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Patent Searching and Data


Title:
METHOD AND SYSTEM FOR DEMAND-BASED AND MOBILE DESTRUCTION OF DATA CARRIERS IN COLLECTION VEHICLES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/099193
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for demand-based and mobile destruction of data carriers (14) in collection vehicles (10) using a system, comprising lockable individual containers (16) for throwing in and receiving data carriers (14) with confidential content and a mobile collection vehicle (10) having collection containers (12) for emptying the lockable individual containers (16) in the collection containers (12), wherein the emptied data carriers (14) from the individual containers (16) are destroyed in the collection container (12) according to a destruction method (32), wherein the destruction method (32) has at least one crushing step (36, 36a) and is executed according to a first process sequence and controlled by a control device (46), wherein, in said first process sequence, a destruction of the emptied data carriers (14) occurs according to a first security level (P4), characterised in that the destruction (32) occurs according to a second process sequence as required and controlled by the control device (46), wherein, in said second process sequence, a destruction of the emptied data carriers (14) occurs according to a second security level (P7) that is higher than the first security level.

Inventors:
SCHUBERT MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/081750
Publication Date:
May 27, 2021
Filing Date:
November 11, 2020
Export Citation:
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Assignee:
REISSWOLF AKTEN UND DATENVERNICHTUNG GMBH & CO KG (DE)
International Classes:
B09B3/00; B02C18/00; B02C21/02; B02C23/20; B09B5/00; B30B9/30; B65F1/10; B65F3/00; B65F3/14
Domestic Patent References:
WO2014131593A12014-09-04
WO2001096215A12001-12-20
WO2001096215A12001-12-20
WO2001096215A12001-12-20
WO2014131593A12014-09-04
WO2016070948A12016-05-12
WO2017150972A12017-09-08
Foreign References:
US20140166789A12014-06-19
US8882008B12014-11-11
US20090065616A12009-03-12
DE20010412U12000-11-23
US20120247984A12012-10-04
JP2014018715A2014-02-03
DE60024912T22006-08-10
DE3025631A11982-01-21
US6491245B12002-12-10
DE2214786B21981-03-19
EP0289015A11988-11-02
JP2014018715A2014-02-03
Attorney, Agent or Firm:
EISENFÜHR SPEISER (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur bedarfsgerechten und mobilen Vernichtung von Datenträgern (14) in Sammelfahrzeugen (10) unter Verwendung eines Systems, das verschließbare Einzelbehälter (16) zum Einwerfen und zur Aufnahme von Datenträgern (14) mit vertraulichem Inhalt und ein mobiles Sammelfahrzeug (10) mit Sammelbehälter (12) zum Entleeren der verschließbaren Einzelbehälter (16) in den Sammelbehälter (12) aufweist, wobei in dem Sammelbehälter (12) eine Vernichtung der entleerten Datenträger (14) aus den Einzelbehältern (16) nach einem Vernichtungsverfahren (32) erfolgt, wobei das Vernichtungsverfahren (32) wenigstens einen Zerkleinerungsschritt (36, 36a) aufweist und von einer Steuereinrichtung (46) gesteuert nach einem ersten Verfahrensablauf ausgeführt wird, wobei in diesem ersten Verfahrensablauf eine Vernichtung der entleerten Datenträger (14) nach einer ersten Sicherheitsstufe (P4) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vernichtung (32) von der Steuereinrichtung (46) angesteuert bedarfsweise nach einem zweiten Verfahrensablauf erfolgt, wobei in diesem zweiten Verfahrensablauf eine Vernichtung der entleerten Datenträger (14) nach einer zweiten Sicherheitsstufe (P7) erfolgt, die höher als die erste Sicherheitsstufe ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei das Vernichtungsverfahren (32) zusätzlich zum Zerkleinerungsschritt (36) wenigstens einen weiteren Behandlungsschritt (36a, 38a, 38b, 40, 48) für die entleerten Datenträger (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass dieser weitere Behandlungsschritt (36a, 38a, 38b, 40, 48) im zweiten Verfahrensablauf ausgeführt und im ersten Verfahrensablauf nicht ausgeführt wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Behandlungsschritt eine Beaufschlagung der entleerten Datenträger (14) mit einer Flüssigkeit (48) ist, wobei die Beaufschlagung der Datenträger (14) bevorzugt nach deren Zerkleinerung (36) erfolgt, bevorzugt aus Düsen und in zerstäubter Form, wobei die Beaufschlagung bevorzugt mit Wasser erfolgt, bevorzugt ist die Flüssigkeit (48) in einem in dem Sammelbehälter (12) angeordneten Flüssigkeitstank (50) bevorratet, wobei die Flüssigkeit (48) bevorzugt mit einem Indikator versetzt ist.

4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Einzelbehälter (16) über ein elektronisch betätigbares Schloss (17) verfügt und die Schlösser (17) der Einzelbehälter (16) so mit dem Sammelbehälter (12) Zusammenwirken, dass ein Öffnen der Einzelbehälter (16) nur im Sammelbehälter (12) möglich ist.

5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung (46) eine drahtlose Kommunikationseinrichtung (68) aufweist und das auf die entleerten Datenträger (14) anzuwendende Vernichtungsverfahren (32) nach dem ersten oder zweiten Verfahrensablauf einstellt aus über die Kommunikationseinrichtung (68) empfangenen Daten.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Kommunikationseinrichtung (68) drahtlos mit dem elektronisch betätigbaren Schloss (17) und/oder drahtlos mit einer stationär angeordneten zentralen Steuereinrichtung kommuniziert.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei die Vernichtung als Dienstleistung und nach Beauftragung durch einen Auftraggeber (A) ausgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Kommunikationseinrichtung (68) drahtlos mit einer mobilen Telekommunikationseinrichtung (70) oder mit einer Fernsteuereinrichtung (71) oder mit einer Rechnereinrichtung (72, 74) kommuniziert, wobei diese Einrichtungen (70, 71, 72, 74) vom Auftraggeber (A) der Vernichtung bedient werden.

8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die drahtlose Kommunikationseinrichtung (68 ) Informationen zum Vernichtungsverfahren (32) zu der vom Auftraggeber (A) bedienten Einrichtung (70, 71, 72, 74) überträgt.

9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das von der Steuereinrichtung (46) gesteuerte Verfahren (32) erst ausgeführt wird, wenn der Auftraggeber (A) über die von ihm bediente Einrichtung (70, 71, 72, 74) ein Freigabesignal gibt.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Vernichtungsverfahren (32) abgebrochen oder geändert wird, wenn der Auftraggeber (A) über die von ihm bediente Einrichtung (70, 71, 72, 74) ein Abbruchsignal oder ein Änderungssignal gibt. 11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Verfahrensablauf des Vernichtungsverfahrens (32) von Messeinrichtungen (58, 60, 62, 64) erfasst und die erfassten Messdaten aufgezeichnet und/oder zum Auftraggeber (A) der Vernichtung auf die von ihm bediente Einrichtung (70, 71, 72, 74) übertragen werden.

12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Vernichtungsverfahren (32) einen Verdichtungsschritt (40) umfasst, z.B. eine Verdichtung (40) mit Verdichtungsschnecken (42), wobei die Flüssigkeitszugabe (48) vor und/oder während des Verdichtungsschrittes (40) erfolgt.

13. System aus verschließbaren Einzelbehältern (16) zum Einwerfen und zur Aufnahme von Datenträgern (14) mit vertraulichem Inhalt und einem mobilen Sammelfahrzeug (10) mit Sammelbehälter (12) zum Entleeren der verschließbaren Einzelbehälter (16) in den Sammelbehälter (12), wobei in dem Sammelbehälter (12) eine Vernichtungseinrichtung (34, 36) für die Vernichtung der entleerten Datenträger (14) aus den Einzelbehältern (16) angeordnet ist, die wenigstens eine

Zerkleinerungseinrichtung (36, 36a) aufweist, wobei die Vernichtungseinrichtung (34, 36) von einer Steuereinrichtung (46) angesteuert in einem ersten Betriebsmodus betreibbar ist, wobei in diesem ersten Betriebsmodus eine Vernichtung der entleerten Datenträger (14) nach einer ersten Sicherheitsstufe (P4) erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Vernichtungseinrichtung (34, 36) von der

Steuereinrichtung (46) angesteuert bedarfsweise in einem zweiten Betriebsmodus betreibbar ist, wobei in diesem zweiten Betriebsmodus eine Vernichtung der entleerten Datenträger (14) nach einer zweiten, höheren als der ersten Sicherheitsstufe erfolgt, wobei das System und die Steuereinrichtung (46) ausgebildet und eingerichtet sind zur Ausführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 12.

Description:
Beschreibung

Verfahren und System zur bedarfsgerechten und mobilen Vernichtung von Datenträgern in Sammelfahrzeugen

Die Erfindung betrifft Verfahren zur bedarfsgerechten und mobilen Vernichtung von Datenträgern in Sammelfahrzeugen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1 und Systeme aus verschließbaren Einzelbehältern zum Einwerfen und zur Aufnahme von Datenträgern mit vertraulichen Inhalt und einem mobilen Sammelfahrzeug mit Sammelbehälter nach dem Oberbegriff von Anspruch 13.

Solche Verfahren und solche Systeme dienen der zuverlässigen und vertraulichen Vernichtung von Datenträgern und solche Verfahren und Systeme werden regelmäßig eingesetzt bei der Erbringung von Vernichtungsdienstleistungen. Solche Vernichtungs dienstleistungen werden regelmäßig von Auftraggebern in Anspruch genommen, bei denen Daten auf Datenträgern anfallen, die nicht vom Auftraggeber selber vernichtet werden, sondern von einem dazu beauftragten Dienstleistungsunternehmen.

Wertstoffcontainer für Glas, Papier und Kunststoff sind dezentral aufgestellt, um eine hohe Nutzungsquote zu erreichen. Da die Wertstoffe zentral recycelt werden, muss der Containerinhalt zu einer Sammelstelle transportiert werden. Dies geschieht in der Regel mit Lastwagen, die mit Sammelbehältern ausgerüstet sind, in die der Inhalt der einzelnen Wertstoffcontainer geleert werden kann.

Bei der Entsorgung von Altglas, Altpapier oder anderen Wertstoffen ist unerheblich, ob ein Zugriff von außen auf die Wertstoffe möglich ist. Die Wertstoffe stellen für Dritte praktisch keinen Wert dar. Selbst wenn beim Entleeren eines Containers in den Sammelbehälter Wertstoffe vereinzelt verloren gehen, ist dies unter Umweltschutzaspekten bedenklich, nicht aber in Bezug auf Vertraulichkeit.

Anders sieht dies bei der Entsorgung von vertraulichen Geschäftspapieren oder sonstigen Datenträgern mit vertraulichem Inhalt aus, um die es in der vorliegenden Erfindung geht. Der Begriff des Datenträgers bezieht sich primär auf papierbasierte Datenträger bzw. verallgemeinert auf faserstoffbasierte Datenträger, umfasst aber grundsätzlich auch andere Datenträger, zumal zunehmend Daten digital gespeichert, verarbeitet und versendet werden. Insofern geht es auch um die Vernichtung von Datenträgern, auf denen Daten in digitaler Form gespeichert sind. Gleichwohl wird nachfolgend und in den Ausführungsbeispielen die Erfindung primär im Hinblick auf papierbasierte Datenträger erläutert und näher beschrieben, wodurch aber keine Beschränkung der Erfindung beabsichtigt ist. Papierbasierte Datenträger sind lediglich als Beispiel für Datenträger zu betrachten, wenn auch als ein bevorzugtes Beispiel. So ist auch die Angabe von Sicherheitsstufen (z.B. P4 oder PI) nur als Beispiel zu betrachten, ohne dass dadurch andere Materialklassen oder andere Sicherheitsstufen ausgenommen wären.

Solche Datenträger, gerade papierbasierte Datenträger, fallen in Unternehmen, Arztpraxen, Anwaltsbüros, bei Freiberuflern, etc. (nachfolgend verallgemeinert als Auftraggeber bezeichnet) z.B. zu bestimmten Zeitpunkten in größeren Mengen an, beispielsweise wenn die Aufbewahrungsfrist bestimmter Dokumente abgelaufen ist. Solche Datenträger fallen aber auch bei der täglichen Arbeit an. Die Datenträger müssen zuverlässig vernichtet werden, um unbefugten Dritten keinen Einblick zu gestatten und um die Vertraulichkeit von Informationen zu wahren. Die Vernichtung nehmen die Auftraggeber normalerweise nicht selbst vor, sondern beauftragen darauf spezialisierte Unternehmen, nachfolgend als Vernichtungsdienstleister bezeichnet. Der Auftraggeber erwartet eine Vernichtung seiner Datenträger unter Wahrung der erforderlichen Vertraulichkeit. Die Vernichtungsdienstleister können innerhalb ihres Unternehmens Vertraulichkeit garantieren.

Die Dienstleistungsbeziehung zwischen Auftraggeber und Vernichtungsdienstleister der Datenträgervernichtung sieht regelmäßig so aus, dass der Auftraggeber vom Vernichtungsdienstleister verschlossene Einzelbehälter zur Verfügung gestellt bekommt, in die er seine Datenträger einwerfen kann. Der Inhalt dieser Einzelbehälter wird aus logistischen Gründen in große Sammelbehälter umgefüllt und nach dem Stand der Technik dann z.B. zu einer zentralen Vernichtungsstelle gebracht. Beim Entleeren der Einzelbehälter in die Sammelbehälter besteht die Gefahr, dass unbefugte Dritte Einsicht in die zu vernichtenden Papiere nehmen, Papiere entwendet werden oder verloren gehen.

Hier setzt die WO 01/96215 A1 an. Aus dieser WO 01/96215 A1 ist ein System bestehend aus verschließbaren Einzelbehältern und einem Sammelbehälter zum Entleeren solcher Einzelbehälter bekannt. Die verschließbaren Einzelbehälter sind in der Regel Bestandteil einer Vernichtungsdienstleistung und stehen bei einem Auftraggeber, damit dieser in die Einzelbehälter vertrauliche Papiere oder andere Datenträger einwerfen kann, weil eine Entsorgung über sonstige, allgemeine Recycelsysteme im Hinblick auf Vertraulichkeit nicht infrage kommt. Diese verschließbaren Einzelbehälter werden im Rahmen der Dienstleistungsbeziehung von dem Vernichtungsdienstleister entleert und zu diesem Zweck betreibt der Vernichtungsdienstleister Sammelfahrzeuge mit darauf angeordneten Sammelbehältern. Die WO 01/962151 A1 beschreibt ein solches System bestehend aus verschließbaren Einzelbehältern und einem mobilen Sammelbehälter zum Entleeren solcher Einzelbehälter. Die mobilen Sammelbehälter haben lediglich eine sammelnde Funktion und das eingesammelte Gut mit vertraulichen Daten wird dann an einen Ort verbracht, wo es zur Vernichtung des eingesammelten Gutes kommt.

Die WO 01/96215 A1 beschäftigt sich damit, wie eine Entleerung der verschließbaren Einzelbehälter in den mobilen Sammelbehälter erfolgen kann, ohne dass eine Zugriffsmöglichkeit von außen, insbesondere durch unbefugte Dritte, auf den Inhalt der verschließbaren Einzelbehälter während der Entleerung in den Sammelbehälter besteht. Sie schlägt zur Sicherstellung einer ununterbrochenen Zugriffskontrolle und somit zur Gewährung einer Vertraulichkeitsgarantie vor, dass jeder Einzelbehälter nur dann geöffnet werden kann, wenn er vom Sammelbehälter vollständig umschlossen ist. Die Entleerung findet kurz gesprochen in einer Schleuse des Sammelbehälters statt. Dies stellt eine deutliche Verbesserung gegenüber Systemen dar, bei denen gefüllte verschließbare Einzelbehälter ausgetauscht werden gegen leere verschließbare Einzelbehälter und sodann die ausgetauschten gefüllten Einzelbehälter zu dem Ort verbracht werden, an dem das gesammelte Gut mit vertraulichen Daten zuverlässig vernichtet wird.

Eine mobile Vorrichtung für die Vernichtung von Datenträgern offenbart zum Beispiel die DE 600 24 912 T2. Die dort gezeigte mobile Vorrichtung besteht aus einer Schneid vorrichtung, in der zum Beispiel das über einen Trichter der Schneidvorrichtung zugeführte Papier zerkleinert wird. Dieses zerkleinerte Papier gelangt in eine unterhalb der Schneidvorrichtung angeordnete Schnecke und wird dort vermischt und in ein Sammelabteil gepresst, das sich durch eine Wand getrennt und beabstandet von der Schneidvorrichtung und von dem Trichter befindet.

Die DE 30 25 631 A1 beschreibt eine stationäre Anlage und stationär auszuführende Verfahren für die Vernichtung von Datenträgern. In mehrstufiger Abfolge sollen die zu vernichtenden Datenträger mehreren Bearbeitungsstufen der Anlage zugeführt werden, nämlich hintereinander einer mechanischen Grobzerkleinerungsstufe, einer Magnetabscheidestufe, einer Feinzerkleinerungsstufe und einer Mahlstufe. Am Ende dieser mehrstufigen Vernichtung sollen die Datenträger in mikrogranulierter Form aus der Anlage herauskommen.

Die US 6,491,245 B1 zeigt eine mobile Zerkleinerungsvorrichtung für die mobile Vernichtung von Datenträgern. Die Vernichtung erfolgt über einen Zerkleinerer, eine Siebeinrichtung sowie einen Schneckenverdichter. Die auf diese Weise vernichteten Datenträger gelangen dann in ein Sammelabteil. In diesem Sammelabteil sind dachseitig Sprühdüsen angeordnet, um zum Zwecke der Staubbindung von der Decke herab staubbindende Flüssigkeit versprühen zu können.

Die DE 22 14 786 B2 zeigt Verfahren und Vorrichtungen zur stationären Vernichtung von Datenträgern. Die zu vernichtenden Datenträger werden zunächst mechanisch zerkleinert und anschließend zur Volumenverminderung gepresst. Vor dem Pressen erfolgt eine Befeuchtung der verkleinerten Datenträger, zum Beispiel durch Beigabe von Wasser in flüssigem oder im Dampfzustand. Durch die Befeuchtung des Materials soll eine besonders gute Verdichtung, ein verbessertes Unleserlichmachen der Daten und eine Stabilisierung der entstehenden Presskörper erreicht werden.

Die EP 0289 015 A1 offenbart eine Schneckenpresse und Verfahren zur Umformung von Abfallpapier in handhabbare Presslinge, wobei es sich bei diesem Abfallpapier nicht um Datenträger mit vertraulichem Inhalt handelt, sondern zum Beispiel um übliches Papier, also einem üblichen Wertstoff, das einem Papierrecycling zugeführt wird. Dazu weist die Schneckenpresse im Bereich der Schnecke eine Düse auf für die Zuführung von Flüssigkeit. Es soll eine gute und gleichmäßige Benetzung des Abfallpapiers mit der Flüssigkeit gewährleistet werden, damit während des Pressvorganges in der Schneckenpresse eine gute Bindung des Abfallpapiers bei der Formung zu Presslingen erfolgen kann.

Die WO 2014/131593 A1 beschreibt eine mobile Einrichtung, mittels der ein mobiles Datenträgervernichtungsverfahren ausführbar ist. Auf dem eingesetzten Sammelfahrzeug soll eine Vernichtung der Datenträger erfolgen, wobei keine Zerkleinerung der Datenträger vorgesehen ist. Vielmehr sollen diese in einer hydromechanischen Auflösungsvorrichtung (Pulper) zu einer Suspension aus zerfaserten Datenträgern und Auflösefluid vermischt werden. Diese entstehende Suspension soll dann einer Papierrecyclinganlage zugeführt werden. Die WO 2016/070948 A1 beschreibt eine stationäre Anlage für die Vernichtung von Datenträgern. Die Datenträger werden in einem Zerkleinerungsschritt von einem Schlagwerk zerkleinert und nachfolgend wird den entstehenden Partikeln Wasser zugegeben. Es entsteht ein nicht mehr lesbarer krümeliger Rückstand. Es wird vorgeschlagen, die Wasserzugabe bereits vor der Zerkleinerung oder während der Zerkleinerung im Schlagwerk vorzunehmen, da sich dadurch die Reibungswerte im Schlagwerk verringern lassen.

Die JP 2014/018715 A zeigt eine mobile Vorrichtung und mobil ausgeführte Verfahren für die Vernichtung von Datenträgern. Es werden händisch Pakete in die Vernichtungsvorrichtung eingegeben. Die Pakete werden einem Zerkleinerungsschritt unterworfen und anschließend zermahlen. Im Mahlschritt wird Flüssigkeit zugeführt.

Die vorstehend erläuterten Verfahren und Vorrichtungen erweisen sich in unterschiedlicher Hinsicht als ungeeignet oder nachteilig, den durchaus unterschiedlichen Bedürfnissen der Auftraggeber zuverlässig gerecht zu werden. Es ist insofern eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, dass Verfahren und Vorrichtungen angegeben werden sollen, die einerseits dem Erfordernis an Wahrung der Vertraulichkeit gerecht werden, die andererseits aber auch flexibel einsetzbar sind im Hinblick auf wechselnde Anforderungen der Auftraggeber.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 13. Weitere vorteilhafte Ausführungsbeispiele und Eigenschaften der Verfahren und der Vorrichtungen sind in den Unteransprüchen angegeben und werden später anhand von Figuren und anhand von Ausführungsbeispielen erläutert.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Vernichtungsverfahren, das auf die eingesammelten Datenträger angewendet wird, von einer Steuereinrichtung gesteuert ausgeführt wird nach einem ersten Verfahrensablauf. In diesem ersten Verfahrensablauf soll eine Vernichtung der eingesammelten Datenträger im Sammelfahrzeug nach einer ersten Sicherheitsstufe erfolgen. Erfindungsgemäß ist nunmehr vorgesehen, dass die Steuereinrichtung von diesem ersten Verfahrensablauf in einen zweiten Verfahrensablauf wechseln kann. Dies erfolgt bedarfsweise und in diesem zweiten Verfahrensablauf soll eine Vernichtung der eingesammelten Datenträger nach einer zweiten Sicherheitsstufe erfolgen, die höher als die erste Sicherheitsstufe ist. Soweit in dieser Anmeldung der Begriff der Sicherheitsstufe verwendet wird bezieht sich dieser Begriff auf die DIN 66399, die die bisherige DIN 32759 ersetzt hat. In dieser Norm DIN 66399 (nachfolgend immer Stand 10/2012) werden verschiedene Datenträger behandelt, zum Beispiel solche mit Informationsdarstellung in Originalgröße, zum Beispiel Papier, Filme, Druckplatten. Diese Art der Datenträger werden mit dem Buchstabenkürzel "P“ abgekürzt. Datenträger mit verkleinerter Informationsdarstellung, zum Beispiel Mikrofilme, Folie, werden mit dem Buchstaben "F“ abgekürzt. Optische Datenträger, zum Beispiel CDs/DVDs, werden mit dem Buchstaben "O“ abgekürzt. Magnetische Datenträger, zum Beispiel ID-Karten, Disketten, werden mit dem Buchstaben "T“ abgekürzt, Festplatten mit magnetischen Datenträgern werden mit dem Buchstaben "H" abgekürzt, Elektronische Datenträger, zum Beispiel Speichersticks, Chipkarten, werden mit dem Buchstaben "E“ abgekürzt. In dieser DIN 66399 werden Schutzklassen definiert und diesen Schutzklassen werden Sicherheitsstufen 1-7 zugewiesen. Nachfolgend ist in tabellarischer Form eine Gegenüberstellung der Schutzklassen mit den Sicherheitsstufen dargestellt, wobei diese Tabelle der besagten DIN entnommen ist.

Die oben bezeichneten Großbuchstaben stellen eine Materialklassifizierung nach dieser genannten DIN 66399 dar. Die DIN 66399 definiert auch sieben Sicherheitsstufen. In der DIN 66399 ist auch angegeben, wann welche Sicherheitsstufe nach dem durchgeführten Vernichtungsverfahren erreicht ist. Die nachstehende Tabelle ist ebenfalls aus der besagten DIN 66399 entnommen:

Diese DIN 66399 enthält auch spezifische Angaben dazu, wann bezüglich welchen Materials die oben dargestellte Sicherheitsstufe erreicht ist. So sind im 2. Teil dieser DIN mehrere Tabellen angegeben, jeweils eine zu den Materialklassen P, F, O, T, H, E. Die Tabelle für die Materialklasse P ist nachfolgend eingeblendet.

Beispielsweise ist die Sicherheitsstufe P1 erreicht, die empfohlen wird für Datenträger mit allgemeinen Daten, die unlesbar gemacht werden sollen, wenn eine Material teilchenfläche von < 2000 mm 2 oder eine Streifenbreite von < 12 mm erzielt wird im Rahmen der Datenträgervernichtung. Die Sicherheitsstufen P2 bis P7 werden als höhere Sicherheitsstufen bezeichnet und die Anforderungen an die Vernichtungsverfahren erhöhen sich, um eine Vernichtung nach diesen höheren Sicherheitsstufen zu erreichen. So gibt die DIN 66399 zum Beispiel für die Sicherheitsstufe P4 an, dass diese empfohlen werde für Datenträger mit besonders sensiblen und vertraulichen Daten und dann erreicht wird, wenn die Materialteilchenfläche < 160 mm 2 ist und für regelmäßige Partikel eine Streifenbreite von < 6 mm und zum Beispiel eine Partikelgröße von < 4 mm c 40 mm erreicht wird. Die höchste Sicherheitsstufe stellt die Stufe P7 dar, die empfohlen wird zum Beispiel für Datenträger mit streng geheim zu haltenden Daten, also wenn höchste Sicherheitsvorkehrungen einzuhalten sind. Auch hierzu macht die DIN 66399 Vorgaben. Nach dieser höchsten Sicherheitsstufe erfolgt die Vernichtung der Datenträger derart, dass die Reproduktion der auf ihnen wiedergegebenen Daten nach dem Stand von Wissenschaft und Technik unmöglich ist.

Soweit also in der vorliegenden Anmeldung Sicherheitsstufen genannt sind, so stimmt dieser Begriff mit dem in der DIN 66399 definierten Begriff der Sicherheitsstufen überein und auch die Nomenklatur dieser Sicherheitsstufen folgt der genannten DIN 66399. Es wird auf den Inhalt dieser DIN 66399 vollumfänglich Bezug genommen.

Die Einteilung in Schutzklassen und die Entscheidung, nach welcher Sicherheitsstufe eine Vernichtung der Datenträger erfolgen soll, erfolgt regelmäßig beim Auftraggeber. Es obliegt dann dem Vernichtungsdienstleister, die Vernichtung der eingesammelten Datenträger nach der verlangten und beauftragten Sicherheitsstufe zu gewährleisten. Bisherige mobile Sammelfahrzeuge sind dazu vorgesehen, entweder ein reines Einsammeln der Datenträger vorzunehmen und die eingesammelten Datenträger dann an einem zentralen Vernichtungsort abzuladen, wo der eigentliche Vernichtungsvorgang erfolgt. Oder die Sammelfahrzeuge sind dazu ausgebildet, im Sammelfahrzeug ein Vernichtungsverfahren auszuführen, wobei dieses Vernichtungsverfahren stets gleichbleibend und nach einer bestimmten Sicherheitsstufe abläuft. Dieses Verfahren kann nicht den unterschiedlichen Sicherheitsstufenbedürfnissen unterschiedlicher Auftraggeber angepasst werden. So ist es z. B. möglich, dass in einem Sammelfahrzeug eine Vernichtung nach der Sicherheitsstufe P4 erfolgt. Auf einem solchen Fahrzeug ist eine Vernichtung von Datenträgern nach der Sicherheitsstufe P7 nicht möglich und insofern müssten im Falle eines Auftrages für eine Vernichtung nach Sicherheitsstufe P7 die eingesammelten Datenträger zunächst nach der Sicherheitsstufe P4 vernichtet werden und anschließend zum Beispiel in einer zentralen, stationären Vernichtungsanlage eine nachfolgende Vernichtung nach der Sicherheitsstufe P7 erfolgen. Soweit aber in dem Sammelfahrzeug auch Datenträger anderer Auftraggeber eingesammelt wurden, müssten auch diese aus Sicherheitsgründen ebenfalls einer Nachvernichtung nach Sicherheitsstufe P7 unterzogen werden.

In Alternative dazu wäre es nach dem bisherigen Stand der Technik erforderlich, dass in dem Sammelfahrzeug ein Vernichtungsverfahren nach Sicherheitsstufe P7 ausgeführt wird, um mit solchen Sammelfahrzeugen sowohl Aufträge einer Vernichtung nach Sicherheitsstufe P4 als auch Aufträge nach einer Vernichtung mit Sicherheitsstufe P7 auf dem gleichen Fahrzeug ausführen zu können. Für Kundenaufträge, die eine Vernichtung nach Sicherheitsstufe P4 vorsehen und für die auch nur ein Dienstleistungshonorar für eine solche Sicherheitsstufe vereinbar ist, wäre ein solches Vorgehen wirtschaftlich nachteilig.

Hier bewirkt die vorliegende Erfindung eine Verbesserung, denn mit dem erfindungsgemäßen Verfahren und mit dem erfindungsgemäßen System kann bedarfsgerecht und von einer Steuereinrichtung gesteuert von einem ersten Verfahrensablauf einer Vernichtung zu einem zweiten Verfahrensablauf einer Vernichtung gewechselt werden, also zum Beispiel von einem ersten Verfahrensablauf, der z.B. zu einer Vernichtung nach der Sicherheitsstufe P4 führt, zu einem zweiten Verfahrensablauf, der z.B. zu einer Vernichtung nach der Sicherheitsstufe P7 führt. Insofern können mit einem solchen Verfahren und können mit einem Sammelfahrzeug, in dem solche Verfahren ausführbar sind, Aufträge zur Vernichtung nach unterschiedlichen Sicherheitsstufen zuverlässig und wirtschaftlich ausgeführt werden, ohne dass es zum Beispiel wie oben geschildert zu einem zusätzlichen Nachvernichtungsverfahren kommen muss, und ohne dass vorsorglich Aufträge zu einer Vernichtung mit einer niedrigeren Sicherheitsstufe nach einem Verfahren mit einer höheren Sicherheitsstufe ausgeführt werden müssen, ohne dass dies dem Auftraggeber wirtschaftlich belastet werden kann.

Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren weist das Vernichtungsverfahren wenigstens einen Zerkleinerungsschritt auf. Es können auch mehrere Zerkleinerungsschritte vorgesehen sein, zum Beispiel eine erste Grobzerkleinerung und eine nachfolgende feine Zerkleinerung. Möglich ist auch, dass das Vernichtungsverfahren weitere Verfahrensschritte umfasst. Zum Beispiel könnten ein Siebschritt oder mehrere Siebschritte vorgesehen sein mit einem Sieb oder mehreren Sieben mit vordefinierter Sieblochgröße. In Bezug auf das System wird die Vernichtungseinrichtung von einer Steuereinrichtung angesteuert, in einem ersten Betriebsmodus zu arbeiten. In diesem ersten Betriebsmodus erfolgt eine Vernichtung der entleerten Datenträger nach einem ersten Vernichtungsverfahren und nach einer ersten Sicherheitsstufe, wie dies oben erläutert wurde, zum Beispiel anhand des erfindungsgemäßen Vernichtungsverfahrens. Die Steuereinrichtung kann die Vernichtungseinrichtung bedarfsweise in einem zweiten Betriebsmodus betreiben, nämlich dann, wenn eine Vernichtung nach einer anderen Sicherheitsstufe erfolgen soll als im ersten Betriebsmodus. Im Übrigen gelten die vorstehenden und die nachfolgenden Erläuterungen zum Verfahren in analoger Weise für das erfindungsgemäße System und die Erläuterungen zum erfindungsgemäßen System gelten in analoger Weise für das erfindungsgemäße Verfahren.

Das erfindungsgemäße Verfahren und das erfindungsgemäße System lassen sich bevorzugt dadurch realisieren, dass das Vernichtungsverfahren zusätzlich zum Zerkleinerungsschritt wenigstens einen weiteren Behandlungsschritt umfasst, wobei dieser Behandlungsschritt eine Behandlung der eingesammelten Datenträger meint. Bevorzugt soll dieser weitere Behandlungsschritt im zweiten Verfahrensablauf respektive im zweiten Betriebsmodus ausgeführt werden und im ersten Betriebsmodus respektive im ersten Verfahrensablauf nicht ausgeführt werden. Im Ergebnis führt also dieser weitere Behandlungsschritt dazu, dass eine Vernichtung nicht nach der ersten Sicherheitsstufe erfolgt, sondern nach der zweiten, höheren Sicherheitsstufe.

Bei diesem zweiten Behandlungsschritt könnte es sich zum Beispiel um einen Siebschritt handeln und/oder um einen Vermischungs- oder Verwirbelungsschritt und/oder um einen weiteren Zerkleinerungsschritt und/oder um einen Materialverdichtungsschritt. Je nach vorliegendem Material, zum Beispiel nach einer der sechs Materialklassifizierungen der DIN 66399, kann dieser weitere Behandlungsschritt auch unterschiedlich ausgestaltet sein. Für Material der Materialklasse P könnte zum Beispiel der weitere Behandlungsschritt ein Verwirbelungsschritt sein, zum Beispiel in einer Fallstrecke, während für Material der Materialklassifizierung H dieser zweite Behandlungsschritt eine weitere Zerkleinerungsstufe oder eine Mahlstufe sein könnte.

Andere, bisher nicht genannte Behandlungsschritte sind grundsätzlich auch möglich, zum Beispiel ein Verbrennungsschritt, wobei einige denkbare Behandlungsschritte in praktischer Hinsicht nur mit hohem Aufwand realisierbar wären.

Als bevorzugter weiterer Behandlungsschritt wird eine Beaufschlagung der entleerten Datenträger mit einer Flüssigkeit angesehen. Bevorzugt sollte diese Beaufschlagung nach der Zerkleinerung der Datenträger erfolgen. Eine entsprechende Beaufschlagungs- einrichtung wäre also in Förderrichtung der Datenträger hinter der Zerkleinerungs einrichtung anzuordnen. Diese Beaufschlagung könnte bevorzugt aus geeignet angeordneten Düsen heraus und in zerstäubter Form erfolgen. Als Beaufschlagungs flüssigkeit wird bevorzugt Wasser verwendet, das im Hinblick auf die Handhabbarkeit, Gesundheit und Umweltverträglichkeit gegenüber anderen Flüssigkeiten bevorzugt wird. Mit Vorteil ist in dem Sammelfahrzeug ein Flüssigkeitstank angeordnet, aus dem die Flüssigkeit heraus zur Beaufschlagung der entleerten Datenträger entnommen wird. Ein solcher Flüssigkeitstank kann beispielsweise in für den Fahrzeugschwerpunkt günstiger Weise angeordnet sein. Weiter bevorzugt kann zum Beispiel die Flüssigkeit mit einem Indikator versetzt sein, zum Beispiel mit einem Farbstoff, sodass die Beaufschlagung der Datenträger mit der Flüssigkeit anhand des Indikators nachweisbar ist. Insofern ließe sich zum Beispiel anhand des Indikators leicht erkennen, dass ein Vernichtungsverfahren nach einer höheren Sicherheitsstufe ausgeführt wird, während bei Ausbleiben der Indikatorwirkung ein Vernichtungsverfahren nach der niedrigeren Sicherheitsstufe erkannt werden kann. Die Menge der auszutragenden Flüssigkeit kann zum Beispiel in gesteuerter Weise davon abhängig gemacht werden, welche Menge an Datenträgermaterial vernichtet wird. Dabei sollte die Flüssigkeitsmenge so bemessen werden, dass die beaufschlagen Datenträger zuverlässig unleserlich gemacht werden, wie dies die zu erreichende Sicherheitsstufe erforderlich macht.

Bezüglich der Einzelbehälter wird mit Vorteil vorgeschlagen, dass diese über elektronisch betätigbare Schlösser verfügen. Diese lassen sich in einfacher Weise öffnen und schließen und der Schließzustand dieser Schlösser lässt sich in einfacher Weise erfassen und überwachen und dokumentieren. Weiterhin ist bevorzugt, dass ein Öffnen der Einzelbehälter nur im Sammelbehälter möglich ist, z.B. in einer entsprechenden Schleuse des Sammelbehälters. Die Vorteile hierzu und mögliche Ausgestaltungen hierzu sind zum Beispiel in der WO 01/96215 A1 der gleichen Anmelderin angegeben. Die dort auf geführten Merkmale in den dortigen Ansprüchen 4-10 können auch bei der vorliegenden Erfindung realisiert werden. Ein weiteres Beispiel zeigt die WO 2017/150972 A1

Es wird insofern explizit Bezug genommen auf die Ansprüche 1-10 dieser WO 01/96215 A1 und auf die hierzu angegebenen Erklärungen und Erläuterungen beginnend in Zeile 23 auf Seite 2 bis hin zu Zeile 10 auf Seite 5 der WO 01/96215 A1. Aus diesem Grunde wird auf eine explizite Wiedergabe der dort gegebenen Erläuterungen an dieser Stelle verzichtet. Eine vorteilhafte Weiterbildung der erfindungsgemäßen Verfahren und Systeme ergibt sich dadurch, dass die Steuereinrichtung eine drahtlose Kommunikationseinrichtung aufweist. Über diese drahtlose Kommunikationseinrichtung kann die Steuereinrichtung Daten austauschen (senden und/oder empfangen) und vorteilhaft wird anhand empfangener Daten ausgewählt, welches Vernichtungsverfahren auf die entleerten Datenträger anzuwenden ist. Auf diese Weise lässt sich das anzuwendende Vernichtungsverfahren automatisiert auswählen, ohne dass eine Bedienperson eine Eingabe z.B. am Sammelfahrzeug bzw. am Sammelbehälter vorzunehmen hätte.

Die vorstehend genannte drahtlose Kommunikationseinrichtung eröffnet weitere vorteilhafte Verfahrens- und Systemmöglichkeiten. So kann zum Beispiel die drahtlose Kommunikationseinrichtung drahtlos mit dem elektronisch betätigbaren Schloss kommunizieren und es könnte zum Beispiel in dem elektronisch betätigbaren Schloss hinterlegt sein, nach welcher Sicherheitsstufe eine Vernichtung der dort eingeworfenen Datenträger erfolgen soll. Die drahtlose Kommunikationseinrichtung könnte diese hinterlegte Information auslesen und die Steuereinrichtung dann das entsprechende, für diese Sicherheitsstufe vorgesehene Vernichtungsverfahren ablaufen lassen. Möglich ist auch, dass alternativ oder zusätzlich die drahtlose Kommunikationseinrichtung drahtlos mit einer stationär angeordneten zentralen Steuereinrichtung kommuniziert. Insbesondere kann diese zentrale Steuereinrichtung zum Beispiel für die Steuerung und Verwaltung der von dem Vernichtungsdienstleister erbrachten und zu erbringenden Dienstleistungen dienen, z.B. Informationen zu den Auftraggebern und deren Sicherheitsstufenanforderungen enthalten, und zum Beispiel die Sammelfahrzeuge des Fuhrparks steuern und verwalten. Es könnte zum Beispiel in einem Speicher dieser zentralen Steuereinrichtung oder in einem Speicher, auf den die zentrale Steuereinrichtung zugreifen kann, hinterlegt sein, bei welchem Auftraggeber und/oder welchem Einzelbehälter welches Vernichtungsverfahren nach welcher Sicherheitsstufe auszuführen ist. Die drahtlose Kommunikationseinrichtung könnte also von der zentralen Steuereinrichtung eine Information empfangen, dass zu einem bestimmten und eindeutig identifizierbaren elektronischen Schloss eine bestimmte Sicherheitsstufe hinterlegt und somit ein Vernichtungsverfahren nach einer bestimmten Sicherheitsstufe auszuführen ist. Vorteil einer solchen zentralen Hinterlegung dieser Information wäre, dass eine zentrale Datenpflege möglich ist.

Als weitere oder alternative vorteilhafte Möglichkeit ergibt sich, dass die drahtlose Kommunikationseinrichtung drahtlos mit einer Einrichtung kommunizieren kann, die vom Auftraggeber bedient wird. Solche Einrichtungen könnten eine mobile Telekommunikationseinrichtung sein, zum Beispiel ein übliches Smartphone. Eine solche Einrichtung kann auch eine Fernsteuereinrichtung sein, die z.B. dem Auftraggeber vom Dienstleister zur Verfügung gestellt worden sein kann. Eine solche Einrichtung kann aber auch eine Rechnereinrichtung üblicher Art sein, zum Beispiel ein Tablet, ein Laptop oder ein PC, über den der Auftraggeber mit der drahtlosen Kommunikationseinrichtung kommunizieren kann.

Als weitere oder alternative vorteilhafte Möglichkeit ergibt sich, dass die drahtlose Kommunikationseinrichtung der Steuereinrichtung genutzt wird, um Informationen zum Vernichtungsverfahren zu den vom Auftraggeber bedienten Einrichtungen zu übertragen. Dies können zum Beispiel Statusmeldungen zum Verfahrensablauf sein, zum Beispiel dass das Verfahren beginnt, dass bestimmte Zwischenschritte abgeschlossen und/oder dass das Verfahren beendet wurde. Die übertragenen Informationen können aber zum Beispiel auch Bilder oder Videoaufnahmen sein, zum Beispiel von geeignet positionierten Kameras aufgenomme Bilder oder Videoaufnahmen, um zum Beispiel das Entleeren des Behälters im Bild festzuhalten und/oder das Zerkleinern der entleerten Datenträger und/oder Bilder bzw. Videoaufnahmen zu weiteren Bearbeitungsschritten. Soweit zum Beispiel eine Beaufschlagung der entleerten Datenträger mit einer Flüssigkeit erfolgt, könnte zum Beispiel hierzu eine Meldung ergehen. Soweit zum Beispiel mit einem Indikator gearbeitet wird, könnte zum Beispiel eine Bild- oder Videoaufnahme vom Schlusszustand der vernichteten Datenträger zum Ende des Vernichtungsverfahrens übertragen werden. Auf diese Weise erhält der Auftraggeber die Möglichkeit, das Vernichtungsverfahren zu beobachten und/oder nachzuvollziehen. Es könnte zum Beispiel auch ein Vernichtungszertifikat übertragen werden und/oder vor einem Starten des Vernichtungsverfahrens könnte eine Information übertragen werden, nach welcher Sicherheitsstufe eine Vernichtung vorgenommen werden wird.

Es ergibt sich als weitere oder alternative vorteilhafte Möglichkeit, dass zum Beispiel das Vernichtungsverfahren erst ausgeführt wird, wenn zuvor von dem Auftraggeber über die von ihm bediente Einrichtung ein Freigabesignal gegeben wird. Auf diese Weise behält der Auftraggeber die Kontrolle darüber, ob ein Vernichtungsverfahren bzw. dass ein Vernichtungsverfahren ausgeführt wird. Die gleichen Vorteile ergeben sich mit der weiteren oder alternativen vorteilhaften Möglichkeit, dass das Vernichtungsverfahren abgebrochen oder geändert wird, wenn der Auftraggeber über die von ihm bediente Einrichtung ein Abbruchsignal oder ein Änderungssignal gibt. So ist es zum Beispiel möglich, dass der Auftraggeber zunächst angezeigt bekommt, dass ein Vernichtungsverfahren nach einer bestimmten Sicherheitsstufe ausgeführt werden soll. Er kann dann zum Beispiel die Vernichtung nach einer anderen Sicherheitsstufe eingeben und die Steuereinrichtung würde dann die Vernichtung nach dieser geänderten Sicherheitsstufe ausführen, indem es ein dieser Sicherheitsstufe entsprechendes Vernichtungsverfahren ablaufen lässt. Es ist auch denkbar, dass der Auftraggeber das Vernichtungsverfahren durch das Versenden eines Abbruchsignales abbricht.

Schließlich erweist es sich als zusätzliche oder alternative vorteilhafte Möglichkeit, dass das Vernichtungsverfahren einen Verdichtungsschritt umfasst, wobei diese Verdichtung zum Beispiel mittels Verdichtungsschnecken ausgeführt wird. Hierbei wird als vorteilhaft angesehen, dass die Flüssigkeitszugabe vor und/oder während des Verdichtungsschrittes erfolgt. Dies eröffnet die Möglichkeit, einerseits eine besonders gute Verdichtung zu erreichen und andererseits die Flüssigkeit gut über die bereits verkleinerten Datenträger zu verteilen.

Im Folgenden soll anhand von Ausführungsbeispielen und Figuren die Erfindung weiter erläutert werden. Es zeigen:

Fig. 1 eine prinzipienhafte Darstellung eines erfindungsgemäßen Systems und eines erfindungsgemäßen Verfahrens;

Fig. 2a ein schematisches Ablaufdiagramm zu verschiedenen Ablaufschritten bei der Einsammlung und Leerung von Einzelbehältern in einen Sammelbehälter eines Sammelfahrzeuges;

Fig. 2b ein schematisches Ablaufdiagramm zu einem erfindungsgemäßen Vernichtungsverfahren gemäß einem ersten Verfahrensablauf und einem zweiten Verfahrensablauf mit gegenüber dem ersten Verfahrensablauf zusätzlichen Verfahrensschritten;

Fig. 3a, 3b, 3c unterschiedliche perspektivische Darstellungen zu einem Sammelfahrzeug mit einem Sammelbehälter und mit Vernichtungseinrichtungen zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens nach einem Ausführungsbeispiel, und Fig. 4: in prinzipienhafter Darstellung mögliche Steuerungsabläufe und möglichen Informationsaustausch zwischen Kommunikations- und Steuereinrichtungen nach einem erfindungsgemäßen Verfahren und in einem erfindungsgemäßen System.

Fig. 1 zeigt zur allgemeinen Erläuterung des Gegenstandes der Erfindung einen üblichen Ablauf einer Vernichtungsdienstleistung. Der Vernichtungsdienstleister betreibt Sammelfahrzeuge 10, die mit einem Sammelbehälter 12 ausgerüstet sind. Weiterhin sollen erfindungsgemäß in dem Sammelfahrzeug 10 Einrichtungen (in Figur 1 nicht dargestellt) vorgesehen sein, die eine Vernichtung der eingesammelten Datenträger 14 ermöglichen. Einzelheiten zu diesen Vernichtungseinrichtungen und Einzelheiten zu solchen Vernichtungsverfahren werden zu späteren Figuren erläutert.

Das Sammelfahrzeug 10 arbeitet zusammen mit Einzelbehältern 16, die verschließbar ausgeführt sind, zum Beispiel bevorzugt mit elektronischen Schlössern. Diese Einzelbehälter 16 stehen zum Beispiel bei einem Auftraggeber A und bei diesem Auftraggeber A werden diese Einzelbehälter 16 mit Datenträgern 14 befüllt, zum Beispiel mit Papier bzw. papierbasierten Dokumenten. In regelmäßigen Abständen oder auf Anforderung wird ein Sammelfahrzeug 10 zum Auftraggeber A geschickt. Die beim Auftraggeber A befindlichen gefüllten Einzelbehälter 16 werden zum Sammelfahrzeug 10 verbracht, am bzw. im Sammelfahrzeug 10 in den Sammelbehälter 12 entleert, einer wie noch zu erläuternden Vernichtung unterzogen und die geleerten Einzelbehälter 16 im Anschluss wieder dem Auftraggeber A übergeben, damit dieser die Einzelbehälter 16 wieder verwenden kann zum Zwecke der Befüllung mit Datenträgern 14, die beim Auftraggeber A anfallen.

Das Sammelfahrzeug 10 ist platz- und bauartbedingt mit einer maximalen Aufnahmekapazität ausgestattet, d.h. das Aufnahmevolumen an entleerten Datenträgern 12 und zerkleinerten bzw. vernichteten Datenträgern 14 ist durch das verfügbare Ladevolumen limitiert. Das Sammelfahrzeug 10 muss daher regelmäßig, zum Beispiel bei Erreichen der Beladungsgrenze oder aber auch am Ende der geplanten Sammelroute, eine zentrale Sammelstelle 18 anfahren. Dies kann zum Beispiel eine Recyclinganlage sein, um dort die vernichteten Datenträger 14 einem Recyclingprozess zuzuführen. Dies kann aber auch eine zentrale Station des Vernichtungsdienstleisters sein, um dort die eingesammelten und vernichteten Datenträger 14 zunächst zentral in Empfang zu nehmen, gegebenenfalls einer weiteren Bearbeitung zu unterwerfen, zum Beispiel um eine anschließende Wiederverwertung des eingesammelten Datenträgermaterials zu ermöglichen. Das entleerte Sammelfahrzeug 10 kann im Anschluss erneut Auftraggeber A anfahren und Einzelbehälter 16 zwecks ihrer Entleerung aufnehmen.

Figur 2a erläutert in einem schematischen Ablaufdiagramm, welche Verfahrensschritte am Sammelfahrzeug 10 in der Regel ausgeführt werden, um einen Einzelbehälter 16 in das Sammelfahrzeug 10 und in den im Sammelfahrzeug angeordneten Sammelbehälter 12 zu entleeren. So wird der von einem Auftraggeber A eingesammelte Einzelbehälter 16 zunächst zum Sammelfahrzeug 10 verbracht. In der Regel ist das Sammelfahrzeug 10 mit einer Hebe- und Entleervorrichtung 22 ausgestattet. Zunächst wird also der noch verschlossene Einzelbehälter 16 in diese Hebevorrichtung 22 platziert. Es erfolgt dort regelmäßig eine Fixierung des Einzelbehälters 16, damit dieser beim Anheben und Entleeren sicher gehalten ist. Sobald der Einzelbehälter 16 in der Hebe- und Entleervorrichtung 22 aufgenommen ist, kann zum Beispiel ein Versperren 24 des Zugangs zu dem Einzelbehälter 16 erfolgen (Schleuse 24). Sodann setzt sich die Hebevorrichtung 22 in Bewegung 26 und hebt den aufgenommenen Einzelbehälter 16 in eine Entleerposition. Zu diesem Zeitpunkt, gegebenenfalls auch während des Hebevorganges 26, wird die Verschließeinrichtung des Einzelbehälters 16 geöffnet 28. Wenn es sich bei dieser Verschließeinrichtung zum Beispiel um ein elektronisch betätigbares Schloss handelt, kann zu diesem Zeitpunkt ein Öffnungsbetätigungssignal abgegeben werden. Bei mechanischen Schlössern als Verschließeinrichtung kann beispielsweise eine mechanische Entriegelung erfolgen.

Sobald der Einzelbehälter 16 seine Entleerungsposition erreicht hat erfolgt ein Entleeren 28 des Inhalts des Einzelbehälters 16 zum Beispiel in einen Trichter 34 des Sammelbehälters 12 hinein. Hierzu kann zum Beispiel der Deckel des Einzelbehälters 16 aufschwenken. Denkbar wäre aber auch, dass ein sich öffnender Behälterboden vorgesehen ist. Üblicher sind sich öffnende Deckel. Jedenfalls wird der gesammelte Inhalt des Einzelbehälters 16 in die dafür vorgesehene Öffnung zum Beispiel eines Trichters 34 eines Sammelbehälters 12 entleert.

Nach der vollständigen Entleerung 28 wird der Einzelbehälter 16 aus der Entleerungs position in eine Entnahmeposition bzw. in seine Ausgangsposition 30 zurückbewegt. Die Verschließeinrichtung bzw. das Schloss wird dabei wieder geschlossen und der geschlossene und entleerte Einzelbehälter 16 kann anschließend aus dem Sammelfahrzeug 10 entnommen werden, gegebenenfalls nachdem die Sperrung des Zuganges 24 beseitigt worden ist. Bereits während dieser Absetzbewegung 30 des Einzelbehälters 16 aus der Entleerungsposition in die Entnahmeposition kann zum Beispiel der erste Schritt des Vernichtungsverfahrens 32 in dem Sammelfahrzeug 10 ausgeführt werden. Es ist aber auch möglich, dass dieser erste Verfahrensschritt des Vernichtungsverfahrens 32 erst ausgeführt wird, wenn der Einzelbehälter 16 z.B. aus der Schleuse 24 entnommen ist. Es ist aber auch nicht ausgeschlossen, dass bereits während des Entleerungsvorgangs das Vernichtungsverfahren anläuft, um sofort das entleerte Datenträgermaterial zu bearbeiten.

Figur 2b zeigt ein schematisches Ablaufdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens 32 zur bedarfsgerechten und mobilen Vernichtung von Datenträgern 14, das z.B. durch das erfindungsgemäße System und mit dem erfindungsgemäßen System ausgeführt wird. Das eigentliche Vernichtungsverfahren 32 beginnt nach der Entleerung 28 eines Einzelbehälters 16 in den Sammelbehälter 12, zum Beispiel in den Trichter 34 eines solchen Sammelbehälters 12, das heißt die vorstehend zur Figur 2a erläuterten Schritte zur Entleerung eines Einzelbehälters werden nicht als Teil des Vernichtungsverfahrens betrachtet. Das so aufgenommene Datenträgermaterial wird zunächst einem Zerkleinerungsschritt 36 unterworfen. Dieser erste Zerkleinerungsschritt 36 kann zum Beispiel ein Vorzerkleinerungsschritt sein, um die Datenträger 14 zunächst grob zu zerkleinern. Diesem ersten Verkleinerungsschritt 36 kann sich zum Beispiel ein Siebschritt 38a anschließen, je nach Datenträgermaterial auch ein Abscheideschritt, zum Beispiel ein Schritt, in dem metallische Fraktionen abgezogen werden. Falls eine mehrstufige Zerkleinerung vorgesehen ist, kann eine weitere Zerkleinerung erfolgen, zum Beispiel eine Feinzerkleinerung 36a, und dieser Feinzerkleinerung 36a kann sich zum Beispiel ein weiterer Siebschritt 38b anschließen. In diesem optional vorgesehenen ersten und zweiten Siebschritt 38a, 38b werden zum Beispiel Siebe mit unterschiedlichen Lochdurchmessern eingesetzt.

Ein weiterer Verfahrensschritt des dargestellten Beispiels für ein Vernichtungsverfahren 32 besteht in einer sogenannten Verdichtung 40. Darunter ist zu verstehen, dass das zu dem Verdichtungsschritt 40 gelangende Datenträgermaterial unter einem äußeren Druck komprimiert wird. Hierzu können zum Beispiel eine oder mehrere Verdichtungsschnecken 42 verwendet werden, die in grundsätzlicher Art auch bereits im Stand der Technik bekannt sind. Diese Verdichtungsschnecken 42 können zum Beispiel gleichzeitig den Transport des Datenträgermaterials in ein Sammelabteil 44 besorgen, wo das vernichtete Datenträgermaterial aufbewahrt wird im Sammelbehälter 12, um dann zum Beispiel bei einer Recyclinganlage 18 oder auf einem Betriebsgelände des Vernichtungsdienstleisters entleert zu werden.

Das vorstehend beschriebene Vernichtungsverfahren 32 könnte zum Beispiel das erste Vernichtungsverfahren sein, das im Sammelbehälter 12 ausgeführt wird. Dieses erste Vernichtungsverfahren muss aber nicht sämtliche der vorstehend beschriebenen Verfahrensschritte umfassen. Notwendig ist nur, dass jedenfalls ein Zerkleinerungsschritt 36 erfolgt. Dieses erste Vernichtungsverfahren führt zu einer Vernichtung der Datenträger 14 nach einer ersten Sicherheitsstufe. Je nach Datenträgermaterial könnte es sich bei dieser ersten Sicherheitsstufe um die Stufe P4 oder um andere Stufen der Sicherheitsstufe 4 handeln (04, H4 usw.).

Das Sammelfahrzeug 10 kann aber nicht nur ein Vernichtungsverfahren zur Erreichung dieser ersten Sicherheitsstufe ausführen, sondern von einer Steuereinrichtung 46 gesteuert kann das Vernichtungsverfahren 32 in abgewandelter Form ausgeführt werden, nämlich durch Hinzufügen eines weiteren Bearbeitungsschrittes. Im in Figur 2b dargestellten Ausführungsbeispiel soll dieser weitere Bearbeitungsschritt darin bestehen, dass eine Flüssigkeit 48 dem Datenträgermaterial beigegeben wird. Möglich ist es zum Beispiel, dass die Flüssigkeit dem Datenträgermaterial nach dem Zerkleinerungsschritt 36 zugegeben wird, indem zum Beispiel hinter dem Ausgang der ersten Zerkleinerungsstufe 36 eine Einrichtung für die Zugabe einer geeigneten Flüssigkeit 48 angeordnet ist. Bei dieser Einrichtung kann es sich zum Beispiel um eine oder mehrere Düsen handeln, um das Datenträgermaterial mit eine Flüssigkeit zu besprühen. Es ist zusätzlich oder alternativ möglich, dass die Flüssigkeitszugabe im Anschluss an einen weiteren Zerkleinerungsschritt 36a oder im Anschluss an einen ersten oder zweiten Siebschritt 38a, 38b erfolgt. Schließlich ist zusätzlich oder alternativ auch möglich, dass die Flüssigkeit 48 während des Verdichtungsschrittes 40 zugeführt wird. Zum Beispiel könnte die entsprechende Verdichtungsschnecke 42 mit im Schneckengehäuse angeordneten Austrittsöffnungen für eine solche Flüssigkeit 48 ausgerüstet sein.

Die hinzugefügte Flüssigkeit 48 könnte zum Beispiel Wasser sein, das zum Beispiel in einem im Sammelfahrzeug 10 angeordneten Flüssigkeitstank 50 bevorratet mitgeführt wird. Die Figuren 3a bis 3c zeigen in unterschiedlichen Ansichten einen Sammelbehälter 12 eines Sammelfahrzeuges 10. Die Zugmaschine 52 des Sammelfahrzeuges 10 ist dabei nicht dargestellt. Der Sammelbehälter 12 besteht aus einem Chassis mit einem Fahrwerk und auf diesem Chassis ist ein im Wesentlichen kastenförmiger Aufbau vorgesehen. Dieser kastenförmige Aufbau weist heckseitig eine schwenkbare bzw. zu öffnende Klappe 54 auf, um einen heckseitigen Zugang zum Sammelbehälter 12 zu gewähren, nämlich zu einer Schleuse 24. Im dargestellten Ausführungsbeispiel soll also die Zuführung der Einzelbehälter 16 heckseitig erfolgen. Es ist aber auch bekannt, dass der Zugang seitlich erfolgt. Die nachfolgende Beschreibung anhand eines heckseitigen Zugangs ist nicht erfindungsbeschränkend. Zusätzlich und ebenfalls ohne Beschränkung der Erfindung weist der Sammelbehälter 12 heck- und dachseitig einen schwenkbaren Dachbereich auf, um für die Entleerung eines Einzelbehälters zusätzliche Höhenfreiheit im Bereich der Schleuse 24 zur Verfügung zu stellen. Dadurch ist ermöglicht, dass der Sammelbehälter 12 eine übliche Bauhöhe einhält und keine Probleme aufgrund einer besonders hochbauenden Konstruktion auftreten, z.B. beim Unterqueren von Brücken etc.

In nicht dargestellter Weise kann der Sammelbehälter 12 eine Hebe- und Entleerungsvorrichtung 22 aufweisen, wie sie ebenfalls bereits grundsätzlich im Stand der Technik bekannt ist. Diese Hebevorrichtung 22 wird wie auch im Stand der Technik mit einem Einzelbehälter 16 bestückt, hebt diesen Einzelbehälter 16 in gesicherter und fixierter Weise in eine Entleerposition und entleert nach Öffnen der Entleerungsöffnung, zum Beispiel des verschlossenen Deckels des Einzelbehälters 16, den Behälterinhalt in den Sammelbehälter 12 hinein. Das Öffnen und Schließen des Einzelbehälters 16 kann ebenfalls wie im Stand der Technik erfolgen, sodass auch hierzu keine detaillierte Beschreibung erforderlich ist.

Die entleerten Datenträger 14 fallen zum Beispiel in einen Trichter 34 und gelangen von dort in eine erste Zerkleinerungseinrichtung 36. Sowohl der Trichter 34 als auch die Zerkleinerungseinrichtung 36 sind Teil der Vernichtungsvorrichtung, die im Sammelfahrzeug 10 bzw. im Sammelbehälter 10 angeordnet sind, um entleerte Datenträger 14 sofort einem Vernichtungsverfahren 32 zu unterziehen.

Für das Betreiben der Vernichtungseinrichtungen 34, 36 und auch für das Betreiben der Hebe- und Entleerungseinrichtung 22 weist das Sammelfahrzeug 10 Versorgungseinrichtungen 56 auf, um diese genannten Einrichtungen betreiben zu können. Diese Versorgungseinrichtungen stellen elektrische, hydraulische und/oder pneumatische Energie zur Verfügung. Es kann sich dabei zum Beispiel um einen Stromgenerator handeln. Es ist aber auch möglich, die erforderliche Energie dem Antriebsmotor des Sammelfahrzeuges 10 zu entnehmen. Auch dies ist in grundsätzlicher Weise bereits im Stand der Technik bekannt und bedarf daher keiner detaillierten Beschreibung.

In der Draufsicht der Figur 3b ist erkennbar, dass beabstandet von der Vernichtungseinrichtung 34, 36 das Sammelabteil 44 angeordnet ist, in dem die nach einem Vernichtungsverfahren 32 vernichteten Datenträger 14 verbracht und aufbewahrt werden, bis dieses Abteil 44 entleert wird. Die Verbindung zwischen diesem Sammelabteil 44 und der Vernichtungsvorrichtung 34, 36 erfolgt über in Figur 3b besser erkennbare Verdichtungsschnecken 42, die das nach einem Vernichtungsverfahren 32 bearbeitete Datenträgermaterial verdichten und dabei in das Sammelabteil 44 befördern.

In nicht dargestellter Weise weist die Vernichtungseinrichtung auch Einrichtungen auf, um eine im Sammelbehälter 12 mitgeführte Flüssigkeit 48 dem Datenträgermaterial zuzugeben. Der für das Mitführen der Flüssigkeit 48 vorgesehene Flüssigkeitstank 50 ist in Figur 3b dargestellt.

Fig. 4 stellt in grundsätzlicher und schematischer Weise die Steuereinrichtung 46 dar, die im Sammelfahrzeug 10 bzw. im Sammelbehälter 12 für den Ablauf des Vernichtungsverfahrens 32 sorgt. Diese Steuereinrichtung 46 kann zum Beispiel auch die Hebe- und Entleervorrichtung 22 steuern, die Steuereinrichtung 46 kann auch weitere Steuerfunktionen übernehmen.

Für die Steuerung des Ablaufs des Vernichtungsverfahrens 32 bzw. für die Steuerung der Vernichtungseinrichtung 34, 36 steht die Steuereinrichtung 46 in Verbindung mit der Vernichtungseinrichtung 34, 36, um zum Beispiel Steuersignale an die Vernichtungseinrichtung 34, 36 senden zu können. Diese Steuersignale sind dabei so gewählt, dass die Vernichtungseinrichtung 34, 36 die Vernichtung der Datenträger 14 nach dem gewünschten Vernichtungsverfahren 32 ausführt. Insbesondere ergibt sich aus diesen Steuersignalen, ob eine Vernichtung nach einem ersten Vernichtungsverfahren oder nach einem zweiten Vernichtungsverfahren ausgeführt wird. Durch diese Steuersignale wird also die Vernichtungseinrichtung 34, 36 so angesteuert, dass zum Beispiel die zu Figur 2b erläuterte Zugabe von Flüssigkeit 48 erfolgt oder aber unterbleibt. Bei Zugabe der Flüssigkeit 48 wird eine höhere Sicherheitsstufe erreicht, als bei Weglassen der Zugabe der Flüssigkeit 48. Generalisierend steuert also die Steuereinrichtung 46, welches Vernichtungsverfahren von der Vernichtungseinrichtung 34, 36 ausgeführt wird, und somit, welche Sicherheitsstufe bei Durchführen des gewählten Vernichtungsverfahrens erreicht wird.

Die Steuereinrichtung 46 ist eingangsseitig verbunden mit unterschiedlichen Einrichtungen, die zum Beispiel für das Vernichtungsverfahren relevante Informationen erfassen und an die Steuereinrichtung 46 weitergeben. Es kann sich dabei zum Beispiel in Bezug auf die Zugabe einer Flüssigkeit 48 um einen Durchflussmesser 58 handeln, der zum Beispiel Informationen an die Steuereinrichtung 46 liefert, welche Menge pro Zeiteinheit an Flüssigkeit 48 zugegeben wird. Die Steuereinrichtung 46 kann zum Beispiel auch von einer Wägeeinrichtung 60 mit Informationen versorgt werden, die zum Beispiel erfasst, welche Menge an Datenträgermaterial aus dem Einzelbehälter 14 entleert wurde. Diese Wägeeinrichtung 60 kann zum Beispiel den Einzelbehälter 14 vor der Entleerung und nach der Entleerung wiegen und aus der Differenz auf die entleerte Menge schließen.

Die Steuereinrichtung 46 kann auch mit weiteren Sensoren 62 in Verbindung stehen, die zum Beispiel die Drehzahl einer Zerkleinerungseinrichtung oder die Leistungsaufnahme einer Zerkleinerungseinrichtung erfassen oder die in sonstiger Weise Merkmale respektive Leistungsmerkmale von Einrichtungen erfassen, die für die Vernichtung eingesetzt werden.

Die Steuereinrichtung 46 kann aber auch mit bildaufnehmenden und/oder videoaufnehmenden Einrichtungen 64 verbunden sein. So kann zum Beispiel an mehreren vernichtungsrelevanten Orten eine Bildüberwachung und/oder eine Videoüberwachung vorgesehen sein, zum Beispiel im Bereich der Entleerung der Einzelbehälter 14, zum Beispiel im Bereich der Zerkleinerung 36, 36a und/oder zum Beispiel auch im Bereich des Sammelabteils 44.

Die genannten Einrichtungen 58, 60, 62, 64 liefern Informationen an die Steuereinrichtung 46, nämlich an den Eingang 66 der Steuereinrichtung 46. Die Steuereinrichtung 46 kann zum Beispiel anhand erhaltener Informationen eine Steuerung der Vernichtungsvorrichtung 34, 36 vornehmen.

Die Steuereinrichtung 46 weist weiterhin eine drahtlose Kommunikationseinrichtung 68 auf, um mit externen Kommunikationsgeräten 70, 71, 72, 74 drahtlos zu kommunizieren. Bei diesen externen Kommunikationsgeräten 70, 71, 72, 74 soll es sich um solche handeln, die beim Auftraggeber A vorhanden sind. Die Kommunikationseinrichtung 68 kann natürlich auch mit anderen Einrichtungen kommunizieren, die zum Beispiel beim Vernichtungsdienstleister vorgesehen sind, z.B. mit einer zentralen Steuereinrichtung, in der auftrags- und vernichtungsrelevante Informationen hinterlegt sind. Schließlich besteht die Möglichkeit, dass die Kommunikationseinrichtung 68 auch mit dem elektronischen Schloss 17 der Einzelbehälter 16 kommuniziert, zum Beispiel um dort gespeicherte Informationen auszulesen, zum Beispiel zu der Sicherheitsstufe, nach der eine Vernichtung des Einzelbehälterinhaltes erfolgen soll.

Die Möglichkeit der Kommunikation zwischen der Steuereinrichtung 68 und externen, beim Auftraggeber A angeordneten Einrichtungen 70, 71, 72, 74 ermöglicht, dass der Auftraggeber A steuernd eingreift. Beispielhaft ist dargestellt, dass zum Beispiel die entsprechende Einrichtung beim Auftraggeber A aus einem Smartphone 70 und/oder Tablet 72 und/oder Notebook bzw. PC 74 und/oder einer speziellen Fernsteuerungseinheit 71 besteht. Dem Auftraggeber A könnten auch mehrere dieser Einrichtungen zur Verfügung stehen, um mit der Steuereinrichtung 46 und somit mit dem Sammelfahrzeug 10 zu kommunizieren.

Auf diese Weise ist es zum Beispiel denkbar, dass von diesen beim Auftraggeber A vorhandenen Einrichtungen 70, 71, 72, 74 Befehle an die Steuereinrichtung 46 übermittelt werden, zum Beispiel der Befehl, das Vernichtungsverfahren 32 auszuführen. Bei Empfang eines solchen Befehls würde dann die Steuereinrichtung 46 das Vernichtungsverfahren 32 auslösen.

Denkbar ist auch, dass über die genannten Einrichtungen 70, 71, 72, 74 des Auftraggebers A weitere Informationen an die Steuereinrichtung 46 übertragen werden, zum Beispiel zur Sicherheitsstufe, nach der die Vernichtung 32 der gesammelten Datenträger 14 erfolgen soll. Es ist auch möglich, dass ein begonnenes Vernichtungsverfahren 32 abgebrochen wird, sobald der Auftraggeber A über die bei ihm vorhandene Einrichtung 70, 71, 72, 74 einen entsprechenden Befehl an die Steuereinrichtung 46 absetzt. Denkbar ist auch, dass der Auftraggeber A über die bei ihm vorhandenen Einrichtungen 70, 71, 72, 74 die Steuereinrichtung 46 anweist, die Sicherheitsstufe, nach der das Vernichtungsverfahren 32 durchgeführt wird, zu ändern. Die drahtlose Kommunikationseinrichtung 68 der Steuereinrichtung 46 erlaubt es in grundsätzlicher Hinsicht auch, dass auf die beim Auftraggeber A vorhandenen Einrichtungen 70, 71, 72, 74 Informationen übertragen werden. Dies kann zum Beispiel nach Abschluss des Vernichtungsverfahrens 32 eine Meldung sein, dass die Vernichtung abgeschlossen wurde. Es kann sich dabei aber auch um ein übliches Vernichtungszertifikat handeln, wie dies bereits im Stand der Technik üblich einem Auftraggeber A zum Nachweis der erfolgten Datenträgervernichtung ausgehändigt wird. Es ist aber auch möglich, dass auf die Einrichtungen 70, 71, 72, 74 beim Auftraggeber A Statusmeldungen ausgegeben werden oder aufgenommenes Bild- und/oder Videomaterial übertragen wird, damit der Auftraggeber A zum Beispiel den Vernichtungsprozess 32 beobachten oder überwachen kann. Es ist auch denkbar, dass der Ablauf des Vernichtungsverfahrens 32 erst gestartet wird, wenn eine positive Bestätigung durch den Auftraggeber A vorliegt.