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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND RECYCLING PLANT FOR RECYCLING PLASTIC WASTE MATERIAL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/151928
Kind Code:
A1
Abstract:
In a method for recycling plastic waste material (MW), plastic waste material (MW) is supplied to a first screw machine (2) and is melted in the screw machine to give a plastic waste material melt (SW). The plastic waste material melt (SW) is supplied to a second multi-shaft screw machine (3) by means of a supply unit (55) and is processed therein together with plastic raw material (MV) to give a plastic material melt (S).

Inventors:
METZGER JÖRG (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/051491
Publication Date:
August 17, 2023
Filing Date:
January 23, 2023
Export Citation:
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Assignee:
COPERION GMBH (DE)
International Classes:
B29C48/00; B29C48/255; B29C48/285; B29C48/39; B29C48/40; B29C48/92; B29B17/00; B29K23/00; B29K105/26
Foreign References:
DE2940356A11981-04-23
DE4236581A11993-09-09
EP0508422A11992-10-14
DE102020113072A12021-11-18
DD231029A11985-12-18
DE102022201398A2022-02-10
DE102019127827A12020-08-27
EP3552798A12019-10-16
Attorney, Agent or Firm:
RAU, SCHNECK & HÜBNER PATENTANWÄLTE RECHTSANWÄLTE PARTGMBB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial, insbesondere von Polyolefin-Abfallmaterial, umfassend folgende Schritte:

- Bereitstellen einer ersten Schneck enmaschine (2), insbesondere einer ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine, und einer zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine (3),

- Zuführen von Kunststoff- Abfallmaterial (Mw) in die erste Schne- ckenmaschine (2) und Aufschmelzen des Kunststoff-Abfallmaterials (Mw) mittels der ersten Schneckenmaschine (2) zu einer Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw),

- Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial (Mv) in die zweite Mehrwel- len-Schneckenmaschine (3) und Aufbereiten des Kunststoff-Rohmaterials (Mv) mittels der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine (3) zu einer Kunststoff-Rohmaterialschmelze (Sv),

- Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine (3), und

- Mischen der Kunststoff-Rohmaterialschmelze (Sv) und der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze (Sw) mittels der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine (3) zu einer Kunststoff-Materialschmelze (S).

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) vor dem Zuführen in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine (3) mittels einer Filtereinrichtung (52) gefiltert wird.

3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass mitels mindestens eines Sensors (53, 53 56, 56‘, 57, 58, 59) mindestens ein Parameter (pi, p2, ps, Ti, T2, T3, r|) der Kunststoff-Ab- fallmaterialschmelze (Sw) ermitelt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des ermitelten mindestens einen Parameter (pi, P2, p3, Ti, T2, T3, r|) der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) mittels einer Steuereinrichtung (60) ein Qualitätsmaß (Q) für die Kunststoff-Abfallmaterialschmelze (Sw) ermitelt wird.

5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des mindestens einen Parameters (pi, p2, p3, Ti, T2, T3, r|) und/oder des ermitelten Qualitätsmaßes (Q) mindestens eine Zuführeinrichtung (25, 55) und/oder eine Drosseleinrichtung (38) angesteuert wird.

6. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des mindestens einen Parameters (pi, p2, p3, Ti, T2, T3, r|) und/oder des ermitelten Qualitätsmaßes (Q) eine Zuführeinrichtung (55) zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) derart angesteuert wird, dass

- die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) der zweiten Mehrwel- len-Schneckenmaschine (3) zugeführt wird, wenn der mindestens eine Paramater (pi, p2, p3, Ti, T2, T3, r|) und/oder das ermitelte Qua- litätsmaß (Q) innerhalb eines vor definierten Bereichs (Qi) liegt, und - die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) der zweiten Mehrwel- len-Schneckenmaschine (3) nicht zugeführt wird, wenn der mindestens eine Paramater (pi, p2, ps, Ti, T2, T3, r|) und/oder das ermittelte Qualitätsmaß (Q) außerhalb des vordefinierten Bereichs (Qi) liegt. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 3 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass in Abhängigkeit des mindestens einen Parameters (pi, p2, p3, Ti, T2, T3, r|) und/oder des ermittelten Qualitätsmaßes (Q) eine Zuführeinrichtung (25) zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial (Mv) und/oder zum Zuführen mindestens eines Additivs (A) derart angesteuert wird, dass Kunststoff-Rohmaterial (Mv) und/oder mindestens ein Additiv (A) der ersten Schneckenmaschine (2) zugeführt wird, wenn der mindestens eine Parameter (pi, p2, p3, Ti, T2, T3, r|) und/oder das ermittelte Qualitätsmaß (Q) außerhalb eines vordefinierten Bereichs (Qi) liegt. Verfahren nach mindestens einem der vorangegangenen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kunststoff- Abfallmaterial (Mw) einen Anteil mw an der Kunststoff-Materialschmelze (S) hat, wobei gilt: 5 Gew.-% < mw < 50 Gew.-%, insbesondere 10 Gew.-% < mw < 45 Gew.-%, insbesondere 15 Gew.-% < mw < 40 Gew.-%, und insbesondere 20 Gew.-% < mw < 35 Gew.-%. Wiederaufbereitungsanlage zur Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial, insbesondere von Polyolefin- Abfallmaterial, umfassend - eine erste Schneckenmaschine (2), insbesondere eine erste Mehrwel- len-Schneckenmaschine, zum Aufschmelzen des Kunststoff-Abfallmaterials (Mw) zu einer Kunststoff-Abfallmaterialschmelze (Sw),

- eine zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine (3) mit

— einer ersten Zuführöffnung (93) zum Zuführen von Kunststoff- Rohmaterial (Mv) und

— einer zweiten Zuführöffnung (95) zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw),

- eine Zuführeinrichtung (55) zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine (3). Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch eine Drosseleinrichtung (38) zum Einstellen einer Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) in der ersten Schneckenmaschine (2). Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 9 oder 10, gekennzeichnet durch eine Filtereinrichtung (52) zum Filtern der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) vor dem Zuführen in die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine (3). Wiederaufbereitungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch mindestens einen Sensor (53, 53 ‘, 56, 56‘, 57, 58, 59) zum Ermitteln mindestens eines Parameters (pi, p2, ps, Ti, T2, T3, r|) der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) . Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch eine Steuereinrichtung (60) zum Ermitteln eines Qualitätsmaßes (Q) für die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) in Abhängigkeit des ermittelten mindestens einen Parameter (pi, p2, ps, Ti, T2, T3, r|) der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) . Wiederaufbereitungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuführeinrichtung (55) zum Zuführen der Kunststoff-Abfall- materialschmelze (Sw) mindestens ein Schaltelement (63) umfasst. Wiederaufbereitungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 14, gekennzeichnet durch eine Zuführeinrichtung (25) zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial (Mv) und/oder zum Zuführen mindestens eines Additivs (A) in die erste Schneckenmaschine (2). Wiederaufbereitungsanlage nach mindestens einem der Ansprüche 9 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass eine Steuereinrichtung (60) zur Ansteuerung in Signal Verbindung mit der Zuführeinrichtung (55) zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze (Sw) und/oder mit einer Zuführeinrichtung (25) zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial (Mv) und/oder zum Zuführen mindestens eines Additivs (A) in die erste Schneckenmaschine (2) und/oder mit einer Drosseleinrichtung (38) ist.

Description:
Verfahren und Wiederaufbereitungsanlage zur Wiederaufbereitung von Kunststoff-Abfallmaterial

Die vorliegende Patentanmeldung nimmt die Priorität der deutschen Patentanmeldung DE 10 2022 201 398.0 in Anspruch, deren Inhalt durch Bezugnahme hierin aufgenommen wird.

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Wiederaufbereitungsanlage zur Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial, insbesondere von Polyolefin- Abfallmaterial.

Aus der DE 10 2019 127 827 Al ist ein Verfahren zur Herstellung von Kunststoffprodukten aus einem recycelten Kunststoffmaterial und einem unrecycelten Virgin-Kunststoffmaterial bekannt. Die Herstellung erfolgt mittels einer Extrusionsanlage. Der Grundstoff der Kunststoffprodukte ist ein polymerer Rohstoff, wie beispielsweise Polyolefine. Zur Herstellung der Kunststoffprodukte wird ein Granulat des recycelten Kunststoffmaterials und ein Granulat des unrecycelten Virgin-Kunststoffmaterials in bestimmten Anteilen der Extrusionsanlage zugeführt. Die Extrusionsanlage stellt aus den zugeführten Granulaten beispielsweise neue Compounds oder Folien als Kunststoffprodukte her.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, das eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial, insbesondere von Polyole- fin-Abfallmaterial, ermöglicht. Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Das aufzubereitende Kunststoff-Abfallmaterial, insbesondere das aufzubereitende Polyolefin- Abfallmaterial, wird zunächst der ersten Schneckenmaschine, insbesondere der ersten Mehrwellen-Schnecken- maschine, zugeführt und mittels der ersten Schneckenmaschine zu einer Kunststoff-Abfallmaterialschmelze aufgeschmolzen. Das Kunststoff-Abfallmaterial ist aus Kunststoffprodukten hergestellt, die zerkleinert und/oder gereinigt bzw. gewaschen wurden. Das Kunststoff- Abfallmaterial liegt insbesondere als Schüttgut vor, beispielsweise als Schnipsel (Flakes) und/oder Gewölle. Das Kunststoff- Abfallmaterial wurde vor dem Zuführen zu der ersten Schneckenmaschine insbesondere nicht mittels einer Schneckenmaschine bereits aufbereitet. Das Kunststoff- Abfallmaterial ist insbesondere kein Kunststoff- Abfallmaterialgranulat, das durch aufbereitetes und granuliertes Kunststoff- Abfallmaterial hergestellt wurde.

Vorzugsweise ist eine Verweilzeit der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine mittels einer Drosseleinrichtung einstellbar. Die Drosseleinrichtung ist insbesondere nach der ersten Schneckenmaschine angeordnet. Die Drosseleinrichtung umfasst mindestens ein Drosselelement zum Einstellen eines Strömungswiderstands der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze. Die Stellung des mindestens eines Drosselelements ist hierzu einstellbar bzw. veränderbar. Ein höherer Strömungswiderstand führt zu einer längeren Verweilzeit und umgekehrt. Durch die Erhöhung der Verweilzeit wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine länger und somit intensiver durchmischt und homogenisiert, was sich positiv auf die Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze auswirkt. Parallel zu dem Aufschmelzen des Kunststoff- Abfallmaterials wird der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine Kunststoff-Rohmaterial zugeführt, das mittels der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine zu einer Kunststoff-Rohmaterialschmelze aufbereitet wird. Das Kunststoff-Rohmaterial kann der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine als Schüttgut, beispielsweise als Pulver und/oder Granulat, oder bereits als Schmelze zugeführt werden. Wird das Kunststoff-Rohmaterial als Schüttgut zugeführt, so umfasst das Aufbereiten ein Aufschmelzen des Kunststoff-Rohmaterials. Wird demgegenüber das Kunststoff-Rohmaterial bereits als Schmelze zugeführt, so umfasst das Aufbereiten ein Fördern und ein damit verbundenes Durchmischen der Kunststoff-Rohmaterialschmelze. Der zweiten Mehr- wellen- Schneckenmaschine kann zusätzlich mindestens ein Additiv zugeführt werden.

Der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine wird zusätzlich die Kunststoff-Abfallmaterialschmelze zugeführt. Vorzugsweise wird der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine das Kunststoff- Abfallmaterial in einer Förderrichtung stromabwärts zu der Zuführung des Kunststoff-Rohmaterials zugeführt. Die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze wird insbesondere in die Kunststoff-Rohmaterialschmelze zugeführt. Anschließend werden die Kunststoff-Rohmaterialschmelze und die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze mittels der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine zu einer Kunststoff-Materialschmelze vermischt bzw. homogenisiert. Die Kunststoff-Materialschmelze wird anschließend aus der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine ausgetragen. Die ausgetragene Kunststoff-Materialschmelze wird entweder direkt zu einem Kunststoffprodukt weiterverarbeitet oder einer Granuliereinrichtung zugeführt, die aus der Kunststoff-Materialschmelze ein Kunststoffgranulat bzw. ein Polyolefingranulat erzeugt. Dadurch, dass das Kunststoff-Abfallmaterial mittels der ersten Schneckenmaschine aufgeschmolzen und die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze anschließend - ohne den Zwischenschritt einer Granulierung - der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine zugeführt und mittels der zweiten Mehr- wellen- Schneckenmaschine durch Mischen mit der Kunststoff-Rohmaterialschmelze aufbereitet wird, ist das Verfahren einfach und energieeffizient. Dadurch, dass die Anteile des Kunststoff- Abfallmaterials und des Kunststoff-Rohmaterials in Abhängigkeit einer Ausgangsqualität des Kunststoff- Abfallmaterials flexibel einstellbar sind, kann die Qualität der Kunststoff- Materialschmelze zuverlässig gewährleistet werden.

Ein Verfahren nach Anspruch 2 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Dadurch, dass die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze vor dem Zuführen in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine mittels einer Filtereinrichtung gefiltert wird, werden Verschmutzungen und/oder Agglomerate nicht mit der Kunststoff-Rohmaterialschmelze vermischt. Die Qualität der Kunststoff- Materialschmelze wird hierdurch erhöht. Die Filtereinrichtung umfasst vorzugsweise mindestens zwei Filterelemente. Alternativ umfasst die Filtereinrichtung mindestens ein Filterelement mit einer kontinuierlichen Abreinigung und/oder mit einer Rückspülfunktion. Hierdurch kann mindestens ein Filterelement während des Betriebs gereinigt und/oder gewechselt werden. Vorzugsweise ist die Filter einrichtung als Siebwechseleinrichtung ausgebildet.

Ein Verfahren nach Anspruch 3 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Vorzugsweise charakterisiert der ermittelte mindestens eine Parameter mindestens ein Qualitätsmerkmal der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze. Hierdurch wird die Ermittlung eines Qualitätsmaßes für die Kunststoff- Abfallmaterial- schmelze ermöglicht. Der ermittelte mindestens eine Parameter wird insbesondere an eine Steuereinrichtung übermittelt. Mittels des mindestens einen Sensors wird insbesondere ein Druck, eine Temperatur und/oder eine Viskosität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze ermittelt. Vorzugsweise wird mittels mindestens eines Sensors ein Druck, eine Temperatur und/oder eine Viskosität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze unmittelbar nach der ersten Schneckenmaschine und/oder unmittelbar vor der Filtereinrichtung und/oder nach der Filter einrichtung gemessen. Die Messung unmittelbar nach der ersten Schneckenmaschine liefert Erkenntnisse hinsichtlich der Fließeigenschaften der ungereinigten Kunststoff- Abfallmaterialschmelze. Die Messung unmittelbar vor der Filtereinrichtung liefert Erkenntnisse über den Druckanstieg in Abhängigkeit der Zeit und/oder über den Verschmutzungsgrad der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in Abhängigkeit einer Filtrationsfeinheit der Filtereinrichtung. Die Filtrationsfeinheit des mindestens einen Filterelements ist in Abhängigkeit der geforderten Qualität der Kunststoff-Materialschmelze gewählt. Die Messung nach der Filtereinrichtung, insbesondere die Viskositätsmessung bzw. die Online-Viskositätsmessung, liefert Erkenntnisse über die Fließeigenschaften der filtrierten Kunststoff- Abfallmaterialschmelze und die zu erwartende Viskosität der Kunststoff-Materialschmelze. Die Viskosität kann insbesondere durch das Einstellen der Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine und/oder durch die Zugabe von Kunststoff-Rohmaterial in die erste Schneckenmaschine eingestellt werden.

Ein Verfahren nach Anspruch 4 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Anhand des Qualitätsmaßes kann die Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze beurteilt und/oder die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in verschiedene Qualitätsklassen klassifiziert werden. Hierdurch wird ermöglicht, die Wiederaufbereitung in Abhängigkeit des Qualitätsmaßes bzw. der Qualitätsklassen zu steuern. Insbesondere kann auf eine unzureichende Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze unmittelbar reagiert werden, indem beispielsweise eine Zuführeinrichtung und/oder eine Drosseleinrichtung angesteuert wird. Das Qualitätsmaß ist im einfachsten Fall der mindestens eine Parameter. Die Messwerte des mindestens einen Parameters können mittels der Steuereinrichtung signaltechnisch aufbereitet werden. Das Qualitätsmaß ist beispielsweise die gemessene Viskosität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze nach einer Filtereinrichtung.

Ein Verfahren nach Anspruch 5 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Dadurch, dass mindestens eine Zuführeinrichtung und/oder eine Drosseleinrichtung in Abhängigkeit des ermittelten mindestens einen Parameters bzw. des ermittelten Qualitätsmaßes angesteuert wird, kann auf eine unzureichende Qualität bzw. ein unzureichendes Qualitätsmaß der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze unmittelbar reagiert werden. Die mindestens eine Zuführeinrichtung verhindert beispielsweise das Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine, wenn das ermittelte Qualitätsmaß außerhalb eines vordefinierten Bereichs liegt. Ferner führt die mindestens eine Zuführeinrichtung beispielsweise Kunststoff- Rohmaterial und/oder mindestens ein Additiv in die erste Schneckenmaschine zu, um das Qualitätsmaß zu erhöhen. Die Drosseleinrichtung erhöht beispielsweise den Strömungswiderstand der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze, so dass die Verweilzeit der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine erhöht wird, was die zu einer längeren und intensiveren Durchmischung bzw. Homogenisierung und somit zu einer Qualitätserhöhung führt. Ein Verfahren nach Anspruch 6 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Die Kunst- stoff-Abfallmaterialschmelze wird der zweiten Mehrwellen-Schneckemna- schine mittels einer Zuführeinrichtung zugeführt. Die Zuführeinrichtung zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze umfasst insbesondere mindestens ein Schaltelement, das zwischen einer ersten Schaltstellung und einer zweiten Schaltstellung umschaltbar ist. Das Umschalten wird insbesondere mittels einer Steuereinrichtung gesteuert. Vorzugsweise umfasst die Zuführeinrichtung einen Antrieb zum Betätigen des Schaltelements.

In der ersten Schaltstellung wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine zugeführt. Die erste Schaltstellung wird dann eingestellt, wenn das ermittelte Qualitätsmaß innerhalb eines vordefinierten Bereichs liegt. In der zweiten Schaltstellung wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine nicht zugeführt. Die zweite Schaltstellung wird dann eingestellt, wenn das ermittelte Qualitätsmaß außerhalb des vordefinierten Bereichs liegt. In der zweiten Schaltstellung kann die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze beispielsweise einer Granuliereinrichtung zugeführt werden, die die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze zu Granulat granuliert. Das Granulat hat eine vergleichsweise niedrige Qualität, kann jedoch noch weiterverarbeitet werden. Dadurch, dass die Zuführeinrichtung zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in Abhängigkeit des ermittelten Qualitätsmaßes angesteuert wird, wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze nur bei einer ausreichenden Qualität der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine zugeführt. Ein Verfahren nach Anspruch 7 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Um die Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze zu erhöhen, kann der ersten Schneckenmaschine mittels einer Zuführeinrichtung Kunststoff-Rohmaterial und/oder mindestens ein Additiv zugeführt werden. Durch das Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial und/oder mindestens eines Additivs wird die Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze erhöht, so dass das ermittelte Qualitätsmaß verbessert wird. Gelangt das Qualitätsmaß wieder in den vordefinierten Bereich, so kann die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze durch Umschalten eines Schaltelements insbesondere wieder der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine zugeführt werden.

Ein Verfahren nach Anspruch 8 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Dadurch, dass die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze eine hohe Qualität hat und/oder die Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze überwacht wird, kann ein hoher Anteil mw an Kunststoff- Abfallmaterial wiederaufbereitet werden. Der Anteil mw definiert insbesondere einen durchschnittlichen Gewichtsanteil bezogen auf die aus der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine ausgetragene Kunststoff-Materialschmelze.

Ferner liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Wiederaufbereitungsanlage zu schaffen, die eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial, insbesondere von Polyolefin- Abfallmaterial, ermöglicht.

Diese Aufgabe wird durch eine Wiederaufbereitungsanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 9 gelöst. Die Vorteile der erfindungsgemäßen Wiederaufbereitungsanlage entsprechen den bereits beschriebenen Vorteilen des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Wiederaufbereitung von Kunststoff-Abfallmaterial, insbesondere von Polyolefin-Abfallmaterial. Die Wiederaufbereitungsanlage kann insbesondere mit mindestens einem Merkmal weitergebildet werden, das im Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Verfahren beschrieben ist. Entsprechend kann das erfindungsgemäße Verfahren mit mindestens einem Merkmal weitergebildet werden, das im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Wiederaufbereitungsanlage beschrieben ist.

Die erste Schneckenmaschine umfasst insbesondere mindestens eine Behandlungselementwelle. Vorzugsweise ist die erste Schneckenmaschine als Mehrwellen- Schneckenmaschine ausgebildet. Die erste Mehrwellen- Schneckenmaschine umfasst insbesondere mindestens zwei Behandlungselementwellen, die gleichsinnig rotierend und/oder dichtkämmend ausgebildet sind. Vorzugsweise ist die erste Mehrwellen-Schneckenmaschine als gleichsinnig rotierende Zweiwellen- Schneckenmaschine ausgebildet. Die erste Schneckenmaschine umfasst insbesondere eine Einzugszone, eine Aufschmelzzone, eine Entgasungszone und eine Austragszone. Die erste Schneckenmaschine umfasst insbesondere mindestens eine Zuführöffnung zum Zuführen des Kunststoff- Abfallmaterials und/oder zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial und/oder zum Zuführen mindestens eines Additivs. Vorzugsweise umfasst die erste Schneckenmaschine eine erste Zuführöffnung zum Zuführen des Kunststoff- Abfallmaterials und eine zweite Zuführöffnung zum Zuführen des Kunststoff-Rohmaterials und/oder des mindestens einen Additivs. Zum Zuführen des Kunststoff- Abfallmaterials umfasst die Wiederaufbereitungsanlage insbesondere eine Zuführschneckenmaschine, die in die erste Zuführöffnung mündet. Die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine umfasst insbesondere mindestens zwei Behandlungselementwellen, die gleichsinnig rotierend und/oder dichtkämmend ausgebildet sind. Vorzugsweise ist die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine als gleichsinnig rotierende Zweiwellen-Schneckenma- schine ausgebildet. Die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine umfasst insbesondere eine erste Einzugszone mit der ersten Zuführöffnung, eine Aufschmelzzone, eine zweite Einzugszone mit der zweiten Zuführöffnung, eine Homogenisierungszone und eine Austragszone.

Die erste Schneckenmaschine kann insbesondere zu einer bereits bestehenden zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine nachgerüstet werden.

Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 10 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Die Drosseleinrichtung ist insbesondere nach der ersten Schneckenmaschine angeordnet und ermöglicht ein Einstellen einer Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine. Die Drosseleinrichtung umfasst mindestens ein Drosselelement zum Einstellen eines Strömungswiderstands der Kunststoff-Abfallmaterial- schmelze. Die Stellung des mindestens eines Drosselelements ist hierzu einstellbar bzw. veränderbar. Ein höherer Strömungswiderstand führt zu einer längeren Verweilzeit und umgekehrt. Durch die Erhöhung der Verweilzeit wird die Kunststoff-Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine länger und somit intensiver durchmischt und homogenisiert, was sich positiv auf die Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze auswirkt. Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 11 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Die Filtereinrichtung umfasst insbesondere mindestens zwei Filterelemente. Alternativ umfasst die Filtereinrichtung mindestens ein Filterelement mit einer kontinuierlichen Abreinigung und/oder mit einer Rückspülfunktion. Hierdurch wird das Reinigen und/oder Austauschen mindestens eines Filterelements während des Betriebs ermöglicht. Die Filtereinrichtung ist insbesondere als Siebwechseleinrichtung ausgebildet. Die Filtereinrichtung ist insbesondere zwischen der ersten Schneckenmaschine und der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine angeordnet.

Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 12 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Der ermittelte mindestens eine Parameter charakterisiert insbesondere ein Qualitätsmerkmal der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze. Durch das Ermitteln mindestens eines Parameters der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze wird insbesondere das Ermitteln eines Qualitätsmaßes ermöglicht. Der mindestens eine Sensor ist insbesondere in Signal Verbindung mit einer Steuereinrichtung. Hierdurch können die gemessenen Parameterwerte der Steuereinrichtung übermittelt werden. Der mindestens eine Sensor ist insbesondere ein Druck-Sensor zur Messung eines Drucks der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze, ein Temperatur- Sensor zur Messung einer Temperatur der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze und/oder ein Viskositäts-Sensor zur Messung einer Viskosität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze. Der mindestens eine Sensor ist insbesondere unmittelbar nach der ersten Schneckenmaschine und/oder unmittelbar vor einer Filtereinrichtung und/oder nach einer Filtereinrichtung angeordnet. Vorzugsweise wird mittels mindestens eines Sensors ein Druck, eine Temperatur und/oder eine Viskosität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze unmittelbar nach der ersten Schneckenmaschine und/oder unmittelbar vor der Filtereinrichtung und/oder nach der Filtereinrichtung gemessen. Die Messung unmittelbar nach der ersten Schneckenmaschine liefert Erkenntnisse hinsichtlich der Fließeigenschaften der ungereinigten Kunststoff- Abfallmaterialschmelze. Die Messung unmittelbar vor der Filtereinrichtung liefert Erkenntnisse über den Druckanstieg in Abhängigkeit der Zeit und/oder über den Verschmutzungsgrad der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in Abhängigkeit einer Filtrationsfeinheit der Filtereinrichtung. Die Filtrationsfeinheit des mindestens einen Filterelements ist in Abhängigkeit der geforderten Qualität der Kunststoff-Materialschmelze gewählt. Die Messung nach der Filtereinrichtung, insbesondere die Viskositätsmessung bzw. die Online-Viskositätsmessung, liefert Erkenntnisse über die Fließeigenschaften der filtrierten Kunststoff- Abfallmaterialschmelze und die zu erwartende Viskosität der Kunststoff-Materialschmelze. Die Viskosität kann insbesondere durch das Einstellen der Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine und/oder durch die Zugabe von Kunststoff- Rohmaterial in die erste Schneckenmaschine eingestellt werden.

Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 13 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Die Steuereinrichtung ermöglicht das Ermitteln eines Qualitätsmaßes zur Beurteilung der Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze. Ferner ermöglicht die Steuereinrichtung ein Ansteuem mindestens einer Zuführeinrichtung und/oder einer Drosseleinrichtung in Abhängigkeit des ermittelten mindestens einen Parameters und/oder in Abhängigkeit des ermittelten Qualitätsmaßes. Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 14 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Dadurch, dass die Zuführeinrichtung mindestens ein Schaltelement umfasst, kann die Zuführeinrichtung bzw. das mindestens eine Schaltelement mindestens zwischen einer ersten Schaltstellung und einer zweiten Schaltstellung umgeschaltet werden. In der ersten Schaltstellung bildet die Zuführeinrichtung einen ersten Kanal aus, der an die zweite Zuführöffnung angeschlossen ist und in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine mündet. Die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze wird in der ersten Schaltstellung somit in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine zugeführt. In der zweiten Schaltstellung bildet die Zuführeinrichtung einen zweiten Kanal aus, der nicht in die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine mündet. Der zweite Kanal führt beispielsweise zu einer Granuliereinrichtung. Die Zuführeinrichtung ist beispielsweise als Weiche und/oder Ventil ausgebildet.

Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 15 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Die Zuführeinrichtung ermöglicht das Zuführen von Kunststoff- Rohmaterial und/oder das Zuführen mindestens eines Additivs in die erste Schneckenmaschine, so dass die Qualität und/oder die Farbe der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze beeinflusst werden kann. Die Zuführeinrichtung umfasst insbesondere mindestens einen Dosierer. Der mindestens eine Dosierer ist beispielsweise volumetrisch und/oder gravimetrisch ausgebildet. Das mindestens eine Additiv umfasst beispielsweise pulverförmigen Ruß (FCB: Free Carbon Black), Farbpigmente, Peroxid, UV-Stabilisatoren und/oder Antioxidantien. Eine Wiederaufbereitungsanlage nach Anspruch 16 gewährleistet eine einfache, flexible, qualitativ zuverlässige und energieeffiziente Wiederaufbereitung. Die Ansteuerung erfolgt insbesondere in Abhängigkeit mindestens eines Parameters der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze und/oder eines ermittelten Qualitätsmaßes der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze. Dadurch, dass die Steuereinrichtung in Signal Verbindung mit der Zuführeinrichtung zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in die zweite Mehr- wellen- Schneckenmaschine ist, kann die Zuführeinrichtung derart angesteuert werden, dass die Kunststoff-Abfallmaterialschmelze in die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine zugeführt wird, wenn die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze eine ausreichende Qualität hat, und dass die Kunststoff-Abfallmaterialschmelze nicht in die zweite Mehrwellen-Schnecken- maschine zugeführt wird, wenn die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze keine ausreichende Qualität hat. Dadurch, dass die Steuereinrichtung in Signalverbindung mit der Zuführeinrichtung zum Zuführen von Kunststoff- Rohmaterial und/oder zum Zuführen mindestens eines Additivs in die erste Schneckenmaschine ist, kann bei nicht ausreichender Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Kunststoff-Rohmaterial und/oder mindestens ein Additiv in die erste Schneckenmaschine zugeführt werden, so dass die Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze erhöht wird. Dadurch, dass die Steuereinrichtung in Signal Verbindung mit der Drosseleinrichtung ist, kann eine Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine eingestellt werden. Durch die Erhöhung der Verweilzeit wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze in der ersten Schneckenmaschine länger und somit intensiver durchmischt und homogenisiert, was sich positiv auf die Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze auswirkt. Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels. Es zeigen:

Fig. 1 eine schematische Darstellung einer Wiederaufbereitungsanlage zur Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial, insbesondere von Polyolefin- Abfallmaterial, mit einer ersten Mehrwellen- Schneckenmaschine zum Aufschmelzen des Kunststoff- Abfallmaterials zu einer Kunststoff- Abfallmaterialschmelze und einer zweiten Mehrwellen-Schneckenma- schine zum Vermischen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze mit einer Kunststoff-Rohmaterialschmelze,

Fig. 2 eine Seitenansicht der ersten Mehrwellen-Schneckenma- schine,

Fig. 3 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die erste Mehrwel- len-Schneckenmaschine in Fig. 2,

Fig. 4 eine Schnittdarstellung durch eine Drosseleinrichtung der Wiederaufbereitungsanlage,

Fig. 5 eine Seitenansicht der zweiten Mehrwellen-Schneckenma- schine, und

Fig. 6 eine teilweise geschnittene Draufsicht auf die zweite Mehr- wellen-Schneckenmaschine in Fig. 5. Eine Wiederaufbereitungsanlage 1 zum Wiederaufbereiten von Kunststoff- Abfallmaterial Mw, insbesondere von Polyolefm-Abfallmaterial, umfasst eine erste Schneckenmaschine 2 und eine zweite Mehrwellen-Schnecken- maschine 3. Die Schneckenmaschine 2 ist als Mehrwellen- Schneckenmaschine ausgebildet. Alternativ kann die Schneckenmaschine 2 auch als Einwellen- Schneckenmaschine ausgebildet sein.

Die erste Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 dient zum Aufschmelzen des Kunststoff- Abfallmaterials Mw zu einer Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw, insbesondere zu einer Polyolefin- Abfallmaterialschmelze. Die erste Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 ist als Zweiwellen-Schne- ckenmaschine ausgebildet. Die erste Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 weist ein Gehäuse 4 auf, das mehrere nacheinander angeordnete und aneinander befestigte Gehäuseabschnitte umfasst. In dem Gehäuse 4 sind zwei Gehäusebohrungen 5, 6 ausgebildet, die einander durchdringen und im Querschnitt die Form einer liegenden Acht haben. In den Gehäusebohrungen 5, 6 sind zwei einander dichtkämmende Behandlungselementwellen 7, 8 angeordnet und um zugehörige Drehachsen 9, 10 drehantreibbar. Die Behandlungselementwellen 7, 8 werden über ein Verteilergetriebe 11 und eine Kupplung 12 von einem Antriebsmotor 13 gleichsinnig, also in gleichen Drehrichtungen drehangetrieben.

Die erste Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 weist in einer Förderrichtung 14 nacheinander eine Einzugszone 15, eine Aufschmelzzone 16, eine Entgasungszone 17 und eine Austragszone 18 auf.

In der Einzugszone 15 ist eine erste Zuführöffnung 19 seitlich in dem Gehäuse 4 ausgebildet. Die erste Zuführöffnung 19 dient zum Zuführen des Kunststoff- Abfallmaterials Mw. Zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial Mv und/oder zum Zuführen mindestens eines Additivs A ist in der Einzugszone 15 eine zweite Zuführöffnung 20 in dem Gehäuse 4 ausgebildet. Die zweite Zuführöffnung 20 ist stromaufwärts zu der ersten Zuführöffnung 19 ausgebildet. An die zweite Zuführöffnung 20 ist ein Trichter 21 angeschlossen. In der Einzugszone 15 weisen die Behandlungselementwellen 7, 8 Schneckenelemente auf.

Die Aufschmelzzone 16 dient zum Aufschmelzen des Kunststoff- Abfallmaterials Mw und/oder des Kunststoff-Rohmaterials Mv und zum Aufschmelzen bzw. Einmischen eines gegebenenfalls zugeführten Additivs A bzw. gegebenenfalls zugeführter Additive A. In der Aufschmelzzone 16 weisen die Behandlungselementwellen 7, 8 Schneckenelemente und/oder Knetelemente auf.

Die Entgasungszone 17 dient zum Homogenisieren und Entgasen der erzeugten Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Mw. In der Entgasungszone 15 sind Entgasungsöffnungen 22 in dem Gehäuse 4 ausgebildet, an die Entgasungseinrichtungen 23 angeschlossen sind. In der Entgasungszone 17 weisen die Behandlungselementwellen 7, 8 Schneckenelemente und/oder Knetelemente auf.

Die Austragszone 18 dient zum Austragen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw aus der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 durch eine Austrag s Öffnung. In der Austragszone 18 weisen die Behandlungselementwellen 7, 8 Schneckenelemente auf. Zum Beheizen des Gehäuses 4 umfasst die erste Mehrwellen-Schnecken- maschine 2 Heizeinrichtungen 24, die in der Einzugszone 15, der Aufschmelzzone 16, der Entgasungszone 17 und der Austragszone 18 an das Gehäuse 4 angeschlossen sind.

Die Wiederaufbereitungsanlage 1 umfasst eine erste Zuführeinrichtung 25, die der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 zugeordnet ist. Die erste Zuführeinrichtung 25 umfasst eine zweiwellige Zuführschneckenmaschine 26. Die Zuführschneckenmaschine 26 ist als Seitenbeschickungsmaschine ausgebildet. Die Zuführschneckenmaschine 26 ist seitlich an das Gehäuse 4 angeschlossen und mündet in die erste Zuführöffnung 19.

Die Zuführschneckenmaschine 26 umfasst ein Gehäuse 27 mit Gehäusebohrungen 28, 29, in denen Schneckenwellen 30, 31 gleichsinnig drehantreibbar angeordnet sind. Die Schneckenwellen 30, 31 werden über ein Verteilergetriebe 32 gleichsinnig, also in gleichen Drehrichtungen, von einem Antriebsmotor 33 um zugehörige Drehachsen drehangetrieben. In dem Gehäuse 27 ist eine Beschickungsöffnung 34 ausgebildet, die in die Gehäusebohrungen 28, 29 mündet und an die ein Trichter 35 angeschlossen ist. Die Zuführschneckenmaschine 26 dient zum Zuführen des Kunststoff- Abfallmaterials Mw.

Die erste Zuführeinrichtung 25 umfasst ferner einen ersten Dosierer 36 zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial Mv und einen zweiten Dosierer 37 zum Zuführen mindestens eines Additivs A durch die zweite Zuführöff- nung 20 in die erste Mehrwellen-Schneckenmaschine 2. Die Dosierer 36, 37 sind beispielsweise gravimetrisch ausgebildet. Die Wiederaufbereitungsanlage 1 umfasst eine Drosseleinrichtung 38, die bezogen auf die Förderrichtung 14 nach der ersten Mehrwellen- Schneckenmaschine 2 angeordnet ist. Die Drosseleinrichtung 38 ist an dem Gehäuse 4 befestigt. Die Drosseleinrichtung 38 ist als Anfahrventil-Drosseleinrichtung ausgebildet. Zwischen der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 und der Drosseleinrichtung 38 sind ein erster Druck-Sensor 53, der einen Druck pi der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw unmittelbar nach der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 misst, und ein erster Temperatur- Sensor 56, der eine Temperatur Ti der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw unmittelbar nach der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 misst, angeordnet.

Die Drosseleinrichtung 38 umfasst ein Gehäuse 39, in dem eine zylinderförmige Gehäuseausnehmung 40 ausgebildet ist. In der Gehäuseausnehmung 40 ist ein entsprechend zylinderförmig ausgebildetes Schaltelement 41 angeordnet, das mittels eines Antriebs 42 in der Gehäuseausnehmung 40 um eine Schwenkachse 43 verseh wenkbar ist. In dem Gehäuse 39 ist ein Eintrittskanal 44 ausgebildet, der die Gehäusebohrungen 5, 6 mit der Gehäuseausnehmung 40 verbindet. Das Schaltelement 41 bildet einen Durchgangskanal 45 aus, der in einer in Fig. 4 dargestellten Austrag s Stellung den Eintrittskanal 44 mit einem Austragskanal 46 verbindet. Das Schaltelement 41 bildet ferner einen Ausschleuskanal 47 aus, der in einer Ausschleusstellung den Eintrittskanal 44 mit der Umgebung verbindet. Zum Umschalten zwischen der Aus schleus Stellung und der Austrag s Stellung ist das Schaltelement 41 mittels des Antriebs 42 um die Schwenkachse 43 verschwenk- bar.

In dem Austragskanal 46 ist ein Drosselelement 48 angeordnet, das mittels eines Antriebs 49 um eine Schwenkachse 50 verschwenkbar ist. Von dem Antrieb 49 ist in Fig. 4 lediglich eine Antriebswelle zu sehen. In der Aus- tragsstellung dient das Drosselelement 48 zum Einstellen der Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw in der ersten Mehrwellen- Schneckenmaschine 2. Die Drosseleinrichtung 38 kann auch entsprechend den in der EP 3 552 798 Al beschriebenen Anfahrventil-Drossel-Vorrichtungen ausgebildet sein. Der Offenbarungsgehalt der EP 3 552 798 Al ist durch Bezugnahme in diese Patentanmeldung aufgenommen.

Die Wiederaufbereitungsanlage 1 umfasst eine Schmelzepumpe 51, die bezogen auf die Förderrichtung 14 nach der Drosseleinrichtung 38 angeordnet ist. Die Schmelzepumpe 51 ist beispielsweise als Zahnradpumpe ausgebildet. Die Schmelzepumpe 51 dient zur Erhöhung des Drucks der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw.

Ferner umfasst die Wiederaufbereitungsanlage 1 eine Filtereinrichtung 52, die bezogen auf die Förderrichtung 14 nach der Schmelzepumpe 51 angeordnet ist. Die Filtereinrichtung 52 umfasst mindestens zwei Filterelemente. Die Filtereinrichtung 52 ist beispielsweise als Siebwechseleinrichtung ausgebildet. Die Filtereinrichtung 52 umfasst einen zweiten Druck- Sensor 53 ‘, der einen Druck p2 der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw vor der Filtereinrichtung 52 misst. Ferner umfasst die Filtereinrichtung 52 einen zweiten Temperatur- Sensor 56‘, der eine Temperatur T2 der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw vor der Filtereinrichtung 52 misst.

Die Filtereinrichtung 52 ist über eine Rohrleitung 54 mit einer zweiten Zuführeinrichtung 55 verbunden. In der Rohrleitung 54 ist ein Messbereich M ausgebildet, in dem mittels Sensoren 57, 58, 59 verschiedene Parameter der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw ermittelt bzw. gemessen werden. Mittels eines dritten Druck-Sensors 57 wird ein Druck ps der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw nach der Filtereinrichtung 52 ermittelt bzw. gemessen. Mittels eines dritten Temperatur- Sensors 58 wird die Temperatur T3 der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw ermittelt bzw. gemessen. Ferner wird mittels eines Viskositäts-Sensors 59 eine Viskosität p ermittelt bzw. gemessen.

Die Wiederaufbereitungsanlage 1 umfasst eine Steuereinrichtung 60. Die Sensoren 53, 53 56, 56‘, 57, 58, 59 sind in Signal Verbindung mit der Steuereinrichtung 60.

Die zweite Zuführeinrichtung 55 umfasst ein Gehäuse 61, in dem eine Gehäuseausnehmung 62 ausgebildet ist. In der Gehäuseausnehmung 62 ist ein Schaltelement 63 angeordnet, das mittels eines Antriebs 64 in der Gehäuseausnehmung 62 verlagerbar ist. In dem Gehäuse 61 ist ein Eintrittskanal 65 ausgebildet, der mit der Rohrleitung 54 verbunden ist. Ferner sind in dem Gehäuse 61 ein erster Austragskanal 66, ein Ausschleuskanal 67 und ein zweiter Austragskanal 68 ausgebildet.

In dem Schaltelement 63 ist ein erster Durchgangskanal 69 ausgebildet, der in einer ersten Schaltstellung des Schaltelements 63 den Eintrittskanal 65 mit dem ersten Austragskanal 66 verbindet. Die erste Schaltstellung ist in Figur 1 dargestellt. Der erste Austragskanal 66 ist über eine Rohrleitung 70 mit der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine 3 verbunden.

Weiterhin umfasst das Schaltelement 63 einen zweiten Durchgangskanal 71, der in einer zweiten Schaltstellung den Eintrittskanal 65 mit dem zweiten Austragskanal 68 verbindet. Der zweite Austragskanal 68 ist über eine Rohrleitung 73 mit einer ersten Granuliereinrichtung 74 verbunden. Die erste Granuliereinrichtung 74 ist beispielsweise als Unterwasser-Granuliereinrichtung ausgebildet.

Das Schaltelement 63 umfasst ferner einen dritten Durchgangskanal 72, der in einer dritten Schaltstellung den Eintrittskanal 65 mit dem Ausschleuskanal 67 verbindet. Der Ausschleuskanal 67 mündet in die Umgebung.

Die zweite Zuführeinrichtung 55 umfasst ferner einen ersten Dosierer 91 zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial Mv und einen zweiten Dosierer 92 zum Zuführen mindestens eines Additivs A in die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine 3. Die Dosierer 91, 92 sind beispielsweise gravimetrisch ausgebildet.

Die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 ist als Zweiwellen-Schne- ckenmaschine ausgebildet. Die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 weist ein Gehäuse 75 auf, das mehrere nacheinander angeordnete und aneinander befestigte Gehäuseabschnitte umfasst. In dem Gehäuse 75 sind zwei Gehäusebohrungen 76, 77 ausgebildet, die einander durchdringen und im Querschnitt die Form einer liegenden Acht haben. In den Gehäusebohrungen 76, 77 sind zwei einander dichtkämmende Behandlungselementwellen 78, 79 angeordnet und um zugehörige Drehachsen 80, 81 gleichsinnig drehantreibbar. Die Behandlungselementwellen 78, 79 werden über ein Verteilergetriebe 82 und über eine Kupplung 83 von einem Antriebsmotor 84 gleichsinnig, also in gleichen Drehrichtungen, drehangetrieben.

Die zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 weist in einer Förderrichtung 85 nacheinander eine erste Einzugszone 86, eine Aufschmelzzone 87, eine zweite Einzugszone 88, eine Homogensierungszone 89 und eine Aus- tragszone 90 auf. In der ersten Einzugszone 86 ist in dem Gehäuse 75 eine erste Zuführöffnung 93 ausgebildet. An die erste Zuführöffnung 93 ist ein Trichter 94 angeschlossen. Die erste Zuführöffnung 93 mündet in die Gehäusebohrungen 76, 77 und dient zum Zuführen von Kunststoff-Rohmaterial Mv und/oder des mindestens eines Additivs A. Die Dosierer 91, 92 münden in den Trichter 94. In der ersten Einzugszone 86 umfassen die Behandlungselementwellen 78, 79 Schneckenelemente.

Die Aufschmelzzone 87 dient zum Aufschmelzen des Kunststoff-Rohmaterials Mv und gegebenenfalls des Additivs A bzw. der Additive A. In der Aufschmelzzone 87 umfassen die Behandlungselementwellen 78, 79 Schneckenelemente und/oder Knetelemente.

In der zweiten Einzugszone 88 ist in dem Gehäuse 75 eine zweite Zuführöffnung 95 ausgebildet. Die zweite Zuführöffnung 95 mündet in die Gehäusebohrungen 76, 77. Die zweite Zuführöffnung 95 dient zum Zuführen der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw. Die Rohrleitung 70 ist an die zweite Zuführöffnung 95 angeschlossen. In der zweiten Einzugszone 88 umfassen die Behandlungselementwellen 78, 79 Schneckenelemente.

Die Homogenisierungszone 89 dient zum Homogenisieren der Kunststoff- Rohmaterialschmelze Sv und der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw und zum Entgasen der resultierenden Kunststoff-Materialschmelze S. Zum Entgasen sind in dem Gehäuse 75 Entgasungsöffnungen 96 ausgebildet, an die jeweils eine Entgasungseinrichtung 97 angeschlossen ist. In der Entgasungszone 89 umfassen die Behandlungselementwellen 78, 79 Schneckenelemente und/oder Knetelemente. Die Austragszone 90 dient zum Austragen der Kunststoff-Material- schmelze S durch eine Austragsöffnung der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine 3. In der Austragszone 90 umfassen die Behandlungselementwellen 78, 79 Schneckenelemente.

Zum Beheizen des Gehäuses 75 umfasst die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine 3 Heizeinrichtungen 99, die in der Aufschmelzzone 87, der zweiten Einzugszone 88, der Homogenisierungszone 89 und der Austragszone 90 an das Gehäuse 75 angeschlossen sind.

Die Wiederaufbereitungsanlage 1 umfasst eine zweite Granuliereinrichtung 98 zum Granulieren der Kunststoff-Materialschmelze S. Die zweite Granuliereinrichtung 98 ist nach der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 angeordnet und an die Austragsöffnung angeschlossen. Die zweite Granuliereinrichtung 98 dient zum Erzeugen von Granulat aus der Kunststoff- Materialschmelze S. Die zweite Granuliereinrichtung 98 ist beispielsweise als Unterwasser-Granuliereinrichtung ausgebildet.

Die Mehrwellen- Schneckenmaschinen 2, 3, die Zuführeinrichtungen 25, 55 und die Drosseleinrichtung 38 sind zur Ansteuerung in Signal Verbindung mit der Steuereinrichtung 60.

Nachfolgend ist die Funktionsweise der Wiederaufbereitungsanlage 1 und das Verfahren zur Wiederaufbereitung des Kunststoff- Abfallmaterials Sw beschrieben:

Mittels der ersten Zuführeinrichtung 25 wird der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 das Kunststoff- Abfallmaterial Mw zugeführt. Hierzu wird das als Schütgut vorliegende Kunststoff- Abfallmaterial Mw über die Beschickungsöffnung 34 der Zuführschneckenmaschine 26 zugeführt, die das Kunststoff- Abfallmaterial Mw über die erste Zuführöffnung 19 in die Gehäusebohrungen 5, 6 der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 fördert. Das Kunststoff- Abfallmaterial Mw wurde aus Kunststoffprodukten hergestellt, die gewaschen und/oder zerkleinert wurden. Das Kunststoff-Abfall- material Mw liegt insbesondere als Schnipsel und/oder Gewölle vor. Das Kunststoff- Abfallmaterial Mw wird in der Zuführschneckenmaschine 26 entgast und verdichtet.

Bei Bedarf kann der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 über die zweite Zuführöffnung 20 mitels des Dosierers 36 Kunststoff-Rohmaterial Mv und/oder mitels des Dosierer 37 mindestens ein Additiv A zugeführt werden.

In der Aufschmelzzone 16 wird das Kunststoff- Abfallmaterial Mw und gegebenenfalls das Kunststoff-Rohmaterial Mv bzw. das mindestens eine Additiv A aufgeschmolzen und durchmischt. Mitels der Heizvorrichtungen 24 wird das Gehäuse 4 beheizt und das Aufschmelzen unterstützt. Die resultierende Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw wird in der Entgasungszone 17 homogenisiert und entgast. Anschließend wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw über die Austragszone 18 und die zugehörige Aus- tragsöffnung aus der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 ausgetragen. Mitels des ersten Druck-Sensors 53 und des ersten Temperatur- Sensors 56 werden der Druck pi und die Temperatur Ti der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw unmitelbar nach der Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 überwacht. Nach einem Anfahren der ersten Mehrwellen- Schneckenmaschine 2 wird das Schahelement 41 der Dosiereinrichtung 38 von der Ausschleusstellung in die Austrag s Stellung überführt, so dass die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw von dem Eintrittskanal 44 durch den Durchgangskanal 45 in den Austragskanal 46 strömt. Mittels des Drosselelements 48 ist der Strömung s wider stand in dem Austragskanal 46 einstellbar, wodurch wiederum die Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw in der ersten Mehrwellen- Schneckenmaschine 2 einstellbar ist. Bei einer längeren Verweilzeit der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw in der ersten Mehrwel- len-Schneckenmaschine 2 erfolgt eine längere bzw. intensivere Durchmischung und Homogenisierung der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw, was sich positiv auf die Viskosität bzw. Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw auswirkt.

Die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw wird mittels der Schmelzepumpe 51 durch die Filtereinrichtung 52 gefördert und in dieser gefiltert. Mittels des zweiten Druck-Sensors 53 ‘ wird der Druck p2 der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw vor dem Filterelement überwacht, so dass bei einem verschmutzten Filterelement ein Wechsel des Filterelements eingeleitet werden kann. Ferner wird mittels des zweiten Temperatur- Sensors 56‘ die Temperatur T2 der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw überwacht.

In dem Messbereich M werden mittels der Sensoren 57, 58, 59 verschiedene Parameter gemessen. Die gemessenen Parameter umfassen insbesondere den Druck ps, die Temperatur T3 und die Viskosität p der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw. Die gemessenen Parameter werden über die Signalverbindung der Steuereinrichtung 60 zugeführt. Die Steuereinrichtung 60 ermittelt in Abhängigkeit mindestens eines Parameters der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw ein Qualitätsmaß Q für die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw. Das Qualitätsmaß Q wird mittels der Steuereinrichtung 60 einer von mehreren Qualitätsklassen Qi, Q2, Q3 zugeordnet. In Abhängigkeit des ermittelten Qualitätsmaßes Q wird die erste Zuführeinrichtung 25, die Drosseleinrichtung 38 und/oder die zweite Zuführeinrichtung 55 mittels der Steuereinrichtung 60 angesteuert. Die Qualitätsklasse Qi kennzeichnet eine hohe Qualität, die Qualitätsklasse Q2 eine mittlere Qualität und die Qualitätsklasse Q3 eine niedrige Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw.

Beispielsweise ist das Qualitätsmaß Q die gemessene Viskosität p der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw. Erforderlichenfalls können die Messwerte mittels der Steuereinrichtung 60 aufbereitet werden, beispielsweise indem durch eine Signalverarbeitung ein Rauschen unterdrückt wird. Liegt die Viskosität p innerhalb eines vordefinierten Bereichs, so liegt die Qualitätsklasse Qi vor. Liegt die Viskosität p demgegenüber außerhalb des vordefinierten Bereichs, so liegt die Qualitätsklasse Q2 oder Q3 vor. Die Qualitätsklasse Q3 liegt beispielsweise dann vor, wenn das Qualitätsmaß Q bzw. die Viskosität p außerhalb eines vordefinierten Brauchbarkeitsbereichs der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw liegt. Die Beurteilung der Qualität der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw hängt insbesondere von den vordefinierten Anforderungen an die Kunststoff-Materialschmelze S ab.

Ermittelt die Steuereinrichtung 60 ein der Qualitätsklasse Qi zugehöriges Qualitätsmaß Q, so steuert die Steuereinrichtung 60 den Antrieb 64 derart an, dass das Schaltelement 63 in die erste Schaltstellung verlagert wird. In der ersten Schaustellung wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw der zweiten Mehrwellen-Schneckenrnascliine 3 zugeführt.

Ermittelt die Steuereinrichtung 60 ein der Qualitätsklasse Q2 zugehöriges Qualitätsmaß Q, so wird mittels der Steuereinrichtung 60 die Drosseleinrichtung 38 derart angesteuert, dass sich der Strömungswiderstand und damit die Verweilzeit der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw in der ersten Mehrwellen- Schneckenmaschine 2 erhöht. Ferner wird mittels der Steuereinrichtung 60 die erste Zuführeinrichtung 25 derart angesteuert, dass sich durch die Zuführung von Kunststoff-Rohmaterial Mv und/oder mindestens eines Additivs A die Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw erhöht. Der Antrieb 64 der zweiten Zuführeinrichtung 55 wird mittels der Steuereinrichtung 60 derart angesteuert, dass das Schaltelement 63 in die zweite Schaltstellung verlagert wird. In der zweiten Schaltstellung wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw über die Rohrleitung 73 der Granuliereinrichtung 74 zugeführt, die aus der Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw ein Granulat mit niedriger Qualität erzeugt, das jedoch noch weiterverarbeitet werden kann.

Ermittelt die Steuereinrichtung 60 ein der Qualitätsklasse Q3 zugehöriges Qualitätsmaß Q, so werden die Drosseleinrichtung 38 und die erste Zuführeinrichtung 25 derart angesteuert, dass sich die Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw erhöht. Diese Ansteuerung wurde bereits im Zusammenhang mit der Qualitätsklasse Q2 beschrieben. Ferner wird der Antrieb 64 der zweiten Zuführeinrichtung 55 mittels der Steuereinrichtung 60 derart angesteuert, dass das Schaltelement 63 in die dritte Schaltstellung verlagert wird. In der dritten Schaltstellung wird die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw in die Umgebung abgeführt und entsorgt, da eine Weiterverarbeitung nicht möglich ist. Parallel zu der Erzeugung der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw mittels der ersten Mehrwellen-Schneckenmaschine 2 erfolgt die Herstellung einer Kunststoff-Rohmaterialschnielze Sv mittels der zweiten Mehrwellen- Schneckenmaschine 3. Der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 werden mittels der Dosierer 91, 92 über die erste Zuführöffnung 93 Kunststoff-Rohmaterial Mv und gegebenenfalls mindestens ein Additiv A zugeführt. Das Kunststoff-Rohmaterial Mv wird insbesondere als Schüttgut, insbesondere als Pulver und/oder Granulat zugeführt. Das Kunststoff-Rohmaterial Mv und das mindestens eine Additiv A werden in der Aufschmelzzone 87 zu einer Kunststoff-Rohmaterialschmelze Sv aufgeschmolzen und vermischt. Alternativ kann über die erste Zuführöffnung 93 bereits eine Kunststoff-Rohmaterialschmelze Sv zugeführt werden.

In der zweiten Einzugszone 88 wird der Kunststoff-Rohmaterialschmelze Sv über die Rohrleitung 70 und die zweite Zuführöffnung 95 die Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw zugeführt. In der Homogenisierungszone

89 werden die Kunststoff-Rohmaterialschmelze Sv und die Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw miteinander vermischt und homogenisiert sowie über die Entgasungsöffnungen 96 mittels den Entgasungseinrichtungen 97 entgast. Das Gehäuse 75 wird mittels der Heizeinrichtungen 99 beheizt. Die resultierende Kunststoff-Materialschmelze S wird in der Austragszone

90 über die Austragsöffnung ausgetragen und der Granuliereinrichtung 98 zugeführt. Die Granuliereinrichtung 98 erzeugt aus der Kunststoff-Materialschmelze S ein hochwertiges Granulat, das weiterverarbeitet werden kann.

Das Kunststoff- Abfallmaterial Mw hat einen Anteil mw an der Kunststoff- Materialschmelze S, wobei gilt: 5 Gew.-% < mw < 50 Gew.-%, insbesondere 10 Gew.-% < mw < 45 Gew.-%, insbesondere 15 Gew.-% < mw < 40 Gew.-%, und insbesondere 20 Gew.-% < mw < 35 Gew.-%.

Dadurch, dass der zweiten Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 eine Kunststoff-Abfallmaterialschmelze Sw zugeführt wird, ist die Wiederaufbereitung von Kunststoff- Abfallmaterial Mw einfach und energieeffizient. Durch die Messung und Beurteilung der Qualität der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw und die Steuerung der Wiederaufbereitungsanlage 1 in Abhängigkeit der ermittelten Qualität wird zudem eine flexible und qualitativ zuverlässige Wiederaufbereitung von Kunststoff-Abfallmaterial Mw gewährleistet. Die Qualitätsmessung und/oder die Qualitätsbeurteilung erfolgen online, also während des Betriebs der Wiederaufbereitungsanlage 1. Die erste Schneckenmaschine 2 kann auch nachgerüstet werden. Durch die Qualitätsmessung und Qualitätsbeurteilung wird eine im Bestand vorhandene zweite Mehrwellen-Schneckenmaschine 3 aufgrund der Kunststoff- Abfallmaterialschmelze Sw nicht stärker belastet. Farbmittel kann beispielsweise über die erste Schneckenmaschine 2 in die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine 3 zugeführt werden, so dass die zweite Mehrwellen- Schneckenmaschine 3 durch das Farbmittel kaum verschmutzt wird.

Die Wiederaufbereitungsanlage 1 hat insbesondere einen Durchsatz von Kunststoff-Materialschmelze S von mindestens 10 t/h, insbesondere von mindestens 20 t/h und von höchstens 150 t/h, wovon mindestens 5 %, insbesondere mindestens 10 % ein Recyclinganteil ist.