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Title:
MULTIFUNCTIONAL BUILDING WALL MODULE SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2023/274674
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a building wall module system (1) having a frame structure (2), which comprises a wall side region (9), a wall shell region (8), a through passage region (6) between the wall side region (9) and the wall shell region (8) and a guide track system (12) which extends above the through passage region (6). In an application in which a sliding door (4) is inserted into the frame structure (2), the guide track system (12) can displace the sliding door (4) between a closed position, in which the sliding door (4) closes the through passage region (6), and an open position, in which the sliding door (4) completely or partially frees the through passage region (6). If no use with the sliding door (4) is required, a frame insert (22) can be inserted into the through passage region (6). The frame insert (22) has connecting elements which, in the inserted state, connect it to the frame structure (2) and which release it during removal from the frame structure (2).

More Like This:
Inventors:
VONAESCH JONAS (CH)
SCHULZ CHRISTIAN (CH)
TRÖSCH FLORIAN (CH)
Application Number:
PCT/EP2022/065576
Publication Date:
January 05, 2023
Filing Date:
June 08, 2022
Export Citation:
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Assignee:
INVENTIO AG (CH)
International Classes:
E06B3/46; E04B2/74
Domestic Patent References:
WO2010079247A12010-07-15
Foreign References:
US20050235568A12005-10-27
FR3099784A12021-02-12
EP2771530A12014-09-03
EP2816241A12014-12-24
Attorney, Agent or Firm:
INVENTIO AG (CH)
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Claims:
Patentansprüche

1. Gebäudewandmodulsystem (1), umfassend: eine Rahmenstruktur (2) festgelegter Breite (B), Höhe (H) und Tiefe (T), die eine erste Streben-Struktur (14, 16), die sich in einer ersten Ebene erstreckt, und eine zweite Streben-Struktur (14, 16) hat, die sich in einer zweiten Ebene erstreckt, die im Wesentlichen parallel zur ersten Ebene ist und von dieser in Tiefenrichtung einen festgelegten Abstand hat, wodurch ein Freiraum zwischen den beiden Ebenen besteht, wobei in der Rahmenstruktur (2) ein Wandseitenbereich (9), ein Wandschalenbereich (8) und ein zwischen dem Wandseitenbereich (9) und dem Wandschalenbereich (8) bestehender Durchgangsbereich (6) festgelegt sind und ein Führungsschienensystem (12), das sich oberhalb des Durchgangsbereichs (6) erstreckt, angeordnet ist, wobei an den beiden Streben-Strukturen (14, 16) am Wandseitenbereich (9), angrenzend an den Durchgangsbereich (6), ein erstes seitliches Schliessprofdpaar (10a), am Wandschalenbereich (8), angrenzend an den Durchgangsbereich (6), ein zweites seitliches Schliessprofdpaar (10b) und ein oberes Schliessprofdpaar (10c), das das erste und das zweite seitliche Schliessprofdpaar (10a, 10b) im Wesentlichen rechtwinklig verbindet, angeordnet sind, die den Durchgangsbereich (6) umgeben, wobei das zweite seitliche Schliessprofdpaar (10b) und das obere Schliessprofdpaar (10c) jeweils eine Passage (lOd) für eine Schiebetür (4), die in Tiefenrichtung spreizbar ist, hat, und wobei eine Führungsschiene des Führungsschienensystems (12) in einem oberen Bereich der Rahmenstruktur (2) angeordnet ist und sich im Wesentlichen parallel zum oberen Schliessprofdpaar (10c) erstreckt, wobei die Führungsschiene ausgestaltet ist, die Schiebetür (4) zwischen einer geschlossenen Position, in der die Schiebetür (4) den Durchgangsbereich (6) verschliesst und gegen das Schliessprofdpaar (10a, 10b, 10c) presst, und einer geöffneten Position, in der die Schiebetür (4) den Durchgangsbereich (6) ganz oder teilweise freigibt und zumindest teilweise via der Passage (lOd) in den Wandschalenbereich (8) verschoben ist, zu lagern; und einen Zargen-Einsatz (22), der Verbindungselemente (27, 29) aufweist, die den Zargen-Einsatz (22), eingesetzt in den Durchgangsbereich (6), mit der Rahmenstruktur (2) verbinden und die, bei einer Entnahme des eingesetzten Zargen-Einsatzes (22), den Zargen-Einsatz (22) von der Rahmenstruktur (2) lösen. 2. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 1, bei dem der Zargen-Einsatz (22) aufweist: ein erstes Zargenelement (22a), das am ersten seitlichen Schliessprofilpaar (10a) einsetzbar ist, ein zweites Zargenelement (22b), das am zweiten seitlichen Schliessprofdpaar (10b) einsetzbar ist, und ein drittes Zargenelement (22c), das am oberen Schliessprofilpaar (10c) einsetzbar ist, wobei jedes Zargenelement (22a, 22b, 22c) mindestens ein Verbindungselement (27, 29) aufweist.

3. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 2, bei dem das mindestens eine Verbindungselement (27, 29) an einem Zargenelement (22a, 22b, 22c) einen Schlitz (27) aufweist, in den ein dazu an der Rahmenstruktur (2) komplementär angeordnetes Bolzenelement (25) einführbar ist, und bei dem optional ein Sicherungselement (29) vorgesehen ist, mit dem das in den Schlitz (27) eingeführte Bolzenelement (25) fixierbar ist.

4. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 3, bei dem das dritte Zargenelement (22c) an einer Innenfläche ein elastisches Element (23) aufweist, insbesondere ein Federelement (23), wobei das elastische Element (23) so angeordnet ist, dass es das dritte Zargenelement (22c) im eingesetzten Zustand in Richtung des ersten und zweiten Zargenelements (22a, 22b) drückt.

5. Gebäudewandmodulsystem (1) nach einem der Ansprüche 2 - 4, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Durchgangs-Einsatz ausgestaltet ist, wobei das erste, zweite und dritte Zargenelement (22a, 22b, 22c) zusammen einen Blendrahmen bilden, der eine äussere Oberfläche hat, die den Durchgangsbereich (6) im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes (22) entlang der Schliessprofilpaare (10a, 10b, 10c) umgibt und dabei jedes Schliessprofilpaar (10a, 10b, 10c) zumindest zum Durchgangsbereich (6) hin abdeckt, wobei die äussere Oberfläche des Blendrahmens im Wesentlichen eben ist.

6. Gebäudewandmodulsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Durchreiche-Einsatz ausgestaltet ist, der eine Durchreiche (30) und ein Wandteil (32) hat, das im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes (22) den Durchgangsbereich (6) ausserhalb der Durchreiche (30) ausfüllt, wobei das Wandteil (32) einen in einer festgelegten Höhe angeordneten Querträger (36), ein Bodenelement (42) und vertikale Streben (34) aufweist, die sich in zwei, im Wesentlichen parallelen Ebenen, die denen der Streben-Strukturen (14, 16) entsprechen, zwischen dem Bodenelement (42) und dem Querträger (36) erstrecken.

7. Gebäudewandmodulsystem (1) nach einem der Ansprüche 2 - 4, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Regal-Einsatz ausgestaltet ist, der im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes (22) den Durchgangsbereich (6) verschliesst, wobei der Zargen- Einsatz (22) ausserdem eine Rückwand (46), die mit dem ersten, zweiten und dritten Zargenelement (22a, 22b, 22c) verbunden ist, und mindestens ein Tablar (44) aufweist, das von einer der Rückwand (46) gegenüberliegenden Seite zugänglich ist.

8. Gebäudewandmodulsystem (1) nach einem der Ansprüche 2 - 4, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Schwenktür-Einsatz ausgestaltet ist, der ausserdem eine Schwenktür (30) und Beschläge (52) aufweist, wobei die Schwenktür (30) im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes (22) den Durchgangsbereich (6) blockiert oder freigibt, und die Schwenktür (30) durch die Beschläge (52) mit dem der seitlichen Zargenelemente (22a, 22b) schwenkbar verbunden ist.

9. Gebäudewandmodulsystem (1) nach einem der Ansprüche 1 - 4, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Schiebetür-Einsatz ausgestaltet ist, der ausserdem eine Schiebetür (60) umfasst, wobei das zweite seitliche Zargenelement (22b) eine vertikale Durchführung (64) hat, durch die die Schiebetür (60) in den Wandschalenbereich (8) zwischen den beiden Streben-Strukturen (14, 16) führbar ist, wobei das dritte Zargenelement (22c) eine horizontale Durchführung (66) hat, durch die die Schiebetür (60) mit dem Führungsschienensystem (12) verbindbar und entlang der die Schiebetür (60) verschiebbar ist.

10. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 1, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Wand-Einsatz ausgestaltet ist, der im eingesetzten Zustand des Zargen- Einsatzes (22) den Durchgangsbereich (6) im Wesentlichen vollständig ausfüllt und verschliesst, wobei der Zargen-Einsatz (22) vertikale Streben (16a), Versteifungselemente (14a) und ein Bodenprofd (19a) aufweist, wobei sich die vertikale Streben (16a) im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes (22) zwischen dem Bodenprofd (19a) und dem oberen Schliessprofdpaar (10c) in zwei, im Wesentlichen parallelen Ebenen erstrecken, die denen der Streben-Strukturen (14, 16) entsprechen.

11. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 10, wobei die Versteifungselemente (14a), die seitlich an die Rahmenstruktur (2) grenzen, Flansche (14b) aufweisen, durch die sie mit der Rahmenstruktur (2) verbindbar sind, wobei das Bodenprofd (19a) an seinen seitlichen Enden Flansche (19b) aufweist, durch die die seitlichen Enden des Bodenprofds (19a) mit der Rahmenstruktur (2) verbindbar sind, und wobei die vertikalen Streben (16a) an ihren unteren Enden mit dem Bodenprofd (19a) und an ihren oberen Enden mit dem oberen Schliessprofilpaar (10c) oder in dessen Umgebung mit der Rahmenstruktur (2) verbindbar sind.

12. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 1, bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Luken-Einsatz ausgestaltet ist, der ein Wandteil (90) und eine Luke (80) aufweist, wobei die Luke (80) einen geöffneten Zustand, in dem eine Öffnung im Wandteil (90) und damit einen Teil des Durchgangsbereichs (6) geöffnet ist, und einen geschlossenen Zustand hat, in dem die Öffnung blockiert ist, wobei der Zargen-Einsatz (22) im eingesetzten Zustand und im geschlossenen Zustand der Luke (80) den Durchgangsbereich (6) im Wesentlichen vollständig ausfüllt.

13. Gebäudewandmodulsystem (1) nach Anspruch 12, bei dem die Luke (80) als eine horizontal oder vertikal verschiebbare Schiebeluke ausgestaltet oder als horizontal oder vertikal schwenkbare Klappe ausgestaltet ist, wobei die Luke (80) insbesondere einen elektromechanischen Antrieb (84) umfasst, der die Luke (80) automatisch öffnet und schliesst.

14. Verfahren zum bedarfsgerechten Anpassen eines Gebäudewandmodulsystems (1), das eine in einem Gebäude installierte Rahmenstruktur (2) festgelegter Breite (B), Höhe (H) und Tiefe (T) hat, welche für eine Verwendung mit einer in Tiefenrichtung spreizbaren Schiebetür (4) vorgesehen ist, wobei in der Rahmenstruktur (2) ein Wandseitenbereich (9), ein Wandschalenbereich (8) und ein zwischen dem Wandseitenbereich (9) und dem Wandschalenbereich (8) bestehender Durchgangsbereich (6) festgelegt sind und ein Führungsschienensystem (12) für die spreizbare Schiebetür (4) angeordnet ist, das sich oberhalb des Durchgangsbereichs (6) erstreckt, wobei am Wandseitenbereich (9), angrenzend an den Durchgangsbereich (6), ein erstes seitliches Schliessprofilpaar (10a), am Wandschalenbereich (8), angrenzend an den Durchgangsbereich (6), ein zweites seitliches Schliessprofdpaar (10b) und ein oberes Schliessprofilpaar (10c), das das erste und das zweite seitliche Schliessprofdpaar (10a, 10b) im Wesentlichen rechtwinklig verbindet, angeordnet sind, die den Durchgangsbereich (6) umgeben, wobei das zweite seitliche Schliessprofdpaar (10b) und das obere Schliessprofdpaar (10c) jeweils eine Passage (lOd) für die Schiebetür (4) hat, aufweisend:

Bereitstellen eines Zargen-Einsatzes (22), der in den Durchgangsbereich (6) einzusetzen und von dort aus mit der Rahmenstruktur (2) zu verbinden ist, wobei der Zargen-Einsatz (22) mehrere Teilkomponenten (16a, 14a, 19a, 22a, 22b, 22c, 34, 40) umfasst, die jeweils mindestens ein Verbindungselement (27, 29) aufweisen, durch das die jeweilige Teilkomponente (16a, 14a, 19a, 22a, 22b, 22c, 34, 40) nach ihrem Positionieren mit Bezug auf eines der genannten Schliessprofdpaare (10a, 10b, 10c) mit der Rahmenstruktur (2) verbindbar ist, wobei für das Positionieren und Verbinden eine Reihenfolge festgelegt ist; und

Einsetzen und Verbinden der Teilkomponenten (16a, 14a, 19a, 22a, 22b, 22c, 34, 40) gemäss der festgelegten Reihenfolge.

15. Verfahren nach Anspruch 14, bei dem der Zargen-Einsatz (22) ein erstes Zargenelement (22a), das am ersten seitlichen Schliessprofdpaar (10a) einsetzbar ist, ein zweites Zargenelement (22b), das am zweiten seitlichen Schliessprofdpaar (10b) einsetzbar ist, und ein drittes Zargenelement (22c), das am oberen Schliessprofdpaar (10c) einsetzbar ist, umfasst, bei dem das dritte Zargenelement (22c) zuerst eingesetzt wird, das zum Einsetzen des ersten Zargenelements nach oben gedrückt wird, wodurch mindestens ein Federelement (23) komprimiert wird, und nach dem Einsetzen des ersten oder zweiten Zargenelements (22a) losgelassen wird, sodass sich das Federelement (23) entspannt und das dritte Zargenelement (22c) gegen das erste oder zweite Zargenelement (22a, 22b) drückt; bei dem der eingesetzte und verbundene Zargen-Einsatz (22) durch ein Lösen der Verbindungselemente (27, 29) aus der Rahmenstruktur (2) entnehmbar ist; und/oder bei dem der Zargen-Einsatz (22) als ein Durchgangs-Einsatz, ein Durchreiche- Einsatz, ein Regal-Einsatz, ein Schwenktür-Einsatz, ein Schiebetür-Einsatz, ein Wand- Einsatz oder ein Luken-Einsatz ausgestaltet ist.

Description:
MULTIFUNKTIONALES GEBÄUDEWANDMODULSYSTEM

Beschreibung

Die hier beschriebene Technologie betrifft allgemein die technische Ausrüstung eines Gebäudes. Ausführungsbeispiele der Technologie betreffen insbesondere ein Gebäudewandmodulsystem und ein Verfahren zum Anpassen eines solchen Gebäudewandmodulsystem an ein Gebäude.

Gebäude können auf verschiedenste Art und Weise ausgerüstet sein, um Innenräume oder Bereiche in einem Gebäudegrundriss oder deren Nutzung festzulegen. Dabei kann auch festgelegt sein, wie Personen Zugang zum Gebäude oder zu Innenräumen gewährt bzw. verwehrt wird, beispielsweise durch Türen, Schleusen oder Barrieren. Es ist beispielsweise bekannt, beim Errichten einer gemauerten, betonierten und/oder im Trockenbau (z. B. eine Holz- und/oder Metallkonstruktion in Verbindung mit Gipskartonplatten) erstellten Gebäudewand, einen Türrahmen (Türzarge) an einer vorgesehenen Stelle einzubauen und darin eine Tür einzusetzen. In einem solchen Türsystem kann die Tür kann als Anschlagtür mit einem beweglichen Türblatt, welches drehbar mit zwei oder mehr Scharnieren (Türbändem) am Türrahmen (Zarge, Türfutter) befestigt ist, ausgeführt sein oder als Falttür, bei der ein oder mehrere Türflügel durch Schamierbänder oder flexible Streifen in mehrere Teile gegliedert sind, die sich beim Öffnen aus der Schliessebene herausfalten. Es sind auch Türsysteme mit Schiebetüren bekannt, die mit Laufschienen am Rahmen befestigt sind, in denen das Türblatt aufgehängt oder eingefügt ist und seitlich verschoben werden kann. EP 2 8166241 Bl beschreibt beispielsweise eine Schiebetürsystem, in dem eine Schiebetür in einer Rahmenstruktur zwischen einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position verschiebbar ist. In der geschlossenen Position ist die Schiebtür flächenbündig mit der sie umgebenden Wand, und in der geöffneten Position nimmt eine Aussparung in der Wand die Schiebetür zumindest teilweise auf.

In Verbindung mit den genannten Türsystemen ist die Aufteilung der Innenräume oder Bereiche festgelegt und kann oft nur mit grösserem Aufwand geändert werden. Im Laufe der Zeit können sich jedoch die Anforderungen an die Innenräume, das Türsystem und/oder die Lebensgewohnheiten bzw. Lebensumständen der Bewohner ändern. Es besteht daher ein Bedarf an einer Technologie, die technische Gebäudeausrüstung an solche Änderungen mit geringem technischem Aufwand anzupassen.

Ein Aspekt der Technologie betrifft ein Gebäudewandmodulsystem, das eine Rahmenstruktur festgelegter Breite, Höhe und Tiefe hat, die eine erste Streben-Struktur, die sich in einer ersten Ebene erstreckt, und eine zweite Streben-Struktur hat, die sich in einer zweiten Ebene erstreckt, die im Wesentlichen parallel zur ersten Ebene ist und von dieser in Tiefenrichtung einen festgelegten Abstand hat, wodurch ein Freiraum zwischen den beiden Ebenen besteht. In der Rahmenstruktur sind ein Wandseitenbereich, ein Wandschalenbereich und ein zwischen dem Wandseitenbereich und dem Wandschalenbereich bestehender Durchgangsbereich festgelegt, und ein Führungsschienensystem, das sich oberhalb des Durchgangsbereichs erstreckt, ist in der Rahmenstruktur angeordnet. An den beiden Streben-Strukturen sind am Wandseitenbereich, angrenzend an den Durchgangsbereich, ein erstes seitliches Schliessprofilpaar und am Wandschalenbereich, angrenzend an den Durchgangsbereich, ein zweites seitliches Schliessprofdpaar angeordnet. An den beiden Streben-Strukturen ist zudem ein oberes Schliessprofdpaar angeordnet, das das erste und das zweite seitliche Schliessprofdpaar im Wesentlichen rechtwinklig verbindet. Diese Schliessprofdpaare umgeben den Durchgangsbereich. Das zweite seitliche Schliessprofdpaar und das obere Schliessprofdpaar haben jeweils eine Passage für eine Schiebetür, die in Tiefenrichtung spreizbar ist. Eine Führungsschiene des Führungsschienensystems ist in einem oberen Bereich der Rahmenstruktur angeordnet und erstreckt sich im Wesentlichen parallel zum oberen Schliessprofdpaar. Die Führungsschiene ist ausgestaltet, die Schiebetür zwischen einer geschlossenen Position, in der die Schiebetür den Durchgangsbereich verschliesst und gegen das Schliessprofdpaar presst, und einer geöffneten Position, in der die Schiebetür den Durchgangsbereich ganz oder teilweise freigibt und zumindest teilweise via der Passage in den Wandschalenbereich verschoben ist, zu lagern. Das Gebäudewandmodulsystem umfasst ausserdem einen Zargen-Einsatz, der Verbindungselemente aufweist, die den Zargen-Einsatz, eingesetzt in den Durchgangsbereich, mit der Rahmenstruktur verbinden und die, bei einer Entnahme des eingesetzten Zargen-Einsatzes, den Zargen-Einsatz von der Rahmenstruktur lösen.

Ein anderer Aspekt betrifft ein Verfahren zum bedarfsgerechten Anpassen eines Gebäudewandmodulsystems, das eine in einem Gebäude installierte Rahmenstruktur festgelegter Breite, Höhe und Tiefe hat, welche für eine Verwendung mit einer Schiebetür, die in Tiefenrichtung spreizbar ist, vorgesehen ist. In der Rahmenstruktur sind ein Wandseitenbereich, ein Wandschalenbereich und ein zwischen dem Wandseitenbereich und dem Wandschalenbereich bestehender Durchgangsbereich festgelegt. Ausserdem ist darin ein Führungsschienensystem für die Schiebetür angeordnet, das sich oberhalb des Durchgangsbereichs erstreckt. Am Wandseitenbereich, angrenzend an den Durchgangsbereich, ist ein erstes seitliches Schliessprofdpaar angeordnet, und am Wandschalenbereich, angrenzend an den Durchgangsbereich, ist ein zweites seitliches Schliessprofdpaar angeordnet. Ausserdem ist am Rahmensystem ein oberes Schliessprofdpaar angeordnet, das das erste und das zweite seitliche Schliessprofdpaar im Wesentlichen rechtwinklig verbindet; die Schliessprofdpaare umgeben den Durchgangsbereich. Das zweite seitliche Schliessprofdpaar und das obere Schliessprofdpaar haben jeweils eine Passage für die Schiebetür. Gemäss dem Verfahren wird ein Zargen-Einsatz bereitgestellt, der in den Durchgangsbereich einzusetzen und von dort aus mit der Rahmenstruktur zu verbinden ist. Der Zargen-Einsatz umfasst mehrere Teilkomponenten, die jeweils mindestens ein Verbindungselement aufweisen, durch das die jeweilige Teilkomponente nach ihrem Positionieren mit Bezug auf eines der genannten Schliessprofdpaare mit der Rahmenstruktur verbindbar ist, wobei für das Positionieren und Verbinden eine Reihenfolge festgelegt ist. Gemäss der festgelegten Reihenfolge werden die Teilkomponenten eingesetzt und verbunden.

Die hier beschriebene Technologie schafft ein Gebäudewandmodulsystem, das bedarfsgerecht an sich im Laufe der Zeit ändernde Anforderungen an die Nutzung von Räumen und/oder die Lebensumstände der Bewohner anzupassen ist. Die Rahmenstruktur ist für eine Anwendung, in der eine Schiebetür in die Rahmenstruktur eingesetzt ist und genutzt wird, vorbereitet und kann als solche im Gebäude installiert sein. In der Rahmenstruktur ist beispielsweise bereits ein Führungsschienensystem angeordnet, durch das eine eingesetzte Schiebetür zwischen einer geschlossenen Position und einer geöffneten Position verschiebbar ist. Aus unterschiedlichen Gründen kann es jedoch gewünscht sein, das Gebäudewandmodulsystem ohne eine solche Schiebetür zu nutzen. In diesem Fall kann in den Durchgangsbereich ein Zargen-Einsatz eingesetzt werden, der für eine festgelegte Anwendung ausgestaltet ist. Dabei kann die Schiebetür im Wandschalenbereich verstaut und ausser Betrieb gesetzt sein, die Schiebetür kann aber auch erst dann eingesetzt werden, wenn sie benötigt wird. Die beschriebene Technologie bietet somit die Wahlmöglichkeit, das Gebäudewandmodulsystem mit einer Schiebetür oder einem Zargen-Einsatz zu nutzen.

Unabhängig davon, ob die Schiebetür im Wandschalenbereich verstaut ist oder erst bei Bedarf eingesetzt wird, deckt der eingesetzte Zargen-Einsatz die Rahmenstruktur im Durchgangsbereich ab. Auf beiden Seiten der Rahmenstruktur sind Wandpaneele angeordnet, die die Rahmenstruktur ihrer (Raum-)Umgebung entsprechend verkleiden. Die Rahmenstruktur, die vom Durchgangsbereich aus zugänglich bzw. sichtbar ist, wird vom Zargen-Einsatz verdeckt. Die so verkleidete Rahmenstruktur ist für einen Betrachter nicht sichtbar.

Gemäss der hier beschriebenen Technologie kann nicht nur gewählt werden, ob das Gebäudewandmodulsystem mit einer Schiebetür oder einem Zargen-Einsatz genutzt werden soll, sondern es kann auch die Art des Zargen-Einsatzes gewählt werden. Beispielhaft stehen gemäss dieser Beschreibung ein Durchgangs-Einsatz, ein Durchreiche-Einsatz, ein Regal-Einsatz, ein Schwenktür-Einsatz, ein Schiebetür-Einsatz, ein Wand-Einsatz und ein Luken-Einsatz zur Wahl.

Bei zumindest einigen der in dieser Beschreibung genannten Ausführungsbeispiele ist es ein Vorteil, dass ein eingesetzter Zargen-Einsatz wieder ausgebaut werden kann, ohne dass die Rahmenstruktur dabei beschädigt wird. Der Zargen-Einsatz wird beispielsweise durch Verbindungselemente vom Freiraum der Rahmenstruktur aus mit der Rahmenstruktur verbunden. Damit sind die Verbindungselemente von aussen nicht sichtbar und stören das Erscheinungsbild des Gebäudewandmodulsystems bzw. des Zargen-Einsatzes nicht. Die Verbindungselemente sind ausserdem insbesondere lösbar (z. B. schraubbar, klemmbar, spannbar und/oder steckbar). Damit kann eine getroffene Wahl wieder rückgängig gemacht werden, ohne dass dabei Schäden am Gebäudewandmodulsystem entstehen, die dann eventuell mit grösserem Aufwand beseitigt werden müssten.

In einem Ausführungsbeispiel weist der Zargen-Einsatz ein erstes Zargenelement, das am ersten seitlichen Schliessprofilpaar einsetzbar ist, ein zweites Zargenelement, das am zweiten seitlichen Schliessprofilpaar einsetzbar ist, und ein drittes Zargenelement, das am oberen Schliessprofilpaar einsetzbar ist, auf. Jedes Zargenelement weist mindestens ein Verbindungselement auf. Mittels diesen Verbindungselementen können die Zargenelemente mit der Rahmenstruktur verbunden werden. Diese Verbindungselemente sind zum einen so gestaltet, dass sie vom Freiraum der Rahmenstruktur aus mit der Rahmenstruktur verbindbar sind, insbesondere sind diese Verbindungen lösbar, sodass die Zargenelemente aus der Rahmenstruktur wieder entnommen werden können. Ein solcher mehrteiliger Zargen-Einsatz hat den Vorteil, dass der Einbau des Zargen- Einsatzes erleichtert ist.

In einem Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Durchgangs-Einsatz ausgestaltet. Das erste, zweite und dritte Zargenelement bilden zusammen einen Blendrahmen, der eine äussere Oberfläche hat, die den Durchgangsbereich im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes entlang der Schliessprofdpaare umgibt und dabei jedes Schliessprofdpaar zumindest zum Durchgangsbereich hin abdeckt. Die äussere Oberfläche des Blendrahmens ist im Wesentlichen eben. Ein solcher Durchgangs- Einsatz verdeckt die Rahmenstruktur, die vom Durchgangsbereich aus zugänglich bzw. sichtbar wäre. Zudem können für einen solchen Durchgangs-Einsatz beispielsweise das Material und die farbliche Gestaltung so gewählt werden, dass sie an die räumliche Umgebung des Gebäudewandmodulsystems angepasst sind.

In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Durchreiche-Einsatz ausgestaltet. Der Zargen-Einsatz hat eine Durchreiche und ein Wandteil, das im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes den Durchgangsbereich ausserhalb der Durchreiche ausfüllt. Das Wandteil hat einen in einer festgelegten Höhe angeordneten Querträger, ein Bodenelement und vertikale Streben, die sich in zwei, im Wesentlichen parallelen Ebenen, die denen der Streben-Strukturen entsprechen, zwischen dem Bodenelement und dem Querträger erstrecken. Ein solcher Durchreiche -Einsatz erfüllt eine Doppelfünktion: er schafft zum einen eine Durchreiche, d. h. eine Öffnung in einer Wand, durch die Dinge durchgereicht werden können, und zum anderen verschliesst er den Durchgangsbereich ausserhalb der Durchreiche, indem das Wandteil an das Gebäudewandmodulsystem, insbesondere dessen Tiefe, angepasst ist. Der Fachmann erkennt, dass für die Durchreiche eine bedarfsgerechte Grösse und Position (beispielsweise Höhe) gewählt werden können. Zusätzlich dazu verdeckt auch der Durchreiche -Einsatz die Rahmenstruktur in der oben genannten Art und Weise; diese Eigenschaft trifft auch auf die im folgenden genannten Ausführungsbeispiele zu. Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Regal-Einsatz ausgestaltet ist. Der Zargen-Einsatz hat eine Rückwand und mindestens ein Tablar (Regalboden). Ist der Zargen-Einsatz in das Gebäudewandmodulsystem eingesetzt, ist die Rückwand mit dem ersten, zweiten und dritten Zargenelement verbunden, und das mindestens eine Tablar ist von einer der Rückwand gegenüberliegenden Seite zugänglich. Im eingesetzten Zustand verschbesst der Zargen-Einsatz den Durchgangsbereich. Ein derart vorbereiteter Regal-Einsatz kann flexibel gestaltet werden, beispielsweise durch die Anzahl und die Anordnung der Tablare. Der Fachmann erkennt auch, dass der Regal- Einsatz an seiner Vorderseite mehr oder weniger verdeckt oder geschlossen sein kann, beispielsweise durch eine Tür, ein Rollo oder einen Vorhang. Tablar Tablar der Tabare und oder Tablare

Gemäss einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Schwenktür- Einsatz ausgestaltet. Der Zargen-Einsatz umfasst eine Schwenktür und Beschläge. Im eingebauten Zustand des Zargen-Einsatzes ist die Schwenktür mittels der Beschläge mit einem der seitlichen Zargenelemente schwenkbar verbunden. Eine solche Schwenktür kann in bekannter Art und Weise geöffnet und geschlossen werden und dabei den Durchgangsbereich freigeben bzw. blockieren. Hinsichtlich der Richtung, in der die Schwenktür geschwenkt werden kann, besteht Flexibilität, da die Beschläge entweder auf der Seite des Wandschalenbereichs oder auf der Seite des Wandseiten Bereichs angeordnet werden können. Der Fachmann erkennt auch, dass der Schwenktür-Einsatz mit einer Schliessvorrichtung ausgestattet ist.

In einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Schiebetür-Einsatz ausgestaltet. Der Zargen-Einsatz umfasst eine Schiebetür, d. h. eine horizontal verschiebbare Schiebetür aus einem einzigen Türblatt. Im Vergleich mit einer spreizbaren Schiebetür, für die die Rahmenstruktur vorbereitet ist, ist die Schiebetür einfacher aufgebaut, insbesondere weil sie nicht spreizbar ist, und daher auch kostengünstiger. Für eine solche Standardschiebetür hat das zweite seitliche Zargenelement eine vertikale Durchführung, durch die sie in den Wandschalenbereich zwischen den beiden Streben- Strukturen führbar ist. Das dritte Zargenelement hat eine horizontale Durchführung, durch die die Standardschiebetür mit dem Führungsschienensystem verbindbar und entlang der die Standardschiebetür verschiebbar ist. In einem anderen Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Wand-Einsatz ausgestaltet. Im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes füllt er den Durchgangsbereich im Wesentlichen vollständig ausfüllt und verschliesst ihn. Der Zargen-Einsatz hat vertikale Streben, Versteifungselemente und ein Bodenprofil. Die vertikale Streben erstrecken sich im eingesetzten Zustand des Zargen-Einsatzes zwischen dem Bodenprofil und dem oberen Schliessprofilpaar in zwei, im Wesentlichen parallelen Ebenen, die denen der Streben-Strukturen entsprechen. Der Wand-Einsatz hat somit eine Tiefe, die der Tiefe der Rahmenstruktur entspricht. Der Wand-Einsatz kann so verkleidet werden, dass er an die Verkleidung der Rahmenstruktur angepasst ist; je nach Art und Umfang diese Anpassung kann der Wand-Einsatz nicht als solcher sichtbar sein.

Auch bei diesem als Wand-Einsatz ausgestalteten Zargen-Einsatz ist es von Vorteil, dass er zur Innenseite der Rahmenstruktur hin mit der Rahmenstruktur verbindbar ist. Dafür hat der Zargen-Einsatz beispielsweise Versteifungselemente, die seitlich an die Rahmenstruktur grenzen. Diese (angrenzenden) Versteifungselemente weisen Flansche auf, durch die die angrenzenden Versteifungselemente mit der Rahmenstruktur verbindbar sind. Das Bodenprofil hat an seinen seitlichen Enden ebenfalls Flansche, durch die die Enden mit der Rahmenstruktur verbindbar sind. Die vertikalen Streben sind an ihren unteren Enden mit dem Bodenprofil und an ihren oberen Enden mit dem oberen Schliessprofilpaar oder in dessen Umgebung mit der Rahmenstruktur verbindbar.

Gemäss einem weiteren Ausführungsbeispiel ist der Zargen-Einsatz als ein Luken-Einsatz ausgestaltet. Der Zargen-Einsatz hat ein Wandteil und eine Luke. Die Luke hat einen geöffneten Zustand, in dem eine Öffnung im Wandteil und damit einen Teil des Durchgangsbereichs geöffnet ist, und einen geschlossenen Zustand, in dem die Öffnung blockiert ist. Im eingesetzten Zustand und im geschlossenen Zustand der Luke füllt der Zargen-Einsatz den Durchgangsbereich im Wesentlichen vollständig aus. Im Vergleich mit der oben genannten Schwenktür und der Schiebetür erlaubt die Luke keinen Durchgang einer Person; stattdessen ist sie so bemessen, dass sie für relativ kleine Objekte (z. B. Haustiere, selbsttätig bewegende Geräte (Roboter, Drohnen)) passierbar ist. Der Fachmann erkennt, dass für die Luke eine bedarfsgerechte Grösse und Position (beispielsweise Höhe) gewählt werden können. Für Haustiere und Roboter (z. B. Staubsaugerroboter) ist die Luke in Bodennähe angeordnet. Die Luke kann auf verschiedene Art und Weise ausgestaltet sein. In einem Ausführungsbeispiel kann die Luke als horizontal oder vertikal verschiebbare Schiebeluke ausgestaltet sein. Diese Schiebeluke kann in einem Ausführungsbeispiel mit einem Antrieb und einem Sensorsystem ausgestattet sein, das die Luke automatisch öffnet, wenn sich z. B. ein Haustier nähert, und wieder schliesst, wenn das Haustier sich wieder entfernt hat. Für diese Funktionalität können das Sensorsystem und ein vom Haustier getragener Informationsträger gemäss einer kontaktlosen Kommunikationstechnologie (z. B. der RFID Funktechnologie) ausgestattet sein. In einer anderen Ausgestaltung kann die Luke als horizontal oder vertikal schwenkbare Klappe ausgestaltet sein, die verriegelbar ist und beispielsweise im entriegelten Zustand vom Haustier oder Roboter wegdrückbar ist.

Das Gebäudewandmodulsystem kann anstelle einer konventionellen Gebäudewand verwendet werden. Das Gebäudewandmodulsystem ist daher hinsichtlich Belastbarkeit (z. B. bei Nutzung als tragende Wand), Brandschutz, Schallschutz bzw. Schalldämmung, Wärmeisolation und Einbruchssicherung so ausgestaltet, dass es Eigenschaften hat, die - je nach Verwendung und Gebäude - denen einer konventionellen Gebäude wand im Wesentlichen entsprechen. Dazu können sowohl der Freiraum in der Rahmenstruktur als auch die Schwenktür, die Schiebetür und die jeweiligen Wandteile des Durchreiche- Einsatzes, des Wand-Einsatzes und des Luken-Einsatzes mit Brandschutz-, Isolations-, Rauchschutz-, Einbruchsschutz- und/oder Schallschutzmaterial ausgestattet sein.

Im Folgenden sind verschiedene Aspekte der verbesserten Technologie anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit den Figuren näher erläutert. In den Figuren haben gleiche Elemente gleiche Bezugszeichen. Es zeigen:

Fig. 1A eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer

Rahmenstruktur eines Gebäudewandmodulsystems, in das eine Schiebetür einsetzbar ist;

Fig. 1B eine schematische Darstellung eines horizontalen Querschnitts durch die in Fig. 1A gezeigte Rahmenstruktur;

Fig. IC eine schematische perspektivische Darstellung der in Fig. 1A gezeigten Rahmenstruktur; Fig. 1D-1H schematische Darstellungen eines horizontalen Querschnitts durch eine Schiebetür und deren Funktionsweise in der in Fig. 1A gezeigten Rahmenstruktur;

Fig. 2A eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Durchgangs- Einsatz ausgestaltet ist;

Fig. 2B-2D schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 2A gezeigten Zargen-Einsatzes; Fig. 2E-2H schematische Darstellungen eines weiteren Ausführungsbeispiels des in Fig. 2A gezeigten Zargen-Einsatzes; Fig. 3A eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Durchreiche-Einsatz ausgestaltet ist;

Fig. 3B-3D schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 3A gezeigten Zargen-Einsatzes; Fig. 4A eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Regal-Einsatz ausgestaltet ist;

Fig. 4B-4D schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 4A gezeigten Zargen-Einsatzes; Fig. 5A eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Schwenktür- Einsatz ausgestaltet ist;

Fig. 5B-5D schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 5A gezeigten Zargen-Einsatzes; Fig. 6A eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Schiebetür-Einsatz ausgestaltet ist;

Fig. 6B-6E schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 6A gezeigten Zargen-Einsatzes; Fig. 7A eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Wand-Einsatz ausgestaltet ist; Fig. 7B-7E schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 7A gezeigten Zargen-Einsatzes Fig. 8A eine schematische Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels einer Rahmenstruktur mit einem Zargen-Einsatz, der als Luken-Einsatz ausgestaltet ist;

Fig. 8B-8E schematische Darstellungen eines Ausführungsbeispiels des in Fig. 8A gezeigten Zargen-Einsatzes; und

Fig. 9 ein Ablaufdiagram eines Ausführungsbeispiels eines Verfahrens zum Anpassen des Gebäudewandmoduls an ein Gebäude.

In den Figuren 1A, 1B, und IC ist ein Ausführungsbeispiel einer Rahmenstruktur 2 eines Gebäudewandsystems 1 gezeigt, die gemäss der hier beschriebenen Technologie in verschiedenen Anwendungen genutzt werden kann. In einem Ausführungsbeispiel des Gebäudewandmodulsystems 1 kann in die Rahmenstruktur 2 eine Schiebetür 4 eingesetzt sein; die Figuren ID - 1H zeigen schematische Darstellungen eines horizontalen Querschnitts durch die Schiebetür 4 und deren Funktionsweise in der Rahmenstruktur 2. Weitere Ausführungsbeispiele eines Gebäudewandmodulsystems 1 sind in Verbindung mit den Figuren 2A - 8 gezeigt.

Das Gebäudewandmodulsystem 1 ist ausgestaltet, anstelle einer gemauerten, betonierten und/oder im Trockenbau (z. B. eine Holz-, Kunststoff-, Verbundwerkstoff- und/oder Metallkonstruktion in Verbindung mit z. B. Gipskartonplatten) erstellten Gebäudewand in einem Gebäude verwendet zu werden. Derartige Bauweisen sind dem Fachmann bekannt. Bezogen auf das z. B. in Fig. IC gezeigte x-y-z Koordinatensystem hat das Gebäudewandmodulsystem 1 in x-Richtung eine Breite B, in y-Richtung eine Tiefe T und in z-Richtung eine Höhe H; das Gebäudewandmodulsystem 1 erstreckt sich in einer Ebene, die durch die x- und z-Achsen aufgespannt wird. Das Gebäudewandmodulsystem 1 wird dabei im Wesentlichen vertikal (stehend) eingebaut; in dieser Beschreibung verwendete Begriffe wie z. B. "vertikal", "horizontal" "oben", "unten", "Boden" o. ä. beziehen sich daher auf das eingebaute Gebäudewandmodulsystem 1.

Das Gebäudewandmodulsystem 1 kann in einem Ausführungsbeispiel in eine oder anstelle einer Gebäudeinnenwand eingebaut sein, beispielsweise kann es in einem Mehrfamilienhaus den privaten Innenbereich einer Wohnung von einem (nicht privaten oder halb-privaten) Aussenbereich (z. B. Hausflur oder Treppenhaus) trennen. In einer solchen Wohnung oder in einem Einfamilienhaus kann das Gebäudewandmodulsystem 1 auch zum Trennen von Innenräumen verwendet werden. Analog dazu kann das Gebäudewandmodulsystem 1 beispielsweise als Gebäudeinnenwand in einem Bürogebäude, Hotel o.ä. verwendet werden; in einem Hotel kann das Gebäudewandmodulsystem 1 beispielsweise auch zwei benachbarte Zimmer trennen. Das Gebäudewandmodulsystem 1 kann in einem anderen Ausführungsbeispiel eine Gebäudeaussenwand sein, beispielsweise kann es den Innenbereich eines nicht öffentlichen Gebäudes (z. B. ein Wohnhaus, Hotel, Geschäftshaus o. ä.) vom öffentlichen Aussenbereich (z. B. einer Strasse oder eines öffentlichen Platzes) trennen. Der Fachmann erkennt, dass die hier beschriebene Technologie nicht auf eine bestimmte Anwendung beschränkt ist.

Die Rahmenstruktur 2 hat im gezeigten Ausführungsbeispiel einen oberen Querträger 18, mehrere Bodenprofile 19, Streben 16, Versteifungselemente 14, Schliessprofile 10a, 10b, 10c und ein Führungsschienensystem 12. Die Streben 16 erstrecken sich im Wesentlichen vertikal zwischen dem oberen Querträger 18 und den Bodenprofilen 19, und die Versteifungselemente 14 sind an den Streben 16 befestigt. Wie beispielhaft die Fig. IC gezeigt, kann ein Bodenprofil 19 als ein U-förmiges Profil mit einer Bodenplatte und seitlichen Faschen gestaltet sein. Das Bodenprofil 19 hat eine Tiefe, die entsprechend der Tiefe des Gebäudewandmodulsystems 1 gewählt ist. Jeweils zwei Streben 16 sind gegenüberliegend an einem Bodenprofil 19 und am oberen Querträger 18 befestigt, wobei sich ein Abstand der beiden Streben 16 aus der Tiefe des Bodenprofils 19 ergibt. Die Versteifungselemente 14 verbinden benachbarte Paare von Streben 16.

Wie in Fig. 1A gezeigt, hat die Rahmenstruktur 2 einen Durchgangsbereich 6, einen Wandschalenbereich 8 und einen Wandseitenbereich 9, wobei der Durchgangsbereich 6 zwischen dem Wandschalenbereich 8 und dem Wandseitenbereich 9 angeordnet ist. Im eingebauten Zustand sind der Wandschalenbereich 8 und der Wandseitenbereich 9 (an der jeweiligen, dem Durchgangsbereich 6 abgewandten Seite) mit dem übrigen Gebäude verbunden. Die Schliessprofile 10a, 10b, 10c umrahmen den Durchgangsbereich 6, wobei zwei Schliessprofile 10a vertikal am Wandseitenbereich 9 und zwei Schliessprofile 10b vertikal am Wandschalenbereich 8 angeordnet sind; zwei horizontale Schliessprofile 10c sind direkt oder indirekt mit dem Querträger 18 verbunden und verbinden die Schliessprofile 10a, 10b miteinander. Die Schliessprofile 10a, 10b sind durch die Verbindungselemente 14 mit benachbarten Streben 16 verbunden.

Zur Illustration, dass die Rahmenstruktur 2 im eingebauten Zustand verkleidet (abgedeckt) ist, ist in Fig. IC ein Wandpanel 20 auf einer Seite der Rahmenstruktur 2 gezeigt, das an der Rahmenstruktur 2 befestigt ist. Das Wandpaneel 20 deckt den Wandschalenbereich 8, den Wandbereich 9 und eine Fläche oberhalb des Durchgangsbereich 6 ab. Der Fachmann erkennt, dass das Wandpaneel 20 aus einzelnen Paneelen zusammengesetzt sein kann und dass die Rahmenstruktur 2 auf beiden Seiten verkleidet sein kann. Derart verkleidet besteht zwischen den Wandpaneelen 20 ein Hohlraum im Wandschalenbereich 8 und ein Hohlraum im Wandbereich 9, die in Fig. 1B und Fig. IC ersichtlich sind. In einem Ausführungsbeispiel ist der Durchgangsbereich 6 so gestaltet und bemessen, dass ihn eine Person passieren kann, um von einer Seite des Gebäudewandmodulsystems 1 auf die andere Seite zu gelangen. Der Wandschalenbereich 8 ist gestaltet und bemessen, um eine eingesetzte Schiebetür 4 in seinem Inneren (Hohlraum) ganz oder teilweise aufzunehmen, was in einer geöffneten Position der Schiebetür 4 der Fall ist. Zwischen den Schliessprofden 10b ist dafür eine Passage lOd vorgesehen. Der Fachmann erkennt, dass die Abmessungen des Gebäudewandmodulsystems 1, insbesondere dessen Höhe H und Breite B, an gebäudespezifische Vorgaben angepasst werden können. Für den Durchgangsbereich 6 können je nach Gebäude Standardweiten oder Mindestweiten vorgegeben sein. Da der Wandschalenbereich 8 die Schiebetür 4 in der geöffneten Position im Wesentlichen vollständig aufnimmt, ist damit auch eine minimale Breite des Wandschalenbereichs 8 vorgegeben.

Die Rahmenstruktur 2 kann in Verbindung mit einer Schiebetür 4 genutzt werden. Deren prinzipielle Struktur und Funktionsweise sind in Fig. ID - Fig. 1H (diese zeigen jeweils horizontale Querschnitte durch die Schiebetür 4 und/oder die Rahmenstruktur 2) beispielhaft beschrieben. Die Schiebetür 4 hat zwei Türblätter 4a, 4b und einen Aktuator 7. Jedes Türblatt 4a hat in diesem Ausführungsbeispiel zwei seitliche Flansche 5a, 5b und einen oberen Flansch. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind die Flansche jeweils als L- förmige Winkelprofile gezeigt, die vom jeweiligen Türblatt 4a, 4b rechtwinklig ins Türinnere zeigen. Der Aktuator 7 ist ausgestaltet, die Türblätter 4a, 4b aufeinander zuzubewegen und voneinander weg zu bewegen; in Fig. ID haben die Türblätter 4a, 4b einen grösseren Abstand zueinander als in Fig. IE.

Fig. 1F zeigt die Schiebetür 4 in einem geschlossenen Zustand. In diesem Zustand hat der Aktuator 7 die Türblätter 4a, 4b voneinander wegbewegt (Fig. ID), wobei die Flansche 5a in die Schliessprofde 10a und die Flansche 5b in die Schliessprofile 10b greifen. Wegen der Funktionalität, die Türblätter 4a, 4b für diesen Zustand voneinander wegzubewegen, zu spreizen, ist die Schiebetür 4 in Tiefenrichtung spreizbar und in dieser Beschreibung u. a. auch als solche ("spreizbare Schiebetür") bezeichnet.

Fig. IG zeigt die Schiebetür 4 bei einem Übergang vom geschlossenen Zustand in einen geöffneten Zustand (eine ähnliche Situation ergibt sich beim Schliessen). In diesem Zustand zieht der Aktuator 7 die Türblätter 4a, 4b zueinander hin (Fig. IE), wobei die Flansche 5a von den Schliessprofden 10a, die Flansche 5b von den Schliessprofden 10b und die oberen Flansche von den oberen Schliessprofden 10c entkoppelt sind. Fig. 1H zeigt die Schiebetür 4 im geöffneten Zustand, wobei sie sich teilweise im Wandschalenbereich 8 befindet. Um die Schiebetür 4 zwischen dem geschlossenen Zustand und dem geöffneten Zustand hin und her zu verschieben, ist in einem Ausführungsbeispiel der Aktuator 7 der Schiebetür 4 als eine elektrische Antriebseinheit ausgestattet, die von einem Zugangskontrollsystem oder Gebäudemanagementsystem angesteuert wird. In einem Ausführungsbeispiel ist die Schiebetür 4 u. a. für eine Kommunikation mit dem Zugangskontrollsystem oder Gebäudemanagementsystem mit einer elektrischen Schnittstelleneinrichtung ausgestattet.

Ausgehend von der in Verbindung mit den Figuren 1A - 1H beschriebenen Rahmenstruktur 2 sind im Folgenden verschiedenen Anwendungen und Ausführungsbeispiel des Gebäudewandmodulsystems 1 beschrieben. Diese Anwendungen und Ausführungsbeispiele illustrieren, dass das Gebäudewandmodulsystems 1 bedarfsgerecht beispielsweise an sich ändernde Anforderungen an die Nutzung von Räumen angepasst werden kann. Wie oben ausgeführt, ist die Rahmenstruktur 2 für die Nutzung mit der spreizbaren Schiebetür 4 vorbereitet, beispielsweise kann sie bereits beim Bau des Gebäudes installiert werden. Ein Architekt oder Bauherr kann aber in der Planungs- und Bauphase des Gebäudes die Kosten für die spreizbare Schiebetür 4 scheuen und/oder der Bedarf an einer solchen Schiebetür 4 in dem Gebäude in Frage stellen. Als Alternative kann in diesem Fall in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt werden, der für eine festgelegte Anwendung ausgestaltet ist und beispielswese kostengünstiger ist. Trotzdem bleibt die Möglichkeit erhalten, zu einem späteren Zeitpunkt das Gebäudewandmodulsystem 1 mit einer spreizbaren Schiebetür 4 zu nutzen.

In einer in den Figuren 2A - 2H gezeigten beispielhaften Anwendung schafft das Gebäudewandmodulsystem 1 einen Durchgang von einem Raum in einen angrenzenden Raum. Wie in Fig. 2A gezeigt, ist der Durchgang frei passierbar, ohne dass z. B. eine Tür zu öffnen ist. Der Durchgang kann beispielsweise auch als Passage oder Torbogen bezeichnet werden. Eine Schiebetür 4, wie in Fig. ID - Fig. 1H gezeigt, braucht in dieser Anwendung nicht in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt sein, sie kann aber eingesetzt sein, wenn beispielsweise das Gebäudewandmodulsystem 1 bereits mit einer Schiebetür 4 verwendet wurde (anstelle eines Ausbaus der Schiebetür 4) oder wenn es zu einem späteren Zeitpunkt mit der Schiebetür 4 verwendet werden soll.

Fig. 2A zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels der Rahmenstruktur 2, die mit einem Zargen-Einsatz 22 ausgestattet ist. Fig. 2B zeigt eine schematische perspektivische Darstellung des Zargen-Einsatzes 22, und Fig. 2C zeigt eine schematische Seitenansicht des Zargen-Einsatzes 22, der beispielsweise zwei vertikale Zargenelemente 22a, 22b und ein horizontales Zargenelement 22c hat. Fig. 2D zeigt einen horizontalen Querschnitt durch den Zargen-Einsatz 22, wobei im Querschnitt die Anordnung der Zargenelemente 22a, 22b bezüglich der Schliessprofile 10a, 10b ersichtlich ist. Die Zargenelemente 22a, 22b, 22c können beispielsweise einzeln in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden und mit ihr verbunden werden, beispielsweise können sie mit den Schliessprofilen 10a, 10b, 10c oder in deren Umgebung mit der Rahmenstruktur 2 befestigt (z. B. verschraubt) werden.

Der Zargen-Einsatz 22 ist so bemessen, dass er in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden kann, im eingesetzten Zustand an die Schliessprofile 10a, 10b, 10c anschliesst und diese ganz oder teilweise abdeckt. Die Bemessung ist in einem Ausführungsbeispiel so gewählt, dass der Zargen-Einsatz 22 die eingebaute und verkleidete Rahmenstruktur 2 ganz oder teilweise abdeckt; je nach Grad der Abdeckung kann sie von einem Betrachter mehr oder weniger sichtbar sein. Da der Zargen-Einsatz 22 in die eingebaute Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden kann (weil eine Schiebetür 4 bereits eingesetzt war oder zukünftig eingesetzt werden soll), ist er aus der Rahmenstruktur 2 mit relativ geringem Aufwand auch wieder entnehmbar.

Der Zargen-Einsatz 22 ist dabei so ausgeführt, dass er Eigenschaften hat, die entsprechend der vor Ort bestehenden Gebäudesituation festgelegt sind; er kann beispielsweise an die nähere räumliche Umgebung des Gebäudewandmodulsystems 1 angepasst sein. Die genannten Eigenschaften können beispielsweise das Material, die Stabilität, die Oberflächenstruktur, die Formgebung und die Farbgebung des Zargen- Einsatzes 22 betreffen. Das Material kann Metall, Holz, Kunststoff, Kohlenstofffaser, Glasfaser oder eine Kombination dieser Materialien sein. In Fig. 2A und Fig. 2B hat das Zargen-Element 22b beispielsweise eine im Wesentlichen glatte sichtbare Stirnfläche.

In den Figuren 2E - 2H ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Zargen-Einsatzes 22 gezeigt. In diesem Ausführungsbeispiel sind Einsetz- und Verbindungsmöglichkeiten der Zargenelemente 22a, 22b, 22c beschrieben. Fig. 2E zeigt eine schematische Seitenansicht des Zargen-Einsatzes 22, wobei an den Zargenelementen 22a, 22b, 22c mehrere Schlitze 27 gezeigt sind. Details einer oberen Ecke des Zargen-Einsatzes 22 (rechts oben) sind in einer Seitenansicht in Fig. 2F gezeigt. Ein Bolzenelement 25, im Folgenden als Bolzen 25 bezeichnet, ragt durch einen Schlitz 27 am oberen Zargenelement 22c. Der Bolzen 25 ist an einer festgelegten Stelle an der Rahmenstruktur 22 befestigt, beispielsweise am oberen Schliessprofil 10c. Der Fachmann erkennt, dass durch jeden Schlitz 27 am oberen Schliessprofil 10c ein Bolzen 25 ragt. Die Stellen, an denen die Bolzen 25 befestigt sind, sind in einem Konstruktionsplan der Rahmenstruktur 2 festgelegt. In Fig. 2F ist ausserdem einen Eckverbinder 21 gezeigt, die vom Zargenelement 22c im Wesentlichen rechtwinklig (bezogen auf dessen Längsachse) absteht und nach unten zeigt. Das (vertikale) Zargenelement 22b hat dafür eine Aufnahme, in die der Eckverbinder 21 bei der Montage eingeführt werden kann.

Wie in Fig. 2G in einer vergrösserten Darstellung (Querschnitt senkrecht durch Längsachse des Schliessprofils 10c) gezeigt, hat auf einer Innenseite des oberen Schliessprofils 10c jeder Bolzen 25 ein Sicherungselement 29, wodurch das obere Schliessprofil 10c mit der Rahmenstruktur 2 verbunden ist. Der Fachmann erkennt, dass die Zargenelemente 22a, 22b ebenfalls durch solche Kombinationen aus jeweils einem Bolzen 25 und einem Sicherungselement 29 mit der Rahmenstruktur 2 verbunden sind. Wie es in Fig. 2G beispielhaft gezeigt ist, kann das Sicherungselement 29 als zusammendrückbare Spreizklammer oder Klemmfeder aus Metall ausgeführt sein, die vor der Montage auf den Bolzen 25 gesetzt wird. Wird ein Bolzen 25 in einen Schlitz 27 eingefahren, wird die Spreizklammer (29) durch das den Schlitz 27 umgebende Material des jeweiligen Zargenelements 22a, 22b, 22c zusammengedrückt und damit gegen ein Verschieben gesichert. Der Fachmann erkennt, dass diese Funktionalität auch durch ein andersartiges Verbindungselement, z. B. einen Spannring, Blatt- oder Tellerfeder o. ä. implementiert sein kann. Der Fachmann erkennt auch, dass es diese Verbindungsart ermöglicht, ein Zargenelement 22a, 22b, 22c wieder aus der Rahmenstruktur 2 zu entnehmen; es kann z. B. herausgezogen werden.

Fig. 2G zeigt ausserdem zwei Federelemente 23, die auf äusseren Längskanten des Schliessprofils 10c aufliegen. Die Federelemente 23 sind elastische Elemente aus Kunststoff und/oder Metall, die auf Druck zusammengepresst werden können und sich bei nachlassendem oder weggenommenem Druck wieder entspannen und ihr ursprüngliche Form im Wesentlichen wieder einnehmen. Ein Federelement 23 kann z. B. eine oder mehrere Spiralfedern aus Metall umfassen; beispielsweise können mehrere einzelne Federelemente 23 entlang des Zargenelements 22c hintereinander angeordnet sein. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann ein Federelement 23 aus Kunststoff ausgeführt sein und eine Struktur haben, die die genannten elastischen Eigenschaften hat. Der Fachmann erkennt, dass die genannten Ausführungen des Federelements 23 beispielhaft sind und die Federelemente 23 nicht darauf beschränkt sind.

Fig. 2H zeigt eine Seitenansicht eines Ausführungsbeispiels eines bodennahen Teils des Zargenelements 22b. Am gezeigten Ende des Zargenelements 22b ist eine Aussparung 31 gezeigt, in die bei der Montage ein dazu komplementäres Gegenstück der Rahmenstruktur 2 eingreift. Ein überstehender hinterer Teil des Zargenelements 22bwird „eingehängt“ und kann so nicht mehr nach vorne gezogen werden. Wird dann der obere Teil geklemmt oder verschraubt, ist das Zargenelement 22b gesichert. Dies erleichtert beispielsweise das Positionieren des Zargenelements 22b und sichert das Zargenelement 22b gegen ein Herausziehen. Der Fachmann erkennt, dass das Zargenelement 22a analog zum Zargenelement 22b ausgestaltet sein kann.

Um den Zargen-Einsatz 22 gemäss einem Ausführungsbeispiel in die Rahmenstruktur 2 einzusetzen, kann zuerst das obere Zargenelement 22c in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden. Dies geschieht dadurch, dass die Schlitze 27 des Zargenelements 22c zu den Bolzen 25 des Schliessprofds 10c ausgerichtet werden und das Zargenelement 22c nach oben geschoben wird, so dass die Bolzen 25 in die Schlitze 27 einfahren. Das vertikale Zargenelement 22b wird eingesetzt, indem dessen Schlitze 27 zu den Bolzen 25 des Schliessprofils 10b ausgerichtet werden, beispielsweise wird zuerst das in Fig. 2H gezeigte bodennahe Teil positioniert während das Zargenelement 22b in den Durchgangsbereich 6 geneigt gehalten wird. Das Zargenelement 22c wird dann nach oben gedrückt, wodurch die Federelemente 23 gegen Flächen des Schliessprofds 10c drücken und dabei zusammengedrückt werden, so dass der Eckverbinder 21 über der Aufnahme des (nun vertikal stehenden) Zargenelements 22b positioniert werden kann. Wird das Zargenelement 22c anschliessend losgelassen, entspannen sich die Federelemente 23 und drücken das Zargenelement 22c nach unten, wodurch der Eckverbinder 21 in die Aufnahme eingeführt wird. Der Fachmann erkennt, dass das Zargenelement 22a analog dazu eingesetzt wird.

Ebenfalls ausgehend von der in Verbindung mit den Figuren 1A - 1H beschriebenen Rahmenstruktur 2 zeigen die Figuren 3A - 3D eine weitere beispielhafte Anwendung des Gebäudewandmodulsystems 1. In dieser Anwendung ist in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt, der als Durchreiche-Einsatz ausgestaltet ist. Eine Durchreiche ist üblicherweise eine Öffnung in einer Wand, durch die Dinge durchgereicht werden können, beispielsweise können Speisen zwischen einer Küche und einem Esszimmer oder Medikamenten zwischen einem Verkaufsraum einer Apotheke und einem öffentlichen Bereich vor der Apotheke durchgereicht werden. Eine solche Durchreiche kann auf verschiedene Arten geschlossen und geöffnet werden (z. B. mittels einer Klappe, einem Rollladen oder einer oder mehreren Türen); entsprechend einer dieser Arten kann auch der hier beschriebene Durchreiche-Einsatz (22) ausgestaltet sein.

Fig. 3A zeigt eine schematische perspektivische Darstellung eines Ausführungsbeispiels des Gebäudewandmodulsystems 1, wobei der Zargen-Einsatz 22 (Durchreiche-Einsatz) in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt ist. Fig. 3B zeigt eine schematische Seitenansicht des beispielhaften Zargen-Einsatzes 22. Der Zargen-Einsatz 22 hat eine Durchreiche 30 und ein Wandteil 32, wobei die Durchreiche 30 im Wesentlichen eine obere Hälfte des Zargen-Einsatzes 22 einnimmt und das Wandteil 32 die untere Hälfte des Zargen- Einsatzes 22. Der Fachmann erkennt, dass ein solches Aufteilungsverhältnis beispielhaft ist und dass in einem anderen Ausführungsbeispiel ein anderes Aufteilungsverhältnis gewählt werden kann. Der Fachmann erkennt zudem, dass auch das Wandteil 32 entsprechend seiner räumlichen Umgebung verkleidet ist.

In einem Ausführungsbeispiel kann der Zargen-Einsatz 22 ausgehend von der Struktur des Durchgang-Einsatzes (siehe Fig. 2A - Fig. 2H) aufgebaut sein und zwei vertikale Zargenelemente 22a, 22b und ein horizontales Zargenelement 22c aufweisen. Diese können wie in Verbindung mit Fig. 2A - Fig. 2H beschrieben in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden, einschliesslich der dort gezeigten und beschriebenen Federelemente 23, Bolzen 25, Schlitze 27 und Sicherungselemente 29. Das horizontale Zargenelement 22c und die oberen Hälften der Zargenelemente 22a, 22b grenzen im gezeigten Beispiel die Durchreiche seitlich und nach oben ab. Nach unten grenzt das Wandteil 32 die Durchreiche 30 ab.

Das Wandteil 32 umfasst mindesten einen Querträger 36, ein Bodenelement 42 und vertikale Streben 34. Der Querträger 36 erstreckt sich in einer für die Durchreiche 30 gewählten bzw. festgelegten Höhe im Wesentlichen horizontal zwischen den Zargenelementen 22a, 22b, und die vertikalen Streben 34 erstrecken sich zwischen dem Bodenelement 42 und dem Querträger 36. Analog zu den Streben 16 der Rahmenstruktur 2 können die Streben 34 ebenfalls paarweise angeordnet sein, und Verstärkungselemente 40 können zwischen benachbarten Streben 34 angeordnet sein. Der Fachmann erkennt, dass beispielsweise die Anzahl der Streben 34 und die der Verstärkungselemente 40 entsprechend der erwarteten Nutzung eines Raums gewählt werden können.

Fig. 3C zeigt in einer vergrösserten Darstellung die Verbindung einer Strebe 34 mit den benachbarten Verstärkungselementen 40 und die Verbindung der Strebe 34 mit dem Bodenelement 42. Diese Verbindungen können durch dem Fachmann bekannte Verbindungstechniken (z. B. mittels Schrauben, Nieten, Schweissen, Stecken und/oder Klemmen) hergestellt werden.

Der Querträger 36 hat in x-Richtung eine Breite und in y-Richtung eine Tiefe. Die Breite kann so gewählt sein, dass sie entweder gleich dem Abstand zwischen den Zargenelementen 22a, 22b, oder um einen festgelegten Wert länger als deren Abstand ist. Im letztgenannten Fall kann die Tiefe des Querträgers 36 grösser sein, als die Tiefe der Durchreiche 30, wobei der Querträger 36 an seinen beiden Längsenden jeweils eine Aussparung hat, um das jeweilige Zargenelement 22, 22b allein oder zusammen mit dem jeweiligen Schliessprofd 10a, 10b teilweise aufzunehmen; Fig. 3D zeigt dies beispielhaft in einer vergrösserten Darstellung. Der Fachmann erkennt, dass auf dem Querträger 36 beispielsweise ein Tablar montiert sein kann, das (anstelle des Querträgers 36) entsprechend dem in Fig. 3D gezeigten Beispiel ausgestaltet ist. Der Fachmann erkennt auch, dass der Querträger 36 so gestaltet sein kann, dass ein solches Tablar in ihm integriert ist.

Erneut ausgehend von der in Verbindung mit den Figuren 1A - 1H beschriebenen Rahmenstruktur 2 zeigen die Figuren 4A - 4D eine weitere beispielhafte Anwendung des Gebäudewandmodulsystems 1. In dieser Anwendung ist in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt, der als Regal-Einsatz ausgestaltet ist. Der Regal-Einsatz hat in einem Ausführungsbeispiel eine Rückwand 46, sodass benachbarte Räume optisch getrennt sind. Soll auch eine akustische Trennung erfolgen, kann die Rückwand 46 nach akustischen Gesichtspunkten (beispielsweise Formgebung, Dicke und/oder Masse) gestaltet sein. In den Regal-Einsatz kann mindestens ein Regalboden 44 (Tablar) eingesetzt werden, auf den von einer Zugangsseite des Regal-Einsatzes zugegriffen werden kann. Werden mehrere Regalböden 44 verwendet, können diese auf flexible Art und Weise eingesetzt werden; die Figuren 4A - 4C zeigen dafür ein Ausführungsbeispiel. Der Fachmann erkennt, dass der Regal-Einsatz auch ohne einen eingesetzten Regalboden 44 und/oder die Rückwand 46 verwendet werden kann. Der Fachmann erkennt auch, dass der Regal-Einsatz an der Zugangsseite derart ausgestaltet sein kann, dass dort eine Tür, ein Rollo oder einen Vorhang angebracht werden können.

In einem Ausführungsbeispiel kann der Zargen-Einsatz 22 ausgehend von der Struktur des Durchgang-Einsatzes (siehe Fig. 2A - Fig. 2H) aufgebaut sein und zwei vertikale Zargenelemente 22a, 22b und ein horizontales Zargenelement 22c aufweisen. Diese können wie in Verbindung mit Fig. 2A - Fig. 2H beschrieben in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden, einschliesslich der dort gezeigten und beschriebenen Federelemente 23, Bolzen 25, Schlitze 27 und Sicherungselemente 29. Zusätzlich dazu sind in den Zargenelementen 22a, 22b Vorrichtungen vorhanden, die das Einsetzen eines Regalbodens 44 ermöglichen, beispielsweise Bohrungen, die gemäss einem festgelegten Muster angelegt sind und in die in gewünschter Höhe Tablarstifte eingesetzt werden können. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann die Rückwand 46 Vorrichtungen zum Anbringen eines Regalbodens 44 aufweisen. Vorrichtungen, um Regalböden 44 anzubringen, sind dem Fachmann bekannt.

In der perspektivischen Darstellung der Fig. 4B und der Seitenansicht der Fig. 4C sind die Zargenelemente 22A, 22B wie in Fig. 2B und Fig. 2C beschrieben angeordnet und befestigt. Ein horizontaler Querschnitt durch den Regal-Einsatz ist in Fig. 4D gezeigt.

Die Figuren 5A - 5D zeigen eine weitere beispielhafte Anwendung des Gebäudewandmodulsystems 1. In dieser Anwendung ist in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt, der als Schwenktür-Einsatz ausgestaltet ist. Der Schwenktür-Einsatz umfasst die Zargenelemente 22A, 22B, 22C, eine Schwenktür 50, Beschläge 52 und einen Schliess- und Verriegelungsmechanismus 54. Ist die Schwenktür 50 an den Beschlägen 52 befestigt, kann die Schwenktür 50 in eine festgelegte Richtung geöffnet werden, wobei die Beschläge 52 als Fixpunkte dienen; dies ist im horizontalen Querschnitt der Fig. 5D durch einen Doppelpfeil 56 angedeutet. In Fig. 5D ist auch ersichtlich, dass die Beschläge 52 in diesem Ausführungsbeispiel auf der Seite des Wandschalenbereichs 8 angeordnet sind; zumindest Teile des Schliess- und Verriegelungsmechanismus 54 sind dem Wandschalenbereich 8 gegenüberliegend in der Rahmenstruktur 2 angeordnet.

In einem Ausführungsbeispiel können die zwei vertikalen Zargenelemente 22a, 22b und das horizontales Zargenelement 22c des Zargen-Einsatzes 22 wie in Verbindung mit Fig. 2E - Fig. 2H beschrieben in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden, einschliesslich der dort gezeigten und beschriebenen Federelemente 23, Bolzen 25, Schlitze 27 und Sicherungselemente 29. Bedingt durch ihr Gewicht übt die Schwenktür 50 eine Kraft auf die Beschläge 52 und das Zargenelement 22b aus. Der Fachmann erkennt, dass das Zargenelement 22b dieser Anforderung entsprechend ausgestaltet ist; es kann beispielsweise durch zusätzliche Verbindungen (z. B. Schraubverbindungen) in der Rahmenstruktur 2 gesichert sein; es kann in einem Ausführungsbeispiel zusätzlich auch im Boden und/oder in der Decke verankert werden.

Die Figuren 6A - 6E zeigen eine weitere beispielhafte Anwendung des Gebäudewandmodulsystems 1. In dieser Anwendung ist in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt, der als Schiebetür-Einsatz ausgestaltet ist. Der Schiebetür- Einsatz umfasst eine Schiebetür 60, die im Gegensatz zur in Verbindung mit den Figuren ID - 1H beschriebenen Schiebetür 4 als eine einfache, nicht-spreizbare Schiebetür ausgestaltet ist; zur besseren Unterscheidung ist die Schiebetür 60 im Folgenden auch als "Standardschiebetür 60" bezeichnet. Die Standardschiebetür 60 kann beispielsweise automatisch oder manuell (mit oder ohne Unterstützung durch einen elektromechanischen Antrieb) verschiebbar sein.

In der in Fig. 6A gezeigten Seitenansicht des Gebäudewandmodulsystems 1 ist die Standardschiebetür 60 in einer teilweise geöffneten Position schematisch gezeigt ist. In dieser geöffneten Position befindet sich ein Teil der Standardschiebetür 60 im Wandschalenbereich 8, wie es auch im in Fig. 6B gezeigten horizontalen Querschnitt durch das Gebäudewandmodulsystem 1 dargestellt ist. Im Zargen-Einsatz 22 (Schiebetür- Einsatz) gemäss der Seitenansicht der Fig. 6C, dem horizontalen Querschnitt der Fig. 6D und der perspektivischen Darstellung der Fig. 6E ist die Standardschiebetür 60 ebenfalls in der geöffneten Position gezeigt. In einer vollständig geöffneten Position befindet sich die Standardschiebetür 60 im Wesentlichen im Wandschalenbereich 8 (bis auf einen evtl vorhanden seitlichen Handgriff/Eingriff, durch den die Standardschiebetür 60 durch einen Nutzer verschoben werden kann).

Der Schiebetür-Einsatz umfasst ausserdem die Zargenelemente 22a, 22b, 22c, wobei zumindest das seitliche Zargenelement 22b und das obere Zargenelement 22c an die Verwendung der Standardschiebetür 60 angepasst sind. Das Zargenelement 22b kann z. B. zweigeteilt sein, damit zwischen den Teilen eine vertikale Öffnung besteht, durch die die Standardschiebetür 60 in den Wandschalenbereich 8 verschoben werden kann; dies ist beispielsweise in Fig. 6B und Fig. 6D dargestellt. Das Zargenelement 22b verblendet somit die auf beiden Seiten der Standardschiebetür 60 bestehenden Spalte zwischen der Rahmenstruktur 2 und der Standardschiebetür 60.

Die Standardschiebetür 60 hat Führungselemente, die passend/komplementär zum in der Rahmenstruktur 2 vorhandenen Führungsschienensystem 12 ausgestaltet sind. Mittels dieser Führungselemente kann die Standardschiebetür 60 in das Führungsschienensystem 12 eingesetzt werden. Das Zargenelement 22c kann zweiteilig ausgestaltet sein, damit zwischen den Teilen eine horizontale Öffnung besteht, sodass die Führungselemente oder ein oberer Teil der Standardschiebetür 60 entlang dieser horizontalen Öffnung verschoben werden kann; dies ist beispielsweise in Fig. 6E dargestellt. Das Zargenelement 22c verblendet daher ebenfalls Spalte, die entlang der horizontalen Öffnung auf beiden Seiten der Standardschiebetür 60 bestehen.

Der Zargen-Einsatz 22 umfasst im gezeigten Ausführungsbeispiel ausserdem einen Verriegelungsmechanismus 62, der zum Beispiel in Fig. 6B und Fig. 6C gezeigt ist. Der Verriegelungsmechanismus 62 kann eine Klinke aufweisen, die an einer Stirnseite der Standardschiebetür 60 hervorsteht und beispielsweise durch einen Handgriff an der Standardschiebetür 60 aktivierbar ist. Das Zargenelement 22a ist entsprechend dazu ausgestaltet; es hat beispielsweise auf der Höhe der Klinke eine Öffnung, in die die Klinke bei geschlossener Standardschiebetür 60 ein rastet.

In einem Ausführungsbeispiel können die zwei vertikalen Zargenelemente 22a, 22b und das horizontales Zargenelement 22c des Zargen-Einsatzes 22 wie in Verbindung mit Fig. 2E - Fig. 2H beschrieben in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt werden, unabhängig davon, ob die Zargenelemente 22a, 22c einteilig oder zweiteilig ausgestaltet sind. Die Zargenelemente 22a, 22b, 22c können beispielsweise mittels der dort gezeigten und beschriebenen Federelemente 23, Bolzen 25, Schlitze 27 und Sicherungselemente 29 eingesetzt werden.

Eine weitere beispielhafte Anwendung des Gebäudewandmodulsystems 1 ist in den Figuren 7A - 7E gezeigt. In dieser Anwendung ist in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt, der als Wand-Einsatz ausgestaltet ist. Der Wand-Einsatz füllt den Durchgangsbereich 6 im Wesentlichen vollständig aus und verschliesst ihn dadurch. Fig. 7A zeigt eine schematische Seitenansicht des Gebäudewandmoduls 1, wobei der als Wand-Einsatz gestaltete Zargen-Einsatz 22 in die Rahmenstruktur 1 eingesetzt ist. Der Zargen-Einsatz 22 umfasst vertikale Streben 16a,

Versteifungselemente 14a und ein Bodenprofil 19a. Diese Teile des Zargen-Einsatzes 22 entsprechen in ihren prinzipiellen Funktionen und Anordnungen denen der Teile (14, 16, 19), die in Verbindung mit der Rahmenstruktur 2 beispielsweise in Verbindung mit Fig. IC beschrieben sind. Die perspektivische Darstellung des Zargen-Einsatzes 22 in Fig. 7B zeigt beispielsweise die paarweise Anordnung der vertikalen Streben 16a und die Verbindung von zwei benachbarten vertikalen Streben 16a durch ein Versteifungselement 14a. Der Fachmann erkennt, dass je nach Anforderung an den Wand-Einsatz zusätzlich zu den gezeigten vertikalen Streben 16a und Versteifüngselementen 14a weitere Streben 16a und Versteifungselemente 14a vorgesehen sein können. Der Fachmann erkennt auch, dass der Wand-Einsatz auf beiden Seiten durch Wandpaneele (angepasst an seine Umgebung) verkleidet werden kann.

Fig. 7C zeigt in einer vergrösserten Darstellung, dass die vertikalen Streben 16a an ihren unteren Enden mit dem Bodenprofd 19a verbunden sind. Die vertikalen Streben 16 a können mit dem Bodenprofd 19a verbunden werden, bevor der Zargen-Einsatz 22 eingesetzt wird. Die vertikalen Streben 16a können mit dem Bodenprofd 19a beispielsweise verschraubt oder verschweisst werden. In Fig. 7C ist zudem gezeigt, dass das Bodenprofd 19a mindestens einen Flansch 19b hat, durch den das Bodenprofd 19a mit dem Bodenprofd 19 der Rahmenstruktur 2 verbunden werden kann; das Bodenprofd 19 ist dafür in entsprechender Weise ausgestaltet. Das Bodenprofd 19a kann beispielsweise an das Bodenprofd 19 angeschraubt, geschweisst, geklemmt und/oder genietet werden. In Fig. 7C sind beispielhaft zwei Flansche 19b gezeigt. Der Fachmann erkennt, dass das Bodenprofd 19a an seinem anderen Ende ebenfalls mindestens einen solchen Flansch 19b hat. Das Bodenprofd 19a kann somit an seinen beiden Enden mit der Rahmenstruktur 2 verbunden werden.

Fig. 7D zeigt in einer vergrösserten Darstellung obere Enden der vertikalen Streben 16a. An jeder vertikalen Strebe 16a ist ein Flansch 16b vorhanden, der mit dem oberen Schliessprofil 10c verbindbar ist. Der Flansch 16b ist passend/komplementär zur am Schliessprofil 10c vorgegebenen Verbindungsfläche geformt. Der Flansch 16b hat beispielsweise mindestens eine Bohrung, durch die eine Schraube oder ein Bolzen geführt werden kann, um die vertikale Strebe 16a mit dem oberen Schliessprofil 10c zu verbinden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat der Flansch 16b zwei Bohrungen.

Durch diese Verbindungen ist der Zargen-Einsatz 22 im eingebauten Zustand an seiner Oberseite mit der Rahmenstruktur 2 verbunden. Der Fachmann erkennt, dass alternativ zu Schrauben und Bohrungen eine andere Verbindungstechnik gewählt werden kann.

Fig. 7E zeigt in einer vergrösserten Darstellung seitliche Enden der Versteifungselemente 14a, die mit der Rahmenstruktur 2 bzw. dessen vertikalen Schliessprofilen 10a, 10b zu verbinden sind. An jedem dieser Versteifungselemente 14a ist ein Flansch 14b vorhanden, der (hier) mit dem vertikalen Schliessprofd 10b verbindbar ist. Der Flansch 14b ist passend/komplementär zur am Schliessprofd 10b vorgegebenen Verbindungsfläche geformt. Der Flansch 14b hat mindestens eine Bohrung, durch die eine Schraube oder ein Bolzen geführt werden kann, um das Versteifüngselement 14a mit dem vertikalen Schliessprofd 10b zu verbinden. Im gezeigten Ausführungsbeispiel hat der Flansch 14b zwei Bohrungen. Durch diese Verbindungen ist der Zargen-Einsatz 22 im eingebauten Zustand seitlich mit der Rahmenstruktur 2 verbunden.

Ist der Wand-Einsatz im eingebauten Zustand an seine Umgebung angepasst, beispielsweise entsprechend verkleidet, kann der Wand-Einsatz für einen Betrachter nicht erkennbar sein. Der Wand-Einsatz kann beispielsweise eingebaut werden, wenn kein Durchgang zwischen benachbarten Räumen gewünscht ist bzw. wenn ein Durchgang nicht mehr erwünscht ist. Ist der Wand-Einsatz dagegen zu einem späteren Zeitpunkt nicht mehr erwünscht, kann er wieder entfernt werden und das Gebäudewandmodulsystem 1 kann gemäss einer anderen in dieser Beschreibung angegebenen Anwendungen genutzt werden. Um den Wand-Einsatz zu entnehmen, kann beispielsweise ein verputzter Übergang (Fuge) vom Wand-Einsatz zu seiner Umgebung freigelegt werden. Daran anschliessend können ein oder mehrere Wandpaneele entfernt werden, um Zugang zu den Streben 16a, den Versteifungselementen 14a und dem Bodenprofd 19a zu erhalten und diese entnehmen zu können.

Eine weitere beispielhafte Anwendung des Gebäudewandmodulsystems 1 ist in den Figuren 8A - 8E gezeigt. In dieser Anwendung ist in den Durchgangsbereich 6 ein Zargen-Einsatz 22 eingesetzt, der als Luken-Einsatz ausgestaltet ist. Der Luken-Einsatz ist ähnlich zu dem in Verbindung mit den Figuren 7A - 7G beschriebenen Wand-Einsatz ausgestaltet, bezüglich der vertikalen Streben 16a, den Versteifüngselementen 14a und deren Verbindungen mit der Rahmenstruktur 2 wird daher auf die dortigen Ausführungen verwiesen. In z. B. Bodennähe hat der Luken-Einsatz jedoch eine Luke 80, die je nach Bedarf geöffnet oder geschlossen werden kann. Der die Luke 80 umgebende Bereich ist als Wandteil 90 bezeichnet. Die Luke 80 kann beispielsweise einen Durchgang für ein Haustier und/oder ein autonom fahrendes Gerät (z. B. ein Staubsaugerroboter oder eine andere Art von Roboter) sein. Der Fachmann erkennt, dass die Abmessungen und die Lage des Durchgangs gemäss der erwarteten Nutzung (Haustür und/oder Roboter) festgelegt sein können.

Im gezeigten Ausführungsbeispiel ist die Luke 80 in x-Richtung verschiebbar; als solche kann die Luke 80 quasi als verkleinerte Schiebetür aufgefasst werden. Um eine Verschiebbarkeit zu ermöglichen, ist im Zargen-Einsatz 22 eine Führungsschiene 82 eines Führungsschienensystems angeordnet. Wie in den Figuren gezeigt, ist die Führungsschiene 82 im Wesentlichen horizontal angeordnet. Die Führungsschiene 82 erstreckt sich vom Inneren des Zargen-Einsatzes 22 in den Wandschalenbereich 8. Dies ermöglicht, dass die Fuke 80 im geöffneten Zustand ganz oder teilweise in den Wandschalenbereich 8 verschoben werden kann.

In einem Ausführungsbeispiel hat das Führungsschienensystem einen elektromechanischen Antrieb 84, der die Fuke 80 auf ein Steuersignal hin öffnet oder schliesst. Das Führungsschienensystem hat dafür eine Steuereinrichtung, die dem elektromechanischen Antrieb 84 elektrische Energie zuführt und ihn ansteuert. In einem anderen Ausführungsbeispiel kann das Führungsschienensystem mit einer solchen Steuereinrichtung verbunden sein. Die Steuereinrichtung ist vorzugsweise im Zargen- Einsatz 22 angeordnet, sodass der Zargen-Einsatz 22 lediglich mit einer Stromversorgung verbunden werden muss, um die Fuke 80 automatisch zu betreiben. Die Stromversorgung kann beispielsweise bereits in der Rahmenstruktur 2 vorgesehen sein.

Die Steuereinrichtung kann eine Funkeinrichtung aufweisen, die mit einer Funkeinrichtung, die am Haustier oder dem Roboter angeordnet ist, kommuniziert. Die Funkeinrichtungen können beispielsweise gemäss der RFID Funktechnologie ausgestaltet sein. Befindet sich beispielsweise das Haustier innerhalb einer für die Fuke 80 festgelegten Funkreichweite (bzw. deren Funkeinrichtung), erzeugt die Steuereinrichtung ein Steuersignal, das den Antrieb 84 veranlasst, die Fuke 80 zu öffnen. Befindet sich das Haustier ausserhalb der Funkreichweite, veranlasst die Steuereinrichtung das Schliessen der Fuke 80. Ein analoger Betrieb ergibt sich bei einem Roboter.

In Abweichung zum in Verbindung mit den Figuren 7A - 7G beschriebenen Wand- Einsatz hat der Fuken-Einsatz in einem unteren Bereich horizontale Querträger 86. Die vertikalen Streben 16a sind an ihren unteren Enden mit diesen horizontalen Querträgern 86 verbunden. Die Querträger 86 sind mit den Schliessprofilen 10b, 10c und/oder in deren Umgebung mit der Rahmenstruktur 2 verbunden. Wie in Fig. 8C auf einer Seite des Luken-Einsatzes angedeutet, ist ein Wandpaneel 88 an den Querträger 86, die vertikalen Streben 16a und/oder die Versteifungselemente 14a befestigt. Auf beiden Seiten des Luken-Einsatzes befestigt, passen die Wandpaneele 88 den Luken-Einsatz gestalterisch an die ihn umgebende Gebäudewand an.

Fig. 8D zeigt in einer Seitenansicht die Luke 80 und das Führungsschienensystem mit der Führungsschiene 82 und dem elektromechanischen Antrieb 84. Daraus und in Verbindung mit dem in Fig. 8E gezeigten horizontalen Querschnitt ist ersichtlich, dass die Luke 80 zwischen den Querträgern 86 verschiebbar ist.

Wie oben erwähnt, kann das Gebäudewandmodulsystem 1 bedarfsgerecht an sich im Laufe der Zeit ändernde Anforderungen an die Nutzung von Räumen und/oder die Lebensumstände der Bewohner angepasst werden. Die Rahmenstruktur 2 ist für eine Anwendung, in der die (spreizbare) Schiebetür 4 in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt ist und genutzt wird, vorbereitet und kann als solche bereits im Gebäude installiert sein. Mit dem Verständnis der oben beschriebenen prinzipiellen Ausgestaltungen des Zargen- Einsatzes 22 und deren Funktionalitäten, erfolgt im Folgenden in Verbindung mit Fig. 9 eine Beschreibung eines beispielhaften Verfahrens zum Anpassen des Gebäudewandmoduls 1 ausgehend von der in Fig. 1A - Fig. 1H beschriebenen Rahmenstruktur 2. Das in Fig. 9 gezeigte Verfahren beginnt in einem Schritt S1 und endet in einem Schritt S4. Der Fachmann erkennt, dass die Aufteilung in diese Schritte beispielhaft ist und dass einer oder mehrere dieser Schritte in einen oder mehrere Teilschritte aufgeteilt werden können.

Um das Gebäudewandmodul 1 anzupassen, kann einer der oben genannten Zargen- Einsätze 22 ausgewählt werden. In einem Schritt S2 wird der (ausgewählte) Zargen- Einsatz 22 bereitgestellt. Der Zargen-Einsatz 22 ist in den Durchgangsbereich 6 einzusetzen und von dort aus mit der Rahmenstruktur 2 zu verbinden. Der bereitgestellte Zargen-Einsatz 22 umfasst mehrere Teilkomponenten, die jeweils mindestens ein Verbindungselement aufweisen, durch das die jeweilige Teilkomponente nach ihrem Positionieren mit Bezug auf eines der genannten Schliessprofdpaare 10a, 10b, 10c mit der Rahmenstruktur 2 verbindbar ist, wobei für das Positionieren und Verbinden eine Reihenfolge festgelegt ist. Der Fachmann erkennt, dass mit der Auswahl des Zargen- Einsatzes 22 auch dessen Teilkomponenten (z. B. Zargenelemente 22a, 22b, 22c oder Streben 16a, Verstärkungselemente 14a und Bodenprofil 19a) festgelegt sind; um Wiederholungen zu vermeiden wird bzgl. der Teilkomponenten auf die oben beschriebenen Ausführungen eines Zargen-Einsatzes 22 verwiesen.

Ist der Zargen-Einsatz derart bereitgestellt, werden die Teilkomponenten gemäss der festgelegten Reihenfolge eingesetzt und verbunden. Das Einsetzen der Teilkomponenten des Durchgangs-Einsatzes ist z. B. in Verbindung mit Fig. 2E - Fig. 2H beschrieben.

Dort wird zuerst das obere Zargenelement 22c in die Rahmenstruktur 2 eingesetzt, in dem die Schlitze 27 des Zargenelements 22c zu den Bolzen 25 des Schliessprofils 10c ausgerichtet werden und das Zargenelement 22c nach oben geschoben wird, so dass die Bolzen 25 in die Schlitze 27 einfahren. Danach werden die vertikale Zargenelement 22a, 22b eingesetzt, indem deren Schlitze 27 zu den Bolzen 25 des Schliessprofils 10b ausgerichtet werden. Das Zargenelement 22c wird dabei nach oben gedrückt, wodurch die Federelemente 23 gegen Flächen des Schliessprofils 10c drücken und zusammengedrückt werden, so dass der Eckverbinder 21 über der Aufnahme des (nun vertikal stehenden) Zargenelements 22b positioniert werden kann. Wird das Zargenelement 22c anschliessend losgelassen, entspannen sich die Federelemente 23 und drücken das Zargenelement 22c nach unten, wodurch der Eckverbinder 21 in die Aufnahme der Zargenelemente 22a, 22b einfahren.