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Title:
METHOD FOR RECONFIGURING A COMMUNICATIONS NETWORK
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/119649
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for reconfiguring a packet-switched communications network with a first network using a first network protocol, and a second network using a second network protocol different from the first network protocol, in which the two networks are connected together using at least three redundant data links, only one of which is activated for exchanging useful data, wherein a master data link is initialized as activated and at least two slave data links are initialized as inactivated, characterized by the following steps: detection of a failure of the master data link or a failure of a slave data link by a master bridge of the second network connected to the master data link; generation of a first data packet by the master bridge and transmission of the first data packet to a slave bridge of the second network connected to a slave data link, wherein the slave bridge is selected by the master bridge according to a specifiable selection rule; the receiving and processing of the first data packet by the selected slave bridge, wherein the first data packet contains logical information by means of which the at least partial execution of the first network protocol is initiated on a port of the slave bridge connected to the slave data link, and activation of the slave data link by the first network protocol executed on a port of the slave bridge is also initiated.

Inventors:
NATHANSEN MARTIN (DE)
KULKARNI VIVEK (DE)
SFEIR ELIE (DE)
Application Number:
PCT/EP2008/053108
Publication Date:
October 09, 2008
Filing Date:
March 14, 2008
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
NATHANSEN MARTIN (DE)
KULKARNI VIVEK (DE)
SFEIR ELIE (DE)
International Classes:
H04L12/46; H04L12/56; H04L69/40
Foreign References:
EP1768319A12007-03-28
US6262977B12001-07-17
US20070047556A12007-03-01
EP1768319A12007-03-28
US6262977B12001-07-17
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:

Patentansprüche

1. Verfahren zum Rekonfigurieren eines paketvermittelten Kommunikationsnetzwerks (1) mit einem ein erstes Netzwerk- protokoll einsetzenden ersten Netzwerk (2) und einem ein von dem ersten Netzwerkprotokoll verschiedenes zweites Netzwerkprotokoll einsetzenden zweiten Netzwerk (3) , in welchem die beiden Netzwerke durch wenigstens drei redundante Datenlinks (14, 15, 16) miteinander verbunden sind, von denen jeweils nur einer zum Nutzdatenaustausch aktiviert ist, wobei ein Master-Datenlink (14) voreingestellt aktiviert ist und wenigstens zwei Slave-Datenlinks (15, 16) voreingestellt inaktiviert sind, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

Erfassen eines Ausfalls des Master-Datenlinks (14) oder eines Ausfalls eines aktivierten Slave-Datenlinks (15, 16) durch eine mit dem Master-Datenlmk (14) verbundene Master-Brucke (8) des zweiten Netzwerks (3) ; Generieren eines ersten Datenpakets (Nl) durch die Master-Brucke (8) und übertragen des ersten Datenpakets (Nl) an eine mit einem Slave-Datenlink verbundene Slave- Brucke des zweiten Netzwerks, wobei die Slave-Brucke gemäß einer vorgebbaren Auswahlregel von der Master-Brucke gewählt wird;

Empfangen und Verarbeiten des ersten Datenpakets (Nl) durch die gewählte Slave-Brucke, wobei das erste Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche die wenigstens teilweise Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls auf einem mit dem Slave-Datenlink verbundenen Port der Slave-Brucke und eine Aktivierung des Slave- Datenlinks durch das auf dem Port der Slave-Brucke ausgeführte erste Netzwerkprotokoll ausgelost wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, bei welchem das erste Datenpaket (Nl) mittels des zweiten Netzwerkprotokolls von der Master-Brucke (8) des zweiten Netzwerks (3) zu einer Slave- Brucke des zweiten Netzwerks übertragen wird.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2, bei welchem

eine Erfassung des Ausfalls des Master-Datenlinks (14) durch die mit dem Master-Datenlmk verbundene Master-Brucke (8) aufgrund eines von der Master-Brucke (8) nicht mehr empfangenen Signals von der mit der Master-Datenlmk (14) verbundenen Brücke (6) des ersten Netzwerks (2) erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch die Schritte:

Erfassen eines Ausfalls eines aktivierten Slave- Datenlinks durch eine mit dem Slave-Datenlmk verbundene Slave-Brucke des zweiten Netzwerks;

Generieren eines zweiten Datenpakets (N2) durch die Slave-Brucke und übertragen des zweiten Datenpakets (N2) an die Master-Brucke; - Empfangen und Verarbeiten des zweiten Datenpakets (N2) durch die Master-Brucke, wobei das zweite Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche die Master- Brucke über den Ausfall des aktivierten Slave-Datenlmks (15) informiert wird.

5. Verfahren nach Anspruch 4, bei welchem das zweite Datenpaket (N2) mittels des zweiten Netzwerkprotokolls von der Slave-Brucke des zweiten Netzwerks zur Master-Brucke des zweiten Netzwerks übertragen wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, bei welchem die von der Master-Brucke (8) gewählte Slave-Brucke zur übertragung des ersten Datenpakets (Nl) gemäß den Slave-Brucken jeweils zugewiesenen Pfadkosten gewählt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 6, bei welchem von der Master- Brucke (8) bei Ausfall des Master-Datenlinks (14) zur Aktivierung eines Slave-Datenlmks Slave-Brucken mit den jeweils niedrigsten Pfadkosten gewählt werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, bei welchem das erste Netzwerkprotokoll RSTP gemäß IEEE-Norm 802. Iw ist.

9. Verfahren nach Anspruch 8, bei welchem die Aktivierung eines Slave-Datenlmks durch Ausfuhren eines in RSTP implementierten Handshake-Mechanismus zwischen den mit dem Slave- Datenlmk unmittelbar verbundenen Brücken erfolgt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch die folgenden Schritte:

Erfassen der Wiederherstellung des ausgefallenen Master- Datenlinks (14) durch die Master-Brucke (8); - Generieren eines dritten Datenpakets (N3) durch die Master-Brucke (8) und übertragen des dritten Datenpakets (N3) wenigstens an die mit einem aktivierten Slave- Datenlink verbundene Slave-Brucke; Empfangen und Verarbeiten des dritten Datenpakets (N3) durch die Slave-Brucke (13), wobei das dritte Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche eine wenigstens teilweise Beendigung der Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf der Slave-Brucke oder eine Beendigung des Aussendens von RSTP- Konfigurationsrahmen durch die Slave-Brucke bewirkt wird, Aktivierung des Master-Datenlinks (14), Inaktivierung des aktivierten Slave-Datenlmks.

11. Verfahren nach Anspruch 10, bei welchem das dritte Da- tenpaket (N3) mittels des zweiten Netzwerkprotokolls von der

Master-Brucke des zweiten Netzwerks zu einer Slave-Brucke (8) des zweiten Netzwerks (3) übertragen wird.

12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11, bei wel- chem das dritte Datenpaket (N3) an alle jeweils mit einem

Slave-Datenlmk verbundenen Slave-Brucken übertragen wird.

13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, bei welchem nach Erfassen der Wiederherstellung des Master- Datenlinks (16) eine wenigstens teilweise Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf einem mit dem Master-Datenlink (14) verbundenen Port der Master-Brucke (8) erfolgt .

14. Verfahren nach Anspruch 13, bei welchem eine Aktivierung des Master-Datenlinks (14) durch Ausfuhren eines in RSTP implementierten Handshake-Mechanismus zwischen den mit dem Mas- ter-Datenlink (14) direkt verbundenen Brücken (6, 8) erfolgt.

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei welchem zur Inaktivie- rung des Slave-Datenlinks (16) eine Weiterleitung eines wahrend des Handshake-Mechanismus erzeugten Konflgurationsrah- mens durch die Master-Brucke (8) an die mit dem aktivierten Slave-Datenlink (16) verbundene Brücke (5) des ersten Netzwerks (2) erfolgt.

16. Verfahren nach einem der Ansprüche 13 bis 15, bei wel- ehern nach Aktivierung des Master-Datenlinks (14) eine Beendigung der Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf dem mit dem Master-Datenlink (14) verbundenen Port der Master-Brucke (8) erfolgt.

17. Paketvermitteltes Kommunikationsnetzwerk (1), mit einem ein erstes Netzwerkprotokoll einsetzenden ersten Netzwerk (2) und einem ein von dem ersten Netzwerkprotokoll verschiedenes zweites Netzwerkprotokoll einsetzenden zweiten Netzwerk (3) , in welchem die beiden Netzwerke durch wenigstens drei redun- dante Datenlinks miteinander verbunden sind, von denen jeweils nur einer zum Nutzdatenaustausch aktiviert ist, wobei ein Master-Datenlink (14) voreingestellt aktiviert ist und wenigstens zwei Slave-Datenlinks (15, 16) voreingestellt inaktiviert sind, in dem die Brücken des jeweils so emgeπch- tet sind, dass ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16 ausfuhrbar ist.

18. Master-Brucke eines paketvermittelten Kommunikationsnetzwerks gemäß Anspruch 17.

19. Slave-Brucke eines paketvermitteltes Kommunikationsnetzwerks gemäß Anspruch 17.

Description:

Beschreibung

Verfahren zum Rekonfigurieren eines Kommunikationsnetzwerks

Die Erfindung liegt auf dem technischen Gebiet der paketvermittelten Kommunikationsnetzwerke und betrifft ein Verfahren zum Rekonfigurieren eines Kommunikationsnetzwerks, in dem LANs, die verschiedene Netzwerkprotokolle einsetzen, miteinander verbunden sind.

Paketvermittelte Ethernet-Netzwerke (LAN = Local Area Network) werden sowohl im industriellen Umfeld als auch in Büroumgebung eingesetzt, wobei die hierbei an die Netzwerke gestellten Anforderungen sehr verschieden sind. Im Unterschied zur Büroumgebung müssen LANs im industriellen Alltag unter extremen Bedingungen, wie elektromagnetischen Störfeldern, hohen Betriebstemperaturen und mechanischen Beanspruchungen zuverlässig arbeiten. Da der Ausfall einer Produktionsanlage und die damit verbundenen Stillstandszeiten in der Regel mit hohen Kosten verbunden sind, kommt hinzu, dass in der industriellen Anwendung die Anforderungen an die Ausfallsicherheit höher sind als in Büroumgebung.

Für industrielle LANs werden aus diesem Grund robuste Kompo- nenten eingesetzt, die schnelle Redundanzmechanismen ermöglichen, um so die Kosten im Fehlerfall möglichst gering zu halten. Zudem wird meist eine Ringtopologie für das Netzwerk gewählt, da diese bei einem Ausfall eines Datenlinks oder einer Brücke eine schnelle Rekonfigurationszeit von weniger als 500 ms ermöglicht. Als Netzwerkprotokolle werden für industrielle LANs gewöhnlich auf dem Ethernet-Standard basierende Standard- oder proprietäre Netzwerkprotokolle eingesetzt.

Demgegenüber sind LANs in Büroumgebung meist in Stern- oder Maschentopologie aufgebaut und setzen als Netzwerkprotokoll heutzutage in der Regel RSTP (RSTP = Rapid Spanning Tree Pro- tocol) gemäß IEEE-Norm 802. Iw ein.

In der praktischen Anwendung werden ringförmige Industπe- LANs mit maschenformigen Office-LANs über Datenlinks miteinander verbunden. Um die Ausfallsicherheit derart verbundener Netzwerke zu erhohen, ist es bekannt, zwei redundante Daten- links zwischen den beiden Netzwerken einzurichten, von denen lediglich ein erster redundanter Datenlink zum Datenaustausch zwischen den beiden Netzwerken aktiviert ist, wahrend der zweite redundante Datenlink blockiert ist und als Backup- Datenlink lediglich im Versagensfall anstelle des aktivierten ersten Datenlinks aktiviert wird. Nachteilig hierbei ist die Tatsache, dass der Umschaltvorgang zur Aktivierung des blockierten zweiten Datenlinks vergleichsweise viel Zeit in Anspruch nimmt und bei Einsatz der standardisierten Routinen von RSTP im Office-LAN ca. 30 Sekunden dauert.

Aus diesem Grund wäre es wünschenswert über ein Verfahren zur Rekonfiguration eines zwei LANs verbindenden Kommunikationsnetzwerks zu verfugen, das gegenüber den herkömmlichen Verfahren eine schnellere Rekonfiguration bei Ausfall eines die beiden LANs verbindenden Datenlinks ermöglicht.

Diese Aufgabe wird erfmdungsgemaß durch ein Verfahren zum Rekonfigurieren eines paketvermittelten Kommunikationsnetzwerks mit den Merkmalen von Patentanspruch 1 gelost. Vorteil- hafte Ausgestaltungen der Erfindung sind durch die Merkmale der Unteranspruche angegeben.

Zur Losung der Aufgabe ist erfmdungsgemaß ein Verfahren zum Rekonfigurieren eines paketvermittelten Kommunikationsnetz- werks gezeigt, welches ein (durch Brücken geswitchtes) erstes Netzwerk und ein (durch Brücken geswitchtes) zweites Netzwerk umfasst, die über wenigstens drei redundante Datenlinks miteinander verbunden sind, von denen jeweils nur einer für den Nutzdatenaustausch aktiviert ist. Hier und im Weiteren werden als "redundante Datenlinks" lediglich die die beiden Netzwerke des Kommunikationsnetzwerks verbindenden Datenlinks bezeichnet. Die Netzknoten des Kommunikationsnetzwerks werden hier als "Brücken" bezeichnet. Gleichwohl kann es sich im

Sinne der Erfindung auch um Schalter (Switches = Multiport- Brucken) oder andere zur Vermittlung geeignete Netzknoten handeln .

Bei den wenigstens drei redundanten Datenlinks handelt es sich um einen voreinstellbar aktivierbaren bzw. aktivierten und für den Nutzdatenaustausch eingesetzten Master-Datenlink und um wenigstens zwei voreinstellbar inaktivierbare bzw. inaktivierte Slave-Datenlinks, die bei Ausfall des Master- Datenlinks für den Nutzdatenaustausch eingesetzt werden können .

Die redundanten Datenlinks verbinden jeweils eine Brücke des ersten Netzwerks und eine Brücke des zweiten Netzwerks daten- technisch miteinander. Jede Brücke des zweiten Netzwerks kann hierbei jeweils mit einer separaten Brücke des ersten Netzwerks verbunden sein. Gleichermaßen ist es möglich, dass mehrere Brücken des zweiten Netzwerks mit verschiedenen Ports einer selben Brücke des ersten Netzwerks verbunden sind.

Die mit dem Master-Datenlink verbundene Brücke des zweiten Netzwerks wird hier und im Weiteren als Master-Brucke bezeichnet. Die jeweils mit einem Slave-Datenlink verbundenen Brücken des zweiten Netzwerks werden hier und im Weiteren als Slave-Brucken bezeichnet. Master- und Slave-Brucken des zweiten Netzwerks können jeweils individuelle Pfadkosten zugewiesen sein, wobei der Master-Brucke die niedrigsten Pfadkosten aller mit einem redundanten Datenlink des zweiten Netzwerks verbundenen Brücken zugewiesen sind. Die den Master- und SIa- ve-Brucken des zweiten Netzwerks zugewiesenen Pfadkosten können in der Master-Brucke in einer entsprechenden Datenspeichereinrichtung abgelegt sein. Die den Master- und Slave- Brucken des zweiten Netzwerks zugewiesenen Pfadkosten können insbesondere mittels Signale von den Slave-Brucken an die Master-Brucke insbesondere auf Basis des zweiten Netzwerkprotokolls übertragen werden.

Das erste Netzwerk des Kommunikationsnetzwerks kann msbeson-

dere als Office-LAN in einer Buroumgebung installiert sein. Für das erste Netzwerk ist ein erstes Netzwerkprotokoll für den Datenaustausch eingerichtet. Als erstes Netzwerkprotokoll wird im ersten Netzwerk vorzugsweise RSTP gemäß IEEE-Norm 802. Iw eingesetzt, welches eine logische Topologie in Form eines Spannbaums auf der physischen Topologie des ersten Netzwerks ausbildet. Das erste Netzwerk weist vorzugsweise eine vermaschte oder sternförmige physische Topologie auf.

Das zweite Netzwerk des Kommunikationsnetzwerks kann insbesondere als Industπe-LAN in einer industriellen Umgebung installiert sein und setzt für den Datenaustausch ein insbesondere auf dem Ethernet-Standard basierendes zweites Netzwerkprotokoll ein, welches ein Standard- oder proprietäres Netz- werkprotokoll sein kann. Das Netzwerkprotokoll des zweiten

Netzwerks ist von dem ersten Netzwerkprotokoll, insbesondere RSTP, verschieden. Das zweite Netzwerk weist vorzugsweise eine ringförmige Topologie auf.

Das erfmdungsgemaße Verfahren zur Rekonfiguration des Kommunikationsnetzwerks umfasst die folgenden Schritte:

Erfassen eines Ausfalls des (voreingestellt) aktivierten Master-Datenlinks durch die mit dem Masten-Datenlmk verbundene Master-Brucke des zweiten Netzwerks. Der Ausfall des Master- Datenlinks kann beispielsweise durch einen fehlenden Empfang eines von der mit dem Master-Datenlink verbundenen Brücke des ersten Netzwerks gesendeten Signals durch die Master-Brucke erfasst werden ( "Loss-of-Signal") . Die Master-Brucke ist zu diesem Zweck mit einer Einrichtung zur Erfassung eines Signalausfalls (Hardware-Detektor) des Datenlinks versehen. Hierdurch kann insbesondere ein so genannter Hardware-Alarm der Master-Brucke ausgelost werden.

Nach Erfassen des Ausfalls des Master-Datenlinks durch die

Master-Brucke: Generieren eines ersten Datenpakets (Nl) durch die Master-Brucke und übertragen des ersten Datenpakets (Nl) an eine mit einem Slave-Datenlmk verbundene Slave-Brucke des

zweiten Netzwerks. Die Master-Brucke wählt die Slave-Brucke des zweiten Netzwerks zur übertragung des ersten Datenpakets gemäß einer vorgebbaren Auswahlregel aus. Vorteilhaft wird das erste Datenpaket (Nl) mittels des zweiten Netzwerkproto- kolls von der Master-Brucke des zweiten Netzwerks an die Slave-Brucke des zweiten Netzwerks übertragen.

Nach Aussenden des ersten Datenpakets durch die Master- Brucke: Empfangen und Verarbeiten des ersten Datenpakets durch die Slave-Brucke, wobei das erste Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche die wenigstens teilweise Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf einem mit dem Slave-Datenlink verbundenen Port der Slave- Brucke ausgelost wird.

Nach Aktivierung des ersten Netzwerkprotokolls für den mit dem Slave-Datenlink verbundenen Port der Slave-Brucke: Aktivierung des Slave-Datenlinks durch das auf dem Port der Slave-Brucke ausgeführte erste Netwerkprotokoll. Eine Aktivie- rung des Slave-Datenlinks erfolgt vorzugsweise durch Ausfuhren eines in RSTP festgelegten Handshake-Mechanismus zwischen dem RSTP-Port der mit dem inaktivierten Slave-Datenlink verbundenen Slave-Brucke des zweiten Netzwerks und einer mit dem inaktivierten Slave-Datenlink verbundenen Brücke des ersten Netzwerks. Eine Aktivierung des inaktivierten Slave- Datenlinks erfolgt hierbei mittels in RSTP standardisierter Routinen .

Durch das erfmdungsgemaße Verfahren kann in vorteilhafter Weise eine schnelle Rekonfiguration der logischen Topologie bei Ausfall eines die beiden LANs verbindenden Datenlinks (Master-Datenlmk) erreicht werden.

Bei einem Ausfall eines nach Ausfall des Master-Datenlinks aktivierten Slave-Datenlinks umfasst das erfmdungsgemaße Verfahren vorteilhaft die weiteren Schritte:

Erfassen des Ausfalls des aktivierten Slave-Datenlinks durch

eine mit dem Slave-Datenlink verbundene Slave-Brucke des zweiten Netzwerks. Der Ausfall des aktivierten Slave- Datenlinks kann beispielsweise auf Basis eines fehlenden Empfangs eines von der mit dem Slave-Datenlink verbundenen Brücke des ersten Netzwerks gesendeten Signals durch die

Slave-Brucke des zweiten Netzwerks erfasst werden. Die Slave-Brucke ist zu diesem Zweck mit einer Einrichtung zur Erfassung eines fehlenden Signalempfangs (Hardware-Detektor) ausgerüstet. Hierdurch kann insbesondere ein Hardware-Alarm der Slave-Brucke ausgelost werden.

Nach Erfassen des Ausfalls des Slave-Datenlmks durch die Slave-Brucke: Generieren eines zweiten Datenpakets (N2) durch die Slave-Brucke und übertragen des zweiten Datenpa- kets (N2) an die Master-Brucke . Vorteilhaft erfolgt eine U- bertragung des zweiten Datenpakets von der Slave-Brucke des zweiten Netzwerks zur Master-Brucke des zweiten Netzwerks mittels des zweiten Netzwerkprotokolls.

Nach Aussenden des zweiten Datenpakets durch die Slave- Brucke: Empfangen und Verarbeiten des zweiten Datenpakets (N2) durch die Master-Brucke, wobei das zweite Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche die Master-Brucke über den Ausfall des Slave-Datenlmks informiert wird.

Nach Erfassen des Ausfalls des Slave-Datenlmks durch die Master-Brucke werden vorzugsweise die folgenden Schritte durchgeführt :

Erneutes Generieren eines ersten Datenpakets (Nl) durch die Master-Brucke und übertragen des ersten Datenpakets (Nl) an eine mit einem (nicht ausgefallenen) Slave-Datenlink verbundene Slave-Brucke des zweiten Netzwerks. Die Master-Brucke wählt hierbei die Slave-Brucke des zweiten Netzwerks zur U- bertragung des ersten Datenpakets gemäß der vorgebbaren Auswahlregel aus. Vorteilhaft wird das erste Datenpaket (Nl) mittels des zweiten Netzwerkprotokolls von der Master-Brucke des zweiten Netzwerks an die Slave-Brucke des zweiten Netz-

werks übertragen.

Empfangen und Verarbeiten des ersten Datenpakets durch die gewählte Slave-Brucke, wobei das erste Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche die wenigstens teilweise Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf einem mit dem Slave-Datenlink verbundenen Port der Slave- Brucke ausgelost wird.

Nach Aktivierung des ersten Netzwerkprotokolls auf dem mit dem Slave-Datenlink verbundenen Port der Slave-Brucke: Aktivierung des Slave-Datenlinks durch das auf dem Port der Slave-Brucke ausgeführte erste Netwerkprotokoll. Eine Aktivierung des Slave-Datenlinks erfolgt vorzugsweise durch Ausfuh- ren eines in RSTP festgelegten Handshake-Mechanismus zwischen dem RSTP-Port der mit dem inaktivierten Slave-Datenlink verbundenen Slave-Brucke des zweiten Netzwerks und einer mit dem inaktivierten Slave-Datenlink verbundenen Brücke des ersten Netzwerks. Eine Aktivierung des inaktivierten Slave- Datenlinks erfolgt hierbei mittels in RSTP standardisierter Routinen .

Das Verfahren zur Aktivierung eines weiteren inaktivierten Slave-Datenlinks bei Ausfall eines nach Ausfall des Master- Datenlinks aktivierten Slave-Datenlinks kann für alle Slave- Datenlinks des Kommunikationsnetzwerks wiederholt werden.

Durch obiges Verfahren kann in vorteilhafter Weise eine schnelle Rekonfiguration der logischen Topologie bei Ausfall eines die beiden LANs verbindenden Datenlinks (Slave- Datenlink) erreicht werden.

In besonders vorteilhafter Weise erfolgt eine Auswahl der Slave-Brucken zur Aktivierung der mit den Slave-Brucken ver- bundenen Slave-Datenlinks gemäß den Slave-Brucken jeweils zugewiesenen Pfadkosten. Zu diesem Zweck sind der Master-Brucke und den Slave-Brucken des zweiten Netzwerks jeweils Pfadkosten, insbesondere RSTP-Pfadkosten, beispielsweise durch das

Netzwerkprotokoll zugewiesen. Besonders vorteilhaft sind der Master-Brucke hierbei die niedrigsten Pfadkosten zugewiesen.

Nach Ausfall des Master-Datenlinks wählt die Master-Brucke zur Aktivierung eines Slave-Datenlinks vorteilhaft jene SIa- ve-Brucke, der in Bezug auf die Master-Brucke die nachstmed- πgen Pfadkosten zugewiesen sind. Bei einem Ausfall eines aktivierten Slave-Datenlinks wählt die Master-Brucke vorteilhaft jene Slave-Brucke die bezüglich der Slave-Brucke des ausgefalllenen Slave-Datenlinks die nachstmedrigen Pfadkosten aufweist. Auf diese Weise kann sichergestellt werden, dass die Datenverbindung zwischen den beiden Netzwerken stets die niedrigst möglichen Pfadkosten hat.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung des erfin- dungsgemaßen Verfahrens umfasst dieses die folgenden weiteren Schritte :

Erfassen der Wiederherstellung des ausgefallenen Master- Datenlinks durch die Master-Brucke des zweiten Netzwerks. Die Erfassung erfolgt beispielsweise durch ein wiedereinsetzendes Empfangen von Signalen, wie RSTP-Konflgurationsrahmen, durch die Master-Brucke des zweiten Netzwerks.

Nach Erfassen der Wiederherstellung des Master-Datenlinks durch die Master-Brucke: Generieren eines dritten Datenpakets (N3) durch die Master-Brucke und übertragen des dritten Datenpakets an die Slave-Brucke des aktivierten Slave- Datenlinks. Vorteilhaft wird das dritte Datenpaket an alle Slave-Brucken übertragen. Hierdurch werden die Slave-Brucken der aktivierten und inaktivierten Slave-Datenlinks über die Wiederherstellung des Master-Datenlinks informiert.

Nach Aussenden des dritten Datenpakets: Empfangen und Verar- beiten des dritten Datenpakets durch die Slave-Brucke (n) , wobei das dritte Datenpaket logische Informationen enthalt, durch welche eine Beendigung der Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf der Slave-Brucke oder

eine Beendigung des Aussendens von RSTP-Konfigurationsrahmen durch die Slave-Brucke bewirkt wird.

Anschließend: Aktivierung des Master-Datenlinks und Inakti- vierung des aktivierten Slave-Datenlinks .

Hierdurch kann in vorteilhafter Weise eine schnelle Rekonfi- guration der logischen Topologie bei Wiederherstellung des Master-Datenlinks erreicht werden.

Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfmdungsgemaßen Verfahrens werden zur Aktivierung des wiederhergestellten Master-Datenlinks und zur Inaktivierung des zweiten Slave- Datenlinks nach Erfassen der Wiederherstellung des Master- Datenlinks durch die Master-Brucke die folgenden Schritte durchgeführt :

Wenigstens teilweise Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf einem mit dem Master-Datenlink verbundenen Port der Master-Brucke.

Vorzugsweise erfolgt die Aktivierung des Master-Datenlinks durch Ausfuhren eines in RSTP implementierten Handshake- Mechanismus zwischen den mit dem Master-Datenlmk direkt ver- bundenen Brücken des ersten und zweiten Netzwerks. Zudem erfolgt ein Weiterleiten eines wahrend des Handshake- Mechanismus zur Aktivierung des Master-Datenlinks erzeugten RSTP-Konflgurationsrahmens durch die Master-Brucke an die mit dem aktivierten Slave-Datenlink verbundene Brücke des ersten Netzwerks, wodurch der aktivierte Slave-Datenlink inaktiviert wird.

Beendigung der Ausfuhrung des ersten Netzwerkprotokolls, insbesondere RSTP, auf dem mit dem Master-Datenlmk verbundenen Port der Master-Brucke.

Hierdurch kann in vorteilhafter Weise eine besonders schnelle Rekonfiguration der logischen Topologie bei Wiederherstellung

des Master-Datenlinks insbesondere unter Nutzung von in RSTP implementierter Routinen erreicht werden.

Die Erfindung erstreckt sich ferner auf ein wie oben be- schπebenes paketvermitteltes Kommunikationsnetzwerk mit ei ¬ nem ein erstes Netzwerkprotokoll einsetzenden ersten Netzwerk und einem ein von dem ersten Netzwerkprotokoll verschiedenes zweites Netzwerkprotokoll einsetzenden zweiten Netzwerk, in welchem die beiden Netzwerke durch wenigstens drei redundante Datenlinks miteinander verbunden sind, von denen jeweils nur einer zum Nutzdatenaustausch aktiviert ist, wobei ein Master- Datenlink voreingestellt aktiviert ist und wenigstens zwei Slave-Datenlinks voreingestellt inaktiviert sind. In dem Kom ¬ munikationsnetzwerk sind die Brücken, insbesondere die mit einem Slave-Datenlink verbundenen Brücken, jeweils so einge ¬ richtet, dass ein wie oben beschriebenes Verfahren ausfuhrbar ist .

Des Weiteren erstreckt sich die Erfindung auf eine Master- Brücke eines wie oben beschriebenen paketvermittelten Kommunikationsnetzwerks. Darüber hinaus erstreckt sich die Erfin ¬ dung auf eine Slave-Brucke eines wie oben beschriebenen pa ¬ ketvermittelten Kommunikationsnetzwerks .

Die Erfindung wird nun anhand eines Ausfuhrungsbeispiels na ¬ her erläutert, wobei Bezug auf die beigefugten Zeichnungen genommen wird. Es zeigen:

Fig. 1A-1D schematische Darstellungen zur Veranschaulichung eines Ausfuhrungsbeispiels des erfmdungsgemaßen

Verfahrens zur Rekonfiguration eines Kommunikati ¬ onsnetzwerks .

In den Fig. 1A-1D ist in schematischer Weise ein Ausfuhrungs- beispiel des erfmdungsgemaßen Kommunikationsnetzwerks ge ¬ zeigt. Das insgesamt mit der Bezugszahl 1 bezeichnete Kommu ¬ nikationsnetzwerk umfasst ein in einer Buroumgebung installiertes, maschenformiges, durch Brücken geswitchtes Office-

LAN 2 und ein in einer industriellen Umgebung installiertes, ringförmiges, durch Brücken geswitchtes Industπe-LAN 3.

Die physische Topologie des Office-LAN 2 umfasst vier Brücken 4-7, die über jeweilige Punkt-zu-Punkt Verbmdungsleitungen (Datenlinks) in maschiger Form miteinander vernetzt sind. In den Figuren sind die Datenlinks mittels durchgezogener Linien dargestellt und ansonsten nicht naher bezeichnet.

In dem Office-LAN 2 wird das gemäß IEEE-Norm 802. Iw standardisierte Netzwerkprotokoll RSTP ausgeführt. Mittels des in dem Office-LAN 2 eingesetzten Netzwerkprotokolls RSTP ist auf der durch die Brücken und Datenlinks vorgegebenen physischen Topologie des Office-LAN 2 eine logische Topologie in Form eines Spannbaums ausgebildet, welche ausschließlich für den Austausch von Nutzdatenpaketen eingesetzt wird. In den Figuren ist der Spannbaum nicht naher gekennzeichnet.

Das Netzwerkprotokoll RSTP weist allen RSTP-Brucken und RSTP- Ports des Office-LAN 2 eindeutige Kennungen (IDs) und Pfadkosten zu. In RSTP umfassen die Brücken die logische Topologie des Netzwerks mittels der durch sie hindurchgehenden Datenpakete (Datenrahmen) selbsttätig, indem sie die Schichte- Adressen des Netzwerks (MAC-Adressen, MAC = Medium Access Control) der Brücken nutzen.

In RSTP können die Ports der Brücken verschiedene Zustande annehmen, insbesondere einen Zustand "Blockmg", in dem nur Konfigurationsrahmen, sogenannte BPDUs (BPDU = Bridge Proto- col Data Umt) , von den Brücken akzeptiert werden, einen Zustand "Listenmg", wahrend dem die aktive logische Topologie in Form eines Spannbaums gebildet wird, einen Zustand "Lear- ning", wahrend dessen eine Bridgmg-Tabelle aus den gelesenen MAC-Adressen zusammengestellt wird, einen Zustand "Forwar- ding", in dem die Ports Nutzdaten weiterleiten, und einen Zustand "Disabled", in dem Ports weder Nutzdaten noch BPDUs empfangen oder weiterleiten. Mit Hilfe der in den BPDUs enthaltenen Informationen können die Brücken die Zustande ihrer

Ports andern.

Jeder Konfigurationsrahmen (BPDU) enthalt eine Reihe Felder, wie ein Flagfeld zum Anzeigen oder Bestätigen einer Topolo- gieanderung, ein Rootbrucken-ID-Feld zur Identifizierung der Rootbrucke mit Angabe von Priorität und ID, ein Pfadkostenfeld zur Angabe der Pfadkosten der die BPDU sendenden Rootbrucke, ein Meldungsalterfeld (MessAge) zur Angabe des Zeitraums seit Aussenden der BPDU, ein MaxAge-Feld zur Angabe einer Zeitspanne nach deren Ablauf die Meldung geloscht werden soll, ein Hello-Zeit-Feld zur Angabe der Zeitspanne zwischen regelmäßigen Konfigurationsmeldungen (Hello-Signale) der Rootbrucke, und ein Vorwartsverzogerungsfeld, das die Wartezeit nach einer änderung der Topologie angibt.

Um eine schleifenfreie logische Topologie zu bilden, werden in RSTP vier Kriterien zur Bestimmung der höchsten Prioritäten der Brücken beziehungsweise deren Ports verwendet. Dies sind: die kleinste Rootbrucken-ID, die geringsten Pfadkosten zur Rootbrucke, die kleinste Sendebrucken-ID und die kleinste Port-ID.

Um eine Rootbrucke zu ermitteln, gehen in RSTP alle Ports der Brücken nach der Initialisierung (beispielsweise nach einem Neustart des Netzwerks) zunächst in den Zustand "Blockmg", wobei jede Brücke annimmt, dass sie selbst eine Rootbrucke ist und eine entsprechende BPDU mit ihrer eigenen ID als Rootbrucken-ID an die anderen Brücken sendet. Anschließend wird die Brücke mit der niedrigsten Rootbrucken-ID zur Rootbrucke gewählt. Bei identischer Rootbrucken-ID wird als ergänzendes Kriterium die niedrigste MAC-Adresse heran gezogen .

Von der gewählten Rootbrucke aus werden anschließend alle Netzwerkpfade des Spannbaums festgelegt, über den ein Datenaustausch zwischen den Brücken im Kommunikationsnetzwerk erfolgen soll. Hierzu sendet die Rootbrucke zunächst BPDUs an die anderen Brücken. Jede Brücke bestimmt daraufhin als Root-

Port einen Port, der die geringsten Pfadkosten zur Rootbrucke hat. Im Falle gleicher Pfadkosten wird als ergänzendes Kriterium die Port-ID heran gezogen. Anschließend werden auf Basis der Pfadkosten Designate-Ports bestimmt und die designierten Brücken des Spannbaums bestimmt.

In RSTP teilt die Rootbrucke allen Brücken im Spannbaum in regelmäßigen Abstanden über eine entsprechende BPDU (Hello- Signal) mit, dass sie noch da ist. Falls ein solches Hello- Signal ausbleibt, etwa aufgrund des Ausfalls eines Links oder der Rootbrucke selbst, ist eine Neukonfiguration (Rekonver- genz) des Kommunikationsnetzwerks zur Ermittlung eines neuen Spannbaums erforderlich. Da in dieser Zeit lediglich BPDUs, d. h. Datenpakete zur Ermittlung eines neuen Spannbaums uber- mittelt werden, ist das Kommunikationsnetzwerk für diese Zeitspanne für einen Nutzdatenaustausch nicht verwendbar.

In RSTP werden zudem alternative Ports ermittelt, welche BPDUs von anderen Brücken blockieren und einen alternativen Weg zur Rootbrucke bieten, falls der Root-Port ausfallt.

Ferner ist in RSTP ein Proposal/Agreement Handshake- Mechanismus zwischen direkt verbundenen Brücken implementiert. über den Proposal/Agreement Handshake-Mechanismus sen- den RSTP-Brucken von sich aus in vorgebbaren zeitlichen Abstanden BPDUs an die benachbarten Brücken. In RSTP ist festgelegt, dass eine Brücke ihren Link zu einer Nachbarbrucke verliert, wenn sie innerhalb einer vorgebbaren Zeitspanne BPDUs nicht empfangen kann. Auf diese Weise kann ein Ausfall eines Links schnell erkannt werden.

Die Topologie des Industπe-LAN 3 umfasst sechs Brücken 8-13, die über jeweilige Punkt-zu-Punkt Datenlinks ringförmig miteinander verbunden sind. In den Figuren sind die Datenlinks zwischen den Brücken mittels einer durchgezogenen Linie dargestellt und ansonsten nicht naher bezeichnet.

In dem Industπe-LAN 3 wird ein auf dem Ethernet-Standard ba-

sierendes proprietäres Netzwerkprotokoll ausgeführt, welches von dem Netzwerkprotokoll RSTP des Office-LAN 2 verschieden ist. Die Brücken 8-13 werden deshalb im Unterschied zu den RSTP-Brucken des Office-LAN 2 hier und im Weiteren als "prop- πetare Brücken" des Industπe-LAN 3 bezeichnet.

Das Office-LAN 2 und das Industπe-LAN 3 sind über drei redundante Datenlinks 14-16 datentechnisch miteinander verbunden. Dies sind ein für den Nutzdatenaustausch voreingestellt aktivierter Master-Datenlmk 14 und zwei für den Nutzdatenaustausch voreingestellt inaktivierte Slave-Datenlinks 15, 16.

In Fig. IA ist eine Ausgangssituation zur Ausfuhrung des er- fmdungsgemaßen Verfahrens dargestellt, in dem der Master- Datenlmk 14 aktiviert und die beiden Slave-Datenlinks 15, 16 inaktiviert sind. In Fig. IA ist der aktivierte Master- Datenlmk 14 deshalb mittels einer durchgezogenen Linie dargestellt, wahrend die beiden inaktivierten Slave-Datenlinks 15, 16 mittels unterbrochener Linien dargestellt sind. Die beiden Slave-Datenlinks 15, 16 dienen als aktivierbare redundante Verbindungen (Back-up-Datenlmks) zwischen den beiden Netzwerken 2, 3.

Der Master-Datenlmk 14 ist mit einem RSTP ausfuhrenden RSTP- Port der RSTP-Brucke 6 des Office-LAN 2 und einem das proprietäre Netzwerkprotokoll einsetzenden proprietären Port der proprietären Brücke 8 ( "Master-Brucke") des Industπe-LAN 3 verbunden. Em erster Slave-Datenlmk 15 ist mit einem RSTP ausfuhrenden RSTP-Port der RSTP-Brucke 7 des Office-LAN 2 und einem proprietären Port der proprietären Brücke 9 des Indust- πe-LAN 3 verbunden. Em zweiter Slave-Datenlmk 16 ist mit einem RSTP ausfuhrenden RSTP-Port der RSTP-Brucke 5 des Of- fice-LAN 2 und einem proprietären Port der proprietären Bru- cke 13 des Industπe-LAN 3 verbunden. Insofern verbindet jeder Datenlink zwischen den beiden Netzwerken 2, 3 eine Brücke des einen Netzwerks mit einer separaten Brücke des anderen Netzwerks .

Beide mit dem Master-Datenlmk 14 verbundene Ports sind aktiviert, wobei sich insbesondere der RSTP-Port der RSTP-Brucke 6 des Office-LAN 2 in seinem Zustand "Forwardmg" befindet. Zur Blockierung des ersten Slave-Datenlinks 15 ist der mit dem ersten Slave-Datenlink 15 verbundene RSTP-Port der RSTP- Brucke 7 des Office-LAN 2 in seinen Zustand "Blockmg" versetzt. Zur Blockierung des zweiten Slave-Datenlinks 16 ist der mit dem zweiten Slave-Datenlink 16 verbundene RSTP-Port der RSTP-Brucke 5 des Office-LAN 2 in seinen Zustand "Blockmg" versetzt.

In dem in den Figuren dargestellten Kommunikationsnetzwerk 1 sind den RSTP-Brucken des Office-LAN 2 und den mit dem Of- fice-LAN 2 über die Datenlinks 14-16 unmittelbar verbundenen Brücken 8, 9, 13 des Industπe-LAN 3 RSTP-Pfadkosten zugewiesen. In der mit dem Master-Datenlmk 14 verbundenen Master- Brücke 8 des Industπe-LAN 3 sind die Pfadkosten aller mit dem Office-LAN 2 direkt verbundenen Brücken des Industπe-LAN 3 in einer Datenspeichereinrichtung abgelegt. Alternativ können die Pfadkosten der mit dem Office-LAN 2 direkt verbundenen Slave-Brucken des Industπe-LAN 3 über von den Slave- Brucken generierte Meldungen (Datenpakete) insbesondere auf Basis des proprietären Netzwerkprotokolls des Industπe-LAN 3 an die Master-Brucke 8 gesendet werden.

In Fig. IB ist eine Situation dargestellt, in der, ausgehend von der in Fig. IA dargestellten Situation mit aktiviertem Master-Datenlmk 14 dieser für die Nutzdatenubertragung aus- gefallen ist. In Fig. IB ist der ausgefallene Master- Datenlmk 14 mittels eine unterbrochenen Linie dargestellt. Der Ausfall des aktivierten Master-Datenlinks 14 wird von den beiden durch den Master-Datenlmk 14 verbundenen Brücken durch einen fehlenden Signalempfang ("Loss of Signal") durch eine entsprechende Einrichtung zur Erfassung eines fehlenden Signalempfangs (Hardware-Detektor) erfasst. In der Master- Brucke 8 des Industπe-LAN 3 lost dies einen Hardware-Alarm aus, in dessen Folge ein erstes Datenpaket Nl von der Master-

Brücke 8 generiert wird.

Dann wählt die Master-Brucke 8 unter den beiden Slave-Brucken 9, 13, jene aus, welcher die kleineren RSTP-Pfadkosten zuge- wiesen sind. In dem Ausfuhrungsbeispiel von Fig. IB ist dies die Slave-Brucke 9 des ersten Slave-Datenlmks 15.

Anschließend sendet die Master-Brucke 8 unter Nutzung des proprietären Netzwerkprotokolls des Industπe-LAN das erste Datenpaket Nl über den entsprechenden Datenlink des ringförmigen Industπe-LAN 3 an die mit dem ersten Slave-Datenlmk 15 verbundene Slave-Brucke 9. Das erste Datenpaket Nl enthalt logische Informationen, durch welche die Slave-Brucke 9 informiert wird, dass der Master-Link 14 für den Nutzdatenaus- tausch ausgefallen ist. Zu diesem Zweck ist in dem ersten Datenpaket Nl beispielsweise ein Flag "Ausgefallener-Master- Datenlmk" gesetzt.

Durch Empfang und Verarbeitung des ersten Datenpakets Nl durch die Slave-Brucke 9 wird eine teilweise oder vollständige Ausfuhrung des Netzwerkprotokolls RSTP gemäß IEEE-Norm 802. Iw auf jenem Port der Slave-Brucke 9 ausgelost, der mit dem ersten Slave-Datenlmk 15 verbunden ist. Hierdurch erscheint die Slave-Brucke 9 des Industπe-LAN 3 dem Office-LAN 2 gegenüber als RSTP-Brucke.

Der Slave-Brucke 9 des Industπe-LAN 3 ist hierbei eine höchste Brucken-ID, das heißt niedrigste Priorität, aller RSTP-Brucken des Office-LAN 2 zugewiesen, wodurch sicherge- stellt werden kann, dass die Slave-Brucke 9 bei der Bildung eines Spannbaums des Office-LAN 2 nicht in unerwünschter Weise als neue Root-Brucke gewählt wird.

Anschließend generiert die nun mit einem RSTP-Port versehene Slave-Brucke 9 des Industπe-LAN 3 einen ersten RSTP-

Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDUl) und sendet den ersten RSTP- Konflgurationsrahmen durch ihren RSTP-Port über den ersten Slave-Datenlmk 15 an die mit dem ersten Slave-Datenlmk ver-

bundene RSTP-Brucke 7 des Office-LAN 2. Der RSTP-Kon- figurationsrahmen RSTP-BPDUl ist im Rahmen des in RSTP implementierten Handshake-Mechanismus eine Vorschlagsmeldung (Pro- posal) zur Aktivierung des mit dem ersten Slave-Datenlink 15 verbundenen (blockierten) RSTP-Ports der RSTP-Brucke 7 des Office-LAN 2.

Nach Empfang und Verarbeitung des ersten RSTP-Konflgurations- rahmens durch die RSTP-Brucke 7 des Office-LAN 2 generiert die RSTP-Brucke 7 einen zweiten RSTP-Konflgurationsrahmen

(RSTP-BPDU2) und sendet den zweiten RSTP-Konflgurationsrahmen an die Slave-Brucke 9 des Industπe-LAN 3. Der zweite RSTP- Konflgurationsrahmen ist eine weitere Vorschlagsmeldung (Pro- posal) .

Nach Empfang und Verarbeitung des zweiten RSTP-Konfigu- rationsrahmens durch die Slave-Brucke 9 generiert diese einen dritten RSTP-Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDU3) und sendet den dritten RSTP-Konflgurationsrahmen an die RSTP-Brucke 7 des Industπe-LAN 3. Der dritte RSTP-Konflgurationsrahmen ist eine Emverstandnismeldung (Agreement) . Nach Empfang der Em- verstandmsmeldung wird der RSTP-Port der RSTP-Brucke 7 des ersten Slave-Datenlmks 15 in seinen Zustand "Forwardmg" versetzt, wodurch der blockierte erste Slave-Datenlink 15 in seinen aktiven Zustand versetzt wird, der einen Nutzdatenaustausch zwischen den beiden Netzwerken ermöglicht. Dies ist in Fig. IB mittels einer durchgezogenen Linie für den ersten Slave-Datenlink 15 veranschaulicht. Der Handshake-Mechanismus zur Aktivierung des mit dem ersten Slave-Datenlink 15 verbun- denen blockierten RSTP-Ports entspricht den gemäß IEEE-Norm 802. Iw standardisierten Routinen.

In Fig. IC ist eine weitere Situation dargestellt, in der der zur Nutzdatenubertragung aktivierte erste Slave-Datenlink 15 ausgefallen ist. Der Ausfall des ersten Slave-Datenlmks 15 wird durch die mit dem ersten Slave-Datenlink 15 verbundene Slave-Brucke 9 erfasst, beispielsweise durch einen Hardware- Detektor, der den fehlenden Empfang von Konfigurations-BPDUs,

die von der Brücke 7 des Office-LAN 2 ausgesendet werden, erfassen kann. In der Slave-Brücke 9 des Industrie-LAN 3 löst dies einen Hardware-Alarm aus, in dessen Folge ein zweites Datenpaket N2 von der Slave-Brücke 9 generiert wird.

Anschließend sendet die Slave-Brücke 9 unter Nutzung des proprietären Netzwerkprotokolls des Industrie-LAN 3 das zweite Datenpaket N2 über den entsprechenden Datenlink des ringförmigen Industrie-LAN 3 an die mit dem Master-Datenlink 14 verbundene Master-Brücke 8. Das zweite Datenpaket N2 enthält logische Informationen, durch welche die Master-Brücke 8 informiert wird, dass der erste Slave-Datenlink 15 für den Nutzdatenaustausch ausgefallen ist. Zu diesem Zweck ist in dem zweiten Datenpaket N2 beispielsweise ein Flag "Ausgefal- lener-Slave-Datenlink" gesetzt.

In der Master-Brücke 8 des Industrie-LAN 3 löst die Erfassung des Ausfalls des ersten Slave-Datenlinks 15 mittels des zweiten Datenpakets einen Hardware-Alarm aus, in dessen Folge er- neut ein erstes Datenpaket Nl von der Master-Brücke 8 generiert wird.

Dann wählt die Master-Brücke 8 die nächste Slave-Brücke 13 zur übertragung des generierten ersten Datenpakets Nl aus. Die Master-Brücke 8 wählt eine solche Slave-Brücke, der bezüglich der mit dem ausgefallenen ersten Slave-Datenlink 15 verbundenen Slave-Brücke 9 die nächstniedrigen RSTP- Pfadkosten zugewiesen sind, hier die Slave-Brücke 13.

Anschließend sendet die Master-Brücke 8 unter Nutzung des proprietären Netzwerkprotokolls des Industrie-LAN das erste Datenpaket Nl über den entsprechenden Datenlink des ringförmigen Industrie-LAN 3 an die mit dem zweiten Slave-Datenlink 16 verbundene Slave-Brücke 13. Das erste Datenpaket Nl ent- hält logische Informationen, durch welche die Slave-Brücke 13 informiert wird, dass der Master-Datenlink 14 für den Nutzdatenaustausch ausgefallen ist. Zu diesem Zweck ist in dem ersten Datenpaket Nl beispielsweise ein Flag "Ausgefallener-

Master-Datenlink" gesetzt.

Durch Empfang und Verarbeitung des ersten Datenpakets Nl durch die Slave-Brucke 13 des zweiten Slave-Datenlinks 16 wird eine teilweise oder vollständige Ausfuhrung des Netzwerkprotokolls RSTP gemäß IEEE-Norm 802. Iw auf jenem Port der Slave-Brucke 13 ausgelost, der mit dem zweiten Slave- Datenlmk 16 verbunden ist. Hierdurch erscheint die Slave- Brucke 13 des Industπe-LAN 3 dem Office-LAN 2 gegenüber als RSTP-Brucke.

Anschließend generiert die nun mit einem RSTP-Port versehene

Slave-Brucke 13 des Industπe-LAN 3 einen ersten RSTP-

Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDUl) und sendet den ersten RSTP- Konfigurationsrahmen durch ihren RSTP-Port über den zweiten Slave-Datenlink 16 an die mit dem zweiten Slave-Datenlmk verbundene RSTP-Brucke 5 des Office-LAN 2. Der RSTP-Kon- figurationsrahmen RSTP-BPDUl ist im Rahmen des in RSTP implementierten Handshake-Mechanismus eine Vorschlagsmeldung (Pro- posal) zur Aktivierung des mit dem zweiten Slave-Datenlmk 16 verbundenen (blockierten) RSTP-Ports der Brücke 5 des Office- LAN 2.

Nach Empfang und Verarbeitung des ersten RSTP-Konflgurations- rahmens durch die RSTP-Brucke 5 des Office-LAN 2 generiert die RSTP-Brucke 5 einen zweiten RSTP-Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDU2) und sendet den zweiten RSTP-Konflgurationsrahmen an die Slave-Brucke 13 des Industπe-LAN 3. Der zweite RSTP- Konflgurationsrahmen ist eine weitere Vorschlagsmeldung (Pro- posal) .

Nach Empfang und Verarbeitung des zweiten RSTP-Konfigu- rationsrahmens durch die Slave-Brucke 13 generiert diese einen dritten RSTP-Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDU3) und sendet den dritten RSTP-Konflgurationsrahmen an die Brücke 5 des Industrie-LAN 3. Der dritte RSTP-Konflgurationsrahmen ist eine Emverstandnismeldung (Agreement) . Nach Empfang der Einver- standmsmeldung wird der RSTP-Port der Brücke 5 des zweiten

Slave-Datenlinks 16 in seinen Zustand "Forwardmg" versetzt, wodurch der blockierte zweite Slave-Datenlink 16 in seinen aktiven Zustand versetzt wird, in dem ein Nutzdatenaustausch zwischen den beiden Netzwerken ermöglicht ist. Dies ist in Fig. IC mittels einer durchgezogenen Linie für den zweiten

Slave-Datenlink 16 veranschaulicht. Der Handshake-Mechanismus zur Aktivierung des mit dem zweiten Slave-Datenlink 16 verbundenen blockierten RSTP-Ports entspricht den gemäß IEEE- Norm 802. Iw standardisierten Routinen.

In Fig. ID ist eine weitere Situation dargestellt, in der der Master-Datenlmk 14 nach seinem Ausfall wiederhergestellt ist. Die mit dem Master-Datenlmk 14 verbundene Master-Brucke 8 des Industπe-LAN 3 erkennt über wieder eintreffende Signa- Ie, welche von der mit dem Master-Datenlmk 14 verbundenen

Brücke 6 des Office-LAN 2 ausgesendet werden, den wiederherstellten Master-Datenlmk 14. Die Erfassung der Signale erfolgt durch den Hardware-Detektor, welcher auch das Fehlen von Signalen erfasst hat. Dies tπggert die Generierung eines dritten Datenpakets N3 durch die Master-Brucke 8.

Das dritte Datenpaket N3 wird anschließend mittels des proprietären Netzwerkprotokolls des Industπe-LAN 3 über die entsprechenden Datenlinks des Industπe-LAN 3 an die Slave- Brücken 9, 13 gesendet. Durch das dritte Datenpaket N3 werden die Slave-Brucken 9, 13 darüber informiert, dass der Master- Datenlmk 14 wiederhergestellt ist. Zu diesem Zwecke ist in dem dritten Datenpaket N3 beispielsweise ein Flag "Ausgefal- lener-Master-Datenlmk" geloscht .

Durch den Empfang und die Verarbeitung des dritten Datenpakets N3 durch die Slave-Brucken 9, 13 wird jeweils eine Beendigung der Ausfuhrung des Netzwerkprotokolls RSTP für den jeweils mit dem Slave-Datenlink verbundenen Port der Slave- Brücken ausgelost. Die mit den Slave-Datenlinks verbundenen Ports der Slave-Brucken 9, 13 werden somit jeweils von einem RSTP-Port wieder zu einem von dem proprietären Netzwerkprotokoll des Industπe-LAN 3 gesteuerten Port geändert. Die SIa-

ve-Brucken 9, 13 erscheinen dem Office-LAN 2 gegenüber nicht mehr als RSTP-Brucken .

Die Erfassung des wiederhergestellten Master-Datenlinks 14 durch die Master-Brucke 8 tπggert weiterhin die teilweise oder vollständige Ausfuhrung des Netzwerkprotokolls RSTP gemäß IEEE-Norm 802. Iw (nur) auf jenem Port der Master-Brucke 8, der mit dem blockierten Master-Datenlmk 14 verbunden ist. Hierdurch erscheint die Master-Brucke 8 dem Office-LAN 2 ge- genuber als RSTP-Brucke.

Daraufhin generiert die nun mit einem RSTP-Port versehene

Master-Brucke 8 des Industπe-LAN 3 einen ersten RSTP-

Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDUl) und sendet den ersten RSTP- Konfigurationsrahmen durch ihren mit dem Master-Datenlmk 14 verbundenen RSTP-Port an die mit dem Master-Datenlmk 14 verbundene RSTP-Brucke 6 des Office-LAN 2. Dies ist in Fig. ID durch einen Pfeil veranschaulicht. Der Konfigurationsrahmen RSTP-BPDUl ist im Rahmen des in RSTP implementierten Handsha- ke-Mechamsmus eine Vorschlagsmeldung (Proposal) .

Nach Empfang und Verarbeitung des ersten RSTP-Konflgurations- rahmens durch die RSTP-Brucke 6 des Office-LAN 2 generiert die RSTP-Brucke 6 einen zweiten RSTP-Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDU2) und sendet den zweiten RSTP-Konflgurationsrahmen an die Master-Brucke 8. Dies ist in Fig. ID ebenso durch einen Pfeil veranschaulicht. Der zweite RSTP-Konflgurationsrahmen ist eine Vorschlagsmeldung (Proposal) zur Aktivierung des mit dem Master-Datenlmk 14 verbundenen, blockierten RSTP-Ports der Brücke 6 des Office-LAN 2.

Nach Empfang und Verarbeitung des zweiten RSTP-Konfigu- rationsrahmens generiert die Master-Brucke 8 des Industπe- LAN 3 einen dritten RSTP-Konflgurationsrahmen (RSTP-BPDU3) und sendet den dritten RSTP-Konflgurationsrahmen durch ihren mit dem Master-Datenlmk 14 verbundenen RSTP-Port an die mit dem Master-Datenlmk 14 verbundene RSTP-Brucke 6 des Office- LAN 2. Dies ist in Fig. ID durch einen Pfeil veranschaulicht.

Der dritte RSTP-Konfigurationsrahmen ist eine Einverständnismeldung (Agreement) zur Aktivierung des mit dem Master- Datenlink 14 verbundenen, blockierten RSTP-Ports der Brücke 6 des Office-LAN 2.

Daraufhin wird der blockierte RSTP-Port der mit dem Master- Datenlink 14 verbundenen RSTP-Brücke 6 des Office-LAN 2 in seinen Zustand "Forwarding" versetzt. Hierdurch wird der blockierte Master-Datenlink 14 in seinen aktiven Zustand ver- setzt, so dass ein Nutzdatenaustausch zwischen den beiden

Netzwerken 2, 3 über den Master-Datenlink 14 ermöglicht ist.

Der oben aufgezeigte Handshake-Mechanismus zur Aktivierung des mit dem Master-Datenlink 14 verbundenen, blockierten RSTP-Ports der RSTP-Brücke 6 des Office-LAN 2 erfolgt durch Routinen, die in der IEEE-Norm 802. Iw standardisiert sind.

Weiterhin wird der von Master-Brücke 8 des Industrie-LAN 3 empfangene zweite RSTP-Konfigurationsrahmen (RSTP-BPDU2) un- verändert an die mit dem zweiten Slave-Datenlink 16 verbundene Slave-Brücke 13 weitergeleitet. Eine Weiterleitung erfolgt hierbei durch das proprietäre Netzwerkprotokoll des Industrie-LAN 3. Nach Empfang leitet die mit dem zweiten Slave- Datenlink 16 verbundene Slave-Brücke 13 den zweiten RSTP- Konfigurationsrahmen (RSTP-BPDU2) unverändert an die mit dem zweiten Slave-Datenlink 16 verbundene RSTP-Brücke 5 des Office-LAN 2 weiter. Daraufhin wird der sich im Zustand "Forwarding" befindliche RSTP-Port der mit dem zweiten Slave- Datenlink 16 verbundenen RSTP-Brücke 5 des Office-LAN 2 in seinen Zustand "Blocking" versetzt, so dass der zweite Slave- Datenlink 16 inaktiviert wird.

Anschließend, nach Aktivierung des Master-Datenlinks 14 und nach Weiterleitung des zweiten RSTP-Konfigurationsrahmens (RSTP-BPDU2) durch die Master-Brücke 8 des Industrie-LAN 3, wird eine Beendigung der Ausführung des Netzwerkprotokolls RSTP für den mit dem Master-Datenlink 14 verbundenen Port der Master-Brücke 8 ausgelöst. Der mit dem Master-Datenlink 14

verbundene Port der Master-Brucke 8 wird somit von einem RSTP-Port wieder zu einem von dem proprietären Netzwerkprotokoll des Industπe-LAN 3 gesteuerten Port geändert. Die Master-Brucke 8 erscheint dann dem Office-LAN 2 gegenüber nicht mehr als eine RSTP-Brucke.

Durch das erfmdungsgemaße Verfahren kann in einfacher Weise eine Rekonfiguration einer mehrfach-redundanten Datenverbindung zweier verschiedene Netzwerkprotokolle einsetzender Netzwerke erreicht werden. Insbesondere kann ein RSTP-

Netzwerk mit einem weiteren Netzwerk in Ringtopologie mehrfach-redundant verbunden werden, wobei die Rekonflgurations- zeiten zur Rekonfiguration eines die beiden Netzwerke verbindenden Datenlinks sehr kurz sind. Eine Einschränkung auf ei- nen einzigen redundanten Backup-Datenlmk ist nicht notwendig. Auf diese Weise kann eine Datenverbindung zwischen den beiden Netzwerken sogar bei Mehrfach-Ausfallen von die beiden Netzwerke verbindenden Datenlinks aufrechterhalten werden. Der Aufwand zur Konfiguration eines solchen Kommunikations- netzwerks ist niedrig.