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Title:
METHOD AND TOOL FOR CLINCHING THICK SHEET METAL, AND USE OF THE TOOL
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2008/098389
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a clinching tool (20) for establishing a load-bearing, or supporting, or stable connection of a first metal workpiece (11) to a second metal workpiece (12). The clinching tool (20) comprises a male die (20) and a female die (30), which together form and join a clinching connection (13) connecting, or permanently connecting, the first metal workpiece (11) to the second metal workpiece (12), via local, plastic deformation or reshaping. The male die (20) has a die having a flank (25) disposed concentrically to the rotational axis (24). The flank (25) has a face surface (23) that is positioned perpendicular to the rotational axis (24). The flank (25) is conically shaped at least in the lower transitional region (21) to the face surface (23) and has a flank angle (W, W1, W2) that is smaller than, or equal to, 10 degrees, preferably smaller than, or equal to, 5 degrees.

Inventors:
TROJER ANDREAS (AT)
MATHEISL MICHAEL (AT)
ILLEDITS THOMAS (AT)
NOVACEK THOMAS (AT)
Application Number:
PCT/CH2008/000046
Publication Date:
August 21, 2008
Filing Date:
February 08, 2008
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
TROJER ANDREAS (AT)
MATHEISL MICHAEL (AT)
ILLEDITS THOMAS (AT)
NOVACEK THOMAS (AT)
International Classes:
B21D39/03
Domestic Patent References:
WO2006047848A12006-05-11
Foreign References:
US20040168297A12004-09-02
JPH1071436A1998-03-17
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (Postfach, Hergiswil, CH)
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Claims:

Patentansprüche

1. Clinchwerkzeug (20) zum Herstellen einer tragfähigen Verbindung eines ersten Metallwerkstücks (11) mit einem zweiten Metallwerkstück (12), wobei das Clinchwerkzeug (20) ein Stempelwerkzeug und ein Gegenwerkzeug (30) umfasst, die zusammen durch Umformung der beiden Metallwerkstücke (11, 12) eine Clinchverbindung (13) formen, die das erste Metallwerkstück (11) mit dem zweiten Metallwerkstück (12) miteinander verbindet, dadurch gekennzeichnet, dass das

Stempelwerkzeug einen Stempel mit übergangsbereichen (21, 22) aufweist, der in Bezug auf eine Rotationsachse (24) des Stempels rotationssymmetrisch ausgeführt ist und eine konzentrisch zur Rotationsachse angeordnete Flanke (25) und eine Stirnendfläche (23) aufweist, die senkrecht zu der Rotationsachse (24) liegt, wobei die Flanke (25) des Stempels mindestens im unteren übergangsbereich (21) zu der Stirnendfläche (23) konisch geformt ist und ein Flankenwinkel (W, Wl, W2) von einem ersten Winkel (Wl) unmittelbar an dem Ende des unteren übergangsbereichs (21) , der in die Stirnendfläche (23) führt, in einen zweiten Winkel (W2) eines oberen übergangsbereichs (22) übergeht, wobei der erste Winkel (Wl) grösser ist als der zweite Winkel (W2) .

2. Clinchwerkzeug (20) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die gesamte Länge (L) des Stempels, die bei der

Umformung in die Metallwerkstücke (11, 12) eingesenkt wird, konisch geformt ist.

3. Clinchwerkzeug (20) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Flankenwinkel (W, Wl, W2) kleiner oder gleich 10 Grad ist, vorzugsweise kleiner oder gleich 5 Grad ist.

4. Clinchwerkzeug (20) nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Winkel (Wl) kleiner oder gleich 10 Grad und vorzugsweise kleiner oder gleich 5 Grad beträgt und der zweite Winkel (W2) kleiner oder gleich 2 Grad, und vorzugsweise 0 bis 1 Grad beträgt.

5. Clinchwerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel einen Durchmesser (D2) hat, der zwischen 10 und 30mm bzw. 35mm beträgt, wobei der Durchmesser (D2) vorzugsweise zwischen 12 und 20mm bzw. 25mm (einschliesslich) liegt.

6. Clinchwerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenwerkzeug (30) als

Amboss ausgebildet ist, der eine flache bzw. ebene bzw. plane bzw. horizontale bzw. waagerechte Bearbeitungsfläche bzw. Oberfläche aufweist.

7. Clinchwerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenwerkzeug (30) als Matrize ausgebildet ist, die eine Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle (31) aufweist.

8. Clinchwerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es einen Niederhalter (41, 40) zum Fixieren der Metallwerkstücke (11, 12) und einen Abstreifer (40) zum Trennen des Stempels nach der Umformung der Metallwerkstücke (11, 12) beinhaltet bzw. aufweist bzw. umfasst.

9. Clinchwerkzeug (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche,- dadurch gekennzeichnet, dass es zwei gleichartige Stempel aufweist, die nebeneinander angeordnet sind und das erste Metallwerkstück (11) mit dem zweiten Metallwerkstück (12)

durch zwei Clinchverbindungen (13) zu verbinden in der Lage sind bzw. ist.

10. Verfahren zum Anwenden einer umformtechnischen

Verbindungstechnologie zum Herstellen einer tragfähigen Verbindung eines ersten Metallwerkstücks (11) und eines zweiten Metallwerkstücks (12) , wobei mittels eines Stempelwerkzeuges (20) und eines Gegenwerkzeuges (30) durch lokales Umformung eine Clinchverbindung (13) geformt wird, die das erste Metallwerkstück (11) mit dem zweiten Metallwerkstück (12) verbindet, mit den Schritten:

Aufeinanderlegen und Bereistellen bzw. Ausrichten des ersten Metallwerkstücks (11) und des zweiten Metallwerkstücks (12) auf einer Bearbeitungsfläche des Gegenwerkzeuges (30) ,

Zustellen eines Stempels des Stempelwerkzeuges (20), Einsenken des Stempels in die beiden aneinandergefügten Metallwerkstücke (11, 12) bis die Unterseite (14) des zweiten Metallwerkstücks (12) gegen einen Bereich des Gegenwerkzeuges (30) anliegt, Herausziehen des Stempels, dadurch gekennzeichnet, dass der Stempel eine Flanke (25) aufweist, die mindestens in einem unteren übergangsbereich (21) zu einer Stirnendfläche (23) konisch geformt ist und einen Flankenwinkel (W, Wl) aufweist, der kleiner oder gleich 10 Grad, vorzugsweise kleiner oder gleich 5 Grad ist, wobei beim Einsenken des Stempels mindestens der konisch geformte untere übergangsbereich (21) in die Metallwerkstücke (11, 12) eindringt.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass ein

Abstreifer (40) beim Herausziehen des Stempels eingesetzt wird, um bei einem Klemmen des Stempels bzw. des

Stempelwerkzeuges (20) an den Metallwerkstücken (11, 12) ein Trennen zu ermöglichen.

12. Verfahren nach Anspruch 10 und 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstreifer (40) vor dem Trennen gegen eine

Oberfläche (15) des ersten Metallwerkstücks (11) zugestellt wird und dass beim Trennen mittels des Abstreifers (40) eine Kraft gegen die Metallwerkstücke (11, 12) ausgeübt wird, während eine in eingegengesetzter Richtung wirkende Kraft den Stempel zurückzieht.

13. Verfahren nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Gegenwerkzeug (30) als Matrize ausgebildet ist, die eine Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle (31) im Bereich der

Bearbeitungsfläche aufweist, wobei der Stempel die auf der Bearbeitungsfläche angeordneten Metallwerkstücke (11, 12) in (einem überschneidungsbereich bzw. überlappungsbereich oberhalb) der Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle (31) derart verformt, dass sich durch radiales

Fliessen der Werkstoffe in die Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle (31) ein lokaler Hinterschnitt (f) herausbildet.

14. Verfahren nach Anspruch 10, 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass als Gegenwerkzeug (30) ein Amboss mit ebener bzw. planer bzw. horizontaler bzw. waagerechter bzw. flacher Bearbeitungsfläche bzw. Oberfläche zum Einsatz kommt, wobei der Stempel die auf der Bearbeitungsfläche angeordneten bzw. ausgerichteten Metallwerkstücke (11, 12) in einem überschneidungsbereich bzw. überlappungsbereich derart verformt, dass sich erst eine ambossseitige Erhebung und dann durch radiales Fliessen der Werkstoffe ein lokaler kleiner Hinterschnitt bzw. Hinterschneidung (f) herausbildet.

15. Verwendung eines Clinchwerkzeuges (20) nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 - 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Clinchwerkzeug (20) eingesetzt wird, um zwei Metallwerkstücke (11, 12) durch mindestens einen lokalen

Hinterschnitt (13) miteinander fest zu verbinden, wobei die beiden Metallwerkstücke (11, 12) eine Gesamtdicke (tt) aufweisen, die grösser ist als 8mm.

16. Verwendung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, dass das erste Metallwerkstück (11) dicker ist als das zweite Metallwerkstück (12).

17.Verwendung nach Anspruch 15 und/oder 16, dadurch gekennzeichnet, dass es sich entweder bei dem ersten

Metallwerkstück (11) oder dem zweiten Metallwerkstück (12) um ein Stahlprofil bzw. Blechprofil bzw. Stahlwinkel bzw.

Flachstahl bzw. Flacheisen bzw. Formrohr bzw. Blechteil bzw.

Blechstreifen bzw. um einen Stahlträger handelt.

Description:

VERFAHREN UND WERKZEUG ZUM CLINCHEN VON DICKBLECHEN, SOWIE VERWENDUNG DES WERKZEUGS

Die Erfindung betrifft ein Clinchwerkzeug zum Herstellen einer tragfähigen Verbindung zweier Metallwerkstücke gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 1, ein Verfahren zum Clinchen von Metallwerkstücken zum Herstellen einer tragfähigen Verbindung gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 10, sowie die Verwendung des Clinchwerkzeuges gemäss dem Oberbegriff des Anspruchs 15.

Clinchen ist ein Umformfügeverfahren, das bereits seit längerem bekannt ist. Dieses Verfahren wird auch als Durchsetzfügen bezeichnet. Das Clinchen ist eine umformtechnische Verbindungstechnologie, die je nach Ausführungsform ohne Hilfsfügeteil auskommt.

Für das Clinchen gibt es bezüglich der Erzeugung des Fügeelementes verschiedene Varianten. Eine Charakterisierung des Clinchens ist folgendermaßen möglich: nach der Fügeelementausbildung: Clinchen mit und ohne

Schneidanteil; nach der Matrizenform: starre und öffnende Matrize nach der Werkzeugkinematik: ein- und mehrstufiges Clinchen.

Im Folgenden geht es primär um das Clinchen ohne Schneidanteil. Dieses Verfahren hat gewisse Vorteile gegenüber den konventionellen Verfahren, die zum Verbinden von Blechen oder anderen Werkstücken eingesetzt werden, wie zum Beispiel das Schweissen, das Punktschweissen, das Verbinden mittels Nieten bzw. Blindnieten und das Verwenden von Stanznieten. Gegenüber den konventionellen Verbindungsverfahren ist das Clinchen ohne Schneidanteil günstiger, wenn man die Kosten pro Verbindung betrachtet.

Bis heute ist es jedoch nicht möglich Bleche und andere Metallwerkstucke zu Clinchen, die dicker sind als 4mm. Ausserdem werden bisher lediglich zwei gleich oder ungleich dünne Bleche durch Clinchen miteinander verbunden.

Aufgabe der Erfindung ist es ein Verfahren bereit zu stellen, um Bleche und Trager aus dicken Blechen, vorzugsweise mit Dicken, die grosser sind als 4mm, zu Clinchen, wobei mit optimaler Hinterschnittauspragung und grosstmoglicher Halsdicke gearbeitet werden soll, um eine entsprechend hohe Festigkeit der Clinchverbindung zu gewahrleisten. Ausserdem soll ein entsprechendes Werkzeug vorgeschlagen und dessen Verwendung optimiert werden.

Die Losung der Aufgabe erfolgt für das Werkzeug durch die Merkmale des Anspruchs 1; und für das Verfahren durch die Merkmale des Anspruchs 10; und für die Verwendung durch die Merkmale des Anspruchs 15.

Vorteilhafte Ausfuhrungsbeispiele und Weiterbildungen der

Erfindung sind durch die jeweiligen abhangigen Patentansprüche umschrieben bzw. definiert.

Gemass Erfindung ist es erstmals möglich Stahlbleche und -trager bzw. Stahlprofile (hier allgemein als Metallwerkstucke bezeichnet) zu Clinchen, wobei mindestens eines dieser Elemente eine Dicke hat, die oberhalb von 4mm liegt.

Um dies zu ermöglichen, wurden die Clinchwerkzeuge entsprechend weiterentwickelt und optimiert. Die erfindungsgemassen Werkzeuge bzw. Apparate zeichnen sich dadurch aus, dass sie einen konisch geformten Stempel haben, dessen Flankenwinkel kleiner oder gleich 10 Grad betragt. Vorzugsweise geht der Flankenwinkel von 5 Grad über zu Null Grad. Der Durchmesser dieses Stempels liegt vorzugsweise im Bereich zwischen 10mm und 35mm. Besonders

bevorzugt sind Durchmesser zwischen 12mm (14mm, 16mm, 18mm) bis 20mm bzw. 25mm, wobei dieser Durchmesser von der Dicke der zu verbindenden Metallwerkstücke abhängt und von der erforderlichen Festigkeit bzw. Zugkraft.

Durch die vorliegende Erfindung wird das Clinchen eine echte Alternative für das Schweissen, das bisher meistens als Fügeverfahren zum Verbinden dicker Bleche bzw. Werkstücke (zum Beispiel ein St-37, St-44, St-52, St-70 Blech bzw. EN-S235, S275, S355, S4G0 Blech) oder Träger (Dicke > 4 mm) verwendet wird. Das Clinchen kann aber auch Niet- und Schraubverbindungen ersetzen.

Gemäss Erfindung können Bleche, Profile und andere Metalleinzelteilen bzw. Metallwerkstücke unterschiedlicher Dicke und verschiedener Werkstoffe miteinander verbunden werden. Die Verbindung zweier Metallwerkstücke entsteht beim Clinchen ausschließlich und unmittelbar aus dem/den Werkstoff/en der zu verbindenden Metallwerkstücke. Die durch Clinchen verbundenen Elemente werden hier als geclinchtes Werkstück bezeichnet.

Die vorliegende Erfindung ermöglicht es in zunehmendem Masse Metallwerkstückverbindungen, zum Beispiel Stahlverbindungen bzw. Blechprofilverbindungen bzw. Blechteileverbindungen oder Blechstreifenverbindungen bzw. ganz allgemein Blechverbindungen, nun auch im Aufzugs- und Fahrtreppenbau einzusetzen, wobei unter anderem ein Teil der Aufzugskabine bzw. des Aufzuges und/oder des Aufzugmaschinenraumes oder des Fachwerkes bzw. Tragwerkes einer Fahrtreppe mittels Clinchtechnik hergestellt werden kann.

Es können aber auch verschiedene tragende Anbauteile mittels Clinchtechnik befestigt werden sowie tragende oder stützende Gerüste, Gestelle, Konsolen, Skulpturen, Chassis, Paneele oder Rahmen .

Mit der vorliegenden Erfindung wird eine unlösbare Verbindung zweier Metallwerkstücke geschaffen, die zudem große Haltekräfte (Zugkräfte und Scherkräfte) erreicht. Unter dynamischer Beanspruchung zeigt sich, dass die so hergestellten geclinchten Werkstücke ein deutlich besseres Tragverhalten aufweisen, als punktgeschweisste Verbindungen.

Es lassen sich gemäss Erfindung problemlos beschichtete aber auch unbeschichtete Materialien miteinander verbinden, was besonders im Aufzugs- und Fahrtreppenbau neue Möglichkeiten der Materialwahl eröffnet. So können zum Beispiel verzinkte, lackierte, oder kunststoffbeschichtete Bleche und/oder Stahlträger miteinander verbunden werden, ohne dass die Beschichtung durch das Clinchen merkbaren Schaden nehmen würde.

Es ist ein weiterer Vorteil des Clinchens, dass man zum Herstellen der Verbindung weder Vorlochungen noch Hilfsfügeteile bzw. Verbindungsteile bzw. Verbindungsmaterial benötigt. Der Hauptvorteil des Clinchens gegenüber herkömmlichen Verfahren sind aber die geringen Fügekosten. Ausserdem findet kein Wärmeeintrag bzw. Wärmeeinbringung in die zu verbindenden Werkstücke statt, so dass Verzug und Einbrand und Gefügeveränderungen vermieden werden.

Weitere Einzelheiten und Vorteile der Erfindung werden im

Folgenden an Hand eines Ausführungsbeispiels und mit Bezug auf die Zeichnung beschrieben. Es zeigen:

Fig. 1 den Stempel eines Clinchwerkzeugs und zwei Metallwerkstücke, die durch Clinchen miteinander verbunden wurden, in einer stark vereinfachten, schematisierten Darstellung; Fig. 2A einen ersten Schritt des erfindungsgemässen Clinchens, in einer schematisierten Darstellung;

Fig. 2B einen zweiten Schritt des erfindungsgemässen Clinchens, in einer schematisierten Darstellung; Fig. 2C einen dritten Schritt des erfindungsgemässen Clinchens, in einer schematisierten Darstellung; Fig. 3A einen Schnitt durch zwei geclinchte Metallwerkstücke; Fig. 3B einen Teilschnitt bzw. Detail eines Bereichs des erfindungsgemässen Clinchwerkzeuges; Fig. 4A einen Schnitt, der zwei geclinchte Metallwerkstücke bzw. Metalleinzelteil und einen Teil des Clinchwerkzeuges zeigt, wobei der Stempel des

Clinchwerkzeuges einen Durchmesser von 12mm hat; Fig. 4B einen Schnitt, der zwei geclinchte Metallwerkstücke und einen Teil des Clinchwerkzeuges zeigt, wobei der

Stempel des Clinchwerkzeuges einen Durchmesser von 14mm hat;

Fig. 4C einen Schnitt, der zwei geclinchte Metallwerkstücke und einen Teil des Clinchwerkzeuges zeigt, wobei der

Stempel des Clinchwerkzeuges einen Durchmesser von 20mm hat; Fig. 5 einen Schnitt durch ein Stahlprofil an das ein

Blechprofil bzw. Stahlprofil bzw. Stahlwinkel mit zwei

Clinchverbindungen festgeclincht wurde; Fig. 6A einen Schnitt durch einen schematisch dargestellten

Stempel gemäss Erfindung; Fig. 6B einen Schnitt durch einen weiteren, schematisch dargestellten Stempel gemäss Erfindung.

Es geht im Rahmen der vorliegenden Patentanmeldung, wie eingangs bereits angedeutet, um das Clinchen ohne Schneidanteil. Diese Art des Clinchens ist ein reiner Umformfügeprozess . Das Verbinden der Werkstücke wird lediglich mittels Durchsetzen in Verbindung mit Einsenken und nachfolgendem Stauchen realisiert. Der Grundgedanke bei der Entwicklung dieses Verfahrens ohne Schneidanteil ist vor allem das Streben nach erhöhter

Verbindungssteifigkeit infolge des größeren Materialzusammenhaltes .

Das Prinzip der Erfindung ist in Fig. 1 rein schematisch dargestellt. Gezeigt sind zwei Metallwerkstücke 11 und 12, die durch eine Clinchverbindung 13 miteinander verbunden wurden. Ein Teil des Stempelwerkzeugs 20, der hier als Stempel bezeichnet wird, ist oberhalb der Clinchverbindung 10 oder des Clinchpunktes 10 gezeigt.

Das Clinchwerkzeug 20 umfasst einen Stempel und ein Gegenwerkzeug 30, das als Matrize oder als Araboss ausgebildet sein kann. Der Stempel ist in Bezug auf seine Rotationsachse 24 rotationssymmetrisch ausgelegt. Der Stempel weist eine konzentrisch zur Rotationsachse 24 angeordnete Flanke 25 mit Flankenwinkel W auf. Bezüglich einer endständigen Stirnendfläche 23 des Stempels, wird bei der Flanke 25 zwischen einem an die Stirnendfläche 23 angrenzenden unteren übergangsbereich 21 der Flanke 25 mit Flankenwinkel Wl sowie einem oberen übergangsbereich 22 der Flanke 25 mit Flankenwinkel W2 unterschieden. Die beiden

übergangsbereiche 21, 22 gehen ineinander über. Dabei können sie wie in den Ausführungsbeispielen gemäss Fig. 1, 3B und 6A gezeigt, auf unstetige Art und Weise ineinander übergehen und unterschiedliche Flankenwinkel Wl, W2 aufweisen. Es ist aber auch möglich, und wie inden Ausführungsbeispielen gemäss Fig. 4A bis 4C und 6B gezeigt, dass der untere und obere übergangsbereich 21, 22 stetig ineinander übergehen und die Flankenwinkel Wl, W2 identisch sind. Die zu verbindenden Metallwerkstücke 11, 12 (z.B. zwei Bleche unterschiedlicher oder gleicher Dicke tl und t2) werden durch den Stempel ähnlich wie beim Prägen oder Stauchen unter plastischer Deformation in eine Kuhle bzw. Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum 31 der Matrize 30 gedrückt, wie in Fig. 2A - 2C gezeigt. Durch eine spezielle Gestaltung der Kuhle bzw. Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum 31 entsteht eine Clinchverbindung 13, die

eine druckknopfähnliche bzw. stauchpunktähnliche bzw. prägepunktähnliche Form aufweist. Die Clinchverbindung 13 verbindet die Metallwerkstücke 11, 12 form- und kraftschlüssig miteinander, wie in Fig. 1, Fig. 2C und Fig. 3A und Fig. 4 schematisch angedeutet.

Die Figuren 2A - 2C zeigen in drei Stufen die Herausbildung der Clinchverbindung 13 ohne Schneidanteil mit einem Gegenwerkzeug 30, das als starre Matrize ausgebildet ist, diese Matrize weist eine Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle (31) im Bereich der Bearbeitungsfläche auf. Wobei der Stempel die, auf der Bearbeitungsfläche angeordneten Metallwerkstücke 11, 12 in einem überschneidungsbereich bzw. überlappungsbereich oberhalb der Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31 derart verformt, dass sich durch radiales Fliessen der Werkstoffe, in die Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31, ein lokaler Hinterschnitt f herausbildet. In einem ersten Schritt gemäss Fig. 2A ist zu erkennen, dass das erste Metallwerkstück 11 und das zweite Metallwerkstück 12 aneinandergelegt (d.h. aufeinander positioniert) werden. Dann werden die beiden aufeinander gelegten Metallwerkstücke 11, 12 gemeinsam auf einer Bearbeitungsfläche des Gegenwerkzeugs 30, in Form einer Matrize, bereitgestellt. In Fig. 2B ist gezeigt wie der Stempel des Stempelwerkzeuges 20 zugestellt wird und bereits zum Teil in die Werkstücke 11 und 12 eingesenkt wurde. In einem überschneidungsbereich bzw. überlappungsbereich verformen sich die Werkstücke 11 und 12 unter dem hohen Druck des Stempels und das Material „fliesst" in die Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31 der Matrize 30. Das Einsenken bzw. Eindrücken des Stempels erfolgt bis die Unterseite 14 des zweiten Metallwerkstückes 12 weitestgehend gegen den Boden der Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31 der Matrize 30 anliegt. In einem weiteren Schritt wird der Stempel dann herausgezogen (dieser Schritt entspricht im Wesentlichen

der in Fig. 1 gezeigten Situation, wobei in Fig. 1 die Flanke des Stempels eine etwas andere Form aufweist) .

Gemäss Erfindung kommt beim Trennen vorzugsweise ein Abstreifer bzw. Niederhalter 40 zum Einsatz, der das Trennen des Stempels nach der Umformung der Metallwerkstücke 11 und 12 erleichtert. Ein solcher Abstreifer bzw. Niederhalter 40 ist besonders dann vorteilhaft, wenn der Stempel aufgrund der beim Umformen auftretenden Kräfte und Materialverformungen in der Clinchverbindung 13 festklemmen sollte. Der Abstreifer 40 stützt sich (quasi) gegenüber der Oberfläche 15 des oberen stempelseitigen Metallwerkstückes 11 ab, während der Stempel zurückgenommen bzw. zurückgezogen wird. Bei Kenntnis der vorliegenden Erfindung kann der Fachmann natürlich an Stelle eines stempelseitigen Abstreifers auch einen matrizenseitigen Abstreifer realisieren.

Vorzugsweise werden die zu verbindenden Metallwerkstücke 11 und 12 durch einen Niederhalter, der in Fig. 1 durch die Nummer 41 bzw. 40 gekennzeichnet ist, gegen bzw. an die Matrize 30 gedrückt. Das Stempelwerkzeug 20 umfasst einen Druckzylinder (z.B. einen Hydraulikzylinder, Pressgaszylinder, pneumohydraulischen Zylinder, servoelektrischen Zylinder) , der den sogenannten Stempelvorhub in Richtung der Metallwerkstücke 11 und nachfolgend 12 bewirkt. In einer ersten Phase des

Stempelvorhubes wird der Stempel zugestellt (Fig. 2A), dann erfolgt die Einsenkphase bei welcher der Stempel in die Metallwerkstücke 11, 12 eingesenkt und diese gestaucht und verformt werden (Figuren 2B und 2C) . Abschliessend erfolgt eine als Stempelrückhub bezeichnete Phase (siehe Fig. 1).

Infolge des Stauchdruckes während des Einsenkens kommt es zu einem Querfließen des Werkstoffes der Metallwerkstücke 11 und 12, wodurch die Matrize 30 mit der Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31, zum Beispiel in Form einer

(eingearbeiteten) Ringnut, weitestgehend bzw. ganz ausgefüllt und eines Hinterschnitts des stempelseitigen Metallwerkstucks 11 im matrizenseitigen Metallwerkstuck 12 erzeugt wird (siehe Fig. 3A) . Für die Beurteilung einer Clinchverbindung 13, wie in Fig. 3A gezeigt, sind Hinterschnitt f und Halsdicke tn am wichtigsten bzw. bedeutsamsten, da die Tragfähigkeit der Clinchverbindung 13 in direkter Korrelation zu diesen Kenngroßen steht. Eine Clinchverbindung 13 und die Werkstucke 11, 12 können zusatzlich durch folgende Angaben charakterisiert werden: Innendurchmesser des Fugeelementes bzw. Stempels di, Uberstandshohe h, Restbodendicke tb2 des matrizenseitigen Metallwerkstucks 12, Restbodendicke tbl des stempelseitigen Metallwerkstucks 11, matrizenseitige Metallwerkstuckdicke t2, stempelseitige Metallwerkstuckdicke tl, und Gesamtwerk- stuckdicke tt . Ein typischer Wert für den Hinterschnitt f betragt 0.5mm und ein typischer Wert für die Halsdicke tn betragt 1.5mm.

Es wurden verschiedene Versuche und Experimente gemacht, um den an sich bekannten Clinchprozess zu optimxeren und so abzuändern, dass auch Metallwerkstucke 11, 12 geclincht werden können, die dicker sind als 4mm. Es wurden Simulationen gemacht und anschliessend verschiedene Werkzeuge gefertigt und Fugeversuche durchgeführt, um die (im Experiment) ermittelten Querschnitte, Fuge- und Niederhaltekrafte mit der Referenz aus der Simulation vergleichen zu können. Als Grundlage der Untersuchungen zur Werkzeugauslegung dienten Werkzeug- gestaltungsgrundsatze für das Clinchen ohne Schneidanteil mit starrer Matrize 30.

Erste Untersuchungen haben ergeben, dass für die Herstellung einer Clinchverbindung 13 für einen kleinen Stempeldurchmesser (Durchmesser D2=12mm oder 14mm) Fugekrafte von ca. 400 kN bis 510 kN und für den größeren Stempeldurchmesser (D2=20mm) von ca. 670 kN (beides inkl. Niederhaltekraft) aufgewendet werden

müssen. Diese Ergebnisse an sich liegen im Bereich des zu erwartenden Resultates. (Allerdings kam es trotz Werkzeugschmierung zu einem starken Klemmen des Stempels im Werkstück.)

Genauere Untersuchungen zu dem Klemmen des Stempels haben gezeigt, dass das Klemmen durch eine Radialspannung verursacht wird, die auf die Flanke des Stempels einwirkt. Es hat sich gezeigt, dass es besonders im oberen übergangsbereich 22 von der Flanke 25 zu hohen Radialspannungen kommt. Nun wurden in einem weiteren Optimierungsschritt die Geometrie des Stempels gezielt so verändert, dass eine geringere RadialSpannung auf die Flanke 25 wirkt. Aufgrund der Tatsache, dass bei den ersten Werkzeugvarianten die Halsdicken tn und Hinterschnittwerte f der Stempel mit den Durchmessern D2=12 mm und D2=14 mm nahezu gleich waren, wurden weitere Optimierungen vorgenommen. Es wurden dabei auch Untersuchungen an Werkstücken mit verschiedener Gesamtwerkstückdicke tt und mit Werkstücken 11, 12 gemacht, die jeweils unterschiedliche Dicken tl, t2 haben. Dabei zeigte sich, dass handelsübliche bzw. konventionelle Stempel nicht nur die starke Tendenz zum Klemmen zeigen wenn man zu Gesamtwerkstückdicken tt > 8mm geht, sondern dass sich im Bereich zwischen den Werkstücken 11, 12 ein Hohlraum (siehe X in Fig. 4C) bildet. Dieser Hohlraum X beeinträchtigt und verringert die Festigkeit der entsprechenden Clinchverbindung 13.

Die verschiedenen Optimierungsschritte haben zu der Erkenntnis geführt, dass die Ausgestaltung der Flanken des Stempels einen unmittelbaren Einfluss auf das Klemmen und die Bildung des Hohlraums X hat. Um diese beiden negativen Effekte zu reduzieren oder ganz zu unterbinden, wurden Stempel entwickelt und getestet, die mindestens teilweise konisch geformt sind. Bei geeigneter Auswahl des entsprechenden Flankenwinkels W, Wl, konnte das Klemmen reduziert oder ganz verhindert werden, ohne dass es zu einer spürbaren Hohlraumbildung kam. Es hat sich

gezeigt, dass diese beiden Effekte nur teilweise zusammenhangen und sich teilweise sogar gegenläufig verhalten. Durch die Auswahl eines geeigneten Winkelbereiches konnten beide Effekte minimiert werden.

Bei den in den Figuren 4A bis 4C gezeigten und im Folgenden beschriebenen Untersuchungen hat der erfindungsgemasse Stempel jeweils einen konstanten Stempel-Flankenwinkel W = 5°, d.h. Dl < D2. Oder mit anderen Worten ausgedruckt, mindestens derjenige Teil des Stempels, der beim Einsenken mit den Werkstucken 11 und 12 in Kontakt kommt verjungt sich nach unten (d.h. in Richtung des werkstuckseitigen Endes des Stempels) hin.

Einige Aspekte der verschiedenen Untersuchungen sind in den Figuren 4A bis 4C dargestellt. Gezeigt wird das Fliessverhalten der Werkstucke 11, 12 beim Einsatz von Stempeln mit verschiedenen Durchmessern. In Fig. 4A ist gezeigt, wie sich die zwei Metallwerkstucke 11, 12 verformen, wenn der Stempel einen Durchmesser von 12mm aufweist. In Fig. 4B ist gezeigt, wie sich die zwei Metallwerkstucke 11, 12 verformen, wenn der

Stempel einen Durchmesser von 14mm aufweist. Fig. 4C zeigt, wie sich die zwei Metallwerkstucke 11, 12 verformen, wenn der Stempel einen Durchmesser von 20mm aufweist. In allen drei Abbildungen ist eine Momentaufnahme gezeigt bevor der Stempelruckhub einsetzt.

Man kann anhand der Figuren 4A bis 4C erkennen, dass der Durchmesser D2 des Stempels einen Einfluss auf das Querfliessen der Werkstoffe bzw. Metallwerkstucke hat. Bei dem Stempel mit 12mm Durchmesser fliesst das Material des Metallwerkstucks 12 nicht ganz in den durch die Ausnehmung bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31 gebildeten Hohlraum, wie im durch Y gekennzeichneten Bereich zu erkennen ist. Bei einem 14mm Stempel ergibt sich eine gute „Füllung" der Ausnehmung bzw. Hohlraum bzw. Verformungsraum bzw. Kuhle 31. Verwendet man einen Stempel

mit 20mm Durchmesser, so zeigt sich ein Hohlraum (in Fig. 4C mit X bezeichnet) zwischen den Werkstücken 11 und 12.

Wie die diversen Untersuchungen und Forschungen gezeigt haben, ist der Stempeldurchmesser nur einer von verschiedenen

Parametern, die einen direkten Einfluss auf den Clinchvorgang und die Festigkeit der Clinchverbindung 13 haben. Es hat sich gezeigt, dass beim Clinchen dicker Werkstücke mit tt > 8mm die Ausgestaltung der Flanke 25 eine besonders wichtige und bedeutende Rolle spielt.

Die vorliegende Erfindung zeichnet sich dementsprechend dadurch aus, dass der Stempel, der bei der Umformung in die Metallwerkstücke 11 und 12 eingesenkt wird, konisch geformt ist. Die konische Form des Stempels erstreckt sich mindestens über einen Teil (als übergangsbereiche 21, 22 bezeichnet) derjenigen Länge L des Stempels, die in die Werkstücke 11, 12 eingesenkt bzw. eingedrückt wird. Die konische Form ergibt sich dadurch, dass die Flanke 25 des Stempels, siehe Fig. 3B, mindestens im unteren übergangsbereich 21 zu der Stirnendfläche 23 konisch geformt ist und einen Flankenwinkel Wl aufweist, der kleiner oder gleich 10 Grad, vorzugsweise kleiner oder gleich 5 Grad ist. Wie in den Fig. 1 sowie 6A weiter gezeigt, ist der Flankenwinkel W2 des oberen übergangsbereichs 22 vorzugsweise gleich Null Grad oder ebenfalls vorzugsweise kleiner oder gleich 5 Grad (Ausführungsbeispiele gemäss Fig. 4A bis 4c sowie 6B) .

Besonders bewährt haben sich Stempel mit einem Durchmesser D2 zwischen 10mm und 20mm und mit einem Flankenwinkel W, Wl, W2 der von einem ersten Winkel Wl übergeht in einen zweiten Winkel W2, wobei der erste Winkel Wl kleiner oder gleich 10 Grad und vorzugsweise kleiner oder gleich 5 Grad beträgt und der zweite Winkel W2 kleiner oder gleich 2 Grad, und vorzugsweise 0 bis 1 Grad beträgt. Dabei befindet sich der erste Winkel Wl im

unmittelbaren (unteren) übergangsbereich 21 zur Stirnendfläche 23 (d.h. im Bereich des werkstückseitigen Endes des Stempels) und der zweite Winkel W2 auf der vom Metallwerkstück 11, 12 wegführenden bzw. hinaushaltenden bzw. hinausragenden (oberen) übergangsbereich 22 (d.h. im werkzeugseitigen Bereich des Stempels ) .

Diese Ausführung von konischen Stempeln zeigen eine deutlich geringere Tendenz zum Klemmen und es bilden sich keine (oder schwach ausgeprägte) Hohlräume X. Der Vorteil der geringeren Radialspannung und damit der geringeren Tendenz zum Klemmen wird jedoch durch die Entstehung des Hohlraumes X zwischen den Metallwerkstücken 11, 12 „erkauft". Das heisst, der Flankenwinkel W, Wl, W2 kann nicht beliebig gewählt werden, da sonst der Hohlraum X zu gross und die Festigkeit der Clinchverbindung zu klein werden würde.

Ideal sind Ausführungsformen des Stempels, bei denen die durch den Flankenwinkel erzeugte Flankenrücknahme bzw. Flanken- reduzierung nicht zu gross ist, da bei zu grosser Flankenrücknahme bzw. Flankenreduzierung der radial gerichtete Druck auf die Werkstücke 11, 12 zu gering wird und sich damit das Querfliessen der Werkstoffe bzw. der Metallwerkstücke reduziert .

Die angegebenen Winkelwerte für W, Wl, W2 haben sich auch bewährt, weil die mit diesen Stempeln erzeugten Clinchverbindungen ähnliche, vergleichbare Werte für die Halsdicke tn und den Hinterschnitt f aufweisen, wie die handelsüblichen, gebräuchlichen rein zylindrischen Dünnblech- Stempel. Dies spricht für eine vergleichbare, identische Zugfestigkeit der entsprechenden Clinchverbindung 13 spricht.

Die konische Form des Stempels erstreckt sich mindestens die übergangsbereiche 21, 22 mit derjenigen Länge L des Stempels,

die in die Werkstücke 11, 12 eingesenkt wird. Diese Länge L bei Metallwerkstücken deren Gesamtwerkstückdicke tt > 8mm kann wie folgt ermittelt werden: 0,3 tt ≤ L ≤ 2 tt. D.h., die konisch geformten übergangsbereiche 21, 22 entsprechen zwischen drei Zehntel der Gesamtwerkstückdicke tt und der zweifachen Gesamtwerkstückdicke tt.

Die verschiedenen erfindungsgemässen Stempelformen werden im Folgenden anhand der Figuren 1, 6A und 6B zusammenfassend erläutert .

Die erzielten Festigkeiten, die mit den erfindungsgemässen Stempel, zum Beispiel mit einem Stempel mit 12mm Durchmesser und einer 5 °-0° -Stempelflanke (Ausführungsform 2, Fig. 6A) , erreicht werden, betragen im Mittel mehr als 50 kN bzw. 55 kN. Bei besonders sorgfältig ausgewählten Bedingungen liegt die

Zugkraft sogar bei ca. 58 kN und streut nur geringfügig um wenige Prozent.

Mit dem erfindungsgemässen Stempelwerkzeug 20 kann man auch zwei Clinchverbindungen 13 nebeneinander anbringen (siehe Fig. 5) , um die Zugfestigkeit und Scherfestigkeit weiter zu erhöhen. In diesem Fall hat sich erwiesen, dass die Zugfestigkeit auf Werte erhöht werden konnte, die nahezu doppelt so gross sind wie bei einer einzelnen Clinchverbindung 13. Die Proben konnten im Mittel mit ca. 118 kN belastet werden.

Ein besonders vorteilhaftes Clinchwerkzeug 20 weist zwei gleichartige Stempel auf, die nebeneinander angeordnet sind und das erste Metallwerkstück 11 mit dem zweiten Metallwerkstück 12 durch zwei Clinchverbindungen zu verbinden in der Lage sind.

Hier werden mit einer Zustellbewegung und einer Einsenkbewegung gleichzeitig zwei Clinchverbindungen nebeneinander erzeugt. Das Beispiel einer entsprechenden Doppelclinchverbindung ist in Fig. 5 gezeigt. Im gezeigten Beispiel ist zu erkennen, dass gemäss Erfindung zum Beispiel ein dicker Stahlprofilträger 11 (erstes Metallwerkstück) mit einem dünneren Blech bzw. Flachstahl bzw. Flacheisen bzw. Stahlprofil bzw. Blechprofil bzw. Blechprofilwinkel 12 (zweites Metallwerkstück) durch zwei nebeneinander liegenden Clinchverbindungen 13 verbunden werden kann.

Für die Abstreif (er) kraftgestaltung des Abstreifers 40 sind zwei Kriterien zu berücksichtigen. Zum einen muss die Abstreifkraft bzw. Abstreiferkraft größer als die Klemmkraft des Stempels sein. Dieser Wert ist natürlich stark von der verwendeten Stempelgeometrie, wie beschrieben wurde, aber auch von der Schmierung bzw. Beschichtung der Werkzeuge abhängig. Maximale Auswerferkräfte von 30 kN bis 40 kN haben zu sehr zuverlässigen Ergebnissen geführt. Bei einer optimalen Gestaltung der Flankenwinkel W bzw. der Konizität des Stempels,

reichen Auswerferkräfte von 25 kN. Für den 5°-0°-Stempel (Ausführungsform 2, Fig. 6A) kann sogar eine weitere Reduzierung der Auswerferkraft in Betracht gezogen werden, da es hier nie zum Klemmen des Stempels kommen wird.

In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform fungiert der Abstreifer 40 gleichzeitig auch als Niederhalter (41) und ist so dimensioniert, dass die Metallwerkstücke 11, 12 eine möglichst geringe Verformung erfahren, um den Verzug der Werkstücke 11, 12 so gering wie möglich zu halten bzw. frei zu halten.

Es lassen sich mit den erfindungsgemässen Stempeln und den Clinchwerkzeugen, respektive Clinchmaschinen, die entsprechende Stempel aufweisen bzw. besitzen, besonders stabile und tragfähige Bauteile bzw. Baugruppen bzw. Bauelemente auf einfachste, müheloseste, kostengünstigste und zuverlässigste Art und Weise herstellen. Die Kosten für diese Bauteile bzw. Baugruppen bzw. Bauelemente mit Clinchverbindungen 13 liegen unter denen von geschweissten, genieteten oder verschraubten Verbindungen. Die Verbundmaterialkosten für Bauteile bzw.

Baugruppen bzw. Bauelemente mit Clinchverbindungen 13 liegen bei Null. Weiters ist die Arbeitszeit auf ein Minimum beschränkt bzw. reduziert bzw. gedrosselt.

Ein besonders vorteilhaftes Clinchwerkzeug 20 weist zwei gleichartige Stempel auf, die nebeneinander angeordnet sind und das erste Metallwerkstück 11 mit dem zweiten Metallwerkstück 12 durch zwei Clinchverbindungen zu verbinden in der Lage sind. Hier werden mit einer Zustellbewegung und einer Einsenkbewegung gleichzeitig zwei Clinchverbindungen nebeneinander erzeugt. Das Beispiel einer entsprechenden Doppelclinchverbindung ist in Fig. 5 gezeigt. Im gezeigten Beispiel ist zu erkennen, dass gemäss Erfindung zum Beispiel ein dicker Stahlprofilträger 11 (erstes Metallwerkstück) mit einem dünneren Blech bzw. Flachstahl bzw. Flacheisen bzw. Stahlprofil bzw. Blechprofil bzw.

Blechprofilwinkel 12 (zweites Metallwerkstück) durch zwei nebeneinander liegende Clinchverbindungen 13 verbunden werden kann.

Gemäss Erfindung können Clinchverbindungen 13 ohne Schneidanteil auch mit öffnender Matrize erzeugt werden. Dabei werden federnd gelagerte Lamellen der Matrize nach dem Einsenkprozess durch das radiale Fließen des Werkstückmaterials unterhalb des Stempels nach außen gedrückt und somit die Ausbildung des Hinterschnittes ermöglicht.

Neben den Vorteilen des konventionellen Clinchens kann auch das Matrizenloseclinchen eingesetzt werden, bei dem als Gegenwerkzeug 30 ein Amboss mit flacher Bearbeitungsfläche zum Einsatz kommt, wobei der Stempel die auf der Bearbeitungsfläche angeordneten Metalleinzelteile bzw. Metallteile bzw. Metallwerkstücke in einem überschneidungsbereich bzw. überlappungsbereich derart verformt, dass sich erst eine ambossseitige Erhebung und dann durch radiales Fliessen der Werkstoffe ein lokaler Hinterschnitt f herausbildet. Das Matrizenloseclinchen weist aufgrund seines speziellen Funktionsprinzips die folgenden Vorteile auf:

Ein Versatz zwischen (Füge) Stempel und Gegenwerkzeug (Amboss) beeinträchtigt die Qualität der Verbindung 13 nicht. Dadurch verringern sich die Genauigkeitsanforderungen an die Fügemaschine .

Zeitaufwändige Einrichtarbeiten können entfallen. Der Verschleiß sinkt und die Prozesssicherheit steigt, da keine Ausbrüche an der Matrizenkante mehr auftreten können. - Für alle Fügeaufgaben kann der gleiche Amboss verwendet werden. Ein Matrizenwechsel beim Wechsel der Fügeaufgabe, wie beim herkömmlichen Clinchen ist nicht mehr notwendig. Die Fügeverbindungen 13 sind flacher und weniger störend als die mit dem konventionellen Clinchen erzeugten Verbindungen.

Ein ändern der Blechdicke ist ohne Werkzeugwechsel möglich und spart wertvolle Arbeitszeit.

Eine änderung der Werkstoffpaarung geht ohne Aufwand vonstatten.

Matrizenloses Clinchen erhöht die Anzahl der

Clinchverbindungen bzw. Fügepunkte pro Werkzeugsatz bzw. pro

(Füge) Stempel.