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Patent Searching and Data


Title:
MICROBICIDAL COMPOSITION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2000/059305
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a microbicidal composition which comprises at least one active ingredient selected from groups a) to d): a) 2-methoxycarbonyl aminobenzimidazole or thiabendazole; b) octylisothiazolin-3-one or 3-iodopropinoxy-N-butyl carbamate; c) 2-mercaptopyridine-N-oxide-zinc salt; and d) an N-aryl-N', N'-dimethyl urea derivative or a chlorine-free triazine derivative from the class of 2-methylmercapto-dialkylamino-sym-triazines. The invention also relates to coatings containing the above compound.

Inventors:
LINDNER WOLFGANG (DE)
Application Number:
PCT/EP2000/002823
Publication Date:
October 12, 2000
Filing Date:
March 30, 2000
Export Citation:
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Assignee:
TROY CHEMIE GMBH (DE)
LINDNER WOLFGANG (DE)
International Classes:
A01N47/20; A01N47/30; B27K3/50; (IPC1-7): A01N47/30; A01N47/20; B27K3/50
Domestic Patent References:
WO1998021962A11998-05-28
Foreign References:
DE19705085A11998-08-06
GB2304574A1997-03-26
US4900736A1990-02-13
Other References:
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 04 30 April 1999 (1999-04-30)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 1999, no. 05 31 May 1999 (1999-05-31)
Attorney, Agent or Firm:
Ricker, Mathias (Pagenberg Dost, Altenbur, Geissler Isenbruck Galileiplatz 1 München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Mikrobiozide Zusammensetzung umfassend jeweils mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt aus den Gruppen a), b), c) und d) : a) 2Methoxycarbonylaminobenzimidazol oder Thiabendazol, b) Octylisothiazolin3on oder 3IodpropinoxyNbutylcarbamat, c) 2MercaptopyridinNoxidZinksalz, und d) ein NArylN', N'dialkylhamstoffderivat oder ein chlorfreies Triazinderivat aus der Reihe der 2Methylmercaptodialkylamino symtriazine.
2. Zusammensetzung nach Anspruch 1 mit folgenden Gewichtsanteilen der Wirkstoffe a) bis d) : a) 120 Gew.%, b) 0,55 Gew.%, c) 115 Gew.%, d) 130 Gew.%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung und mindestens 30 Gew.% üblicher Hilfsmittel.
3. Zusammensetzung nach Anspruch 2, mit folgenden Gewichtsanteilen der Wirkstoffe a) bis d) : a) 312 Gew.% b) 13 Gew.% c) 310 Gew.% d) 415 Gew.%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung.
4. Mikrobiozide Formulierung, die einen Gehalt an der Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 1 bis 3 von 0,001 bis 2 Gew.%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.%, bezogen auf die Gesamtmenge der mikrobioziden Formulierung, und übliche Hilfsmittel umfaßt.
5. Verwendung der mikrobioziden Formulierung gemäß Anspruch 4 zur mikrobioziden Ausrüstung von Beschichtungsmitteln.
6. Verwendung nach Anspruch 5, wobei das Beschichtungsmittel ein Fassadenbeschichtungsmittel, Dachsteinbeschichtungsmittel, Dispersions farbe, Kunstharzputz, Silikonharzfarbe, Silikonharzputz, mineralische Farbe, mineralischer Putz, oder ein pigmentiertes Holzanstrichmittel auf Alkydharzbasis ist.
7. Verwendung der mikrobioziden Zusammensetzung oder Formulierung gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4 zur Vermeidung von Vergrauung und Verfärbung von Beschichtungen.
8. Verfahren zur Herstellung einer Formulierung nach Anspruch 4, das umfaßt : Vermischen der Bestandteile, wobei feste Wirkstoffe in Gegenwart der Formulierungshilfsmittel in Wasser zu einer Vormischung feinstvermahlen werden und anschließend die flüssigen Wirkstoffe eingerührt werden.
Description:
Mikrobiozide Zusammensetzung

Die vorliegende Erfindung betrifft eine spezielle mikrobiozide Zusammensetzung, deren Herstellung und Verwendung zur Beschichtung von u. a. mineralischen Untergründen sowie Holz und Textilien. Die Zusammensetzung enthält mindestens jeweils einen Wirkstoff aus vier Gruppen verschiedener synergistisch wirkender Fungizide und Algizide. Sie eignet sich insbesondere zur langfristigen Vermeidung der Vergrauung und Verfärbung von Beschichtungen, wie z. B.

Fassadenanstrichen.

AuJ3enwand-und Dachbeschichtungen, die der Witterung und dem Licht ausgesetzt sind, verfärben sich schnell durch Anstaubungen und den Bewuchs mit z. B. Schimmelpilzen, Hefen, Algen und Flechten. Der Bewuchs mit Pilzen kann die Beschichtung auch in ihren physikalischen Eigenschaften, wie z. B.

Haftfestigkeit, Elastizität usw. ändern. Die beschriebenen Veränderungen sind das Resultat eines komplexen Oberflächenvorgangs, bei dem physikalische und mikrobiologische Effekte zusammenwirken. So beobachtet man, daß Mikroorganismen, Pilze und Algen bevorzugt auf angeschmutzten Fassadenbeschichtungen siedeln und wachsen, bzw. daß von Algen und Pilzen erstbesiedelte Beschichtungen schnell mechanisch durch Staubanhaftungen vergrauen.

Hierbei sind insbesondere Beschichtungsmaterialien mit organischen Filmbildnern auf mineralischen Untergründen, Textilausrüstungen und Holzanstriche, aber auch Kunststoffmaterialien zu nennen, die relativ rasch durch

Algen und Pilze bewachsen. Dadurch werden diese Flächen teilweise in wenigen Monaten unansehnlich grün bis schwarz verfärbt.

Ferner neigen die zur Energieeinsparung heute an Fassaden angebrachten Vollwärmeschutzsysteme mit Kunstharzputzen aufgrund der physikalischen Eigenschaften sehr stark zum Algen-und Pilzbefall. Bereits nach wenigen Wochen in der Bewitterung hat die Helligkeit abgenommen und die Farbe sich geändert.

Daher hat man durch Modifizierung der Beschichtungsmaterialien die Anschmutzneigung verringert. Zum Beispiel kann man die Bindemittel so wählen, daß die Klebrigkeit nach der Filmbildung sehr niedrig liegt. Auch durch die Wahl der Füllstoffe und Pigmente sowie der rheologischen Additive kann man die Verfärbungsneigung günstig beeinflussen. Ganz besonderes Augenmerk hat man auf die Einstellung des Wasserhaushaltes innerhalb derartiger Beschichtungsmittel gelegt. Ein schnelles Abtrocknen nach Durchfeuchtung verhindert Staubanhaftung sowie Pilz-und Algenwachstum. Ersatz von Bewehrungsfasern aus Cellulose durch solche aus synthetischen Materialien, wie Nylon oder Polyester, kann die Beschichtung ebenfalls stabiler machen.

Man hat ferner erkannt, daß auch der Zusatz von mikrobiozid wirkenden Substanzen zu Beschichtungsmaterialien die Verfärbungen und Vergrauungen verzögern können. Derartige Substanzen sollen in einer Beschichtungsmittel herstellenden Fabrik, typischerweise einer Farbenfabrik, leicht handhabbar sein.

Ferner sollen sie die physikalischen Eigenschaften der Beschichtungsmittel nicht oder nur unwesentlich beeinflussen. Besonders bei den heute üblichen lösemittelarmen Dispersionsbeschichtungen werden daher fungizide und algizide Wirkstoffe in Form von wäßrigen Dispersionen als Additive eingesetzt, um das Einbringen von Lösemitteln zu vermeiden.

Zur Verhinderung der Verfärbungen durch mikrobiellen Einfluß weisen moderne Fassadenbeschichtungsmittel mittlerweile kombinierte Fungizide und Algizide auf, wie z. B. eine Kombination von 2-Methoxycarbonylaminobenzimidazol (BCM), 2-Thiocyanatomethylthiobenzothiazol (TCMTB) und 2-Methylthio-4- cyclopropylamino-6-tertiärbutylamino-1,3,5-triazin, die in DE OS 42 42 389 beschrieben sind. Das Handelsprodukt MERGAL S 90 PASTE der Firma Troy Chemie besteht aus 2-Methoxycarbonylaminobenzimidazol (BCM), 2-n- Octylisothiazolin-3-on (OITZ) und 2-Methylthio-4-cyclopropylamino-6- tertiärbutylamino-1,3,5-triazin (Mctt).

Die JP-A 110 35 409 beschreibt algizide und fungizide Zusammensetzungen, die Triazin-und Benzimidazol-Derivate umfassen. Diese Zusammensetzungen können beispielsweise für zirkulierende Wassersysteme, Emulsionsfarben, Lösungsmittelfarben oder Plastikprodukte aus PVP verwendet werden.

Die DE-A 197 05 085 beschreibt Außenfarben mit einer Mischung bestehend aus einem Pyrithionderivat und einem algizid wirksamen Triazin und gegebenenfalls einem Benzimidazol-oder Thiophenderivat, also eine Kombination aus zwei oder drei mikrobiozid wirkenden Klassen von Verbindungen, zur Verhinderung des Bewuchses besonders durch Pilze der Gattung Alternaria.

Es hat sich in der Praxis aber herausgestellt, daß mit den aus dem Stand der Technik bekannten Additiven versetzte Beschichtungsmaterialien oftmals nicht die erwünschte langandauernde Wirksamkeit bei niedriger Einsatzkonzentration erreichen.

So wurden beispielsweise auf einer mit 0,1% Diuron ausgerüsteten Vollwärmeschutzfassade bereits nach 2 Jahren deutliche Verfärbungen durch massiven Algenbewuchs beobachtet.

Auch der Zusatz von Zinkpyrithion in Kombination mit 2- Methoxycarbonylaminobenzimidazol und einem algizid wirkenden Triazinderivat gemäß der DE-A 197 05 085 kann den Kurzzeitbewuchs durch Alternaria auf exponierten Beschichtungen nicht verhindern. Dieser Effekt kann nicht mit dem als Schnelltest angelegten"Filtertest gemäß VdL-Richtlinie"entdeckt werden, macht sich aber auf dem Bewitterungsstand oder in Feuchtkammertests bemerkbar.

Bislang sind nach dem Stand der Technik keine lösemittelfreien Beschichtungsadditive, die für einen umfassenden Schutz gegen Algen und Pilze geeignet sind, bekannt.

Es besteht ein Bedarf an Beschichtungsstoffen, die eine erweiterte Standzeit der damit hergestellten Beschichtung auf insbesondere mineralischen Untergründen erlauben, gleichzeitig aber wirtschaftlich herstellbar sind und nicht schädlich auf die Umgebung einwirken.

Aufgabe der Erfindung war es demnach, eine mikrobiozide Zusammensetzung, insbesondere für den Einsatz in Beschichtungsmitteln wie Dispersionsfarben, Kunstharzputzen, Silikonharzfarben, Silikonharzputzen, mineralischen Farben und Putzen, pigmentierten Holzanstrichmitteln auf Alkydharzbasis bereitzustellen, die eine verbesserte Resistenz gegen Vergrauung und Verfärbung durch physikalisch-chemische und biologische Prozesse aufweisen und dadurch eine verlängerte Gebrauchsdauer bekommen.

Durch Verlängerung der Gebrauchsdauer werden Renovierungszeitpunkte herausgeschoben und damit ein wesentliche Reduzierung des Aufwandes zur Erhaltung der Gebäude im Sinne des Umweltschutzes erreicht.

Es wurde nun überraschend gefunden, daß erfindungsgemäße Zusammen- setzungen, Formulierungen und Beschichtungen, die neben den üblichen Hilfsstoffen, wie z. B. Füllstoffen, Bindemittel aus der Reihe der Acrylate oder Styrolacrylate oder Silikonharze, Titandioxidpigmente, übliche Additive zur Verbesserung der physikalischen Eigenschaften, eine Kombination von mindestens vier Wirkstoffen aus vier verschiedenen Substanzklassen, die im folgenden beschrieben werden, enthalten, langandauernd gegen Verfärbungen und Vergrauungen schützten bzw. geschützt sind. Darüber hinaus kann die erfindungsgemäße Kombination der mindestens vier Wirkstoffe aus verschiedenen Substanzklassen in einer Formulierung bereitgestellt werden, die als Additiv in Beschichtungsmaterialien eingesetzt werden kann und keine organischen Lösemittel benötigt und selbst Lösemittel-frei ist.

Somit betrifft die vorliegende Erfindung eine mikrobiozide Zusammensetzung umfassend jeweils mindestens einen Wirkstoff, ausgewählt aus den Gruppen a), b), c) und d) : a) 2-Methoxycarbonylaminobenzimidazol oder Thiabendazol, b) Octylisothiazolin-3-on oder 3-Iodpropinoxy-N-butylcarbamat, c) 2-Mercaptopyridin-N-oxid-Zinksalz (ZPT), und d) ein N-Aryl-N', N'-dialkylhamstoffderivat oder ein chlorfreies Triazinderivat aus der Reihe der 2-Methylmercapto-dialkylamino-sym- triazine.

Als chlorfreie Triazin-Derivate sind solche der Formel I

wobei Rl und R2 Alkylgruppen darstellen, und N', N-Dialkylharnstoffderivate der Formel II

wobei Rl, R2 Alkylgruppen, bevorzugt Methyl, R5 H, Chlor, Brom, Fluor oder Alkyl, R3, R4 H, Chlor, Brom, Alkyl, Trifluormethyl oder O-Aryl, wobei Aryl substituiert sein kann, darstellen,

zu nennen.

Unter die oben bezeichneten Wirkstoffe der Gruppe d) fallen insbesonders folgende Triazin-Derivate mit günstigen physikalischen Eigenschaften, d. h. für die Konservierung günstigen Eigenschaften, wie z. B. geringe Wasserlöslichkeit und niedriger Dampfdruck : Ametryn, Desmetryn, Dimethametryn, Dipropetryn, Methoprotryn, Prometryn, Terbutryn und 2-Methylthio-4-cyclopropylamino-6-tertiärbutylamino-1,3,5-t riazin (Mctt), oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, insbesondere Mctt und/oder Terbutryn.

Besonders bevorzugt als N', N'-Dialkylhamstoffderivate der Formel II als Wirkstoffe d) sind die folgenden Verbindungen mit günstigen physikalischen Eigenschaften : Chlorbromuron, Chlortoluron, Diuron, Difenoxuron, Fluometuron, Isoproturon, Neburon, oder ein Gemisch aus zwei oder mehr davon, insbesondere Diuron und/oder Isoproturon.

Insbesondere werden erfindungsgemäß die folgenden Kombinationen der Wirkstoffe a) bis d) eingesetzt : BCM, Octylisothiazolinon, ZPT und Mctt ; BCM, Octylisothiazolinon, ZPT und Terbutryn Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen enthalten die Wirkstoffe a) bis d) vorzugsweise in folgenden Gewichtsanteilen :

a) 1-20 Gew.-%, weiter bevorzugt 3-12 Gew.-%, b) 0,5-5 Gew.-%, weiter bevorzugt 1-3 Gew.-%, c) 1-15 Gew.-%, weiter bevorzugt 3-10 Gew,-%, d) 1-30 Gew.-%, weiter bevorzugt 4-15 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Zusammensetzung.

Femer betrifft die vorliegende Erfindung auch eine mikrobiozide Formulierung, vorzugsweise ein Beschichtungsmittel, mit einem Gehalt an der erfindungs- gemäßen Zusammensetzung von 0,001 bis 2 Gew.-%, vorzugsweise 0,01 bis 1 Gew.-%, jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der mikrobioziden Formulierung.

Die Herstellung der erfindungsgemäßen Formulierung ist mit herkömmlichen, dem Fachmann bekannten Methoden möglich. Sie unterscheidet sich nicht von der Produktion herkömmlicher Formulierungen. Dabei wird die erfindungs- gemäße Zusammensetzung bei der Herstellung als zusätzliches Additiv zugegeben.

Neben der erfindungsgemäßen Zusammensetzung umfaßt die Formulierung Füllstoffe, Inertbestandteile, Lösemittel und Hilfsmittel. Die Fassaden-und Dachbeschichtungsmittel bestehen aus Wasser, einer Kunstharzdispersion und/oder einem Siliconharz als Bindemittel, Titandioxid des Rutiltypes als Pigment, handelsüblichen Füllstoffen, wie z. B. Calciumcarbonat, Kreiden,

Dispergatoren auf Polyacrylatbasis, Verdickern auf Cellulosebasis, Xanthanen, Schichtsilikaten, handelsüblichen Entschäumern, pH-Reglern, wie z. B. Ammoniak, aliphatischen Aminen, Natronlauge, Kalilauge.

Die Beschichtungsmittel können in an sich bekannter Weise formuliert werden.

Dabei werden die Bestandteile vermischt, wobei feste Wirkstoffe in Gegenwart der Formulierungshilfsmittel in Wasser zu einer Vormischung feinstvermahlen werden und anschließend in die flüssigen Wirkstoffe eingerührt werden. Es können neben Wasser weitere Lösemittel enthalten sein.

Die Wahl des Lösemittels ist nicht kritisch. Besonders gut fiir unpolare Systeme eignen sich Aromatenbenzine, Xylol, Trimethylbenzol ; Ketone wie z. B. Aceton, Cyclohexanon, Isophoron, Methylisobutylketon ; Ether und Glykolether, wie z. B.

Diisopropylether, Dimethoxyethan, Diethylenglykoldimethylether, Triethylen- glykoldimethylether, Ester wie Essigsäureethylester, Essigsäurebutylester ; Glykole, deren Mono-und Diether oder deren Mono-oder Diester.

Es können weitere Additive enthalten sein, wie Entschäumer, Dispergatoren, Emulgatoren, Farbstoffe, Pigmente, Filmbildehilfsmittel, Verdicker, Rheologie- modifizierungsmittel, Weichmacher etc.

In den erfindungsgemäßen Formulierungen bzw. Beschichtungsmitteln können auch weitere bekannte antimikrobiell wirkende Substanzen eingesetzt werden.

Beispielsweise seien die folgenden weiteren Fungizide und Bakterizide genannt : quaternäre Ammoniumsalze (Quats), wie z. B. Didecyldimethylammoniumchlorid, Thiocyanatverbindungen wie z. B. 2-Thiocyanatomethylthiobenzothiazol,

Carbamate wie z. B. Iodpropinylbutylcarbamat, Isothiazolinon-Derivate, die verschieden von den Substanzen gemäß b) sind, wie z. B. 5-Chlor-2-methylisothiazolinon/2-Methylisothiazolinon Triazolfungizide, wie z. B. Tebuconazol, Propiconazol Imidazolfungizide, wie z. B. Prochloraz, Imazalil Aldehyde, wie z. B. Formaldehyd oder seine Depotverbindungen Nitrile, wie z. B. Tetrachlorophthalodinitril anorganische Oxide, wie z. B. Zinkoxid.

Ferner betrifft die vorliegende Erfindung auch die Verwendung der erfindungsgemäßen Formulierung zur mikrobioziden Ausrüstung von Beschichtungsmitteln, insbesondere Lacken, Farben oder Putzen, insbesondere von Fassadenbeschichtungsmitteln, Dachsteinbeschichtungsmitteln, Dispersions- farben, Kunstharzputzen, Silikonharzfarben, Silikonharzputzen, mineralischen Farben, mineralischen Putzen und pigmentierten Holzanstrichmitteln auf Alkydharzbasis.

Ferner kann die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw. Formulierung auch in Dichtungsmassen und anderen technischen Beschichtungen vorteilhaft eingesetzt werden.

Wir haben nun überraschend gefunden, daß die so hergestellten Beschichtungsmittel wesentlich stabiler und dauerhafter gegen Verfärbungen und Vergrauungen sind als die bislang bekannten.

Es wurde darüber hinaus gefunden, daß die Beschichtungen auch gegen Mikroorganismen effektiv geschützt sind, die von konventionellen, fungizid und algizid ausgerüsteten Fassadenbeschichtungen isoliert wurden.

Das heißt, Beschichtungen, die die erfindungsgemäße Zusammensetzung haben oder mit angegebenen Wirkstoffmischungen versehen sind, werden auch in Regionen nicht bewachsen und widerstehen der Verfärbung, in denen die Ausrüstung mit den heute üblichen Mikrobioziden unwirksam ist.

Die erfindungsgemäßen Beschichtungen zeichnen sich insbesondere durch hohe Widerstandsfähigkeit gegen den Bewuchs durch ein breites Spektrum von Algen, wie Grünalgen z. B. folgender Arten : Chlamydomonas, Chlorella, Chlorococcum, Microspora, Platymonas, Pleurococcus, Scenedesmus, Stichococcus, Trentepohlia und Ulothrix ; Blaualgen (Cyanophyta), wie z. B. : Anabaena, Anacystis, Chroococcus, Gleocapsa, Mycrocystis, Nostoc, Oscillatoria, Scytonema und Spirulina ; Gelbgrünalgen, wie z. B. Tribonema ; Bakterien, wie z. B. Escherichia coli ; Hefen, wie z. B. Rhodotorula spec. ; und Pilzen, wie z. B. : Alternaria alternata, Aspergillus niger, Aureobasidium pullulans, Penicillium funiculosum, Trichoderma viride aus.

Ganz allgemein betrifft die vorliegende Erfindung die Verwendung der oben beschriebenen Zusammensetzung bzw. Formulierung zur Vermeidung der Vergrauung und Verfärbung von Beschichtungen, insbesondere von Außenanstrichen.

Darüber hinaus stellt die erfindungsgemäße Zusammensetzung bzw.

Formulierung einen wesentlichen Fortschritt zum Stand der Technik dar, weil sie sich leicht in anwenderfreundlichen lösemittelfreien Formulierungen herstellen lassen, in den Beschichtungsmitteln stabil sind, keine Verfärbungen verursachen und damit einfach als Additiv anwendbar sind. Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen bzw. Formulierungen erlauben darüber hinaus eine Verringerung des ökonomischen Aufwandes, insbesondere dahingehend, daß die Konzentrationen der Einzelwirkstoffe niedriger liegen als bei den bislang bekannten"Zweier-oder Dreierkombinationen". Ferner verlängern sich die Renovierungszyklen der mit den erfindungsgemäß verwendeten Beschichtungsmitteln versehenen Fassaden deutlich. Dadurch wird ein wesentlicher Beitrag zum Schutz der Umwelt und der Verringerung des Energieverbrauchs geleistet. Besonders vorteilhaft werden Beschichtungen auf Vollwärmeschutzsystemen (WDVS) erfindungsgemäß ausgeführt.

Die vorliegende Erfindungen soll nunmehr anhand einiger Beispiele erläutert werden.

Beispiel 1 Herstellung einer Dispersionsfarbe (Tabelle 1) Tabelle 1 Fassadenfiillfarbe Herstellungsweise Name/Substanz Gew.-% Funktion Wasser 13,4 vorlegen Calgon N 10% ig 1, 4 Polyphosphat zugeben Tylose MHB6000y 0,2 Verdicker quellen lassen, 15 min am Dissolver Additol* XW 33003PolyacrylatNH4 Konservierungsstoffe 1,0 eindispergieren nach Tabelle 1 Agitan# 218 0,3 Entschäumer eindispergieren Titandioxid 2065 13,0 Pigment eindispergieren Dural* 5 my 28,3 Füllstoff Carbonat eindispergieren Omya Calibrites SL16, 1 Füllstoff eindispergieren China Clay B 2,0 Füllstoff eindispergieren 61120,0BindemitteleindispergierenMOWILTH#DM Dispersion Acrylat Testbenzin 180/210 2,7 Filmbildehilfsmittel eindispergieren Butyldiglykolacetat 0,9 Filmbildehilfsmittel eindispergieren Natronlauge 10% 0,2 pH-Regulator eindispergieren MERGALs K 9 N 0,2 Lagerkonservie-eindispergieren rung Summe : 100 Vergleich mit Produkten aus DE 197 05 085 A1 (Tabelle 2) Tabelle 2 Summe Diuron Mctt BCM ZPT OITZ Wirkstoffe : 572,219,215 2 6 2 8 2, 2 18, 2 3 Gemisch VII aus 4, 38 10 5 19, 38 Vergleich DE-A 197 05 085 4 Gemisch VII aus 4, 38 10 10 24, 38 Vergleich DE-A 08505 5 entsprechend 19, 9 8, 5 31, 4 Vergleich ACTICID EP PASTE

Die Herstellung der Farbe geschah auf eine aus dem Stand der Technik bekannte Weise in einem Netzsch-Dissolver. Dazu wurde zunächst Wasser vorgelegt und anschließend die Verdicker und übrigen Komponenten in der in Tabelle 1 angegebenen Reihenfolge eingebracht und dispergiert.

In den folgenden Beispielen 2 und 3 stellt jeweils die Probe 1 eine Formulierung ohne mikrobiozide Wirkstoffe dar. Die Proben 2 und 3 sind jeweils erfindungs- gemäße Formulierungen, alle weiteren Formulierungen Vergleichsproben.

Beispiel 2 Bewuchsprüfung gegen Pilze, besondere Alternaria alternata im Labortest (VdL- Methode 06).

Herstellung und Vorbehandlung der Proben wie unter Beispiel 3 beschrieben.

Wässerung der Prüflinge über 72 und 144 Stunden zur Simulation der Alterung bei Bewitterung.

Die Ergebnisse der Tests unter Verwendung einer Dispersionsfarbe aus Beispiel 1 sind in Tabelle 3 gezeigt : Tabelle 3

Probe BCM OITZ ZPT Mctt Wässerung An+Pf Aa96820 Ms Nr. [mg/kg][mg/kg][h[mg/kg] 1 Positiv-0 0 0 0 72 4 4 4 vergleich 57,5250125720122125 3 250 115 500 250 72 0 0 2 2500250125720344Vergleich 5 Vergleich 500 0 500 250 72 OH 2 3 2501150125720446Vergleich 5002300250720H347Vergleich 8Vergleich0115 375 125 72 4 3 3 0230750250723239Vergleich 10 Vergleich 125 250 115 0 72 0 3 4 11 Vergleich 250 500 230 0 72 0 1 4 1 Positiv-0 0 0 0 144 4 4 4 vergleich 2 125 57,5 250 125 144 2 3 3 3 250 115 500 250 144 1 1 3 25002501251440344Vergleich 5 Vergleich 500 0 500 250 144 0 3 3 25011501256Vergleich 144 44 7 Ver leich 500 230 0 250 144 1 4 4 01553751251444338Vergleich 9 Vergleich 0 230 750 250 144 4 3 3 125250115014413410Vergleich 25050011Vergleich 230 134144 An+Pf = Aspergillus niger und Penicillium funiculosum Ms = Mucor spec.

Aa96820 = Alternaria alternata (wild site strain-96820)

Beispiel 3 Bewuchsprüfung gegen Algen im Labortest (VdL-Methode 05).

Die so erhaltenen Farbproben wurden jeweils zu 300 g/m2 auf Rundfilterpapiere (Nr. 597 von Schleicher & Schüll, Durchmesser 5,5 cm) gestrichen und anschließend 72 Stunden lang bei einer Temperatur von 30°C getrocknet.

Zur Simulation einer Auslaugung durch Regenwasser wurden die mit Farbe beschichteten Prüfkörper 72 und 144 Stunden mit Leitungswasser gewässert. Das Auslaugwasser wurde jeweils nach 24 Stunden gewechselt.

Die Prüfung der Bewuchsfestigkeit gegen Algen wurde auf festen Bold-Algen- Nährböden durchgeführt. Die trockenen Prüfkörper wurden nach beidseitiger Sterilisierung unter UV-Licht in Petrischalen auf die Nährböden aufgelegt.

Jeweils 5 ml einer gut gewachsenen Algenkultur in Bold-Nährlösung wurde auf die zu prüfende Oberfläche unter Sterilbedingungen aufgeimpft, so daß die Farboberfläche schwach grün gefärbt war.

Nach einer Bebrütungszeit von 14 Tagen bei einer Temperatur von 29°C wurde der Grad des Bewuchses mit Algen auf den Farbanstrichen visuell in einer Skala von 0 bis 4 bewertet : 0 Anstrich nicht bewachsen OH Anstrich nicht bewachsen ; Ausbildung einer Hemmzone 1 Anstrich gering bewachsen, unter 10 % der Oberfläche 2 Anstrich bewachsen, 10 bis 30 % der Oberfläche 3 Anstrich bewachsen, 30 bis 60 % der Oberfläche 4 Anstrich überwachsen, über 60 % der Oberfläche Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 gezeigt : Tabelle 4 Probe BCM OITZ ZPT Aus-Chf+PraxisalgenSumme Nr. lau- 97557 [mg/kg][mg/kg]Wirk-Stb[mg/kg][mg/kg] stoffe 0000-72441Positiv- vergleich 2 125 57,5 250 125 557,5 72 0 0 115500250111572003250 4 Vergleich 250 0 250 125 625 72 0 4 5 Vergleich 500 0 500 250 1250 72 0 3 6 Vergleich 250 115 0 125 490 72 0 4 500230025098072047Vergleich 11537512561572028Vergleich 9 Vergleich 0 230 750 250 1230 72 0 0 10 Vergleich 125 250 115 0 490 72 2 4 11 Vergleich 250 500 230 0 980 72 0 4 1 Positiv-0 0 0 0 144 4 4 vergleich 2 125 57, 5 250 125 557, 5 144 0 1 3 250 115 500 250 1115 144 0 4 Vergleich 250 0 250 125 625 144 O 4 50005002501250144035Vergleich 2501150125490144136Vergleich 5002300250980144037Vergleich 0115375125615144038Vergleich 9 Vergleich 0 230 750 250 1230 144 0 1 1010Vergleich 125 250 115 0490 144 4 3 1111Vergleich 250 500 230 0980 144 3 4 Chf+Stb Chlorella fusca und Stichococcus bacillaris

Beispiel 4 Kunstharzputz : Bewuchsprüfung gegen Algen im Labortest (VdL-Methode 05) Tabelle 5 Dispersinsputz Gew.-% Name/Substanz Funktion Wasser 12, 1 0,1Sapetin#D20 Rhodopol# 50MD 0,1 Verdicker Entschäumer"Entschäumer"0,2 3,0PigmentTiO2Bayertitan#R-KB5 Omvacarb# 5 my 4,0 Füllstoff Carbonat Omyacarb# 7 my 5 Füllstoff Carbonat Omyacarb# 23 my 10 Füllstoff Carbonat 2,5FüllstoffA1-Mg-SilikatPlastorit#000/10my 12,0BindemittelDispersionMOWILITH#SDM765 Testbenzin 180/210 Filmbildehilfsmittel 0,5HydrophobierungTegoPhobe#1040 Arbocelo B400 0,5 Faserfiillstoff Rißüberbr. 0,5AdditivLubranil#A1520 Oberfl.ri#bildung my11,0KörnungCaCO3Omyacarb#160 Austrotec# 10/15 1200 36,5 Körnung my 1 Filmkonservierung 100

Die Herstellung des Dispersionsputzes erfolgte analog der Herstellung gemäß Beispiel 1.

Dabei entsprechen in den Beispielen 4 bis 7 die jeweilige Probe 1 einer Formulierung gemäß der Erfindung und die weiteren Proben Vergleichsproben.

Dabei wurde in der erfindungsgemäßen Probe sowie in den Vergleichsproben 2 und 4 als Triazin stets Mctt verwendet, während Vergleichsproben 3 und 5 Terbutryn als Triazin enthielten.

Die Ergebnisse des Beispiels 4 sind in Tabelle 6 gezeigt : Tabelle 6 Probe Summe Nr. BCM OITZ Triazin ZPT Wirkstoffe Chf+Stb Shf+Stb Praxisalgen: 96820 Praxisalgen: 96820 [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] 72 h gewässert 144 h gewässert 72 h gewässert 144 h gewässert 1 177 246 370 383 1176 0 0 0 0 2 Vergleich 746 719 477 - 1942 0 0 0 1 3 Vergleich 677 361 967 - 2005 0 0 1 1 4 Vergleich 753 - 425 368 1546 0 0 0 0-1 5 Vergleich 742 310 971 - 2023 0 0 1 1

Beispiel 5 Kunstharzputze : Bewuchsprüfung gegen Pilze, insbesondere Alternaria alternat im Labortest (VdL-Methode 06).

Die Ergebnisse der Überprüfung sind in Tabelle 7 gezeigt : Tabelle 7 Nr. Summe Praxispilze Praxispilze BCM OITZ Triazin ZPT Wirkstoffe An+Pf An+Pf Alternaria alternata Alternaria alternata [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] 72 h gewässert 144 h gewässert 72 h gewässert 144 h gewässert 1 177 246 370 383 1176 0H 0H 0H 0H-1 2 Vergleich 746 719 477 - 1942 0H 0H 0H 0H-1 3 Vergleich 677 361 967 - 2005 0H 0 0H-1 3 4 Vergleich 753 - 425 368 1546 0H 0H 2 4 5 Vergleich 742 310 971 - 2023 0H 0 0H 4

Beispiel 6 Bewuchsprüfung gegen Algen im Feuchtkammertest (ITECH-Methode) Nach der von Prof. Boulon beim ITECH, Lyon, entwickelten Testmethode wurden die Prüflinge auf Calciumsilikatträgern in einem feucht-warmen Klima belichtet, beregnet und mit extrem hohen Algenkonzentrationen belastet. In der Kammer bildete sich eine Flora aus Bakterien, Pilzen und Algen aus. Eingeimpft wurden Algenlösungen von Chlorella fusca, Stichococcus bacillaris, Trentepholia odorata.

Die Testdauer betrug 6 Wochen. Die Ergebnisse sind in Tabelle 8 gezeigt : Tabelle 8 Wochen Summe Probe BCM OITZ Triazin ZPT Wirkstoffe 2 3 4 6 [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] 1 177 246 370 383 1176 0 0 1 2 2 Vergleich 746 719 477-1942 0 0 1 2 3 Vergleich 677 361 967-2005 0 1 4 5 4 Vergleich 753-425 368 1546 0 1 3 4 5 Vergleich 742 310 971-2023 0 0 1 3 6 Positiv-3 4 5 5 vergleich

Beispiel 7 Prüfung der verfärbungsstabilisierenden Wirkung in der Außenbewitterung.

Die Kunstharzputze aus Beispiel 6 wurden auf einem Bewitterungsstand in Seelze unter 45° Neigung gegen Norden bewittert. Zur Prüfung der Farbänderungen wurden vor Beginn der Prüfung und während der Bewitterung Lab-Werte gemessen. Die Tabelle 9 zeigt die Ergebnisse : Tabelle 9 Summe Probe BCM OITZ Triazin ZPT Wirkstoffe Bemerkung Lab-Farbmeßwerte Nr. [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] [mg/kg] 1 177 246 370 383 1176 03.07.98 : L : 89.5/a : 0.4/b : 2.5 16.12.98 : L : 81.6/a : 0.1/b : 6.9 4 753 425 368 1546 Vergleich 03.07.98 : L : 88.8/a : 0.3/b : 2.4 16.12.98 : L : 78.7/a : 1.5/b : 7.8 6 - - - - Positive- 16. 12.98 : Vergleich L : 72.8/a : 0.9/b : 14.5