in einer Musterpatrone hinterlegt werden.

18. Webmaschine (1 ) zum Herstellen eines Gewebes (2) mit

Fachbildemitteln (3) zum wiederholten Öffnen und Schließen eines Webfachs (4), mit Schusseintragsmitteln (7) zum Einträgen eines

Schussmaterials (8) in das Webfach (4), mit einem Webblatt (12) zum Anschlägen des eingetragenen Schussmaterials (8) an einen

Geweberand (14) des bereits fertiggestellten Gewebes (2), mit wenigstens einem Sensor (17) zum Erfassen einer Kraft (F) und/oder eines Schwingungsverhaltens des Webblattes (12) und/oder eines Drehmoments der Webblattwelle (13) gekennzeichnet durch einen der Webmaschine zugeordneten Datenspeicher (16) und/oder eine Steuereinheit (15) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

Description:
Verfahren zum Herstellen eines Gewebes auf einer Webmaschine in einem

Webprozess und Webmaschine

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Gewebes auf einer Webmaschine in einem Webprozess, bei welchem in sich

wiederholenden Webzyklen ein geöffnetes Webfach ausgebildet wird und ein Webblatt an einen Geweberand des bereits fertiggestellten Gewebes angeschlagen wird. Dabei wird mittels wenigstens eines Sensors eine Kraft, insbesondere eine Anschlagskraft, und/oder ein Schwingungsverhalten des Webblattes und/oder ein Drehmoment der Webblattwelle zumindest während einiger Webzyklen als Messwert oder Messwertverlauf erfasst.

Die Messung der Anschlagskraft des Webblattes oder des Drehmoments der Webblattwelle ist im Stand der Technik grundsätzlich bekannt. So beschreibt beispielsweise die EP 0 594 250 B1 die Messung der Anschlagskraft des Webblattes mittels eines Sensors, wobei die Verformung eines festen

Umlenkbaumes gemessen wird. Die erfassten Messwerte werden mit zuvor hinterlegten Werten der Anschlagskraft bei Normalbetrieb verglichen. Aus der Abweichung der erfassten Messwerte von den hinterlegten Werten werden dann Steuersignale zur Ansteuerung des Kettbaumes und des Warenabzugs gebildet. Die Position des Bindepunktes in Bezug auf die

Warenabzugsvorrichtung kann hierdurch variiert werden und somit eine Vergleichmäßigung der Blattanschlagkräfte erzielt werden. Anlaufstreifen im Gewebe können hierdurch vermieden werden.

Aus der CN 102409476 B ist es weiterhin bekannt, die Anschlagskraft des Webblattes mittels vier in Form einer Messbrücke angeordneten DMS-Streifen zu messen. Aus der Messung der Anschlagskraft kann auf Fehler im

Webprozess geschlossen werden. Der Webprozess kann hierdurch überwacht werden und auf Fehler kann schnell reagiert werden. Die Schrift macht keine weiteren Angaben dazu, ob und in welcher Weise die Messwerte zur Steuerung der Webmaschine herangezogen werden.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren zum Herstellen eines Gewebes an einer Webmaschine sowie eine Webmaschine

vorzuschlagen, welche eine verbesserte Nutzung derartiger Messungen ermöglichen.

Die Aufgabe wird gelöst mit den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche.

Bei einem Verfahren zum Herstellen eines Gewebes auf einer Webmaschine wird in einem Webprozess in sich wiederholenden Webzyklen ein geöffnetes Webfach ausgebildet und ein Webblatt an einen Geweberand des bereits fertiggestellten Gewebes angeschlagen. Dabei wird mittels wenigstens eines Sensors eine Kraft und/oder ein Schwingungsverhalten des Webblattes und/oder ein Drehmoment der Webblattwelle zumindest während einiger Webzyklen als Messwert oder Messwertverlauf erfasst. Es wird vorgeschlagen, dass zumindest ein Teil der von dem wenigstens einen Sensor erfassten Messwerte oder Messwertverläufe in einem der Webmaschine zugeordneten Datenspeicher gespeichert werden. Die Kraft ist insbesondere die

Anschlagskraft des Webblattes, je nach Ausführung der Erfindung können jedoch auch andere Kräfte im Laufe des Webzyklus erfasst werden.

Aus den gespeicherten Messwerten oder Messwertverläufen wird eine

Protokolldatei erstellt und in dem Datenspeicher der Webmaschine

abgespeichert. Die Protokolldatei kann hierdurch auch nach Beendigung des Webprozesses noch aus dem Datenspeicher abgerufen werden. Zusätzlich oder alternativ wird die Protokolldatei ausgegeben. Die Ausgabe der

Protokolldatei kann unmittelbar bei der Beendigung des Webprozesses oder auch während des Webprozesses z. B. auf Anforderung erfolgen. Sofern die Protokolldatei in dem Datenspeicher der Webmaschine abgespeichert wird, kann die Protokolldatei aber natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt noch ausgegeben werden. Die Protokolldatei kann dabei in Form eines Ausdrucks oder auf einem Datenträger ausgegeben werden oder auch über ein Netzwerk, an welches die Webmaschine angeschlossen ist, versandt werden.

Unter einem Webzyklus wird dabei in an sich bekannter Weise eine Drehung der Hauptwelle der Webmaschine um 360° verstanden, wobei in der Regel bei 360° ein Blattanschlag erfolgt. Der Blattanschlag kann dabei nach dem

Einträgen eines Schussmaterials oder auch nach einem Leerschuss erfolgen.

Ebenso wird eine Webmaschine zum Herstellen eines Gewebes

vorgeschlagen. Die Webmaschine weist Fachbildemittel zum wiederholten Öffnen und Schließen eines Webfachs, Schusseintragsmittel zum Einträgen eines Schussmaterials in das Webfach sowie ein Webblatt zum Anschlägen des eingetragenen Schussmaterials an einen Geweberand des bereits

fertiggestellten Gewebes auf. Weiterhin weist die Webmaschine wenigstens einen Sensor zum Erfassen einer Kraft und/oder eines Schwingungsverhaltens des Webblattes und/oder eines Drehmoments der Webblattwelle auf. Der Webmaschine sind zudem ein Datenspeicher und/oder eine Steuereinheit zur Durchführung des Verfahrens zugeordnet.

Dadurch, dass nun zumindest ein Teil der erfassten Messwerte oder

Messwertverläufe gespeichert wird, ist nicht nur eine Onlineüberwachung des Prozesses möglich, sondern es ist auch zu einem späteren Zeitpunkt und sogar noch nach Beendigung des Webprozesses möglich, Fehler im Webprozess zu identifizieren und zurückzuverfolgen. Hierdurch ist es in vorteilhafter weise auch möglich, die Qualität des hergestellten Gewebes auch nachträglich noch zu beurteilen. Es können somit durch die Analyse der erfassten Messwerte oder Messwertverläufe beispielsweise auch Qualitätsgarantien für bestimmte

Eigenschaften des Gewebes gegeben werden. Im Falle einer Fehlerstelle im Gewebe kann zudem die Ursache für die Fehlerstelle auch zu einem späteren Zeitpunkt noch ermittelt werden. So können beispielsweise insbesondere bei technischen Geweben Schäden, die im späteren Einsatz des Gewebes auftreten, noch zurückverfolgt werden, was insbesondere für

sicherheitsrelevante Anwendungen vorteilhaft ist.

Die Kraft des Webblatts kann dabei sowohl durch direkte Kraftmessung am Webblatt selbst oder einem mit dem Webblatt verbundenen Teil als auch indirekt durch Messung eines Antriebsmoments der Webblattwelle bzw. eines mit der Webblattwelle verbundenen Teiles des Antriebsstrangs der

Webmaschine erfasst werden. Die Gewebebildung kann hierdurch

messtechnisch erfasst und abgebildet werden. Dabei ist auch eine Messung des Schwingungsverhaltens des Webblatts bzw. eines mit diesem verbundenen Teiles möglich, um Rückschlüsse auf den Gewebebildungsprozess zu erhalten.

Bei einfachen Anwendungen ist es denkbar, lediglich zum Zeitpunkt des Blattanschlags die Blattanschlagskraft oder das Drehmoment als einzelnen Messwert zu erfassen und zu speichern. Natürlich können während eines Webzyklus auch zu mehreren interessierenden Zeitpunkten mehrere einzelne Messwerte erfasst und gespeichert werden.

Bei anderen Anwendungen kann es hingegen vorteilhaft sein, die Kraft bzw. das Drehmoment nicht nur als einzelne Messwerte zu einem bestimmten Zeitpunkt des Webzyklus zu messen, sondern als Messwertverlauf über wenigstens einen vollständigen Webzyklus zu erfassen. Es wird somit der Verlauf der Kraft bzw. der Verlauf des Drehmoments über den

Webmaschinenwinkel (Winkel der Hauptwelle) erfasst. Hierdurch können insbesondere während einer Online-Überwachung des Webprozesses Fehler sehr schnell erkannt werden. Alternativ zur Messung der Kraft des Webblatts ist es auch möglich, das Schwingungsverhalten des Webblatts zu messen. In diesem Fall werden Schwingungen des Webblatts über den

Webmaschinenwinkel gemessen und gegebenenfalls aufgezeichnet.

Nach einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens wird das herzustellende Gewebe in nacheinander herzustellende, mehrere Webzyklen umfassende Gewebeabschnitte unterteilt und die Kraft und/oder das Schwingungsverhalten des Webblattes und/oder das Drehmoment der Webblattwelle wird während der Herstellung jedes Gewebeabschnitts in zumindest einem Webzyklus erfasst und gespeichert. Es kann beispielsweise insbesondere bei Geweben für nicht technische Anwendungen ausreichend sein, die Kraft und/oder das

Schwingungsverhalten des Webblattes und/oder das Drehmoment der

Webblattwelle nicht ständig, sondern nur von Zeit zu Zeit zu messen und insbesondere nur von Zeit zu Zeit zu speichern. Die erzeugte Datenmenge kann hierdurch geringgehalten werden und es ist dennoch eine ausreichende Aussage über die Qualität des Gewebes möglich. Der Gewebeabschnitt kann beispielsweise durch einen Musterrapport des Gewebes gebildet sein, wobei nur bei bestimmten, für das Webmuster wesentlichen Webzyklen eine Messung und Speicherung der Kraft bzw. des Drehmoments bzw. des

Schwingungsverhaltens erfolgt. Dabei ist es natürlich auch möglich, die Kraft bzw. das Drehmoment zwar häufiger oder sogar bei jedem Webzyklus zu messen, aber nur bestimmte, für das Webmuster wichtige Messwerte oder Messwertverläufe der Kraft bzw. des Drehmoments bzw. des

Schwingungsverhaltens zu speichern. Dabei können für die Kraft und das Drehmoment auch einzelne Messwerte gespeichert werden. Vorzugsweise werden jedoch Messwertverläufe erfasst, um den vollständigen

Gewebebildungsprozess abzubilden. Auch das Schwingungsverhalten des Webblatts wird in Form eines Messwertverlaufs erfasst.

Nach einer anderen Ausführung des Verfahrens wird die Kraft und/oder das Drehmoment und/oder das Schwingungsverhalten jeweils nach einer vorgebbaren Anzahl von Webzyklen erfasst. So kann es, um die

Gleichmäßigkeit des Gewebes beurteilen und überprüfen zu können, ausreichend sein, beispielsweise nur in jedem fünften Webzyklus zu messen. Der Gewebeabschnitt wird in diesem Fall durch die vorgegebene Anzahl von Webzyklen gebildet. Dabei ist es wiederum möglich, jeden Messwert bzw.

Messwertverlauf zu speichern, also beispielsweise in jedem fünften Webzyklus einen Messwert oder Messwertverlauf zu erzeugen und zu speichern. Es ist aber auch möglich, davon beispielsweise nur jeden zweiten oder dritten

Messwert bzw. Messwertverlauf zu speichern.

Nach einer alternativen Ausführung, die insbesondere bei technischen

Geweben oder besonderen Webmustern vorteilhaft ist, wird jedoch die Kraft und/oder das Drehmoment und/oder das Schwingungsverhalten bei jedem Webzyklus erfasst und vorzugsweise auch bei jedem Webzyklus gespeichert. Hierdurch kann die gesamte Gewebebildung auch später noch zurückverfolgt werden und insbesondere auch durch einen Vergleich der Messwerte bzw. Messwertverläufe verschiedener Webzyklen eine Qualitätsbeurteilung des Gewebes erfolgen. Ebenso können insbesondere durch den Vergleich mit den Messwerten bzw. Messwertverläufen anderer Webzyklen auch einzelne, fehlerhafte Webzyklen besonders gut identifiziert werden.

Ebenso ist es vorteilhaft, wenn die Kraft und/oder das Drehmoment und/oder das Schwingungsverhalten oder auch deren Messwertverlauf jeweils nach einer vorgebbaren bzw. vorgegebenen Anzahl von Webzyklen gespeichert wird. Wie zuvor bereits beschrieben, ist es für die Durchführung des Verfahrens nicht erforderlich, jeden Messwert bzw. Messwertverlauf der Kraft bzw. des

Drehmoments bzw. des Schwingungsverhaltens auch zu speichern. So ist es beispielsweise möglich, für die Überwachung des Webprozesses zwar bei jedem Webzyklus zu messen, für eine spätere Qualitätsbeurteilung des

Gewebes aber beispielsweise nur jeden dritten, fünften, oder zehnten Messwert oder Messwertverlauf zu speichern. Natürlich könnte aber auch jeder Messwert oder Messwertverlauf gespeichert werden.

Die Protokolldatei enthält im einfachsten Fall lediglich die aufgezeichneten Messwerte oder Messwertverläufe in der Reihenfolge ihrer Erfassung. Da die Reihenfolge der Messwerte oder Messwertverläufe ebenso wie die Anzahl der Webzyklen, nach denen jeweils ein Messwert/-verlauf gespeichert wurde, bekannt ist, kann durch die fortlaufende Aufzeichnung der Messwerte bzw. Messwertverläufe dennoch der diesen zugeordnete Webzyklus identifiziert werden.

Vorteilhaft ist es aber auch, wenn die Protokolldatei eine oder mehrere weitere Informationen enthält. Diese Informationen können beispielsweise den

Zeitpunkt des Beginns des Webprozesses, den Zeitpunkt der Beendigung des Webprozesses, den Aufstellort der Webmaschine oder Daten der Weberei umfassen. Ebenso können die Informationen auch Maschinendaten sowie Betriebsdaten der Webmaschine, die Art des Kettmaterials, die Art des

Schussmaterials oder Umgebungsbedingungen wie die Temperatur und Luftfeuchtigkeit umfassen. Weitere Informationen können Bedienerdaten, Daten zum Auftraggeber oder Daten zum Gewebeaufbau sein.

Unter Maschinendaten der Webmaschine werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung Daten verstanden, die die Konfiguration der Webmaschine, also den technischen Aufbau und die Art der verwendeten mechanischen, elektrischen und elektronischen Komponenten betreffen, was auch die verwendete Software beinhaltet. Weiterhin umfassen die Maschinendaten mechanische und elektronische Einstellungen wie z. B. die Streichbaumhöhe oder das Setting von Parametern.

Unter den Betriebsdaten der Webmaschine werden hingegen

maschinenbezogene und artikelbezogene Prozessdaten verstanden, die beim Betrieb der Webmaschine entstehen. Diese können beispielsweise die Laufzeit der Maschine, Temperaturen, Drehzahlen, Blattanschlagskräfte, Schussstops, Kettstops und dgl. umfassen.

Unter Bedienerdaten werden weiterhin Daten verstanden, die die Person des Bedieners betreffen, beispielsweise Namen, Kennnummern, Personalnummern und dgl. Vorteilhaft ist es auch, wenn die Protokolldatei Sollwerte der Kraft und/oder des Schwingungsverhaltens des Webblatts und/oder des Drehmoments der

Webblattwelle enthält. Diese können beispielsweise aus früheren

Webprozessen ermittelt werden und in einer Musterpatrone für das

herzustellende Gewebe hinterlegt werden. Dabei ist einzelnen Webzyklen, ggf. auch jedem Webzyklus, jeweils ein Sollwert zugeordnet. Denkbar ist es aber auch, dass die Sollwerte der Kraft bzw. des Drehmoments bzw. des

Schwingungsverhaltens aus der Gewebestruktur, insbesondere aus der Schussdichte, des herzustellenden Gewebes abgeleitet werden. Dies ist in vorteilhafter Weise auch direkt während des Webprozesses möglich. Durch den Vergleich der Messwerte bzw. Messwertverläufe mit den Sollwerten können ebenfalls Rückschlüsse auf die Qualität des Gewebes gezogen werden.

Nach einer besonders vorteilhaften Ausführung des Verfahrens wird die

Protokolldatei mit dem hergestellten Gewebe derart verknüpft, dass die

Messwerte oder Messwertverläufe und gegebenenfalls die weiteren

Informationen noch nach der Auslieferung des Gewebes abrufbar sind. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass die Protokolldatei und das hergestellte Gewebe jeweils mit der gleichen Kennzeichnung versehen werden. Die Kennzeichnung kann dabei auch ein Teil der Protokolldatei oder des Dateinamens sein. Am Gewebe kann die Kennzeichnung beispielsweise durch Einweben, Markierungen an den seitlichen Warenrändern oder den

Geweberändern, Anheften eines Schildes, elektronische Markierungen und dergleichen erfolgen.

Insbesondere ist es zur Verknüpfung der Protokolldatei mit dem hergestellten Gewebe auch vorteilhaft, wenn die Protokolldatei mit dem hergestellten

Gewebe ausgeliefert wird. Zudem ist es hierdurch auch dem Verarbeiter möglich, eventuell auftretende Schäden zurückzuverfolgen.

Für die Erfassung der Kraft und/oder des Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments ist es vorteilhaft, wenn ein elastischer Verformungsweg eines das Gewebe kontaktierenden Elements und/oder einer Komponente des dieses Element antreibenden Antriebsstrangs der Webmaschine gemessen wird.

Vorzugsweise erfolgt die Messung des Verformungsweges mittels

Dehnungsmessstreifen über eine DMS-Vollbrücke. Es sind aber natürlich auch andere Arten der Kraftmessung, beispielsweise mittels Dünnfilmsensoren (DFS), Force Sensing Resistors (FSR), kapazitiven, piezoelektrischen, elektrodynamischen oder optischen Messaufnehmern denkbar. Weiterhin ist die Ableitung der Kraft bzw. des Schwingungsverhaltens bzw. des Drehmoments der Webblattwelle auch mittels Beschleunigungssensoren möglich.

Die Erfassung der Kraft und/oder des Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments erfolgt vorteilhafterweise am Webblatt und/oder an der

Webblattwelle und/oder an einem Verbindungselement zwischen der

Webblattwelle und einem Flauptgetriebe. Denkbar ist aber auch die Messung der Kraft direkt am Webblatt, beispielsweise an einem unteren Blattbund, an der Blattleiste oder der Blattstütze. Auch die Messung direkt an einzelnen

Webblattzähnen ist möglich. Ebenfalls denkbar ist auch die Messung des Drehmoments am Flauptgetriebe der Webmaschine.

Die Erfassung der Kraft und/oder des Drehmoments kann dabei nicht nur mittels eines einzigen Sensors erfolgen, sondern es können auch mehrere Sensoren über die Gewebebreite verteilt angeordnet sein.

Nach einer weiteren Entwicklung des Verfahrens ist es vorteilhaft, wenn die erfassten Messwerte oder Messwertverläufe in einer der Webmaschine zugeordneten Steuereinheit mit zuvor hinterlegten Sollwerten der Kraft und/oder des Drehmoments und/oder des Schwingungsverhaltens verglichen werden.

Die Sollwerte können, wie bereits beschrieben, in einer Musterpatrone des Gewebes hinterlegt sein oder auch erst während des Webprozesses aus der Gewebestruktur ermittelt werden. Flierdurch können bereits während des Webprozesses Flinweise auf Fehler im Webprozess erhalten werden. Auch ist es möglich, durch den Abgleich der erfassten Messwerte bzw. Messwertverläufe mit den Sollwerten die Kraft des Webblatts bzw. das

Drehmoment der Webblattwelle zu regeln. Ebenso können bei Abweichungen der erfassten Messwerte oder Messwertverläufe von den Sollwerten bestimmte Maßnahmen ergriffen werden, wie im Folgenden noch näher beschrieben wird. Die Sollwerte können dabei analog zu den Messwerten als einzelne Sollwerte für bestimmte Zeitpunkte eines Webzyklus wie beispielsweise den

Blattanschlag vorgegeben werden oder bevorzugt als Sollwertverläufe über den Maschinenwinkel.

Vorteilhaft ist es, wenn bei einer Abweichung der erfassten Messwerte oder Messwertverläufe von den Sollwerten um ein vorgegebenes Maß, insbesondere bei einer Überschreitung oder Unterschreitung um ein vorgegebenes Maß, ein Signal ausgegeben wird. Beispielsweise kann eine solche Abweichung ein Hinweis auf einen rutschenden Warenabzug sein, was dem Bediener durch ein Signal angezeigt werden kann.

Ebenso ist es vorteilhaft, wenn bei einer Abweichung der erfassten Messwerte oder Messwertverläufe von den Sollwerten, insbesondere bei einer

Überschreitung oder Unterschreitung der Sollwerte um ein vorgegebenes Maß, Webparameter verändert werden. Derartige Webparameter können

beispielsweise eine Kettspannung oder eine Schussdichte sein. Ebenso ist es möglich, dass ein den erfassten Messwerten oder Messwertverläufen zugeordneter Gewebebereich oder Gewebeabschnitt markiert wird. Dies kann beispielsweise durch das Einträgen von Markierungsschüssen erfolgen.

Weiterhin ist es vorteilhaft, wenn aus der Abweichung der erfassten Messwerte oder Messwertverläufe von den Sollwerten ein Korrekturfaktor für einen Antrieb einer Warenabzugsvorrichtung ermittelt wird. Hierdurch ist es möglich, die Schussdichte des Gewebes zu regeln.

Ebenso kann bei einer Abweichung der erfassten Messwerte oder

Messwertverläufe von den Sollwerten oder Sollwertverläufen, insbesondere bei einer Überschreitung der Sollwerte, die Webmaschine gestoppt werden.

Hierdurch kann ein Überlastschutz für die Webmaschine realisiert werden.

Vorteilhaft ist es, wenn die Sollwerte oder Sollwertverläufe zumindest für jeden einzelnen Gewebeabschnitt, vorzugsweise aber auch für jeden einzelnen Webzyklus, separat vorgegeben werden. Hierdurch können Gewebe mit besonders hoher Qualität hergestellt werden, da durch den Abgleich der erfassten Messwerte bzw. Messwertverläufe mit den Sollwerten sofort Maßnahmen ergriffen werden können.

Weitere Vorteile der Erfindung werden anhand der nachfolgend dargestellten Ausführungsbeispiele beschrieben. Es zeigen:

Figur 1 eine schematische Seitenansicht einer Webmaschine in einer

Übersichtsdarstellung,

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Gewebes mit mehreren

Gewebeabschnitten,

Figur 3 eine Darstellung eines Messwertverlaufs der Kraft über den

Maschinenwinkel,

Figur 4 eine schematische Darstellung einer Protokolldatei nach einer ersten Ausführung,

Figur 5 eine schematische Darstellung einer Protokolldatei nach einer zweiten Ausführung,

Figur 6 eine schematische Darstellung einer Protokolldatei nach einer dritten Ausführung, Figur 7 eine schematische Detaildarstellung einer Webmaschine mit Sensoren an einer Blattstütze, sowie

Figur 8 eine schematische Detaildarstellung einer Webmaschine mit

Sensoren im Bereich von Kupplungen des Antriebsstranges.

Bei der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden für identische oder in ihrer Gestaltung und/oder Wirkweise zumindest vergleichbare Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen. Weiterhin werden diese lediglich bei ihrer erstmaligen Erwähnung detailliert erläutert, während bei den folgenden Ausführungsbeispielen lediglich auf die Unterschiede zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen wird. Weiterhin sind aus Gründen der Übersichtlichkeit von mehreren identischen Bauteilen bzw.

Merkmalen oftmals nur eines oder nur einige wenige beschriftet.

Figur 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer Webmaschine 1. Bei der Webmaschine 1 werden in üblicher Weise Kettmaterialien 6, insbesondere Kettfäden, von einer Zuführvorrichtung, hier einem Kettbaum 5, abgewickelt und in Kettrichtung bzw. Abzugsrichtung AR (siehe Pfeil) des Gewebes 2

Fachbildemitteln 3 zugeführt. Die Fachbildemittel 3 sind in üblicher Weise bewegbar, um ein Webfach 4 wechselnd zu öffnen und zu schließen. Die Webmaschine 1 verfügt weiterhin über Schusseintragsmittel 7, welche in verschiedener Weise ausgebildet sein können und mittels welchen ein

Schussmaterial 8, insbesondere ein Schussfaden, eingetragen werden kann. Weiterhin weist die Webmaschine 1 ein Webblatt 12 auf, mittels welchem ein eingetragenes Schussmaterial 8 an einen Geweberand 14 des bereits fertiggestellten Gewebes 2 angeschlagen werden kann. Das Webblatt 12 ist zur Erzeugung einer oszillierenden Bewegung mit einer Webblattwelle 13 verbunden, die wiederum mit der Flauptwelle (nicht dargestellt) der

Webmaschine 1 verbunden ist. Das fertige Gewebe 2 wird an dem Kettbaum 5 bzw. der Zuführvorrichtung gegenüberliegenden Ende der Webmaschine 1 mittels einer Warenabzugsvorrichtung 9 abgezogen und auf einen Warenbaum 11 aufgewickelt. Die Warenabzugsvorrichtung 9 ist zum Abziehen des fertigen Gewebes 2 mittels eines Antriebs 10 antreibbar. Zum Steuern der

Webmaschine 1 ist eine Steuereinheit 15 vorgesehen, die mit den einzelnen, vorgenannten Komponenten der Webmaschine 1 mittels signalübertragender Leitungen (punktierte Linien) verbunden ist. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Herstellen eines Gewebes 2 ist die Webmaschine 1 weiterhin mit einem Datenspeicher 16 ausgestattet. Der Datenspeicher 16 kann dabei auch in die Steuereinheit 15 der Webmaschine 1 integriert sein.

Die vorliegend dargestellte Webmaschine 1 ist selbstverständlich nur beispielhaft zu verstehen. Insbesondere bei der Herstellung von technischen Geweben 2, bei der das vorliegende Verfahren vorteilhaft eingesetzt werden kann, sind andere Ausführungen von Webmaschinen 1 bzw. deren

Komponenten vorteilhaft. So kann die Warenabzugsvorrichtung 9 nicht nur wie hier dargestellt als Abzugswalze ausgeführt sein, sondern ebenso als

Horizontalabzug ausgeführt sein. Das hergestellte Gewebe 2 kann hierzu beispielsweise mittels verfahrbarer Klemmen direkt in Kettrichtung abgezogen, gespannt gehalten und nach Erreichen einer bestimmten Gewebelänge geschnitten werden. Denkbar ist es weiterhin auch, dass die

Warenabzugsvorrichtung 9 durch eine der Webmaschine 1 direkt

nachgeordnete Maschine gebildet wird, in der das Gewebe 2 weiterbehandelt wird. Ebenso sind bezüglich der Zuführvorrichtung für die Kettmaterialien 6 auch andere Ausführungen möglich. So ist es beispielsweise auch möglich, diese von einem Gatter (nicht dargestellt) zuzuführen.

Die Webmaschine 1 weist weiterhin wenigstens einen Sensor 17 auf, um eine Kraft F (s. Fig. 4 - 6) und/oder ein Schwingungsverhalten des Webblatts 12 und/oder ein Drehmoment der Webblattwelle 13 zu messen. Der Sensor 17 ist vorliegend an einer Blattstütze 24 des Webblatts 12 angeordnet. Natürlich sind aber auch andere Positionen für die Anordnung des Sensors 17 möglich. Mittels des Sensors 17 wird zumindest während einiger Webzyklen, d. h. während einiger Umdrehungen der Hauptwelle der Webmaschine 1 , ein Messwert der Kraft F und/oder des Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments erfasst. Zumindest ein Teil der erfassten Messwerte 21 (s. Fig. 4 - 6) oder Messwertverläufe 20 (s. Fig. 3) wird dann in dem zuvor beschriebenen

Datenspeicher 16 der Webmaschine 1 gespeichert.

Sowohl für die Messung als auch für die Speicherung der Messwerte 21 oder Messwertverläufe 20 kann es vorteilhaft sein, wenn das herzustellende Gewebe 2 in nacheinander herzustellende Gewebeabschnitte 18 unterteilt wird, wie es in Figur 2 dargestellt ist. Die Kettmaterialien 6 verlaufen in dieser Darstellung in senkrechter Richtung, während die Schussmaterialien 8 in waagerechter Richtung dargestellt sind. Die Kraft F und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment wird während der Herstellung jedes

Gewebeabschnitts 18 zumindest einmal erfasst und gespeichert. Die Anzahl der Messungen kann, muss aber nicht zwangsläufig identisch mit der Anzahl der nach der Messung abgespeicherten Messwerte bzw. Messwertverläufe sein. Im vorliegenden Beispiel umfasst jeder Gewebeabschnitt 18 jeweils sieben Schussmaterialien 8 bzw. Webzyklen, wobei bei jedem siebten

Webzyklus die Kraft F und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment gemessen und gespeichert wird. Dies ist vorliegend durch die in durchgezogenen Linien dargestellten Schussmaterialien 8 symbolisiert. Die vorliegende Darstellung ist natürlich nur beispielhaft zu verstehen. So können die einzelnen Gewebeabschnitte 18 auch unterschiedlich viele Webzyklen umfassen. Weiterhin können natürlich auch in jedem Gewebeabschnitt 18 mehrere Messwerte 21 oder Messwertverläufe 20 erfasst werden. Die Anzahl der Messungen sowie die Anzahl der abgespeicherten Messwerte 21 bzw. Messwertverläufe 20 hängt im Wesentlichen von der späteren Anwendung des Gewebes 2 sowie vom Webmuster ab.

Wie bereits angedeutet, können sowohl mehrere einzelne Messwerte 21 in regelmäßigen oder unregelmäßigen Abständen erfasst werden oder es kann, wie in Figur 3 dargestellt, ein Messwertverlauf 20 über den Maschinenwinkel MW über wenigstens einen Webzyklus 19 erfasst werden. Der Webzyklus 19 umfasst dabei eine Umdrehung der Hauptwelle der Webmaschine 1 um 360°, wobei bei 0° bzw. 360° dann jeweils ein Blattanschlag stattfindet. Vorliegend ist der Messwertverlauf 20 der Kraft F des Webblatts 12 über einen Webzyklus 19 dargestellt. Dieser Messwertverlauf 20 kann natürlich auch über mehrere Webzyklen 19 in Folge erfasst und abgespeichert werden, sodass ein

Messwertverlauf 20 über eine Länge des Gewebes entsteht. Es ist aber auch denkbar, nur in bestimmten Webzyklen 19, beispielsweise in jedem fünften oder jedem zehnten Webzyklus 19, den Verlauf der Kraft F und/oder das

Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments zu erfassen und

aufzuzeichnen. Natürlich ist es auch hier wiederum möglich, die Kraft F und/oder das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment zwar fortlaufend zu erfassen, aber nur die Messwertverläufe 20 bestimmter

Webzyklen 19 zu speichern.

Die erfassten Messwerte 21 oder Messwertverläufe 20 können in an sich bekannter Weise während des Webprozesses zur Prozessüberwachung oder auch zur Steuerung der Webmaschine 1 herangezogen werden. Gemäß der Erfindung ist jedoch vorgesehen, die Messwerte 21 oder Messwertverläufe 20 zusätzlich zu speichern, sodass auch nach Beendigung des Webprozesses noch Aussagen über Fehler im Webprozess sowie die Gewebequalität getroffen werden können. Damit auch nach der Beendigung des Webprozesses und gegebenenfalls auch noch nach einer Auslieferung des fertig gestellten

Gewebes 2 eine Zuordnung der Messwerte 21 oder Messwertverläufe 20 zu bestimmten Gewebeabschnitten 18 oder sogar zu einzelnen Schussmaterialien 8 erfolgen kann, wird vorteilhafterweise eine Protokolldatei 22 (s. Figuren 4 - 6) aus den Messwerten 21 bzw. den Messwertverläufen 20 erstellt.

Figur 4 zeigt eine erste Ausführung einer Protokolldatei 22. Diese enthält neben den einzelnen, aufeinanderfolgenden Messwerten 21 der Kraft F die diesen Messwerten 21 jeweils zugeordnete Schussfolgenummer 23. Die einzelnen Messwerte 21 können somit den einzelnen Schussmaterialien 8 des fertigen Gewebes 2 eindeutig zugeordnet werden. Die zusätzliche Speicherung auch der den einzelnen Messwerten 21 zugeordneten Schussfolgenummer 23 ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn, wie vorliegend dargestellt, nicht bei jedem Blattanschlag ein Messwert 21 erstellt und abgespeichert wird. Insbesondere ist die zusätzliche Speicherung der Schussfolgenummer 23 vorteilhaft, wenn die Erfassung und Speicherung der Messwerte 21 in unregelmäßigen Abständen bzw. nach jeweils verschiedenen Anzahlen von Webzyklen 19 erfolgt.

Figur 5 zeigt eine andere Ausführung einer Protokolldatei 22, welche

ausschließlich die erfassten Messwerte 21 vorliegend der Kraft F enthält. Dabei ergibt sich die Zuordnung der Messwerte 21 zu den einzelnen Blattanschlägen bzw. zu den einzelnen Schussmaterialien 8 des fertig gestellten Gewebes 2 allein aus der Reihenfolge der Messwerte 21. Im vorliegenden Beispiel wurde bei jedem Schussanschlag ein Messwert 21 der Kraft F erfasst und gespeichert. Natürlich ist es aber auch möglich, nur die Messwerte 21 bestimmter

Blattanschläge, beispielsweise nach einer bestimmten Anzahl von Webzyklen 19, in der Protokolldatei 22 zu speichern. Auch hier ergibt sich die Zuordnung der Messwerte 21 zu den einzelnen Schussmaterialien 8 des Gewebes 2 nur aus der Reihenfolge der Messwerte 21 , sofern die Anzahl der Webzyklen 19, nach denen jeweils ein Messwert 21 gespeichert wurde, bekannt ist. Die

Information über die Anzahl der Webzyklen 19 kann dabei sowohl in der

Protokolldatei 22 selbst enthalten sein oder aber in einer Gewebemarkierung, welche das fertig gestellte Gewebe 2 der betreffenden Protokolldatei 22 zuordnet.

Je nach Art des Gewebes 2 und der späteren Anwendung des Gewebes 2 kann es natürlich auch vorteilhaft sein, weitere Informationen in der Protokolldatei 22 zu speichern.

Figur 6 zeigt eine weitere Ausführung einer Protokolldatei 22. Bei dieser

Ausführung ist neben der Schussfolgenummer 23 und der zugehörigen Kraft F auch jeweils noch ein Sollwert FS der Kraft F enthalten. Der Vergleich der tatsächlichen Kraft F mit dem Sollwert FS ist somit auch nach der Fertigstellung des Gewebes 2 noch möglich, was eine besonders gute und genaue

Qualitätskontrolle des Gewebes 2 erlaubt.

Es versteht sich, dass bei den Figuren 4-6 natürlich auch Messwertverläufe 20 der Kraft F oder auch Messwerte 21 oder Messwertverläufe 20 des

Schwingungsverhaltens und/oder des Drehmoments abgespeichert werden können.

Die Figuren 7 und 8 zeigen schließlich noch beispielhaft die Anordnung von Sensoren 17 zur Messung der Kraft F und/oder des Schwingungsverhaltens des Webblattes 12 und/oder des Drehmoments der Webblattwelle 13.

In der Figur 7 ist dabei eine Webmaschine 1 dargestellt, bei der mehrere Sensoren 17 zur Messung der Kraft F und/oder des Schwingungsverhaltens des Webblatts 12 über die Gewebebreite verteilt an Blattstützen 24 des

Webblatts 12 angeordnet sind. Flierdurch ist es beispielsweise auch möglich, Schwankungen der Kraft F und/oder des Schwingungsverhaltens über die Gewebebreite zu erfassen, sodass wiederum auch eine noch bessere

Qualitätskontrolle des Gewebes 2 möglich ist. Natürlich wäre es aber möglich, nur einen einzigen Sensor 17 vorzugsweise an einer der mittleren Blattstützen 24 anzuordnen.

In Figur 8 ist hingegen eine Webmaschine 1 dargestellt, bei welcher Sensoren 17 in Verbindungselementen zwischen der Webblattwelle 13 und einem

Hauptgetriebe (nicht dargestellt) der Webmaschine (1 ) angeordnet sind. Im vorliegenden Beispiel ist dabei jeweils ein Sensor 17 an Kupplungen 25 der Webblattwelle 13 zur Messung des Drehmoments der Webblattwelle 13 und/oder eines Schwingungsverhaltens der Webblattwelle 13 und damit auch des Webblatts 12 angeordnet. Auch hier wäre es natürlich abweichend von der gezeigten Darstellung möglich, das Schwingungsverhalten und/oder das Drehmoment nur an einer Messstelle mittels eines einzigen Sensors 17 zu erfassen.

Natürlich ist auch bei den Figuren 7 und 8 die Anordnung der Sensoren 17 lediglich beispielhaft zu verstehen.

Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sowie Kombinationen von Merkmalen, auch wenn diese in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind, sind ebenso möglich.

Bezuqszeichenliste

1 Webmaschine

2 Gewebe

3 Fachbildemittel

4 Webfach

5 Kettbaum

6 Kettmaterial

7 Schusseintragsmittel

8 Schussmaterial

9 Warenabzugsvorrichtung

10 Antrieb der Warenabzugsvorrichtung

11 Warenbaum

12 Webblatt

13 Webblattwelle

14 Geweberand

15 Steuereinheit

16 Datenspeicher

17 Sensor

18 Gewebeabschnitt

19 Webzyklus

20 Messwertverlauf

21 Messwert

22 Protokolldatei

23 Schussfolgenummer

24 Blattstütze

25 Kupplung

AR Abzugsrichtung

MW Maschinenwinkel

F Kraft

FS Sollwert der Kraft




 
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