Login| Sign Up| Help| Contact|

Patent Searching and Data


Title:
NOVEL USE OF &agr -SYMPATHOMIMETICS HAVING A 2-IMIDAZOLINE STRUCTURE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/037452
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to the use of &agr -sympathomimetics having a 2-imidazoline structure for producing a medicament used for preventing and/or treating viral diseases.

Inventors:
SACHER FRITZ (DE)
TSCHAIKIN MARION (DE)
KOELSCH STEPHAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/010026
Publication Date:
April 13, 2006
Filing Date:
September 16, 2005
Export Citation:
Click for automatic bibliography generation   Help
Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
SACHER FRITZ (DE)
TSCHAIKIN MARION (DE)
KOELSCH STEPHAN (DE)
International Classes:
A61K31/4174; A61P31/12
Domestic Patent References:
WO1996025163A11996-08-22
WO1999015203A11999-04-01
WO2003024433A22003-03-27
Foreign References:
US6423724B12002-07-23
Other References:
DATABASE WPI Section Ch Week 199435, Derwent World Patents Index; Class A96, AN 1994-283256, XP002354491
SACHER F ET AL: "The mechanism of the antiviral action of oxymetazoline", DEUTSCHE APOTHEKER ZEITUNG 03 FEB 2005 GERMANY, vol. 145, no. 5, 3 February 2005 (2005-02-03), pages 111 - 112, XP001207744, ISSN: 0011-9857
Attorney, Agent or Firm:
MERCK PATENT GMBH (Darmstadt, DE)
Download PDF:
Claims:
Patentansprüche
1. Verwendung von αSympathomimetika mit 2lmidazolinstruktur zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen.
2. Verwendung gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als α Sympathomimetikum/a mit 2lmidazolinstruktur Oxymetazolin und/oder Xylometazolin verwendet wird.
3. Verwendung gemäß Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Arzneimittel zur topischen Anwendung bestimmt ist.
4. Verwendung gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Arzneimittel zur Anwendung auf Schleimhäute bestimmt ist.
5. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die virale Erkrankung eine Erkrankung im HalsNasen RachenBereich, des Respirationstraktes, des Ohres, der Haut und/oder des Auges ist.
6. Verwendung gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die virale Erkrankung eine Erkrankung im HalsNasenRachenRaum, des Ohres, und/oder des Auges ist.
7. Verwendung gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die virale Erkrankung Rhinitis acuta, Influenza, Parainfluenza, Konjunktivitis, Otitis media, Sinusitis ist.
8. Verwendung gemäß einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das/die αSympathomimetikum/a in einem wässrigen Lösungsmittel enthalten ist/sind.
9. Verwendung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung mindestens einen Puffer, vorzugsweise Phosphat oder Citratpuffer, enthält.
10. Verwendung nach Anspruch 8 und/oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige Lösung mindestens ein Konservierungsmittel, vorzugsweise Benzalkoniumchlorid, enthält.
Description:
Neue Verwendung für α-Sympathomimetika mit 2- Imidazolinstruktur

Die Erfindung betrifft die Verwendung von α-Sympathomimetika mit 2- Imidazolinstruktur zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen.

α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur werden zur lokalen Behandlung von Schwellungen der Nasenschleimhaut, zum Beispiel bei Rhinitis acuta, Rhinitis allergica, eingesetzt. α-Sympathomimetika stimulieren α-Rezeptoren an den Gefäßen und wirken so stark vasokonstriktorisch. Bei lokaler Applikation in die Nase ergibt sich eine deutliche Konstriktion der Gefäße in der Nasenschleimhaut, die dann zu einer Verringerung der Schleimsekretion und zur Abschwellung der Schleimhäute führt. Dies verbessert die Luftdurchgängigkeit und beseitigt die Behinderung der Nasenatmung.

Rhinitis acuta, auch Schnupfen genannt, ist eine akute Nasenschleimhautentzündung, die durch Viren hervorgerufen wird. Die oben beschriebene Verwendung der α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur bei Rhinitis acuta zur Schleimhautabschwellung beruht auf deren oben beschriebener vasokonstringierenden Wirkung. Ihre Verwendung bei der Behandlung der Rhinitis acuta ist somit nicht gegen die Erkrankung Rhinitis acuta an sich gerichtet, sondern ist lediglich eine palliative Behandlung, die gegen das auch bei Rhinitis acuta auftretende (unspezifische) Symptom Schleimhautschwellung gerichtet ist.

Überraschenderweise wurde gefunden, dass α-Sympathomimetika mit 2- Imidazolinstruktur antiviral wirksam sind und damit zur kausalen Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen eingesetzt werden können. Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen.

α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur, die gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden können, sind alle α-sympathomimetisch wirkenden

Wirkstoffe, die endständig einen in 2-StelIung substituierten Imidazolin-Ring enthalten, wie z. B. Naphazolin, Tramazolin, Tetryzolin, Fenoxazolin, Xylometazolin oder Oxymetazolin. Das erfindungsgemäße, zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen bestimmte Arzneimittel kann ein oder mehrere α-Sympathomimetikum/a mit 2-lmidazolinstruktur enthalten. Besonders bevorzugt verwendet werden Oxymetazolin und/oder Xylometazolin, ganz besonders bevorzugt ist Oxymetazolin.

Virale Erkrankungen im Sinne der Erfindung sind alle Erkrankungen, die durch Viren hervorgerufen werden, wie z. B. Herpes (Herpes Simplex Virus), Pneumonie (Sendai Virus), Einschlusskörperchenkrankheit (Cytomegalie Virus), Grippe (Influenza- und Parainfluenza-Viren), Mononucleosis infectiosa/Pfeiffer Drüsenfieber (Epstein-Barr Virus), AIDS (human immunodeficiency virus/HIV), Enteritis (Rota-, Norwalk-, Adeno-, Enteroviren), Hepatitis (Hepatitis Viren), Meningitis (Coxsackie Viren, ECHO Viren u.a.) Enzephalitis (Arboviren, ECHO Viren u.a.), Conjunctivitis follicularis (Adenoviren, Herpesviren u.a.), Atemwegsinfektionen (Rhinoviren, Parainfluenza, respiratory syncytial virus, Adenoviren u.a.) wie Rhinitis acuta, Otitis media, Sinusitis, Tonsillitis, Pharyngitis, Laryngitis, Bronchitis. Virale Erkrankungen, zu deren Prophylaxe und/oder Behandlung α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur bevorzugt eingesetzt werden, sind Rhinitis acuta, Influenza, Parainfluenza, Konjunktivitis, Otitis media und Sinusitis.

Das eines oder mehrere α-Sympathomimetika enthaltende Arzneimittel kann vorbeugend, d. h. prophylaktisch verabreicht werden. In diesem Falle werden die die Erkrankung erregenden Viren sofort nach Befall bekämpft, sodass die Erkrankung erst gar nicht auftritt. Ebenso kann das ein oder mehrere α- Sympathomimetikum/a enthaltende Arzneimittel auch nach Ausbruch der Erkrankung eingesetzt werden, d. h. zur Bekämpfung der Viren, wenn diese bereits zur Erkrankung geführt haben, und damit zur Behandlung der viralen Erkrankung.

Je nach Verwendung kann das ein oder mehrere α-Sympathomimetikum/a enthaltende Arzneimittel systemisch oder topisch verabreicht werden. Unter

systemischer Applikation werden alle Applikationswege verstanden, die zur Folge haben, dass der/die Wirkstoff/e nach dessen Verabreichung vom Körper resorbiert und über die Blutbahnen im gesamten Körper verteilt werden. Dies sind insbesondere die orale und die parenterale Verabreichung, aber auch andere Applikationsarten wie z. B. die transdermale oder die pulmonale Applikation.

Unter topischer Applikation werden alle Applikationswege verstanden, mittels derer die den/die Wirkstoff/e enthaltenden Arzneimittel direkt auf Körperoberflächen oder in Hohlorgane, an oder in denen sie ihre Wirkung entfalten sollen, verabreicht werden. In Frage kommt insbesondere die Verabreichung auf die Haut einschließlich der Körperöffnungen auskleidenden Haut, wie z. B. im Ohr, oder auf Schleimhäute, beispielsweise am Auge, in der Nase, im Hals-Rachen- oder im Rektal-Bereich.

Die topische Applikation ist bevorzugt. Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Herstellung viraler Erkrankungen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Arzneimittel zur topischen Anwendung bestimmt ist.

Besonders bevorzugt ist die topische Anwendung des erfindungsgemäßen Arzneimittels auf Schleimhäuten. Gegenstand der Erfindung ist daher auch die Verwendung von α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Therapie viraler Erkrankungen, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Arzneimittel zur Anwendung auf Schleimhäute bestimmt ist.

Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird das ein oder mehrere α-Sympathomimetikum/a mit 2-lmidazolinstruktur enthaltende Arzneimittel gegen virale Erkrankungen im Hals-Nasen-Rachen-Bereich, des Respirationstraktes, des Ohres, der Haut und/oder des Auges eingesetzt. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von α- Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur zur Herstellung eines Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Herstellung viraler Erkrankungen, das dadurch

gekennzeichnet ist, dass diese eine Erkrankung im Hals-Nasen-Rachen-Bereich, des Respirationstraktes, des Ohres, der Haut und/oder des Auges ist. Bevorzugt wird das Arzneimittel zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen im Hals-Nasen-Rachen-Bereich, des Ohres und/oder des Auges eingesetzt. Besonders bevorzugt ist die Verwendung des Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Behandlung der Rhinitis acuta, Influenza, Parainfluenza, Konjunktivitis, Otitis media, Sinusitis. Der Einsatz des Arzneimittels zur Prophylaxe und/oder Behandlung der Rhinitis acuta und/oder Influenza ist ganz besonders bevorzugt.

Es ist selbstverständlich, dass die Form des Arzneimittels dem Applikationsweg jeweils angepasst werden muss. Geeignete orale Darreichungsformen können z. B. Tabletten, Kapseln, Dragees, Granulate oder Liquida, Parenteralia z. B. Lösungen, Emulsionen oder Suspensionen, topische Darreichungsformen z. B. Gele, Salben, Lotionen, Cremes, Lösungen, Emulsionen, Suspensionen, Puder, Suppositorien oder Aerosole sein. Die für den jeweiligen Verwendungszweck geeigneten Applikationsformen, deren Zusammensetzung und Herstellung sind dem Fachmann wohlbekannt und bedürfen hier keiner weiteren Erläuterung. Verwiesen wird auf die einschlägigen Standardwerke, beispielsweise H. Sucker, P. Fuchs, P. Speiser, „Pharmazeutische Technologie", Stuttgart 1978 oder K. H. Bauer, K.H. Frömming, C. Führer, „Pharmazeutische Technologie", Stuttgart 1986. Diese werden hiermit als Referenz eingeführt und sind somit Teil der Offenbarung.

Die α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur können als Base oder auch als dessen Säureadditionssalze mit anorganischen Säuren z. B. Schwefelsäure, schweflige Säure, Dithionsäure, Salpetersäure, Halogenwasserstoffsäuren wie Chlorwasserstoffsäure oder Bromwasserstoffsäure, Phosphorsäuren wie z.B. Orthophosphorsäure oder Sulfaminsäure, oder mit organische Säuren, wie z.B. Ameisensäure, Essigsäure, Pivalinsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Pimelinsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Milchsäure, Weinsäure, Äpfelsäure oder Citronensäure eingesetzt werden. Besonders bevorzugt eingesetzt werden die Säureadditionssalze und hier wiederum die Hydrochloride. Dies gilt insbesondere dann, wenn wässrige Lösungen eingesetzt werden, die bevorzugt sind.

Nach einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird ein Arzneimittel eingesetzt, das zusätzlich ein oder mehrere Zinksalze enthält. Als Zinksalze können grundsätzlich alle pharmazeutisch akzeptablen Zinksalze enthalten sein, bevorzugt sind Zinkchlorid, Zinklactat, Zinksulfat, Zinkeitrat, Zinkacetat, Zinkhistidinat, Zinkorotat, Zinkaspartat und/oder Zinkgluconat. Besonders bevorzugt enthält das Arzneimittel Zinkgluconat.

Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird ein Arzneimittel eingesetzt, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das/die α- Sympathomimetikum/a in einem wässrigen Lösungsmittel enthalten ist/sind. Wässrige Lösungen sind beispielsweise besonders geeignet zur topischen Anwendung auf Schleimhäuten, wie z. B. am Auge im Hals-Nasen-Rachen- oder Rektal-Bereich und werden insbesondere bevorzugt in der Nase zur Behandlung der Rhinitis acuta eingesetzt.

Die wässrigen Lösungen können Hilfsstoffe wie z. B. Puffer und Konservierungsmittel enthalten. Als Puffer geeignet sind grundsätzlich alle physiologisch verträglichen Substanzen, die zur Einstellung des gewünschten pH-Wertes geeignet sind wie z. B. Citrat-Salze, Acetat-Salze, Histidin-Salze Succinat-Salze, Malat-Salze, Phosphat-Salze oder Lactat-Salze und/oder deren jeweilige freien Säuren bzw. Basen sowie Mischungen aus den verschiedenen Salzen und/oder deren Säuren bzw. Basen. Besonders bevorzugt enthalten wässrige Lösungen mit α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur Phosphat¬ oder Citratpuffer, insbesondere dann wenn Oxymetazolin und/oder Xylometazolin als Wirkstoff enthalten ist/sind. Nach einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das Arzneimittel, dass ein oder mehrere α- Sympathomimetikum/a enthält und zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen vorgesehen ist als wässrige Lösung vor und enthält mindestens einen Puffer, vorzugsweise Phosphat- oder Citratpuffer.

Geeignete Phosphatpuffer sind Lösungen der Mono- und/oder Di-Natrium- und Kaliumsalze der Phosphorsäure, wie Dinatriumhydrogenphosphat oder Kaliumdihydrogenphosphat, sowie Mischungen der Natrium- und Kaliumsalze,

wie beispielsweise Mischungen aus Dinatriumhydrogenphosphat und Kaliumdihydrogenphosphat.

Geeignete Citratpuffer sind Mischungen aus einem oder mehreren Citrat-Salz/en und/oder dessen freie Säure (z.B. Citronensäure, Citronensäure-Monohydrat, tri- Natriumcitrat-Dihydrat, tri-Kaliumcitrat-Monohydrat).

Der pH-Wert der wässrigen Lösung liegt im Bereich von 4,0 bis 8,0, bevorzugt ist ein pH-Wert von 5,5 bis 7,0. Soweit die wässrige Lösung Phosphatpuffer enthält, ist dieser zweckmäßigerweise in einer Konzentration von 5 bis 180 mmol/l enthalten, bevorzugt sind 140 bis 145 mmol/l. Soweit Citratpuffer enthalten ist, liegt dieser zweckmäßigerweise in einer Konzentration von 1 bis 50 mmol/l vor, bevorzugt sind 5 bis 20 mmol/l.

Geeignete Konservierungsmittel sind z. B. Phenol, m-Cresol, Methyl- oder Propylparaben, Chlorbutanol, Thiomersal oder Benzalkoniumchlorid, wovon Benzalkoniumchlorid, insbesondere wenn eine wässrige Lösung zur topischen Anwendung auf Schleimhäuten und hier insbesondere zu Anwendung in der Nase vorgesehen ist, bevorzugt ist. Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung liegt das Arzneimittel, dass ein oder mehrere α- Sympathomimetikum/a enthält und zur Prophylaxe und/oder Behandlung viraler Erkrankungen vorgesehen ist als wässrige Lösung vor und enthält mindestens ein Konservierungsmittel, vorzugsweise Benzalkoniumchlorid.

Soweit die Lösung durch die osmotischen Eigenschaften des Wirkstoffs und der weiterhin enthaltenen Hilfsstoffe nicht bereits isotonisch ist, kann vorteilhaft weiterhin ein Isotonisierungsmittel, bevorzugt ein physiologisch verträgliches Salz, wie beispielsweise Natrium- oder Kaliumchlorid, oder ein physiologisch verträgliches Polyol, wie beispielsweise Glucose oder Glycerin, in einer zur Isotonisierung erforderlichen Menge enthalten sein. Als Isotonisierungsmittel besonders bevorzugt ist Glycerin.

Je nach enthaltenem α-Sympathomimetikum, nach Darreichungsform sowie in Abhängigkeit von der jeweiligen viralen Erkrankung kann das Arzneimittel zur Verabreichung von ein bis mehrmals wöchentlich bis ein bis mehrmals täglich

bestimmt sein. Nach einer Ausführungsform der Erfindung ist das Arzneimittel zur zweimal, dreimal oder mehr als dreimal täglichen Verabreichung vorgesehen.

Die Beispiele, ohne hierauf beschränkt zu sein, erläutern die Erfindung.

Beispiel

Antivirale Aktivität

Die antivirale Aktivität der α-Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur wird in einer in-vitro Versuchsreihe am Beispiel Oxymetazolin gegenüber den Virus- Stämmen HRV 2 und HRV 14 (human rhino virus) sowie Influenza A untersucht. Die Untersuchungen erfolgen an mit HRV 2 bzw. HRV 14 infizierten HeLa-Zellen bzw. mit Influenza A infizierten MDCK-Zellen. Hier wird der Einfluss von Oxymetazolin auf die VirusreplikationΛ/irusvermehrung durch das Plaquerduktionssassay (siehe Cooper, P.D., 1955: A method for producing Plaques in agar suspensions of animal cells. Virologiy 1 :397-409) sowie auf die Infektiosität der Viren (Bestimmung der Restinfektiosität durch Virustitration) nachgewiesen. Daneben wurden antivirale Wirkeigenschaften . durch das sogen, „high-throughput cytopathic effect inhibitory assay" (CPE/zpE) gemessen (Schmidtke M., Schnittler U., Jahn B., Dahse H.-M. and Stelzner A. 2001 : A rapid assay for evaluation of antiviral activity against Coxsackie virus B3, influenza virus A, and herpes Simplex virus type 1. J Virol Methods 95: 133-143).

Virus-Stämme HRV 2 und HRV 14

Zum Ausschluss von durch den Wirkstoff bedingten zelltoxischen Wirkungen wird zunächst durch Zugabe einer Verdünnungsreihe wässriger Wirkstoff- Lösungen die Wirkstoffkonzentration ermittelt, bei der sich unter den gegebenen in vitro Testbedingungen kein Einfluss auf die enthaltenen HeLa-Zellen ergibt (siehe Mosmann, T., 1983: Rapid Colorimetric Assay for Cellular Growth and Survival: Application to Proliferation and Cytotoxicity Assays. J. Immunol.Meth. 65:55-63). Die Wirkstoffkonzentration, bei der sich keine durch die

Testsubstanzen bedingten, den Stoffwechsel der HeLa-Zellen reduzierenden Wirkungen ergeben, beträgt zwischen 0,005 und 0,003125%(G/V).

Die Infektion der HeLa-Zellen mit HRV 14 erfolgt mit einer mittleren Infektionsdosis (M.O.I., multiplicity of infection) von 0,0004. Für die Infektion der HeLa-Zellen mit HRV 2 wurde eine Virusdosis gewählt, die 72 Stunden nach der Infektion zu einem vollständigen zpE in den unbehandelten Viruskontrollen führte. Die Testsubstanz wird in Verdünnungen (1 :2, 1 :4, 1 :8, 1 :16, 1 :32) von der ermittelten, nicht zelltoxischen Substanzkonzentration von 0,003125 % (G/V) zu den infizierten Zellen zugegeben. Die antivirale Aktivität wird mit Hilfe des Plaquereduktionstest und/oder dem „high-throughput cytopathic effect inhibitory assay" (CPE/zpE) gemessen. Die Restinfektiosität (TCID 50 /ml) wird mittels Virustitration ermittelt. Die Ergebnisse HRV 14 sind in den Tabellen 1 und 2 zusammengestellt.

HRV 14

Tabelle 1

Die Ergebnisse zeigen beispielhaft für Oxymetazolin die antivirale Wirkung der α- Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur (hier gegenüber dem Virusstamm HRV 14).

Tabelle 2

Ergebnisse einer zweiten Versuchsreihe mit dem Virusstamm HRV 14 (Messung mittels CPE-Assay).

Die Ergebnisse für HRV 2 sind in der Tabelle 3 zusammengestellt.

HRV 2

Tabelle 3

Die Ergebnisse zeigen beispielhaft für Oxymetazolin die antivirale Wirkung der α- Sympathomimetika mit 2-lmidazolinstruktur (hier gegenüber dem Virusstamm HRV 2).

Influenza A Virus

Analog zu dem für die beiden Rhinoviren (HRV 2, HRV 14) beschriebenen Verfahren wird zunächst durch Zugabe einer Verdünnungsreihe wässriger Wirkstoff-Lösungen die Wirkstoffkonzentration ermittelt, bei der sich unter den gegebenen in vitro Testbedingungen kein Einfluss auf die verwendeten MDCK- Zellen ergibt. Die Wirkstoff konzentration, bei der sich keine durch die Testsubstanzen bedingten, den Stoffwechsel der MDCK-Zellen reduzierenden Wirkungen ergeben, beträgt 0,005% (GA/). Die Testsubstanz wird in Verdünnungen (1 :2, 1 :4, 1 :8, 1 :16, 1 :32) von der ermittelten, nicht zelltoxischen Substanzkonzentration von 0,005% (GA/) zu den infizierten Zellen zugegeben. Die antivirale Aktivität wird mit Hilfe des „high-throughput cytopathic effect inhibitory assay" (CPE/zpE) quantifiziert. Die Ergebnisse sind in Tabelle 4 zusammengestellt.

Tabelle 4

Die Ergebnisse zeigen beispielhaft für Oxymetazolin die antivirale Wirkung der α- Sympathomimetika gegenüber dem Virusstamm Influenza A (CPE Assay)