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Title:
METHOD FOR THE PRODUCTION OF ZEAXANTHIN AND/OR THE BIOSYNTHETIC INTERMEDIATES AND/OR SUBSEQUENT PRODUCTS THEREOF
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/018385
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a method for the production of zeaxanthin and/or the biosynthetic intermediates and/or subsequent products thereof by the cultivation of genetically-altered plants which have a reduced $g(e)-cyclase activity in comparison to the wild type, caused by double-stranded $g(e)-cyclase ribonucleic acid sequences, the genetically altered plants and the use thereof as human and animal feedstuffs and for the production of carotinoid extracts.

Inventors:
SCHOPFER CHRISTEL RENATE (DE)
FLACHMANN RALF (DE)
HERBERS KARIN (DE)
KUNZE IRENE (DE)
SAUER MATT (DE)
KLEBSATTEL MARTIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2003/009105
Publication Date:
March 04, 2004
Filing Date:
August 18, 2003
Export Citation:
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Assignee:
SUNGENE GMBH & CO KGAA (DE)
SCHOPFER CHRISTEL RENATE (DE)
FLACHMANN RALF (DE)
HERBERS KARIN (DE)
KUNZE IRENE (DE)
SAUER MATT (DE)
KLEBSATTEL MARTIN (DE)
International Classes:
A23K1/14; A23K1/16; A23K1/18; A23L1/275; A23L33/155; C07H21/00; C09B61/00; C12N9/02; C12N15/53; C12N15/82; C12P23/00; (IPC1-7): C07C/
Domestic Patent References:
WO1999063055A11999-12-09
WO2000032788A22000-06-08
WO1998006862A11998-02-19
Other References:
POGSON BARRY ET AL: "Arabidopsis carotenoid mutants demonstrate that lutein is not essential for photosynthesis in higher plants" PLANT CELL, Bd. 8, Nr. 9, 1996, Seiten 1627-1639, XP002270171 ISSN: 1040-4651
TIJSTERMAN M ET AL: "THE GENETICS OF RNA SILENCING" ANNUAL REVIEW OF GENETICS, ANNUAL REVIEWS INC., PALO ALTO, CA, US, Bd. 36, 2002, Seiten 489-519, XP009013370 ISSN: 0066-4197
CARTHEW R W: "Gene silencing by double-stranded RNA" CURRENT OPINION IN CELL BIOLOGY, CURRENT SCIENCE, LONDON, GB, Bd. 13, Nr. 2, April 2001 (2001-04), Seiten 244-248, XP002263320 ISSN: 0955-0674
DATABASE EM_PL [Online] 11. Juni 2002 (2002-06-11) MOEHS C.P. ET AL.: "Tagetes erecta epsilon cyclase mRNA, complete cds." Database accession no. AY099485 XP002270245
Attorney, Agent or Firm:
Dörper, Thomas c/o BASF Aktiengesellschaft . (Ludwigshafen, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur Herstellung von Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischenund/oder Folgeprodukten durch Kultivierung von genetisch veränderten Pflanzen die im Ver gleich zum Wildtyp eine, durch doppelsträngige ECyclase Ribonukleinsäuresequenzen verursachte, reduzierte ECyclase Aktivität aufweisen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man in die Pflanze eine RNA einbringt, die einen Bereich mit Dop pelStrangStruktur aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ECyclase Transkripts identisch ist und/oder b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen ECyclase PromotorSequenz identisch ist.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Bereich mit DoppelStrangStruktur eine Nukleinsäuresequenz enthält, die mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ECyclaseTrankripts identisch ist und das 5Ende oder das 3Ende der Pflanze eigenen Nukleinsäure, kodierend eine ECyclase enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekenn zeichnet, dass der Bereich mit DoppelStrangStruktur je weils einen"sense"RNAStrang enthält, umfassend mindestens eine Ribonukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu mindestens einem Teil des"sense"RNAECyclase Transkrip tes, und einen"antisense"RNAStrang enthält, der zu dem "sense"RNAStrang im wesentlichen komplementär ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn zeichnet, dass man genetisch veränderte Pflanzen verwendet, die in Blüten die geringste Expressionsrate einer eCyclase aufweisen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Transkription der doppelsträngigen ECyclase Ribonuklein säuresequenz unter Kontrolle eines blütenspezifischen Promotors erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 3n. bis 6, dadurch gekenn zeichnet, dass man als Pflanze eine Pflanze, ausgewählt aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae, Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae, Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae, Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae, Illiaceae oder Lamiaceae verwendet.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als Pflanze eine Pflanze, ausgewählt aus den Pflanzengat tungen Marigold, Tagetes, Acacia, Aconitum, Adonis, Arnica, Aquilegia, Aster, Astragalus, Bignonia, Calendula, Caltha, Campanula, Canna, Cehtaurea, Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Crocus,. Curcurbita, Cytisus, Delönia, Del, phinium, Dianthus, Dimorphotheca, Doronicum, Eschscholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genistä, Gentiana, Geranium, Gerbera, Geum, Grevilla, Helenium, Helianthus, Hepatica, Heracleum, Hibiscus, Heliopsis, Hypericum, Hypo choeris, Impatiens, Iris, Jacaranda, Kerria, Laburnum, Lathy rus, Leontodon, Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysima chia, Maratia, Medicago, Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis, Phyteuma, Potentilla, _ Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa, Rudbeckia, Sene cio, Silene, Silphium, Sinapsis, Sorbus, Spartium, Tecoma, Torenia, Tragopogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago, Ulex, Viola oder Zinnia verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als Pflanze eine Pflanze, ausgewählt aus den Pflanzen arten Marigold, Tagetes erecta oder Tagetes patula verwendet.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekenn zeichnet, dass man nach dem Kultivieren die genetisch verän derten Pflanzen erntet und anschließend Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischenund/oder Folgeprodukte aus den Pflanzen isoliert.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekenn zeichnet, dass die biosynthetischen Zwischenund/oder Folge produkte ausgewählt sind aus der Gruppe Lycopin, ßCarotin, Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3Hydroxyechinenon, 3'Hydroxyechinenon, Adonirubin Adonixanthin, Antheraxanthin, Violaxanthin, Neoxanthin, Capsorubin, und Capsanthin.
12. Ribonukleinsäurekonstrukt, enthaltend RNA, die einen Bereich mit DoppelStrangStruktur aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen ECyclase Transkripts identisch ist und/oder b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen ECyclase PromotorSequenz identisch ist.
13. Nukleinsäurekonstrukt, transkripierbar in a) einen"sense"RNAStrang umfassend mindestens eine Ribo nukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu mindestens einem Teil des"sense"RNA£Cyclase Trans kriptes, und b) einen"antisense"RNAStrang, der zu dem RNAsenseStrang unter a) im wesentlichenbevorzugt vollständigkom plementär ist.
14. Nukleinsäurekonstrukt, umfassend a) einen"sense"DNAStrang der im wesentlichen identisch ist zu mindestens einem Teil des Promotorbereichs eines £CyclaseGens, und b) einen"antisense"DNAStrang, der zu dem DNA"sense" Strang unter a) im wesentlichenbevorzugt vollständig komplementär ist.
15. Nukleinsäurekonstrukt nach Anspruch 13, wobei die aus dem ECyclaseTrankript ableitbare cDNASequenz durch SEQ. ID. NO. 4 beschrieben ist.
16. Nukleinsäurekonstrukt nach Anspruch 14, wobei die Nuklein säuresequenz des Promotorbereichs des eCyclaseGens durch SEQ. ID. NO. 13 beschrieben ist.
17. Nukleinsäurekonstrukt nach einem der Ansprüche 12 bis 16, wobei"sense"RNAStrang und"antisense"RNAStrang kovalent in Form eines invertierten Repeats miteinander verbunden sind.
18. Nukleinsäurekonstrukt nach einem der Ansprüche 12 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Nukleinsäurekonstrukt zu sätzlich funktionell verknüpft einen Promotor enthält.
19. Nukleinsäurekonstrukt nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich net, dass man einen blütenspezifischen Promotor verwendet.
20. Verfahren zur Herstellung von genetisch veränderten Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, dass man Expressionskassetten, ent haltend ein Nukleinsäurekonstrukt gemäß einem der Ansprüche 12 bis 19, in eine Ausgangspflanze einführt.
21. Genetisch veränderte Pflanze, die im Vergleich zum Wildtyp eine, durch doppelsträngige ECyclaseRibonukleinsäure sequenzen verursachte, reduzierte ECyclaseAktivität auf weisen.
22. Genetisch veränderte Pflanze nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, dass die genetisch veränderte Pflanze eine RNA enthält, die einen Bereich mit DoppelStrangStruktur aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz. ent hält, die a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen £Cyclase Transkripts identisch ist und/oder b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen £Cyclase PromotorSequenz identisch ist.
23. Genetisch veränderte Pflanze nach Anspruch 21 oder 22, da durch gekennzeichnet, dass die Pflanze ausgewählt ist aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Canna baceae, Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae, Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae, Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeo laceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae, Illiaceae oder Lamiaceae.
24. Genetisch veränderte Pflanze nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanze ausgewählt ist aus den Pflanzengattungen Marigold, Tagetes, Acacia, Aconitim, Adonis, Arnica, Aqulegia, Aster, Astragalus, Bignonia, Calen dula, Caltha, Campanula, Canna, Centaurea, Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Crocus, Curcurbita, Cytisus, Delonia,'Delphinium, Dianthus, Dimorphoteca, Doronicum, Escholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genista, Gentiana, Geranium, Gerbera. Geum, Grevilla, Helenium, Helianthus, Hepatica, Heracleum, Hisbiscus, Heliopsis, Hyperricum, Hypochoeris, Impatiens, Iris, Jaca randa, Kerria, Laburnum, Lathyrus, Leontodon, Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysimachia, Maratia, Medicago, Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis, Phyteuma, Potentilla, Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa, Rudbeckia, Senecio, Silene, Silphium, Sinapsis, Sorbus, Spartium, Tecoma, Torenia, Tragopogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago, Ulex, Viola oder Zinnia.
25. Genetisch veränderte Pflanze nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, dass die Pflanze ausgewählt ist aus den Pflanzenarten Marigold, Tagetes erecta oder Tagetes patula.
26. Verwendung der genetisch veränderten Pflanzen nach einem der Ansprüche 21 bis 25 als Zierpflanzen oder als Futter und Nahrungsmittel.
27. Verwendung der genetisch veränderten Pflanzen nach einem der Ansprüche 21 bis 25 zur Herstellung von carotinoidhaltigen Extrakten oder zur Herstellung von Futterund Nahrungser gänzungsmittel.
Description:
Verfahren zur Herstellung von Zeaxanthin und/oder dessen bio- synthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten Beschreibung Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstel- lung von Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen- und/oder Folgeprodukten durch Kultivierung von genetisch verän- derten Pflanzen die im Vergleich zum Wildtyp eine durch doppel- strängige e-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenzen verursachte redu- zierte E-Cyclase-Aktivität aufweisen, die genetisch veränderten Pflanzen, sowie deren Verwendung als Nahrungs-und Futtermittel und zur Herstellung von Carotinoidextrakten.

Carotinoide, wie beispielsweise Lycopin, Lutein, ß-Carotin oder Zeaxanthin werden de novo in Bakterien, Algen, Pilzen und Pflanzen synthetisiert. Ketocarotinoide, also Carotinoide, die mindestens eine Keto-Gruppe enthalten, wie beispielsweise Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon, 3'-Hydroxyechinenon, Adonirubin und Adonixanthin sind nät-ür- liche Antioxidantien und Pigmente, die von einigen Algen und Mikroorganismen als Sekundärmetabolite produziert werden.

Aufgrund ihrer farbgebenden Eigenschaften werden die Carotinoide als Pigmentier-und Pigmentierhilfsstoffe eingesetzt. Zeaxanthin und Lutein finden beispielsweise bei der Eidotterpigmentierung Verwendung, ß-Carotin dient als Orange-Pigment in Lebensmitteln und Getränken, Astaxanthin wird als Pigmentierhilfsstoff in der Tierernährung, insbesondere in der Forellen-, Lachs-und Shrimps- zucht verwendet.

Darüber hinaus finden die Carotinoide, wie beispielsweise-Lutein, Zeaxanthin, Lycopin, ß-Carotin und Astaxanthin, aufgrund ihrer antioxidativen Eigenschaften Anwendung bei der Supplementierung in der Human-und Tierernährung zur Therapie und Vorbeugung von Krankheiten.

Ein wirtschaftliches, biotechnologisches Verfahren zur Herstel- lung von natürlichen Carotinoiden ist von großer Bedeutung.

Aus WO 00/32788 ist es bekannt durch kombinierte Überexpression von Carotinoid-Biosynthesegenen und Antisense-Verfahren bestimmte Carotinoidverhältnisse in Tagetespetalen zu beeinflussen.

Das in WO 00/32788 offenbarte Verfahren liefert zwar genetisch veränderte Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp einen veränder- ten Gehalt an Carotinoiden aufweisen, weist jedoch den Nachteil auf, dass die Höhe des Gehalts an Carotinoiden des"ß-Carotinoid- Weges", wie beispielsweise ß-Carotin oder Zeaxanthin und die Rein- heit dieser Carotinoide und damit das Verhältnis an Carotinoiden des"ß-Carotinoid-Weges", wie beispielsweise-Carotin oder Zea- xanthin zu den Carotinoiden des"a-Carotinoid-Weges", wie bei- spielsweise a-Carotin oder Lutein noch nicht zufriedenstellend ist.

Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde ein alternatives Verfahren zur Herstellung von Zeaxanthin und/oder dessen bio- synthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten durch Kultivie- rung von Pflanzen zur Verfügung zu stellen, bzw. weitere trans- gene Pflanzen, die Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder'Folgeprodukten herstellen, zur Verfügung zu stellen, die optimierte Eigenschaften, wie beispielsweise einen höheren Gehalt an Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten im Verhältnis zu Carotinoiden des"a-Carotinoid-Weges"aufweisen und den geschilderten Nachteil des Standes der Technik nicht aufweisen.

Demgemäß wurde ein Verfahren zur Herstellung von Zeaxanthin und/ oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten durch Kultivierung von genetisch veränderten Pflanzen gefunden, die im Vergleich zum Wildtyp eine durch doppelsträngige e-Cyclase- Ribonukleinsäuresequenzen verursachte reduzierte E-Cyclase- Aktivität aufweisen.

Unter E-Cyclase-Aktivität wird die Enzymaktivität einer e-Cyclase verstanden.

Unter einer E-Cyclase wird ein Protein verstanden, das die enzyma- tische Aktivität aufweist, einen endständigen, linearen Rest von Lycopin in einen E-Ionon-Ring zu überführen.

Unter einer E-Cyclase wird daher insbesondere ein Protein verstan- den, das die enzymatische Aktivität aufweist, Lycopin in 6-Carotin umzuwandeln.

Dementsprechend wird unter E-Cyclase-Aktivität die in einer bestimmten Zeit durch das Protein E-Cyclase umgesetzte Menge Lycopin bzw. gebildete Menge 8-Carotin verstanden.

Bei einer reduzierten E-Gyclase-AktivitätSsegenüber dem Wildtyp wird somit im Vergleich zum Wildtyp in einer bestimmten Zeit durch das Protein E-Cyclase die umgesetzte Menge Lycopin bzw. die gebildete Menge 8-Carotin reduziert.

Unter einer reduzierten E-Cyclase-Aktivität wird vorzugsweise die teilweise oder im wesentlichen vollständige, auf unterschiedliche zellbiologische Mechanismen beruhende Unterbindung oder Blockie- rung der Funktionalität einer E-Cyclase in einer pflanzlichen Zelle, Pflanze oder einem davon abgeleiteten Teil, Gewebe, Organ, Zellen oder Samen verstanden.

Die Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität in Pflanzen gegenüber dem Wildtyp kann beispielsweise durch Reduzierung der E-Cyclase-Pro- teinmenge, oder der E-Cyclase-mRNA-Menge in der Pflanze erfolgen.

Dementsprechend kann eine gegenüber dem Wildtyp reduzierte E-Cy- cläse-Akivität direkt bestimmt werden oder über die Bestimmung der E-Cyclase-Proteinmenge oder der E-Cyclase-mRNA-Menge der erfindungsgemäßen Pflanze im Vergleich zum Wildtyp erfolgen.

Eine Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität umfasst eine mengenmäßige Verringerung einer E-Cyclase bis hin zu einem im wesentlichen vollständigen Fehlen der E-Cyclase (d. h. fehlende Nachweisbarkeit von E-Cyclase-Aktivität oder fehlende immunologische Nachweisbar- keit der E-Cyclase). Vorzugsweise wird die E-Cyclase-Aktivität (bzw. die E-Cyclase-Proteinmenge oder die E-Cyclase-mRNA-Menge) in der Pflanze, besonders bevorzugt in Blüten im Vergleich zum Wild- typ um mindestens 5 %, weiter bevorzugt um mindestens 20 %, wei- ter bevorzugt um mindestens 50 %, weiter bevorzugt um 100 % redu- ziert. Insbesondere meint"Reduzierung"auch das vollständigen Fehlen der E-Cyclase-Aktivitaet (bzw. des E-Cyclase-Proteins oder der #-Cyclase-mRNA).

Die Bestimmung der #-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemä#en gene- tisch veränderten Pflanzen und in Wildtyp-bzw. Referenzpflanzen erfolgt vorzugsweise unter folgenden Bedingungen : Die E-Cyclase-Aktivität kann nach Fraser und Sandmann (Biochem.

Biophys. Res. Comm. 185 (1) (1992) 9-15) in vitro bestimmt werden, wenn zu einer bestimmten Menge an Pflanzenextrakt Kaliumphosphat als Puffer (ph 7.6), Lycopin als Substrat, Stromaprotein von Paprika, NADP+, NADPH und ATP zugegeben werden.

Die Bestimmung der E-Cyclase-Aktivität in erfindungsgemäßen gene- tisch veränderten Pflanzen und in Wildtyp-bzw. Referenzpflanzen erfolgt besonders bevorzugt nach Bouvier, d'Harlingue und Camara

(Molecular Analysis of carotenoid-syclase inhibition ; Arch.

Biochem. Biophys. 346 (1) (1997) 53-64) : Der in-vitro Assay wird in einem Volumen von 0.25 ml durchge- führt. Der Ansatz enthält 50 mM Kaliumphosphat (pH 7.6), unter- schiedliche Mengen an Pflanzenextrakt, 20 nM Lycopin, 0.25 mg an chromoplastidärem Stromaprotein aus Paprika, 0.2 mM NADP+, 0.2 mM NADPH und 1 mM ATP. NADP/NADPH und ATP werden in 0.01 ml Ethanol mit 1 mg Tween 80 unmittelbar vor der Zugabe zum Inkubations- medium gelöst. Nach einer Reaktionszeit von 60 Minuten bei 30C wird die Reaktion durch Zugabe von Chloroform/Methanol (2 : 1) beendet. Die in Chloroform extrahierten Reaktionsprodukte werden mittels HPLC analysiert.

Ein alternativer Assay mit radioaktivem Substrat ist beschrieben in Fraser und Sandmann (Biochem. Biophys. Res. Comm., 185 (1) (1992) 9-15). Eine-weitere analytische Methode ist beschrieben in Beyer, Kröncke und Nievelstein (On the mechanism of the'lycopene isomerase/cyclase reaction in Narcissus pseudonarcissus L. chro- mopast, ; J. Biol. Chem. 266 (26) (1991) 17072-17078).

Je nach Zusammenhang kann unter dem Begriff"Pflanze"die Aus- gangspflanze (Wildtyp) oder eine erfindungsgemäße, genetisch ver- änderte Pflanze oder beides verstanden werden.

Vorzugsweise und insbesondere in Fällen in denen die Pflanze oder der Wildtyp nicht eindeutig zuordenbar ist, wird unter"Wildtyp" für die Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität und die Erhöhung des Gehalts an Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen- und/oder Folgeprodukten eine Referenzpflanze verstanden.

Diese Referenzpflanze ist Tagetes erecta, Tagetes patula, Tagetes lucida, Tagetes pringlei, Tagetes palmeri, Tagetes minuta oder Tagetes campanulata, besonders bevorzugt Tagetes erecta.

Im erfindungsgemäßen Verfahren erfolgt die Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität durch Einbringen mindestens einer doppelsträn- gigen E-Cyclase Ribonukleinsäuresequenz, nachstehend auch E-Cy- clase-dsRNA genannt, oder einer deren Expression gewährleistenden Expressionskassette oder Expressionskassetten in Pflanzen.

Umfasst sind solche Verfahren, bei denen die S-Cyclase-dsRNA gegen ein E-Cyclase-Gen (also genomische DNA-Sequenzen wie die Promo- torsequenz) oder ein E-Cyclase-Transkript (also mRNA-Sequenzen) gerichtet ist.

Unter genetisch veränderten Pflanzen die, im Vergleich zum Wildtyp eine durch doppelsträngige E-Cyclase Ribonukleinsäuresequenzen verursachte reduzierte E-Cyclase-Aktivität aufweisen, wird erfindungsgemäß verstanden, dass die Reduzierung der £-cyclase Aktivität durch die Verwendung von doppelsträngigen E-Cyclase Ribonukleinsäuresequenzen erfolgt. Dieses Verfahren der Genregu- lation mittels doppelsträngiger RNA ("double-stranded RNA inter- ference", auch als dsRNA-Verfahren bezeichnet) ist an sich bekannt und beispielsweise in Matzke MA et al. (2000) Plant Mol Biol 43 : 401-415 ; Fire A. et al (1998) Nature 391 : 806-811 ; WO 99/32619 ; WO 99/53050 ; WO 00/68374 ; WO 00/44914 ; WO 00/44895 ; WO 00/49035 oder WO 00/63364 beschrieben. Auf die in den angege- benen Zitaten beschriebenen Verfahren und Methoden wird hiermit ausdrücklich Bezug genommen. <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <P>Unter NDoppelsträngiger Ribonukleinsäresequenz"wird erfindungs- gemäß eine oder mehr Ribonukleinsäuresequenzen, die aufgrund komplementärer Sequenzen theoretisch, beispielsweise gemäß den Basenpaarregeln von Watson und Crick und/oder faktisch, bei- spielsweise aufgrund von Hybridisierungsexperimenten, in vitro und/oder in vivo in der Lage sind, doppelsträngige RNA-Strukturen auszubilden.

Dem Fachmann ist bewußt, dass die Ausbildung von doppelsträngigen RNA-Strukturen, einen Gleichgewichtszustand darstellt. Bevorzugt ist das Verhältnis von doppelsträngigen Molekülen zu entsprechen- den dissozierten Formen mindestens 1 zu 10, bevorzugt 1 : 1, beson- ders bevorzugt 5 : 1, am meisten bevorzugt 10 : 1.

Unter einer doppelsträngigen E-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenz oder auch E-Cyclase-dsRNA wird vorzugsweise ein RNA-Molekül verstanden, das einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen t-Cyclase- Transkripts identisch ist und/oder b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen E-Cyclase- Promotor-Sequenz identisch ist.

Im erfindungsgemäßen Verfahren bringt man daher zur Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität bevorzugt in die Pflanze eine RNA ein, die einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die

a) mit mindestens einem Teil des'-Pflanze eigenen £-cyclase Transkripts identisch ist und/oder b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen E-Cyclase- Promotor-Sequenz identisch ist.

Unter dem Begriff"E-Cyclase-Transkript"wird der transkripierte Teil eines E-Cyclase-Gens verstanden, der neben der E-Cyclase kodierenden Sequenz beispielsweise auch nichtkodierende Sequen- zen, wie beispielsweise auch UTRs enthaelt.

Unter einer RNA, die"mit mindestens einem Teil der Pflanze eige- nen E-Cyclase-Promotor-Sequenz identisch ist", ist vorzugsweise gemeint, dass die RNA-Sequenz mit mindestens einem Teil des theo- retischen Transkriptes der E-Cyclase-Promotor-Sequenz, also der entsprechenden RNA-Sequenz, identisch ist.

Unter einem Teil"des Pflanze eigenen E-Cyclase-Transkripts bzw. der Pflanze eigenen E-Cyclase-Promotor-Sequenz werden Teil- sequenzen verstanden, die von wenigen Basenpaaren-bis hin zu vollstaendigen Sequenzen des Transkripts bzw. der Promotorsequenz reichen können. Die optimale Länge der Teilsequenzen kann der Fachmann durch Routineversuche leicht ermitteln.

In der Regel beträgt die Länge der Teilsequenzen mindestens 10 Basen und höchstens 2 kb, bevorzugt mindestens 25 Basen und höch- stens 1,5 kb, besonders bevorzugt mindestens 50 Basen und höch- stens 600 Basen, ganz besonders bevorzugt mindestens 100 Basen und höchstens 500, am meisten bevorzugt mindestens 200 Basen oder mindestens 300 Basen und höchstens 400 Basen.

Vorzugsweise werden die Teilsequenzen so ausgesucht, dass eine möglichst hohe Spezifität erreicht wird und nicht Aktivitäten anderer Enzyme reduziert werden, deren Verminderung nicht er- wünscht ist. Es ist daher vorteilhaft für die Teilsequenzen der E-Cyclase-dsRNA Teile des e-Cyclase Transkripts und/oder Teil- sequenzen der E-Cyclase-Promotor-Sequenzen zu wählen, die nicht in anderen Sequenzen auftreten.

In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält daher die E-Cyclase-dsRNA eine Sequenz, die mit einem Teil der Pflanze eige- nen E-Cyclase-Transkripts identisch ist und das 55-Ende oder das 3-Ende der Pflanze eigenen Nukleinsäure, codierend eine E-Cyclase enthält. Insbesondere sind nichttranslatierte Bereiche im 5 oder 3 des Transkriptes geeignet, selektive Doppel-Strang-Strukturen herzustellen.

Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bezieht sich auf doppel- strängige RNA-Moleküle (dsRNA-Moleküle), die bei Einbringen in einen pflanzlichen Organismus (oder eine davon abgeleitete Zelle, Gewebe, Organ oder Vermehrungsmaterial) die Verminderung einer E-Cyclase bewirken.

Ein doppelsträngiges RNA-Molekül zur Reduzierung der Expression einer E-Cyclase (E-Cyclase-dsRNA) umfasst dabei bevorzugt a) einen"sense"-RNA-Strang umfassend mindestens eine Ribo- nukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu minde- stens einem Teil eines"sense"-RNA-E-Cyclase Transkriptes, und b) einen"antisense"-RNA-Strang, der zu dem RNA-"sense"-Strang unter a) im wesentlichen, bevorzugt vollständig, komplementä- ren ist.

In Bezug auf die dsRNA-Moleküle wird unter E-Cyclase-Nuklein- säuresequenz, bzw. das entsprechende Trankript bevorzugt die Sequenz gemäß SEQ. ID. NO. 4 oder ein Teil derselben verstanden.

"Im wesentlichen identisch"meint, dass die dsRNA Sequenz auch Insertionen, Deletionen sowie einzelne Punktmutationen im Ver- gleich zu der E-Cyclase Zielsequenz aufweisen kann und dennoch eine effizient Verminderung der Expression bewirkt. Bevorzugt be- trägt die Homologie mindestens 75 %, bevorzugt mindestens 80 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 90 % am meisten bevorzugt 100 % zwischen dem"sense"-Strang einer inhibitorischen dsRNA und mindestens einem Teil des"sense"-RNA-Transkriptes eines E-Cyclase-Gens, bzw. zwischen dem"antisense"-Strang dem komple- mentären Strang eines E-Cyclase-Gens.

Eine 100 % ige Sequenzidentität zwischen dsRNA und einem E-Cyclase Gentranskript ist nicht zwingend erforderlich, um eine effiziente Verminderung der E-Cyclase Expression zu bewirken. Demzufolge besteht der Vorteil, dass das Verfahren tolerant ist gegenüber Sequenzabweichungen, wie sie infolge genetischer Mutationen, Polymorphismen oder evolutionärer Divergenzen vorliegen können.

So ist es beispielsweise möglich mit der dsRNA, die ausgehend von der E-Cyclase Sequenz des einen Organismus generiert wurde, die E-Cyclase Expression in einem anderen Organismus zu unterdrücken.

Zu diesem Zweck umfasst die dsRNA bevorzugt Sequenzbereiche von E-Cyclase-Gentranskripten, die konservierten Bereichen entspre- chen. Besagte konservierte Bereiche können aus Sequenzvergleichen leicht abgeleitet werden.

Alternativ, kann eine"im wesentlichen idntische"dsRNA auch als Nukleinsäuresequenz definiert werden, die befähigt ist, mit einem Teil eines E-Cyclase Gentranskriptes zu hybridisieren beispiels- weise in 400 mM NaC1, 40 mM PIPES pH 6,4, 1 mM EDTA bei 50°C oder 70°C für 12 bis 16 h).

"Im wesentlichen komplementär"meint, dass der"antisense"-RNA- Strang auch Insertionen, Deletionen sowie einzelne Punktmutatio- nen im Vergleich zu dem Komplement des"sense"-RNA-Stranges auf- weisen kann. Bevorzugt beträgt die Homologie mindestens 80 %, bevorzugt mindestens 90 %, ganz besonders bevorzugt mindestens 95 %, am meisten bevorzugt 100% zwischen dem"antisense"-RNA- Strang und dem Komplement des"sense"-RNA-Stranges.

Zur Transformation der Pflanze mit einer E-Cyclase-dsRNA wird bevorzugt ein Nukleinsäurekonstrukt verwendet, das in die Pflanze eingebracht wird und das in der Pflanze in die e-Cyclase-dsRNA transkripiert wird.

Daher betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Nukleinsäure- konstrukt, transkripierbar in a) einen"sense"-RNA-Strang umfassend mindestens eine Ribo- nukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu minde- stens einem Teil des"sense"-RNA-e-Cyclase Transkriptes, und b) einen"antisense"-RNA-Strang, der zu dem RNA-sense-Strang unter a) im wesentlichen-bevorzugt vollständig-komplemen- tär ist.

Diese Nukleinsäurekonstrukte werden im folgenden auch Expres- sionskasetten oder Expressionsvektoren genannt.

In einer weiteren Ausführungsform umfaßt die F--Cyclase-dsRNA a) einen"sense"-RNA-Strang umfassend mindestens eine Ribo- nukleotidsequenz, die im wesentlichen identisch ist zu minde- stens einem Teil des"sense"-RNA-Transkriptes des Promotor- bereichs eines e-Cyclase-Gens, und b) einen"antisense"-RNA-Strang, der zu dem RNA-"sense"-Strang unter a) im wesentlichen-bevorzugt vollständig-komplemen- tären ist.

Vorzugsweise wird unter dem Promoterbereich einer E-Cyclase eine Sequenz gemäß SEQ. ID. NO. 13 oder ein Teil der selben verstan- den.

Das entsprechende, bevorzugt zur Transformation der Pflanzen zu verwendende, Nukleinsäurekonstrukt, umfasst a) einen"sense"-DNA-Strang der im wesentlichen identisch ist zu mindestens einem Teil des Promotorbereichs eines E-Cyclase- Gens, und. b) einen"antisense"-DNA-Strang, der zu dem DNA-"sense"-Strang unter a) im wesentlichen-bevorzugt vollständig-komplemen- tär ist.

Zur Herstellung der e-Cyclase-dsRNA-Sequenzen und insbesondere deren Expressionskasetten zur Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität werden, insbesondere für Tagetes erecta, besonders bevorzugt die folgenden Teil-Sequenzen verwendet : SEQ. ID. NO. 6 : Sense-Fragment der 5terminalen Region der e-Cyclase SEQ. ID. No. 7 : Antisense-Fragment der 5terminalen Region der S-Cyclase SEQ. ID. No. 8 : Sense-Fragment der 3terminalen Region der e-Cyclase SEQ. ID. No. 9 : Antisense-Fragment der 3terminalen Region der E-Cyclase SEQ. ID. No. 13 : Sense-Fragment des £-Cyclase-Promotors SEQ. ID. No. 14 : Antisense-Fragment des e-Cyclase-Promotors Die dsRNA kann aus einem oder mehr Strängen von Polyribonukleoti- den bestehen. Natürlich können, um den gleichen Zweck zu errei- chen, auch mehrere individuelle dsRNA Moleküle, die jeweils einen der oben definierten Ribonukleotidsequenzabschnitte umfassen, in die Zelle oder den Organismus eingebracht werden.

Die doppelsträngige dsRNA-Struktur kann ausgehend von zwei komplementären, separaten RNA-Strängen oder-bevorzugt-aus- gehend von einem einzelnen, selbstkomplementären RNA-Strang gebildet werden. In diesem Fall sind senset-RNA-strang und

"antisense"-RNA-Strang bevorzugt kovalent in Form eines inver- tierten"Repeats"miteinander verbunden.

Wie z. B. in WO 99/53050 beschrieben, kann die dsRNA auch eine Haarnadelstruktur umfassen, indem"sense"-und"antisense"-Strang durch eine verbindende Sequenz ("Linker" ; beispielsweise ein Intron) verbunden werden. Die selbstkomplementären dsRNA-Struk- turen sind bevorzugt, da sie lediglich die Expression einer RNA- Sequenz erfordern und die komplementären RNA-Stränge stets in einem äquimolaren Verhältnis umfassen. Bevorzugt ist die verbin- dende Sequenz ein Intron (z. B. ein Intron des ST-LS1 Gens aus Kartoffel ; Vancanneyt GF, et al. (1990) Mol Gen Genet 220 (2) : 245-250).

Die Nukleinsäuresequenz kodierend für eine dsRNA kann weitere Elemente beinhalten, wie beispielsweise Transkriptionstermina- tionssignale oder Polyadenylierungssignale.

Ist die dsRNA jedoch gegen die Promotorsequenz einer E-Cyclase gerichtet, so umfaßt sie bevorzugt keine Transkriptionstermina- tionssignale oder Polyadenylierungssignale. Dies ermöglicht eine Retention der dsRNA im Nukleus der Zelle und verhindert eine Ver- teilung der dsRNA in der gesamten Pflanze"Spreading").

Sollen die zwei Stränge der dsRNA in einer Zelle oder Pflanze zu- sammengebracht werden, so kann dies beispielhaft auf folgende Art geschehen : a) Transformation der Zelle oder Pflanze mit einem Vektor, der beide Expressionskassetten umfasst, b) Kotransformation der Zelle oder Pflanze mit zwei Vektoren, wobei der eine die Expressionskassetten mit dem "sense"-Strang, der andere die Expressionskassetten mit dem "antisense"-Strang umfasst. c) Kreuzung von zwei individuellen Pflanzenlinien, wobei die eine die Expressionskassetten mit dem"sense"-Strang, die andere die Expressionskassetten mit dem"antisense"-Strang umfasst.

Die Bildung der RNA Duplex kann entweder außerhalb der Zelle oder innerhalb derselben initiiert werden.

Die dsRNA kann entweder in vivo oder in vitro synthetisiert wer- den. Dazu kann eine DNA-Sequenz kodierend für eine dsRNA in eine Expressionskassette unter Kontrolle mindestens eines genetischen

Kontrollelementes (wie beispielsweise einem Promotor) gebracht werden. Eine Polyadenylierung ist nicht erforderlich, ebenso müssen keine Elemente zur Initiierung einer Translation vorhanden sein. Bevorzugt ist die Expressionskassette für die MP-dsRNA auf dem Transformationskonstrukt oder dem Transformationsvektor ent- halten.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden genetisch veränderte Pflanzen verwendet, die in Blüten die geringste Expressionsrate einer £-Cyclase aufweisen.

Dies wird bevorzugt dadurch erreicht, dass die Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität blütenspezifisch, besonders bevorzugt blüten- blattspezifisch erfolgt.

In der vorstehend beschriebenen, besonders bevorzugten Aus- führungsform wird dies dadurch erreicht, dass die Transkription. der E-Cyclase-dsRNA-Sequenzen unter Kontrolle eines blütenspezifi- schen Promotors oder noch bevorzugter unter Kontrolle eines blü- tenblattspezifischen Promotors erfolgt.

In einer besonders bevorzugten-Auführungsform erfolgt daher die Expression der dsRNA ausgehend von einem Expressionskonstrukt unter funktioneller Kontrolle eines blütenspezifischen Promotors, besonders bevorzugt unter der Kontrolle des Promotors beschrieben durch SEQ. ID. NO. 10 oder eines funktionell äquivalenten Teils desselben.

Die Expressionskassetten kodierend für den"antisense"-und/oder den"sense"-Strang einer e-Cyclase-dsRNA oder für den selbstkom- plementären-Strang der dsRNA, werden dazu bevorzugt in einen Transformationsvektor insertiert und mit den unten beschriebenen Verfahren in die pflanzliche Zelle eingebracht. Für das erfin- dungsgemäße Verfahren ist eine stabile Insertion in das Genom vorteilhaft.

Die dsRNA kann in einer Menge eingeführt werden, die zumindest eine Kopie pro Zelle ermöglicht. Höhere Mengen (z. B. mindestens 5,10, 100,500 oder 1000 Kopien pro Zelle) können ggf. eine effizienter Verminderung bewirken.

Die Methoden der dsRNA, der Kosuppression mittels sense-RNA und der"VIGS" ("virus induced gene silencing") werden auch als "post-transcriptional gene silencing" (PTGS) oder transcriptional gene silencing" (TGS) bezeichnet.

In einer bevorzugten Ausführungsform des. ! » erfindungsgemäßen Ver- fahrens verwendet man als Pflanze eine Pflanze, ausgewählt aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Canna- baceae, Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassicaceae, Cucurbitaceae, Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gen- tianaceae, Geraniaceae, Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Asteraceae, Liliaceae, Amaryllida- ceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae, Illiaceae oder Lamiaceae.

Besonders bevorzugt verwendet man als Pflanze eine Pflanze, aus- gewählt aus den Pflanzengattungen Marigold, Tagetes, Acacia, Aco- nituim, Adonis, Arnica, Aquilegia, Aster, Astragalus, Bignonia, Calendula, Caltha, Campanula, Canna, Centaurea, Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Crocus, Curcurbita, Cytisus, Delonia, Delphinium, Dianthus, Dimorphotheca, Doronicum, Eschscholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genista, Gentiana, Geranium, Gerbera, Geum, Grevilla, Helenium, Helianthus, Hepatica, Heracleum, Hibiscus, Heliopsis, Hypericum, Hypochoeris, Impatiens, Iris, Jacaranda, Kerria, Laburnum, Lathy- rus, Leontodon, Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysimachia, Maratia, Medicago, Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis, Phyteuma, Potentilla, Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa, Rudbeckia, Senecio, Silene, Silphium, Sinapsis, Sorbus, Spartium, Tecoma, Torenia, Trago- pogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago, Ulex, Viola oder Zinnia verwendet.

Ganz besonders bevorzugt verwendet man als Pflanze eine Pflanze, ausgewählt aus den Pflanzenarten Marigold, Tagetes erecta oder Tagetes patula.

Im erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folge- produkten wird vorzugsweise dem Kultivierungsschritt der gene- tisch veränderten Pflanzen, im folgenden auch transgene Pflanzen bezeichnet, ein Ernten der Pflanzen und ein Isolieren von Zea- xanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten aus der Pflanze, besonders bevorzugt aus den Blü- tenblättern der Pflanzen angeschlossen.

Die transgenen Pflanzen werden in an sich bekannter Weise auf Nährböden gezogen und entsprechend geerntet.

Die Isolierung von Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten aus den geernteten Blütenblät- tern erfolgt'in an sich bekannter Weise, beispielsweise durch- Trocknung und anschließender Extraktion und gegebenenfalls weite-

rer chemischer oder physikalischer"Reinigungsprozesse, wie beispielsweise Fällungsmethoden, Kristallographie, thermische Trennverfahren, wie Rektifizierverfahren oder physikalische Trennverfahren, wie beispielsweise Chromatographie. Die Isolie- rung von Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen- und/oder Folgeprodukten aus den Blütenblättern erfolgt beispiels- weise bevorzugt durch organische Lösungsmittel wie Aceton, Hexan, Ether oder tert.-Methylbutylether.

Weitere Isolierverfahren von Ketocarotinoiden, insbesondere aus Blütenblättern, sind beispielsweise in Egger und Kleinig (Phyto- chemistry (1967) 6,437-440) und Egger (Phytochemistry (1965) 4, 609-618) beschrieben.

Vorzugsweise-sind die biosynthetischen Zwischen-und/oder Folge- prödukten von Zeaxanthin ausgewählt aus der Gruppe Lycopin, ß-Carotin, Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechi- nenon, 3'-Hydroxyechinenon, Adonirubin und Adonixanthin, Viola- xanthin, Antheraxanthin, Neoxanthin, Capsorubin, Capsanthin.

Unter biosynthetischen Zwischenprodukten von Zeaxanthin werden-.

Carotinoide verstanden, die im Biosyntheseschema auf dem bioche- mischen Weg zu Zeaxanthin liegen. Vorzugsweise sind diese Zwi- schenprodukte Lycopin und/oder ß-Carotin.

Unter biosynthetischen Folgeprodukten von Zeaxanthin werden Carotinoide verstanden, die im Biosyntheseschema von Zeaxanthin ableiten, wie beispielsweise Antheraxanthin, Violaxanthin und Neoxanthin. Unter biosynthetischen Folgeprodukten von Zeaxanthin werden aber auch insbesondere solche Carotinoide verstanden, die sich beispielsweise durch Einbringen weiterer enzymatischer Aktivitäten in die Pflanze biosynthetisch von Zeaxanthin und des- sen Zwischenprodukten ableiten lassen.

Beispielsweise kann durch Verursachung einer Ketolase-Aktivität in genetisch veränderten Pflanzen, beispielsweise durch Einbrin- gen von Nukleinsäuren kodierend eine Ketolase in eine Ausgangs- pflanzen, die genetisch veränderte Pflanze in die Lage versetzt werden, ausgehend von Carotinoiden des ß-Carotinoid-Weges, wie beispielsweise ß-Carotin oder Zeaxanthin, Ketocarotinoide wie beispielsweise Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxy- echinenon, 3'-Hydroxyechinenon, Adonirubin oder Adonixanthin her- zustellen.

Unter biosynthetischen Folgeprodukten von Zeaxanthin werden daher auch insbesondere Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon, 3'-Hydroxyechinenon, Adonirubin oder Adoni- xanthin verstanden.

Ein besonders bevorzugtes Folgeprodukt von Zeaxanthin ist Astaxanthin.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zur Herstellung von genetisch veränderten Pflanzen, dadurch gekenn- zeichnet, dass man Expressionskassetten, enthaltend ein vorste- hend beschriebenes Nukleinsäurekonstrukt in eine Ausgangspflanze einführt.

Die Expressionskassetten beinhalten Regulationssignale, also regulative Nukleinsäuresequenzen, welche die Expression der kodierenden Sequenz in der Wirtszelle steuern. Gemäß einer bevor- zugten Ausführungsform umfasst eine Expressionskassette stromauf- wärts, d. h. am 5'-Ende der kodierenden Sequenz, einen Promotor und stromabwärts, d. h. am 3'-Ende, ein Polyadenylierungssignal und gegebenenfalls weitere regulatorische Elemente, welche mit- der dazwischenliegenden kodierenden Sequenz für mindestens eines der vorstehend beschriebenen Gene operativ verknüpft sind. Unter einer operativen Verknüpfung versteht man die sequenzielle Anord- nung von Promotor, kodierender Sequenz, Terminator und ggf. wei- terer regulativer Elemente derart, dass jedes der regulativen Elemente seine Funktion bei der Expression der kodierenden Sequenz bestimmungsgemäß erfüllen kann.

Im folgenden werden beispielhaft die bevorzugten Nukleinsäurekon- strukte, Expressionskassetten und Vektoren für Pflanzen und Ver- fahren zur Herstellung von transgenen Pflanzen, sowie die trans- genen Pflanzen selbst beschrieben.

Die zur operativen Verknüpfung bevorzugten aber nicht darauf beschränkten Sequenzen sind Targeting-Sequenzen zur Gewährlei- stung der subzellulären Lokalisation im Apoplasten, in der Vaku- ole, in Plastiden, im Mitochondrium, im Endoplasmatischen Retiku- lum (ER), im Zellkern, in Ölkörperchen oder anderen Kompartimen- ten und Translationsverstärker wie die 5'-Führungssequenz aus dem Tabak-Mosaik-Virus (Gallie et al., Nucl. Acids Res. 15 (1987), 8693-8711).

Als Promotoren der Expressionskassette ist grundsätzlich jeder Promotor geeignet, der die Expression von Fremdgenen in Pflanzen steuern kann.

"Konstitutiver"Promotor meint solche Promotoren, die eine Ex- pression in zahlreichen, bevorzugt allen, Geweben über einen grö- ßeren Zeitraum der Pflanzenentwicklung, bevorzugt zu allen Zeit- punkten der Pflanzenentwicklung, gewährleisten.

Vorzugsweise verwendet man insbesondere einen pflanzlichen Pro- motor oder einen Promotor, der einem Pflanzenvirus entstammt.

Insbesondere bevorzugt ist der Promotor des 35S-Transkriptes des CaMV Blumenkohlmosaikvirus (Franck et al. (1980) Cell 21 : 285-294 ; Odell et al. (1985) Nature 313 : 810-812 ; Shewmaker et al. (1985) Virology 140 : 281-288 ; Gardner et al. (1986) Plant Mol Biol 6 : 221-228) oder der 19S CaMV Promotor (US 5,352, 605 ; WO 84/02913 ; Benfey et al. (1989) EMBO J 8 : 2195-2202).

Ein weiterer geeigneter konstitutiver Promotor ist der pds Promo- ter (Pecker et al. (1992) Proc. Natl. Acad. Sci USA 89 : 4962-4966) oder der"Rubisco small subunit (SSU)"-Promotor (US 4,962, 028), der LeguminB-Promotor (GenBank Acc.-Nr. X03677), der Promotor der Nopalinsynthase aus Agrobacterium, der TR-Dop- pelpromotor, der OCS (Octopin Synthase) Promotor aus Agrobacte- rium, der Ubiquitin Promotor (Holtorf S et al. (1995) Plant Mol Biol 29 : 637-649), den Ubiquitin 1 Promotor (Christensen etal.

(1992) Plant Mol Biol 18 : 675-689 ; Bruce et al. (1989) Proc Natl Acad Sci USA 86 : 9692-9696), den Smas Promotor, den Cinnamylalko- holdehydrogenase-Promotör (US 5,683, 439), die Promotoren der va- kuolärer ATPase Untereinheiten oder der Promotor eines prolinrei- chen Proteins aus Weizen (WO 91/13991), der Pnit-Promoter (Y07648. L, Hillebrand et al. (1998), Plant. Mol. Biol. 36,89-99, Hillebrand et al. (1996), Gene, 170,197-200) sowie weitere Promotoren von Genen, deren konstitutive Expression in Pflanzen dem Fachmann-bekannt ist.

Die Expressionskassetten können auch einen chemisch induzier- baren Promotor enthalten (Übersichtsartikel : Gatz et al. (1997) Annu Rev Plant Physiol Plant Mol Biol 48 : 89-108), durch den die Expression des Ketolase-Gens in der Pflanze zu einem bestimmten Zeitpunkt gesteuert werden kann. Derartige Promotoren, wie z. B. der PRP1 Promotor (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22 : 361-366), durch Salicylsäure induzierbarer Promotor (WO 95/19443), ein durch Benzolsulfonamid-induzierbarer Promotor (EP 0 388 186), ein durch Tetrazyklin-induzierbarer Promotor (Gatz et al.

(1992) Plant J 2 : 397-404), ein durch Abscisinsäure induzier- barer Promotor (EP 0 335 528) bzw. ein durch Ethanol-oder Cyclo- hexanon-induzierbarer Promotor (WO 93/21334) können ebenfalls verwendet werden.

Ferner sind Promotoren bevorzugt,., die durch biotischen oder abio- tischen Stress induziert werden wie beispielsweise der pathogen- induzierbare Promotor des PRPl-Gens (Ward et al. (1993) Plant Mol Biol 22 : 361-366), der hitzeinduzierbare hsp70-oder hsp80-Promo- ter aus Tomate (US 5,187, 267), der kälteinduzierare alpha-Amylase Promoter aus der Kartoffel (WO 96/12814), der licht-induzierbare PPDK Promotor oder der verwundungsinduzierte. pinII-Promoter (EP375091).

Pathogen-induzierbare Promotoren umfassen die von Genen, die infolge eines Pathogenbefalls induziert werden wie beispiels- weise Gene von PR-Proteinen, SAR-Proteinen, b-1, 3-Glucanase, Chitinase usw. (beispielsweise Redolfi et al. (1983) Neth J Plant Pathol 89 : 245-254 ; Uknes, et al. (1992) The Plant Cell 4 : 645-656 ; Van Loon (1985) Plant Mol Viral 4 : 111-116 ; Marineau et. al. (1987) Plant Mol Biol 9 : 335-342 ; Matton et al. (1987) Molecular Plant-Microbe Interactions 2 : 325-342 ; Somssich et al.

(1986) Proc Natl Acad Sci USA 83 : 2427-2430 ; Somssich et. al.

(1988) Mol Gen Genetics 2 : 93-98 ; Chen et al. (1996) Plant J 10 : 955-966 ; Zhang and Sing (1994) Proc Natl Acad Sci USA 91 : 2507-2511 ; Warner, et al. (1993) Plant J 3 : 191-201 ; Siebertz et al. (1989) Plant Cell 1 : 961-968 (1989).

Umfasst sind auch verwundungs-induzierbare Promotoren wie der des pinII Gens (Ryan (1990) Ann Rev Phytopath 28 : 425-449 ; Duan et al. (1996) Nat Biotech 14 : 494-498), des wunl und wun2-Gens (US 5,428, 148), des winl-und win2-Gens (Stanford et al. (1989) Mol Gen Genet 215 : 200-208), des Systemin (McGurl et al. (1992) Science 225 : 1570-1573), des WIPl-Gens (Rohmeier et al. (1993) Plant Mol Biol 22 : 783-792 ; Ekelkamp et al. (1993) FEBS Letters 323 : 73-76), des MPI-Gens (Corderok et al. (1994) The Plant J 6 (2) : 141-150) und dergleichen.

Weitere geeignete Promotoren sind beispielsweise Fruchtreifung- spezifische Promotoren, wie beispielsweise der Fruchtreifung- spezifische Promotor aus Tomate (WO 94/21794, EP 409 625). Ent- wicklungsabhängige Promotoren schließt zum Teil die Gewebespezi- fischen Promotoren ein, da die Ausbildung einzelner Gewebe natur- gemäß entwicklungsabhängig erfolgt.

Weiterhin sind insbesondere solche Promotoren bevorzugt, die die Expression in Geweben oder Pflanzenteilen sicherstellen, in denen beispielsweise die Biosynthese von Ketocarotinoiden bzw. dessen Vorstufen stattfindet. Bevorzugt sind beispielsweise Promotoren mit Spezifitäten für die Antheren, Ovarien, Petalen, Sepalen, Blüten, Blätter, Stengel und Wurzeln und Kombinationen hieraus.

Knollen-, Speicherwurzel-oder Wurzel-spezifische Promotoren sind beispielsweise der Patatin Promotor Klasse 1 (B33) oder der Promotor des Cathepsin D Inhibitors aus Kartoffel.

Blattspezifische Promotoren sind beispielsweise der Promotor der cytosolischen FBPase aus Kartoffel (WO 97/05900), der SSU Promotor (small subunit) der Rubisco (Ribulose-1, 5-bisphosphat- carboxylase) oder der ST-LSI Promotor aus Kartoffel (Stockhaus et al. (1989) EMBO. J 8 : 2445-2451).

Blütenspezifische Promotoren sind beispielsweise der Phytoen Syn- thase Promotor (WO 92/16635), der Promotor des P-rr Gens (WO 98/22593) oder besonders bevorzugt die modifizierte Version AP3P des blütenspezifischen Promoters AP3 aus Arabidopsis tha- liana (AL132971 : Nükleotidregion 9298-10200 ; Hill. et al. (1998) Development 125 : 1711-1721).

Antheren-spezifische Promotoren sind beispielsweise der 5126- Promotor (US 5,689, 049, US 5,689, 051), den glob-1 Promotor oder der g-Zein Promotor.

Weitere zur Expression in Pflanzen geeignete Promotoren sind be- schrieben in Rogers et al. (1987) Meth in Enzymol 153 : 253-277 ; Schardl et al. (1987) Gene 61 : 1-11 und Berger'et al. (1989) Proc Natl Acad Sci USA 86 : 8402-8406).

Alle in der vorliegenden Anmeldung beschriebenen Promotoren ermöglichen in der Regel die Expression der doppelsträngige E-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenzen in den erfindungsgemäßen Pflanzen.

Besonders bevorzugt im erfindungsgemäßen Verfahren und in den erfindungsgemäßen genetisch veränderten Pflanzen sind blüten- spezifische Promotoren.

Die Herstellung einer Expressionskassette erfolgt vorzugsweise durch Fusion eines geeigneten Promotors mit einer vorstehend beschriebenen, eine doppelsträngige E-Cyclase-Ribonukleinsäure- sequenz transkripierende, Nukleinsäuresequenz und vorzugsweise einer zwischen Promotor und Nukleinsäure-Sequenz inserierten Nukleinsäure, die für ein plastidenspezifisches Transitpep- tid kodiert, sowie einem Polyadenylierungssignal nach gängigen Rekombinations-und Klonierungstechniken, wie sie beispielsweise in T. Maniatis, E. F. Fritsch und J. Sambrook, Molecular Cloning : A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor, NY (1989) sowie in T. J. Silhavy, M. L. Berman und L. W. Enquist, Experiments with Gene Fusions, Cold Spring Har-

bor Laboratory, Cold Spring Harbotwi NY (1984) und in Ausubel, F. M. et al., Current Protocols in Molecular Biology, Greene Publishing Assoc. and Wiley-Interscience (1987) beschrieben sind.

Die vorzugsweise insertierte Nukleinsäuren kodierend ein plasti- däres Transitpeptid, gewährleisten die Lokalisation in Plastiden und insbesondere in Chromoplasten.

Insbesondere bevorzugt ist das Transitpeptid, das von der plasti- dären Nicotiana tabacum Transketolase oder einem anderen Transit- peptid (z. B. dem Transitpeptid der kleinen Untereinheit der Rubi- sco (rbcS) oder der Ferredoxin NADP Oxidoreduktase als auch der Isopentenylpyrophosphat Isomerase-2) oder dessen funktionellem Äquivalent abgeleitet ist.

Besonders bevorzugt sind Nukleinsäure-Sequenzen von drei Kassetten des Pl'astiden-Transitpeptids der plastidären Trans- ketolase aus Tabak in drei Leserastern als KpnI/BamHI'Fragmente mit einem ATG-Kodon in der NcoI Schnittstelle : pTP09 <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> KpnI_GGTACCATGGCGTCTTCTTCTTCTCTCACTCTCTCTCAAGCTATCCTCTCTCGTT CTGTC CCTCGCCATGGCTCTGCCTCTTCTTCTCAACTTTCCCCTTCTTCTCTCACTTTTTCCGGC CTTAA ATCCAATCCCAATATCACCACCTCCCGCCGCCGTACTCCTTCCTCCGCCGCCGCCGCCGC CGTCG TAAGGTCACCGGCGATTCGTGCCTCAGCTGCAACCGAAACCATAGAGAAAACTGAGACTG CGGGA <BR> <BR> <BR> TCC_BamHI<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> pTPlO<BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> KpnI_GGTACCATGGCGTCTTCTTCTTCTCTCACTCTCTCTCAAGCTATCCTCTCTCGTT CTGTC CCTCGCCATGGCTCTGCCTCTTCTTCTCAACTTTCCCCTTCTTCTCTCACTTTTTCCGGC CTTAA ATCCAATCCCAATATCACCACCTCCCGCCGCCGTACTCCTTCCTCCGCCGCCGCCGCCGC CGTCG TAAGGTCACCGGCGATTCGTGCCTCAGCTGCAACCGAAACCATAGAGAAAACTGAGACTG CGCTG GATCC_BamHI pTPll <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> <BR> KpnI GGTACCATGGCGTCTTCTTCTTCTCTCACTCTCTCTCAAGCTATCCTCTCTCGTTCTGTC CCTCGCCATGGCTCTGCCTCTTCTTCTCAACTTTCCCCTTCTTCTCTCACTTTTTCCGGC CTTAA ATCCAATCCCAATATCACCACCTCCCGCCGCCGTACTCCTTCCTCCGCCGCCGCCGCCGC CGTCG TAAGGTCACCGGCGATTCGTGCCTCAGCTGCAACCGAAACCATAGAGAAAACTGAGACTG CGGGG ATCCBamHI Weitere Beispiele für ein plastidäres Transitpeptid sind das Transitpeptid der plastidären Isopentenyl-pyrophosphat Iso- merase-2 (IPP-2) aus Arabidopsis thaliana und das Transitpep- tid der kleinen Untereinheit der Ribulosebisphosphat Carboxylase (rbcS) aus Erbse (Guerineau, F, Woolston, S, Brooks, L, Mulli- neaux, P (1988) An expression cassettte for targeting foreign proteins into the chloroplstas. Nucl. Acids res. 16 : 11380).

Die erfindungsgemäßen Nukleinsäuren können synthetisch herge- stellt oder natürlich gewonnen sein oder eine Mischung aus syn- thetischen und natürlichen Nukleinsäure-Bestandteilen enthalten, sowie aus verschiedenen heterologen Genabschnitten verschiedener Organismen bestehen.

Beispiele für einen Terminator sind der 35S-Terminator (Guerineau et al. (1988) Nucl Acids Res. 16 : 11380), der nos Terminator (Depicker A, Stachel S, Dhaese P, Zambryski P, Goodman HM. Nopa- line synthase : transcript~mapping and DNA sequence. J Mol Appl Genet. 1982 ; 1 (6) : 561-73) oder der ocs Terminator (Gielen, J, devBeückel. eer, M, Seurinck, J, Debroek, H, de Greve, H, Lem- mers, M, van Montagu, M, Schell, J (1984) The complete sequence of the TL-DNA of the Agrobacterium tumefaciens plasmid pTiAch5.

EMBO J. 3 : 835-846).

Ferner können Manipulationen, die passende RestriktionsschKitt- stellen bereitstellen oder die überflüssige DNA oder Restrik- tionsschnittstellen entfernen, eingesetzt werden. Wo Insertionen, Deletionen oder Substitutionen wie z. B. Transitionen und Trans- versionen in Frage kommen, können in vitro-Mutagenese,"primerre- pair", Restriktion oder Ligation verwendet werden.

Bei geeigneten Manipulationen, wie z. B. Restriktion,"chewing- back"oder Auffüllen von Überhängen für"bluntends", können komplementäre Enden der Fragmente für die Ligation zur Verfügung gestellt werden.

Bevorzugte Polyadenylierungssignale sind pflanzliche Polyadeny- lierungssignale, vorzugsweise solche, die im wesentlichen T-DNA- Polyadenylierungssignale aus Agrobacterium tumefaciens, ins- besondere des Gens 3 der T-DNA (Octopin Synthase) des Ti-Plasmids pTiACH5 entsprechen (Gielen et al., EMBO J. 3 (1984), 835 ff) oder funktionelle Äquivalente.

Die Übertragung von Nukleinsäuresequenzen in das Genom einer Pflanze wird als Transformation bezeichnet.

Dazu können an sich bekannte Methoden zur Transformation und Regeneration von Pflanzen aus Pflanzengeweben oder Pflanzenzellen zur transienten oder stabilen Transformation genutzt werden.

Geeignete Methoden zur Transformation von Pflanzen sind die Pro- toplastentransformation durch Polyethylenglykol-induzierte DNA- Aufnahme, das biolistische Verfahren mit der Genkanone-die so- genannte particle bombardment Methode, die Elektroporation, die Inkubation trockener Embryonen in DNA-haltiger Lösung, die Mikro- injektion und der, vorstehend beschriebene, durch Agrobacterium vermittelte Gentransfer. Die genannten Verfahren sind beispiels- weise in B. Jenes et al., Techniques for Gene Transfer, in : Transgenic Plants, Vol. 1, Engineering and Utilization, herausge- geben von S. D. Kung und R. Wu, Academic Press (1993), 128-143 sowie in Potrykus, Annu. Rev. Plant Physiol. Plant Molec. Biol.

42 (1991), 205-225) beschrieben.

Vorzugsweise wird das, zu exprimierende Konstrukt in einen Vektor kloniert, der geeignet ist, Agrobacterium tumefaciens zu trans- formieren, beispielsweise pBinl9 (Bevan et al., Nucl : Acids Res.

12 (1984), 8711)'oder besonders bevorzugt pSUN2, pSUN3, pSUN4 oder pSUN5 (WO 02/00900).

Mit einer Expressionskassette transformierte Agrobakterien können in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen verwendet wer- den, z. B. indem verwundete Blätter oder Blattstücke in einer Agrobakterienlösung gebadet und anschließend in geeigneten Medien kultiviert werden.

Zur bevorzugten Herstellung von genetisch veränderten Pflanzen, im folgenden auch transgene Pflanzen bezeichnet, wird die fusio- nierte Expressionskassette in einen Vektor, beispielsweise pBinl9 oder insbesondere pSUN5 kloniert, der geeignet ist, Agrobacterium tumefaciens zu transformieren.

Mit einem solchen Vektor transformierte Agrobakterien können dann in bekannter Weise zur Transformation von Pflanzen, insbesondere von Kulturpflanzen verwendet werden, indem beispielsweise verwun- dete Blätter oder Blattstücke in einer Agrobakterienlösung geba- det und anschließend in geeigneten Medien kultiviert werden.

Die Transformation von Pflanzen durch Agrobakterien ist unter anderem bekannt aus F. F. White, Vectors for Gene Transfer in Hig- her Plants ; in Transgenic Plants, Vol. 1, Engineering and Utili- zation, herausgegeben von S. D. Kung und R. Wu, Academic Press, 1993, S. 15-38. Aus den transformierten Zellen der verwundeten Blätter bzw. Blattstücke können in bekannter Weise transgene Pflanzen regeneriert werden, die ein in die Expressionskassette integriertes Gen für die Expression einer Nukleinsäure kodierend eine Ketolase enthalten.

Zur Transformation einer Wirtspflanze mit"einer doppelsträngigen E-Cyclase-Ribonukleinsäuresequenz wird eine Expressionskassette als Insertion in einen rekombinanten Vektor eingebaut, dessen Vektor-DNA zusätzliche funktionelle Regulationssignale, bei- spielsweise Sequenzen für Replikation oder Integration enthält.

Geeignete Vektoren sind unter anderem in"Methods in Plant Mole- cular Biology and Biotechnology" (CRC Press), Kap. 6/7, S. 71-119 (1993) beschrieben.

Unter Verwendung der oben zitierten Rekombinations-und Klonie- rungstechniken können die Expressionskassetten in geeignete Vek- toren kloniert werden, die ihre Vermehrung, beispielsweise in E. coli, ermöglichen. Geeignete Klonierungsvektoren sind u. a. pJIT117 (Guerineau.. et. äl.. (1988) Nucl. Acids Res. 16 : 11380), pBR332, pUC-Serien, Ml3mp-Serien und pACYC184. Besonders geeignet sind binäre Vektoren, die sowohl in E. coli als auch in Agrobak- terien replizieren können.

Die Erfindung betrifft ferner die genetisch veränderten Pflanzen, die im Vergleich zum Wildtyp eine durch doppelsträngige, E-Cyclase- Ribonukleinsäuresequenzen verursachte reduzierte e-Cyclase-Akti- vität aufweisen.

Wie vorstehend erwähnt, enthält die genetisch veränderte Pflanze in einer bevorzugten Ausführungsform eine RNA, die einen Bereich mit Doppel-Strang-Struktur aufweist und in diesem Bereich eine Nukleinsäuresequenz enthält, die a) mit mindestens einem Teil des Pflanze eigenen E-Cyclase- Transkripts identisch ist und/oder b) mit mindestens einem Teil der Pflanze eigenen e-Cyclase- Promotor-Sequenz identisch ist.

Bevorzugte, genetisch veränderte Pflanze sind ausgewählt aus den Familien Ranunculaceae, Berberidaceae, Papaveraceae, Cannabaceae, Rosaceae, Fabaceae, Linaceae, Vitaceae, Brassiceae, Cucurbita- ceae, Primulaceae, Caryophyllaceae, Amaranthaceae, Gentianaceae, Geraniaceae, Caprifoliaceae, Oleaceae, Tropaeolaceae, Solanaceae, Scrophulariaceae, Asteraceae, Liliaceae, Amaryllidaceae, Poaceae, Orchidaceae, Malvaceae, Illiaceae oder Lamiaceae.

Besonders bevorzugte, genetisch veränderte Pflanzen sind ausge- wählt aus den Pflanzengattungen Marigold, Tagetes, Acacia, Aconi- tim, Adonis, Arnica, Aqulegia, Aster, Astragalus, Bignonia, Calendula, Caltha, Campanula, Canna, Centaurea, Cheiranthus, Chrysanthemum, Citrus, Crepis, Crocus, Curcurbita, Cytisus, Delo-

nia, Delphinium, Dianthus, Dimorphoteca,--Soronicum, Escholtzia, Forsythia, Fremontia, Gazania, Gelsemium, Genista, Gentiana, Geranium, Gerbera, Geum, Grevilla, Helenium, Helianthus, Hepa- tica, Heracleum, Hisbiscus, Heliopsis, Hyperricum, Hypochoeris, Impatiens, Iris, Jacaranda, Kerria, Laburnum, Lathyrus, Leon- todon, Lilium, Linum, Lotus, Lycopersicon, Lysimachia, Maratia, Medicago, Mimulus, Narcissus, Oenothera, Osmanthus, Petunia, Photinia, Physalis, Phyteuma, Potentilla, Pyracantha, Ranunculus, Rhododendron, Rosa, Rudbeckia, Senecio, Silene, Silphium, Sinap- sis, Sorbus, Spartium, Tecoma, Torenia, Tragopogon, Trollius, Tropaeolum, Tulipa, Tussilago, Ulex, Viola oder Zinnia.

Ganz besonders bevorzugte, genetisch veränderte Pflanze sind aus- gewählt aus den Pflanzengattungen Marigold, Tagetes errecta oder Tagetes patula.

Die transgenen Pflanzen, deren Vermehrungsgut, sowie deren Pflan- zenzellen, -gewebe oder-teile, insbesondere deren Blütenblätter sind ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Die genetisch veränderten Pflanzen können, wie vorstehend be-- schrieben, zur Herstellung von Zeaxanthin und/oder dessen bio- synthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten, insbesondere zur Herstellung von Lycopin, ß-Carotin, Astaxanthin, Canthaxanthin, Echinenon, 3-Hydroxyechinenon, 3'-Hydroxyechinenon, Adonirubin oder Adonixanthin und insbesondere zur Herstellung von Astaxanthin verwendet werden.

Die erfindungsgemäßen genetisch veränderten Pflanzen weisen im Vergleich zum Wildtyp einen erhöhten Gehalt mindestens eines Carotinoids auf, ausgewählt aus der Gruppe Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten.

Unter einem erhöhten Gehalt wird in diesem Fall auch ein verur- sachter Gehalt an Ketocarotinoiden, bzw. Astaxanthin verstanden.

Von Menschen und Tieren verzehrbare erfindungsgemäße, genetisch veränderte Pflanzen mit erhöhtem Gehalt an Zeaxanthin und/oder dessen biosynthetischen Zwischen-und/oder Folgeprodukten kön- nen auch beispielsweise direkt oder nach an sich bekannter Pro- zessierung als Nahrungsmittel oder Futtermittel oder als Futter- und Nahrungsergänzungsmittel verwendet werden. Ferner können die genetisch veränderten Pflanzen zur Herstellung von Carotinoid- haltigen Extrakten der Pflanzen und/oder zur Herstellung von Fut- ter-und Nahrungsergänzungsmitteln verwendet werden.

Die genetisch veränderten Pflanzenqkönnentauch als Zierpflanzen im Horticulture-Bereich verwendet werden.

Die Erfindung wird durch die nun folgenden Beispiele erläutert, ist aber nicht auf diese beschränkt : Allgemeine Experimentelle Bedingungen : Sequenzanalyse rekombinanter DNA Die Sequenzierung rekombinanter DNA-Moleküle erfolgte mit einem Laserfluoreszenz-DNA-Sequenzierer der Firma Licor (Vertrieb durch MWG Biotech, Ebersbach) nach der Methode von Sanger (Sanger et al., Proc. Natl. Acad. Sci. USA 74 (1977), 5463-5467).

Beispiel 1 :-Herstellung eines Klonierungsvektors zur Herstellung von doppelsträngigen E-Cyclase-Ribonukleinsäurese- quenz-Expressionskassetten für die blütenspezifischen Expression von Epsilon-cyclase dsRNAs in Tagetes erecta Die Expression von Inverted-Repeat Transkripten bestehend aus-.

Fragmenten der Epsilon-Cyclase in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version AP3P des blütenspezifischen Promoters AP3 aus Arabidopsis thaliana (AL132971 : Nukleotidregion 9298-10200 ; Hill et al. (1998) Development 125 : 1711-1721) Das Inverted-Repeat Transkript enthält jeweils ein Fragment in korrekter Orientierung (Sense-Fragment) und ein sequenzidenti- sches Fragment in entgegengesetzter Orientierung (Antisense-Frag- ment), die durch ein funktionelles Intron, das PIV2 Intron des ST-LH1 Genes aus Kartoffel (Vancanneyt G. et. al. (1990) Mol Gen Genet 220 : 245-50) mit einander verbunden sind.

Die cDNA, die für den AP3 Promoter (-902 bis +15) aus Arabidopsis thaliana kodiert, wurde mittels PCR unter Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethode aus Arabidopsis thaliana isoliert) und der Primer PR7 (SEQ ID No. 15) und PR10 (SEQ ID No. 18) her- gestellt.

Die PCR-Bedingungen waren die folgenden : Die PCR zur Amplifikation der DNA, die das AP3-Promoterfragment (-902 bis +15) kodiert, erfolgte in einem zu Reaktionsansatz, in dem enthalten war :

zu genomischer DNA aus A. thàltiana (1 : 100 verd hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs 0, 2 mM PR7 (SEQ ID No. 15) 0, 2 mM PR10 (SEQ ID No. 18) _ 5 µl 10X PCR-Puffer (Stratagene) _ 0, 25 F1 Pfu Polymerase (Stratagene) 28, 8 p1 Aq. Dest.

Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 94°C 2 Minuten 35X 94°C 1 Minute 50°C 1, Minute 72°C 1 Minute 1X 72°C 10 Minuten Das 922 Bp Amplifikat wurde unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR 2.1 (Invitrogen) -kloniert und das Plasmid pTAP3 erhalten. Sequenzierung des KlonskpTAP3 be- stätigte eine Sequenz, die sich lediglich in durch eine Invention (ein G in Position 9765 der Sequenz AL132971) und einen Basenau- stausch (ein G statt ein A in Position 9726 der Sequenz AL132971) von der publizierten AP3 Sequenz (AL132971, Nukleotidregion 9298-10200) unterscheidet (Position 33 : T statt G, Position 55 : T statt G). Diese Nukleotidunterschiede wurden in einem unabhän- gigen Amplifikationsexperiment reproduziert und repräsentie- ren somit die Nukleotidsequenz in der verwendeten Arabidopsis thaliana Pflanze.

Die modifizierte Version AP3P wurde mittels rekombinanter PCR unter Verwendung, des Plasmids pTAP3 hergestellt. Die Region 10200-9771 wurde mit den Primern PR7 (SEQ ID No. 15) und Pri- mern PR9 (SEQ ID No. 17) amplifiziert (Amplifikat A7/9), die Region 9526-9285 wurde mit den PR8 (SEQ ID No. 16). und PR10 (SEQ ID No. 18) amplifiziert (Amplifikat A8/10).

Die PCR-Bedingungen waren die folgenden : Die PCR-Reaktionen zur Amplifikation der DNA-Fragmente, die für die Regionen Region 10200-9771 und 9526-9285 des AP3 Promoters kodieren, erfolgte in 50 zu Reaktionsansätzen, in denen enthalten war :

-100 ng AP3 Amplifikat (obes beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs _ 0, 2 mM PR7 (SEQ ID No. 15) bzw. PR8 (SEQ ID No. 16) _ 0, 2 mM PR9 (SEQ ID No. 17) bzw. PR10 (SEQ ID No. 18) 5 (il 10 X PCR-Puffer (Stratagene) -0, 25 fol Pfu Taq Polymerase (Stratagene) _ 28, 8 pl Aq. Dest.

Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1 X 94°C 2 Minuten 35 X 94°C 1 Minute 50°C 2 Minuten 72°C 3 Minuten 1 X 72°C 10 Minuten Die rekombinante-PCR beinhaltet Annealing der sich über eine Sequenz von 25 Nukleotiden überlappenden Amplifikate A7/9 und A8/10, Vervollständigung zu einem Doppelstrang und anschließende Amplifizierung. Dadurch entsteht eine modifizierte Version des AP3 Promoters, AP3P, in dem die Positionen 9670-9526 deletiert sind. Die Denaturierung (5 min bei 95°C) und Annealing (langsame Abkühlung bei Raumtemperatur auf 40°C) beider Amplifikate A7/9 und A8/10 erfolgte in einem 17.6 p1 Reaktionsansatz, in dem enthalten war : _ 0, 5 lig A7/9 _ 0, 25 Fg A8/10 Das Auffüllen der 3 Enden (30 min bei 30°C) erfolgte in einem 20 l Reaktionsansatz, in dem enthalten war : -17, 6 Fl A7/9 und A8/10-Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben) _ 50 µM dNTPs _ 2 µl 1 X Klenow Puffer - 2 U Klenow Enzym Die Nukleinsäure kodierend für die modifizierte Promoterversion AP3P wurde mittels PCR unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR7 SEQ ID No. 15) und eines antisense spezifischen Primers (PR10 SEQ ID No. 18) amplifiziert.

Die PCR-Bedingungen waren die folgenden :

Die PCR zur Amplifikation des AP3PY-Fragmentes erfolgte in einem 50 il Reaktionsansatz, in dem enthalten war : - l jj. l Annealingsreaktion (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs _ 0, 2 mM PR7 (SEQ ID No. 15) - 0, 2 mM PR10 (SEQ ID No. 18) - 5 tl 10 X PCR-Puffer (Stratagene) _ 0, 25 jil Pfu Taq Polymerase (Stratagene) - 28, 8 jil Aq. Dest.

Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1 X 94°C 2 Minuten 35 X 94°C 1 Minute 50°C 1 Minuten 72°C 1 Minuten 1 X 72°C 10 Minuten Die PCR-Amplifikation mit PR7, SEQ ID No. 15 und PR10 SEQ ID No. 18 resultierte in einem 778 Bp Fragment das für die modifi- zierte Promoterversion AP3P kodiert. Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen mit den Primern T7 und M13 bestätigten eine zur Sequenz AL132971, Region 10200-9298 identische Sequenz, wobei die interne Region 9285-9526 deletiert wurde. Diese Klon wurde daher für die Klonie- rung in den Expressionsvektor pJIT117 (Guerineau et al. 1988, Nucl. Acids Res. 16 : 11380) verwendet.

Die Klonierung erfolgte durch Isolierung des 771 Bp SacI- HindIII Fragmentes aus pTAP3P und Ligierung in den SacI-HindIII geschnittenen Vektor pJIT117. Der Klon, der den Promoter AP3P an- stelle des ursprünglichen Promoters d35S enthält, heißt pJAP3P.

Ein DNA-Fragment, das das PIV2 Intron des Gens ST-LS1 enthält wurde mittels PCR unter Verwendung von Plasmid-DNA p35SGUS INT (Vancanneyt G. et al. (1990) Mol Gen Genet 220 : 245-50) sowie der Primer PR40 (Seq ID No. 20) und Primer PR41 (Seq ID No. 21) her- gestellt.

Die PCR-Bedingungen waren die folgenden : Die PCR zur Amplifikation der Sequenz des Intron PIV2 des Gens ST-LS1, erfolgte in einem 50 cl Reaktionsansatz, in dem enthalten war :

l 1 p35SGUS INT _ 0, 25 mM dNTPs _ 0, 2 fM PR40 (SEQ ID No. 20) -0, 2 FM PR41 (SEQ ID No. 21) _ 5 µl 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 pl R Taq Polymerase (TAKARA) 28, 8 pl Aq. Dest.

Die PCR wurde unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 94°C 2 Minuten 35X 94°C 1 Minute 53°C 1 Minute 72°C 1 Minute ,-Ix 72°C 10 Minuten Die PCR-Amplifikation mit PR40 und PR41 resultierte in einem 206 Bp-Fragment. Unter Verwendung von Standardmethoden wurde das Amplifikat in den PCR-Klonierungsvektor pBluntII (Invitrogen) kloniert und der Klon pBluntII-40-41 erhalten. Sequenzierungen dieses Klons mit dem Primer SP6 bestätigte eine Sequenz, «-die identisch ist mit der entsprechenden Sequenz aus dem Vektor p35SGUS INT.

Dieser Klon wurde daher für die Klonierung in den Vektor pJAP3P (oben beschrieben).

Die Klonierung erfolgte durch Isolierung des 206 Bp SalI-BamHI Fragmentes aus pBluntII-40-41 und Ligierung mit dem SalI-BamHI geschnittenen Vektor pJAP3P. Der Klon, der das Intron PIV2 des Gens ST-LS1 in der korrekten Orientierung anschließend an das 3'Ende des rbcs Transitpeptides enthält, heißt pJAIl und ist ge- eignet, Expressionskassetten für die blütenspezifische Expression von Inverted-Repeat Transkripten herzustellen.

In der Abbildung 2 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment rbcs das rbcS Transitpeptid aus Erbse (204 bp), Fragment intron das Intron PIV2 des Kartoffel- Gens ST-LS1, und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssi- gnal von CaMV.

Beispiel 2 : Herstellung von Ìnvert-ed-Repeat-Expressionskassetten für die blütenspezifische Expression von Epsilon- cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet gegen die 5Region der Epsilon-Cyclase cDNA) Die Nukleinsäure, die die 5terminale 435bp Region der Epsilon- Cyclase cDNA (Genbank accession no. AF251016) enthält, wurde mittels polymerase chain reaction (PCR) aus Tagetes erecta cDNA unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR42 SEQ ID No. 22) und eines antisense spezifischen Primers (PR43 SEQ ID No. 23) amplifiziert. Die 5terminale 435 bp Region der Epsilon-Cyclase cDNA aus Tagetes erecta setzt sich zusammen aus 138 bp 5Nicht-translatierter Sequenz (5@UTF) und 297 bp der dem N-Terminus entsprechenden kodierenden Region.

Für die Präparation von Total-RNA aus Blüten von Tagetes wurden 100mg'der gefrorenen, pulverisierten Blüten in ein Reaktionsgefäß überführt und in 0,8 ml Trizol-Puffer (LifeTechnologies) aufge- nommen. Die Suspension wurde mit 0,2 ml Chloroform extrahiert.

Nach 15 minütiger Zentrifugation bei 12000 g wurde der wässrige Überstand abgenommen und in ein neues Reaktionsgefäß überführt. und mit einem Volumen Ethanol extrahiert. Die RNA wurde mit einem Volumen Isopropanol gefällt, mit 75% Ethanol gewaschen und das Pellet in DEPC Wasser (über Nacht Inkubation von Wasser mit 1/1000 Volumen Diethylpyrocarbonat bei Raumtemperatur, an- schließend autoklaviert) gelöst. Die RNA-Konzentration wurde pho- tometrisch bestimmt. Für die cDNA-Synthese wurden 2, zig Gesamt- RNA für 10 min bei 60°C denaturiert, für 2 min auf Eis abgekühlt und mittels eines cDNA-Kits (Ready-to-go-you-prime-beads, Pharma- cia Biotech) nach Herstellerangaben unter Verwendung eines anti- sense spezifischen Primers (PR17 SEQ ID No. 19) in cDNA umge- schrieben.

Die Bedingungen der anschließenden PCR-Reaktionen waren die fol- genden : Die PCR zur Amplifikation des PR42-PR43 DNA-Fragmentes, das die 5terminale 435bp Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 pl Reaktionsansatz, in dem enthalten war : -1 fl cDNA (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs _0, 2 µM PR42 (SEQ ID No. 22) _ 0, 2 M PR43 (SEQ ID No. 23) - 5 1 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 Fl R Taq Polymerase (TAKARA) _ 28,8 µl Aq. Dest.

Die PCR zur Amplifikation des PR442PR45 DNA-Fragmentes, das die 5terminale 435 bp Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 Fl Reaktionsansatz, in dem enthalten war : - 1 il cDNA (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs - 0, 2 SM PR44 (SEQ ID No. 24) _ 0, 2 p. M PR45 (SEQ ID No. 25) - 5 Ll 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 µl R Taq Polymerase (TAKARA) - 28, 8 pl Aq. Dest.

Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 94°C 2 Minuten 35X 94°C 1 Minute 58°C 1 Minute 72°C 1 Minute 1X 72°C 10 Minuten Die PCR-Amplifikation mit Primer PR42 und PR43 resultierte'in einem 443 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation mit Primer PR44 und PR45 resultierte in einem 444 Bp-Fragment.

Die beiden Amplifikate, das PR42-PR43 (HindIII-SalI sense) Frag- ment und das PR44-PR45 (EcoRI-BamHI antisense) Fragment, wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvek- tor pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequenzierungen mit dem Primer SP6 bestätigten jeweils eine zur publizierten Sequenz AF251016 (SEQ ID No. 4) identische Sequenz abgesehen von den eingeführten Restriktionsstellen. Diese Klone wurde daher für die Herstellung eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungs- vektor pJAI1 (siehe Beispiel 1) verwendet.

Der erste Klonierungsschritt erfolgte durch Isolierung des 444 Bp PR44-PR45 BamHI-EcoRI Fragmentes aus dem Klonierungsvek- tor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit dem BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor pJAIl. Der Klon, der 5terminale Region der Epsilon-Cyclase in der antisense Orientierung enthält, heißt pJAI2. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion zwischen dem antisense Fragment der 5terminalen Region der Epsilon-Cyclase und dem Polyadenylierungssignal aus CaMV.

Der zweite Klonierungsschritt erfolgte durch Isolierung des 443 Bp PR42-PR43. HindIII-SalI Fragmentes aus dem Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit dem HindIII-SalI ge-

schnittenen Vektor pJAI2. Der KlonS der 435 bp 5terminale Region der Epsilon-Cyclase cDNA in der sense Orientierung enthält, heißt pJAI3. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion zwischen dem AP3P und dem sense Fragment der 5terminalen Region der Epsilon-Cyclase.

Für die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter Kontrolle des CHRC-Promoters wurde ein CHRC-Promoterfrag- ment unter Verwendung genomischer DNA aus Petunie (nach Standard- methoden hergestellt) sowie der Primer PRCHRC5 (SEQ ID No. 42) und PRCHRC3 (SEQ ID No. 43) amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequenzie- rungen des resultierenden Klons pCR2.1-CHRC mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine zur Sequenz AF099501 identische Sequenz.

Dieser Klon wurde daher für die Klonierung in den Expressionsvek- tor pJAI3 verwendet.

Die Klonierung erfolgte durch Isolierung des 1537 bp SacI-HindIII Fragments aus pCR2.1-CHRC und Ligierung in den SacI-HindIII ge- schnittenen Vektor pJAI3. Der Klon, der den Promoter CHRC an- stelle des ursprünglichen Promoters AP3P enthält, heißt'pJC13..

Die Herstellung der Expressionsvektoren für die Agrobacterium- vermittelte Transformation der AP3P-bzw. CHRC-kontrollierten Inverted-Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwendung des binären Vektors pSUN5 (W002/00900).

Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5AI3 wurde das 2622 bp SacI-XhoI Fragment aus pJAI3 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vek- tor pSUN5 ligiert (Abbildung 3, Konstruktkarte).

In der Abbildung 3 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment 5sense die 5'Region der Epsilon- Cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in Sense-Orientierung, Frag- ment intron das Intron PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment 5anti die 5Region der Epsilon-cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in antisense Orientierung, und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylierungssignal von CaMV.

Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5CI3 wurde das 3394 bp SacI-XhoI Fragment aus pJCI3 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vek- tor pSUN5 ligiert (Abbildung 4, Konstruktkarte).

In der Abbildung 4 beinhaltet Fragment CHRC den Promoter (1537 bp), Fragment 5sense die 5Region der Epsilon-Cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in Sense-Orientierung, Fragment intron das Intron PIV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment 5anti die

5Region der Epsilon-Cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in Anti- sense-Orientierung, und Fragment term (761 Bp) das Polyadenylie- rungssignal von CaMV.

Beispiel 3 : Herstellung einer Inverted-Repeat-Expressionskassette für die blütenspezifische Expression von Epsilon- cyclase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet gegen die 3'Region der Epsilon-Cyclase cDNA) Die Nukleinsäure, die die 3terminale Region (384 bp) der Epsilon-Cyclase cDNA (Genbank accession no. AF251016) enthält wurde mittels polymerase chain reaction (PCR) aus Tagetes erecta cDNA unter Verwendung eines sense spezifischen Primers (PR46 SEQ ID No. 26) und eines antisense spezifischen Primers (PR47 SEQ ID'No. 27) amplifiziert. Die 3terminale Region (384 bp) der Epsilon-Cyclase cDNA aus Tagetes erecta setzt sich zusammen aus 140 bp 3,.-Nicht-translatierter Sequenz (3UTR) und 244 bp der dem C-Terminus entsprechenden kodierenden Region.

Die Präparation von Total-RNA aus Blüten von Tagetes erolgte wie unter Beispiel 2 beschrieben.

Die cDNA Synthese erfolgte wie unter Beispiel 1 unter Verwen- dung des antisense spezifischen Primers PR17' (SEQ ID No. 19) beschrieben.

Die Bedingungen der anschließenden PCR-Reaktionen waren die fol- genden : Die PCR zur Amplifikation des PR46-PR457 DNA-Fragmentes, das die 3'terminale 384 bp Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 µl Reaktionsansatz, in dem enthalten war: _ 1 µl cDNA (hergestellt wie oben beschrieben) - 0, 25 mM dNTPs -0, 2 M PR46 (SEQ ID No. 26) 0, 2) iM PR47 (SEQ ID No. 27) - 5 tl 10X PCR-Puffer (TAKARA) - 0 25 til R Taq Polymerase (TAKARA) - 28, 8 Fl Aq. Dest.

Die PCR zur Amplifikation des PR48-PR49 DNA-Fragmentes, das die 3terminale 384 bp Region der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 #1 Reaktionsansatz, in dem enthalten war :

- l} ll cDNA (hergestellt wge oben beschrieben) 0, 25 mM dNTPs _ 0, 2 pM PR48 (SEQ ID No. 28) _ 0, 2 FM PR49 (SEQ ID No. 29) 5 5 pl 10 X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 pl R Taq Polymerase (TAKARA) 28, 8 tl Aq. Dest.

Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 94°C 2 Minuten 35X 94°C 1 Minute 58°C 1 Minute 72°C 1 Minute 1X 72°C 10 Minuten Die PCR-Amplifikation mit SEQ ID No. 26 und SEQ ID No.'27 resul- tierte in einem 392 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation mit SEQ ID No. 28 und SEQ ID No. 29 resultierte in einem 396 Bp-Fragment.

Die beiden Amplifikate, das PR46-PR47 Fragment und das PR48-PR49 Fragment, wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequen- zierungen mit dem Primer SP6 bestätigten jeweils eine zur publi- zierten Sequenz AF251016 (SEQ ID No. 4) identische Sequenz abge- sehen von den eingeführten Restriktionsstellen. Diese Klone wurde daher für die Herstellung eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungsvektor pJAI1 (siehe Beispiel 1) verwendet.

Der erste Klonierungsschritt erfolgte durch Isolierung des 396 Bp PR48-PR49 BamHI-EcoRI Fragmentes aus dem Klonierungsvek- tor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit dem BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor pJAIl. Der Klon, der 3terminale Region der Epsilon-Cyclase in der antisense Orientierung enthält, heißt pJAI4. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion zwischen dem Antisense-Fragment der 3terminale Region der Epsilon-Cyclase und dem Polyadenylierungssignal aus CaMV.

Der zweite Klonierungsschritt erfolgte durch Isolierung des 392 Bp PR46-PR47 HindIII-SalI Fragmentes aus dem Klonierungsvek- tor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit dem HindIII-SalI geschnittenen Vektor pJAI4. Der Klon, der 392 bp 3terminale Re- gion der Epsilon-Cyclase cDNA in der sense Orientierung enthält, heißt pJAI5. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle

Fusion zwischen dem AP3P und dem Sense-Fragmente 3'terminale Region der Epsilon-Cyclase.

Die Herstellung eines Expressionsvektors für die Agrobacterium- vermittelte Transformation des AP3P-kontrollierten Inverted- Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwen- dung des binären Vektors pSUN5 (W002/00900). Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5AI5 wurde das 2523 bp SacI-XhoI Fragment aus pJAI5 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vektor pSUN5 ligiert (Abbildung 5, Konstruktkarte).

In der Abbildung 5 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment sense die 3region der Epsilon cyclase aus Tagetes erecta. (435 bp) in sense Orientierung, Frag- ment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1, Fragment anti die 3region der Epsilon cyclase aus Tagetes erecta (435 bp) in antisense Orientierung, und Fragment term (761 Bp) das Poly- adenylierungssignal von CaMV.

Beispiel 4 : Klonierung des Epsilon-Cyclase Promoters Ein 199 bp Fragment bzw. das 312 bp Fragment des Epsilon-Cyclase Promoters wurde durch zwei unabhängige Klonierungsstrategien, Inverse PCR (adaptiert Long et al. Proc. Natl. Acad. Sci USA 90 : 10370) und TAIL-PCR (Liu Y-G. et al. (1995) Plant J. 8 : 457-463) unter Verwendung genomischer DNA (nach Standardmethode aus Tage- tes erecta, Linie Orangenprinz, isoliert) isoliert.

Für den Inverse PCR-Ansatz wurden 2 ug genomische DNA in einem 25 ul Reaktionsansatz mit EcoRV und RsaI verdaut, anschließend auf 300 ul verdünnt und über Nacht bei 16°C mit. 3U. Ligase reli- giert. Unter Verwendung der Primer PR50 (SEQ ID No. 30) und PR51 (SEQ ID No. 31) wurde durch PCR Amplifikation ein Fragment herge- stellt, das, jeweils in Sense-Orientierung, 354 bp der Epsilon- Cyclase cDNA (Genbank Accession AF251016), ligiert an 300 bp des Epsilon-Cyclase Promoters sowie 70 bp des 5terminalen Bereichs der cDNA Epsilon-Cyclase enthält (siehe Abbildung 6).

Die Bedingungen der PCR-Reaktionen waren die folgenden : Die PCR zur Amplifikation des PR50-PR51 DNA-Fragmentes, das unter anderem das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 l Reaktionsansatz, in dem enthalten war :

- l pl Ligaticmsansatz (hergestellt wie oben beschrieben) -0, 25 mM dNTPs _ 0, 2 M PR50 (SEQ ID No. 30) -0 2 RM PR51 (SEQ ID No. 31) 5 5 fl 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 fil R Taq Polymerase (TAKARA) _ 28, 8 l Aq. Dest.

Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 94°C 2 Minuten 35X 94°C 1 Minute 53°C 1 Minute 72°C 1 Minute 1X 72°C 10 Minuten Die PCR-Amplifikation mit Primer PR50 und PR51 resultierte in einem 734 Bp-Fragment, das unter anderem das 312 bp Promoterfrag- ment der Epsilon-Cyclase enthält (Abbildung 6).

Das Amplifikat, wurde unter Verwendung von Standardmethoden in des PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequen- zierungen mit den Primern M13 und T7 ergaben die Sequenz SEQ ID No. 11. Diese Sequenz wurde in einem unabhängigen Amplifikations- experiment reproduziert und repräsentiert somit die Nukleotid- sequenz in der verwendeten Tagetes erecta Linie Orangenprinz.

Für den TAIL-PCR Ansatz wurden drei sukzessive PCR-Reaktionen mit jeweils unterschiedlichen gen-spezifischen Primern (nested primers) durchgeführt.

Die TAIL1-PCR erfolgte in einem 20 il Reaktionsansatz, in dem ent- halten war : - 1 ng genomische DNA (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0,2 mM jedes dNTPs _ 0,2 µM PR60 (SEQ ID No. 32) _ 0, 2 µM AD1 (SEQ ID No. 35) -2 pl 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 5 1 R Taq Polymerase (TAKARA) - mit Aq. Dest. auf 20 ul aufgefüllt AD1 stellte dabei zunächst eine Mischung aus Primern der Sequen- zen (a/c/g/t) tcga (g/c) t (a/t) t (g/c) g (a/t) gtt dar.

Die PCR-Reaktion TAIL1 wurden unter. folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 93°C : 1 Min., 95°C : 1 Min.

5X 94°C : 30 Sek., 62°C : 1 Min., 72°C : 2,5 Min.

1X 94°C : 30 Sek., 25°C : 3 Min., ramp to 72°C in 3 Min.

72°C : 2, 5 Min 15X 94°C : 10 Sek., 68°C : 1 Min., 72°C : 2,5 Min. ; 94°C : 10 Sek., 68°C : 1 Min., 72°C : 2,5 Min. ; 94°C : 10 Sek., 29°C : 1 Min., 72°C : 2,5 Min.

1X 72°C : 5 Min.

Die TAIL2-PCR erfolgte in einem 21 pl Reaktionsansatz, in dem ent- halten war : -1 fol einer 1 : 50 Verdünnung des TAILl-Reaktaonsansatzes (hergestellt wie oben beschrieben) - 0, 8 mM dNTP -0, 2 pM PR61 (SEQ ID No. 33) _ 0, 2 pM AD1 (SEQ ID No. 35) _ 2 µl 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 5 pl R Taq Polymerase (TAKARA) - mit Aq. Dest. auf 21 ul aufgefüllt Die PCR-Reaktion TAIL2 wurde unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 12X 94°C : 10 Sekunden, 64°C : 1 Minute, 72°C : 2.5 Minuten ; 94°C : 10 Sekunden, 64°C : 1 Minute, 72°C : 2.5 Minuten ; 94°C : 10 Sekunden, 29°C : 1 Minute, 72°C : 2.5 Minuten 1X 72°C : 5 Minuten Die TAIL3-PCR erfolgte in einem 100 lil Reaktionsansatz, in dem enthalten war : _ 1 µl einer 1 : 10 Verdünnung des TAIL2-Reaktionsansatzes (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 8 mM dNTP _ 0, 2 (IM PR63 (SEQ ID No. 34) _ 0, 2 jiM AD1 (SEQ ID No. 35) _ 10 µl 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 5 tl R Taq Polymerase (TAKARA) - mit Aq. Dest. auf 100 ul aufgefüllt Die PCR-Reaktion TAIL3 wurde unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt ;

20X 94°C : 15 Sekunden, 29°C : 30 Sekunden, 72°C : 2 Minuten 1X 72°C : 5 Minuten Die PCR-Amplifikation mit Primer PR63 und AD1 resultierte in einem 280 Bp-Fragment, das unter anderem das 199 bp Promoterfrag- ment der Epsilon-Cyclase enthält (Abbildung 7).

Das Amplifikat, wurde unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR-Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert. Sequen- zierungen mit den Primern M13 und T7 ergaben die Sequenz SEQ ID No. 12. Diese Sequenz ist identisch mit der ecyclase Region in- nerhalb der Sequenz SEQ ID No. 11, die mit der IPCR Strategie isoliert wurde, und repräsentiert somit die Nukleotidsequenz in der verwendeten Tagetes erecta Linie Orangenprinz.

Der pCR2.1-Klon, der das 312 bp Fragment (SEQ ID No. 11) des Epsilon-Cyclase Promoters, das durch die IPCR-Strategie isoliert wurde, enthält, heißt pTA-ecycP und wurde für die Herstellung der IR Konstrukte verwendet.

Beispiel 5 : Herstellung einer Inverted-Repeat-Expressionskassette für die blütenspezifische Expression von Epsitón-cy- clase dsRNAs in Tagetes erecta (gerichtet gegen die Promoterregion der Epsilon-Cyclase cDNA).

Die Expression von Inverted-Repeat Transkripten bestehend aus Promoterfragmenten der Epsilon-cyclase in Tagetes erecta erfolgte unter Kontrolle einer modifizierten Version AP3P des blütenspezi- fischen Promoters AP3 aus Arabidopsis (siehe Beispiel 1) oder des blütenspezifischen Promoters CHRC (Genbank accession no. AF099501). Das Inverted-Repeat Transkript enthält jeweils ein Epsilon-Cyclase-Promoterfragment in korrekter Orientierung (Sense-Fragment) und ein sequenzidentisches Epsilon-Cyclase-Pro- moterfragment in entgegengesetzter Orientierung (Antisense-Frag- ment), die durch ein funktionelles Intron (siehe Beispiel 1) mit- einander verbunden sind.

Die Promoterfragmente wurde mittels PCR unter Verwendung von Plasmid-DNA (Klon pTA-ecycP, siehe Beispiel 4) und der Primer PR124 (SEQ ID No. 36) und PR126 (SEQ ID No. 38) bzw. der Primer PR125 (SEQ ID No. 37) und PR127 (SEQ ID No. 39) hergestellt.

Die Bedingungen der PCR-Reaktionen waren die folgenden :

Die PCR zur Amplifikation des PR124-PR126 DNA-Fragmentes, das das Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 ll Reaktionsansatz, in dem enthalten war : - 1 il cDNA (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs -0, 2 SM PR124 (SEQ ID No. 36) _ 0,2 µM PR126 (SEQ ID No. 38) - 5 111 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 µl R Taq Polymerase (TAKARA) _ 28, 8 1 Aq. Dest.

Die PCR zur Amplifikation des PR125-PR127 DNA-Fragmentes, das das 312bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase enthält, erfolgte in einem 50 1 Reaktionsansatz, in dem enthalten war: - 1 gl CDNA (hergestellt wie oben beschrieben) _ 0, 25 mM dNTPs' _ 0, 2 jm PR125 (SEQ ID No. 37) _ 0, 2 µM PR127 (SEQ ID No. 39) - 5 gl 10X PCR-Puffer (TAKARA) _ 0, 25 jil R Taq Polymerase (TAKARA) _ 28, 8 (il Aq. Dest.

Die PCR-Reaktionen wurden unter folgenden Zyklusbedingungen durchgeführt : 1X 94°C 2 Minuten 35X 94°C 1 Minute 53°C 1 Minute 72°C 1 Minute 1X 72°C 10 Minuten Die PCR-Amplifikation mit Primer PR124 und PR126 resultierte in einem 358 Bp-Fragment, die PCR-Amplifikation mit Primer PR125 und PR127 resultierte in einem 361 Bp-Fragment.

Die beiden Amplifikate, das PR124-PR126 (HindIII-SalI sense) Fragment und das PR125-PR127 (EcoRI-BamHI antisense) Frag- ment, wurden unter Verwendung von Standardmethoden in den PCR- Klonierungsvektor pCR-BluntII (Invitrogen) kloniert. Sequenzie- rungen mit dem Primer SP6 bestätigten jeweils eine Sequenz, die abgesehen von den eingeführten Restriktionsstellen identisch ist zu SEQ ID No. 11. Diese Klone wurden daher für die Herstellung eines Inverted-Repeat Konstrukts in dem Klonierungsvektor pJAI1 (siehe Beispiel 1) verwendet.

Der erste Klonierungsschritt erfolgte durch Isolierung des 358 Bp PR124-PR126 HindIII-SalI Fragmentes aus dem Klonierungs- vektor pCR-BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit dem BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor pJAIl. Der Klon, das Epsilon-Cyclase Promo- terfragment in der sense Orientierung enthält, heißt cs43. Durch die Ligation wird das Sense-Fragment des Epsilon-Cyclase Promo- ters zwischen den AP3P Promoter und das Intron eingefügt.

Der zweite Klonierungsschritt erfolgte durch Isolierung des 361Bp PR125-PR127 BamHI-EcoRI Fragmentes aus dem Klonierungsvektor pCR- BluntII (Invitrogen) und Ligierung mit BamHI-EcoRI geschnittenen Vektor cs43. Der Klon, der das Epsilon-Cyclase Promoterfragment in der antisense Orientierung enthält, heißt cs44. Durch die Ligation entsteht eine transkriptionelle Fusion zwischen dem Intron und dem Antisense-Fragment des Epsilon-Cyclase Promoters.

Für die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter Kontrolle des CHRC-Promoters wurde ein CHRC-Promoterfrag- ment unter Verwendung genomischer DNA aus Petunie (nach Standard- methoden hergestellt) sowie der Primer PRCHRC3' (SEQ ID NO. 43) und PRCHRC5 (SEQ ID NO. 42) amplifiziert. Das Amplifikat wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert.

Sequenzierungen des resultierenden Klons pCR2. 1-CHRC mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine zur Sequenz AF099501 identi- sche Sequenz. Dieser Klon wurde daher für die Klonierung in den Expressionsvektor cs44 verwendet.

Die Klonierung erfolgte durch Isolierung des 1537 bp SacI-HindIII Fragments aus pCR2.1-CHRC und Ligierung in den SacI-HindIII ge- schnittenen Vektor cs44. Der Klon, der den Promoter CHRC anstelle des ursprünglichen Promoters AP3P enthält, heißt cs45.

Für die Herstellung einer Inverted-Repeat Expressionskassette unter Kontrolle zweier Promotoren, des CHRC-Promoter und des AP3P-Promoters, wurde der AP3P-Promoter in antisense Orientierung an den 3Terminus des Epsilon-Cyclase antisense Fragmentes in cs45 kloniert. Das AP3P-Promoterfragments aus pJAI1 wurde unter Verwendung der Primer PR128 und PR129 amplifiziert. Das Amplifi- kat wurde in den Klonierungsvektor pCR2.1 (Invitrogen) kloniert.

Die Sequenzierung mit den Primern M13 und T7 bestätigten eine zur Sequenz SEQ ID No. 1 identische Sequenz.. Dieser Klon pCR2.1-AP3PSX wurde für Herstellung einer Inverted-Repeat Expres- sionskassette unter Kontrolle zweier Promotoren verwendet.

Die Klonierung erfolgte durch Isolierung.,,. des 771 bp SalI-XhoI Fragments aus pCR2.1-AP3PSX und Ligierung in den XhoI geschnitte- nen Vektor cs45. Der Klon, der 3seitig des Inverted Repeats, den Promoter AP3P in antisense Orientierung enthält, heißt cs46.

Die Herstellung der Expressionsvektoren für die Agrobacterium- vermittelte Transformation des AP3P-kontrollierten Inverted- Repeat Transkripts in Tagetes erecta erfolgte unter der Verwen- dung des binären Vektors pSUN5 (W002/00900).

Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5AI7 wurde das 1685bp SacI-XhoI Fragment aus cs44 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vek- tor pSUN5 ligiert (Abbildung 8, Konstruktkarte).

In der Abbildung 8 beinhaltet Fragment AP3P den modifizierten AP3P Promoter (771 bp), Fragment P-sense das 312 bp Promoterfrag- ment der'Epsilon-Cyclase in sense Orientierung, Fragment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1), und Fragment P-anti das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in antisense Orientierung.

Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5CI7 wurde das 2445bp SacI-XhoI Fragment aus cs45 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vek- , t tor pSUN5 ligiert (Abbildung 9, Konstruktkarte).

In der Abbildung 9 beinhaltet Fragment CHRC den CHRC-Promoter (1537 bp), Fragment P-sense das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in sense Orientierung, Fragment intron das Intron IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1), und Fragment P-anti das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in antisense Orientierung.

Zur Herstellung des Expressionsvektors pS5CI7 wurde das 3219bp SacI-XhoI Fragment aus cs46 mit dem SacI-XhoI geschnittenen Vek- tor pSUN5 ligiert (Abbildung 10, Konstruktkarte) In der Abbildung 10 beinhaltet Fragment CHRC den CHRC-Promoter (1537 bp), Fragment P-sense das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in sense Orientierung, Fragment intron das In- tron IV2 des Kartoffel-Gens ST-LS1), Fragment P-anti das 312 bp Promoterfragment der Epsilon-Cyclase in antisense Orientierung und das Fragment AP3P das 771 bp AP3P-Promoterfragment in anti- sense Orientierung.

Beispiel 6 : Herstellung transgener Tagetes Pflanzen Tagetessamen werden sterilisiert und auf Keimungsmedium (MS-Medium ; Murashige and Skoog, Physiol. Plant. 15 (1962), 473-497) pH 5,8, 2 % Saccharose) aufgelegt. Die Keimung erfolgt in einem Temperatur/Licht/Zeitintervall von 18 bis 28°C/20 bis 200 XE/3 bis 16 Wochen, bevorzugt jedoch bei 21°C, 20 bis 70 XE, für 4 bis 8 Wochen.

Alle Blätter der sich bis dahin entwickelten in vitro Pflanzen werden geerntet und quer zur Mittelrippe geschnitten. Die dadurch entstehenden Blattexplantate mit einer Größe von 10 bis 60 mm2 werden im Verlaufe der Präparation in flüssigem MS-Medium bei Raumtemperatur für. maximal 2 h aufbewahrt.

Der Agrobakterium tumefaciens Stamm EHA105 wurde mit dem Binär- plasmid PS5AI3 transformiert. Die Anzucht des. transformierten A. tumefaciens Stammes EHA105 erfolgte über Nacht unter folgenden Bedingungen : Eine Einzelkolonie wurde in YEB (0, 1 % Hefeextrakt, 0,5 % Rindfleischextrakt, 0,5 % Pepton, 0,5 % Saccharose, 0, 5 % Magnesiumsulfat x 7 H20) mit 25 mg/1 Kanamycin angeimpft und bei 28°C für 16 bis 20 h angezogen. Anschließend wurde die Bakterien- suspension durch Zentrifugation bei 6000 g für 10 min geerntet und derart in flüssigem MS Medium resuspendiert, dass eine OD60o von ca. 0,1 bis 0,8 entstand. Diese Suspension wurde für die Co- Kultivierung mit dem Blattmaterial verwendet.

Unmittelbar vor der Co-Kultivierung wird das MS-Medium, in dem die Blätter aufbewahrt worden sind, durch die Bakteriensuspension ersetzt. Die Inkubation der Blättchen in der Agrobakteriensuspen- sion erfolgte für 30 min unter leichtem Schütteln bei Raumtempe- ratur. Anschließend werden die infizierten Explantate auf ein mit Agar (z. B. 0,8 % Plant Agar (Duchefa, NL) verfestigtes MS-Medium mit Wachstumsregulatoren, wie beispielsweise 3 mg/1 Benzylamino- purin (BAP) sowie 1 mg/1 Indolylessigsäure (IAA) aufgelegt. Die Orientierung der Blätter auf dem Medium ist bedeutungslos. Die Kultivierung der Explantate findet für 1 bis 8 Tage, bevorzugt aber für 6 Tage statt, dabei können folgende Bedingungen angewen- det werden : Lichtintensität : 30 bis 80 XMol/m2 x sec, Temperatur : 22 bis 24°C, hell/dunkel Wechsel von 16/8 Stunden. Anschließend werden die co-kultivierten Explantate auf frisches MS-Medium, bevorzugt mit den gleichen Wachstumsregulatoren übertragen, wobei dieses zweite Medium zusätzlich ein Antibiotikum zur Unterdrük- kung des Bakterienwachstums enthält. Timentin in einer Konzen- tration von 200 bis 500 mg/1 ist für diesen Zweck sehr geeignet.

Als zweite selektive Komponente wird eine für die Selektion des Transformationserfolges eingesetzt. Phosphinothricin in einer

Konzentration von 1 bis 5 mg/1 selektierte sehr effizient, aber auch andere selektive Komponenten gemäß des zu verwendenden Ver- fahrens sind denkbar.

Nach jeweils ein bis drei Wochen erfolgt der Transfer der Explan- tate auf frisches Medium bis sich Sprossknospen und kleine Sprosse entwickeln, die dann auf das gleiche Basalmedium ein- schließlich Timentin und PPT oder alternative Komponenten mit Wachstumsregulatoren, nämlich z. B. 0,5 mg/1 Indolylbuttersäure (IBA) und 0,5 mg/1 Gibberillinsäure GA3, zur Bewurzelung übertra- gen werden. Bewurzelte Sprosse können ins Gewächshaus überführt werden.

Zusätzlich zu der beschriebenen Methode sind folgende vorteil- hafte Modifikationen möglich: - Bevor die Explantate mit den Bakterien infiziert werden, kön- nen sie für 1 bis 12 Tage, bevorzugt 3 bis 4, auf das. oben beschriebene Medium für die Co-Kultur vorinkubiert werden.

Anschließend erfolgt die Infektion, Co-Kultur und selektive Regeneration wie oben beschrieben.

Der pH Wert für die Regeneration (normalerweise 5,8) kann auf pH 5,2 gesenkt werden. Dadurch wird die Kontrolle des Agro- bakterienwachstums verbessert.

- Die Zugabe von AgNO3 (3 bis 10 mg/l) zum Regenerations- medium verbessert den Zustand der Kultur einschließlich der Regeneration selbst.

- Komponenten, die die Phenolbildung reduzieren und dem Fach- mann bekannt sind, wie z. B. Zitronensäure, Ascorbinsäure, PVP u. v. a. m., wirken sich positiv auf die Kultur aus.

- Für das gesamte Verfahren kann auch flüssiges Kulturmedium Verwendung finden. Die Kultur kann auch auf handelsüblichen Trägern, die auf-dem flüssigen Medium positioniert werden inkubiert werden.

Gemäß der oben beschriebenen Transformationsmethode wurden mit folgenden Expressionskonstrukten folgende Linien erhalten : Mit pS5AI3 wurde erhalten : CS30-1, CS30-3 und CS30-4

Beispiel 7 : Charakterisierung derHtransgenen Pflanzen Das Blütenmaterial der transgenen Tagetes erecta Pflanzen aus Beispiel 6 wurde in flüssigem Stickstoff gemörsert und das Pulver (etwa 250 bis 500 mg) mit 100 % Aceton extrahiert (dreimal je 500 ul). Das Lösungsmittel wurde evaporiert und die Carotinoide in 100 ul Aceton resuspendiert.

Mittels einer C30-reverse phase-Säule konnte zwischen Mono- und Diestern der Carotinoide unterschieden werden. HPLC-Lauf- bedingungen waren nahezu identisch mit einer publizierten Methode (Frazer et al. (2000), Plant Journal 24 (4) : 551-558).

Eine Identifizierung der Carotinoide war aufgrund der W-VIS- Spektren möglich...

Tabelle 1 zeigt das Carotinoidprofil in Tagetespetalen der gemäß der vorstehend beschriebenen Beispiele hergestellten transgenen Tagetes-und Kontrolltagetespflanzen. Alle Carotinoidmengen sind in [=g/g] Frischgewicht angegeben, prozentuale Veränderungen gegenüber der Kontrollpflanze sind in Klammern angegeben.

Im Vergleich zur genetisch nicht veränderten Kontrollpflanze, weisen die genetisch veränderten Pflanzen einen deutlich erhöhten Gehalt an Carotinoiden des "ß-Carotin-Weges", wie beispielsweise -Carotin und Zeaxanthin und einen deutlich reduzierten Gehalt an Carotinoiden des"a-Carotin-Weges", wie beispielsweise Lutein auf.

Tabelle 1 Pflanze Lutein b-Carotin Zeaxanthin Violaxanthin Gesamt-Carotinoide Kontrolle 260 4, 8 2, 7 36 304 CS 30-1 35 (-86%) 13 (+170%) 4,4 (+62%) 59 (+63%) 111 (-63%) Kontrolle 456 6, 4 6, 9 58 527 CS 30-3 62 (-86%) 13 (+103%) 8, 9 (+29%) 75 (+29%) 159 (-70%) CS 30-4 68 (-85%) 9, 1 (+42%) 5,7 (-17%) 61 (+5%) 144 (-73%) Kontrolle 280 4, 1 2, 6 42 329 CS 32-9 69 (-75%) 5,5 (+34%) 2, 3 (-12%) 25 (-38%) 102 (-69%) Vergleichsbeispiel 1 : Reduzierung der E-Cyclase-Aktivität in Tage- tes erecta durch Antisense Unter Verwendung herkömmlicher, dem Fachmann bekannter Methoden wurde als Vergleichsbeispiel eine Tagetes erecta Antisense-Linie CS32-9 hergestellt bei der die Reduzierung der e-Cyclase-Aktivität durch Antisense erfolgte. Das Carotinoidprofil dieser Linie (CS32-9), gemessen nach vorstehend beschriebener Methode ist ebenfalls in Tabelle 1 dargestellt.