MORJAN MARTIN (DE)
LAU MATTHIAS (DE)
MORJAN MARTIN (DE)
WO2001089673A2 | 2001-11-29 |
US20040053101A1 | 2004-03-18 | |||
US20040247855A1 | 2004-12-09 |
HASKOURI EL J ET AL: "Silica -based powders and monoliths with bimodal pore systems", CHEMICAL COMMUNICATIONS - CHEMCOM, ROYAL SOCIETY OF CHEMISTRY, GB, no. 4, 2002, pages 330 - 331, XP002371360, ISSN: 1359-7345
1. | Nanoporöse Monolithe (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Monolithe eine durchgängige bzw. teildurchgängige hierarchische Porenstruktur (2) mit mindestens einer, genau definierten Nanopore, mit einer Porengröße im Bereich von1 nm bis mehrere hundert μm, die in mindestens einer genau definierten Mikropore mit einer Porengröße im Bereich von 01 Onm übergeht, aufweisen. |
2. | Nanoporöser Monolith nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die Herstellung durch ein SolGelVerfahren auf Basis von Silicaten erfolgt. |
3. | Nanoporöser Monolith nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch einen modifizierten SolGelProzess hierarchische Hohlraumstrukturen mit definierten Porengrößen in mindestens zwei unterschiedlichen Bereichen ausgebildet werden. |
4. | Nanoporöser Monolith nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Struktur das Substrat nicht vollständig durchzieht, so dass der Monolith eine geschlossene, porenfreie Grundfläche (3) aufweist. |
5. | Nanoporöser Monolith nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Oberfläche der porösen Struktur durch chemische oder physikalische Prozesse, z.B. Silanisierung, Aminosilanisierung, Behandlung mit Alkoxysilanen und anschließende Hydrolyse sowie eine Modifizierung mit Isothiocyanaten, Diazoniumsalzen, Säurechloriden und Aldehyden oder eine Calcinierung, gezielt verändert werden kann. |
6. | Nanoporöser Monolith nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Monolith die Form einer ultradünnen Membran, einer Scheibe, eines Stabes oder einer Kugel oder eine beliebige geometrische Formen, bzw. eine Kombination mehrer Geometrien, aufweist. |
7. | Nanoporöser Monolith nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die poröse Struktur selbsttragend aufgebaut bzw. auf einen Träger aufgebracht ist. |
8. | Nanoporöser Monolith nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er mindestens einen Wechsel zwischen einem porösen und einem nichtporösen Bereich, bzw. Bereich mit einer anderen Porenstruktur, wie Porengröße oder Porentiefe, aufweist. |
9. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Monolith in einem modifizierten SolGelProzess durch eine Kombination aus Phasenseparatration und "DruckLösemitelAusgleich hergestellt wird. |
10. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass für den SolGelProzess eine Reaktionsmischung der molaren Zusammensetzung H2O : Tetraethoxysilan : Polyethylenoxid (Molmasse 8000 200.000 g/mol) : H+ von 1 : 0.07 : x : y (x = 1.810"5 3.02'10"5) (Y = 1 10"3 1 ) verwendet wird. |
11. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Gelierung bei 30 bis 7O0C, Drücken von 1 bis 50 bar über 1 bis 30 h erfolgt. |
12. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die aus dem SolGelProzess resultierenden Formkörper einem Lösungsmittelaustausch, zuerst mit absolutem Alkohol bei dessen Siedetemperatur für 1 bis 100 h und danach gegen Diethylether bei dessen Siedetemperatur für 1 bis 240 h unterzogen werden. |
13. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Trocknung der aus dem SolGelProzess resultierenden Formkörper in Diethylether bei Unterdrücken bis 1.0 bar innerhalb von 1 bis 240 h erfolgt. |
14. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermobehandlung der aus dem SolGelProzess resultierenden Formkörper bei Temperaturen bis 10000C erfolgt. |
15. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermobehandlung der aus dem SolGelProzess resultierenden Formkörper mit einer Aufheizrate von 1 bis 200 K pro Stunde erfolgt. |
16. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung nicht durchgängig poröser Monolithe, nach einer die Poren partiell, vorzugsweise unter Verwendung von SoIGeI oder Sinterprozessen, wieder verschlossen werden (5). |
17. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Herstellung nicht durchgängig poröser Monolithe die Poren partiell durch das Aufbringen einer Deckschicht (6), vorzugsweise ein dünnes Glassubstrat, mittels einer Fügung (7) aus Klebe, SoIGeI, Lot, Sinter oder BondingProzessen einseitig verschlossen werden. |
18. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebung des Monolithen, vorzugsweise währen der Gelierung, durch Matrizen erfolgt. |
19. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass zur Formgebung des Monolithen als Matrizen Formgebungswerkzeuge zum Einsatz kommen, die aufgrund ihrer speziellen Konstruktionsmerkmale, vorzugsweise zur Reduzierung von Spannungen und zur Gewährleistung eines Druckausgleiches, die Herstellung spannungsfreier Monolithe und eine zerstörungsfreie Entformung ermöglichen. |
20. | Verfahren zur Herstellung eines nanoporösen Monolithen nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Formgebung nach der Gelierung des Monolithen durch mechanische Arbeitsschritte wie Sägen, Schleifen, Laserschneiden usw. erfolgt. |
21. | Verwendung eines nanoporösen Monolothen nach einem der Ansprüche 1 bis8 in Adsorption, Katalyse, FestphasenBiochemie, Mikroreaktionstechnik und Sensorik. |
Die Erfindung betrifft nanoporöse Monolithe auf Basis von Silicaten mit einer hierarchischen Porenstruktur und ein Verfahren zu deren Herstellung.
Stand der Technik
Die Präparation poröser Materialien und deren Formgebung ist in den letzten Jahren weit vorangetrieben worden. Handelsübliche poröse Gläser wie VYCOR, CPG, Biorari ® , Trisopor ® , Trisoperi ® verfügen über Porensysteme und können in bestimmte Formen gebracht werden. Hierbei ist man bei der Formgebung jedoch auf Kugeln, Stäbe, Platten oder Granulate beschränkt.
Janowski et.al. gelang die Herstellung ultradünner Membrane auf Basis SiO 2 -haltiger Natriumborosilicatgläser. In einem ersten Schritt werden die Gläser vor einer mechanischen Trennung zur Phasentrennung einer Thermobehandlung im Temperaturbereich zwischen 580 und 700 G C unterzogen. Die mechanisch getrennten Glasplättchen werden zur Erzeugung der Poren einer sauren und alkalischen Extraktion unterzogen. Mit diesem Verfahren können poröse Membranen mit homogener Porengröße und -Verteilung erzeugt werden, deren Porendurchmesser beliebig zwischen 2 und 100 nm eingestellt werden können (DE 198 48 377 A1).
Aufgabenstellung
Es ist Aufgabe der Erfindung, nanoporöse Monolithe mit einer hierarchischen Porenstruktur herzustellen. Nach Vorlage der Natur besteht das hierarchisch strukturierte System aus großen Nanoporen, die in kleinere Mikroporen verzweigen.
Hierbei kommt gegenüber dem Stand der Technik ein neuartiger Herstellungsprozess zum Einsatz. Dieser besteht aus eine Kombination aus einer Phasenseparation in einem Sol-Gel-Prozess mit einem neuartigen Druck-Lösemittel-Ausgleich (DLA).
Weiterhin wirkt sich gegenüber dem Stand der Technik vorteilhaft aus, dass dieses Verfahren die Herstellung nanoporöser Monolithe mit flexiblen Geometrien wie Membranen, Röhren und Kappen ermöglicht.
Ausführungsbeispiele
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden in den folgenden Beschreibungen erläutert und in den Zeichnungen dargestellt.
Im Folgenden wird ein Beispiel zur Herstellung eines nanoporösen Monoliths nach dem SoI-GeI- Verfahren beschrieben, mit einem Mikroporendurchmesser von 1,4 nm und einem Makroporendurchmesser von ca. 4400 nm.
Beispiel
Es werden 2,25 g Polyethylenoxid mit einer Molmasse von 100.000 g/mol in 18 mL Wasser gelöst. Zu dieser Lösung werden 25 mmol konzentrierte Salzsäure und 70 mmol Tetraethoxyorthosilikat
hinzugefügt. Das so erzeugte SoI wird in Druckbehälter umgefüllt und geliert bei einer Temperatur von 40° Celsius bei einem Druck von 2 bar. Nach 4 Stunden wird der Druckbehälter geöffnet und der Gel- Körper entnommen. Dieser Gel-Körper wird nun mit einer Diamantkreissäge in 2mm dicke Scheiben geschnitten. Diese Scheiben werden anschließend einem Lösungsmittelaustausch unterzogen. Dieser beinhaltet eine Behandlung mit absolutem Ethanol, bei dessen Siedetemperatur für 2 Stunden. Daran anschließend erfolgt der Austausch gegen Diethylether, bei dessen Siedetemperatur für 10 Stunden. Diese Scheiben werden bei einem Unterdruck von bis zu 1 bar getrocknet. Die Thermobehandlung der so erzeugten Membranen erfolgt mit einer Heizrate zwischen 1K und 100K pro Stunde von Raumtemperatur auf bis zu 800° Celsius. Diese Temperatur wird für 1 Minute gehalten. Abschließend erfolgte die Abkühlung im geschlossenen Ofen.
In folgenden werden weitere Ausführungsbeispiele zur Herstellung der erfindungsgemäßen nanoporösen Monolithe aufgezeigt.
Die Geometrie der nanoporösen Monolithe kann in Größe und Form frei gestaltet werden. Die Formgebung des erfindungsgemäßen Monolithen aus einem SoI-GeI erfolgt direkt während des SoI- Gel-Prozesses. Hierbei kommen spezielle Formgebungswerkzeuge zum Einsatz, die formschlüssig von dem flüssigen SoI umgeben werden. Spezielle konstruktive Merkmale gewährleisten den Aufbau spannungsfreier Strukturen und eine zerstörungsfreie Entformung der Monolithe.
Die vielfältigen Möglichkeiten einer gezielten Formgebung wirken sich positiv auf die Vielfältigkeit der Anwendungsbereiche der nanoporösen Monolithe aus.
Durch die frei Formgebung wird die Möglichkeiten für eine einfache Integration mechanischer Funktionalitäten wie z.B. Halteelemente oder Gewinde gegeben.
FIG. 3 zeigt eine Ausführungsform des Substrates in Form eines porösen Hohlzylinders.
Eine weitere Ausbauform stellen nicht vollständig poröse Monolithe dar, die mindestens eine geschlossene Seitenfläche aufweisen.
Eine Möglichkeit zur Herstellung nicht durchgängig poröser Monolithe besteht gemäß des Anspruches 16 durch ein gezieltes nachträgliches Verschließen der Poren an einer Seitenfläche des Substrates (Fig. 4). Hierzu werden die Poren entweder mit einem SoI-GeI oder durch einen Sinterprozess mit SiO 2 verschlossen.
Des Weiteren können nicht durchgängig poröse Strukturen dadurch hergestellt werden, das eine dünne Glasscheibe oder eine andersartige Abdeckung auf eine Seite des Monoliths aufgebracht wird (FIG. 5). Die Fügung der beiden Teile erfolgt vorzugsweise durch Verbinden mit Hilfe von SoI-GeI- Verfahren, Kleben mit Wasserglas, durch Löten, Sintern, Diffusionsschweißen oder einem Bond- Prozess.
Zur Anpassung an die verschiedensten Anwendungsbereiche kann die Oberfläche der hierarchischen Porenstruktur in vielfältiger Weise modifiziert werden. So kann die Oberflächenbeschaffenheit der Poren verändert werden, z.B. Veränderung der Oberflächenfunktionalität durch Silanisierung oder Calcinierung (FIG. 6).