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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR GENERATING A VISUAL INTERACTIVE PRODUCT CONFIGURATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/128034
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for the generation of an active visual product configuration based on interactive digital 2D or 3D objects (2) that are displayed on a preferably mobile operating device (1), which works offline (local) or is connected online via an internet connection with a data processing system (7), wherein the processing options and the degree of freedom and/or object characteristics of the object (2) are defined in an object control unit (4) integrated in the data processing system (7) and a variant model (3) is created in the data processing system (7) for the product to be configured on the basis of this object (2), wherein the parameters of the variant model (3) are assigned to the corresponding object (2) and to the processing options thereof established in the object control unit (4) and degrees of freedom. In a visualisation unit (6) assigned to the operating device (1), the complex variant model (3) is optically represented in a 3D-scenario for active product configuration, wherein the active product configuration is carried out via a display device and/or a touchscreen (display with touch function) integrated in the operating device, wherein all processing options and degrees of freedom of the object (2) can be animated, wherein, during the production configuration, a data communication is formed via a communication control unit (5) between the visualisation unit (6) and the object control unit (4) and the configuration instance of the variant model (3).

Inventors:
SCHAARSCHMIDT ERICH (DE)
Application Number:
PCT/EP2015/052816
Publication Date:
August 18, 2016
Filing Date:
February 11, 2015
Export Citation:
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Assignee:
SAE SCHAARSCHMIDT ANALYTIC ENG GMBH (DE)
International Classes:
G06Q30/06
Domestic Patent References:
WO1998052144A11998-11-19
Foreign References:
US20110137758A12011-06-09
EP1087342A22001-03-28
US20070156540A12007-07-05
DE19940209A12000-03-30
EP1087342A22001-03-28
EP1251444B12005-10-12
Attorney, Agent or Firm:
Patentanwälte Bressel und Partner mbB (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren zur Erzeugung einer aktiven visuellen Produktkonfiguration auf Basis von interaktiven digitalen 2- oder 3D Objekten (2), die auf einem, vorzugsweise mobilem Bediengerät (1 ) angezeigt werden, welches offline (lokal) arbeitet oder online über eine Internetverbindung mit einer Datenverarbeitungsanlage (7) verbunden ist, dadurch gekennzeichnet, dass

- die Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade und/oder Objekteigenschaften des Objektes (2) in einer in der Datenverarbeitungsanlage (7) integrierten Objektsteuereinheit (4) definiert werden und für das auf Basis dieses Objektes (2) zu konfigurierende Produkt in der Datenverarbeitungsanlage (7) ein

Variantenmodell (3) erstellt wird, wobei die Parameter des Variantenmodells (3) dem entsprechenden Objekt (2) und dessen in der Objektsteuereinheit (4) festgelegten Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgraden zugeordnet werden,

- in einer dem Bediengerät (1 ) zugeordneten Visualisierungseinheit (6) das

komplexe Variantenmodell (3) optisch in einem 3D-Szenario zur aktiven Produktkonfiguration dargestellt wird, wobei die aktiven Produktkonfiguration über einen im Bediengerät integrierten Touchscreen (Display mit Touchfunktion) und/oder ein Zeigegerät vorgenommen wird, wobei alle

Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade des Objektes (2) animiert werden können,

- wobei während der Produktkonfiguration eine Datenkommunikation zwischen der Visualisierungseinheit (6) und der Objektsteuereinheit (4) sowie der

Konfigurationsinstanz des Variantenmodells (3) über eine

Kommunikationssteuereinheit (5) erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Objekte (2) mittels klassischer CAD-Systeme und/ oder mit anderen Softwareprogrammen zur 2D- bzw. 3D Objektemodellierung erzeugt werden.

3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass für jedes konfigurierbare Produkt ein Variantenmodell (3) erstellt wird, welches alle Merkmale, Regelwerke, Eigenschaften und Parameter beinhaltet, die eine zur fehlerfreie Bewertung der Parameter des konfigurierbaren Produktes gewährleisten.

4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in der Objektsteuereinheit (4) festgelegten Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade objektspezifisch festgelegt werden und eine interaktive Gestaltung und Veränderung des Variantenmodells (3) ermöglichen.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass über die Kommunikationssteuereinheit (5) die Datenkommunikation zwischen dem gültigen„Lesungsraum der aktuellen Konfigurationsinstanz" des Variantenmodells (3) und der Visualisierungseinheit (6) in Abhängigkeit von den in der Objektsteuereinheit (4) realisierten Zuordnungen über eine Internetverbindung zwischen dem

Bediengerät und Datenverarbeitungsanlage (7) gesteuert wird.

6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass über die Kommunikationssteuereinheit (5) die Datenkommunikation zwischen dem gültigen„Lesungsraum der aktuellen Konfigurationsinstanz" des Variantenmodells (3) und der Visualisierungseinheit (6) in Abhängigkeit von den in der Objektsteuereinheit

(4) realisierten Zuordnungen über die Steuereinheit (4), die Kommunikationseinheit

(5) und der Konfigurationsinstanz des Variantenmodells (3) gesteuert wird, die bei offline-Betrieb lokal auf dem Bediengerät (1 ) implementiert sind.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Visualisierungseinheit (6) mittels einer Softwarekomponente lokal auf das mobile Bediengerät (1 ) übertragen wird, wodurch das komplexe Variantenmodell optisch als „3D-Szenario" durch die zugeordneten graphischen Objekte und deren interaktiven Funktionalitäten angezeigt wird.

8. System zur Erzeugung einer aktiven visuellen Produktkonfiguration auf Basis von interaktiven digitalen 2- oder 3D Objekten (2), die auf einem, vorzugsweise mobilem Bediengerät (1 ) mit integriertem Touchscreen (Display mit Touchfunktion) und/oder ein Zeigegerät, welches über eine Internetverbindung mit einer

Datenverarbeitungsanlage (7) verbunden ist oder offline (lokal) betreibbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass in der Datenverarbeitungsanlage (7) eine

Objektsteuereinheit (4) integriert ist und dem Bediengerät (1 ) eine

Visualisierungseinheit (6) zugeordnet ist und die Produktkonfiguration während einer Datenkommunikation zwischen der Visualisierungseinheit (6) und der

Objektsteuereinheit (4) über eine der Datenverarbeitungsanlage (7) zugeordnete oder eine lokal auf dem Bediengerät (1 ) implementierte Steuereinheit (4),

Kommunikationssteuereinheit (5) und der Konfigurationsinstanz des

Variantenmodells (3), erfolgt.

Description:
Verfahren und System zur Erzeugung einer visuellen interaktiven Produktkonfiguration

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und ein System zur Erzeugung einer visuellen interaktiven Produktkonfiguration, vorzugsweise auf Basis von interaktiven digitalen 3D- Objekten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 . Durch das erfindungsgemäße Verfahren soll eine einfache intuitive Bedienung eines Konfigurators zur Konfiguration komplexer kundenindividueller Produkte zur Verfügung gestellt werden. Weiter wird dafür ein System nach dem Oberbegriff des Anspruchs 8 zur Verfügung gestellt.

Die heutige Gesellschaft hat sich zu einer Informationsgesellschaft entwickelt und wird sich noch stärker in diese Richtung verändern. Mobiles Computing ist überall gegenwärtig. Es ist fast zu einer Selbstverständlichkeit geworden mit einem einfachen„Fingerwisch"

Informationen, Bestellungen oder Nachrichten über das Internet mit mobilen Bediengeräten wie z.B. Smartphones oder Tabletcomputer zu senden oder zu empfangen. Entscheidend sind dabei die mittlerweile nicht mehr wegzudenkenden Berühr- oder Touch-Funktionen, die nach Anforderung Funktionen oder Informationen auf den in Länge und Breite begrenzten Displays anzeigen. Diese Funktionalität verändert in allen Gesellschaften dieser Weit die Strategie wie Dateninformationen„schichtweise" dargestellt, erfasst und weiter verarbeitet werden.

Komplexe technische Produkte werden klassisch durch Konfiguratoren nach dem Stand der Technik„Klick für Klick mit der Maus (Befehlsgeber)" bedient. Die schwer zu überschauende Informationsflut wird durch eine Unterteilung in Bildschirmmasken und Menüs reduziert. Wegen des hohen Erstellungsaufwandes werden derzeit nur vereinzelt graphische Objekte, die nach einer Bewertung in den Bedienmasken die Form ändern, zum Einsatz gebracht. Weiterhin ist auch ein zusätzliches Fenster für diese zusätzliche graphische

Objektdarstellung notwendig.

Es ist bekannt, dass Hersteller und/oder Vertriebsgesellschaften in großer Zahl und Vielfalt Produktkonfiguratoren offline auf USB, CD/DVD/Festplatte oder online über das Internet für die individuelle Produktgestaltung zur Verfügung stellen.

Die Bedienung der Konfiguratoren für komplexe technische Systeme bzw. Produkte gestaltet sich aufgrund der technischen Möglichkeiten und Abhängigkeiten, einhergehend mit der Erfassung einer großen Anzahl an technischen Parametern aber schwierig und unübersichtlich. Selbst unternehmenseigene Mitarbeiter in der Technik oder im Vertrieb sind oft mit der komplexen Bedienung dieser Konfiguratoren überfordert.

l Ein weiterer Grund ist die technologische Weiterentwicklung der Computergeräte. Immer häufiger werden mobile Telefone (Smartphones) oder Tablet-PCs mit komfortabler

Steuerung welche lediglich durch Berührung eines digitalen Objektes mit dem Finger (Touch) die Kommunikation über das Internet mit den Rechnern bzw. Serversystemen von

Produktherstellern verbindet, verwendet. Wie vorher beschrieben erfordert dies auch eine neue Art der Bedienungsmöglichkeit von Produktkonfiguratoren, die diesen Geräten und der Bedienung durch den Menschen gerecht wird.

Aufgrund der immer weiter wachsenden Komplexität von meist technischen Gütern wird es sinnvoll und vorteilhaft, wenn Kunden direkt und auf einfachste Weise mittels

Produktkonfiguratoren der Hersteller ihre individuellen Produkte wie z.B. Maschinen, Anlagen usw. selbstständig ausprägen bzw. nach Ihren Ansprüchen definieren können. Hierzu muss aber die Diskrepanz zwischen einer einfachen und intuitiven Bedienung und der notwendigen Erfassung von Parametern, um die komplexe Produkte und deren Logik fehlerfrei ausprägen zu können, gelöst werden.

Aus der DE 19 940 209 A1 , der WO-A-98/52144, EP 1 087 342 A1 und der EP 1251 444 B1 sind Verfahren und Anordnungen bekannt die für die Erfassung von technischen Parameter innerhalb der Konfiguratoren mittels Eingabefelder, welche in zahlreichen Bildschirmmenüs und weiteren Bildschirmmasken angeordnet sind, bekannt. Zum besseren Verständnis der zahlreichen Menüs und Eingabemasken werden für die Anwender jeweils nachdem die Eingabe der technischen Parametern abgeschlossen sind, eine visuelle Produktdarstellung mit Hilfe von CAD-Datenmodellen aus einer CAD- oder Produktdatenbank angezeigt.

Trotzdem kann aufgrund dieser Vorgehensweise sehr häufig nicht mehr nachvollzogen werden, welche Parameteränderungen oder Eingaben, die konkreten konstruktiven bzw. geometrischen Produktänderungen oder auch Produktzusammensetzungen ausgelöst haben. Die Folge ist ein Abbruch der Produktkonfiguration und zusätzlicher

Beratungsaufwand durch den Vertrieb oder Service des Herstellers wird notwendig oder im schlimmsten Fall wird das Produkt gar nicht bestellt bzw. beauftragt.

Werden nun diese nach Stand der Technik arbeitenden Konfiguratoren an den heutigen mobilen Bediengeräten (Notebooks, Tablets, Ultrabooks, Smartphones, Smartwatches, d.h. Geräte, welche eine online-Anwendung über das Internet ermöglichen) angewendet, kommt es aufgrund der ungeeigneten (veralteten) Bedienlogik der Konfiguratoren zu großen

Problemen da zu viele Fenster, Funktionen und Informationen am Display angezeigt werden.

Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin ein Verfahren sowie ein System zur

Erzeugung einer visuellen Produktkonfiguration, vorzugsweise auf Basis von interaktiven digitalen 3D-Objekten vorzustellen, welches die Nachteile der aus dem Stand der Technik bekannten Produktkonfigurationen verbessert. Dadurch sollen Anwender in die Lage versetzt werden technisch anspruchsvolle Produkte in einfacher und spielerischer Weise zu konfigurieren, d.h.„sein" individuelles komplexes Produkt direkt in einem dem Produkt virtuell nachgebildeten interaktiven 3D-Objekt oder interaktiven 3D-Objektszenarien visuell auszugestalten. Fotorealistische Darstellungen von 3D-Objekten sind ebenfalls möglich.

Unter 3D- Visualisierung soll dabei die Konvertierung von technischen Zeichnungen und zweidimensionalen Daten zu dreidimensionalen virtuellen Modellen oder Räumen

verstanden werden. Die 3D-Daten werden dabei in einem 3D-Programm entweder frei modelliert oder es werden bereits vorhandene CAD-Daten importiert. Dabei werden sämtliche Modellierschritte (Elemente) sowie alle zugehörigen Maße (Parameter) einzeln und zugeordnet gespeichert, d. h. Modelle sind auch nachträglich durch Veränderung der Eingabewerte gezielt und kontrolliert beeinflussbar.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 8 gelöst. Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung sind in den jeweils zugehörigen Ansprüchen enthalten. Dafür beinhaltet die Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung einer aktiven visuellen Produktkonfiguration auf Basis von interaktiven digitalen 2- oder 3D Objekten, die auf einem, vorzugsweise mobilem Bediengerät angezeigt werden, welches offline (lokal) arbeitet oder online über eine Internetverbindung mit einer Datenverarbeitungsanlage verbunden ist, wobei die Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade und/oder Objekteigenschaften des Objektes in einer in der Datenverarbeitungsanlage integrierten Objektsteuereinheit definiert werden und für das auf Basis dieses Objektes zu konfigurierende Produkt in der

Datenverarbeitungsanlage ein Variantenmodell erstellt wird, wobei die Parameter des Variantenmodells dem entsprechenden Objekt und dessen in der Objektsteuereinheit festgelegten Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgraden zugeordnet werden. In einer dem Bediengerät zugeordneten Visualisierungseinheit wird dann das komplexe

Variantenmodell optisch in einem 3D-Szenario zur aktiven Produktkonfiguration dargestellt, wobei die aktive Produktkonfiguration über einen im Bediengerät integrierten Touchscreen (Display mit Touchfunktion) und/oder ein Zeigegerät vorgenommen wird und dabei alle Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade des Objektes animiert werden können.

Während der Produktkonfiguration erfolgt eine Datenkommunikation zwischen der

Visualisierungseinheit und der Objektsteuereinheit sowie der Konfigurationsinstanz des Variantenmodells über eine Kommunikationssteuereinheit. Durch das erfindungsgemäße Verfahren zur Produktkonfiguration wird es vorteilhaft ermöglicht die Datenmenge auf dem Display zu verringern. Au ßerdem erhält der Benutzer eine leicht nachvollziehbare

Strukturierung analog dem graphisch dargestellten Produkt sowie eine vereinfachte komfortable Abrufbarkeit weiterer Daten und/oder Funktionen durch die Verwendung von interaktiven 3 D-Objekte durch Berührung (Touch). Dem Benutzer wird es nach dem erfindungsgemäßen Verfahren ermöglicht im 3D-Modell zu navigieren und dadurch ein technisches Produkt zu konfigurieren. Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung werden die Objekte mittels klassischer CAD-Systeme und/ oder mit anderen Softwareprogrammen zur 2D- bzw. 3D Objektemodellierung erzeugt. Vorteilhaft ist vorgesehen, dass für jedes konfigurierbare Produkt ein entsprechendes Variantenmodell erstellt wird, welches alle Merkmale, Regelwerke, Eigenschaften und Parameter beinhaltet, die eine zur fehlerfreie Bewertung der Parameter des konfigurierbaren Produktes gewährleisten. Dabei ist weiter vorgesehen, dass die in der Objektsteuereinheit festgelegten Bearbeitungsmöglichkeiten und Freiheitsgrade objektspezifisch festgelegt werden, wodurch eine interaktive Gestaltung und Veränderung des Variantenmodells ermöglicht wird. Nach einem besonderen Merkmal der Erfindung ist vorgesehen, dass über die Kommunikationssteuereinheit die

Datenkommunikation zwischen dem gültigen„Lesungsraum der aktuellen

Konfigurationsinstanz" des Variantenmodells und der Visualisierungseinheit in Abhängigkeit von den in der Objektsteuereinheit realisierten Zuordnungen über eine Internetverbindung zwischen dem Bediengerät und Datenverarbeitungsanlage gesteuert wird. Alternativ dazu ist nach einem anderen Merkmal vorgesehen, dass über die Kommunikationssteuereinheit die Datenkommunikation zwischen dem gültigen„Lesungsraum der aktuellen

Konfigurationsinstanz" des Variantenmodells und der Visualisierungseinheit in Abhängigkeit von den in der Objektsteuereinheit realisierten Zuordnungen über die Steuereinheit, die Kommunikationseinheit und die Konfigurationsinstanz des Variantenmodells gesteuert wird, die jedoch bei offline-Betrieb lokal auf dem Bediengerät implementiert sind. Nach einem besonderen Merkmal ist vorgesehen, dass die Visualisierungseinheit mittels einer

Softwarekomponente lokal auf das mobile Bediengerät übertragen wird, wodurch das komplexe Variantenmodell optisch als„3D-Szenario" durch die zugeordneten graphischen Objekte und deren interaktiven Funktionalitäten angezeigt wird.

Die vorliegende Erfindung umfasst nach einem weiteren Merkmal auch ein System zur Erzeugung einer aktiven visuellen Produktkonfiguration auf Basis von interaktiven digitalen 2- oder 3D Objekten (2), die auf einem, vorzugsweise mobilem Bediengerät mit integriertem Touchscreen (Display mit Touchfunktion) und/oder ein Zeigegerät, welches über eine Internetverbindung mit einer Datenverarbeitungsanlage verbunden ist oder alternativ offline (lokal) betreibbar ist, wobei in der Datenverarbeitungsanlage eine Objektsteuereinheit integriert ist und dem Bediengerät eine Visualisierungseinheit zugeordnet ist. Die

Produktkonfiguration erfolgt während einer Datenkommunikation zwischen der

Visualisierungseinheit und der Objektsteuereinheit über eine der Datenverarbeitungsanlage zugeordnete oder eine lokal auf dem Bediengerät implementierte Steuereinheit, Kommunikationssteuereinheit und der Konfigurationsinstanz des Variantenmodells.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird der Anwender in die Lage versetzt in

Verbindung mit seinem überwiegend mobilen Bediengerät und der einhergehenden speziellen Bedienung durch berührungsempfindliche Displays - und der zusätzlich

begrenzten Displaygröße im Speziellen dennoch komplexe und anspruchsvolle Produkte selbständig zu konfigurieren bzw. spezifizieren. Die interaktiven digitalen 2- oder 3

dimensionalen Objekte ermöglichen dem Anwender optisch„auf einem Blick" und damit unmissverständlich die Produktausprägung/Situation zu erfassen und somit fehlerfrei zu konfigurieren oder zu spezifizieren. Weiterhin kann durch die Zuordnung von Parametern zu interaktiven graphischen Objekten die Verwendung von klassischen Bedienmenüs und Bedienmasken für die Parametereingaben entfallen. Direkte Modell bzw. Formänderungen können durch einfaches„Ziehen" bei einem dafür vorgesehenen Objektdetail sofort durchgeführt und visuell wahrgenommen werden. Somit ist es prinzipiell möglich aus einer Kugel nur durch„Ziehen" - ein Würfel ähnliches Gebilde zu erzeugen.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.

Das System umfasst ein Bediengerät 1 mit einer einhergehenden speziellen Bedienung durch berührungsempfindliche Displays. Alternativ kann natürlich auch ein übliches

Zeigegerät verwendet werden. Das Objekt 2 symbolisiert 2- oder 3 dimensionale graphische

Objekte. Diese Objekte können wie bekannt mit klassischen CAD-Systemen oder mit anderen bekannten Softwareprogrammen zur 2D- bzw. 3D Objektmodellierung bzw. erzeugt werden. Damit die per graphische Objekte gesteuerte Produktkonfigurierung konsistent bzw. fehlerfrei durchgeführt werden kann, wird ein sog. Variantenmodell 3 für ein konfigurierbares

Produkt erstellt. Das Variantenmodell 3 beinhaltet die Definition von Merkmalen oder

Parameter und den entsprechenden Regelwerken oder Beziehungswissen um eine fehlerfrei

Bewertung der Parameter des konfigurierbaren Produktes zu gewährleisten. In der

Objektsteuereinheit 4 werden die Freiheitsgrade bzw. Objekteigenschaften der graphischen

Objekte 2 definiert und festgelegt. In einem weiteren Schritt werden die Merkmale des

Variantenmodelles 3 dem entsprechenden Objekte(n) 2 und deren Freiheitsgrade bzw.

Objekteigenschaften zugeordnet.

Die Objektsteuereinheit 4 ermöglicht somit für beliebige 3D-Objekte (CAD-Modelle,

Meshes,...) - ohne weitere explizite Programmierung - in sehr kurzer Zeit mit minimalem

Aufwand„bewegliche, geometrische veränderbare, farbändernde usw." digitale Objekte zu erzeugen für eine interaktive, grafische Produktkonfiguration.

Nach dem Stand der Technik müssten alle Veränderungen oder Bewegungen explizit immer wieder neu mit erheblichem Aufwand programmiert werden. Die Kommunikationseinheit 5 steuert die Datenkommunikation z. B. über das Internet zwischen dem gültigen „Lösungsraum der aktuellen Konfigurationsinstanz" des Variantenmodells 3 und der Visualisierungseinheit 6 in Abhängigkeit der zugeordneten Objekteigenschaften bzw. Freiheitsgrade realisiert in der Objektsteuereinheit 4. Die Kommunikationseinheit 5 ist von zentraler Bedeutung, da sie die Kommunikation und Datenübertragung entweder via Internetverbindung 8 zwischen der interaktiven graphischen Objektbearbeitung auf dem mobilen Bediengerät und der Datenverarbeitungsanlage 7 des Herstellers oder Providers steuert oder bei lokaler offline-Anwendung direkt zwischen Visualisierungseinheit 6, Steuereinheit 4 und ggf. Konfigurationsinstanz des Variantenmodells 3. Die Kommunikationseinheit 5 liefert somit den „Lösungsraum der aktuellen Konfigurationsinstanz" für die Bewertung der Objektfreiheitsgrade an die Visualisierungseinheit 6 als auch die konkret vom Anwender erzeugten Bewertung(en) der Merkmale bzw. Objektfreiheitsgrade zur Konfigurationsinstand des Variantenmodells 3 zurück zur Weiterverarbeitung in der laufenden Konfigurationsinstanz am Server des Hersteller oder bei offline-Betrieb direkt an die dann lokal laufende Konfigurationsinstanz bzw. Steuereinheit 4. Die Visualisierungseinheit 6, übertragen durch eine Softwarekomponente lokal auf das mobile Bediengerät, bringt das komplexe Variantenprodukt optisch als „3D-Szenario" durch die zugeordneten graphischen Objekte und deren interaktiven Funktionalitäten zur Anzeige.

Das durch die vorliegende Erfindung bereit gestellte Verfahren ermöglicht auch eine vorteilhafte Erweiterung der Objektfreiheitsgrade bzw. Objekteigenschaften. Soll z. B. ein weiterer Freiheitsgrad„hüpfen" benötigt werden muss nur diese„Funktion" einmalig in der Visualisierungseinheit 6 programmiert werden und ab diesem Moment kann jedem Objekt über die Steuereinheit 4 der Freiheitsgrad„hüpfen" zugeordnet werden.

Zusätzlich kann bei Bedarf der Bediener„Schritt für Schritt" durch das interaktive 3D-Objekt „geführt" navigiert werden um eine notwendige logische Reihenfolge einzuhalten.

Die Übergabe von konfigurierten Produkten z.B. in einen Warenkorb, Preisermittlung, Übergabe an ERP- oder CRM-Systeme usw. kann nach aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren erfolgen. Das gilt auch für abgeleitete Komponentenlisten, Ersatzteile usw.

Das erfindungsgemäße Verfahren wird im Folgenden anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 schematische Darstellung aller Komponenten;

Fig. 1 .1 Zuordnung der Merkmale des Variantenmodells 3 zu den Objekten 2; Fig. 1 .2 Objekteigenschaften der Objekte 2 zuordnen/pflegen; Fig. 2 - 9.2 den Ablauf erklärende Darstellungen und Beispiele.

Im dargestellten Beispiel wird das Verfahren zur visuellen Produktkonfigurierung mittels interaktiven 3D-Objekten anhand eines PKW-Modells auf einem Bediengerät 1 in Form eines Tabletcomputers mit einem Touchscreen beschrieben. Die Auswahl eines PKW -Modells ist lediglich beispielhaft zu verstehen. Mit dem Verfahren können alle möglichen Produkte konfiguriert werden, die in ihren Eigenschaften veränderbar sind und eine Vielzahl von möglichen Eigenschaften, Merkmalen, Komponenten oder Gestaltungsmöglichkeiten aufweisen.

Nach Start der Visualisierungseinheit 6 sieht der Anwender sofort ein beliebig reales, fotorealistisches 3-dimensionales Objekt 2 in Form eines (nur schematisch dargestellten) PKW-Modells.

Aktiviert der Anwender mit einer Maus (Zeigegerät) oder per Touch mit dem Finger gemäß Fig. 2 Bereiche bzw. Baugruppen des Fahrzeuges (Objekt 2), so werden sofort die in der Objektsteuereinheit 4 hinterlegten bzw. zugeordneten Objekteigenschaften bzw.

Freiheitsgrade eingeblendet. Diese Objektsteuereinheit ermöglicht für beliebige 3D-Modelle / Objekte ohne weitere explizite Programmierung eine interaktive Gestaltung durch

Veränderung der Freiheitsgrade für z.B. die Länge, Breite, Rotationswinkel usw. Durch die Objektsteuereinheit 4 in Kombination mit der Visualisierungseinheit 6 können digitale graphische Objekt (CAD-Modelle, Meshes, ...) ohne Programmieraufwand in sehr kurzer Zeit mit minimalem Aufwand beweglich, in der Form oder in der Zusammensetzung verändert werden. Nach dem Stand der Technik müssten alle Veränderungen oder Bewegungen explizit immer wieder neu mit erheblichem Aufwand für die Erstellung und den

anschließenden Testfasen programmiert werden.

In Fig. 2 wird die Karosserie des PKW aktiviert und die beiden Objekteigenschaften „Drehen" und „Farbe auswählen", welche dem Variantenmodell 3 (PKW) in der Steuereinheit 4 zugeordnet wurden werden in Fig. 3 sofort zur Bearbeitung dargestellt bzw. angezeigt.

Aktiviert nun der Anwender durch „Berühren und gleichzeitiges Ziehen" die Schaltfläche „Drehen" oder direkt die Fahrzeugkarosse gemäß Fig. 4 so kann das Variantenmodell 3 (Fahrzeug) in Abhängigkeit der Geschwindigkeit mit der der Anwender über das Display wischt gedreht werden.

In Fig. 5 wird die Objekteigenschaft„Farbe ändern" beispielhaft gezeigt. Im Beispiel soll eine andere Fahrzeugfarbe gewählt werden und schließend soll das Fahrzeug in der neuen Farbe angezeigt werden. Dazu tippt der Anwender auf die in der Visualisierungseinheit 6 eingeblendete Schaltfläche mit dem„Pinselsymbol." Sofort wird durch die

Kommunikationseinheit 5 welche laufend die Daten aus der Steuereinheit 4 und ggf. die aktuelle Konfigurationsinstanz des Variantenmodells 3 abgleicht, die zu diesem Zeitpunkt gültigen Farben gemäß Fig. 5.1 zur Auswahl bereitgestellt. Hat der Anwender die

gewünschte Farbe im Beispiel„blau" gewählt, wird automatisch das Fahrzeug gemäß Fig. 5.2 in blauer Farbe dargestellt. Zusätzlich wird die Farbbewertung über die

Kommunikationseinheit 5 an die Konfigurationsinstanz des Variantenmodells 3 übergeben. Die Kommunikationseinheit 5 steuert die Datenkommunikation über das Internet zwischen dem gültigen„Lesungsraum der aktuellen Konfigurationsinstanz" des Variantenmodells 3 und der Visualisierungseinheit 6 in Abhängigkeit der Zuordnungen realisiert in der

Objektsteuereinheit 4. Die Kommunikationseinheit 5 ist von zentraler Bedeutung da sie die Kommunikation und Datenübertragung via Internetverbindung 8 zwischen der interaktiven graphischen Objektbearbeitung auf dem mobilen Bediengerät und der

Datenverarbeitungsanlage 7 des Herstellers oder Providers steuert. Die

Kommunikationseinheit 5 liefert somit den„Lösungsraum der aktuellen

Konfigurationsinstanz" für die Bewertung der Objektfreiheitsgrade an das mobile Bediengerät 1 als auch die konkret vom Anwender erzeugten Inhalte der Parameter bzw.

Objektfreiheitsgrade zur Konfigurationsinstanz des Variantenmodells 3 zurück zur

Weiterverarbeitung in der laufenden Konfigurationsinstanz am Server des Herstellers.

Fig. 6 und Fig.6.1 zeigen die Aktivierung des Objektes„Fahrertür" und Öffnung dieser.

Analog wie bereits oben beschrieben liefert die Kommunikationseinheit 5 an die

Visualisierungseinheit 6 den Objektfreiheitsgrad„Drehen Tür" in den Grenzen von 0 - 90 Grad aus der Konfigurationsinstanz des Variantenmodells 3 und der Steuereinheit 4. Die Visualisierungseinheit 6, übertragen durch eine Softwarekomponente lokal auf das mobile Bediengerät, bringt das komplexe Variantenprodukt optisch als„3D-Szenario" durch die zugeordneten graphischen Objekte und deren interaktiven Funktionalitäten zur Anzeige.

Aktiviert nun der Anwender durch „Berühren und gleichzeitiges Ziehen" die Schaltfläche

„Drehen" oder direkt die Fahrertür gemäß Fig. 6.2, öffnet der Anwender das Fahrzeug und der Innenraum mit weiteren Fahrzeugobjekten 2 wird sichtbar. In vorteilhafter Weise kann auch der Öffnungswinkel analog der Farbauswahl an die Konfigurationsinstanz 3 über die

Kommunikationseinheit 5 zurückgeliefert werden. Wie die weiteren Darstellungen ab Fig. 7 bis Fig. 9.2 zeigen können die unterschiedlichsten Anforderungen an Bewegungen, Formänderungen wie skalieren, stretchen, hinzufügen von Baugruppen gemäß den Fig. 8, 8.1 und 8.2, ausblenden oder durchsichtig machen von Baugruppen, Animationen usw. von Objekten und Unterobjekten oder Baugruppen realisiert werden. Die Darstellungen sind nicht beschränkend zu verstehen.

Die vorliegende Erfindung stellt somit ein Verfahren und ein System zur Verfügung nach welchem es ermöglicht wird, durch die einfache Definition und Pflege der

Freiheitsgrade/Bearbeitungsmöglichkeiten eines 2- 3D-Objektes und der Zuordnung von Parametern aus dem Variantenmodell 3 durch Personen ohne Programmierkenntnisse in sehr kurzer Zeit (wenige Minuten)„bewegliche, geometrisch veränderbare, farbändernde usw. digitale Objekte zu erzeugen für eine interaktive, grafische Produktkonfiguration.