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Title:
METHOD FOR REGULATING A SUPPLY AIR PRESSURE OF A LOOM INSTALLATION COMPRISING A PLURALITY OF AIR-JET LOOMS, SYSTEM FOR REGULATING A SUPPLY AIR PRESSURE OF A LOOM INSTALLATION AND LOOM INSTALLATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/237432
Kind Code:
A1
Abstract:
In a method for regulating a supply air pressure (pV) of a loom installation (1) comprising a plurality of air-jet looms (2), which each have a plurality of pneumatic consumers (5) for introducing a weft thread, a pressure requirement (pB) of the air-jet looms (2) is determined by means of a central control unit (4) and the supply air pressure (pV) is set according to the determined pressure requirement (pB). During a weaving process, for each of the air-jet looms (2), a current pressure requirement (pB) of the respective largest consumer (5) from the plurality of pneumatic consumers (5) is determined at specified time intervals, and the currently highest pressure requirement (pB) of all consumers (5) is determined by the control unit (4). The current input pressure (pE) is also measured at each of the air-jet looms (2) and the currently lowest measured input pressure (pE min) of all the air-jet looms (2) is determined by the control unit (4). The supply air pressure (pV) is increased if the lowest measured input pressure (pE min) is lower than the highest pressure requirement (pB max) of all consumers (5), or the supply air pressure (pV) is reduced if the lowest measured input pressure (pE min) is greater than the highest pressure requirement (pB max) of all consumers (5).

Inventors:
JANKE VOLKER (DE)
Application Number:
PCT/EP2023/064803
Publication Date:
December 14, 2023
Filing Date:
June 02, 2023
Export Citation:
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Assignee:
DORNIER GMBH LINDAUER (DE)
International Classes:
D03D33/00; D03D47/30
Foreign References:
JPH03104962A1991-05-01
JP5866804B22016-02-24
DE19517748A11995-11-23
DE19517748A11995-11-23
JPH03104962A1991-05-01
EP1260622B12005-05-25
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Claims:
P a t e n t a n s p r ü c h e Verfahren zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes (pV) einer Webmaschinenanlage (1 ) mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen (2), welche jeweils eine Mehrzahl pneumatischer Verbraucher (5) zum Einträgen eines Schussfadens (17) aufweisen, wobei mittels einer zentralen Steuereinheit (4) ein Druckbedarf (pB) der Luftdüsenwebmaschinen (2) ermittelt wird und der Versorgungsluftdruck (pV) in Abhängigkeit von dem ermittelten Druckbedarf (pB) eingestellt wird, dadurch gekennzeichnet, dass während eines Webprozesses

- für jede der Luftdüsenwebmaschinen (2) in vorgegebenen Zeitabständen ein aktueller Druckbedarf (pB) des jeweils größten Verbrauchers (5) aus der Mehrzahl der pneumatischen Verbraucher (5) ermittelt wird

- durch die Steuereinheit (4) die Druckbedarfe (pB) der jeweils größten Verbraucher (5) der Luftdüsenwebmaschinen (2) verglichen werden und der aktuell höchste Druckbedarf (pB) aller Verbraucher (5) ermittelt wird

- an jeder der Luftdüsenwebmaschinen (2) in vorgegebenen Zeitabständen ein aktueller Eingangsdruck (pE) gemessen wird und an die Steuereinheit (4) übermittelt wird

- durch die Steuereinheit (4) die gemessenen Eingangsdrücke (pE) der Luftdüsenwebmaschinen (2) verglichen werden und der aktuelle geringste gemessene Eingangsdruck (pEmin) aller Luftdüsenwebmaschinen (2) ermittelt wird

- und der Versorgungsluftdruck (pV) erhöht wird, wenn der geringste gemessene Eingangsdruck (pE min) niedriger ist als der höchste Druckbedarf (pBmax) aller Verbraucher (5) oder der Versorgungsluftdruck (pV) reduziert wird, wenn der geringste gemessene Eingangsdruck (pEmin) größer ist als der höchste Druckbedarf (pBmax) aller Verbraucher (5). Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckbedarf (pB) des jeweils größten Verbrauchers (5) jeder Luftdüsenwebmaschine (2) durch eine Regeleinheit (6) der Luftdüsenwebmaschine (2) ermittelt wird und an die zentrale Steuereinheit (4) übermittelt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass von der zentralen Steuereinheit (4) ein Sollwert (pVSoll) für den Versorgungsluftdruck (pV) generiert wird und einer Kompressorsteuerung (8) vorgegeben wird. Verfahren nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Sollwert (pVSoll) für den Versorgungsluftdruck (pV) aus dem höchsten Druckbedarf (pB) aller Verbraucher (5), dem geringsten gemessenen Eingangsdruck (pE) und einem Sicherheitswert (S) generiert wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbedarfe (pB) der Verbraucher (5), insbesondere von Vordüsen (9) und/oder Hauptdüsen (10), während des Webprozesses automatisch durch die Regeleinheit (6) der Luftdüsenwebmaschine (2) angepasst werden. Verfahren nach Anspruch 1 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbedarfe (pB) der Verbraucher (5), insbesondere von Stafettendüsen (11 ) und/oder Streckdüsen (13), vor Beginn des Webprozesses eingestellt werden. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbedarfe (pB) der Verbraucher (5) jeder Luftdüsenwebmaschine (2) an die zentrale Steuereinheit (4) übermittelt werden und der Druckbedarf (pB) des jeweils größten Verbrauchers (5) jeder Luftdüsenwebmaschine (2) durch die zentrale Steuereinheit (4) ermittelt wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Artikelwechsel vor Beginn des Webprozesses die Druckbedarfe (pB) der pneumatischen Verbraucher (5) der Luftdüsenwebmaschinen (2) und/oder die Druckbedarfe (pB) der jeweils größten Verbraucher (5) der Luftdüsenwebmaschinen (2) und/oder der höchste Druckbedarf (pB) aller Verbraucher (5) und/oder die Eingangsdrücke (pE) der Luftdüsenwebmaschinen (2) ermittelt werden und anhand der ermittelten Druckbedarfe (pB) und/oder Eingangsdrücke (pE) eine Druckluftversorgung der Webmaschinenanlage (1 ) optimiert wird. System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes (pV) in einer Webmaschinenanlage (1 ) mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen (2), welche jeweils eine Mehrzahl pneumatischer Verbraucher (5) zum Einträgen eines Schussfadens (17) aufweisen, wobei das System eine zentrale Steuereinheit (4) zur Ermittlung eines Druckbedarfs (pB) der Luftdüsenwebmaschinen (2) und zur Einstellung des Versorgungsluftdrucks (pV) in Abhängigkeit von dem ermittelten Druckbedarf (pB) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (4) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 - 8 ausgebildet ist, wobei die Steuereinheit (4) wenigstens eine Vergleichseinrichtung (15) zur Ermittlung des höchsten Druckbedarfs (pBmax) aller Verbraucher (5) aller Luftdüsenwebmaschinen (2), des geringsten Eingangsdrucks (pE) aller Luftdüsenwebmaschinen (2) und zum Vergleich des geringsten gemessenen Eingangsdrucks (pEmin) mit dem höchsten Druckbedarf (pBmax) aller Verbraucher (5) aufweist. Webmaschinenanlage (1 ) mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen (2), welche jeweils eine Mehrzahl pneumatischer Verbraucher (5) zum Einträgen eines Schussfadens (17), wenigstens eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung von Druckbedarfen (pB) der Mehrzahl der pneumatischen Verbraucher (5) und wenigstens einen Sensor (16) zur Messung eines Eingangsdrucks (pE) aufweisen, mit einem Druckluftsystem (3), an welches die Luftdüsenwebmaschinen (2) angeschlossen sind und welches mit einem Versorgungsluftdruck (pV) beaufschlagt ist, mit einer zentralen Steuereinheit (4) zur Ermittlung eines höchsten Druckbedarfs (pBmax) der Luftdüsenwebmaschinen (2), mit einem Kompressor (7) mit einer Kompressorsteuerung (8) zur Einstellung des Versorgungsluftdrucks (pV) in Abhängigkeit von dem ermittelten höchsten Druckbedarf (pBmax), sowie mit einem System nach Anspruch 9, dessen Steuereinheit (4) mit der wenigstens einen Erfassungseinrichtung und dem wenigstens einen Sensor (16) jeder Luftdüsenwebmaschine (2) sowie einer Kompressorsteuerung (8) des Kompressors (7) in Verbindung steht. Webmaschinenanlage (1 ) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass jede der Luftdüsenwebmaschinen (2) eine Regeleinheit (6) aufweist, welche den Druckbedarf (pB) des größten Verbrauchers (5) der pneumatischen Verbraucher (5) ermittelt und an die zentrale Steuereinheit (4) übermittelt. Webmaschinenanlage (1 ) nach dem vorherigen Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Regeleinheit (6) der Luftdüsenwebmaschine (2) zur Einstellung oder Regelung der Druckbedarfe (pB) der Verbraucher (5) während des Webprozesses ausgebildet ist.

Description:
Verfahren zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer Webmaschinenanlage mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen, System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer Webmaschinenanlage sowie Webmaschinenanlage

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer Webmaschinenanlage mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen, welche jeweils eine Mehrzahl pneumatischer Verbraucher zum Einträgen eines Schussfadens aufweisen, bei welchem mittels einer zentralen Steuereinheit ein Druckbedarf der Luftdüsenwebmaschinen ermittelt und der Versorgungsluftdruck in Abhängigkeit von dem ermittelten Druckbedarf eingestellt wird. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer solchen Webmaschinenanlage sowie eine entsprechende Webmaschinenanlage.

Luftdüsenwebmaschinen weisen zum Einträgen eines Schussfadens und ggf. auch für andere Funktionen zahlreiche pneumatische Verbraucher wie Hauptdüsen, Stafettendüsen, Kanteneinleger und weitere Verbraucher auf. Luftdüsenwebmaschinen müssen deshalb an eine Druckluftversorgung angeschlossen sein, die stets ein ausreichend hohes Druckluftniveau für alle pneumatischen Verbraucher der Webmaschine sicherstellt. Zudem ist es auch wichtig, dass die einzelnen Verbraucher exakt den Luftdruck erhalten, den sie benötigen, um den Schussfaden zeitlich korrekt einzutragen. Beispielsweise ist es erforderlich, je nach Art des Schussgarns andere Drücke einzustellen, um eine möglichst konstante Schussfadenflugzeit und damit einen korrekten Schusseintrag sicherzustellen. Andernfalls können sowohl zu früh als auch zu spät am Ende des Schusseintragskanals ankommende Schussfäden zu Webfehlern führen. Ebenso können an unterschiedlichen Webmaschinen einer Webmaschinenanlage unterschiedliche Drücke erforderlich sein, etwa, wenn diese unterschiedliche Artikel produzieren.

Um mehrere Luftdüsenwebmaschinen einer Webmaschinenanlage mit Druckluft zu versorgen, ist es in der DE 195 17 748 A1 bekannt geworden, jeder Webmaschine einen eigenen Verdichter und Stellmittel zur Einstellung bestimmter Betriebsarten zuzuordnen.

Im Allgemeinen werden jedoch mehrere Luftdüsenwebmaschinen einer Webmaschinenanlage durch ein zentrales Druckluftsystem versorgt, an das alle oder zumindest mehrere Webmaschinen angeschlossen sind. Dabei wird durch eine zentrale Druckluftquelle ein Versorgungsdruck erzeugt und an die einzelnen Webmaschinen verteilt. Die Einstellung des jeweils korrekten Druckniveaus für die pneumatischen Verbraucher wird dabei durch Druckminderer und/oder Druckregelventile erreicht, die jeder Webmaschine und teils auch jedem einzelnen Verbraucher zugeordnet sind. Der Versorgungsdruck der zentralen Druckluftversorgung wir dabei stets so hoch eingestellt, dass die Webmaschine, die den höchsten Druck benötigt, auch unter Berücksichtigung von Leitungsverlusten und anderen Verlusten noch sicher versorgt werden kann. Die Versorgung der Luftdüsenwebmaschinen mit Druckluft ist somit sehr energieaufwendig. Ein weiteres Problem ergibt sich daraus, dass oftmals während eines Webprozesses Anpassungen der Druckniveaus der pneumatischen Verbraucher vorgenommen werden. Oftmals werden dann die Webmaschinen und/oder die Verbraucher mit einem zu hohen Versorgungsdruck versorgt, der dann durch die Druckregelventile wieder reduziert werden muss. Dies führt zu unnötig hohen Druckluft- und damit Energieverbräuchen.

Die JP H03-104962 A hat daher bereits eine Steuereinheit für eine Webmaschinenanlage vorgeschlagen, die bei einer zentralen Druckluftversorgung eine automatische Anpassung des Versorgungsdruckes ermöglicht. Jede Webmaschine weist dabei einen Druckregulator auf, der den eingestellten Druck für die Eintragsdüsen als Kontrollwert an die Steuereinheit meldet. Die Steuereinheit bestimmt daraus den höchsten Druckwert. Um eventuelle Druckverluste zu kompensieren, wird zu diesem höchsten Druckwert noch ein fester Korrekturwert addiert. Die Steuereinheit gleicht sodann den so erhaltenen, minimal erforderlichen Druck mit dem zentralen Versorgungsdruck des Kompressors ab. Dieser wird durch einen Sensor im Hauptdrucklufttank ermittelt und ebenfalls der Steuereinheit übermittelt. Der Versorgungsluftdruck wird sodann variabel an den jeweils minimal erforderlichen Druck angepasst.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer Webmaschinenanlage vorzuschlagen, welches noch weitere Energieeinsparungen ermöglicht. Weiterhin soll ein entsprechendes System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer solchen Webmaschinenanlage sowie eine entsprechende Webmaschinenanlage vorgeschlagen werden.

Bei einem Verfahren zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer Webmaschinenanlage mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen, welche jeweils eine Mehrzahl pneumatischer Verbraucher zum Einträgen eines Schussfadens aufweisen, wird mittels einer zentralen Steuereinheit ein Druckbedarf der Luftdüsenwebmaschinen ermittelt und der Versorgungsluftdruck in Abhängigkeit von dem ermittelten Druckbedarf eingestellt. Weiterhin betrifft die Erfindung ein System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes einer solchen Webmaschinenanlage sowie eine entsprechende Webmaschinenanlage.

Bei dem Verfahren wird vorgeschlagen, dass während eines Webprozesses - für jede der Luftdüsenwebmaschinen in vorgegebenen Zeitabständen ein aktueller Druckbedarf des jeweils größten Verbrauchers aus der Mehrzahl der pneumatischen Verbraucher ermittelt wird

- durch die Steuereinheit die Druckbedarfe der jeweils größten Verbraucher der Luftdüsenwebmaschinen verglichen werden und der aktuell höchste Druckbedarf aller Verbraucher ermittelt wird

- an jeder der Luftdüsenwebmaschinen in vorgegebenen Zeitabständen ein aktueller Eingangsdruck gemessen wird und an die Steuereinheit übermittelt wird

- durch die Steuereinheit die gemessenen Eingangsdrücke der Luftdüsenwebmaschinen verglichen werden und der aktuelle geringste gemessene Eingangsdruck aller Luftdüsenwebmaschinen ermittelt wird

- und der Versorgungsluftdruck erhöht wird, wenn der geringste gemessene Eingangsdruck niedriger ist als der höchste Druckbedarf aller Verbraucher oder der Versorgungsluftdruck reduziert wird, wenn der geringste gemessene Eingangsdruck größer ist als der höchste Druckbedarf aller Verbraucher.

Die einzelnen Drücke bzw. Druckbedarfe der einzelnen Verbraucher werden dabei in der Regel zu Beginn eines Webprozesses durch einen Bediener abhängig von der jeweiligen Anwendung und von der jeweiligen Webmaschine eingestellt. Dabei ist es möglich, dass die Druckbedarfe dann während des Webprozesses konstant bleiben. Die einzelnen Druckbedarfe können sich jedoch auch, je nach Art und Ausführung der Webmaschine, während eines Webprozesses ändern, um eine Anpassung an aktuell gegebenen Bedingungen zu ermöglichen. Ebenso ist es möglich, dass einzelne Druckbedarfe in Abhängigkeit von einem jeweiligen Muster über die Bindungsfunktionen geändert werden. Dadurch, dass gemäß der Erfindung nun der Druckbedarf jedes einzelnen Verbrauchers in vorgegebenen Zeitabständen ermittelt wird, kann zu jedem Zeitpunkt der Verbraucher mit dem aktuell höchsten Druckbedarf aller Verbraucher ermittelt werden, nach dem sich dann die Einstellung des Versorgungsluftdruckes richtet. „In vorgegebenen Zeitabständen“ kann bedeuten, dass eine Zeitspanne, beispielsweise 2s, vorgegeben wird, nach welcher jeweils die Druckbedarfe ermittelt werden. Ebenso kann jedoch auch eine vorgegebene Anzahl von Schusseinträgen vorgegeben werden, nach welcher jeweils die Druckbedarfe ermittelt werden. Auch in diesem Fall erfolgt die Ermittlung der Druckbedarfe dann in vorgegebenen Zeitabständen, da die Dauer der Schusseinträge bei konstanter Webmaschinendrehzahl ebenfalls konstant ist. Hierdurch kann eine noch genauere Anpassung des Versorgungsdrucks an den für den größten Verbraucher erforderlichen Druck vorgenommen werden und eine weitere Energieeinsparung erreicht werden. Demgegenüber wurde im Stand der Technik lediglich der an die Eintragsdüsen gelieferte Druck berücksichtigt.

Weiterhin trägt auch die Messung des Eingangsdrucks in vorgegebenen Zeitabständen an jeder der Luftdüsenwebmaschinen zur Energieersparnis bei. Hierdurch sind die Druckverluste durch Leitungsverluste und Leckagen zu jedem Zeitpunkt und für jede Webmaschine genau bekannt und können bei der Einstellung des Versorgungsluftdrucks dann entsprechend berücksichtigt werden. Ein Sicherheitsfaktor, der oftmals auch zu einem unnötig hohen Versorgungsluftdruck führt, ist deshalb nicht unbedingt erforderlich oder kann zumindest sehr gering ausfallen.

Unter einem Webprozess wird im Rahmen der vorliegenden Anmeldung ein zusammenhängender Produktionsprozess verstanden, der nach einer Einstellung der Druckbedarfe durch einen Bediener beginnt und endet, sobald ein Bediener erneut eingreift und zumindest eine der Einstellungen der Druckbedarfe verändert. D.h. sowohl nachträgliche Optimierungen der Druckbedarfe als auch Garnwechsel, Drehzahlwechsel, Breitenänderungen oder Artikelwechsel bedingen einen neuen Webprozess. Automatische Anpassungen durch die Webmaschine fallen hingegen nicht darunter.

Die genannten Vorteile lassen sich auch mit einem System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes in einer Webmaschinenanlage mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen sowie einer entsprechenden Webmaschinenanlage erzielen. Für diese wird deshalb ebenfalls Schutz beansprucht.

Das System zur Regulierung des Versorgungsluftdruckes weist eine zentrale Steuereinheit zur Ermittlung eines Druckbedarfs der Luftdüsenwebmaschinen und zur Einstellung des Versorgungsluftdrucks in Abhängigkeit von dem ermittelten Druckbedarf auf. Die Steuereinheit ist zur Durchführung des beschriebenen Verfahrens ausgebildet und weist wenigstens eine Vergleichseinrichtung zur Ermittlung des höchsten Druckbedarfs aller Verbraucher, des geringsten Eingangsdrucks aller Luftdüsenwebmaschinen und zum Vergleich des geringsten gemessenen Eingangsdrucks mit dem höchsten Druckbedarf aller Verbraucher auf. Die Steuereinheit kann hierzu eine oder mehrere Vergleichseinrichtungen aufweisen.

Die Webmaschinenanlage weist mehrere Luftdüsenwebmaschinen auf, welche jeweils eine Mehrzahl pneumatischer Verbraucher zum Einträgen eines Schussfadens, eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung von Druckbedarfen der Mehrzahl der pneumatischen Verbraucher und einen Sensor zur Messung eines Eingangsdrucks aufweisen, ein Druckluftsystem, an welches die Luftdüsenwebmaschinen angeschlossen sind und welches mit einem Versorgungsluftdruck beaufschlagt ist, eine zentrale Steuereinheit zur Ermittlung eines höchsten Druckbedarfs der Luftdüsenwebmaschinen sowie einen Kompressor mit einer Kompressorsteuerung zur Einstellung des Versorgungsluftdrucks in Abhängigkeit von dem ermittelten höchsten Druckbedarf. Die Webmaschinenanlage weist ein System wie zuvor beschrieben auf, dessen Steuereinheit mit der wenigstens einen Erfassungseinrichtung und dem wenigstens einen Sensor zur Messung des Eingangsdrucks jeder Luftdüsenwebmaschine sowie einer Kompressorsteuerung des Kompressors in Verbindung steht.

Die Erfassungseinrichtung kann beispielsweise eine Regeleinheit der Luftdüsenwebmaschine sein, welche die Drücke bzw. Druckbedarfe der Verbraucher der Luftdüsenwebmaschine einstellt oder regelt. Im Rahmen dieser Anmeldung wird der Begriff „Regeleinheit“ verwendet, auch wenn die Regeleinheit den Druck nicht in jedem Fall regelt, sondern manchmal auch nur einstellt, also steuert. Alternativ kann die Erfassungseinrichtung jedoch auch ein Drucksensor sein, der direkt an einem Verbraucher der Luftdüsenwebmaschine angeordnet ist und den Druck dieses Verbrauchers misst.

Vorteilhaft ist es bei dem Verfahren, wenn der Druckbedarf des jeweils größten Verbrauchers jeder Luftdüsenwebmaschine durch eine Regeleinheit der Luftdüsenwebmaschine ermittelt wird und an die zentrale Steuereinheit übermittelt wird. Es muss in diesem Fall lediglich ein Druckwert je Luftdüsenwebmaschine an die zentrale Steuereinheit übermittelt werden. Die zu übermittelnde Datenmenge kann hierdurch reduziert werden. Zudem kann eine an moderneren Luftwebmaschinen ohnehin vorhandene elektronische Druckregelung hierfür vorteilhaft eingesetzt werden.

Bei der Webmaschinenanlage ist es entsprechend vorteilhaft, wenn jede der Luftdüsenwebmaschinen eine Regeleinheit aufweist, welche den Druckbedarf des größten Verbrauchers der pneumatischen Verbraucher der Luftdüsenwebmaschine ermittelt und an die zentrale Steuereinheit übermittelt. Nach einer alternativen Ausführung des Verfahrens ist es jedoch auch möglich, dass alle Druckbedarfe der Verbraucher der jeweiligen Luftdüsenwebmaschine von der Regeleinheit an die zentrale Steuereinheit übermittelt werden und der Druckbedarf des jeweils größten Verbrauchers jeder Luftdüsenwebmaschine durch die zentrale Steuereinheit ermittelt wird.

Wie bereits beschrieben kann alternativ als Erfassungseinrichtung auch jeweils ein Drucksensor an den pneumatischen Verbrauchern der Luftdüsenwebmaschinen vorgesehen sein, welcher den Druckbedarf des jeweiligen Verbrauchers direkt an die Steuereinheit übermittelt. Zumindest der oder die größten Verbraucher jeder Luftdüsenwebmaschine könnten dabei mit einem Drucksensor versehen sein. In diesem Fall übermitteln bei dem Verfahren die Drucksensoren jeder Luftwebmaschine ihre Druckwerte an die zentrale Steuereinheit und der Druckbedarf des jeweils größten Verbrauchers jeder Luftdüsenwebmaschine wird durch die zentrale Steuereinheit ermittelt. Wenn bekannt ist, welcher oder welche Verbraucher den höchsten Druckbedarf haben, ist es dabei nicht unbedingt erforderlich, alle Verbraucher jeder Luftdüsenwebmaschine mit einem Drucksensor zu versehen. Es ist ausreichend, wenn an jeder der Luftdüsenwebmaschinen der oder die Verbraucher, die in der Regel den höchsten Druckbedarf haben, mit einem Drucksensor versehen werden. Natürlich ist es aber auch möglich, alle relevanten Verbraucher jeder Luftdüsenwebmaschine mit einem Drucksensor zu versehen.

Ebenfalls vorteilhaft ist es bei der Webmaschinenanlage, wenn die Regeleinheit der Luftdüsenwebmaschine zur Einstellung oder Regelung der Druckbedarfe der Verbraucher während des Webprozesses ausgebildet ist. Eine solche elektronische Druckregelung kann beispielsweise den Druck der Vordüsen und Hauptdüsen sehr schnell anpassen, um eine korrekte Fadenankunft zu erzielen. Auch diese Druckänderungen können dadurch, dass die Regeleinheit der Luftdüsenwebmaschine die jeweils aktuellen Druckwerte bzw. Druckbedarfe an die zentrale Steuereinheit übermittelt, berücksichtigt werden.

Bei dem Verfahren ist es entsprechend vorteilhaft, wenn die Druckbedarfe der Verbraucher, insbesondere von Vordüsen und/oder Hauptdüsen, während des Webprozesses automatisch durch die Regeleinheit der Luftdüsenwebmaschine angepasst werden.

Auch die Druckbedarfe der Stafettendüsen und/oder Streckdüsen können während des Webprozesses automatisch durch die Regeleinheit der Luftdüsenwebmaschine angepasst werden. Dies kann wie bereits beschrieben ein Umschalten zwischen verschiedenen Druckniveaus beinhalten. Beispielsweise können beim Frottierweben für die Bordüre und den Polbereich unterschiedliche Druckniveaus vorgegeben werden, zwischen denen automatisch über die Bindung umgeschaltet wird. Die Regeleinheit stellt dann das jeweils vorgegebene Druckniveau ein.

Bei dem Verfahren ist es zudem vorteilhaft, wenn von der zentralen Steuereinheit ein Sollwert für den Versorgungsluftdruck generiert wird und einer Kompressorsteuerung vorgegeben wird. Das System beinhaltet in diesem Fall lediglich eine Schnittstelle zu einer Kompressorsteuerung und kann mit verschiedenen Kompressoren eingesetzt werden. Alternativ ist es jedoch auch möglich, dass die Steuereinheit selbst den Kompressor ansteuert bzw. eine Kompressorsteuerung beinhaltet. Der Sollwert ist im einfachsten Fall gleich dem Druckbedarf des aktuell jeweils größten Verbrauchers. Vorteilhaft ist es jedoch, wenn der Sollwert auch einen Ausgleichswert für den Ausgleich von Druckverlusten beinhaltet. Diese sind aus der Messung der Eingangsdrücke der Luftdüsenwebmaschinen bekannt. Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Sollwert für den Versorgungsluftdruck aus dem höchsten Druckbedarf aller Verbraucher, dem geringsten gemessenen Eingangsdruck und einem Sicherheitswert generiert wird. Durch den Sicherheitswert können beispielsweise auch kurzzeitige Druckschwankungen des Versorgungsluftdruckes abgefangen werden, welche ansonsten bei einer der Luftdüsenwebmaschinen zu einer Unterschreitung des minimalen Eingangsdrucks und damit zu einem Stopp der Webmaschine führen könnten.

Vorteilhaft ist es zudem, wenn die Druckbedarfe der Verbraucher vor Beginn des Webprozesses eingestellt werden. Diese Einstellung erfolgt vorzugsweise durch einen Bediener. Insbesondere ist es vorteilhaft, wenn die Druckbedarfe von Stafettendüsen und/oder Streckdüsen von einem Bediener entsprechend den Erfordernissen der aktuellen Anwendung eingestellt werden.

Bei dem Verfahren ist es weiterhin vorteilhaft, wenn bei einem Artikelwechsel vor Beginn des Webprozesses die Druckbedarfe der pneumatischen Verbraucher der Luftdüsenwebmaschinen und/oder die Druckbedarfe der jeweils größten Verbraucher der Luftdüsenwebmaschinen und/oder der höchste Druckbedarf aller Verbraucher und/oder die Eingangsdrücke der Luftdüsenwebmaschinen ermittelt werden und anhand der ermittelten Druckbedarfe und/oder Eingangsdrücke eine Druckluftversorgung der Webmaschinenanlage optimiert wird. Hierdurch kann bei einem Artikelwechsel eine Art Simulation durchgeführt werden und es können die Auswirkungen einer Änderung auf die Druckluftversorgung untersucht werden. Die Produktion kann dann in abhängig von den Ergebnissen der Simulation so geplant werden, dass ein möglichst geringer Druckluftverbrauch und möglichst geringe Leitungsverluste entstehen. Beispielsweise können bestimmte Anwendungen für bestimmte Zeitpunkte geplant werden oder bestimmte Anwendungen mit einem hohen Druckbedarf auf Webmaschinen geplant werden, die näher am Kompressor liegen.

Weitere Vorteile der Erfindung sind in den nachfolgenden Ausführungsbeispielen beschrieben. Es zeigen, jeweils schematisch:

Figur 1 eine Luftdüsenwebmaschine mit einer Mehrzahl pneumatischer Verbraucher zum Einträgen eines Schussfadens,

Figur 2 eine Webmaschinenanlage mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen und einem System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes sowie

Figur 3 eine Darstellung des Verfahrens zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes anhand eines konkreten Beispiels.

Bei der nachfolgenden Beschreibung der Ausführungsbeispiele werden identische oder in ihrer Gestaltung und/oder Wirkweise zumindest vergleichbare Merkmale mit gleichen Bezugszeichen versehen. Weiterhin werden diese lediglich bei ihrer erstmaligen Erwähnung detailliert erläutert, während bei den folgenden Ausführungsbeispielen lediglich auf die Unterschiede zu den bereits beschriebenen Ausführungsbeispielen eingegangen wird. Weiterhin sind aus Gründen der Übersichtlichkeit von mehreren identischen Bauteilen bzw. Merkmalen oftmals nur eines oder nur einige wenige beschriftet.

Figur 1 zeigt eine Luftdüsenwebmaschine 2 mit einer Mehrzahl pneumatischer Verbraucher s in einer schematischen Übersichtsdarstellung. Die Luftdüsenwebmaschine 2 weist in üblicher Weise ein oder mehrere Kettsysteme, eine Fachbildevorrichtung, eine Abzugseinrichtung sowie einen Warenbaum auf, welche hier jedoch nicht dargestellt sind. Dargestellt sind lediglich die am Schusseintrag beteiligten Komponenten der Luftdüsenwebmaschine 2. Diese beinhalten in üblicher weise eine oder mehrere Vorlagespulen 18, von welcher oder von welchen ein Schussfaden 17 abgewickelt und einem Vorspuler 19 zugeführt wird. Von dort verläuft der Schussfaden 17 über einen Ballonbegrenzer 20 zu einer Schusseintragsvorrichtung der Luftdüsenwebmaschine 2. Mittels der Schusseintragsvorrichtung wird jeweils ein Schussfaden 17 in das geöffnete Webfach (nicht dargestellt) eingetragen und mittels des Webblatts 21 angeschlagen. Zum Trennen des Schussfadens 5 nach erfolgtem Schusseintrag ist auf der Eintragsseite eine Trennvorrichtung 22 angeordnet. Optional kann, wie hier dargestellt, auch auf der der Eintragsseite gegenüberliegenden Seite eine Trennvorrichtung 22 angeordnet sein.

Die Schussfadeneintragsvorrichtung ist vorliegend pneumatisch ausgebildet und umfasst vorliegend eine auf der Eintragsseite der Luftdüsenwebmaschine 2 angeordnete Hauptdüse 10 sowie eine Vordüse 9, welche mit Druckluft beaufschlagbar sind. Mittels der Hauptdüse 10 und der Vordüse 9 wird der Schussfaden 17 in einen Eintragskanal 24 des Webblattes 21 eingebracht. Der Weitertransport des Schussfadens 17 durch den Eintragskanal 24 wird durch mehrere verteilt über das Webblatt 21 angeordnete Stafettendüsen 11 unterstützt, welche ebenfalls pneumatisch arbeiten und dazu mit Druckluft beaufschlagbar sind.

Auf der der Eintragsseite abgewandten Seite der Luftdüsenwebmaschine 2 ist gemäß vorliegender Darstellung weiterhin noch eine ebenfalls pneumatisch mit Druckluft arbeitende Streckdüse 13 vorgesehen, welche den in das Webfach eingetragenen Schussfaden 17 bis zum Schussanschlag gestreckt hält. In der vorliegend gezeigten Situation wurde der Schussfaden 17 gerade eingetragen und von der Streckdüse 13 aufgenommen. Weiterhin sind bei der vorliegenden Luftdüsenwebmaschine 1 auf beiden Seiten des Webfaches Einleger 14 angeordnet, welche die Enden des eingetragenen Schussfadens 17 in das folgende, sich öffnende Webfach eintragen. Gemäß der hier gezeigten Darstellung sind auch die Einleger 14 pneumatische Einleger 14 und mit Druckluft beaufschlagbar.

Zur Betätigung der pneumatischen Verbraucher 5 sind Ventile 25 vorgesehen, die von einer Regeleinheit 6 der Luftdüsenwebmaschine 2 angesteuert werden, wie durch die gestrichelten Linien symbolisiert. Die pneumatischen Verbraucher 5 sind über die Ventile 25 und Druckleitungen 23 an ein Druckluftsystem 3 der Weberei bzw. einer Webmaschinenanlage 1 (siehe Figur 2) angeschlossen. Vorliegend sind jeweils mehrere Stafettendüsen 11 zu Düsengruppen zusammengefasst, die durch ein gemeinsames Ventil 25 betätigt werden. Für die zuverlässige Versorgung der Stafettendüsen 11 mit Druckluft sowie zum Ausgleich von Druckschwankungen sind die Stafettendüsen 11 dabei über Stafettendüsentanks 12 an das Druckluftsystem 3 angeschlossen. Die Luftdüsenwebmaschine 2 weist weiterhin einen Sensor 16 zur Messung des Eingangsdruckes pE, der an der Luftdüsenwebmaschine 2 ankommt, auf.

Die Regeleinheit 6 ist bei vorliegendem Beispiel als elektronische Druckregelung ausgebildet und stellt jedem der pneumatischen Verbraucher 5 den jeweils benötigten Druck zur Verfügung. Der von den einzelnen Verbrauchern 5 jeweils benötigte Druck wird in der Regel zu Beginn des Webprozesses für jeden Verbraucher 5 von einem Bediener entsprechend den Erfordernissen des jeweiligen Artikels bzw. der jeweiligen Anwendung als Druckbedarf pB festgelegt und an der Luftdüsenwebmaschine 2 eingegeben. Die eingegebene Druckbedarf pB kann dann über den weiteren Webprozess konstant bleiben. Insbesondere für die Vordüse 9 und die Hauptdüse 10 ist es jedoch vorteilhaft, wenn der benötigte Druck bzw. der Druckbedarf pB durch die Regeleinheit 6 entsprechend der Fadenflugzeit verändert wird und damit die Fadenankunft geregelt wird. Dies ist beispielsweise in der EP 1 260 622 B1 beschrieben, auf welche hier ausdrücklich Bezug genommen wird.

Zur Regulierung und Anpassung des Versorgungsdruckes pV (siehe Figur 2) für die Luftdüsenwebmaschinen 2 wird nun von der Luftdüsenwebmaschine 2 der Eingangsdruck pE in vorgegebenen Zeitabständen gemessen und an eine zentrale Steuereinheit 4 (s. Figur 2) übermittelt. Ebenso wird von jeder Luftdüsenwebmaschine 2 wenigstens ein Druckbedarf pB an die zentrale Steuereinheit 4 übermittelt. Dabei kann von der Regeleinheit 6 lediglich der aktuell jeweils höchste Druckbedarf pB der Verbraucher 5 der Luftdüsenwebmaschine 2 in vorgegebenen Zeitabständen übermittelt werden. Dies ist schematisch in Figur 3 dargestellt. Nach einer anderen Ausführung des Verfahrens ist jedoch auch möglich, dass mehrere oder alle Druckbedarfe pB der Verbraucher 5 der Luftdüsenwebmaschine 2 in vorgegebenen Zeitabständen übermittelt werden.

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung einer Webmaschinenanlage 1 mit mehreren Luftdüsenwebmaschinen 2 und einem System zur Regulierung eines Versorgungsluftdruckes pV. Die Webmaschinenanlage 1 umfasst vorliegend vier Luftdüsenwebmaschinen 2 mit einer Mehrzahl pneumatischer Verbraucher 5 wie sie anhand der Figur 1 bereits beschrieben wurde. Die Luftdüsenwebmaschinen 2 weisen weiterhin wie ebenfalls bereits beschrieben einen Sensor 16 für den Eingangsdruck pE sowie wenigstens eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung von Druckbedarfen pB der pneumatischen Verbraucher 5 auf. Vorliegend wird die Erfassungseinrichtung ebenfalls durch eine Regeleinheit 6 zur elektronischen Druckregelung innerhalb der Luftdüsenwebmaschine 2 gebildet. Grundsätzlich kann jedoch als Erfassungseinrichtung auch jeweils ein Drucksensor an den wichtigsten Verbrauchern 5 vorgesehen werden. Weiterhin umfasst die Webmaschinenanlage 1 ein Druckluftsystem 3 mit einem zentralen Kompressor 7 zur Erzeugung des Versorgungsluftdruckes pV, einer Kompressorsteuerung 8 sowie einem Drucklufttank 26 zum Ausgleich von Druckschwankungen. Die Druckluft wird den einzelnen Luftdüsenwebmaschinen 2 über Druckleitungen 23 zugeführt.

Das System zur Regulierung des Versorgungsluftdruckes pV beinhaltet eine zentrale Steuereinheit 4, mittels welcher ein höchster Druckbedarf pBmax der Luftdüsenwebmaschinen 2 ermittelt wird und der Versorgungsluftdruck pV entsprechend dem ermittelten höchsten Druckbedarf pBmax eingestellt wird. Ebenso wird mittels der Steuereinheit 4 ein geringster Eingangsdruck pEmin aller Luftdüsenwebmaschinen 2 ermittelt. Die Steuereinheit 4 weist dazu wenigstens eine Vergleichseinrichtung 15 auf. Vorliegend weist die Steuereinheit eine erste Vergleichseinrichtung 15 für die Eingangsdrücke pE1 , pE2, pE3 und pE4 der Luftdüsenwebmaschinen 2 und eine zweite Vergleichseinrichtung 15 für die jeweils höchsten Druckbedarfe pB1 , pB2, pB3 und pB4 der Luftdüsenwebmaschinen 2 auf. Die Sensoren 16 sowie die Erfassungseinrichtungen, hier die Regeleinheiten 6, jeder Luftdüsenwebmaschine 2 sind mit der Steuereinheit 4 signalübertragend verbunden, wie durch die punktierten Pfeile angedeutet. Ebenso steht die Steuereinheit 4 signalübertragend mit der Kompressorsteuerung 8 in Verbindung.

Gemäß dem Verfahren, das am Beispiel der Figur 3 noch einmal näher erläutert wird, wird nun von der Steuereinheit 4 in vorgegebenen Zeitabständen, beispielsweise alle 2 s oder nach einer vorgegebenen Anzahl von Schusseinträgen, der aktuell höchste Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5 der Luftdüsenwebmaschinen 2 der Webmaschinenanlage 1 ermittelt. Gemäß vorliegendem Beispiel ermitteln hierzu die einzelnen Regeleinheiten 6 der Luftdüsenwebmaschinen 2 jeweils ihren aktuell größten Verbraucher 5 und dessen Druckbedarf pB und melden diesen an die Steuereinheit 4. Vorliegend werden dementsprechend die Druckbedarfe pB1 , pB2, pB3, und pB4 von den Luftdüsenwebmaschinen 2 an die Steuereinheit 4 übermittelt. Eine Vergleichseinrichtung 15 vergleicht diese übermittelten Druckbedarfe pB und bestimmt daraus den aktuell höchsten Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5 der Webmaschinenanlage 1 . Ebenso werden die Eingangsdrücke pE an den einzelnen Luftdüsenwebmaschinen 2 in vorgegebenen Zeitabständen, beispielsweise alle 2 s, gemessen und als Eingangsdrücke pE1 , pE2, pE3 und pE4 an die Steuereinheit 4 gemeldet. Mittels einer weiteren (oder der gleichen) Vergleichseinrichtung 15 werden die von den einzelnen Luftdüsenwebmaschinen 2 übermittelten Eingangsdrücke pE1 , pE2, pE3 und pE4 verglichen und daraus der aktuell jeweils niedrigste Eingangsdruck pEmin der Luftdüsenwebmaschinen 2 bestimmt.

Mittels einer weiteren (oder der gleichen) Vergleichseinrichtung 15 wird sodann der aktuell geringste Eingangsdruck pEmin der Luftdüsenwebmaschinen 2 mit dem aktuell höchsten Druckbedarf pBmax der Luftdüsenwebmaschinen 2 bzw. deren Verbraucher 5 verglichen und abhängig vom Ergebnis des Vergleichs ein Sollwert pVSoll generiert, welchen die Steuereinheit 4 der Kompressorsteuerung 8 vorgibt. Dabei wird der Versorgungsluftdruck pV erhöht, wenn der geringste gemessene Eingangsdruck pEmin niedriger ist als der höchste Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5. Ebenso wird der Versorgungsluftdruck pV reduziert, wenn der geringste gemessene Eingangsdruck pEmin größer ist als der höchste Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5.

Es kann hierdurch sichergestellt werden, dass auch Luftdüsenwebmaschinen 2, welche beispielsweise weiter entfernt vom Kompressor stehen, noch einen ausreichend hohen Eingangsdruck pE erhalten. Durch die Messung und Übermittlung des Eingangsdrucks pE jeder Luftdüsenwebmaschine 1 an die Steuereinheit 4 kann diese somit auch Leitungsverluste berücksichtigen und ausgleichen. Zugleich kann der Versorgungsluftdruck pV jedoch auch auf den tatsächlich maximal benötigten Wert begrenzt werden, der sich aus dem höchsten Druckbedarf pBmax und den durch die Messung der Eingangsdrücke pE bekannten Leitungsverlusten ergibt. Da der Abgleich des geringsten gemessenen Eingangsdrucks pEmin mit dem höchsten Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5 fortlaufend während des Webprozesses erfolgt, kann somit zu jedem Zeitpunkt der Versorgungsluftdruck pV in dem Druckluftsystem 3 in optimaler Weise eingestellt werden, wodurch erhebliche Energieeinsparungen möglich sind.

Gemäß vorliegendem Beispiel beinhaltet der Sollwert pVSoll weiterhin noch einen Sicherheitswert S, welcher von der Steuereinheit 4 bei der Generierung des Sollwerts pVSoll berücksichtigt wird. Jede der Luftdüsenwebmaschinen 2 benötigt einen minimalen Eingangsdruck, bei dessen Unterschreiten ein Stopp der Luftdüsenwebmaschinen 2 erzwungen wird. Durch den Sicherheitswert S kann sichergestellt werden, dass kleinere, kurzzeitige Schwankungen des Versorgungsdruckes pV nicht zu einem Stopp der Luftdüsenwebmaschine 2 führen. Grundsätzlich ist es jedoch auch möglich, ohne einen solchen Sicherheitswert zu arbeiten.

Ebenso ist es abweichend von dem hier gezeigten Verfahren auch möglich, dass die Regeleinheiten 6 der Luftdüsenwebmaschinen 2 nicht nur den Druckbedarf pB ihres jeweils größten Verbrauchers 5, sondern die Druckbedarfe pB aller ihrer Verbraucher 5 übermitteln. Die Ermittlung des Druckbedarfs pB des jeweils größten Verbrauchers jeder Webmaschine erfolgt sodann durch die zentrale Steuereinheit 4.

Das Verfahren zur Einstellung des Versorgungsluftdruckes wird anhand des

Beispiels der Figur 3 noch einmal erläutert. Dargestellt ist eine Web- maschinenanlage 1 mit vorliegend sechs Luftdüsenwebmaschinen 2. Jede der Luftdüsenwebmaschinen 2 weist vorliegend fünf pneumatische Verbraucher 5 auf.

Dargestellt sind für jede der Luftdüsenwebmaschinen 2 die einzelnen Druckbedarfe pB der einzelnen Verbraucher 5, die hier jeweils zwei Stafettendüsentanks 12, eine Streckdüse 13, Einleger 14 sowie Vor- und Hauptdüsen 9 und 10 (siehe Fig. 1 ) sind. Für die Luftdüsenwebmaschinen 2 wird der Druckbedarf pB ihres größten Verbrauchers 5 ermittelt und an die zentrale Steuereinheit 4 übermittelt. Der Druckbedarf pB des jeweils größten Verbrauchers 5 jeder Luftdüsenwebmaschine Webmaschine 2 ist entsprechend eingekreist und gekennzeichnet. Ebenso wird für jede der Luftdüsenwebmaschinen 2 der Eingangsdruck pE ermittelt und an die Steuereinheit 4 übermittelt. Die Steuereinheit 4 ermittelt schließlich wie bereits beschrieben aus den übermittelten Druckbedarfen pB den jeweils höchsten Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5 der Luftdüsenwebmaschinen 2. Vorliegend ist dies der Druckbedarf pB der Streckdüse 13 der Luftdüsenwebmaschine Nr. 4 mit 5,0 bar, der zur Kennzeichnung fett dargestellt ist. Der niedrigste Eingangsdruck pEmin wurde hingegen für die Webmaschine Nr. 6 mit 5,8 bar gemessen und ist zur Verdeutlichung ebenfalls fett dargestellt. Selbst an der Luftdüsenwebmaschine 2 mit den geringsten Eingangsdruck pEmin ist somit der Eingangsdruck pE mit 5,8 bar noch immer deutlich höher als der Druckbedarf pBmax des größten Verbrauchers mit 5,0 bar.

Die Steuereinheit 4 gibt deshalb nach einer ersten Ausführung des Verfahrens dem Kompressor 7 vor, den Versorgungsdruck pV zu reduzieren. Beispielsweise kann in diesem Fall der Kompressor 7 als Sollwert pV Soll einen Druck von 5 bar vorgeben. In diesem Fall entspricht der Sollwert pVSoll genau dem ermittelten Druckbedarf pBmax des größten Verbrauchers.

Da von allen Luftdüsenwebmaschinen 2 die Eingangsdrücke pE bekannt sind, kann die Steuereinheit 4 jedoch daraus auch den maximalen Druckverlust im Druckluftsystem errechnen und diesen nach einer bevorzugten Ausführung des Verfahrens bei der Generierung des Sollwerts pVSoll ebenfalls berücksichtigen. Im vorliegenden Beispiel beträgt der maximale Druckverlust im System 0,2 bar, da an der Webmaschine Nr. 6 nur noch ein Eingangsdruck pE von 5,8 bar gemessen werden kann. Unter Berücksichtigung des maximalen Druckverlusts im Druckluftsystem 3 würde die Steuereinheit 4 in diesem Fall dem Kompressor 7 als Sollwert pVSoll einen Druck von 5,2 bar vorgeben.

In Weiterentwicklung dieses bevorzugten Verfahrens kann dabei auch berücksichtigt werden, an welcher der Luftdüsenwebmaschinen 2 der maximale Druckverlust auftritt. Der maximale Druckverlust könnte in diesem Fall nur dann berücksichtigt werden, wenn an dieser Luftdüsenwebmaschine 2 zugleich auch der Verbraucher 5 mit dem höchsten Druckbedarf pBmax aller Verbraucher 5 der Luftdüsenwebmaschinen 2 liegt. Vorliegend wäre das der Fall, wenn der Druckbedarf pB des Stafettendüsentanks Nr. 2 der Webmaschine Nr. 6 den höchsten Druckbedarf pBmax mit 5,0 bar hätte. Da allerdings in diesem Beispiel der höchste Druckbedarf pBmax mit 5,0 bar an der Webmaschine Nr. 4 auftritt, müsste der maximale Druckverlust in diesem konkreten Beispiel entsprechend nicht ausgeglichen werden.

Für alle drei beschriebenen Ausführungen des Verfahren kann jedoch wie zu Figur 2 beschrieben ein fester Sicherheitswert S bei der Generierung des Sollwerts berücksichtigt werden. Die Webmaschinenanlage kann somit stets mit dem optimalen Druckniveau betrieben werden, wodurch der Energieverbrauch zur Drucklufterzeugung erheblich gesenkt werden kann. Beispielsweise können bei einer Reduzierung des Eingangsdrucks um etwa 1 bar Gesamteinsparungen in Höhe von 10 % erzielt werden. Dies beinhaltet sowohl Einsparungen bei der Drucklufterzeugung als auch eine Reduzierung der Leckageverluste.

Weitere Abwandlungen im Rahmen der Patentansprüche sind ebenso möglich wie eine beliebige Kombination der beschriebenen Merkmale, auch wenn sie in unterschiedlichen Teilen der Beschreibung bzw. den Ansprüchen oder in unterschiedlichen Ausführungsbeispielen dargestellt und beschrieben sind, vorausgesetzt, dass kein Widerspruch zur Lehre der unabhängigen Ansprüche entsteht.

Bezuqszeichenliste

1 Webmaschinenanlage

2 Luftdüsenwebmaschine

3 Druckluftsystem

4 zentrale Steuereinheit

5 pneumatischer Verbraucher

6 Regeleinheit

7 Kompressor

8 Kompressorsteuerung

9 Vordüse

10 Hauptdüse

11 Stafettendüse

12 Stafettendüsentank

13 Streckdüse

14 Einleger

15 Vergleichseinrichtung

16 Sensor für Eingangsdruck

17 Schussfaden

18 Vorlagespule

19 Vorspuler

20 Ballonbegrenzer

21 Webblatt

22 Trennvorrichtung

23 Druckleitung

24 Eintragskanal

25 Ventil

26 Drucklufttank S Sicherheitswert pV Versorgungsluftdruck pE Eingangsdruck pE1 Eingangsdruck der ersten Luftdüsenwebmaschine pE2 Eingangsdruck der zweiten Luftdüsenwebmaschine pE3 Eingangsdruck der dritten Luftdüsenwebmaschine pE4 Eingangsdruck der vierten Luftdüsenwebmaschine pB Druckbedarf pB1 höchster Druckbedarf der ersten Luftdüsenwebmaschine pB2 höchster Druckbedarf der zweiten Luftdüsenwebmaschine pB3 höchster Druckbedarf der dritten Luftdüsenwebmaschine pB4 höchster Druckbedarf der vierten Luftdüsenwebmaschine pBmax höchster Druckbedarf aller Verbraucher pEmin geringster gemessener Eingangsdruck pVSoll Sollwert Versorgungsluftdruck