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Title:
METHOD FOR WIRELESS ENDOSCOPY
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/120179
Kind Code:
A2
Inventors:
KRAUSS NORBERT (DE)
KUTH RAINER (DE)
SCHMIDT SEBASTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2006/062122
Publication Date:
November 16, 2006
Filing Date:
May 08, 2006
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
KRAUSS NORBERT (DE)
KUTH RAINER (DE)
SCHMIDT SEBASTIAN (DE)
International Classes:
A61B1/06
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Verfahren zur schnurlosen Endoskopie im Bauchraum eines Patienten, umfassend die folgenden Schritte: a) Einsetzen eines Endoroboters in eine Operationshöhle oder in die Bauchhöhle eines Patienten, b) Schließen der Operationsöffnung, c) Beobachten eines Untersuchungsgebiets wie eine Operations¬ narbe und/oder einer andere Narbe mit dem eine Kamera aufwei senden Endoroboter, d) gegebenenfalls Durchführen einer medizinischen Maßnahme, e) Wiederholung des Schritts c) nach dem Verstreichen eines festgelegten Zeitraums.
2. Verfahren nach Anspruch 1, d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , dass die medizinische Maßnahme mittels des Endoroboters durchgeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass das Untersuchungsgebiet mit einer Beleuchtungsvorrichtung des Endoroboters beleuchtet wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass eine Laserbehandlung, insbesondere ein Veröden einer Narbe, als medizinische Maßnahme mittels eines Lasers des Endoroboters vorgenommen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, d a d u r c h g e ¬ k e n n z e i c h n e t , dass Verwachsungen durch die La¬ serbehandlung gelöst werden.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der Endoroboter durch einen außerhalb des Körpers des Patienten geführten Magneten bewegt wird.
7. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass sich bildende Verwachsungen durch gezieltes Bewegen des Endorobo ters beseitigt werden.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der Endoroboter durch einen außerhalb des Körpers des Patienten angebrachten Magneten in einer Parkstellung gehalten wird.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass zur Bewegung des Endoroboters ein nichthomogenes Magnetfeld ver wendet wird.
10. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass durch den Endoroboter an einer bestimmten Stelle ein Pharma zeutikum ausgebracht wird.
11. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t , dass der Endoroboter, insbesondere durch ein minimalinvasives Verfah ren, aus dem Körper des Patienten entfernt wird.
Description:
Beschreibung

Verfahren zur schnurlosen Endoskopie

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur schnurlosen Endoskopie im Bauchraum eines Patienten.

Verwachsungen im Bauchraum können zum Beispiel radiogen durch eine Bestrahlung, vaskulär durch eine Blutminderversorgung, durch Entzündungen, zum Beispiel bei Morbus Crohn oder nach Operationen oder durch einen Tumor verursacht werden. Die größte Bedeutung haben in der Praxis die postoperativen Verwachsungen. Diese werden durch Traumatisierungen und Durchblutungsstörungen der Darmwände bei der Operation verursacht. Dadurch kommt es zu einer lokalen Aussonderung von Fibrin, einem Gewebeklebstoff. Die Entstehung solcher Verwachsungen lässt sich durch Operationen oder Medikamente kaum beeinflussen. Bei einfachen unkomplizierten Blinddarmoperationen beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass es zu Verwachsungen im Bauchraum kommt, etwa 1 %, bei anderen Krankheitsbildern kann diese Wahrscheinlichkeit sehr viel höher sein, beispielsweise treten bei einer schweren Bauchfellentzündung Verwachsungen bei bis zu 24 % der Patienten auf. Bei derartigen Verwachsungen, die auch als Verwachsungsbauch bezeichnet werden, klagen die Patienten häufig über viele Jahre über anhaltende Be ¬ schwerden wie wiederholte Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Blähbauch usw. Bei einem Kaiserschnitt kann es zu Verwachsungen zwischen der Narbe und dem Dünndarm kommen, die in der Regel zu starken Schmerzen und Verdauungsstörungen füh- ren .

Auf herkömmliche Weise können solche Verwachsungen nur opera ¬ tiv beseitigt werden mit dem Risiko, dass durch die erneute Operation wieder Verwachsungen verursacht werden. Für eine solche Operation muss der Bauchraum geöffnet werden, die dabei entstehende neue Narbe ist wieder eine potentielle Quelle

für neue Verwachsungen. Daneben führen diese postoperativen Eingriffe zu hohen Kosten im Gesundheitswesen.

Der Erfindung liegt daher das Problem zugrunde, ein Verfahren anzugeben, durch das Verwachsungen effektiv und mit geringen Nebenwirkungen kuriert werden können.

Zur Lösung dieses Problems ist ein Verfahren mit den Merkma ¬ len des Anspruchs 1 vorgesehen. Erfindungsgemäß wird zunächst ein Endoroboter in eine Operationshöhle oder in die Bauchhöhle eines Patienten eingesetzt. Anschließend wird die Operati ¬ onsöffnung geschlossen. Mit dem eine Kamera aufweisenden Endoroboter kann das Untersuchungsgebiet beobachtet werden. Das Untersuchungsgebiet kann eine Operationsnarbe und/oder eine andere Narbe sein. Wenn durch die Beobachtung des Untersu ¬ chungsgebiets herausgefunden wurde, dass eine Verwachsung entsteht, kann eine medizinische Maßnahme durchgeführt wer ¬ den, um diese Verwachsung zu kurieren. Nach dem Verstreichen eines festgelegten Zeitraums wird die Beobachtung des Unter- suchungsgebiets fortgesetzt. Das erfindungsgemäße Verfahren weist den Vorteil auf, dass im Anschluss an eine Operation entstehende Verwachsungen ohne eine erneute Operationswunde beseitigt werden können.

Eine besonders hohe Effizienz wird erzielt, wenn die medizi ¬ nische Maßnahme mittels des Endoroboters durchgeführt wird. Da die medizinische Maßnahme ausschließlich mit Hilfe des En ¬ doroboters durchgeführt wird, kann anders als bei herkömmli ¬ chen Heilverfahren auf eine zweite oder weitere Operation verzichtet werden.

Besonders gute Ergebnisse lassen sich bei dem erfindungsgemä ¬ ßen Verfahren erzielen, wenn das Untersuchungsgebiet mit ei ¬ ner Beleuchtungsvorrichtung des Endoroboters beleuchtet wird. Dazu kann die Beleuchtungsvorrichtung Licht mit einer bestimmten Farbe ausstrahlen, um gegebenenfalls vorhandene Ano ¬ malien genau untersuchen zu können.

Gemäß einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens kann vorgesehen sein, dass eine Laserbehandlung als medizinische Maßnahme mittels eines Lasers des Endoroboters vorgenom- men wird. Bei der Laserbehandlung kann es sich um ein Veröden einer Narbe, insbesondere um das Veröden einer Operationsnarbe handeln. In diesem Fall ist der Endoroboter mit einer entsprechenden Laservorrichtung ausgerüstet, sodass auch hier auf zusätzliche Hilfsmittel oder Geräte verzichtet werden kann.

Es ist auch denkbar, dass bei dem erfindungsgemäßen Verfahren Verwachsungen durch die Laserbehandlung gelöst werden. Dadurch können nach dem Verschließen einer Operationswunde die gefährdeten Bereiche im Bauchraum des Patienten gezielt überwacht werden, in denen Verwachsungen entstehen könnten. Bereits im Frühstadium einer solchen entstehenden Verwachsung kann durch die Laserbehandlung eingegriffen werden.

Das erfindungsgemäße Verfahren kann besonders wirksam durch ¬ geführt werden, wenn der Endoroboter von außen durch ein Magnetfeld bewegt wird. Dazu kann der Endoroboter einen Magneten aufweisen, der durch einen anderen, außerhalb des Körpers des Patienten angeordneten Magneten oder ein auf andere Weise er- zeugtes Magnetfeld bewegt werden kann. Durch diese Bewegungen des Endoroboters im Körper des Patienten können sich bildende Verwachsungen beseitigt werden. Bei diesem Magnetfeld kann es sich sowohl um ein homogenes als auch um ein nicht-homogenes Magnetfeld, insbesondere ein Gradientenfeld handeln, mit dem die Ausrichtung und Position des Endoroboters beeinflusst werden kann.

Ein weiterer Vorteil ergibt sich bei dem erfindungsgemäßen

Verfahren dadurch, dass der Endoroboter nach dem Abschluss einer Untersuchung oder einer medizinischen Maßnahme durch einen außerhalb des Körpers des Patienten angebrachten Magne ¬ ten in einer Parkstellung gehalten wird. Dadurch wird verhin-

dert, dass der Endoroboter sich unkontrolliert innerhalb des Patientenkörpers bewegt.

Ein besonders breites Einsatzspektrum kann durch das erfin- dungsgemäße Verfahren abgedeckt werden, wenn durch den Endoroboter an einer bestimmten Stelle ein Pharmazeutikum ausgebracht wird. In diesem Fall enthält der Endoroboter in seinem Inneren einen Vorrat eines Pharmazeutikums, das durch ein Ventil gezielt ausgebracht wird, im Untersuchungsgebiet zu wirken.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren kann es vorgesehen sein, dass der Endoroboter nach dem Abschluss der Untersuchung und gegebenenfalls der Behandlung, wenn sichergestellt ist, dass es nicht zur Bildung von Verwachsungen kommt, wieder aus dem Körper des Patienten entfernt wird. Dazu eignet sich insbe ¬ sondere ein minimal-invasives Verfahren, das besonders scho ¬ nend ist.

Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden anhand eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die Figuren erläutert. Die Figuren sind schematische Darstellungen und zeigen :

Fig. 1 den Bauchraum eines Patienten mit einem darin platzierten Endoroboter;

Fig. 2 einen Endoroboter; und

Fig. 3 das Entfernen des Endoroboters bei einem Patienten.

Fig. 1 zeigt den im Bauchraum geöffneten Körper 1 eines Patienten. Unter dem Bauchfell 2 befindet sich der Dünndarm 3 und der Dickdarm 4. Ein Endoroboter 5 wird im Anschluss an eine Bauchoperation in die Bauchhöhle 6 eingesetzt und die Opera ¬ tionsöffnung verschlossen.

Fig. 2 zeigt den Endoroboter 5. Der Endoroboter 5 besitzt eine Zylinderform, die vordere Spitze ist näherungsweise halb ¬ kugelförmig ausgebildet. Eine Beleuchtungsvorrichtung 7 befindet sich in der Spitze des Endoroboters 5, die Licht mit einer bestimmten Wellenlänge abgibt, um das Untersuchungsge ¬ biet mit Licht einer bestimmten Farbe zu beleuchten, um Anomalien genau untersuchen zu können. Weiter ist in dem Endoroboter 5 ein Laser 8 integriert, um gezielt Läsionen an solchen Stellen zu setzen, an denen eine Verwachsung entsteht. Der Endoroboter umfasst daneben einen Vorrat an Pharmazeutika 9, der gezielt an einer bestimmten Stelle ausgebracht werden kann. Um eine Bewegung und Verschiebung des Endoroboters 5 von außen zu ermöglichen, ist ein Magnet 10 vorgesehen, um den Endoroboter 5 durch ein extern erzeugtes Magnetfeld ver- schieben zu können. Daneben kann der Endoroboter 5 mit einem Permanentmagneten, der von dem Patienten an einem Gürtel getragen wird, in einer Parkstellung gehalten werden.

Nach der Bauchoperation wird der Bereich der Operationsnarbe in regelmäßigen Abständen mit dem Endoroboter 5 beobachtet. Sehr häufig kommt es durch die lokale Fibrinaussonderung zu Verwachsungen. Sobald eine solche Verwachsung beobachtet wird, kann die unerwünschte Verwachsung mit Hilfe des Endoro ¬ boters 5 beseitigt werden. In einfachen Fällen genügt es, den Endoroboter 5 zu den Verwachsungen zu bewegen und diese dadurch zu beseitigen. In anderen Fällen ist der Einsatz des Lasers 8 erforderlich. Mit diesem Laser 8 werden unter Beobachtung gezielt die Läsionen gesetzt. Die für die Beleuchtungsvorrichtung 7, den Laser 8 und das Ausbringen des Vor- rats an Pharmazeutika 9 erforderliche Energie kann dem Endo ¬ roboter 5 von außen durch ein elektromagnetisches Feld zuge ¬ führt und in einem nicht dargestellten elektrischen Energiespeicher gespeichert werden.

Wenn die regelmäßigen Kontrollen ergeben, dass eine postoperative Narbenbildung verhindert worden ist, kann der Endoro ¬ boter 5 wieder entfernt werden.

Fig. 3 zeigt schematisch das Entfernen des Endoroboters bei einem Patienten.

Die Entfernung des Endoroboters 5 erfolgt im Rahmen eines mi- nimal-invasiven Verfahrens. In Abhängigkeit von dem jeweili ¬ gen Heilungsverlauf wird der Endoroboter 5 nach einigen Tagen, Wochen oder Monaten entfernt. Dazu wird ein Bauchschnitt 11 in einem Bereich vorgenommen, in dem das Auftreten von Ve- wachsungen sehr unwahrscheinlich ist, zum Beispiel am Bauchnabel. Anschließend wird der kapseiförmige Endoroboter 5 ge ¬ borgen. Dazu wird ein minimal-invasiver Bauchschnitt 11 mit einer Größe von nicht mehr als 1,5 cm benötigt, über den der kapseiförmige Endoroboter 5 geborgen wird. Sollte dennoch der unwahrscheinliche Zustand eintreten, dass auch nach diesem minimal-invasiven Eingriff Verwachsungen auftreten, so ist mit hoher Wahrscheinlichkeit davon auszugehen, dass diese subklinisch bleiben werden.