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Title:
MULTIFUNCTIONAL GLASS SYSTEM
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2022/184822
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a multifunctional glass system for use in an interior space of a building, said glass system comprising: a planar multifunctional glass element (12) having a first main surface (18) and a second main surface (19); and a fastening device (14) for fastening the multifunctional glass element (12) that can be attached to a wall or ceiling of the interior space, the fastening device (14) being designed to change the position of the multifunctional glass element (12) so that the multifunctional glass element (12) can be arranged in a first position in which the first main surface (18) is arranged substantially vertically, and so that the multifunctional glass element can be arranged in a second position in which the first main surface (18) is arranged substantially horizontally and in which the first main surface is at a greater height than in the first position, wherein the multifunctional glass element (12) has at least two of the functions from the list comprising: (A) an embodiment with integrated LEDs (20) in the first main surface (18) as room lighting; (B) an embodiment with integrated LEDs (22) in the second main surface (19) as room lighting; (C) an embodiment, at least in some areas, as an information system (24), in particular as a screen; (D) an embodiment with at least one integrated camera (26), preferably with two integrated cameras; and (E) an embodiment with at least two integrated loudspeakers (28).

Inventors:
LANGE MICHAEL (DE)
Application Number:
PCT/EP2022/055391
Publication Date:
September 09, 2022
Filing Date:
March 03, 2022
Export Citation:
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Assignee:
PROF MICHAEL LANGE INGENIEURGESELLSCHAFT MBH (DE)
International Classes:
B32B17/06; F21S8/00; F21S8/04; F21V21/15; F21V33/00; H05B3/84
Domestic Patent References:
WO2004106056A12004-12-09
Foreign References:
DE102012106820A12013-11-21
DE102008001084A12009-05-07
DE202007000514U12007-03-15
DE202008003804U12009-06-25
EP3264241A12018-01-03
Attorney, Agent or Firm:
HOFFMANN EITLE PATENT- UND RECHTSANWÄLTE PARTMBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Multifunktionsglassystem zur Verwendung in einem Innenraum eines Gebäudes, umfassend: ein flächiges Multifunktionsglaselement (12) mit einer ersten Hauptfläche (18) und einer zweiten Hauptfläche (19); und eine Befestigungsvorrichtung (14) zur Befestigung des Multifunktionsglaselements (12), die an einer Wand oder Decke des Innenraums anbringbar ist; wobei die Befestigungsvorrichtung (14) angepasst ist, um die Position des Multifunktionsglaselements (12) zu verändern, so dass das Multifunktionsglaselement (12) in einer ersten Position angeordnet werden kann, in der die erste Hauptfläche (18) im Wesentlichen vertikal angeordnet ist; und das Multifunktionsglaselement in einer zweiten Position angeordnet werden kann, in der die erste Hauptfläche (18) im Wesentlichen horizontal angeordnet ist und der sich die erste Hauptfläche in einer größeren Höhe befindet als in der ersten Position; wobei das Multifunktionsglaselement (12) mindestens zwei der Funktionen aus der Liste aufweist, umfassend:

(A) Ausgestaltung in der ersten Hauptfläche (18) mit integrierten LEDs (20) als Raumbeleuchtung; (B) Ausgestaltung in der zweiten Hauptfläche (19) mit integrierten LEDs (22) als Raumbeleuchtung;

(C) Ausgestaltung zumindest in Teilbereichen als Informationssystem (24), insbesondere als Bildschirm;

(D) Ausgestaltung mit mindestens einer integrierten Kamera (26), bevorzugt mit zwei integrierten Kameras; und

(E) Ausgestaltung mit mindestens zwei integrierten Lautsprechern (28).

2. Multifunktionsglassystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Multifunktionsglaselement (12) weiterhin die Funktion aufweist:

(F) zumindest bereichsweise Ausgestaltung als

Heizelement (30), vorzugsweise in Form von einem oder mehreren Infrarot-Strahlern.

3. Multifunktionsglassystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Multifunktionsglaselement (12) mindestens drei der Funktionen und bevorzugt mindestens vier der Funktionen aufweist.

4. Multifunktionsglassystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Multifunktionsglaselement (12) ein Verbundglas umfasst oder als Mehrfachglasscheibe mit einem Scheibenzwischenraum zwischen 4mm und 20mm zwischen den Einzelgläsern ausgestaltet ist. 5. Multifunktionsglassystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Funktionen auf die einzelnen Glasscheiben (42, 44) verteilt sind.

6. Multifunktionsglassystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Funktionen in räumlich getrennten Bereichen des Multifunktionsglaselements (12) angeordnet sind.

7. Multifunktionsglassystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass mehrere Funktionen in räumlich überlappenden Bereichen angeordnet sind.

8. Multifunktionsglassystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Multifunktionsglaselement im Wesentlichen eine Höhe aufweist, die an die Öffnungsdiagonale herkömmlicher Türöffnungen angepasst ist.

9. Multifunktionsglassystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung einen elektrisch betriebenen Antrieb (32) umfasst.

10. Multifunktionsglassystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung (14) gestaltet ist, um das Multifunktionsglaselement (12) zumindest in der zweiten Position zu arretieren.

11. Multifunktionsglaselement nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das

Multifunktionsglaselement dazu angepasst ist, um in der zweiten Position mindestens eine der Funktionen (A) bis (E) zu erfüllen.

Description:
MultifunktionsglasSystem

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Multifunktionsglassystem zur Verwendung in einem Innenraum eines Gebäudes.

Stand der Technik

Multifunktionsglaselemente sind für unterschiedliche Anwendungszwecke bekannt. So werden im Fassadenbau zunehmend Glasscheiben mit veränderbaren Eigenschaften eingesetzt, beispielsweise Glasscheiben mit schaltbaren Schichten, mit Hilfe derer die Lichtdurchlässigkeit des Glases einstellbar ist.

Des Weiteren sind in der Technik transparente

Gießharz-Verbundgläser bekannt mit integrierten LEDs, die als mediale Glasfassaden zur Außenseite hin als Werbeträger verwendet werden können.

Das Verbundglas nach der DE 20 2008 003 804 Ul umfasst zwei Glaselemente, zwischen denen sich eine Dekorschicht und optional Leuchtdioden befinden.

Das in der EP 3264 241 Al beschriebene Glaselement besitzt eine berührungsempfindliche Schicht zwischen zwei Glasschieben, welche eine integrierte Beleuchtung durch Leuchtdioden ansteuert.

Im Innenbereich von Gebäuden besteht zunehmend keine klare Trennung mehr zwischen Wohn- und Arbeitsumgebungen. Daher besteht ein Bedürfnis danach, geeignete Mittel zu schaffen, um sowohl im Wohnbereich als auch im Bereich des häuslichen Arbeitsumfelds komfortable, aber gleichzeitig platzsparende Lösungen zu entwickeln. Darstellung der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Multifunktionsglassystem zu entwickeln, das im Innenbereich eines Gebäudes möglichst vielseitig einsetzbar, aber auch platzsparend ist.

Diese Aufgabe wird durch eine Multifunktionsglassystem mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen folgen aus den übrigen Ansprüchen.

Das erfindungsgemäße Multifunktionsglassystem zur Verwendung in einem Innenraum eines Gebäudes umfasst ein flächiges Multifunktionsglaselement mit einer ersten Hauptfläche und einer zweiten Hauptfläche und eine Befestigungsvorrichtung zur Befestigung des Multifunktionsglaselements an einer Wand oder der Decke des Innenraums, wobei die

Befestigungsvorrichtung angepasst ist, um die Position des Multifunktionsglaselements zu verändern, so dass das Multifunktionsglaselement in einer ersten Position angeordnet werden kann, in der die erste Hauptfläche im Wesentlichen vertikal angeordnet ist, und das Multifunktionsglaselement in einer zweiten Position angeordnet werden kann, in der die erste Hauptfläche im Wesentlichen horizontal angeordnet ist und sich in einer größeren Höhe befindet als in der ersten Position. Das Multifunktionsglaselement weist mindestens zwei Funktionen auf aus der Liste von Funktionalitäten umfassend:

(A) Ausgestaltung in der ersten Hauptebene mit integrierten LEDs als Raumbeleuchtung;

(B) Ausgestaltung in der zweiten Hauptebene mit integrierten LEDs als Raumbeleuchtung;

(C) Ausgestaltung zumindest in Teilbereichen als Informationssystem, insbesondere als Bildschirm; (D) Ausgestaltung mit mindestens einer integrierten Kamera, bevorzugt mit zwei integrierten Kameras; und

(E) Ausgestaltung mit mindestens zwei integrierten Lautsprechern .

In der ersten Position ist das Multifunktionsglaselement so angeordnet, dass es beispielsweise unter anderem als Bildschirm verwendet werden kann, während sich das Multifunktionsglaselement in der zweiten Position über der ersten Position sowie die erste Hauptebene in einer horizontalen Position befindet. In der zweiten Position ist das Multifunktionsglaselement mit der ersten Hauptebene parallel zur Decke des Innenraums angeordnet. In der zweiten Position kann das Multifunktionsglaselement, wenn es nicht benötigt wird, bequem gelagert werden und dabei gleichzeitig weitere Funktionalitäten besitzen, wie beispielsweise zur Raumbeleuchtung dienen, über integrierte Lautsprecher zur Raumbeschallung eingesetzt werden oder aber mittels einer integrierten Kamera zur Raumüberwachung dienen. In gleicher Weise kann beispielsweise ein Rauchmelder integriert sein, der in der zweiten Position des Multifunktionsglaselements nahe der Raumdecke platziert ist.

In der zweiten Position des Multifunktionsglaselements kann dieses auch in einem vorgegebenen Abstand zur Zimmerdecke angeordnet sein, um den Raum indirekt zu beleuchten, indem über integrierte LEDs Licht in Richtung auf die Zimmerdecke abgestrahlt wird, um von der Zimmerdecke diffus reflektiert zu werden. Wenn die oben genannten Funktionalitäten der Ausgestaltung mit integrierten LEDs als Raumbeleuchtung in der ersten Hauptebene, aber auch in der zweiten Hauptebene gleichzeitig verwirklicht sind, kann sowohl eine direkte wie auch eine indirekte Beleuchtung gleichzeitig vorgesehen sein. In gleicher Weise kann aber auch in der ersten Position des Multifunktionsglaselements eine augenschonende indirekte Beleuchtung vorgesehen sein, indem das

Multifunktionsglaselement in der ersten Position parallel zu einer Zimmerwand angeordnet wird, die vom Multifunktionsglaselement beleuchtet wird.

Wesentlich ist, dass sich das Multifunktionsglaselement in der zweiten Position in einer größeren Höhe befindet als in der ersten Position. Dabei befindet sich der Mittelpunkt der ersten Hauptfläche in der zweiten Position in einer größeren Höhe als in der ersten Position. Auf diese Weise kann das Multifunktionsglaselement beispielsweise während der Arbeit an einem häuslichen Arbeitsplatz in die erste Position gebracht werden, wo es unter anderem als Bildschirm dient, und in die zweite Position gebracht werden, wenn es nicht mehr benötigt wird und der Raum im Zimmer für andere Aktivitäten benötigt wird. Auf diese Weise kann insbesondere auch in beengten Wohnumgebungen eine Umgestaltung des Raums zwischen einem Wohnraum und einem Home Office einfach und bequem erfolgen.

Die Befestigungsvorrichtung zur Befestigung des Multifunktionsglaselements ist dabei so gestaltet, dass diese an einer Wand oder der Decke des Innenraums anbringbar ist und gleichzeitig das Multifunktionsglaselement trägt. Die Befestigungsvorrichtung kann dabei in beliebiger Weise gestaltet sein. So kann es sich dabei um eine einfache Schwenkvorrichtung handeln, die an der Decke des Innenraums anbringbar ist und an der das Multifunktionsglaselement so befestigt ist, dass es bei der Betätigung der Befestigungsvorrichtung um 90° zwischen der ersten und zweiten Position schwenkbar ist. In gleicher Weise kann die Befestigungsvorrichtung aber auch komplexer ausgestaltet sein und über teleskopartig ausgestaltete Befestigungsarme das Multifunktionsglaselement halten, so dass dieses sowohl eine vertikale Verschiebebewegung als auch eine Verschwenkbewegung in Form einer überlagerten Bewegung oder sequenziell nacheinander erfolgender Bewegungskomponenten ausführen kann, um das Multifunktionsglaselement von der ersten Position in die zweite Position zu bringen.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Multifunktionsglaselement weiterhin die Funktion:

(F) zumindest bereichsweise Ausgestaltung als Heizelement, vorzugsweise in Form von einem oder mehreren IR-Strahlern .

Bevorzugt ist es, dass das Multifunktionsglassystem mindestens drei der obengenannten Funktionen (A) bis (F) und bevorzugt mindestens vier dieser Funktionen aufweist.

Das Multifunktionsglaselement kann dabei ein Verbundglas umfassen oder als Doppelglasscheibe mit einem

Scheibenzwischenraum zwischen 4mm und 20mm ausgestaltet sein. So ist möglich, je Glasscheibe eine einzelne Funktion vorzusehen und das Multifunktionsglaselement in eine Vielzahl einzelner Einzelelemente zu unterteilen, so dass insgesamt das Multifunktionsglaselement eine Vielzahl von Funktionen erfüllt. Ein derartiger modularer Aufbau macht es möglich, das Multifunktionsglassystem einfach an unterschiedliche gewünschte Konfigurationen anzupassen, die sich im Rahmen eines modulartigen Aufbaus leicht verwirklichen lassen.

In gleicher Weise ist es aber auch möglich, alle Funktionen in einer einzigen Glasscheibe zu vereinen. Dabei ist das Multifunktionsglaselement eine Verbundglasscheibe mit zwei Glasscheiben und einer Zwischenlage. In gleicher Weise kann die Verbundglasscheibe bei dem Vorsehen zahlreicher Funktionalitäten auch mindestens drei Glasscheiben mit zwei Zwischenlagen umfassen. Somit kann das

Multifunktionsglaselement aus einem einzigen Bauteil bestehen oder alternativ mehrere Einzelelemente umfassen. Eine Verbundglasscheibe besteht aus zumindest zwei Einzelglasscheiben, die miteinander mittels einer Zwischenfolie oder eines anderen transparenten Klebers, vorzugsweise einem Gießharz, als klebefähige Zwischenlage miteinander verbunden sind. Die Dicke einer Zwischenfolie beginnt üblicherweise mit einer Foliendicke von 0,38mm. Bei mehrlagigem Einsatz von Zwischenfolien lassen sich aber auch deutlich höhere Dicken verwirklichen, die bevorzugt auf die in die Zwischenlage einzubettenden Elemente, die für die Bereitstellung bestimmte Funktionen erforderlich sind, abgestimmt sind.

Sollen beispielsweise bei einer einzelnen Verbundglasscheibe vier Funktionen vorgesehen sein, so werden diese in der Regel in die Zwischenlage integriert. Ebenso kann alternativ dazu oder auch zusätzlich einzelne Funktionen in die einzelnen Glasscheiben eines Verbundglases integriert werden. So können jeweils zwei Funktionen in der jeder Glasscheibe des Verbundglases vorgesehen sein, aber auch eine Aufteilung 3:1 zwischen den beiden Glasscheiben gewählt werden. Beim Vorsehen von einer höheren Anzahl von Funktionen, beispielsweise fünf Funktionen, können diese in beliebiger Weise zwischen den Glaselementen aufgeteilt werden. Jede Aufteilung zwischen der Zwischenlage und den einzelnen Glasscheiben ist dabei möglich, solange diese technisch sinnvoll ist. Beispielsweise ist es technisch sinnvoll, integrierte Lautsprecher zur Rauminnenseite hin anzuordnen. Weiterhin können Funktionen in die Zwischenlage oder Zwischenlagen zwischen den Einzelglasscheiben der Verbundglasscheibe integriert sein. Vorzugsweise befinden sich die mehreren Funktionen in räumlich getrennten Bereichen. Die vorteilhafte Anordnung in räumlich getrennten Bereichen ist sinnvoll, weil beispielsweise die Funktion einer bereichsweisen Beheizbarkeit bevorzugt an denjenigen Stellen angeordnet wird, die sich in Bodennähe bei der Anordnung des Multifunktionsglaselements in der ersten Funktion befinden. Integrierte LEDs als Raumbeleuchtung können an unterschiedliche Stellen sinnvoll angeordnet sein. Nach der Erfindung können die einzelnen Funktionen aber ich in einander überlappenden Bereichen angeordnet sein. So kann beispielsweise die Raumbeleuchtung und das Informationssystem in überlappenden Bereichen angeordnet sein.

Vorzugsweise weist das Multifunktionsglaselement im Wesentlichen eine Höhe auf, die an die Öffnungsdiagonale herkömmlicher Türöffnungen angepasst ist. Die genormten Türgrößen, die am häufigsten eingesetzt werden, limitieren die Höhe des Multifunktionsglaselements, das bei der Ausstattung eines bestehenden Innenraums mit dem erfindungsgemäßen Multifunktionsglassystem durch die Türöffnung in den Raum transportiert werden kann.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Befestigungsvorrichtung über einen elektrisch betriebenen Antrieb betätigbar. Besonders bevorzugt ist es dabei, wenn ein Benutzer mit Hilfe einer Fernbedienung die Befestigungsvorrichtung betätigen kann, so dass das Multifunktionsglaselement zwischen der ersten Position und der zweiten Position bewegbar ist.

Weiterhin bevorzugt ist es, dass die Befestigungsvorrichtung so ausgestaltet ist, um das Multifunktionsglaselement zumindest in der zweiten Position zu arretieren. In der zweiten Position befindet sich das Multifunktionsglaselement parallel zur Zimmerdecke, so dass in dieser Position sichergestellt werden muss, dass keine Gefährdung von dem Multifunktionsglaselement ausgehen kann, wenn eine Störung bei der Befestigungsvorrichtung auftreten sollte.

Kurze Beschreibung der Zeichnungen

Nachfolgend wird die Erfindung rein beispielhaft anhand der beiliegenden Figuren beschrieben, wobei Fig. 1 eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Multifunktionsglassystem mit einer rein beispielhaften Anordnung verschiedener Funktionen zeig;

Fig. 2 eine Schnittansicht durch das erfindungsgemäße Multifunktionsglassystem darstellt; und

Fig. 3 eine Draufsicht auf die erste Hauptfläche des

Multifunktionsglaselements mit einer beispielhaften Anordnung einzelner Funktionen zeigt.

Wege zur Ausführung der Erfindung

In den nachfolgenden Figuren werden jeweils dieselben Elemente mit denselben Referenzziffern bezeichnet.

In Fig. 1 ist eine Draufsicht auf das erfindungsgemäße Multifunktionsglassystem 10 dargestellt. Das Multifunktionsglassystem 10 umfasst dabei ein Multifunktionsglaselement 12 sowie eine Befestigungsvorrichtung 14, die einerseits mit dem Multifunktionsglaselement 12 verbunden ist, andererseits mit einer Wand oder Decke im Innenraum eines Gebäudes verbindbar ist. Dazu sind in Fig. 1 beispielhaft Befestigungselemente 16 vorgesehen, mit Hilfe derer das Multifunktionsglaselement 12 angebracht wird. Das Multifunktionsglaselement 12 stellt mehrere unterschiedliche Funktionen bereit. Rein beispielhaft sind dabei bei dem Multifunktionsglaselement 12 nach Fig. 1 mehrere Lichtbänder 20 mit LEDs in der in Fig. 1 sichtbaren ersten Hauptfläche 18 des Multifunktionsglaselements angeordnet. Darüber hinaus sind beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 ein Informationssystem 24 in Form eines Bildschirms sowie zwei Kameras 26 vorgesehen. Auf der abgewandten zweiten Hauptfläche des Multifunktionsglaselements können weitere Funktionselemente angeordnet sein. Bei dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist dargestellt, dass die Befestigungsvorrichtung 14 an der Zimmerdecke 40 eines Innenraums befestigbar ist. In der in Fig. 2 dargestellten ersten Position des Multifunktionsglaselements ist dieses so angeordnet, dass sich die erste Hauptfläche 18 sowie die zweite Hauptfläche 19 in einer vertikalen Position befinden.

Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 ist das

Multifunktionsglaselement als Doppelgasscheibe mit einer die erste Hauptfläche 18 bildenden ersten Glasscheibe 42, einer die zweite Hauptebene 19 bildenden zweiten Glasscheibe 44 sowie einem Scheibenzwischenraum 46 gebildet.

Im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 sind rein beispielhaft verschiedene Funktionen auf die beiden Glasscheiben 42 und 44 verteilt. So sind in der ersten Glasscheibe 42 integrierte LEDs als Raumbeleuchtung vorgesehen (Funktionalität A), ein Teilbereich der ersten Glasscheibe 42 als Informationssystem in Form eines Bildschirms vorgesehen (Funktionalität C) und an der Unterseite der ersten Glasscheibe 42 zusätzlich ein Heizelement in Form eines oder mehrerer Infrarotstrahler angeordnet (Funktionalität F). Die zweite Glasscheibe 44 weist ebenfalls integrierte LEDs als Raumbeleuchtung in der zweiten Hauptebene 19 auf (Funktionalität D) und ist zusätzlich mit mehreren Lautsprechern versehen, die in geeigneter Weise in Öffnungen in die zweite Glasscheibe 44 eingesetzt sein können und sich in den Glaszwischenraum 46 erstrecken (Funktionalität E).

Die Auswahl und Anordnung der Funktionalitäten nach Fig. 2 ist aber rein beispielhaft zu verstehen, da abhängig von dem gewünschten Anwendungsfall unterschiedliche Funktionen vorgesehen sein können und auch die Anordnung der zugehörigen Funktionselemente unterschiedlich zu der in Fig. 2 dargestellten Ausgestaltung sein kann. Die Befestigungsvorrichtung 14 weist einen elektrischen Antrieb 32 auf, der über ein zwischengeschaltetes Getriebe eine Welle 34 bewegt, mit der die Befestigungselemente 16 zur Anbringung des Multifunktionsglaselements 12 drehstarr verbunden sind. Wird ausgehend von der ersten Position über den Antrieb und das zwischengeschaltete Getriebe die Welle 34 bewegt, so wird das Multifunktionsglaselement 12 in Schwenkrichtung R in die mit unterbrochenen Linien angedeutete zweite Position gebracht, in der die erste Hauptfläche 18 des Multifunktionsglaselements 12 im Wesentlichen horizontal und parallel zur Decke 40 angeordnet ist. Bei dieser Anordnung sind im Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 die in der zweiten Hauptfläche 19 vorgesehenen Beleuchtungselemente in Form von LEDs sowie die Lautsprecher in Richtung auf den Boden des Raums gerichtet, während die in der ersten Hauptfläche 18 angeordneten Lichtbänder 20 zur Decke 40 des Raums als indirekte Beleuchtungsquelle gerichtet sind.

In der zweiten Position ist das Multifunktionsglassystem somit nicht ohne Funktion. So kann beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 das Multifunktionsglaselement als eine Deckenleuchte verwendet werden, die über die zweite Hauptfläche 19 direktes Licht, aber auch über die erste Hauptfläche 18 indirektes Licht für die Raumbeleuchtung bereitstellt . Darüber hinaus können die integrierten Lautsprecher zur Raumbeschallung eingesetzt werden.

Wesentlich ist jedoch, dass sich das vorzugsweise großformatig ausgelegte Multifunktionsglassystem 10 in der zweiten Position in der Nähe der Decke eines Innenraums befindet und beispielsweise dann, wenn das

Multifunktionsglassystem nicht mehr zur Unterstützung eines Home Office verwendet wird, sich nicht mehr störend im Wohnbereich befindet. Wie oben dargelegt wurde, kann das Multifunktionsglaselement in der zweiten Position andere Funktionen erfüllen. Die Bewegung des Multifunktionsglaselements zwischen der ersten Position und der zweiten Position muss nicht zwangsläufig über die in Fig. 2 dargestellte, einfache Rotation R sowie eine Rotation in Gegenrichtung erfolgen.

Hier sind auch komplexere Bewegungsabläufe denkbar, indem beispielsweise die Befestigungselemente 16 teleskopartig ausfahrbar sind und die Bewegung zwischen der ersten und zweiten Position sowohl eine vertikale Verschiebebewegung wie auch Verschwenken als gleichzeitig ablaufende oder aber nacheinander erfolgende Bewegungskomponenten besitzen kann.

Dementsprechend kann das Multifunktionsglassystem große Abmessungen besitzen, um die unterschiedlichen Funktionen erfüllen zu können und um beispielsweise auch als ein großformatiger Bildschirm im Rahmen eines Heimkinosystems eingesetzt werden zu können. Dementsprechend sind den Abmessungen nur Grenzen dahingehend gesetzt, dass das Multifunktionsglassystem an den Installationsort im Innenraum eines Gebäudes geschafft werden muss, weshalb es vorteilhaft ist, das Multifunktionsglaselement in abgestuften Höhen anzubieten, welche an die Öffnungsdiagonale herkömmlicher, genormter Türöffnungen angepasst ist.

Vorzugsweise ist eine Fernbedienung vorgesehen, mit Hilfe derer nicht nur die Befestigungsvorrichtung zu betätigen ist, um das Multifunktionsglaselement zwischen der ersten und der zweiten Position zu bewegen, sondern mit Hilfe derer auch die unterschiedlichen Funktionalitäten ausgewählt werden können.

Neben einer Fernbedienung kann auch mit Hilfe einer geeigneten Applikation (App) im Smartphone das

Multifunktionsglassystem betätigt werden, so dass berechtigte Personen oder Personengruppen über ihr Smartphone die einzelnen Funktionen auswählen und das

Multifunktionsglaselement zwischen der ersten und der zweiten Position bewegen können. In der Fig. 3 ist rein beispielhaft eine mögliche Anordnung von Funktionselementen auf der ersten Hauptebene 18 des Multifunktionsglaselements 12 dargestellt. Dabei sind die LEDs 50 vorgesehen, überlappend dazu ein Bildschirm 24 sowie ein Heizelement 30 und eine Kamera 26. Die LEDs 50 wurden dabei nur schematisch und im Vergleich zu den Dimensionen eines üblichen Multifunktionsglaselements 12 deutlich vergrößert dargestellt. Die Anordnung der unterschiedlichen Elemente ist beliebig und kann, wie anhand der Fig. 2 dargestellt wurde, auf unterschiedliche Einzelelemente des Multifunktionsglaselements verteilt werden. Darüber hinaus kann, wie in Fig. 3 dargestellt ist, das Multifunktionsglaselement in der ersten Position auch Abmessungen besitzen, die ein Hochformat darstellen. Das Multifunktionsglaselement kann des weiteren in Bodennähe mit Hilfe integrierter Heizelemente 30 zur Raumbeheizung eingesetzt werden.

Darüber hinaus kann das Multifunktionsglaselement mit einer geeigneten Sensorik versehen sein, die beispielsweise die Beleuchtungssituation im Raum erfasst und die Beleuchtung entsprechend anpasst oder aber die Anwesenheit von Personen im Raum über einen Bewegungssensor erfasst. Ebenso ist es möglich, dass das Multifunktionsglassystem über Temperatursensoren die Raumtemperatur erfasst und die Heizelemente entsprechend automatisch regelt.

Allen dargestellten Ausführungsformen ist gemeinsam, dass das Multifunktionsglassystem verschiedene Funktionen in sich vereint und das Multifunktionsglaselement in seiner Position veränderbar ist. Um bei beengten Raumverhältnissen nicht störend im Raum zu sein, ist dabei eine horizontale Verschiebbarkeit ungünstig. Indem in der zweiten Position die erste Hauptfläche des Multifunktionsglaselements im Wesentlichen horizontal angeordnet ist und sich in einer größeren Höhe befindet als in der ersten Position, kann das Multifunktionsglassystem bequem in einem Innenraum verstaut werden und dabei sogar noch zusätzliche Funktionen wahrnehmen .

In der zweiten Position kann zudem in der Befestigungsvorrichtung eine zusätzliche Arretierung erfolgen, so dass bei einer Störung der Befestigungsvorrichtung eine zusätzliche mechanische Arretierung des Multifunktionsglaselements in der zweiten Position erfolgt und damit eine erhöhte Sicherheit besteht.