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Patent Searching and Data


Title:
MULTI-LAYER TEXTILE FABRIC
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/004737
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multi-layer textile fabric (1) comprising two textile upper layers (2, 3), at least one textile middle layer (4) being arranged between the two upper layers (2, 3), the upper layers (2, 3) comprising microfibres. The invention is characterized in that the upper layers (2, 3) and the middle layer (4) are joined together by stitching.

Inventors:
DUNKEL JÖRG (DE)
GLEICH THORSTEN (DE)
EISENHUT ANDREAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/066662
Publication Date:
January 14, 2021
Filing Date:
June 17, 2020
Export Citation:
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Assignee:
FREUDENBERG CARL KG (DE)
International Classes:
B32B5/02; B32B5/06; B32B5/26; B32B7/09
Foreign References:
EP3216902A12017-09-13
US5817391A1998-10-06
US5735145A1998-04-07
DE202008016926U12009-03-12
DE102004024134A12005-12-08
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Claims:
Patentansprüche

1. Mehrlagiges textiles Gebilde (1 ), umfassend zwei textile Oberschichten (2, 3), wobei zwischen den beiden Oberschichten (2, 3) zumindest eine textile Mittelschicht (4) angeordnet ist, wobei die Oberschichten (2, 3) Mikrofasern umfassen, dadurch gekennzeichnet, dass die

Oberschichten (2, 3) und die Mittelschicht (4) durch Maschenbildung miteinander verbunden sind.

2. Mehrlagiges Textilgebilde nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelschicht (4) ein Wasserreservoir bildet.

3. Mehrlagiges textiles Gebilde nach Anspruch 1 oder 2, dadurch

gekennzeichnet, dass die Oberschichten (2, 3) und die Mittelschicht (4) als Maschenware ausgebildet sind.

4. Mehrlagiges textiles Gebilde nach Anspruch 3, dadurch

gekennzeichnet, dass die Oberschichten (2, 3) und die Mittelschicht (4) als Gewirke ausgebildet sind.

5. Mehrlagiges textiles Gebilde nach Anspruch 3, dadurch

gekennzeichnet, dass die Oberschichten (2, 3) und die Mittelschicht (4) durch Wirkverbindung miteinander verbunden sind.

6. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 5,

dadurch gekennzeichnet, dass das Garn für die zumindest eine

Mittelschicht (4) Monofilamente enthält.

7. Mehrlagiges textiles Gebilde nach Anspruch 6, dadurch

gekennzeichnet, dass der Titer der Monofilamente größer ist als 5 dtex.

8. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass beide Oberschichten (2, 3)

Reinigungsflächen bilden. 9. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 8,

dadurch gekennzeichnet, dass das mehrlagige textile Gebilde (1 ) ein Reinigungstuch bildet.

10. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 9,

dadurch gekennzeichnet, dass das Garn für die Oberschichten (2, 3) als Multifilamentgarn ausgebildet ist.

1 1 . Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 10,

dadurch gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil der Mikrofasern bezogen auf der Gewicht der jeweiligen Oberschicht (2, 3) mindestens 30 Gew.% beträgt.

12. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 11 ,

dadurch gekennzeichnet, dass der Titer der Mikrofasern der

Oberschichten (2, 3) weniger als 1 dtex beträgt.

13. Mehrlagiges textiles Gebilde, nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelschicht (4) Mikrofasern enthält. 14. Mehrlagiges textiles Gebilde nach Anspruch 13, dadurch

gekennzeichnet, dass der Gewichtsanteil der Mikrofasern bezogen auf das Gewicht der Mittelschicht (4) mindestens 10 Gew.% beträgt.

15. Mehrlagiges Textilgebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberschichten (2, 3) eine dreidimensionale Reliefstruktur aufweisen.

16. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Gesamtflächengewicht des textilen Gebildes (1 ) zwischen 200 g/m2 und 500 g/m2 beträgt. 17. Mehrlagiges textiles Gebilde nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Gesamtdicke des textilen Gebildes (1 ) zwischen 1 ,5 mm und 5 mm beträgt.

Description:
Mehrlagiges textiles Gebilde

Die Erfindung betrifft ein mehrlagiges textiles Gebilde, umfassend zwei textile Oberschichten, wobei zwischen den beiden Oberschichten zumindest eine textile Mittelschicht angeordnet ist.

Derartige textile Flächengebilde sind beispielsweise aus der DE 20 2008 016 926 U1 und der DE 10 2004 024 134 A1 bekannt. DE 20 2008 016 926 U1 zeigt ein Zellstofftuch, bestehend aus einer Faserschicht aus

flüssigkeitsabsorbierenden Zellstofffasern sowie einer einseitig daran gebundenen weiteren Schicht, wobei die weitere Schicht im Hinblick auf Farbe oder Farbmuster von der Faserschicht abweicht. Die Fasern der Faserschicht sind durch partielles Verpressen oder Verdichten der Zellstofffasern

miteinander verbunden. Dabei kann es vorgesehen sein, dass die

Faserschicht eine Mittellage bildet und zwischen zwei Außenlagen angeordnet ist.

DE 10 2004 024 134 A1 zeigt eine absorbierende Textilstruktur mit hoher Absorptionsleistung für Öle, Emulsionen, Chemikalien sowie andere Wasser- und Bodenschadstoffe. Die absorbierende Textilstruktur besteht aus einem Verbund mit einem umhüllten Saugkern, wobei zwischen einer dünnen, durchlässigen, dimensionsstabilen und flusenfreien Grund- und Deckschicht eine saug- und speicherfähige Schicht angeordnet ist, die aus in wirrer Lage angeordneten Endlosfilamenten gebildet ist. Dabei sind alle Schichten miteinander verbunden. Durch Variation der eingesetzten außenliegenden Vliesstoffschichten und dem mittig eingeschlossenen weitgehend unverfestigten Filamentvliesstoff kann in Abhängigkeit vom Anwendungsgebiet zur Aufnahme von

Schadstoffen eine absorbierende Textilstruktur mit angepassten

Funktionseigenschaften bereitgestellt werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein mehrlagiges textiles Gebilde bereitzustellen, welches bei hoher Wasseraufnahmefähigkeit gleichzeitig eine hohe Reinigungsleistung aufweist.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen von Anspruch 1 gelöst. Auf vorteilhafte Ausgestaltungen nehmen die Unteransprüche Bezug.

Das erfindungsgemäße mehrlagige textile Flächengebilde umfasst zwei textile Oberschichten, wobei zwischen den beiden Oberschichten zumindest eine textile Mittelschicht angeordnet ist, wobei die Oberschichten Mikrofasern umfassen.

Dadurch, dass die Oberschichten Mikrofasern umfassen, ist es möglich, die Oberschichten mit einer verhältnismäßig geringen Porosität auszurüsten. Durch die verhältnismäßig geringe Porosität verringert sich die Wasserabgabe über die Oberschichten. Dadurch, dass die Oberschichten Mikrofasern umfassen, weisen diese eine sehr gute Reinigungsleistung auf. Zum einen wird durch den Einsatz von Mikrofasern und die damit einhergehenden Kapillareffekte zwischen den Fasern ein guter Wasserhaushalt erzielt. Die in der Mittelschicht im Inneren des Tuches gespeicherte Reinigungsflüssigkeit wird sehr gleichmäßig und mit kleinsten Tropfen auf die zu reinigende

Oberfläche abgeben, dadurch können auch glatte sowie glänzende

Oberflächen weitgehend streifenfrei gereinigt werden. Zum anderen weisen textile Oberflächen aus Mikrofasern eine sehr gute Reinigungsleistung gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen auf, wenn als Reinigungsflüssigkeit nur Wasser ohne chemische Zusätze verwendet wird. Dabei bildet die Mittelschicht vorzugsweise ein Wasserreservoir, so dass Flüssigkeit im Inneren des mehrlagigen textilen Gebildes gespeichert werden kann.

Die Oberschichten und die Mittelschichten können als Maschenware ausgebildet sein. Maschenwaren sind textile Flächengebilde, bei denen aus Garnen gebildete Schlaufen in andere Schlaufen hineingeschlungen sind. Dabei bildet sich ein Verbund aus Maschen. Maschenware weist eine hohe Dehnbarkeit und Elastizität bei gleichzeitig voluminösem Griff auf.

Dabei können die Oberschichten und die Mittelschicht als Gewirke

ausgebildet sein. Gewirke sind aus Fadensystemen oder Fasernsystemen durch Maschenbildung auf einer Wirkmaschine hergestellte Flächengebilde. Im Unterschied zu Strickwaren bilden der Faden oder die Fasern bei einer Wirkware übereinanderstehende Maschen. Der Faden oder die Fasern verlaufen senkrecht und bilden mit dem benachbarten Faden oder den benachbarten Fasern ein Maschenstäbchen. Der Vorteil von gewirkter Flächenware ist die große Formstabilität. In Verbindung mit

Reinigungstüchern führt dies bei Verformung zu einem verbesserten

Rückstellvermögen, so dass sich das mehrlagige textile Gebilde besser auswringen lässt.

Die Oberschichten und die Mittelschicht können durch Maschenbildung miteinander verbunden sein. Dadurch ergibt sich eine feste Verbindung der Oberschichten und der Mittelschicht miteinander, so dass die Oberschichten und die Mittelschicht verliersicher miteinander verbunden sind. Dabei können die Oberschichten und die Mittelschicht durch Wirkverbindung miteinander verbunden sein. Dies ermöglicht die Fierstellung des mehrlagigen textilen Flächengebildes auf einer Wirkmaschine in einem Zug. Die Oberschichten und die Mittelschicht sind dabei fest miteinander verbunden.

Das Garn für die zumindest eine Mittelschicht kann Monofilamente enthalten. Ein derartiges Garn weist vorzugsweise einen Titer von mindestens 5 dtex, vorzugsweise mindestens 10 dtex, weiter vorzugsweise von mindestens 25 dtex auf. Bei der Verarbeitung eines derartigen Garnes für die Mittelschicht entsteht eine verhältnismäßig dicke Mittelschicht mit einer hohen Porosität, welche insbesondere dazu geeignet ist, hohe Wassermengen aufzunehmen und dem mehrlagigen textilen Gebilde eine Mindestdicke zu verleihen.

Aufgrund der recht hohen Porosität weist die Mittelschicht auch ein

verhältnismäßig geringes Flächengewicht auf, so dass das mehrlagige textile Gebilde insgesamt ein verhältnismäßig geringes Flächengewicht aufweist.

Vorzugsweise bilden beide Oberschichten Reinigungsflächen.

Dementsprechend bildet das mehrlagige textile Gebilde ein Reinigungstuch. Aufgrund der Ausrüstung der Oberschichten mit Mikrofasern ergibt sich eine besonders gute Reinigungsleistung gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen. Insofern eignet sich ein derartiges Reinigungstuch besonders zur Reinigung in Flaushalten.

Das Garn für die Oberschichten ist vorzugsweise als Multifilamentgarn ausgebildet. Multifilamentgarne weisen im Vergleich zu Monofilamentgarne einen geringeren Durchmesser und ein geringeres Flächengewicht auf.

Dabei kann das Garn für die Oberschichten als Stapelfasergarn ausgebildet sein. Stapelfasergarne enthalten Fasern mit endlicher Länge. Dadurch können verschiedene Faserarten gemischt werden und insbesondere Naturfasern verarbeitet werden.

Der Gewichtsanteil der Mikrofasern bezogen auf das Gewicht der jeweiligen Oberschicht beträgt vorzugweise mindestens 30 Gew.%. Bei einem derartigen Anteil von Mikrofasern ergeben sich eine besonders hohe Reinigungsleistung und eine besonders geringe Porosität, so dass sich ein besonders hohes Wasserspeichervermögen des mehrlagigen textilen Gebildes ergibt.

Der Titer der Mikrofasern der Oberschichten kann weniger als 1 dtex betragen. Fasern mit einem Titer von weniger als 1 dtex werden als Mikrofasern bezeichnet und weisen insbesondere gegenüber fetthaltigen Verschmutzungen ein hohes Reinigungsvermögen auf.

Die Mittelschicht kann Mikrofasern enthalten. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn eine höhere Wasseraufnahmekapazität erzielt werden soll.

Der Gewichtsanteil der Mikrofasern bezogen auf das Gewicht der Mittelschicht kann dabei mindestens 10 Gew.% betragen.

Die Oberschichten können eine dreidimensionale Reliefstruktur aufweisen. Daraus kann ein besonders guter Griff resultieren, was insbesondere bei der Verwendung als Reinigungstuch vorteilhaft ist. Des Weiteren können sich Erhebungen und Vertiefungen ergeben, in welchen sich beim Reinigen

Schmutzpartikel ansammeln können, um dann anschließend beim Ausspülen des Reinigungstuchs wieder abgegeben zu werden.

Das Gesamtflächengewicht des textilen Flächengebildes kann zwischen 200 g/m 2 und 500 g/m 2 betragen. Eine vorteilhafte Gesamtdicke des textilen Gebildes beträgt zwischen 1 ,5 mm und 5 mm. Ein Reinigungstuch aus dem erfindungsgemäßen mehrlagigen textilen Gebilde mit einem derartigen

Gesamtflächengewicht und einer derartigen Gesamtdicke weist ein besonders gutes Handling und eine gute Reinigungsleistung sowie eine hohe

Wasseraufnahmefähigkeit auf. Dabei ist aufgrund der Ausgestaltung der Oberschichten die Wasserabgabe wiederum so gering und so gleichmäßig verteilt, dass auf den zu reinigenden Oberflächen nur ein sehr feiner und homogener Feuchtigkeitsfilm zurückbleibt. Beim Abtrocknen des Wassers entstehen keine sichtbaren Tropfenränder oder Streifen.

Einige Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen mehrlagigen textilen

Gebildes werden nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Diese zeigen, jeweils schematisch:

Fig. 1 das mehrlagige textile Gebilde in der Seitenansicht; Fig. 2 das mehrlagige textile Gebilde im Detail.

Die Figuren zeigen ein mehrlagiges textiles Gebilde 1 , in Form eines

Reinigungstuches für die Reinigung von Oberflächen. Das mehrlagige textile Gebilde 1 umfasst zwei textile Oberschichten 2, 3 und eine zwischen den beiden Oberschichten 2, 3 angeordnete textile Mittelschicht 4. Dabei bilden die Oberschichten 2, 3 die Reinigungsflächen des Reinigungstuchs und die Mittelschicht 4 bildet ein Wasserreservoir.

Die Oberschichten 2, 3 enthalten Mikrofasern in Form von Multifilamentgarnen m it einem Titer von 0, 15 dtex.

Ein alternatives mehrlagiges textiles Flächengebilde umfasst in den

Oberschichten 2, 3 ferner Garne mit einem Titer von 1 ,5 dtex. Bei dieser alternativen Ausgestaltung beträgt der Anteil der Mikrofasern bezogen auf das Gewicht der jeweiligen Oberschicht 2, 3 jeweils 60 Gew.%.

Die Mittelschicht 4 umfasst Garne aus Monofilamenten mit einem Titer von 30 dtex. Die Mittelschicht umfasst ferner Mikrofasern in Form von

Multifilamentgarnen. Dabei beträgt der Anteil der Multifilamentgarne bezogen auf das Gewicht der Mittelschicht 4 zwischen 15 Gew.% und 50 Gew.%. Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt der Anteil der

Multifilamentgarne bezogen auf der Gewicht der Mittelschicht 4 20 Gew.%.

Die Oberschichten 2, 3 und die Mittelschicht 4 sind als Maschenware in Form eines Gewirkes ausgebildet. Dabei sind die Oberschichten 2, 3 und die Mittelschicht 4 durch Maschenbildung in Form einer Wirkverbindung miteinander verbunden. Insofern sind die Oberschichten 2, 3 und die

Mittelschicht 4 formschlüssig und fest miteinander verbunden und bilden eine Einheit.

Das Gesamtflächengewicht des textiles Gebildes 1 beträgt zwischen 100 g/m 2 und 400 g/m 2 , vorzugsweise zwischen 150 g/m 2 und 300 g/m 2 , weiter vorzugsweise zwischen 180 g/m 2 und 250 g/m 2 . Bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel beträgt das Gesamtflächengewicht 240 g/m 2 , die

Gesamtdicke des textilen Gebildes 1 beträgt 3,5 mm. Das erfindungsgemäße mehrlagige textile Gebilde 1 ist ausgebildet bis zu 500 Gew.% seines Eigengewichtes (Trockengewicht) aufzunehmen. Wird durch einen Auswringprozess die Menge des in dem textilen Gebilde gebundenen Wassers auf 200 Gew.% bezogen auf das Trockengewicht des textilen Gebildes reduziert, ergibt sich aufgrund der dichten Struktur der

Oberschichten 2, 3 eine Wasserabgabe von weniger oder gleich 1 ,5 g/m 2 , vorzugsweise von 1 g/m 2 .