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Title:
MOTOR VEHICLE SEAT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2005/042299
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a motor vehicle seat (1) comprising a cushion core (4), ventilation ducts (3) that extend along the interior face of a seat surface (2) and/or backrest surface and have a constant cross section, and ventilation shafts (5) which are disposed substantially perpendicular to the ventilation ducts (3), have a constant cross section, penetrate the entire thickness of the cushion core (4), and extend from the ventilation ducts (3) to a rear wall facing away from the seat surface (2) and/or the backrest surface (3). The invention is characterized in that a predefined arrangement of the ventilation ducts (3) and/or ventilation shafts (5) defines differently ventilated zones (6) in the cushion core (4), which are adapted to a ventilation requirement of a standard passenger of the vehicle.

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Inventors:
MINUTH KARL-HEINZ (DE)
PFAHLER KARL (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/012003
Publication Date:
May 12, 2005
Filing Date:
October 23, 2004
Export Citation:
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Assignee:
DAIMLER CHRYSLER AG (DE)
MINUTH KARL-HEINZ (DE)
PFAHLER KARL (DE)
International Classes:
A47C7/74; B60N2/56; B60N2/90; (IPC1-7): B60N2/44; A47C7/74; B60N2/56
Foreign References:
US5626386A1997-05-06
US6003950A1999-12-21
FR2686299A11993-07-23
FR2829728A12003-03-21
DE7507389U1976-09-23
Attorney, Agent or Firm:
Brückner, Ingo (Intellectual Property Management IPM-C106, Stuttgart, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Fahrzeugsitz (1) für ein Kraftfahrzeug, mit einem Polsterkern (4), mit entlang und innenseitig einer Sitz (2)und/oder Lehnenfläche verlaufenden, jeweils querschnittskonstan ten LüftungskanäLen (3) und mit im wesentlichen quer zu den Lüftungskanälen (3) an geordneten, jeweils querschnittskonstanten Lüftung schächten (5), die den Polsterkern (4) in dessen gesam ter Dicke durchdringen und sich von den Lüftungskanälen (3) bis an eine der Sitz (2) und/oder Lehnenfläche ab gekehrte Rückwand erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass eine vorbestimmte Anordnung der Lüftungskanäle (3) und/oderschächte (5) im Polsterkern (2) unterschiedlich stark belüftete Bereiche (6) definiert, die an einen Lüf tungsbedarf eines Standardfahrzeuginsassen angepasst sind.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftungsbedarf an eine Körperdruckverteilung (7) angepasst ist.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lüftungsbedarf an Körperkontaktstellen angepasst ist.
4. Baureihe nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungskanäle (3) als Kanalgitter (8) ausgebil det sind und sich strömungsverbunden kreuzen.
5. Baureihe nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungskanäle (3) und/oderschächte (5) im we sentlichen regelmäßig angeordnet sind.
6. Baureihe nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungskanäle (3) und/oderschächte (5) nur in Bereichen (6) mit vorgesehener Belüftung angeordnet sind.
7. Baureihe nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lüftungskanäle (3) und/oderschächte (5) in Be reichen (6''), in denen keine Belüftung vorgesehen ist, verschlossen sind.
8. Baureihe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1) als passiv belüfteter Fahrzeug sitz (1) ausgebildet ist.
9. Baureihe nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Fahrzeugsitz (1) als aktiv belüfteter Fahr zeugsitz (1) ausgebildet ist und dass zumindest ein Gebläse oder ein Miniaturlüfter vor gesehen ist.
Description:
Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz für ein Kraftfahr- zeug gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der zum Anmeldetag vorliegender Patentanmeldung noch nicht veröffentlichten Deutschen Patentanmeldung mit dem amt- lichen Aktenzeichen 102 43 315.16 und dem Anmeldetag vom 18.09. 2002 ist ein Polster mit einem Polsterkern bekannt. Zur Verbesserung des Klimakomforts sind in einer Oberfläche des Polsterkerns voneinander beabstandete, jeweils querschnitts- konstante Längs-und Quernuten eingeformt, die zu einer Deck- schicht hin offen sind und sich gegenseitig kreuzen. Die be- schriebenen Längs-und Quernuten sind dabei als Belüftungska- näle ausgebildet. Zusätzlich sind in dem Polsterkern dessen volle Kerndicke durchdringende Lüftungsschächte vorgesehen, die einerseits in den Kreuzungspunkten von Längs-und Quernu- ten und andererseits frei an der Außenseite des Polsterkerns münden. Des weiteren kann ein Gebläse zur Beaufschlagung ei- nes zentralen Polsterbereiches mit Luft entweder auf der von der Deckschicht abgekehrten Seite des Polsterkerns und mit Abstand von diesem oder in einem den Polsterkern vollständig durchdringenden Schacht angeordnet sein.

Aus der DE 200 02 447 U1 ist ein Sitzpolster für Fahrzeugsit- ze, insbesondere für Fahrzeugsitze mit einem Kernteil aus ei- nem Kunststoffschaum bekannt. Das Kernteil weist auf seiner oberen, einer Sitzfläche zugekehrten Seite kanalartige Ver- tiefungen auf, welche zonale Schwächungen bewirken und da- durch die Sitzfläche entsprechend der erforderlichen Druck- verhältnisse gestalten. Grundgedanke ist hierbei eine körper- gerechte Unterstützung zu schaffen, welche gleichzeitig ein weiches und angenehmes Sitzempfinden bewirkt. Dabei sind die kanalartigen Vertiefungen und die dadurch gebildeten, ver- bleibenden Teilflächen des Kernteils in Anpassung an die menschliche Anatomie derart ausgelegt, dass eine optimale Sitzdruckverteilung erreicht wird. Des Weiteren ist vorgese- hen, in den kanalartigen Vertiefungen zumindest teilweise ei- ne Luftzirkulation zu ermöglichen. Dabei kann entweder eine passive oder eine aktive Belüftung mit einem zusätzlichen Lüfter vorgesehen sein.

Aus der DE 33 06 871 AI ist ein Polster mit einer luftdurch- lässigen Deckschicht bekannt. Bei dem Polster wird durch Lüf- tungskanäle beziehungsweise flexible auf dem oder im Kern verlaufende Rohre mit luftdurchlässigen Wänden ein verstärk- ter Luftaustausch in den Bereichen auf denen man sitzt, lehnt oder liegt erreicht, was einen zu großen Temperaturanstieg der Polsteroberfläche verhindert. Des weiteren ist vorgese- hen, die Kanaldichte und einen Kanalquerschnitt so auf eine Polstergröße bzw.-form abzustimmen, dass eine als bequem empfundene Sitzdruckverteilung erhalten bleibt.

Aus der DE 40 01 207 AI ist ein Fahrzeugsitz mit einem mit einem Polsterüberzug versehenen Polsterkörper bekannt. An der Innenseite des Sitzes ist zwischen Polsterkörper und einem Polsterüberzug ein feuchtigkeitsabsorbiererides Material vor- gesehen, das die Feuchtigkeit an den Anlageflächen des Sit- zes, an denen die Körperpartien des Fahrzeuginsassen anlie- gen, absorbiert und zur Außenseite des Sitzes transportiert.

Desweiteren sind im Polsterkörper Ausnehmungen in Form von sackporenartigen Quernuten vorgesehen, durch die sich das feutigkeitsabsorbierende Material zur Außenseite des Polster- körpers erstreckt. Die genannten Ausnehmungen transportieren die anfallende Feuchtigkeit ab und gewährleisten damit ein angenehmes Sitzklima. Die genannten Ausnehmungen sind dabei im wesentlichen regel-und gleichmäßig über Sitz-bzw. Leh- nenfläche des Fahrzeugsitzes verteilt.

Die vorliegende Erfindung beschäftigt sich mit dem Problem, für einen Fahrzeugsitz eingangs erwähnter Art eine verbesser- te Ausführungsform anzugeben, bei welcher insbesondere ein besonders hoher Sitzkomfort erreicht wird.

Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand des unabhängigen An- spruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.

Die Erfindung beruht auf dem allgemeinen Gedanken, bei einem Fahrzeugsitz für ein Kraftfahrzeug, welches einen Polsterkern mit im wesentlichen oberflächenparallelen Lüftungskanälen und quer dazu angeordneten Lüftungsschächten aufweist, eine vor- bestimmte Anordnung der Lüftungskanäle und/oder-schächte vorzusehen, welche unterschiedlich stark belüftete Bereiche im Polsterkern definiert und wobei diese Bereiche an einen Lüftungsbedarf eines Standardfahrzeuginsassen angepasst sind.

Die Lüftungskanäle laufen im wesentlichen entlang und innen- seitig einer Sitz-und/oder Lehnenfläche und weisen einen im wesentlichen konstanten Querschnitt auf. Die Lüftungsschäch- te, welche ebenfalls jeweils einen konstanten Querschnitt aufweisen, durchdringen den Polsterkern in dessen gesamter Dicke und erstrecken sich von den Lüftungskanälen bis an eine der Sitz-und/oder Lehnenfläche abgekehrte Rückwand. Die Lüf- tungsschächte münden dabei vorzugsweise in einem Kreuzungs- punkt zweier sich kreuzender Lüftungskanäle.

Die erfindungsgemäße Lösung bietet den großen Vorteil, dass die Lüftungskanäle innerhalb des Polsterkerns nur dort ange- ordnet sind, wo eine Belüftung auch tatsächlich erforderlich ist. Beispielsweise besteht im unteren Rückenbereich bzw. im Bereich eines menschlichen Sitzbeinhöckers ein erhöhter Lüf- tungsbedarf, wogegen im Schulterbereich, d. h. im oberen Rü- ckenbereich, ein eher geringer Lüftungsbedarf besteht. Durch die Anpassung des Lüftungssystems aus Lüftungskanälen und Lüftungsschächten an den Lüftungsbedarf eines standardisier- ten Fahrzeuginsassen wird eine deutliche Komfortsteigerung erreicht, welche sich insbesondere dadurch bemerkbar macht, dass die vom Fahrzeuginsassen abgegebene Schwitzfeuchte, wel- che an unterschiedlichen Stellen des Fahrzeugsitzes unter- schiedlich stark abgegeben wird, bedarfsgerecht abgeführt werden kann. Dem Fahrzeuginsassen wird dadurch ein angenehmes und frisches Sitzgefühl vermittelt, was sich positiv auf das Wohlbehagen des Fahrzeuginsassen und in der Folge auch auf die Fahrsicherheit auswirkt.

In Bereichen mit größerem Lüftungsbedarf können dabei die Lüftungskanäle und/oder die Lüftungsschächte dichter angeord- net sein und/oder einen größeren Querschnitt aufweisen und dadurch eine erhöhte Entfeuchtungsleistung bewirken. In Be- reichen, in denen nur mit einem mäßigen oder geringen Schwitzfeuchteaufkommen zu rechnen ist, können die Lüftungs- kanäle und/oder-schächte einen größeren Abstand voneinander aufweisen und/oder mit einem kleineren Querschnitt ausgebil- det werden. Insgesamt bietet die erfindungsgemäße Lösung also den großen Vorteil, dass die Lüftungsleistung des Fahrzeug- sitzes an den tatsächlichen Lüftungsbedarf unterschiedlicher Sitzstellen angepasst ist.

Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Lüftungsbedarf an eine Körperdruckverteilung angepasst. An Stellen mit erhöhtem Körperdruck, beispielsweise im Bereich des menschlichen Sitzbeinhöckers, ist mit einem erhöhten Schwitzfeuchteaufkommen zu rechnen, wogegen in Bereichen mit einem geringen Körperanpreßdruck naturgemäß deutlich weniger Schwitzfeuchte entsteht. Dadurch ist es sinnvoll, den Lüf- tungsbedarf an eine Körperdruckverteilung anzupassen, in dem beispielsweise die Anordnung der Lüftungskanäle und/oder der Lüftungsschächte hinsichtlich ihrer Form und Anordnungsdichte auf die Körperdruckverteilung abgestimmt wird. Die Belüftung bzw. die Abführung von Feuchte ist dadurch bedarfsgerecht auf den tatsächlichen Bedarf, ausgelöst durch die menschliche A- natomie abgestimmt.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist der Lüftungsbedarf an Körperkontaktstellen angepasst. Auch bei dieser Ausführungsform ist eine bedarfsgerechte und vor allem an die menschliche Anatomie angepasste Entfeuchtung einzelner Sitzbereiche gewährleistet. An Stellen, an denen der Körper des Standardfahrzeuginsassen mit der Sitz-oder Lehnenfläche Kontakt hat, ist normalerweise mit einem deutlich höheren Schwitzfeuchteaufkommen zu rechnen, als an Stellen, an denen kein oder lediglich sporadischer Kontakt zwischen dem Fahr- zeuginsassen und der Sitz-oder Lehnenfläche auftritt. An Be- reichen, an denen der Fahrzeuginsasse keine Berührung mit der Sitz-oder Lehnenfläche hat, ist zwischen dieser und dem Fahrzeuginsassen eine isolierende, entfeuchtende und gleich- zeitig erfrischende Luftschicht, welche selbst bei geringer Strömungsgeschwindigkeit eine ausreichende Belüftung garan- tiert. An Bereichen mit direktem Körperkontakt hingegen ist die Dicke dieser Luftschicht jedoch stark reduziert und eine Strömungsgeschwindigkeit bzw. eine Zirkulation der Luft- schicht nahezu unmöglich. Es erscheint daher äußerst sinn- voll, den Lüftungsbedarf, das heißt die Anordnung der Lüf- tungskanäle und/oder-schächte, an mögliche Körperkontakt- stellen des Standardfahrzeuginsassen mit dem Fahrzeugsitz an- zupassen.

Zweckmäßig kann vorgesehen sein, die Lüftungskanäle als Ka- nalgitter auszubilden und strömungsverbunden zu kreuzen. Ein derartiges Kanalgitter bietet eine gleichmäßige und hinrei- chende Belüftung aller verbundener Kanäle und gewährleistet dadurch eine für die Belüftung erforderliche Zirkulation im Kanalsystem.

Entsprechend einer besonders bevorzugten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Lösung können die Lüftungskanäle und/oder- schächte nur in Bereichen mit vorgesehener Belüftung angeord- net sein. Derartige Bereiche können beispielsweise über die Sitzdruckverteilung bzw. über die Körperkontaktstellen defi- niert sein und dadurch sicherstellen, dass die Belüftung des Polsterkerns und damit des Fahrzeugsitzes im wesentlichen auf die Bereiche beschränkt ist, in welchen ein tatsächlicher Lüftungsbedarf vorhanden ist.

Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung können die Lüftungskanäle und/oder die Lüftungschächte in Bereichen, in denen keine Belüftung vorgesehen ist, verschlossen sein.

Dies bietet den großen Vorteil, dass zunächst ein standardi- sierter Polsterkern zum Einsatz gelangt, bei welchem bei der Herstellung oder nachträglich die entsprechenden Lüftungska- näle und/oder Lüftungsschächte beispielsweise mittels einer Verklebung oder mittels eines Stopfens verschlossen werden.

Hierdurch kann beispielsweise eine Bauteilreduzierung und da- mit ein Kostenvorteil erreicht werden.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführung ist der Fahr- zeugsitz als passiv belüfteter Fahrzeugsitz ausgebildet. Bei passiv belüfteten Fahrzeugsitzen reicht im wesentlichen die bei der Fahrt durch die Bewegung des Fahrzeuginsassen hervor- gerufen Pumpwirkung, um eine ausreichende Zirkulation der Luft in den Lüftungskanälen und/oder-schächten zu bewirken.

Im Unterschied zu einem aktiv belüfteten Fahrzeugsitz kann somit ein zusätzlicher Lüfter bzw. Ventilator eingespart wer- den und dadurch eine deutliche Kostensenkung erreicht werden.

Denkbar ist auch, dass der Fahrzeugsitz als aktiv belüfteter Fahrzeugsitz ausgebildet ist, wobei zumindest ein Gebläse o- der ein Miniaturlüfter zur Belüftung des Fahrzeugsitzes vor- gesehen ist. Diese Ausführungsvariante gewährleistet eine ge- genüber dem passiv belüfteten Fahrzeugsitz deutlich erhöhte Entfeuchtungsleistung, so dass insbesondere in den Sommermo- naten durch eine aktive Sitzbelüftung eine zusätzliche Kom- fortsteigerung erreicht werden kann. Denkbar ist hierbei auch, dass bei Abschalten des Gebläses bzw. des Miniaturlüf- ters der bis dato aktiv belüftete Fahrzeugsitz passiv belüf- tet wird.

Weitere wichtige Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, aus den Zeichnungen und aus den zugehörigen Figurenbeschreibungen anhand der Zeichnungen.

Es versteht sich, dass die vorstehend genannten und die nach- stehend noch zu erläuternden Merkmale nicht nur in der je- weils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombi- nationen oder in Alleinstellung verwendbar sind, ohne den Rahmen der vorliegenden Erfindung zu verlassen.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden in den nachfolgenden Be- schreibungen näher erläutert, wobei sich gleiche Bezugszei- chen auf gleiche oder ähnliche oder funktional gleiche Bau- teile beziehen.

Dabei zeigen : Fig. 1 eine Draufsicht auf einen erfindungsgemäßen Fahr- zeugsitz, Fig. 2 eine schematische Darstellung einer Körperdruckver- teilung eines Standardfahrzeuginsassen auf einem Fahrzeugsitz, Fig. 3 eine Darstellung wie in Fig. 1, jedoch mit anders angeordneten Lüftungskanälen.

Entsprechend Fig. 1 ist ein Teil eines Fahrzeugsitzes 1, näm- lich eine Sitzfläche 2 gezeigt, welche eine Vielzahl von sich kreuzenden Lüftungskanälen 3 aufweist. Sowohl in Fig. 1 als auch in Fig. 2 ist dabei lediglich die Sitzfläche 2 des Fahr- zeugsitzes 1 dargestellt, wobei die nachstehend beschriebenen Ausführungen selbstverständlich auch auf eine Lehnenfläche des Fahrzeugsitzes 1 übertragbar sind.

Die Lüftungskanäle 3 sind sowohl in Sitzlängsrichtung als auch in Sitzquerrichtung angeordnet und kreuzen sich in Kreu- zungspunkten 9, an welchen jeweils ein quer zu den Lüftungs- kanälen 3 angeordneter Lüftungsschacht 5 mündet. Die Lüf- tungskanäle 3 verlaufen entlang und innenseitig einer Sitz- fläche 2 bzw. einer nicht dargestellten Lehnenfläche inner- halb des Polsterkerns 4 und sind jeweils im wesentlichen querschnittskonstant ausgebildet. Ebenfalls jeweils quer- schnittskonstant sind die Lüftungsschächte 5 ausgebildet, welche den Polsterkern 4 in dessen gesamter Dicke durchdrin- gen und sich von den Lüftungskanälen 3 einerseits bis an eine nicht dargestellte und der Sitzfläche 2 abgekehrte Rückwand andererseits erstrecken.

Gemäß den Fig. 1 und 3 sind dabei die Lüftungskanäle 3 sowie die Lüftungsschächte 5 regelmäßig, das heißt im wesentlichen symmetrisch zu einer mittigen Vertikalebene des Fahrzeugsit- zes 1 angeordnet. Eine durchgezogene Linie bedeutet hierbei einen Lüftungskanal 3 bzw. einen Lüftungsschacht 5, welcher zur Belüftung des Fahrzeugsitzes 1 durchströmt wird, wogegen gestrichelte, das heißt mit unterbrochener Linie gezeichnete, Lüftungskanäle 3 bzw. Lüftungsschächte 5 entweder nicht vor- gesehen sind oder aber verschlossen sind.

Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass eine bestimmte Anord- nung, das heißt beispielsweise eine Lage, eine Dichte (Anzahl pro Flächeneinheit) und/oder ein Querschnitt, der Lüftungska- näle 3 und/oder-schächte 5 unterschiedlich stark belüftete Bereiche 6 im Polsterkern 4 definiert, welche an einen Lüf- tungsbedarf eines nicht dargestellten Standardfahrzeuginsas- sen angepasst sind. Näher betrachtet bedeutet dies, dass eine Stärke der Belüftung des Fahrzeugsitzes 1 an standardisierte Anatomiedaten des menschlichen Körpers angepasst sind. Eine derartige Anpassung des Lüftungsbedarfs kann beispielsweise anhand einer Körperdruckverteilung 7 (vergleiche Fig. 2) vor- genommen werden. Eine derartige Körperdruckverteilung trennt Sitzbereiche 6, in welchen eine Belüftung erforderlich ist, und Sitzbereiche 6'', in welchen keine oder nur eine geringe Belüftung erforderlich ist. Darüber hinaus ist selbstver- ständlich eine weitere Verfeinerung der Bereiche 6 in unter- schiedlich stark belüftete, nicht dargestellte weitere Berei- che möglich. Eine weitere Unterteilung in verfeinerte Berei- che kann beispielsweise anhand einer durch die Körperdruck- verteilung 7 generierten Farbkarte bzw. Graustufenkarte gemäß Fig. 2 erfolgen.

Im Bereich zu in welchem keine Belüftung erforderlich ist, sind gemäß Fig. 1 und Fig. 3 die Lüftungskanäle 3 bzw. die Lüftungsschächte 5 nicht angeordnet bzw. verschlossen.

In Bereichen 6, in welchen eine deutlich stärkere Belüftung zur Abführung von Schwitzfeuchte erforderlich ist, können die Lüftungskanäle 3 bzw. die Lüftungsschächte 5 beispielsweise einen größeren Querschnitt und/oder eine dichtere Anordnung aufweisen. In Bereichen 6, in welchen eine geringere Belüf- tung erforderlich ist, können die Lüftungskanäle 3 bzw. die Lüftungsschächte 4 dagegen einen kleineren Querschnitt bzw. eine weiter voneinander entfernte Lage aufweisen.

Die Sitzdruckverteilung 7 gemäß Fig 2 entspricht beispiels- weise einer Durchschnittssitzdruckverteilung (z. B. 95%- Perzentil) und wird dadurch einer großen Mehrzahl der Fahr- zeuginsassen anatomisch gerecht. Die Anpassung des Quer- schnitts der Lüftungsschächte 5 bzw. der Lüftungskanäle 3 so- wie die Dichte der Lage derselben kann dabei proportional zu einer Farbskala der Sitzdruckverteilung 7 erfolgen.

Darüber hinaus ist denkbar, dass der Fahrzeugsitz 1 als pas- siv belüfteter Fahrzeugsitz 1 ausgebildet ist, bei welchem eine Belüftung des Polsterkerns 4 lediglich durch konvektive Strömung bzw. durch eine Bewegung des Fahrzeuginsassens auf den Fahrzeugsitz 1 während der Fahrt hervorgerufen wird. Dem- gegenüber ist aber auch eine Ausbildung des Fahrzeugsitzes 1 als aktiv belüfteter Fahrzeugsitz 1 denkbar, wobei hierbei zumindest ein nicht dargestelltes Gebläse oder ein ebenfalls nicht dargestellter Miniaturlüfter vorgesehen ist. Eine Aus- bildung als aktiv belüfteter Fahrzeugsitz 1 bietet den Vor- teil, eine erhöhte Entfeuchtungsleistung zu gewährleisten und dadurch auch erhöhte Mengen an angefallener Schwitzfeuchte sicher abführen zu können. Denkbar ist auch eine Kombination aus aktiv und passiv belüftetem Fahrzeugsitz 1, wobei nach dem Abschalten des Gebläses der aktiv belüftete Fahrzeugsitz 1 automatisch in einen passiv belüfteten Fahrzeugsitz 1 über- führt wird und umgekehrt.

Entsprechend Fig. 1 und Fig. 3 verlaufen die Lüftungskanäle 3 bzw. die Lüftungsschächte 5 im wesentlichen regelmäßig, wobei zusätzlich oder alternativ auch unsymmetrische bzw. unregel- mäßig angeordnete Lüftungskanäle 3 bzw. Lüftungsschächte 5 denkbar sind.

Zusammenfassend lassen sich die wesentlichen Merkmale der er- findungsgemäßen Lösung wie folgt charakterisieren : Die Erfindung sieht vor, bei einem Fahrzeugsitz 1 mit einem Polsterkern 4, in welchem jeweils querschnittskonstante Lüf- tungskanäle 3 und Lüftungsschächte 5 verlaufen, durch eine vorbestimmte Anordnung der Lüftungskanäle 3 und/oder der Lüf- tungsschächte 5 unterschiedlich stark belüftete Bereiche 6 zu definieren. Die derart definierten Bereiche 6 sind dabei an einen Lüftungsbedarf eines Standardfahrzeuginsassen, bei- spielsweise anhand einer Körperdruckverteilung 7 oder anhand von Körperkontaktstellen, angepasst.

Die Lüftungskanäle 3 verlaufen entlang und innenseitig des Polsterkerns 4 bzw. einer Sitzfläche 2 und/oder einer Lehnen- fläche, wobei im wesentlichen quer dazu die jeweils quer- schnittskonstanten Lüftungsschächte 5 angeordnet sind, die den Polsterkern 4 in dessen gesamter Dicke durchdringen.

Durch die erfindungsgemäße Lösung wird eine bedarfsgerechte Belüftung einzelner Bereiche 6, 6, 6"der Sitzfläche 2 bzw. der Lehnenfläche des Fahrzeugsitzes 1 erreicht und dadurch eine Belüftungsleistung an die jeweiligen Erfordernisse, bei- spielsweise ein Schwitzfeuchteaufkommen, angepasst. Hierdurch ist es möglich, die entstehende Schwitzfeuchte sicher abzu- führen und dadurch dem Fahrzeuginsassen ein komfortables Sitzgefühl zu vermitteln.