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Title:
METHOD AND SYSTEM FOR MONITORING THE OPERATION OF AT LEAST ONE DRIVE COMPONENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/109005
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method for monitoring the operation of at least one drive component (4). The aim of the invention is to improve the speed and security of the monitoring. This aim is achieved, according to the invention, in that data relating to the at least one drive component (4) and/or to the operation of the at least one drive component (4) are transferred to a central IT infrastructure (10), the transferred data being associated, within the central IT infrastructure (10), with a model (14) of the at least one drive component (4), a model (16) of at least one virtual component being associated with the model (14) of the at least one drive component (14), an operating state of the drive component (4) being determined by means of a correlation of the models (14, 16).

Inventors:
WINTER JENS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/081240
Publication Date:
June 04, 2020
Filing Date:
November 13, 2019
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
International Classes:
G05B23/02; G05B19/4062; H02P29/02; H02P23/14
Foreign References:
EP3118605A12017-01-18
US20180106261A12018-04-19
US20120239348A12012-09-20
EP3322088A12018-05-16
EP3118605A12017-01-18
US20180106261A12018-04-19
US20120239348A12012-09-20
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur Überwachung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente (4),

wobei Daten, welche die mindestens eine Antriebskomponente (4) und/oder einen Betrieb der mindestens einen Antriebskom ponente (4) betreffen, an eine zentrale IT-Infrastruktur (10) übertragen werden,

wobei die übertragenen Daten innerhalb der zentralen IT- Infrastruktur (10) einem Modell (14) der mindestens einen An triebskomponente (4) zugeordnet werden,

wobei dem Modell (14) der mindestens einen Antriebskomponente (14) ein Modell (16) mindestens einer virtuellen Komponente zugeordnet wird,

wobei das Modell (16) der virtuellen Komponente ein techni sches Verhalten einer Komponente nachbildet, welche mit der Antriebskomponente (4) elektrisch oder mechanisch verbunden ist,

wobei mit Hilfe einer Korrelation der Modelle (14, 16) ein Betriebszustand der Antriebskomponente (4) ermittelt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1,

wobei die Daten, welche die mindestens eine Antriebskomponen te (4) betreffen, eine individuelle Produktkennzeichnung um fassen .

3. Verfahren nach Anspruch 2,

wobei das Modell (14) der mindestens einen Antriebskomponente (4) anhand der individuelle Produktkennzeichnung automatisch zugeordnet wird.

4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

wobei bei der Ermittlung des Betriebszustandes der Antriebs komponente (4) zumindest eine Kennlinie verwendet wird.

5. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei zumindest ein Teil der Daten, welche den Betrieb der mindestens einen Antriebskomponente (4) betreffen, von zumin dest einem Sensor (12) ermittelt werden.

6. Verfahren nach Anspruch 5,

wobei vom zumindest einen Sensor (12) eine Temperatur, eine Schwingung und/oder ein Magnetfeld gemessen werden.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6,

wobei anhand der Daten des zumindest einen Sensors (12) ein Istwert für zumindest einen Betriebsparameter ermittelt wird, wobei anhand einer Korrelation der Modelle (14, 16) ein Soll wert für den zumindest einen Betriebsparameter ermittelt wird,

wobei aus dem Sollwert und dem Istwert des zumindest einen Betriebsparameters ein Betriebszustand der Antriebskomponente (4) ermittelt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 7,

wobei der Betriebszustand der Antriebskomponente (4) mit Hil fe zumindest einer Vergleichsoperation ermittelt wird.

9. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

wobei mindestens eine Antriebskomponente (4) als elektrische rotierende Maschine ausgeführt ist,

wobei die Daten, welche den Betrieb der mindestens einen elektrischen rotierenden Maschine betreffen, zumindest eine Drehzahl und/oder ein Drehmoment umfassen.

10. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

wobei mindestens eine Antriebskomponente (4) als Umrichter ausgeführt ist,

wobei die Daten, welche den Betrieb des mindestens einen Um richters betreffen, zumindest eine Zwischenkreisspannung und/oder einen Eingangsstrom des Umrichters umfassen.

11. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, wobei die Daten zumindest teilweise von einem optisch lesba ren Code eingelesen werden.

12. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

wobei die Daten zumindest teilweise über eine Netzwerk schnittstelle (N) an die zentrale IT-Infrastruktur (10) über tragen werden.

13. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche,

wobei zumindest eine den Betriebszustand der Antriebskompo nente (4) kennzeichnende Größe grafisch dargestellt wird.

14. System (2) zur Überwachung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente (4) aufweisend

- eine Vorrichtung (8) zur Übertragung von Daten, welche die mindestens eine Antriebskomponente (4) und/oder einen Be trieb der mindestens einen Antriebskomponente (4) betref fen, an eine zentrale IT-Infrastruktur (10),

- ein Modell (14) der mindestens einen Antriebskomponente (4) innerhalb der zentralen IT-Infrastruktur (10), welchem die übertragenen Daten der mindestens einen Antriebskomponente (4) zugeordnet sind,

- ein Modell (16) mindestens einer virtuellen Komponente, welches dem Modell (14) der mindestens einen Antriebskompo nente (4) zugeordnet ist,

wobei das Modell (16) der virtuellen Komponente ein techni sches Verhalten einer Komponente nachbildet, welche mit der Antriebskomponente (4) elektrisch oder mechanisch verbunden ist, und

- eine Auswerteeinheit (20), die dafür vorgesehen ist mit

Hilfe einer Korrelation der Modelle (14, 16) einen Be triebszustand der Antriebskomponente (4) zu ermitteln.

15. System (2) nach Anspruch 14,

wobei die Daten, welche die mindestens eine Antriebskomponen te (4) betreffen, eine individuelle Produktkennzeichnung um fassen .

16. System (2) nach einem der Ansprüche 14 oder 15,

wobei zumindest eines der Modelle (14, 16) eine Kennlinie um fasst .

17. System (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 16,

umfassend zumindest einen Sensor (12) zur Ermittlung zumin dest eines Teils der Daten, welche den Betrieb der mindestens einen Antriebskomponente (4) betreffen.

18. System (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 17,

wobei der zumindest eine Sensor (12) als ein Temperatursen sor, ein Schwingungssensor und/oder als ein Magnetfeldsensor ausgeführt ist.

19. System (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 18,

wobei mindestens eine Antriebskomponente (4) als elektrische rotierende Maschine ausgeführt ist,

wobei die Daten, welche den Betrieb der mindestens einen elektrischen rotierenden Maschine betreffen, zumindest eine Drehzahl und/oder ein Drehmoment umfassen.

20. System (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 19,

wobei mindestens eine Antriebskomponente (4) als Umrichter ausgeführt ist,

wobei die Daten, welche den Betrieb des mindestens einen Um richters betreffen, zumindest eine Zwischenkreisspannung und/oder einen Eingangsstrom des Umrichters umfassen.

21. System (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 20,

wobei mindestens eine Antriebskomponente (4) einen optisch lesbaren Code aufweist, welcher zumindest ein Teil der über tragbaren Daten enthält.

22. System (2) nach einem der Ansprüche 14 bis 21,

aufweisend eine Netzwerkschnittstelle (N) , über welche zumin dest ein Teil der Daten an die zentrale IT-Infrastruktur (10) übertragbar sind.

23. Computerprogramm zur Durchführung eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 14 bei Ablauf in einer zentrale IT-Infrastruktur (10). 24. Computerprogrammprodukt mit einem Computerprogramm nach

Anspruch 23.

Description:
Beschreibung

Verfahren und System zur Überwachung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung des Be triebes mindestens einer Antriebskomponente.

Des Weiteren betrifft die Erfindung ein System zur Überwa chung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente.

Darüber hinaus betrifft die Erfindung ein Computerprogramm zur Durchführung eines derartigen Verfahrens bei Ablauf in einer zentralen IT-Infrastruktur .

Überdies betrifft die Erfindung ein Computerprogrammprodukt mit einem derartigen Computerprogramm.

Im Rahmen der Digitalisierung und der Verwendung von, insbe sondere cloudbasierten offenen, IoT (Internet of Things) -Sys temen, werden Daten von verschiedenartigen Komponenten aufge nommen und gespeichert. Die Daten zu den jeweiligen Komponen ten sind beispielsweise listenartig angeordnet. Eine derarti ge Anordnung spiegelt nicht den funktionalen Zusammenhang wi der .

Insbesondere für ein antriebstechnisches System ist eine funktionale Verknüpfung der Komponentendaten eines Antriebs strangs sinnvoll, um Messwerte, Fehlerdiagnosen und funktio nale Zusammenhänge, beispielsweise von Problemen oder Stör fällen, schnell und sicher zu ermitteln. Eine sofortige und umfangreiche Vergleichbarkeit von Messdaten erhöht die Diag nosefähigkeit und das Erkennen von Korrelationen zwischen Fehlern einzelner Komponenten im Gesamtsystem.

Die Offenlegungsschrift EP 3 322 088 Al beschreibt ein Ver fahren zum Überwachen des Betriebes einer elektrischen rotie renden Maschine mit einem Rotor, einem Stator und einem Ma- schinengehäuse, in dem der Rotor und der Stator aufgenommen sind. Um eine Durchführung des Verfahrens ohne konstruktive Änderungen an der elektrischen rotierenden Maschine zu ermög lichen, wird vorgeschlagen, dass außerhalb des Maschinenge häuses eine erste physikalische Größe des Stators und eine zweite physikalische Größe des Rotors gemessen wird, wobei aus der ersten physikalischen Größe und der zweiten physika lischen Größe mindestens eine Zustandsgröße der elektrischen rotierenden Maschine ermittelt wird.

Die Offenlegungsschrift EP 3 118 605 Al beschreibt ein Ver fahren zur Überwachung eines Lagersystems, insbesondere einer elektrischen Maschine, das einen Wellenabschnitt aufweist.

Ein auf den Wellenabschnitt aufgebrachtes erstes Drehmoment und ein von dem Wellenabschnitt aufgebrachtes zweites Drehmo ment werden erfasst. Eine Differenz aus dem ersten Drehmoment und dem zweiten Drehmoment wird gebildet, und ein Fehler wird identifiziert, falls die Differenz größer als ein erster Grenzwert ist.

Die Offenlegungsschrift US 2018/0106261 Al beschreibt ein Verfahren, welches folgende Schritte beinhaltet: Das Erfas sen, ob der Verdichter einen Fehler aufweist unter Verwendung performancebasierter Modellierung und strukturbasierter Mo dellierung physikalischer Aspekte, welche mit dem Betrieb des Verdichters Z usammenhängen; das Diagnostizieren jedes erkann ten Fehlers, um die Ursache oder die Ursachen des Fehlers zu bestimmen; und das Auswerten jedes diagnostizierten Fehlers, um die Signifikanz des Fehlers zu beurteilen.

Die Offenlegungsschrift US 2012/0239348 Al beschreibt ein Verfahren zum Überwachen der Funktionsfähigkeit eines mecha nischen Antriebsstrangs. Das Verfahren beinhaltet das Erhal ten von Spannungs- und Stromsignalen von mindestens einer Phase einer elektrischen Maschine, die mit dem mechanischen Antriebsstrang gekoppelt ist. Das Verfahren beinhaltet außer dem das Darstellen der elektrischen Maschine, die eine nicht sinusförmige Flussverteilung aufweist, als eine Kombination von mehreren einer harmonischen Ordnung entsprechenden sinus verteilten virtuellen elektrischen Maschinen auf Basis der erhaltenen Spannungs- und Stromsignale. Das Verfahren bein haltet ferner das Bestimmen eines Drehmomentprofils, das ei ner oder mehreren Kombinationen der sinusverteilten virtuel len elektrischen Maschinen zugeordnet ist. Schließlich bein haltet das Verfahren das Erfassen des Vorhandenseins einer Anomalie in dem mechanischen Antriebsstrang auf der Basis des Drehmomentprofils oder -Spektrums.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Überwachung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente anzugeben, welches eine verbesserte Schnelligkeit und Sicher heit bietet.

Die Aufgabe wird durch ein Verfahren zur Überwachung des Be triebes mindestens einer Antriebskomponente gelöst, wobei Da ten, welche die mindestens eine Antriebskomponente und/oder einen Betrieb der mindestens einen Antriebskomponente betref fen, an eine zentrale IT-Infrastruktur übertragen werden, wo bei die übertragenen Daten innerhalb der zentralen IT-Infra- struktur einem Modell der mindestens einen Antriebskomponente zugeordnet werden, wobei dem Modell der mindestens einen An triebskomponente ein Modell mindestens einer virtuellen Kom ponente zugeordnet wird, wobei das Modell der virtuellen Kom- ponente ein technisches Verhalten einer Komponente nachbil det, welche mit der Antriebskomponente elektrisch oder mecha nisch verbunden ist, wobei mit Hilfe einer Korrelation der Modelle ein Betriebszustand der Antriebskomponente ermittelt wird .

Die Aufgabe wird darüber hinaus durch ein System zur Überwa chung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente ge löst, welches eine Vorrichtung zur Übertragung von Daten, welche die mindestens eine Antriebskomponente und/oder einen Betrieb der mindestens einen Antriebskomponente betreffen, an eine zentrale IT-Infrastruktur, ein Modell der mindestens ei nen Antriebskomponente innerhalb der zentralen IT-Infra- struktur, welchem die übertragenen Daten der mindestens einen Antriebskomponente zugeordnet sind, ein Modell mindestens ei- ner virtuellen Komponente, welches dem Modell der mindestens einen Antriebskomponente zugeordnet ist, wobei das Modell der virtuellen Komponente ein technisches Verhalten einer Kompo nente nachbildet, welche mit der Antriebskomponente elek trisch oder mechanisch verbunden ist, und eine Auswerteein heit, die dafür vorgesehen ist, mit Hilfe einer Korrelation der Modelle einen Betriebszustand der Antriebskomponente zu ermitteln, aufweist.

Die Aufgabe wird des Weiteren durch ein Computerprogramm zur Durchführung eines derartigen Verfahrens bei Ablauf in einer zentralen IT-Infrastruktur gelöst.

Die Aufgabe wird überdies durch ein Computerprogrammprodukt mit einem derartigen Computerprogramm gelöst.

Die in Bezug auf das Verfahren nachstehend angeführten Vor teile und bevorzugten Ausgestaltungen lassen sich sinngemäß auf das System, das Computerprogramm und das Computerpro grammprodukt übertragen.

Der Erfindung liegt die Überlegung zugrunde, Daten, welche mindestens eine Antriebskomponente in einem Antriebssystem und/oder einen Betrieb der mindestens einen Antriebskomponen te betreffen, möglichst schnell und sicher zu interpretieren, indem die Daten an eine zentrale IT-Infrastruktur übertragen und dort einem korrespondierenden Modell zugeordnet werden. Ein Antriebssystem weist beispielsweise mindestens ein

Schutzsystem, eine Sicherung, einen Transformator, einen Fil ter, einen Umrichter, einen Motor, ein Getriebe und/oder eine Last auf. Eine zentrale IT-Infrastruktur ist beispielsweise mindestens ein lokales Computersystem und/oder mindestens ein, insbesondere cloudbasiertes offenes, IoT-System. Die zentrale IT-Infrastruktur stellt Speicherplatz, Rechenleis tung und/oder Anwendungssoftware bereit. In einem IoT-System werden Speicherplatz, Rechenleistung und/oder Anwendungssoft ware als Dienstleistung über das Internet zur Verfügung ge stellt. Das korrespondierende Modell bildet insbesondere ein technisches Verhalten der Antriebskomponente ab. Ferner wird dem Modell der mindestens einen Antriebskomponente ein Modell mindestens einer virtuellen Komponente zugeordnet. Durch die Zuordnung wird eine funktionale Verknüpfung zwischen den Mo dellen hergestellt. Insbesondere bildet das Modell der virtu ellen Komponente das technische Verhalten einer Komponente nach, welche mit der Antriebskomponente elektrisch oder me chanisch verbunden ist. Das Modell der virtuellen Komponente wird beispielsweise von einem Benutzer oder automatisch zuge ordnet. Beispielsweise ist die Antriebskomponente ein Genera tor und das Modell der virtuellen Komponente bildet das Ver halten einer Turbine ab. Mit Hilfe einer Korrelation der Mo delle wird ein Betriebszustand der Antriebskomponente ermit telt. Durch die funktionale Verknüpfung der Modelle und die Korrelation wird die Zuverlässigkeit bei einer Fehlerdiagnose verbessert und eine Reaktionszeit bei auftretenden Fehlern wird verkürzt. Ferner wird eine Wartung der mindestens einen Antriebskomponente vereinfacht.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen die Daten, wel che die mindestens eine Antriebskomponente betreffen, eine individuelle Produktkennzeichnung . Eine individuelle Produkt kennzeichnung ist beispielsweise eine Seriennummer, welche nicht nur den Produkttyp, sondern eine möglicherweise indivi dualisierte Ausgestaltung eines Produkttyps kennzeichnet. Durch eine individuelle Produktkennzeichnung ist in der zen tralen IT-Infrastruktur ein Modell der jeweiligen Antriebs komponente mit zumindest einem individualisierten technischen Parameter hinterlegbar, sodass die Antriebskomponente durch das Modell sehr präzise abbildbar ist.

Besonders vorteilhaft wird das Modell der mindestens einen Antriebskomponente anhand der individuellen Produktkennzeich- nung automatisch zugeordnet. Beispielsweise ist das Modell einer Seriennummer in einer Datenbank eindeutig zugeordnet. Durch die automatische Zuordnung wird die Datenverarbeitung beschleunigt und die Bedienfreundlichkeit erhöht. Bei einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird bei der Ermittlung des Betriebszustandes der Antriebskomponente zu mindest eine Kennlinie verwendet. Eine Kennlinie ist dem Mo dell einer Antriebskomponente und/oder dem Modell zumindest einer weiteren, insbesondere virtuellen, Komponente zugeord net. Insbesondere bildet eine Kennlinie technische Eigen schaften der Antriebskomponente in Abhängigkeit von zumindest einem Parameter ab. Beispielsweise wird für eine Asynchronma schine eine Drehzahl-Drehmomentkennlinie eingesetzt. Optional wird eine Kennlinienschar verwendet, welche eine mehrdimen sionale Parameterabhängigkeit abbildet. Durch die Verwendung von Kennlinien ist ein komplexes technisches Verhalten einer Komponente schnell und zuverlässig ermittelbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird zumindest ein Teil der Daten, welche den Betrieb der mindestens einen Antriebs komponente betreffen, von zumindest einem Sensor ermittelt. Durch die Verwendung von Sensoren wird die Zuverlässigkeit der Überwachung der mindestens einen Antriebskomponente im Antriebssystem verbessert. Insbesondere eine Fehlerdiagnose wird erleichtert.

Besonders vorteilhaft werden vom zumindest einen Sensor eine Temperatur, eine Schwingung und/oder ein Magnetfeld gemessen. Derartige Sensorik ist ohne konstruktive Änderungen der An triebskomponente verwendbar und ermöglicht eine zuverlässige und genaue Messung.

Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird anhand der Daten des zumindest einen Sensors ein Istwert für zumindest einen Be triebsparameter ermittelt, wobei anhand einer Korrelation der Modelle ein Sollwert für den zumindest einen Betriebsparame ter ermittelt wird, wobei aus dem Sollwert und dem Istwert des zumindest einen Betriebsparameters ein Betriebszustand der Antriebskomponente ermittelt wird. Durch Korrelation der funktional verknüpften Modelle unter Einbezug von gemessenen Sensordaten wird die Zuverlässigkeit der Überwachung des Be triebes der Antriebskomponente verbessert. Besonders vorteilhaft wird der Betriebszustand der Antriebs komponente mit Hilfe zumindest einer Vergleichsoperation er mittelt. Beispielsweise werden mindestens ein Sollwert und ein Istwert zur Ermittlung eines Betriebszustandes miteinan der verglichen. Eine derartige Vergleichsoperation ist ein fach zu implementieren, wobei ein fehlerhafter Betriebszu stand schnell und zuverlässig feststellbar ist.

In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist mindestens eine Antriebskomponente als elektrische rotierende Maschine ausgeführt, wobei die Daten, welche den Betrieb der mindes tens einen elektrischen rotierenden Maschine betreffen, zu mindest eine Drehzahl und/oder ein Drehmoment umfassen. Eine Drehzahl und/oder ein Drehmoment haben sich als einfach und zuverlässig erwiesen, um den Betrieb einer elektrischen ro tierenden Maschine zu charakterisieren.

Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform ist mindes tens eine Antriebskomponente als Umrichter ausgeführt, wobei die Daten, welche den Betrieb des mindestens einen Umrichters betreffen, zumindest eine Zwischenkreisspannung und/oder ei nen Eingangsstrom des Umrichters umfassen. Eine Zwischen kreisspannung und/oder einen Eingangsstrom haben sich als einfach und zuverlässig erwiesen, um den Betrieb eines Um richters zu charakterisieren.

Besonders vorteilhaft werden die Daten zumindest teilweise von einem optisch lesbaren Code eingelesen. Ein optisch les barer Code ist beispielsweise ein Barcode, ein QR-Code oder ein Data-Matrix-Code . Derartige optisch lesbare Codes sind einfach und schnell einlesbar.

In einer bevorzugten Ausführungsform werden die Daten zumin dest teilweise über eine Netzwerkschnittstelle an die zentra le IT-Infrastruktur übertragen. Beispielsweise erfolgt die Datenübertragung mittels einer Ethernet-Schnittstelle oder drahtlos über WiFi. Eine Datenübertragung über eine Netzwerk schnittstelle ist einfach und sicher. In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung wird zumindest eine den Betriebszustand der Antriebskomponente kennzeichnen de Größe grafisch dargestellt. Durch die grafische Darstel lung wird die Übersichtlichkeit verbessert, sodass die Reak tionszeit bei auftretenden Fehlern verkürzt wird.

Im Folgenden wird die Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele näher beschrieben und er läutert .

Es zeigen:

FIG 1 ein Blockschaltbild einer ersten Ausführungsform

eines Systems zur Überwachung des Betriebes einer Antriebskomponente und

FIG 2 ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform

eines Systems zur Überwachung des Betriebes einer Antriebskomponente .

Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen han delt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Kom ponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, wel che die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiter bilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Er findung ergänzbar.

Gleiche Bezugszeichen haben in den verschiedenen Figuren die gleiche Bedeutung.

FIG 1 zeigt ein Blockschaltbild eines Systems 2 zur Überwa chung des Betriebes einer Antriebskomponente 4. Die Antriebs komponente 4 ist als Motor ausgeführt, der mit einer Lastvor- richtung 6, welche als Pumpe ausgeführt ist, verbunden ist und zum Antreiben der Lastvorrichtung 6 verwendet wird.

Die Antriebskomponente 4 weist eine Vorrichtung 8 auf, welche Daten, die die Antriebskomponente 4 und/oder einen Betrieb der Antriebskomponente 4 betreffen, an eine zentrale IT-In- frastruktur 10 überträgt. Eine derartige Vorrichtung 8 ist beispielsweise eine Sensorbox, welche von der Sensorbox er fasste Daten, insbesondere der zentralen IT-Infrastruktur 10, über eine Kommunikationsschnittstelle zur Verfügung stellt. Die zentrale IT-Infrastruktur 10 ist beispielsweise mindes tens ein lokales Computersystem und/oder mindestens ein, ins besondere cloudbasiertes offenes, IoT-System. Die zentrale IT-Infrastruktur 10 stellt Speicherplatz, Rechenleistung und/oder Anwendungssoftware bereit. In einem IoT-System wer den Speicherplatz, Rechenleistung und/oder Anwendungssoftware als Dienstleistung über das Internet zur Verfügung gestellt. Daten, welche die Antriebskomponente 4 betreffen, umfassen eine individuelle Produktkennzeichnung, beispielsweise eine Seriennummer. Zusätzlich umfassen Daten, welche einen Betrieb der Antriebskomponente 4 betreffen, Sensordaten, welche von zumindest einem Sensor 12 ermittelt werden. Der Sensor 12 ist als ein Temperatursensor, ein Schwingungssensor und/oder als ein Magnetfeldsensor ausgeführt. Insbesondere wird mit einem Schwingungssensor eine Vibration erfasst, welche von einer Rotordrehzahl abhängige Frequenzanteile enthält, sodass mit Hilfe der Vibrationsdaten beispielsweise eine Rotordrehzahl ermittelbar ist. Ein Magnetfeldsensor erfasst beispielsweise eine Statorfrequenz und/oder eine Schlupffrequenz .

Die Daten werden zumindest teilweise über eine Netzwerk schnittstelle N an die zentrale IT-Infrastruktur 10 übertra gen. Beispielsweise erfolgt die Datenübertragung mittels ei ner Ethernet-Schnittstelle oder drahtlos über WiFi. Optional wird zumindest ein Teil der Daten, beispielsweise die Serien nummer der Antriebskomponente 4, über ein Lesegerät von einem optisch lesbaren Code eingelesen. Ein optisch lesbarer Code ist beispielsweise ein Barcode, ein QR-Code oder ein Data- Matrix-Code, wobei ein Lesegerät beispielsweise ein Smartpho- ne oder ein Tablet mit einer Kamera ist. Optional umfasst der optisch lesbare Code zumindest einen Teil der Sensordaten und ändert sich dynamisch, sodass der Teil der Sensordaten des optisch lesbaren Codes über das Lesegerät an die zentrale IT-Infrastruktur 10 übertragen wird. Ein dynamisch änderbarer Code ist auf einem Display oder einem ePaper darstellbar.

In der zentralen IT-Infrastruktur 10 wird anhand der übermit telten Seriennummer ein Modell 14 der Antriebskomponente 4, insbesondere automatisch, zugeordnet, wobei die Seriennummer ein individuelles Modell 14 definiert. Ein individuelles Mo dell 14 der Antriebskomponente 4 ist ein Modell 14, welches dieser speziellen Seriennummer zugeordnet ist und zumindest einen individualisierten technischen Parameter, wie bei spielsweise einen Bereich einer Betriebsleistung aufweist.

Dem Modell 14 der Antriebskomponente 4 wird ein Modell 16 ei ner virtuellen Komponente zugeordnet, wobei die virtuelle Komponente technische Eigenschaften der Lastvorrichtung 6 ab bildet. Die Modelle 14, 16 sind in einer Modelldatenbank 18 in der zentralen IT-Infrastruktur 10 hinterlegt und von dort abrufbar. Beispielsweise umfasst das Modell 16 der virtuellen Komponente mindestens eine Pumpenkennlinie der als Pumpe aus geführten Lastvorrichtung 6. Das Modell 16 der virtuellen Komponente umfasst optional ein der mindestens einen Pumpen kennlinie zugeordnetes Toleranzband. Die Zuordnung der virtu ellen Komponente erfolgt beispielsweise manuell durch einen Benutzer oder erfolgt automatisch, beispielsweise anhand in der zentralen IT-Infrastruktur 10 hinterlegter Daten zur Se riennummer .

Mit Hilfe der Sensordaten wird ein Istwert für zumindest ei nen Betriebsparameter der Antriebskomponente 4 ermittelt. Beispielsweise werden aus von einem Schwingungssensor ermit telten Vibrationsdaten und aus von einem Magnetfeldsensor er mittelten Felddaten eine Drehzahl der als Motor ausgeführten Antriebskomponente 4 sowie ein Drehmoment ermittelt. Ferner wird für den zumindest einen Betriebsparameter der An triebskomponente 4 ein Sollwert aus einer Korrelation des Mo dells 14 der Antriebskomponente 4 und des Modells 16 der vir tuellen Komponente ermittelt. Beispielsweise erfolgt eine Korrelation des erforderlichen Drehmoments einer Pumpe in Ab hängigkeit einer Drehzahl mit der Drehzahl-Drehmoment-Kenn- linie eines Motors, um einen Sollwert für einen Betriebspunkt zu erhalten.

In einer Auswerteeinheit 20 werden aus dem Istwert und Soll wert des zumindest einen Betriebsparameters der Antriebskom ponente 4 ein Betriebszustand ermittelt. Die Ermittlung des Betriebszustands erfolgt beispielsweise mit Hilfe zumindest einer Vergleichsoperation. Der Betriebszustand wird an einer Ausgabeeinheit 22 ausgegeben. Eine Ausgabeeinheit 22 ist bei spielsweiseeine ein Display. Beispielsweise wird ausgegeben, ob der Motor in einem für die Pumpe zulässigen Betriebszu stand arbeitet. Falls nicht, wird eine Fehlermeldung ausgege ben. Optional wird zumindest eine den Betriebszustand der An triebskomponente 4 kennzeichnende Größe grafisch dargestellt. Beispielsweise wird ein Verlauf eines Drehmoments und/oder einer Drehzahl grafisch auf einem Display dargestellt. Zu sätzlich oder alternativ wird der Betriebszustand akustisch oder über mindestens eine LED farblich codiert dargestellt.

FIG 2 zeigt ein Blockschaltbild einer zweiten Ausführungsform eines Systems 2 zur Überwachung des Betriebes einer Antriebs komponente 4, wobei die Antriebskomponente 4 als Umrichter ausgeführt ist, der über einen Netztransformator 24 gespeist und zur Versorgung der Lastvorrichtung 6 verwendet wird. Die Lastvorrichtung ist beispielsweise ein Motor. Die als Umrich ter ausgeführte Antriebskomponente 4 weist, wie in FIG 1, ei ne Vorrichtung 8 auf, welche Daten, die die Antriebskomponen te 4 und/oder einen Betrieb der Antriebskomponente 4 betref fen, an eine zentrale IT-Infrastruktur 10 überträgt. Daten, welche die Antriebskomponente 4 betreffen, umfassen eine in dividuelle Produktkennzeichnung, beispielsweise eine Serien nummer. Zusätzlich umfassen Daten, welche einen Betrieb der Antriebskomponente 4 betreffen, Sensordaten, welche von zu mindest einem Sensor 12 ermittelt werden. Der Sensor 12 ist als Spannungsmessvorrichtung und/oder als Frequenzmessvor richtung ausgeführt. Wie in FIG 1 werden die Daten zumindest teilweise über eine Netzwerkschnittstelle N an die zentrale IT-Infrastruktur 10 übertragen.

In der zentralen IT-Infrastruktur 10 wird anhand der übermit telten Seriennummer ein Modell 14 des Umrichters, insbesonde re automatisch, zugeordnet, wobei durch die Seriennummer ein individuelles Modell 14 definiert wird.

Dem Modell 14 des Umrichters wird ein Modell 16 einer virtu ellen Komponente zugeordnet, wobei die virtuelle Komponente technische Parameter des Netztransformators 24, wie bei spielsweise ein, insbesondere komplexes, Übersetzungsverhält nis und/oder einen, insbesondere vom Ausgangsstrom abhängi gen, Wirkungsgrad abbildet. Die Zuordnung der virtuellen Kom ponente erfolgt beispielsweise manuell durch einen Benutzer oder erfolgt automatisch, beispielsweise anhand in der zen tralen IT-Infrastruktur 10 hinterlegter Daten zur Seriennum mer .

Mit Hilfe der Sensordaten wird ein Istwert für zumindest ei nen Betriebsparameter der als Umrichter ausgeführten An triebskomponente 4 ermittelt. Beispielsweise wird ein Istwert für mindestens einen Lastpunkt aus einer Zwischenkreisspan nung und einem Eingangsstrom des Umrichters ermittelt.

Darüber hinaus wird für den zumindest einen Betriebsparameter der als Umrichter ausgeführten Antriebskomponente 4 ein Soll wert aus einer Korrelation des Modells 14 der Antriebskompo nente 4 und des Modells 16 der virtuellen Komponente ermit telt. Beispielsweise wird ein Sollwert für den mindestens ei nen Lastpunkt anhand von Modellparametern des Modells 14 des Umrichters und des Modells 16 des Netztransformators 24 er mittelt . In einer Auswerteeinheit 20 werden aus dem Istwert und dem Sollwert ein Betriebszustand ermittelt. Der Betriebszustand wird an einer Ausgabeeinheit 22 ausgegeben. Beispielsweise wird ausgegeben, ob der Umrichter fehlerhaft arbeitet und/oder eine Anomalie des Netztransformators 24 vorliegt. Falls dies der Fall ist, wird beispielsweise eine Fehlermel dung ausgegeben. Die weitere Ausgestaltung des Systems 2 in FIG 2 entspricht der in FIG 1. Zusammenfassend betrifft die Erfindung ein Verfahren zur

Überwachung des Betriebes mindestens einer Antriebskomponente 4. Um die Schnelligkeit und Sicherheit der Überwachung zu verbessern wird vorgeschlagen, dass Daten, welche die mindes tens eine Antriebskomponente 4 und/oder einen Betrieb der mindestens einen Antriebskomponente 4 betreffen, an eine zentrale IT-Infrastruktur 10 übertragen werden, wobei die übertragenen Daten innerhalb der zentralen IT-Infrastruktur 10 einem Modell 14 der mindestens einen Antriebskomponente 4 zugeordnet werden, wobei dem Modell 14 der mindestens einen Antriebskomponente 14 ein Modell 16 mindestens einer virtuel len Komponente zugeordnet wird, wobei mit Hilfe einer Korre lation der Modelle 14, 16 ein Betriebszustand der Antriebs komponente 4 ermittelt wird.