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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR ADAPTING OPERATING PARAMETERS IN AN ORAL-CAVITY APPARATUS, AND METHOD AND SYSTEM FOR TRANSMITTING ORAL APPLICATION INFORMATION TO AN ORAL-CAVITY APPARATUS
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/247642
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for adapting operating parameters of an oral-cavity apparatus of an oral-cavity use system to specific operating states and/or users. The oral-cavity use system comprises an interface for wireless data transmission. Oral-cavity application information is exchanged with a data carrier using the interface. The oral-cavity apparatus is adapted using the oral-cavity application information.

Inventors:
FEICHTER CHRISTIAN (AT)
Application Number:
PCT/EP2023/066843
Publication Date:
December 28, 2023
Filing Date:
June 21, 2023
Export Citation:
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Assignee:
EPITOME GMBH (AT)
International Classes:
A61C19/04; A46B15/00; A61B5/00; A61C17/02; G16H10/60; G16H10/65
Domestic Patent References:
WO2014016718A12014-01-30
Foreign References:
US20210186196A12021-06-24
DE102022102045A12023-08-03
DE102020134154A12022-06-23
US20200121428A12020-04-23
US20190200903A12019-07-04
US20150087074A12015-03-26
US20200179089A12020-06-11
KR20201341547A
Attorney, Agent or Firm:
HGF EUROPE LLP (DE)
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Claims:
Patentansprüche Verfahren zum Anpassen von Betriebsparametern (14) einer

Mundraumanwendungsvorrichtung (2) eines Mundraumanwendungssystems

(1 ) an bestimmte Betriebszustände und/oder Anwender, wobei das Mundraumanwendungssystem eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung umfasst, mit welcher Mundraumanwendungsinformationen direkt mit einem Datenträger ausgetauscht werden, und die Mundraumanwendungsvorrichtung (2) durch die Mundraumanwendungsinformationen angepasst wird. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mundraumanwendungsvorrichtung (2) durch zumindest eine der folgenden Vorgänge angepasst wird:

- Anpassen eines Reinigungsparameters, und/oder

- Anpassen von Detektionsparametern. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnittstelle eine RFID-Schnittstelle, insbesondere eine NFC- Schnittstelle ist. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mundraumanwendungsvorrichtung (2) eine

Zahnreinigungseinrichtung (3), eine Zahnschmutzdetektionseinrichtung (4) und/oder eine Basisstation (5) umfasst.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsparameter zumindest einen der folgenden Parameter umfasst:

- Wasserdruck,

- Strahlrichtung und/oder

- Strahldauer

- Vorschubgeschwindigkeit

- Oszillationsfrequenz

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Detektionsparameter zumindest einen der folgenden Parameter umfasst:

- MMP-8 (matrix metalloproteinase-8)-Parameter,

- Bild-Schwellwerte,

- Belichtungszeit,

- Apertur und/oder

- Detektionsflüssigkeit.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Datenträger entweder als Sperr-Datenträger, dessen Mundraumanwendungsinformationen nach einem einmaligen Beschreiben nicht mehr geändert werden können, oder als Transport-Datenträger (7), dessen Mundraumanwendungsinformationen geändert werden können, ausgebildet ist, wobei die Mundraumanwendungsinformationen durch ein Verschlüsselungsverfahren geschützt sein können.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Mundraumanwendungsvorrichtung (2) nicht länger als 60 Minuten, vorzugweise nicht länger als 30 Minuten, nicht länger als 10 Minuten, und insbesondere nicht länger als 60 Sekunden und nicht länger als 30 Sekunden im Mundraum eingeführt werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mundraumanwendungsinformationen entweder als Privat-

Mundraumanwendungsinformationen, welche einem Nutzer (12) zugeordnet sind, oder als Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen, welche Zusatzprodukten (9) zugeordnet sind, ausgebildet sind.

10. System (1 ) zum Anpassen von Betriebsparametern (14) einer Mundraumanwendungsvorrichtung (2), umfasst:

- eine Mundraumanwendungsvorrichtung (2), dessen Betriebsparameter (14) durch Mundraumanwendungsinformationen angepasst wird,

- ein Übertragungsmedium, zum Transportieren von Mundraumanwendungsinformationen und

- eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung vom Übertragungsmedium zur Mundraumanwendungsvorrichtung (2), wobei das System (1 ) ausgelegt ist, ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9 auszuführen.

11. Verfahren zum Übertragen von Mundraumanwendungsinformationen an eine Mundraumanwendungsvorrichtung (2), wobei Rohinformationen durch eine Reduzierungseinheit auf Mundraumanwendungsinformationen verarbeitet werden, anschließend diese Mundraumanwendungsinformationen von der Reduzierungseinheit durch eine erste Schnittstelle auf ein Übertragungsmedium übertragen werden und dann die Mundraumanwendungsinformationen vom dem Übertragungsmedium durch eine zweite Schnittstelle auf die Mundraumanwendungsvorrichtung übertragen werden, wobei die Reduzierungseinheit derart gesichert ist, dass nur berechtigte Personen veranlassen können, die Rohinformationen und die daraus entstandenen Mundraumanwendungsinformationen zu verarbeiten und zu übertragen.

Description:
Verfahren und System zum Anpassen von Betriebsparametern in einer Mundraumvorrichtung und Verfahren und System zum Übertragen von Mundanwendungsinformationen an eine Mundraumvorrichtung

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zum Anpassen von Betriebsparametern in einer Mundraumvorrichtung und ein Verfahren und ein System zum Übertragen von Mundanwendungsinformationen an eine Mundraumvorrichtung.

Herkömmliche Zahnbürsten weisen keine, oder so gut wie keine Einstellmöglichkeiten für den Benutzer auf. Durch die Elektrifizierung und Digitalisierung, die auch im Bereich der Mundhygiene zunehmend zum Einsatz kommen, werden mehr und mehr Einstellmöglichkeiten verfügbar, die auch dann einstellbar sind, wenn die Zahnbürste eingeschaltet wurde.

Aus der noch nicht veröffentlichen deutschen Patentanmeldung DE 10 2022 102 045.2 geht eine Zahnschmutzdetektionseinrichtung hervor.

Aus der noch nicht veröffentlichen deutschen Patentanmeldung 102020 134 154.7 geht ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Reinigen von Oberflächen von Zähnen hervor.

Neben Zahnbürsten gibt es auch eine Reihe weiterer Hilfsmittel, die in den Mundraum eingeführt werden und der Zahnhygiene dienlich sind.

Aus der US 2020/0121428 A1 geht eine Zahnreinigungsvorrichtung hervor, welche ein Mundstück aufweist, das zum Reinigen von Zähnen ausgebildet ist. Das Mundstück wird elektrisch betätigt. Das Mundstück ist mit einer Basisstation koppelbar, so dass eine Batterie des Mundstücks durch die Basisstation aufgeladen wird. Zwischen dem Mundstück und der Basisstation kann auch eine Datenverbindung ausgebildet sein, um Betriebsparameter festzulegen. Das Mundstück kann mit einer elektronischen Schaltung versehen sein, die zum Kommunizieren mit einem Computer, einem drahtlosen Router oder einer anderen Vorrichtung ausgebildet sein kann, um Daten über das Internet oder eine oder mehrere entfernte Vorrichtungen zu empfangen oder zu senden. Das System weist eine Speichereinrichtung auf, die flüchtige Speicher und nicht-flüchtige Speicher umfassen kann. Unter anderem können Magnetplattenspeicher oder optische Plattenspeicher vorgesehen sein.

Aus der US 2019/0200903 A1 und der US 2015/0087074 A1 gehen Vorrichtungen hervor, mit welchen der Mundraum untersucht und insbesondere optisch abgetastet werden kann.

In der US 2020/0179089 A1 ist ein Mundhygieneüberwachungssystem offenbart, das die Bewegung und die Ausrichtung von Mundhygieneeinrichtungen, wie zum Beispiel einer Zahnbürste bei Benutzung derselben überwacht. Dies erfolgt mittels einer oder mehrerer Kameras, die von außerhalb des Körpers der Person, die ihre Zähne reinigt, die Bewegung der Zahnbürste überwacht bzw. überwachen. Es kann auch eine Kamera an der Mundhygieneeinrichtung selbst angeordnet sein, mit welcher die Zahnqualität erfasst werden kann.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mit der eine Mundraumanwendungsvorrichtung leicht, schnell und sicher an bestimmte Betriebszustände und/oder den Anwender angepasst wird.

Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausführungsformen bilden den Gegenstand der Unteransprüche.

Ein Verfahren passt Betriebsparameter einer Mundraumvorrichtung eines Mundraumanwendungssystems an bestimmte Betriebszustände und/oder den Anwender an. Das Mundraumanwendungssystem umfasst eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung. Mit der Schnittstelle werden Mundraumanwendungsinformationen direkt mit einem Datenträger ausgetauscht. D. h. , dass der Datenträger kein zusätzliches Lesegerät benötigt, um gelesen oder beschrieben werden zu können. Solche Datenträger (z.B. RFID-Chips oder NFC- Chips) sind bspw. ausgebildet, um mit einer RFID- oder NFC-Schnittstelle kommunizieren zu können.

Die Mundraumvorrichtung wird durch die Mundraumanwendungsinformationen angepasst.

Das Einlesen der Mundraum-Anwendungsinformationen von einem Datenträger über eine drahtlose Schnittstelle ist für den Nutzer sehr einfach durchführbar, da er den Datenträger lediglich in die Nähe der Mundraumvorrichtung anordnen muss. Zudem können solche Datenträger heutzutage sehr kostengünstig hergestellt werden. Sie sind oftmals sehr klein und leicht und beispielsweise in eine Plastik- oder Kartonkarte integriert. Sie können daher einfach transportiert oder versendet werden. Hiermit lassen sich einfach und zuverlässig Daten zwischen medizinischem Fachpersonal, das sich in der Regel weit entfernt von der Mundraumvorrichtung befindet, und der Mundraumvorrichtung austauschen. Zudem ist das Austauschen durch physische Datenträger sicher und vom Nutzer einfach handhabbar, da er die Daten durch den Transport des Datenträgers sicher von einem Ort zu einem anderen verbringen kann. Da die Mundraumanwendungsinformationen einerseits sehr sensible Daten umfassen können, insbesondere wenn sie personenspezifische Daten sind, und andererseits auch komplex sein können, da sie manchmal sehr komplexe Steuerungsaufgaben ausführen müssen, ist ein Verfahren zum Anpassen von Betriebsparametern einer Mundraumanwendungsvorrichtung, bei dem von einem tragbaren Datenträger die Mundraumanwendungsinformationen direkt über eine drahtlose Datenübertragung ausgelesen werden, für die Benutzer sehr einfach, zuverlässig und sicher.

Mundraumvorrichtungen sind Vorrichtungen, die in den Mundraum eingeführt werden. Dies sind insbesondere Vorrichtungen zum Reinigen der Zähne oder Vorrichtungen zum Detektieren eines Biofilms auf den Zähnen, d. h. zur Detektion von Zahnverschmutzungen. Solche Vorrichtungen sind bspw. in der noch nicht veröffentlichen deutschen Patentanmeldung DE 102022 102 045.2 und der noch nicht veröffentlichen deutschen Patentanmeldung 10 2020 134 154.7, offenbart. Diese Vorrichtungen sind ausgebildet, um in einem automatischen Verfahren einen Biofilm auf den Zähnen zu detektieren und/oder die Zähne von einem solchen Biofilm zu reinigen. Auf diese Patentanmeldungen wird vollinhaltlich Bezug genommen und sie werden in die vorliegende Anmeldung inkorporiert.

Durch die zunehmende Komplexität von Mundraumvorrichtungen kann eine individuelle Anpassung an den Anwender sowie an bestimmte Betriebszustände nicht nur sehr vorteilhaft, sondern auch unter bestimmten Voraussetzungen notwendig sein.

Eine notwendige Anpassung an den Anwender kann beispielsweise vorliegen, wenn der Anwender eine Zahnfleischerkrankung aufweist, weshalb an dieser Stelle nur sehr sanft gereinigt werden darf. Wird eine Zahnreinigungseinrichtung an dieser Stelle nicht derart eingestellt, dass sie die Zähne und das Zahnfleisch sanft reinigt, kann es zu Verletzungen des Zahnfleisches führen.

Durch das Anpassen an bestimmte Betriebszustände und/oder Anwender können auch Anwender das System verwenden, für die herkömmliche Zahnbürsten nicht geeignet sind. Des Weiteren wird hierdurch sichergestellt, dass die Zähne des Anwenders optimal gereinigt werden und keine Verletzungen auftreten.

Insbesondere wenn die Mundraumvorrichtung eine Zahnreinigungseinrichtung ist, die mit Düsen einen oder mehrere Flüssigkeitsstrahlen zum Reinigen der Zähne erzeugt, weist die Zahnreinigungseinrichtung, eine Vielzahl an Betriebsparametern auf, die eingestellt werden können.

Das Einstellen von Betriebsparametern kann für den Laien schwierig sein und ist auch zeitaufwendig. Eine nicht korrekte Einstellung kann zu einem suboptimalen Reinigungsergebnis führen oder sogar ein Verletzungsrisiko durch ein falsches Benutzen verursachen.

Die Ausbildung und Anordnung der Zähne unterscheiden sich oft erheblich. So gibt es unterschiedlichste Arten von Zahnersatz (Kronen aus Gold, Keramik und diverse Zahnbrücken), die vorzugsweise unterschiedlich behandelt werden. Daher werden die Mundraumanwendungsinformationen, mit dem die Betriebsparameter eingestellt werden, durch einen Datenträger ausgetauscht.

Der Datenträger kann von Fachpersonal beschrieben werden, sodass der Anwender lediglich den Datenträger nutzt, um die Mundraumvorrichtung anzupassen. Für den Anwender bietet sich hierbei der Vorteil, dass die Anpassung sehr schnell passiert, da er lediglich dafür sorgen muss, dass es zu einem Datenaustausch zwischen Datenträger und Mundraumvorrichtung kommt. Des Weiteren ist das Verfahren sehr sicher, da der Anwender die Betriebsparameter nicht falsch einstellen kann.

Vorzugsweise wird die Mundraumvorrichtung durch zumindest eine der folgenden Vorgänge angepasst:

-- Anpassen von Reinigungsparametern, und/oder

-- Anpassen von Detektionsparametern.

Reinigungsparameter umfassen alle Betriebsparameter, die direkt oder indirekt einem System zugeordnet werden können, welches der Zahnreinigung dient.

Detektionsparameter sind Betriebsparameter, die direkt oder indirekt einem System zugeordnet werden können, welches zur Detektion von Zahnverschmutzungen, bzw. einem Biofilm auf Zähnen verwendet wird.

Die Reinigungsparameter und Detektionsparameter sind Parameter, bei denen eine Fehleinstellung die größten Konsequenzen im Hinblick auf einer potenziellen Verletzung des Anwenders oder einer unzureichenden Reinigung betreffen.

Vorzugsweise ist die Schnittstelle eine Radio Frequency Identification (RFID) Schnittstelle, insbesondere eine Near Field Communication (NFC) Schnittstelle.

Eine RFID- bzw. eine NFC-Schnittstelle zeichnet sich dadurch aus, dass der Datenträger im Vergleich zu anderen drahtlosen Übertragungsmöglichkeiten nah an die Schnittstelle herangeführt werden muss (im Bereich einiger Zentimeter). Ein weiterer Vorteil dieser Übertragungsart ist es, dass der Datenträger selbst kein Energiespeichermedium benötigt. Die benötigte Energie zur Übersendung von Informationen kann durch Induktion der Schnittstelle geliefert werden. Zusätzlich ist die Herstellung von Datenträgern sehr günstig und kann auch in einfacher Art und Weise vielfach produziert werden.

Vorzugsweise umfasst die Mundraumanwendungsvorrichtung eine Zahnreinigungseinrichtung, eine Zahnschmutzdetektionseinrichtung und/oder eine Basisstation.

Die Basisstation kommuniziert mit der Zahnreinigungseinrichtung und/oder der Zahnschmutzdetektionseinrichtung vorzugsweise drahtlos. Hier können beispielsweise Informationen übertragen werden, um die Betriebsparameter der Zahnreinigungseinrichtung und/oder Zahnschmutzdetektionseinrichtung anzupassen. Die Basisstation umfasst die Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung und einen Stecker zum Anschließen der Basisstation an das elektrische Netz.

Die Zahnreinigungseinrichtung kommuniziert vorzugsweise ausschließlich mit der Basisstation, wobei die Basisstation sämtliche weitere Kommunikation übernimmt. Hierdurch ist es möglich, die elektrischen Komponenten der Zahnreinigungseinrichtung klein zu halten und den Energieverbrauch zu senken. Ähnlich verhält es sich mit der Zahnschmutzdetektionseinrichtung.

Gemäß einer Weiterbildung umfassen die Reinigungsparameter zumindest einen der folgenden Parameter:

- Wasserdruck,

- Strahlrichtung,

- Strahldauer,

- Vorschubgeschwindigkeit (für Strahl oder Zahnbürste)

- Oszillationsfrequenz (für Strahl oder Zahnbürste).

Umfasst die Mundraumanwendungsvorrichtung eine Zahnreinigungseinrichtung, die mit Wasserdruck bzw. Wasserstrahlen die Zähne reinigt, so können die Düsen, die das Wasser bzw. die Reinigungsflüssigkeit bereitstellen, den Druck variieren. Gemäß einer weiteren Weiterbildung umfassen die Detektionsparameter zumindest einen der folgenden Parameter:

- MMP-8 (matrix metalloproteinase-8)-Parameter,

- Bild-Schwellwerte,

- Belichtungszeit,

- Apertur und/oder

- Detektionsflüssigkeit.

Vorzugsweise ist der Datenträger entweder als Sperr-Datenträger, dessen Mundraumanwendungsinformationen nach einem einmaligen Beschreiben nicht mehr geändert werden können oder als Transport-Datenträger, dessen Mundraumanwendungsinformationen geändert werden können, ausgebildet. Die Mundraumanwendungsinformationen können durch ein Verschlüsselungsverfahren geschützt sein.

Sperr-Datenträger sind in den Bereichen sinnvoll, wo die Datenträger in Massen produziert werden, ähnliche Informationen beinhalten und im Transportweg durch mehrere Transportschritte einer Vielzahl von Personen ausgesetzt sind. Dies kann beispielsweise sein, dass ein Zubehör für die Mundraumvorrichtung, beispielsweise eine Reinigungsflüssigkeit, im Werk zusammen mit dem Sperr-Datenträger verpackt wird, wobei auf dem Sperr-Datenträger Informationen bezüglich des Zubehörs, wie Herstellungsort, Herstellungszeitpunkt, Inhalt des Zubehörs, Verfalldatum, oder Ähnlichem gespeichert ist. Das Zubehör mit dem Sperr-Datenträger wird nun über die einzelnen Distributionen an Händler und schlussendlich zum Anwender gelangen. Durch die Distribution ist das Zubehör mit dem Sperr-Datenträger durch viele Hände gegangen, die zwar ihrerseits eventuell die Informationen auf dem Sperr-Datenträger auslesen können, aber nicht verändern können. Hierbei kann also nicht nachträglich z. B. das Ablaufdatum geändert werden. Der Anwender kann somit sicher sein, dass die korrekten Informationen, z.B. welches Zubehör verwendet wird und welche Qualität das Zubehör aufweist, der Mundraumvorrichtung zugeführt werden. Eine Manipulation der Daten durch einen an der Lieferkette Beteiligten wird somit erschwert oder sogar unmöglich gemacht. Transport-Datenträger hingegen können verändert werden, d.h. wiederholt beschrieben und gelöscht werden. Eine Variante von Transport-Datenträgern sind zum Beispiel mobile Endgeräte der Anwender, wie zum Beispiel Smartphones. Befindet sich der Anwender beispielsweise in einem Verkaufsgespräch für eine Mundraumvorrichtung, kann der Verkäufer schon während des Gespräches Mundraumanwendungsinformationen für den Anwender zusammenstellen. Diese Mundraumanwendungsinformationen können sehr persönlicher Natur sein und werden dann auf den Transport-Datenträger übertragen. Ist der Transport- Datenträger ein Smartphone, ist das Vertrauen des Anwenders an die sichere Übertragung vom Verkaufsgespräch bis hin nach Hause, wo die Mundraumvorrichtung verwendet wird, gegeben. Da mobile Endgeräte, wie beispielsweise Smartphones, eine Vielzahl von Informationen speichern können, ist auch eine variable Informationsspeicherung von den Mundraumendungsinformationen möglich.

Zur Sicherung der gespeicherten Mundraumanwendungsinformationen auf den Datenträgern, können diese Mundraumanwendungsinformationen verschlüsselt sein. Als Verschlüsselung kommen gängige Verschlüsselungsarten infrage.

Gemäß einer Weiterbildung wird die Mundraumvorrichtung nicht länger als 60 Minuten, vorzugweise nicht länger als 30 Minuten, nicht länger als 10 Minuten und insbesondere nicht länger als 60 Sekunden und nicht länger als 30 Sekunden im Mundraum eingeführt in den Mundraum eingeführt.

Zahnspangen, Zahnimplantate, Zahnprothesen und Zahnschienen sind Mundraumvorrichtungen, die typischerweise länger als 60 Minuten im Mundraum eines Anwenders platziert werden.

Mundraumvorrichtungen zeichnen sich vorzugsweise auch dadurch aus, dass sie durch den Mund wieder herausgeführt werden. Sie werden nicht verschluckt.

Vorzugsweise sind die Mundraumanwendungsinformationen entweder als Privat- Mundraumanwendungsinformationen, welche einem Nutzer zugeordnet sind, oder als Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen, welche Zusatzprodukten zugeordnet sind, ausgebildet.

Der Nutzer ist jemand, der im Verantwortungsbereich des Anwenders das Mundraumanwendungssystem einrichtet. Nutzer können Anwender sein. Es kann aber auch sein, dass der Nutzer und der Anwender unterschiedliche Personen sind, z.B. wenn Eltern eine Zahnbürste für ihre Kinder einrichten.

Privat-Mundraumanwendungsinformationen sind Informationen, die einem bestimmten Nutzer zugeordnet sind. Sie sind persönliche Daten und daher datenschutzrechtlich sensitiv und werden vorzugsweise abgesichert. Die Privat- Mundraumanwendungsinformationen umfassen z.B. Parameter, die den Mundraum beschreiben und können beispielsweise Informationen über Zahnstellungen, Zahnverschmutzungen, Zahnausrichtung, Erkrankungen (zum Beispiel des Zahnfleisches und/oder des Zahnes, Karies), Alter, Geschlecht, Allergien, Unverträglichkeiten und vom Nutzer bezahlte Dienste (Abonnements) umfassen. Anhand der Privat-Mundraumanwendungsinformationen kann im Mundraum die Vorrichtung individuell an den Nutzer angepasst werden. Die Privat- Mundraumanwendungsinformationen unterscheiden sich typischerweise von Nutzer zu Nutzer oder zumindest von einer Gruppe von Nutzem zu einer anderen Gruppe von Nutzem.

Die Privat-Mundraumanwendungsinformationen können auch Informationen über den regionalen Einsatz des Mundraumanwendungssystems sein. So unterscheiden sich von Region zu Region die Putzgewohnheiten der Anwender. Durch Angabe des Einsatzortes können diese Informationen bei den Betriebsparametern mitberücksichtigt werden.

Diese Zusatzprodukte werden zusätzlich zur Mundraumvorrichtung erworben und werden für und/oder durch diese verwendet.

Die Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen sind einem Zusatzprodukt zugeordnet, wie beispielsweise einer Zahn-Reinigungsflüssigkeit. Mit dieser Zahn- Reinigungsflüssigkeit werden die Zähne gereinigt, indem sie von Düsen auf die Zahnoberfläche als Flüssigkeitsstrahl gespritzt wird.

Die Reinigungsvorrichtung kann auch mit einer automatischen oder semiautomatischen Bürsteneinrichtung alternativ oder in Kombination mit der Reinigungsvorrichtung mit Düsen ausgebildet sein. Die Bürsteneinrichtung kann auch in einem U-förmigen Abschnitt der Reinigungsvorrichtung angeordnet sein, die über die Zähne gestülpt wird. Die Bürsten können durch Vibrieren, Drehen oder eine sonstige translatorische und/oder rotatorische Bewegung zum Reinigen der Zähne angesteuert werden.

Ein Zusatzprodukt kann beispielsweise auch eine Geräte-Reinigungsflüssigkeit sein, mit der die Mundraumvorrichtung gereinigt wird. Eine solche Gerätereinigungsflüssigkeit kann schädlich für den Nutzer sein. Tauscht ein Nutzer nun eine Kartusche mit einer Flüssigkeit aus, wird der beiliegende Datenträger, von der Mundraumvorrichtung bekannt, um welche Flüssigkeit es sich handelt und kann entsprechend die Betriebsparameter anpassen. Im Falle einer Geräte- Reinigungsflüssigkeit würde hier verhindert werden, dass ein Anwender die Mundraumvorrichtung zum Reinigen seiner Zähne verwendet. Die Zusatz- Mundraumanwendungsinformationen können auch dafür verwendet werden, dass dem Anwender angezeigt wird, um welche Zusatzprodukte es sich handelt. Hier kann beispielsweise die Geschmacksrichtung der Reinigungsflüssigkeit dem Anwender auf seinem mobilen Endgerät, wie dem Smartphone, angezeigt werden.

Ein System zum Anpassen von Betriebsparametern einer Mundraumvorrichtung umfasst:

- eine Mundraumanwendungsvorrichtung, dessen Betriebsparameter durch Mundraumanwendungsinformationen angepasst wird,

- ein Übertragungsmedium, zum Transportieren von Mundraumanwendungsinformationen und

- eine Schnittstelle zur drahtlosen Datenübertragung vom Übertragungsmedium zur Mundraumanwendungsvorrichtung. Das System ist ausgelegt, ein oben beschriebenes Verfahren auszuführen. Bei einem Verfahren zum Übertragen von Mundraumanwendungsinformationen an eine Mundraumanwendungsvorrichtung werden Rohinformationen durch eine Reduzierungseinheit auf Mundraumanwendungsinformationen verarbeitet. Anschließend werden diese Mundraumanwendungsinformationen von der Reduzierungseinheit durch eine ersten Schnittstelle auf ein Übertragungsmedium übertragen. Dann werden die Mundraumanwendungsinformationen vom Übertragungsmedium durch eine zweiten Schnittstelle auf die Mundraumanwendungsvorrichtung übertragen. Die Reduzierungseinheit ist derart gesichert, dass nur berechtigte Personen veranlassen können, die Rohinformationen und die daraus entstandenen Mundraumanwendungsinformationen zu verarbeiten und zu übertragen.

Die Reduzierungseinheit ist eine Recheneinheit, z.B. ein Computer, mit einem Software-Modul mit der Rohinformationen zu Mundraumanwendungsinformationen verarbeitet werden können.

Zähne und deren Eigenschaften, wie zum Beispiel Zahnstellungen, sind sehr persönliche Daten eines Nutzers, die speziell gesichert werden müssen. Für einen Anwender kann es wirtschaftliche und gesellschaftliche Nachteile haben, wenn der breiten Öffentlichkeit bekannt wird, welche potenziellen Mängel seine Zähne aufweisen.

Auf der anderen Seite ist dem Anwender gelegen, möglichst genaue Informationen seiner Zähne zu erfassen, damit eine Zahnreinigungsvorrichtung die Zähne besonders gründlich gereinigt.

Eine Möglichkeit hierbei ist es, dass der Anwender zu einer externen Fachperson geht, die mit speziellem Gerät die Zahninformationen aufnimmt.

Diese Zahninformationen stellen hier die Rohinformationen dar und werden typischerweise auf einem Gerät, wie zum Beispiel einem Computer, gespeichert. Dieses Gerät kann hier die Reduzierungseinheit aufweisen, mit dem aus den Rohinformationen Mundraumanwendungsinformationen verarbeitet werden. Die Reduzierungseinheit muss hier derart gesichert sein, dass nur berechtigte Personen diese Verarbeitung durchführen können. Ist beispielsweise das Fachpersonal ein Zahnarzt, so wären die berechtigten Personen dieser Zahnarzt und seine Mitarbeiter.

Der Zahnarzt und/oder seine Mitarbeiter kann dann die Mundraumanwendungsinformationen gesichert auf ein Übertragungsmedium übertragen.

Ein solches Übertragungsmedium kann ein Datenträger, wie oben beschrieben wurde, sein. Dies kann beispielsweise das mobile Endgerät des Anwenders, zum Beispiel ein Smartphone, sein. Mit dem vom Zahnarzt erhaltenen Mundraumanwendungsinformationen kann nun der Anwender zu seiner Mundraumanwendungsvorrichtung gehen und die Betriebsparameter dieser Mundraumanwendungsvorrichtung durch die Mundraumanwendungsinformationen anpassen.

Hierdurch wird die Mundraumanwendungsvorrichtung an die Bedürfnisse des Anwenders angepasst.

Die Erfindung wird nachfolgend beispielhaft anhand der in den Zeichnungen dargestellten Beispiele näher erläutert. Die Zeichnungen zeigen schematisch:

Figur 1 schematische Darstellung des Mundraumanwendungssystems in einem Blockschaltbild,

Figur 2 ein erstes Verfahren zum Anpassen von Betriebsparametern einer Mundraumanwendungsvorrichtung in einem Flussdiagramm,

Figur 3 ein zweites Verfahren zum Anpassen von Betriebsparametern einer Mundraumanwendungsvorrichtung in einem Flussdiagramm, und Figur 4 ein Verfahren zum Übertragen von Mundraumanwendungsinformationen an eine Mundraumanwendungsvorrichtung in einem Flussdiagramm.

Ein System 1 zum Übertragen von Mundraumanwendungsinformationen weist eine Mundraumanwendungsvorrichtung 2 auf, wobei die Mundraumanwendungsvorrichtung 2 selbst eine Zahnreinigungseinrichtung 3, eine Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 und eine Basisstation 5 aufweist. Das System 1 zur Übertragung von Mundraumanwendungsinformationen weist des Weiteren eine Einrichtungsvorrichtung 6, einen Transport-Datenträger 7 zum Übertragen von Privat-Mundraumanwendungsinformationen 8 von der Einrichtungsvorrichtung 6 zur Mundraumanwendungsvorrichtung 2, ein Zusatzprodukt 9 und einen Sperr- Datenträger 10 zum Übertragen von Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen 11 vom Zusatzprodukt 9 zur Mundraumanwendungsvorrichtung 2 auf.

Ein Nutzer 12 hat bei sich zuhause die Mundraumanwendungsvorrichtung 2 stehen, welches in diesem Ausführungsbeispiel aus der Zahnreinigungseinrichtung 3, der Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 und der Basisstation 5 besteht. In anderen Ausführungsbeispielen kann auch nur eine Zahnreinigungseinrichtung 3 oder eine Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 vorhanden sein, wobei die Merkmale der Basisstation 5 in der jeweiligen Einrichtung integriert sind.

Eine solche Zahnreinigungseinrichtung 3 ist der noch nicht veröffentlichen deutschen Patentanmeldung 102020 134 154.7 ausführlich beschrieben und auf diese Patentanmeldung wird vollumfänglich Bezug genommen.

Die Zahnreinigungseinrichtung 3 ist derart ausgebildet, dass ein U-förmiger Abschnitt der Zahnreinigungseinrichtung 3 in den Mundraum eines Nutzers derart eingeführt wird, dass der U-förmige Abschnitt der Zahnreinigungseinrichtung 3 weist eine Düsenanordnung auf und wird über die Zähne gestülpt. Über jeder Zahnoberfläche ist eine Düse 15 angeordnet.

Die Düse 15 der Düsenanordnung pumpt ein Reinigungsfluid derart auf die Zähne, dass ein auf den Zähnen angeordneter Biofilm abgetragen wird. Das Reinigungsfluid ist in diesem Ausführungsbeispiel eine Reinigungsflüssigkeit und kann Partikel aufweisen, um den Abtragungsprozess zu beschleunigen.

Die Reinigungsflüssigkeit ist in einer Reinigungskapsel angeordnet, die in die Reinigungsvorrichtung 2 einsetzbar ist. Die Zahnreinigungseinrichtung 3 entnimmt dann die Reinigungsflüssigkeit und pumpt sie auf die Zähne.

In einer einfachen Ausgestaltung, insbesondere zum Reinigen im Bereich der Backenzähne, besitzt das Düsengehäuse beispielsweise fünf übereinander liegende Düsenöffnungen in den (Kiefer-)Seiten bzw. den Zahnflanken gegenüberliegend und vier nebeneinander liegende Düsenöffnung am Boden, einer Zahnkrone gegenüber liegend und die entsprechenden Dichtelemente, welche den entsprechenden umschlossenen Raum abschließen.

Im Schneidezahnbereich unterscheidet sich eine solche Ausführungsform insbesondere durch gegebenenfalls die Form der Dichtelemente, aber gegebenenfalls auch durch die Winkelung der Düsengehäuse und des Basisdüsengehäuses, um eine Anpassung an den Schneidezahnbereich zu erzielen. Wobei im Schneidezahnbereich gegebenenfalls das Basisdüsengehäuses auch ohne Düsen ausgebildet sein kann, wenn durch die Düsenöffnungen in den Düsengehäusen, welche sich hierbei gegenüberliegen, eine ausreichende Anströmung eines Schneidezahns gewährleistet ist.

Um den umschlossenen Raum nicht mit Flüssigkeit aufzufüllen, ohne diese Flüssigkeit geregelt wieder abzuführen, ist in einer Ausführungsform die Rücksaugung vorgesehen. Im einfachsten Fall wird die Flüssigkeit durch die Düse bzw. die Düsenöffnung ausgestoßen in den umschlossenen Raum und anschließend wieder durch die Düsenöffnung rückgesaugt. Um zu ermöglichen, dass der umschlossene Raum nicht allein mit einer oder mehreren Düsen gefüllt werden muss, bevor der eigentliche Reinigungsbetrieb beginnt, kann im Düsengehäuse für eine oder mehrere oder alle Düsen je ein Zulauf vorgesehen sein. Da in der Reinigungsflüssigkeit insbesondere Partikel enthalten sein können, wird die Reinigungsleistung auch durch die Partikel und den Partikelstrom bestimmt. Da die Partikel eine höhere Dichte haben als das umgebende Fluid, bewegt sich zwar die Flüssigkeit, wenn sie auf die Oberfläche trifft, tangential von der Oberfläche weg, die Partikel hingegen treffen auf die Oberfläche und schädigen den Biofilm bzw. Plaque und leisten hierbei einen Beitrag zu dessen Abtrag.

Die Reinigungskapsel und die Detektionskapsel weisen jeweils einen NFC-Tag auf, der mehrere Informationen bereithält. Der NFC-Tag kann von den einzelnen Vorrichtungen ausgelesen werden. Die gespeicherten Informationen enthalten u.a.:

- Art der enthaltenen Flüssigkeit,

- Geschmack der Flüssigkeit,

- Ablaufdatum, und

- Seriennummer.

Eine Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 ist der noch nicht veröffentlichen deutschen Patentanmeldung DE 102022 102 045.2 ausführlich beschrieben und auf diese Patentanmeldung wird vollumfänglich Bezug genommen.

Grundsätzlich ist die Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 derart ausgebildet, dass ein U-förmiger Abschnitt der Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 in den Mundraum eines Nutzers eingeführt wird. Der U-förmige Abschnitt der Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 weist eine Sensoranordnung auf.

Der U-förmige Abschnitt wird auf die Zähne gestülpt, sodass alle Zahnoberflächen von einem Sensor erfasst werden können.

Damit ein Biofilm besser sichtbar ist, wird vor dem Detektionsvorgang eine Detektionsflüssigkeit in den Mundraum eingebracht. Die Detektionsflüssigkeit interagiert mit dem Biofilm und lässt diesen unter Einfluss eines Lichtes mit einer vorbestimmten Wellenlänge den Biofilm in einer anderen vorbestimmten Wellenlänge leuchten. Die Detektionsflüssigkeit ist in einer Detektionskapsel angeordnet, die in die Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 einsetzbar ist. Die Detektionsvorrichtung entnimmt dann die Detektionsflüssigkeit und pumpt sie auf die Zähne.

Hierzu besteht die Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 aus einem Handstück, welches an der anwenderabgewandten Seite ein Display aufweisen kann. Auf der anwenderzugewandten Seite befindet sich ein Mundstück, das in die Mundhöhle eingeführt wird und die Sensoreinheit über die Zähne führt.

Das Mundstück weist zumindest eine Kameraeinheit mit einer Kamera auf.

Die Kameraeinheit allein hat beispielsweise die Dimensionen 1x1x2, 7 mm und die gesamte Sensoreinheit, inklusive eines Schutzglases, PCB (printed circuit board), Filter und Kamerahalter, einen Durchmesser von 8 mm und eine Höhe von 3,8 mm. Mit diesen Abmessungen ist die Einheit in einem Mundraum gut führbar.

Um ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis zu gewährleisten ist vorzugsweise direkt vor der Kamera ein optischer Langpassfilter platziert, der im Idealfall eine Grenzwellenlänge von etwa 510 nm hat und Signale darunter abschneidet.

Zusätzlich kann ein Bandpass- oder Kurzpassfilter vor den LEDs, welche den zu erfassenden Bereich beleuchten, platziert werden, um das Wellenlängenspektrum der LEDs zu begrenzen.

In diesem Ausführungsbeispiel weist die Basisstation 5 ein NFC-Reader-Modul 13 auf, welches die Privat-Mundraumanwendungsinformationen 8 und Zusatz- Mundraumanwendungsinformationen 11 von den Transport-Datenträgern 7 und/oder den Sperr-Datenträgern 8 einlesen kann.

In anderen Ausführungsbeispielen kann das NFC-Reader-Modul 13 auch Teil der Zahnreinigungseinrichtung 3 oder der Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 sein.

Die Basisstation 5 erzeugt aus den Mundraumanwendungsinformationen Betriebsparameter 14 zum Anpassen von Betriebszuständen an der Zahnreinigungseinrichtung 3 und der Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4. Die Betriebsparameter 14 werden, vorzugsweise über eine drahtlose Kommunikation, beispielsweise NFC, Zigbee, WLAN, Z-Wave o. ä., übertragen. Es ist aber auch vorstellbar, dass die Übertragung kabelgebunden erfolgt.

Betriebsparameter 14 sind Parameter, die bestimmte Module an den jeweiligen Einrichtungen verändern.

So weist beispielsweise die Zahnreinigungseinrichtung 3 Düsen 15 auf, welche mit unterschiedlichem Druck eine Reinigungsflüssigkeit auf die Zähne des Nutzers 12 sprühen, um eine Verschmutzung der Zähne zu beseitigen. Die Betriebsparameter 14 weisen dann Anweisungen auf, den Druck, mit denen die Düsen 15 die Reinigungsflüssigkeit auf die Zähne sprühen, entsprechend den Mundraumanwendungsinformationen anzupassen. Hierbei weist die Zahnreinigungseinrichtung 3 eine Vielzahl von Düsen 15 auf, sodass für jede einzelne Düse ein unterschiedlicher Druck eingestellt werden muss.

Bei der Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 wird mit einer speziellen Licht- und Kameraanordnung ein Biofilm auf den Zähnen detektiert. Eine solche Detektion unterscheidet sich von den Parametern von Nutzer zu Nutzer. Diese Parameter können durch die entsprechenden Betriebsparameter 14 angepasst werden. Hierzu zählen beispielsweise die MMP-8 (matrix metalloproteinase-8)-Parameter.

Nachfolgend wird ein erstes Verfahren zum Anpassen von Betriebsparametern einer Mundraumanwendungsvorrichtung erläutert.

Das Verfahren beginnt mit Schritt S1 (Figur 2).

Im nächsten Schritt (S2) wird eine Kaufberatung des Nutzers 12 durchgeführt.

Bei dieser Kaufberatung werden neben den üblichen Kaufgesprächen auch ein Profil des Nutzers 12 angelegt. Zu diesem Profil gehören neben persönlichen Vorlieben des Nutzers 12 auch medizinische Informationen bezüglich der Zähne des Nutzers 12. Diese Informationen können beispielsweise Zahnfehlstellungen, Erkrankungen im Mundraum wie Karies, Zahnfleischbluten o. ä. sein., beinhalten. In einer alternativen Ausführungsform kann der Kauf auch Online stattfinden. Das Profil des Nutzers 12 wird hierbei über eine entsprechende Maske des Internetbrowsers oder ggf. von einem Mitarbeiter, der mit dem Käufer in Kontakt steht, aufgenommen und gespeichert.

Von einem geschulten Fachpersonal, zum Beispiel dem Verkäufer, werden die aufgenommenen Daten in Privat-Mundraumanwendungsinformationen transformiert. Diese Informationen können als vorbestimmte Datei auf einem lokalen Computer gespeichert sein.

Anschließend werden die Privat-Mundraumanwendungsinformationen auf den Transport-Datenträger übertragen (Schritt S3). Der Transport-Datenträger ist hierbei das Smartphone des Nutzers, welches ein NFC-Modul aufweist und Daten, die es über NFC empfängt, speichern kann, z.B. in einer Applikation vom Hersteller der Mundraumvorrichtung.

Der Nutzer kann nun nach Hause gehen.

Zuhause stellt er seine Mundraumanwendungsvorrichtung auf (Schritt S4).

Hierbei schließt er alle zur Mundraumanwendungsvorrichtung gehörenden Teile auf. Die Mundraumanwendungsvorrichtung umfasst, wie oben ausgeführt, in diesem Ausführungsbeispiel die Zahnreinigungseinrichtung 3, die Zahnschmutzdetektionseinrichtung 4 und die Basisstation 5.

Anschließend wird in Schritt S5 die Privat-Mundraumanwendungsinformationen vom Transport-Datenträger auf die Basisstation der Anwendungsvorrichtung übertragen.

Hierbei hält der Nutzer den Transport-Datenträger so nah an die Basisstation, dass die Basisstation über NFC mit den Transport-Datenträger interagiert und die Daten des Transport-Datenträgers ausliest. Dadurch werden die Privat- Mundraumanwendungsinformationen vom Transport-Datenträger auf die Basisstation übertragen. Die Basisstation bietet hierbei die Quelle der nötigen Energieinduktion für den Transport-Datenträger.

Danach wird in der Basisstation die Privat-Mundraumanwendungsinformationen zu Betriebsparametern umgewandelt, d. h. die Informationen bzw. Daten werden durch vorbestimmte Algorithmen transformiert, um Betriebsparameter, welche ebenfalls Daten sind, zu erhalten (Schritt S6).

Im nächsten Schritt S7 werden die Betriebsparameter zu der Zahnreinigungseinrichtung und/oder der Zahnschmutzdetektionseinrichtung übertragen. Hierbei kann entweder ebenfalls eine NFC-Datenübertragung stattfinden, oder es ist auch möglich, via WiFi, Zwave, WLAN (insbesondere Wifi gemäß der Richtlinie IEEE 802.11 ), Zigbee oder einer anderen drahtlosen Datenübertragung die Informationen der Betriebsparameter von der Basisstation zur Zahnreinigungseinrichtung und/oder Zahnschmutzdetektionseinrichtung zu übertragen.

Die Zahnreinigungseinrichtung und/oder die Zahnschmutzdetektion zur Einrichtung empfangen die Betriebsparameter, woraufhin die Zahnreinigungseinrichtung und/oder die Zahnschmutzdetektionseinrichtung ihren Betriebszustand anhand der Betriebsparameter ändert.

Das Verfahren endet mit Schritt S8.

Nachfolgend wird ein 2. Verfahren zum Anpassen von Betriebsparametern einer Mundraumanwendungsvorrichtung beschrieben.

Das zweite Verfahren beginnt mit Schritt S9 (Figur 3).

Im nächsten Schritt (S10) wird ein Zusatzprodukt mit einem Sperr-Datenträger mit Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen von einem Nutzer gekauft.

Der Sperr-Datenträger ist hierbei eine Near Field Communication (NFC)-Karte, die ein NFC-Chip aufweist. Die NFC-Karte ist rein passiv, d. h. sie weist keine eigene elektrische Energiespeichereinheit auf. All die Energie, die zum Speichern benötigt wird, wird durch Indizierung beim Übertragen, wie es bei gängigen NFC Verfahren üblich ist, erreicht.

Das Zusatzprodukt 9 ist in diesem Fall eine Zahn-Reinigungsflüssigkeit, die Zusatz- Mundraumanwendungsinformationen umfassen in diesem Ausführungsbeispiel u. a. Art des Zusatzproduktes 9, Inhalt des Zusatzproduktes 9, Ort der Hersteller, Zeitpunkte Herstellung, Ablaufdatum oder ähnlichem.

Der Nutzer überträgt die Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen vom Sperr- Datenträger auf die die Basisstation 5 der Mundraumanwendungsvorrichtung 2 (Schritt S11 ).

Der Schritt S11 ist im Wesentlichen gleich dem Schritt S5.

Die Schritte S12 und S13 sind im Wesentlichen identisch zu den Schritten S6 und S7.

Das Verfahren endet mit Schritt S14.

Im Folgenden wird ein Verfahren zum Übertragen von Mundraumanwendungsinformationen an eine Mundraumanwendungsvorrichtung beschrieben (siehe Figur 4).

Das Verfahren beginnt mit Schritt S15.

Im nächsten Schritt S16 werden Rohinformationen durch Fachpersonal aufgenommen.

Hierbei ist das Fachpersonal geschultes Personal, z.B. beim Zahnarzt oder sind selbst der Zahnarzt. Die Aufnahme kann durch spezielles Gerät, z. B. einem Röntgenapparat, durchgeführt werden und die Rohinformationen stellen wichtige medizinische Informationen über den Mundraum im Allgemeinen und die Zähne eines Anwenders im Speziellen dar. Dies kann beispielsweise die Zahnstellung, Zahnausrichtung, fehlende Zähne, Zahnkrankheiten, wie zum Beispielwie z.B. Karies, Zahngrößen, Zahnfleischposition oder Implantate umfassen.

Anschließend werden in Schritt S17 die Rohinformationen in Privat- Mundraumanwendungsinformationen durch die Reduziereinheit konvertiert.

Da die Mundraumanwendungsvorrichtung nicht alle medizinischen Informationen benötigt, sondern nur einen reduzierten Datensatz, um die Betriebsparameter einzustellen, wird in diesem Schritt die Rohinformationen derart reduziert, dass zwar auf der einen Seite die Mundraumanwendungsvorrichtung alle nötigen Informationen erhält, aber auf der anderen Seite Sicherheitsbedenken bezüglich der kritischen Informationen besänftigt werden können. Es werden nur die wichtigsten und notwendigen Daten übertragen.

Idealerweise lassen sich auch aus den Privat-Mundraumanwendungsinformationen nur wenig Rückschlüsse auf den Anwender und/oder potenzielle Erkrankungen schlussfolgern.

Gänzlich vermeiden lässt sich dies nicht, da die Mundraumanwendungsvorrichtung beispielsweise eine Zahnreinigungseinrichtung umfassen kann. Die Betriebsparameter könnten derart eingestellt werden, dass die Zahnreinigungseinrichtung sehr sanft reinigt. Daraus lassen sich Rückschlüsse ziehen, dass der Anwender eine intensivere Zahnreinigung nicht verträgt, beispielsweise aufgrund von Krankheiten.

In Schritt S18 werden die Privat-Mundraumanwendungsinformationen von der Reduziereinheit auf den Transport-Datenträger übertragen. Dieser Schritt entspricht dem Schritt S3 des ersten Ausführungsbeispiels.

Die folgenden Schritte S19 bis S21 entsprechen den Schritten S5 bis S7 des ersten Ausführungsbeispiels. Das Verfahren endet mit Schritt S22. Bezugszeichenliste

1 Mundraumanwendungssystem

2 Mundraumanwendungsvorrichtung

3 Zahnreinigungseinrichtung

4 Zahnschmutzdetektionseinrichtung

5 Basisstation

6 Einrichtungsvorrichtung

7 T ransport-Datenträger

8 Privat-Mundraumanwendungsinformationen

9 Zusatzprodukt

10 Sperr-Datenträger

11 Zusatz-Mundraumanwendungsinformationen

12 Nutzer

13 NFC-Reader-Modul

14 Betriebsparameter

15 Düsen