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Title:
MOBILE APPLICATION FOR CONTROLLING A COMPUTER SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/120434
Kind Code:
A2
Abstract:
The invention relates to a computer system comprising a hardware processor and physical system memory, wherein the computer system also comprises at least one physical storage medium with a first software application stored therein in the form of computer-supported instructions, which, when executed, enable the computer system to control an electronically controlled apparatus by carrying out a sequence of steps. This should allow for a reduction in the cost and the complexity of producing systems of this type, as well as a related computer program product with computer-executable instructions stored therein. This should simplify the controlling of an electronic apparatus. According to the invention, this is achieved in that the sequence of steps includes the following: a. reading system setting values of the apparatus, which can be parameterised by a user of the apparatus, and which are designed to influence parameters of at least one optical or acoustic output device of the apparatus; b. determining an assessment factor for each system setting value; c. determining a weighted total value from all the assessment factors; d. comparing the weighted total value with a predefinable threshold value; and e. executing a second software application, that is stored in the storage medium of the computer system and designed for executing a special function, if the threshold value is exceeded.

Inventors:
SÜMNICK MARCUS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/084328
Publication Date:
June 18, 2020
Filing Date:
December 10, 2019
Export Citation:
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Assignee:
DEUTSCHE BAHN AG (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Computersystem mit einem Hardware-Prozessor und physischem System speicher, wobei das Computersystem weiterhin mindestens ein physisches Speichermedium mit einer darauf gespeicherten ersten Softwareapplikation in der Form von computergestützten Anweisungen aufweist, welche, wenn sie ausgeführt werden, das Computersystem dazu veranlassen, ein elekt ronisch gesteuertes Gerät durch Durchführen einer Abfolge von Schritten zu steuern, dadurch gekennzeichnet, dass die Abfolge folgende Schritte umfasst: a. Auslesen von durch einen Nutzer des Geräts parametrierbaren Syste meinstellungswerten des Gerätes, welche zur Beeinflussung von Pa rametern mindestens einer optischen oder akustischen Ausgabevor richtung des Gerätes eingerichtet sind,

b. Ermitteln eines Bewertungsfaktors für jeden Systemeinstellungswert, c. Ermitteln eines gewichteten Gesamtwerts aus der Gesamtheit aller Bewertungsfaktoren,

d. Vergleichen des gewichteten Gesamtwerts mit einem vorgebbaren Schwellwert,

e. Ausführen einer zweiten auf dem Speichermedium des Computersys tems gespeicherten und zur Ausführung einer Sonder-Funktionalität eingerichteten Software-Applikation bei Überschreiten des Schwell werts.

2. Computersystem nach Patentanspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die parametrierbaren Systemeinstellungswerte die Skalierung von Schrift größen oder Kontrastwerten der optischen Ausgabevorrichtung des Geräts umfassen. 3. Computersystem nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die parametrierbaren Systemeinstellungswerte die Aktivierung von Audiodeskriptoren zur Beschreibung optischer Bildinhalte über die akusti sche Ausgabevorrichtung des Geräts umfassen.

4. Computersystem nach einem der Patentansprüche 1 bis 3, dadurch ge kennzeichnet, dass die Sonder-Funktionalität dazu eingerichtet ist, eine zur Mustererkennung mittels einer dem Computersystem zugeordneten Kame ra eingerichtete zweite Software-Applikation auszuführen.

5. Computerprogrammprodukt mit darauf gespeicherten computerausführba ren Anweisungen, welche, wenn sie ausgeführt werden, ein Computersys tem dazu veranlassen, ein Verfahren zum Steuern eines elektronisch ge steuerten Geräts durch Durchführen einer Abfolge von Schritten mittels ei ner Softwareapplikation umzusetzen, wobei die Abfolge folgende Schritte umfasst:

a. Auslesen von durch einen Nutzer des Geräts parametrierbaren Syste meinstellungswerten des Gerätes, welche zur Beeinflussung von Pa rametern mindestens einer optischen oder akustischen Ausgabevor richtung des Gerätes eingerichtet sind,

b. Ermitteln eines Bewertungsfaktors für jeden Systemeinstellungswert, c. Ermitteln eines gewichteten Gesamtwerts aus der Gesamtheit aller Bewertungsfaktoren,

d. Vergleichen des gewichteten Gesamtwerts mit einem vorgebbaren Schwellwert,

e. Ausführen einer zweiten auf dem Speichermedium des Computersys tems gespeicherten und zur Ausführung einer Sonder-Funktionalität eingerichteten Software-Applikation bei Überschreiten des Schwell werts.

Description:
Mobil-Applikation zum Steuern eines Computersvstems

Die Erfindung betrifft ein Computersystem mit einem Hardware-Prozessor und physischem Systemspeicher, wobei das Computersystem weiterhin mindestens ein physisches Speichermedium mit einer darauf gespeicherten ersten Software applikation in der Form von computergestützten Anweisungen aufweist, welche, wenn sie ausgeführt werden, das Computersystem dazu veranlassen, ein elektro nisch gesteuertes Gerät durch Durchführen einer Abfolge von Schritten zu steu ern, sowie ein diesbezügliches Computerprogrammprodukt mit darauf gespeicher ten computerausführbaren Anweisungen.

Computersysteme werden durch in Software-Applikationen eingebettete Funktio nalitäten gesteuert. Unter einem Computersystem ist im Sinne dieser Erfindung insbesondere ein mobiles Computersystem in der Art eines Smartphones oder Tablet-Computers zu verstehen, bei dem innerhalb des Endgeräts nicht nur die für die Konnektivität erforderlichen physischen Komponenten sondern auch die zur Realisierung der wesentlichen Computer-Funktionen erforderlichen Komponenten (wie z.B. Speicher, Prozessor etc.) integriert sind. Unter einer Funktionalität ist im Sinne dieser Erfindung eine definierte, durch das Computersystem ausgeführte Aktion zu verstehen, welche durch einen Nutzer des Computersystems unter Ver wendung eines dem Computersystem zugehörigen Eingabegerätes aktivierbar ist. So ist es beispielsweise bekannt, das Computersystem durch Drücken einer defi nierten Taste eines Eingabegerätes des Computersystems aus einem ersten Ru hezustand (sogenannter ,,stand-by“-Zustand) in einen zweiten Aktivitätszustand zu überführen. Hierbei erfolgt eine aktive Überwachung von Tasten des Eingabege räts sowie das Initiieren einer Zustandsänderung des Computersystems vom Ru hezustand in den Aktivitätszustand, sobald eine Zustandsänderung an einer sol chen Taste erkannt wird. Ebenso ist das Aktivieren von Funktionalitäten des Com putersystems mittels eines schnellen Schütteins des Eingabegeräts durch dessen Nutzer während einer definierten Zeitspanne bekannt.

Dabei ist es für den Betrieb des Computersystems unabdingbar, dass eine eindeu tige Zuordnung zwischen einer sensorisch durch das Computersystem erfassba- ren Nutzerhandlung und der vom Computersystem auszuführenden Funktionalität besteht. Allerdings steht der großen Vielzahl möglicher Funktionalitäten nur eine vergleichsweise eng begrenzte Anzahl von einfachen, durch den Nutzer intuitiv ausführbaren Aktionen bzw. Handlungen gegenüber. In Folge dessen können ins besondere spezielle Funktionalitäten, die nicht für einen begrenzten Kreis von Nutzern eines Computersystems von Relevanz sind, nur durch Vornahme speziel ler Einstellungen am Eingabegerät gestartet werden. So existieren beispielsweise zahlreiche Software-Applikationen, welche für die Nutzung von sehbehinderten oder blinden Nutzern vorgesehen sind, die jedoch nur durch Antippen eines auf den grafisch orientierten Bedienoberflächen von Smartphones angezeigten Sym bolbildes aktivierbar sind. Dies ist für Menschen mit Sehbehinderung äußerst mühsam. Auch das Aktivieren der Applikation mittels Spracherkennung ist um ständlich, da es hierfür beim Nutzer bzw. Bediener einer aktiven Kenntnis eines speziellen, die Applikation eindeutig bezeichnenden Schlüsselbegriffes bedarf. Zudem ist eine Spracherkennung gerade in räumlichen Bereichen mit lauten Um gebungsgeräuschen sehr oft fehlerbehaftet und unzuverlässig.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Computer system mit einem Hardware-Prozessor und physischem Systemspeicher bereitzu stellen, welches die Steuerung eines elektronischen Gerätes vereinfacht.

Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, dass die zur Steuerung des elektro nischen Geräts vorgesehene Abfolge folgende Schritte umfasst:

a. Auslesen von durch einen Nutzer des Geräts parametrierbaren Systemeinstel lungswerten des Gerätes, welche zur Beeinflussung von Parametern mindes tens einer optischen oder akustischen Ausgabevorrichtung des Gerätes einge richtet sind,

b. Ermitteln eines Bewertungsfaktors für jeden Systemeinstellungswert, c. Ermitteln eines gewichteten Gesamtwerts aus der Gesamtheit aller Bewer tungsfaktoren,

d. Vergleichen des gewichteten Gesamtwerts mit einem vorgebbaren Schwell wert, e. Ausführen einer zweiten auf dem Speichermedium des Computersystems ge speicherten und zur Ausführung einer Sonder-Funktionalität eingerichteten Software-Applikation bei Überschreiten des Schwellwerts.

Unter einer Sonder-Funktionalität ist im Zusammenhang mit dieser Erfindung eine solche Funktionalität zu verstehen, welche im Gegensatz zu einer Standard- Funktionalität eine lediglich für einen eingeschränkten Kreis von Nutzern des Computersystems praktische Relevanz aufweist. Solche Sonder-Funktionalitäten im Sinne der Erfindung sind beispielsweise Funktionen, die für körperbehinderte Nutzer von großer Relevanz sind, aber nicht für solche Nutzer ohne Körperbehin derung. Dies kann zum Beispiel ein Programm zur visuellen Mustererkennung mittels einer dem Computersystem bzw. Gerät zugehörigen Kamera sein.

Die Erfindung ermöglicht es, für eine solche definierte Nutzergruppe einen schnel len und unkomplizierten Zugriff auf eine solche Sonder-Funktionalität zu ermögli chen, während für sonstige Nutzer, die nicht dieser definierten Nutzergruppe an gehören, ein weiterhin ungestörter Zugang zu einer Standard-Funktionalität ge währleistet ist. Hierzu sieht die Erfindung das Auslesen von Nutzer-seitig paramet- rierbaren Systemeinstellungswerten des Gerätes vor, deren gewichtetes Ergebnis als Schwellwert für das Aktivieren einer zur Ausführung der Sonder-Funktionalität eingerichteten zweiten Software-Applikation vorgesehen ist. Bleibt das gewichtete Ergebnis der ausgelesenen Systemeinstellungswerte unterhalb des Schwellwer tes, so erfolgt keine Aktivierung dieser zweiten Software-Applikation und es ver bleibt bei der Ausführung einer - quasi standardmäßig vorgesehenen - Standard- Funktionalität. Der Begriff des„Schwellwerts“ ist also im Kontext dieser Erfindung gleichbedeutend mit„Grenzwert“.

Die Aktivierung der zweiten Sonder-Funktionalität kann dabei zusätzlich mit einer weiteren Voraussetzung in Form eines definierten, vom Nutzer mit dem Gerät voll zogenen Bewegungsmusters oder einer definierten, vom Gerät nach einer solchen Bewegung eingenommenen Lage verknüpft sein. So können in einfacher Weise in Abhängigkeit von der Parametrierung der optischen oder akustischen Ausgabe vorrichtung des Gerätes Sonder-Funktionalitäten gestartet werden, die auf die speziellen Bedürfnisse von hör- oder sehbehinderten Nutzern ausgerichtet sind, sobald der Nutzer mit dem Gerät ein definiertes Bewegungsmuster ausführt oder das Gerät in eine definierte räumliche Lage bringt. Es ist dabei in Bezug auf die erfinderische Grundidee ohne Relevanz, ob (in zeitlicher Reihenfolge) zuerst auf das Vorliegen der definierten räumlichen Lage bzw. des definierten Bewegungs musters und erst danach auf eine Schwellwert-Überschreitung des Bewertungs- faktoren-Gesamtwertes abgeprüft wird (oder ob dies in umgekehrter zeitlicher Reihenfolge erfolgt). Die Erfindung umfasst beide Ausführungsarten.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsvariante des erfinderischen Grundkonzepts ist vorgesehen, dass die parametrierbaren Systemeinstellungs werte die Skalierung von Schriftgrößen oder Kontrastwerten der optischen Ausga bevorrichtung des Geräts umfassen. Dies stellt eine für die Nutzung durch sehbe hinderte Menschen typische Parametrierung dar und ist deshalb besonders gut als Auswahlkriterium für das erfindungsgemäße Verfahren des Aktivierens einer zwei ten, an die Bedürfnisse von sehbehinderten Menschen angepassten Sonder- Funktionalität an Stelle einer ersten, nicht an diese Bedürfnisse angepassten Standard-Funktionalität geeignet.

Hierzu alternativ oder ergänzend kann ferner vorgesehen sein, dass die paramet rierbaren Systemeinstellungswerte die Aktivierung von Audiodeskriptoren zur Be schreibung optischer Bildinhalte über die akustische Ausgabevorrichtung des Ge räts umfassen. Dies stellt eine für die Nutzung durch stark sehbehinderte oder blinde Menschen typische Parametrierung dar und ist deshalb besonders gut als Auswahlkriterium für das erfindungsgemäße Verfahren des Aktivierens einer zwei ten, an die Bedürfnisse von sehbehinderten Menschen angepassten Sonder- Funktionalität an Stelle einer ersten, nicht an diese Bedürfnisse angepassten Standard-Funktionalität geeignet.

In besonders vorteilhafter Weise ist die Sonder-Funktionalität dazu eingerichtet, eine zur Mustererkennung mittels einer dem Computersystem zugeordneten Ka mera eingerichtete zweite Software-Applikation auszuführen. Ein solches kamera basiertes Programm zur Mustererkennung dient Nutzern mit Sehbehinderung zum Erkennen von Gegenständen, welche sich in der räumlichen Umgebung des Nut zers befinden, aber von diesem auf Grund der Sehbehinderung nicht mit eigenen Sinnesorganen wahrnehmbar sind.

So kann beispielsweise ein in Form eines Smartphones ausgeführtes Computer system dazu eingerichtet sein, mittels eines charakteristischen, von einem blinden Nutzer manuell in einfacher Weise durchführbaren Bewegungsmusters eine sol che speziell auf die Bedürfnisse blinder Nutzer angepasste Mustererkennung mit tels der im Smartphone integrierten Kamera zu starten, ohne dass es hierzu weite rer Bedienhandlungen oder Einstellungen durch den Nutzer am Smartphone be darf. Ein typisches Bewegungsmuster könnte beispielsweise durch ein schnelles Schütteln des Smartphones während einer definierten Zeitspanne um eine defi nierte Achse charakterisiert sein oder aber auch durch ein langsames Bewegen des Smartphones in eine definierte räumliche Lage. Für Nutzer ohne Sehbehinde rung ist eine solche Mustererkennung in aller Regel ohne praktischen Nutzen. Deshalb wird bei solchen Nutzergruppen in erfindungsgemäßer Weise die Aktivie rung der Sonder-Funktionalität trotz Ausführung des spezifischen Bewegungsmus ters oder Bewegen des Smartphones in die definierte räumliche Lage unterdrückt, sofern die Parametrierung von Systemeinstellungswerten in einer für diese Nut zergruppe typischen Weise einen definierten Schwellwert nicht überschreitet.

Die Erfindung umfasst in vorrichtungsorientierter Hinsicht auch ein Computerpro grammprodukt mit darauf gespeicherten computerausführbaren Anweisungen, welche, wenn sie ausgeführt werden, ein Computersystem dazu veranlassen, ein Verfahren zum Steuern eines elektronisch gesteuertes Gerät durch Durchführen einer Abfolge von Schritten mittels einer Softwareapplikation umzusetzen, wobei die Abfolge folgende Schritte umfasst:

a. Auslesen von durch einen Nutzer des Geräts parametrierbaren Systemeinstel lungswerten des Gerätes, welche zur Beeinflussung von Parametern mindes tens einer optischen oder akustischen Ausgabevorrichtung des Gerätes einge richtet sind,

b. Ermitteln eines Bewertungsfaktors für jeden Systemeinstellungswert, c. Ermitteln eines gewichteten Gesamtwerts aus der Gesamtheit aller Bewer tungsfaktoren,

d. Vergleichen des gewichteten Gesamtwerts mit einem vorgebbaren Schwell wert,

e. Ausführen einer zweiten auf dem Speichermedium des Computersystems ge speicherten und zur Ausführung einer Sonder-Funktionalität eingerichteten Software-Applikation bei Überschreiten des Schwellwerts. Die vorliegende Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels und dazugehöriger Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:

Figur 1 schematisches Ablaufdiagramm des erfindungsgemäßen Verfah rens

Unter Nutzung des erfindungsgemäßen Computersystems, welches gemäß des hier beschriebenen Ausführungsbeispiels als Smartphone realisiert ist, kann ein blinder Nutzer eine auf dem Computersystem bzw. Smartphone lauffähige Appli kation, welche in an sich bekannter Weise eine maschinelle Bilderkennung durch Auswertung der von einer Smartphone-Kamera erfassten Videobilder sowie eine Sprachausgabe der maschinell erkannten Bildinhalte ausführt, in besonders einfa cher Weise starten bzw. aktivieren. Das Smartphone ist zum Erkennen eines von einem Nutzer mit dem Smartphone ausgeführten Bewegungsmusters eingerichtet (Schritt 1). Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Nutzer das Smartphone in eingeschaltetem Zustand um eine definierte Längsachse des Gerä tes während einen definierten Zeitraums schüttelt oder aber - hierzu alternativ - das Smartphone in eine definierte räumliche Lage führt. Mittels der im Smartphone integrierten Sensorik, insbesondere Näherungs-, Lage- und Beschleunigungs sensoren, wird diese Lageveränderung bzw. räumliche Lage registriert und auf Übereinstimmung mit einem vordefinierten Bewegungsmuster oder vordefinierten Position und Ausrichtung überprüft. In diesem Kontext sind viele typische Bewe- gungs- oder Lageveränderungsmuster denkbar, welche mittels der in einem Smartphone eingebauten Sensoren eindeutig erkennbar sind. So könnte bei spielsweise im Rahmen dieses erfindungsgemäßen Schritts 1 durch eine erste Auswertung des Näherungssignals die Lage des Smartphones nahe am Körper des Benutzers erkannt werden (d.h. das Ausgangssignal des Näherungssensors bzw. der sensorisch ermittelte Annäherungswert unterschreitet einen vordefinier baren Schwellwert) und diese Lage durch nachgelagerte Auswertung der Lage sensoren verifiziert bzw. plausibilisiert werden.

Bei positivem Erkennen auf Übereinstimmung des Bewegungsmusters ist das Smartphone zum Auslesen von durch den Nutzer parametrierbaren und in einem internen Gerätespeicher abspeicherbaren Systemeinstellungswerten eingerichtet (Schritt 2), welche die Aktivierung von Audiodeskriptoren zur Beschreibung opti- scher Bildinhalte von Kamerabildern des Smartphones über dessen akustische Ausgabevorrichtung (d.h. Lautsprecher) kennzeichnen. Ferner ist das Smartphone zur Ermittlung eines positiven Bewertungsfaktores und dessen Abspeicherung in einem Zwischenspeicher eingerichtet, sofern diese Systemeinstellungswerte eine solche Aktivierung kennzeichnen. Ebenso ist das Smartphone zum Auslesen wei terer Systemeinstellungswerte eingerichtet, welche die Skalierung von Schriftgrö ßen oder Kontrastwerten des Monitors des Smartphones betreffen und ebenfalls mit Bewertungsfaktoren bewertet werden. Je größer die Skalierung bzw. die Kon trastwerte eingestellt sind, desto höher ist der ermittelte Bewertungsfaktor. Ferner ist das erfindungsgemäße Smartphone zur Ermittlung eines gewichteten Gesamt wertes aus den einzelnen Bewertungsfaktoren im Zuge eines dritten Schrittes (3) sowie zu dessen Abgleich mit einem definierten Schwellwert (4) im Zuge eines vierten Schrittes (4) eingerichtet. Es erfolgt also eine Prüfung, ob der in Schritt (3) ermittelte gewichtete Gesamtwert der Bewertungsfaktoren den Schwellwert über schreitet. Das erfindungsgemäße Smartphone ist zum Starten einer zweiten Soft ware-Applikation bei Überschreiten des Schwellwerts eingerichtet, welche zur Ausführung einer zweiten, auf die Bedürfnisse eines blinden Nutzers ausgerichte ten Sonder-Funktionalität eingerichtet ist. Auf diese Weise wird die in der ersten Software-Applikation zur Ausführung vorgesehene Standard-Funktionalität, welche für nicht-blinde Nutzer vorgesehen ist, durch die Ausführung der Sonder- Funktionalität ersetzt. In einem abschließenden Schritt (6) wird die zweite Soft ware-Applikation nach Ausführung der Sonder-Funktionalität wieder verlassen. Im Falle eines Unterschreitens des Schwellwerts entfällt der Start der zweiten Soft ware-Applikation; das Smartphone ist zur Ausführung eines alternativen Schritts (7) eingerichtet, gemäß dem die in der ersten Software-Applikation vorgesehene Funktionalität für nicht-blinde Nutzer zur Ausführung kommt. Somit wird der Zugriff auf die spezielle, auf die Bedürfnisse blinder Menschen zugeschnittene Sonder- Funktionalität durch eine einfache manuell durchführbare Bewegung des Smart phones ausgelöst. Ein erfindungsgemäßes Smartphone ist dazu eingerichtet, durch Auslesen von Systemeinstellungswerten sowie deren Gewichten ein Unter scheidungskriterium zu schaffen, auf dessen Basis entweder eine erste, für nicht blinde Nutzer vorgesehene Standard-Funktionalität oder eine zweite, für blinde Nutzer vorgesehene Sonder-Funktionalität aktiviert wird, ohne dass es hierzu ei ner speziellen Einstellung oder Mitwirkung des Nutzers bedarf. Alternativ zu der in diesem Ausführungsbeispiel dargestellten Reihenfolge könnte ein erfindungsgemäßes Smartphone auch zum Abprüfen der Lagesensoren ge mäß Schritt (1) erst nach Auslesen der Parametrierungs- bzw. Systemeinstel lungswerte gemäß der Schritte (2) bis (4) eingerichtet sein. Dies würde bedeuten, dass ein erfindungsgemäßes Smartphone dazu eingerichtet ist, zunächst den Ge samtwert der Bewertungsfaktoren der einzelnen Systemeinstellungswerte zu er mitteln und gegen einen Schwellwert abzuprüfen und danach den Näherungs sensor sowie die Lagesensoren auf Vorliegen einer definierten räumlichen Lage abzuprüfen. Entscheidend für die Erfindung ist, dass das Smartphone zur Ausfüh- rung einer Software-Applikation mit einer Nutzer-spezifischen Sonder- Funktionalität erst nach Abprüfen und Bewerten von Lagesensoren sowie Para- metrierungs- bzw. Systemeinstellungswerten eingerichtet ist.

Bezugszeichenliste

1 sensorisches Erfassung der räumlichen Lage des Smartphones

2 Auslesen von Systemparametern

3 Ermittlung gewichteter Gesamtwert

4 Abgleich Gesamtwert gegen Schwellwert

5 Start der zweiten Software-Applikation

6 Ausführung der zweiten Sonder-Funktionalität

7 Ausführung der ersten Standard-Funktionalität