Derartige Auskleidungsmaterialien werden beispielsweise als Bodenplatten als Abdeckung von Ladeflachen bei Nutzfahrzeugen sowie auch bei PkW's verwendet. Das Auskleidungsmaterial ist zuschnittfahig, kann also z. B. gestanzt werden, um eine der Ladefläche entsprechende Flächenform zu erhalten.

Eine bekanntes Auskleidungsmaterial, welches als Bodenplatte verwendet wird, besteht auf seiner unteren Seite aus einer Holzfaserplatte. Auf die Holzfaserplatte ist ein Verbundmate- rial geklebt, welches aus einer TPO-Kompaktfolie (TPO = ther- moplastische Polyolefine) mit einem aufkaschierten Vlies be- steht. Insgesamt umfaßt das Auskleidungsmaterial also drei Schichten.

Der Aufbau des bekannten Auskleidungsmaterials ist kompli- ziert, denn zum einen muß auf die TPO-Kompaktfolie ein Vlies aufkaschiert werden, und zum anderen muß die Holzfaserplatte mit dem aus der TPO-Kompaktfolie und dem Vlies bestehenden Verbundmaterial beklebt werden. Dadurch wird die Herstellung sehr kostenintensiv. Außerdem besitzt das fertige Ausklei- dungsmaterial insbesondere wegen der verwendeten Holzfaser- platte ein hohes Gewicht. Ferner ist auch die Gerauschdammung unbefriedigend und schließlich bereitet die Entsorgung einer alten nicht mehr benötigten Bodenplatte Probleme, weil sie aus unterschiedlichen Materialien besteht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein leichtes und gleichwohl robustes Auskleidungsmaterial zu schaffen, welches kostengunstig hergestellt werden kann. Außerdem soll das Aus- kleidungsmaterial eine gute Gerauschdammung besitzen und leicht einem Recycling zugefuhrt werden können.

Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Pa- tentanspruchs 1.

Erfindungsgemäß ist das Auskleidungsmaterial durch eine auf einer Trägerschicht fest angeordnete tiefgezogene TPO-Folie gebildet, wobei die Trägerschicht aus PP-Partikelschaum be- steht. Ein solches Auskleidungsmaterial ist robust und stabil und besitzt dennoch nur ein gringes Gewicht. Die Herstellung läßt sich einfach und somit kostengunstig realisieren.

Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung besteht das Auskleidungsmaterial aus der tiefgezogenen TPO-Folie, die nach dem Tiefziehen mit dem PP-Partikelschaum hart hinter- schaumt ist.

Dabei ist es von Vorteil, daß sich die Herstellung auf nur einen Arbeitsgang reduzieren läßt und besonders einfach und kostengunstig ist, denn das Tiefziehen und Hinterschaumen können in einem Werkzeug erfolgen. Irgendwelche gesonderten Klebevorgange sind nicht erforderlich.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, dag die TPO-Folie haftend tuber eine unter Temperatur- einwirkung hergestellte Klebeverbindung mit der Tragerschicht verbunden ist. Durch einfaches Verpressen aber die gesamte Flache sowie unter Temperatureinwirkung läßt sich somit in einfacher Weise das zweischichtige Auskleidungsmaterial her- stellen.

Eine zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung besteht darin, daß die TPO-Folie eine strukturierte Oberflache besitzt. Dies läßt sich in einfacher Weise dadurch erreichen, daß die TPO- Folie im Werkzeug beim Tiefziehen gepragt wird, wodurch eine strukturierte Oberflache entsteht.

Eine besonders zweckmäßige Weiterbildung der Erfindung sieht vor, daß sowohl in der TPO-Folie als auch in dem PP-Partikel- schaum TPO-Recyclate (auch als TPO-Regenerate bezeichnet) enthalten sind.

Solche TPO-Reclyclate stehen als Abfallprodukte praktisch ko- stenlos zur Verfügung, und statt diese Abfallprodukte zu ent- sorgen, können sie in vorteilhafter Weise zur Erzeugung von Auskleidungsmaterialien herangezogen werden.

Ein derartiges Auskleidungsmaterial bildet somit ein Produkt, das aus einer Werkstoffklasse gefertigt ist, und ein solches Produkt läßt sich wesentlich leichter recyceln als das ein- gangs beschriebene bekannte Auskleidungsmaterial.

Eine weitere zweckmäßige Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß auf die TPO-Folie auf der oberen Seite eine dunne genarbte farbige Deckfolie aus einer TPO-Frischmischung lami- niert ist. Dadurch ist es möglich, der Oberfläche des Aus- kleidungsmaterials einen vom Anwender gewünschten Farbton zu geben.

Anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei- spiels wird die Erfindung nachfolgend naher erlautert. Es zeigen: Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Teil eines Aus- kleidungsmaterials in Form einer Boden- platte, und Fig. 2 eine Querschnittsansicht des Ausklei- dungsmaterials gemäß Fig. 1.

In der Zeichnung ist in Fig. 1 und Fig. 2 ein Auskleidungsma- terial als Bodenplatte 10 dargestellt, die als Abdeckung ei- ner Ladeflache in einem Nutzfahrzeug dienen kann. Die Boden- platte 10 besteht aus einer oberen TPO-Folie 12 und einer un- teren PP-Partikelschaumschicht 16. Die TPO-Folie 12 ist in einem Werkzeug tiefgezogen und anschließend mit dem PP- Partikelschaum 16 hart hinterschäumt worden.

Während des Tiefziehens der TPO-Folie 12 kann diese im Werk- zeug geprägt werden, um eine strukturierte Oberfläche zu er- halten. In der Zeichnung wird die strukturierte Oberfläche durch quadratische Erhebungen 14 gebildet.

Sowohl in der TPO-Folie 12 als auch in der PP-Partikel- schaumschicht 16 wird TPO-Recyclat verwendet, so daß die Bo- denplatte 10 insgesamt aus einer Werkstoffklasse gefertigt ist und somit leicht recycelt werden kann.

Das Herstellungsverfahren der Bodenplatte 10 kann in orteil- hafter Weise auf einen Arbeitsgang reduziert werden, denn das Tiefziehen und Hinterschäumen können in einem Werkzeug erfol- gen.