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Patent Searching and Data


Title:
NEW COMPOSITION AS SHAVING PREPARATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/148249
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to new shaving preparations that contain dimethyl glucamin as saponifying and neutralizing agents.

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JP2002053455SKIN CLEANSING PREPARATION
Inventors:
RÜBENHAUS PHILIPP (DE)
KAISER ELKE (DE)
TRILLER BENJAMIN (DE)
Application Number:
PCT/EP2021/050151
Publication Date:
July 29, 2021
Filing Date:
January 07, 2021
Export Citation:
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Assignee:
BEIERSDORF AG (DE)
International Classes:
A61K8/36; A61K8/60; A61Q9/02
Domestic Patent References:
WO2017060481A12017-04-13
WO2017060481A12017-04-13
Foreign References:
DE102004049773A12006-04-13
DE102012222326A12014-06-05
EP1649848A12006-04-26
EP2822529B12017-07-26
Other References:
CLARIANT: "Sugar based neutralizing agent Neutratain TM DMG Clariant", 1 March 2019 (2019-03-01), pages 1 - 3, XP055797225, Retrieved from the Internet [retrieved on 20210420]
"Clariant launches new natural alkaline neutralizer for hair and skin care", FOCUS ON SURFACTANTS, ELSEVIER, AMSTERDAM, NL, vol. 2019, no. 6, 1 June 2019 (2019-06-01), pages 3 - 4, XP085733741, ISSN: 1351-4210, DOI: 10.1016/J.FOS.2019.06.015
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Claims:
Patentansprüche

1. Rasierhilfsmittel enthaltend - Dimethylglucamin, - wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoff- atomen, - wenigstens ein Feuchthaltemittel und - optional wenigstens ein Triacylglycerin, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ur- sprung.

2. Rasierhilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Verseifungs- und Neutralisierungsmittel nur Dimethylglucamin enthalten ist.

3. Rasierhilfsmittel nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Ra- sierhilfsmittel als Rasierseife, schäumende oder nicht-schäumende Rasiercreme, schäumendes oder nicht-schäumendes Rasiergel, Aerosolrasierschaum oder Aerosol- rasiergel vorliegt.

4. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Rasierhilfsmittel eine wässrige Zubereitung ist, wobei - der Wassergehalt einer Rasierseife im Bereich von 5 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, liegt, - der Wassergehalt einer Rasiercreme im Bereich von 20 bis 50 Gew.-%, bevor- zugt 40 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Rasierhilfsmittels, liegt, - der Wassergehalt eines Rasiergels im Bereich von 55 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittel, liegt, - der Wassergehalt eines Aerosolrasierschaums oder eines Aerosolrasiergels im Bereich von 60 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 75 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, liegt.

5. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass Dimethylglucamin mit einem Gehalt von 1 bis 40 Gew.-%, bevor- zugt 3 bis 30 Gew.-% in dem Rasierhilfsmittel enthalten, bezogen auf das Gesamtge- wicht des Rasierhilfsmittels.

6. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, ausgewählt wird aus Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitin- säure und/oder Stearinsäure, insbesondere vorteilhaft sind ein Gemisch aus Myristin- säure und Stearinsäure oder Palmitinsäure.

7. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen - in einer Rasierseife mit einem Gesamtgewicht von 10 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittel, vor- liegt, - in einer Rasiercreme mit einem Gesamtgewicht von 15 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vor- liegt, - in einem Rasiergel mit einem Gesamtgewicht von 3 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vorliegt, - in einem Aerosolrasierschaum oder Aerosolrasiergel mit einem Gesamtgewicht von 2 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 8 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge- wicht des Rasierhilfsmittels, vorliegt.

8. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das wenigstens eine Feuchthaltemittel aus Glycerin, Butylenglykol, Propylenglykol, Biosaccaride Gum-1, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure, Harnstoff, Sorbitol, Xylitol und Aloe Vera Gel ausgewählt wird, bevorzugt aus Propy- lenglycol und/oder Glycerin.

9. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das wenigstens eine Feuchthaltemittel mit einem Gesamtgewicht von 0,01 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 2,0 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge- wicht des Rasierhilfsmittels, vorliegt.

10. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass wenigstens ein Triacylglycerin, bevorzugt pflanzlichen oder tieri- schen Ursprungs, weiter bevorzugt Triacylglycerine enthaltend Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, enthalten ist.

11. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Triacylglycerine aus pflanzlichen Ölen, bevorzugt aus Kokosöl, Olivenöl, Avocadoöl, Jojobaöl und Sonnenblumenöl, oder aus pflanzlichen Fetten, be- vorzugt aus Kokosfett oder Palmfett, ausgewählt werden.

12. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das wenigstens eine Triacylglycerin mit einem Gesamtgewicht von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vorliegt.

13. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass wenigstens ein Esteröl, bevorzugt ausgewählt aus der Gruppe Octylpalmitat, Octylcocoat, Octylisostearat, Octyldodeceylmyristat, Cetearylisonona- noat, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstea- rat, n-Hexyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexylpalmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Ethylhexylstearat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmitat, Stearylheptanoat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucyle- rucat, Tridecylstearat und/oder Tridecyltrimellitat, besonders bevorzugt Isopropylpalmi- tat, 2-Ethylhexylstearat und/oder Cetylpalmitat, ganz besonders bevorzugt Isopropyl- palmitat und Cetylpalmitat, enthalten ist.

14. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das wenigstens eine Esteröl mit einem Gesamtgewicht von 0,1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels.

15. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass der wenigstens eine O/W-Emulgator aus der Gruppe Glycerylstea- ratcitrat (INCI-Bezeichnung: Glyceryl Stearate Citrate), Polyglyceryl-3 Distearate, PEG- 40 Stearate, Polyglyceryl-10 Stearat (INCI-Bezeichnung: Polyglyceryl-10 Stearate), Glycerylstearat SE (INCI-Bezeichnung: Glyceryl Stearate SE), Natriumcetearylsulfat (INCI-Bezeichnung: Sodium Cetearyl Sulfate), Stearic acid, Kaliumcetylphosphat (INCI- Bezeichnung: Potassium Cetyl Sulfate), Polyglyceryl-3 Methylglucosedistearat (INCI-Polyglyceryl Methylglycose Distearate) und/oder Natriumstearoylglutamat (INCI- Bezeichnung: Sodium Stearoyl Glutamate), insbesondere bevorzugt aus der Gruppe Kaliumcetylphosphat, Polyglyceryl-3 Methylglucosedistearat, Oleth-20, PEG-90 Glyce- ryl Isostearat und/oder Natriumstearoylglutamat ausgewählt wird.

16. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass der wenigstens eine O/W-Emulgator in einem Gesamtgewicht von 0,01 bis 10 Gewichts-%, bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge- wicht der Emulsion, vorliegt.

17. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass wenigstens ein Verdicker ausgewählt aus derivatisierten Cellulo- sen, bevorzugt aus Hydroxyethylcellulose und/oder Hydroxypropyl Methylcellulose, enthalten ist.

18. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass der wenigstens eine Verdicker mit einem Gesamtgewicht von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, bevorzugt 0,3 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vorliegt.

19. Rasierhilfsmittel nach wenigstens einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch ge- kennzeichnet, dass das Rasierhilfsmittel, enthaltend als anionische Tenside Salze von Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, keine weiteren anionischen Tenside ent- hält.

20. Verwendung von Dimethylglucamin als Verseifungs- und Neutralisierungsmittel in ei- nem Rasierhilfsmittel, das wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wenigstens ein Feuchthaltemittel und optional wenigstens ein Triacylglycerin, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ursprungs enthält.

21. Verwendung von Dimethylglucamin als einziges Verseifungs- und Neutralisierungsmit- tel in einem Rasierhilfsmittel, das wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäu- ren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wenigstens ein Feuchthaltemittel und optional we- nigstens einem Triacylglycerin, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ursprungs ent- hält.

Description:
NEUARTIGE ZUSAMMENSETZUNG ALS RASIERHILFSMITTEL

Die vorliegende Erfindung beschreibt ein neuartiges Rasierhilfsmittel, das ein Verseifungs- und Neutralisierungsmittel enthält, das überwiegend aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt ist und im Umgang einfach zu handhaben ist.

Der Begriff Rasur ist im engeren Sinne mit der Rasur der Barthaare des Mannes verknüpft. Hierbei werden die Barthaare möglichst direkt an der Oberfläche der Gesichtshaut abge- schnitten.

Ob und wo eine Rasur erfolgt, unterliegt auch modischen Strömungen und kulturellen Eigen- arten. Wenn es angesagt oder gewünscht ist, werden die Barthaare oder nur ein Teil der Barthaare entfernt. Ebenso kann es erwünscht sein, die Behaarung an weiteren Teilen des Körpers zu entfernen. Dieser Aspekt rückt bei jungen Mädchen (Teens) und (jungen) Frauen zunehmend in den Vordergrund. Der Wunsch die Haare beispielsweise an den Beinen und/oder in den Achselhöhlen zu entfernen ist weit verbreitet.

Die Entfernung der Haare, d.h. die Rasur kann als Trocken- oder Nassrasur erfolgen. Bei der Nassrasur wird vor dem Abschneiden der Haare das Haar erweicht. Dazu müssen die zu ra- sierenden Haare Wasser aufnehmen. Diese Wasseraufnahme kann jedoch erst erfolgen, wenn die Sebumschicht vom Haar entfernt wurde. Um dies zu erreichen werden Rasierhilfs- mittel verwendet. Darüber hinaus haben die Rasierhilfsmittel noch einen Schmiereffekt, der zu einem Gleiten der Rasierklinge führt und dafür sorgt, dass es bei der Rasur keine oder kaum Hautreizungen gibt.

Es gibt verschiedene Formen von Rasierhilfsmitteln für die Nassrasur, angefangen mit Ra- sierseifen, über Rasiercremes, Rasierschäume und Rasiergele.

Die klassischen Rasierseifen, die es in der Vergangenheit nur gab, enthalten ein Gemisch aus Natrium- und Kaliumseifen, wobei die Kaliumseifen überwiegen. Hauptbestandteil dieser Seifen ist Stearat.

Rasiercremes, Rasierschäume und Rasiergele unterscheiden sich von den klassischen Ra- sierseifen durch einen höheren Wassergehalt und mehr Kaliumseifen.

Rasierhilfsmittel enthalten jedoch meist Fettsäuren, Öle/Fette und/oder optional weitere Lip- ide. Öle und Fette bestehen im Wesentlichen aus Triacylglycerinen, die pflanzlichen oder tieri- schen Ursprungs sind. Daneben sind in den genannten Ölen und Fetten geringe Mengen an unverseifbaren Komponenten und Acyllipiden enthalten. Die Triacylglycerine können mit Ver- seifungsmitteln verseift werden. Unter Verseifung wird die hydrolytische Spaltung von Estern mit Hilfe von Laugen verstanden Es entstehen Alkohole (bei Triacylglycerinen Glycerin) und die Salze der entsprechenden Fettsäuren.

Die Verseifungsmittel in Rasierhilfsmittel bewirken darüber hinaus noch die Neutralisation der enthaltenen Fettsäuren.

Der Blick in Lehrbücher zur Kosmetik zeigt, dass ursprünglich zur Herstellung von Rasier- hilfsmitteln die Verseifungsmittel Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid verwendet wurden; im Laufe der Zeit wurden diese beiden Verseifungsmittel von Triethanolamin abgelöst. Dies wird auch im Stand der Technik deutlich, zum Beispiel in den Dokumenten EP 1649848 A1 und EP 2822529 B1.

Triethanolamin ist eine farblose, viskose Flüssigkeit, die nach Fisch riecht und stark basisch reagiert. Triethanolamin ist eine synthetische Verbindung, die aus nicht natürlichen Aus- gangsstoffen synthetisiert wird, nämlich Ethylenoxid und Ammoniak.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, Rasierhilfsmittel zur Verfügung zu stellen, die weniger unangenehme Verseifungs- und gleichzeitig Neutralisierungsmittel enthalten, die außerdem überwiegend aus erneuerbaren Rohstoffen hergestellt werden. Die so hergestell- ten Rasierhilfsmittel sollen stabile Zubereitungen mit Anwendungseigenschaften sein, die mit herkömmlichen Rasierhilfsmitteln vergleichbar sind.

Überraschenderweise konnte ein Rasierhilfsmittel enthaltend - D imethylglucamin, - wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, - wenigstens ein Feuchthaltemittel und - optional wenigstens ein Triacylglycerin, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ur- sprungs, die vorstehenden Aufgaben lösen.

Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn in dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel nur Di- methylglucamin als Verseifungs- und Neutralisierungsmittel zum Einsatz kommt. Es sind dann keine weiteren Verseifungs- und Neutralisierungsmittel enthalten. Das Rasierhilfsmittel kann in verschiedenen Formen zur Verfügung gestellt werden, bei- spielsweise als Rasierseife, als Rasiercreme, die schäumend und nicht-schäumend sein kann, als Rasiergel, das ebenfalls schäumend und nicht-schäumend sein kann, als Aerosol- rasierschaum oder Aerosolrasiergel.

In Abhängigkeit von den beschriebenen Darreichungsformen variiert der Wassergehalt. Ge- meinsam ist allen Zubereitungen, dass es wässrige Zubereitungen sind.

Der Wassergehalt von Rasierseifen liegt vorteilhaft im Bereich von 5 bis 25 Gew.-%, bevor- zugt 5 bis 15 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels.

Der Wassergehalt von Rasiercremes liegt vorteilhaft im Bereich von 20 bis 50 Gew.-%, be- vorzugt 40 bis 50 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Rasierhilfsmittels.

Rasiergele können als klassische Gele bereitgestellt werden, die beispielsweise aus einer Tube entnommen werden können. Der Wassergehalt derartiger Rasiergele liegt im Bereich von 55 bis 85 Gew.-%, bevorzugt 60 bis 80 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels.

Der Wassergehalt von Aerosolrasiergelen oder Aerosolrasierschäumen liegt vorteilhaft im Bereich von 60 bis 95 Gew.-%, bevorzugt 75 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtge- wicht des Rasierhilfsmittels.

Als Verseifungsmittel und Neutralisierungsmittel ist Dimethylglucamin in dem erfindungsge- mäßen Rasierhilfsmittel enthalten.

Der Einsatz von Dimethylglucamin in hochkonzentrierten Flüssigwaschmitteln wurde bereits beschrieben, siehe dazu WO 2017/060481 A1.

Dimethylglucamin ist ein Zuckeramin, das zu etwa 75 % aus nachwachsenden Rohstoffen gewonnen wird. Der Zuckeranteil leitet sich von D-Glucose ab, die beispielsweise aus Mais gewonnen werden kann. Dimethylglucamin ist leicht biologisch abbaubar. Weiterhin ist es geruchslos und im Umgang unbedenklich, d.h. eine Substanz ohne Gefahrstoffkennzeich- nung. Dimethylglucamin kann beispielsweise bei der Firma Clariant unter der Handelsbezeichnung Neutrotain DMG bezogen werden.

Erfindungsgemäß ist Dimethylglucamin vorteilhaft mit einem Gehalt von 1 bis 40 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 30 Gew.-% in dem Rasierhilfsmittel enthalten, bezogen auf das Gesamtge- wicht des Rasierhilfsmittels.

Der Begriff der biologischen Abbaubarkeit beschreibt den Prozess des Abbaus von organi- schen Verbindungen durch Lebewesen, insbesondere Saprobionten. Im Idealfall entstehen anorganische Stoffe, wie beispielsweise CO 2 , O 2 und Ammoniak; Verbindungen, die von Pflanzen und Mikroorganismen wieder für den Aufbau von organischen Verbindungen wieder genutzt werden.

Organische, chemische Verbindungen, die leicht biologisch abbaubar sind, sind nach OECD 301 für kosmetische Zusammensetzungen meist OECD 301 B, klassifiziert. Diese Substan- zen können rasch und vollständig abgebaut werden.

Organische, chemische Verbindungen, die nach OECD 302 klassifiziert sind, sind zwar ein- geschränkt, jedoch grundsätzlich biologisch abbaubar.

Der Begriff „natürlich“ im Zusammenhang mit natürlichen Inhaltsstoffen für Kosmetika ist in der ISO 16128 festgelegt. Gemäß dieser Richtlinie kann man natürliche, kosmetische In- haltsstoffe zusammenfassend als Stoffe beschreiben, die von Pflanzen, Tieren, Mineralien oder Mikroorganismen erhältlich sind, eingeschlossen sind auch solche Stoffe, die von den genannten Quellen durch physikalische Prozesse, Fermentationsprozesse (nur solche Fer- mentationsprozesse, die auch in der Natur ablaufen und die zu Produkten führen, die auch in der Natur entstehen) und andere Herstellungsmethoden ohne beabsichtigte chemische Mo- difikation erhalten werden. Die Mikroorganismen dürfen nur solche sein, die nicht gentech- nisch modifiziert wurden.

Im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Natur-basierte Substanzen, insbesondere Natur- basierte Polymere, Verbindungen, die von natürlichen Polymeren abgeleitet sind, beispiels- weise durch chemische Modifizierungen.

Erfindungsgemäß ist in dem Rasierhilfsmittel wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen enthalten. Die Fettsäuren können Fettsäuren mit jeweils einer bestimmten Anzahl von Kohlenstoffatomen sein oder auch Gemische von Fett- säuren, die aus natürlichen Quellen stammen können, wie beispielsweise Kokosöl, Palmöl, Sojaöl oder Rinderfett (Talg). Erfindungsgemäß vorteilhaft sind Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure und/oder Stearinsäure, insbesondere vorteilhaft ist ein Gemisch aus Myristin- säure und Stearinsäure oder Palmitinsäure.

In Abhängigkeit von der Darreichungsformen variiert der Gehalt an Fettsäuren; in erfindungs- gemäßen Rasierseifen sind vorteilhaft 10 bis 60 Gew.-%, bevorzugt 15 bis 50 Gew.-% der wenigstens einen Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen ent- halten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels.

In erfindungsgemäßen Rasiercremes sind vorteilhaft 15 bis 50 Gew.-%, bevorzugt 20 bis 40 Gew.-% der wenigstens einen Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlen- stoffatomen enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels.

In erfindungsgemäßen Rasiergelen sind vorteilhaft 3 bis 25 Gew.-%, bevorzugt 5 bis 15 Gew.-% der wenigstens einen Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlen- stoffatomen enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels.

In erfindungsgemäßen Aerosolrasierschäumen oder Aerosolgelen sind vorteilhaft 3 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 3 bis 8 Gew.-% der wenigstens einen Fettsäure, ausgewählt aus Fett- säuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Ra- sierhilfsmittels.

Erfindungsgemäß ist in dem Rasierhilfsmittel wenigstens ein Feuchthaltemittel enthalten. Feuchthaltemittel können der Haut Feuchtigkeit verleihen und die Gleitfähigkeit des Rasie- rers auf dem Anwendungsareal unterstützen. Bei den Feuchthaltemitteln handelt es sich um hygroskopische Substanzen, die Wasser binden können. Dieses Wasserbindevermögen be- ruht auf hydrophilen Gruppen, wie Hydroxylgruppen, aber auch Amingruppen und Car- boxylgruppen. Feuchthaltemittel sind beispielsweise Glycerin, Butylenglykol, Propylenglykol, Biosaccaride Gum-1, Ethylhexyloxyglycerin, Pyrrolidoncarbonsäure, Harnstoff, Sorbitol, Xyli- tol, Aloe Vera Gel und andere mehr. Erfindungsgemäß bevorzugt ist der Einsatz von Propy- lenglycol und/oder Glycerin.

In dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel ist das wenigstens eine Feuchthaltemittel mit einem Gesamtgewicht von 0,01 bis 30 Gew.-%, bevorzugt 2,0 bis 20 Gew.-% enthalten, be- zogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vor. Erfindungsgemäß kann in dem Rasierhilfsmittel wenigstens ein Triacylglycerin, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ursprungs enthalten sein. Die Triacylglycerine sind Ester von Glycerin mit drei Fettsäuren, die bevorzugt 6 bis 22 Kohlenstoffatome aufweisen. Die Tri- acylglycerine sind in der Regel Öle oder Fette, die aus Pflanzen oder Tieren gewonnen wer- den. Das oder die pflanzliche Öl(e) kann/können bevorzugt aus Kokosöl, Olivenöl, Avo- cadoöl, Jojobaöl und Sonnenblumenöl ausgewählt werden; das oder die pflanzliche(n)

Fett(e) kann/können bevorzugt aus Kokosfett oder Palmfett ausgewählt werden.

Wenn wenigstens ein Triacylglycerin in dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel enthalten ist, so liegt das wenigstens eine Triacylglycerin mit einem Gesamtgewicht von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 1 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfs- mittels, vor.

Erfindungsgemäß kann in dem Rasierhilfsmittel wenigstens ein Esteröl enthalten sein. Ester- öle sind Ester aus gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkancarbonsäuren einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen und gesättigten und/oder un- gesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen sowie aus der Gruppe der Ester aus aromatischen Carbonsäuren und gesättigten und/oder ungesättigten, verzweigten und/oder unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen. Solche Esteröle können vorteilhaft gewählt werden aus der Gruppe Octylpalmitat, Octylcocoat, Octylisostearat, Octyldodeceylmyristat, Cetearylisononanoat, Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Isopropylstearat, Isopropyloleat, n-Butylstearat, n-He- xyllaurat, n-Decyloleat, Isooctylstearat, Isononylstearat, Isononylisononanoat, 2-Ethylhexyl- palmitat, 2-Ethylhexyllaurat, 2-Ethylhexylstearat, 2-Hexyldecylstearat, 2-Octyldodecylpalmi- tat, Stearylheptanoat, Oleyloleat, Oleylerucat, Erucyloleat, Erucylerucat, Tridecylstearat, Tridecyltrimellitat und/oder Cetylpalmitat. Esteröle, die Veresterungsprodukte von verzweig- ten Alkoholen sind, sind erfindungsgemäß besonders bevorzugt. Weiterhin auch erfindungs- gemäß besonders bevorzugt ist Cetylpalmitat. Diese Verbindung hat einen positiven Einfluss auf die Konsistenz des erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittels, insbesondere einer Rasier- creme oder eines Rasiergels. Darüber hinaus wirkt Cetylpalmitat auch emulgierend.

Ebenso erfindungsgemäß vorteilhaft sind Esteröle, die Ester aus aromatischen Carbonsäu- ren und gesättigten, unverzweigten Alkoholen einer Kettenlänge von 3 bis 30 C-Atomen sind, besonders vorteilhaft mit einer Kettenlänge von 10 bis 18 C-Atomen. Diese Esteröle können als Veresterungsprodukt einer aromatischen Carbonsäure mit einem Alkohol einer bestimm- ten Kettenlänge vorliegen oder auch als Gemisch von Veresterungsprodukten einer aromati- schen Carbonsäure mit Alkoholen verschiedener Kettenlänge. Als ganz besonders vorteilhaft ist das Gemisch C12-15 Alkylbenzoat einzusetzen.

In dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel ist das wenigstens eine Esteröl mit einem Ge- samtgewicht von 0,1 bis 15 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 10 Gew.-% enthalten, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels

Erfindungsgemäß kann in dem Rasierhilfsmittel, insbesondere in Form einer Rasiercreme oder eines Rasiergels wenigstens ein O/W Emulgator enthalten sein. O/W-Emulgatoren zeichnen sich durch HLB-Werte aus, die größer oder gleich 8 sind. HLB-Werte lassen sich nach folgender Formel bestimmen:

HLB = 20 x (1- M lipophil /M), wobei M lipophil für die Molmasse des lipophilen Anteils im Emulgator und M für die Molmasse des gesamten Emulgators steht.

Folgende Emulgatoren können als O/W-Emulgatoren wirken:

Ceteareth-25, Natriumcetylstearylsulfat, Laureth-4 Phosphat, Stearinsäure, PEG-6 Capryl- säure/Caprinsäureglyceride, Ceteth-2, Ceteth-20, Polysorbat 60, Glycerylstearat im Gemisch mit PEG-100 Stearat, Laureth-4, Ceteareth-3, Laureth-23, Steareth-2, Glycerylstearat im Ge- misch mit PEG-30 Stearat, Polyglyceryl-2-PEG-4-Stearat, Ceteareth-20, Methylglucose- sesquistearat, Steareth-10, PEG-20-Stearat, Steareth-21, Steareth-20, lsosteareth-20, PEG- 45/Dodecylglycol-Copolymer, PEG-20-Glycerylstearat, Polyglyceryl-2-laurat, Isostearyldigly- cerylsuccinat, Glycerylstearat SE, PEG-20-Methylglucosesesquistearat, Glycerylstearatcitrat, Cetylphosphat, Triceteareth-4-Phosphat, Trilaureth-4-Phosphat, Kaliumcetylphosphat, lsosteareth-10, Polyglyceryl-2-sesquiisostearat, Ceteth- 10, Ceteareth-12, Cetylstearylalko- hol im Gemisch mit PEG-20 Stearat, PEG-30-Stearat, PEG-40-Stearat, PEG-100-Stearat, Polyglyceryl-3 Distearate, Polyglyceryl-10 Stearat, Oleth-20, PEG-90 Glyceryl Isostearat und/oder Natriumstearoylglutamat.

Es ist erfindungsgemäß bevorzugt, wenn die O/W-Emulgatoren ausgewählt werden aus der Gruppe Glycerylstearatcitrat (INCI-Bezeichnung: Glyceryl Stearate Citrate), Polyglyceryl-3 Distearate, PEG-40 Stearate, Polyglyceryl-10 Stearat (INCI-Bezeichnung: Polyglyceryl-10 Stearate), Glycerylstearat SE (INCI-Bezeichnung: Glyceryl Stearate SE), Natriumcetearylsul- fat (INCI-Bezeichnung: Sodium Cetearyl Sulfate), Stearic acid, Kaliumcetylphosphat (INCI- Bezeichnung: Potassium Cetyl Sulfate), Polyglyceryl-3 Methylglucosedistearat (INCI-Polygly- ceryl Methylglycose Distearate) und/oder Natriumstearoylglutamat (INCI-Bezeichnung: Sodium Stearoyl Glutamate), insbesondere bevorzugt aus der Gruppe Kaliumcetylphosphat, Polyglyceryl-3 Methylglucosedistearat, Oleth-20, PEG-90 Glyceryl Isostearat und/oder Natri- umstearoylglutamat.

Erfindungsgemäß vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, dass das Rasierhilfsmittel den wenigstens einen O/W-Emulgator mit einem Gesamtgewicht von 0,01 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, enthält.

Erfindungsgemäß kann in dem Rasierhilfsmittel wenigstens ein Verdicker enthalten sein. Un- ter Verdickern werden Makromoleküle verstanden, die einen weitgehend linearen, teilweise auch vernetzten Aufbau haben und über intermolekulare Wechselwirkungskräfte verfügen, die Neben- und Hauptvalenzbindungen zwischen den einzelnen Molekülen und damit die Ausbildung eines netzartigen Gebildes ermöglichen. Sie sind teilweise wasserlösliche oder wasser-quellbare natürliche oder synthetische Polymere, die in wässrigen Systemen Gele oder viskose Lösungen bilden. Sie erhöhen die Viskosität des Wassers, indem sie entweder Wassermoleküle binden (Hydratation) oder aber das Wasser in ihre unter sich verflochtenen Makromoleküle aufnehmen und einhüllen, wobei sie gleichzeitig die Beweglichkeit des Was- sers einschränken. Solche wasserlöslichen und wasserquellbaren Polymere stellen eine große Gruppe chemisch sehr unterschiedlicher natürlicher und synthetischer Polymere dar, deren gemeinsames Merkmal ihre Löslichkeit oder Quellbarkeit in Wasser bzw. wässrigen Medien ist. Voraussetzung dafür ist, dass diese Polymere über eine für die Wasserlöslichkeit oder Wasserquellbarkeit ausreichende Anzahl an hydrophilen Gruppen besitzen und nicht zu stark vernetzt sind. Die hydrophilen Gruppen können nichtionischer, anionischer oder kationi- scher Natur sein.

Die Gruppe der polymeren Verdicker, die vielfach in der Kosmetik, aber auch in der Derma- tologie, zum Einsatz kommen, lässt sich wie folgt einteilen in:

• organische, natürliche Verbindungen, wie beispielsweise Carrageen, Tragant, Alginate, Pektine, Polyosen, Guar-Mehl, Johannisbrotbaumkernmehl, Stärke und Derivate von Stärke, mikrokristalline Cellulose, Dextrine,

• organische, abgewandelte Naturstoffe, wie z. B. Carboxymethylcellulose und andere Celluloseether, Hydroxyethyl- und -propylcellulose und dergleichen, • organische, vollsynthetische Verbindungen, wie z. B. Polyacryl- und Polymethacryl- Verbindungen, Vinylpolymere, Polycarbonsäuren, Polyether, Polyimine, Polyamide, Co-Polymere und hydrophob modifizierte Polymere,

• anorganische Verbindungen, wie z. B. Polykieselsäuren, Tonmineralien wie Montmoril- lonite, Zeolithe, Kieselsäuren.

Erfindungsgemäß bevorzugte Verdicker sind Cellulosen, deren Hydroxylgruppen derivatisiert sind (derivatisierte Cellulosen). Dies sind beispielsweise Methylcellulosen, wie die Methyl- ether der Cellulose auch bezeichnet werden. Methylcellulosen zeichnen sich durch die fol- gende Strukturformel aus in der R ein Wasserstoff oder eine Methylgruppe darstellen kann.

Insbesondere vorteilhaft im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die im Allgemeinen eben- falls als Methylcellulosen bezeichneten Cellulosemischether, die neben einem Gehalt an Me- thyl- zusätzlich 2-Hydroxyethyl-, 2-Hydroxypropyl- oder 2-Hydroxybutyl-Gruppen enthalten. Besonders bevorzugt sind (Hydroxypropyl)methylcellulosen, beispielsweise unter der Han- delsbezeichnung Methocel E4M Premium bei der Dow Chemical Comp erhältlich. Ebenso besonders bevorzugt ist die Verwendung von Hydroxyethylcellulose im erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel. Bei Hydroxyethylcellulosen stellen die Reste R in der oben stehenden For- mel Wasserstoff oder 2-Hydroxyethylreste dar. Hydroxyethylcellulose kann beispielsweise von der Firma SE Tylose unter der Handelsbezeichnung Tylose H 100070 NP2 bezogen werden.

In einer erfindungsgemäß vorteilhaften Ausführungsform, insbesondere in einem Rasiergel, ist eine Kombination von wenigstens zwei derivatisierten Cellulosen enthalten, bevorzugt Hydroxyethylcellulose und Hydroxypropyl Methylcellulose. Wenn in dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel wenigstens ein Verdicker enthalten ist, so liegt der wenigstens eine Verdicker mit einem Gesamtgewicht von 0,1 bis 3,0 Gew.-%, be- vorzugt 0,3 bis 2,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vor.

Erfindungsgemäß kann in dem Rasierhilfsmittel wenigstens ein Gleit- oder Überfettungsmittel enthalten sein. Das Gleit- oder Überfettungsmittel dient dazu, dass der Rasierer bei der Nassrasur leichter über die zu rasierende Haut gleitet. Darüber hinaus wird die Haut mit Fett- komponenten in Kontakt gebracht, die eine pflegende Wirkung ausüben können und die Wir- kung des insgesamt alkalischen Rasierhilfsmittels Haut-freundlicher ausgestalten.

Gleit- und Überfettungsmittel können aus Lanolinalkoholen, Fettalkoholen und/oder Paraffin- ölen ausgewählt werden.

Die Gleit- und Überfettungsmittel können aus der Gruppe der Lanolinalkohole, speziell Purcellinöl, Eucerit ® und Neocerit ® , insbesondere Eucerit ® , ausgewählt werden.

Unter Fettalkoholen werden lineare, gesättigte oder ungesättigte primäre Alkohole (Alkan-1- ole) mit 6-22 Kohlenstoff-Atomen verstanden. Vorteilhaft können die Fettalkohole aus der Gruppe Cetylalkohol und/oder Stearylalkohol ausgewählt werden.

Paraffinöle sind ein flüssiges Gemisch gereinigter, gesättigter, aliphatischer Kohlenwasser- stoffe. Sie sind farblos, geruchlos und geschmacklos ist. Paraffinöle können auch als Weißöle bezeichnet werden. Es werden zwei Formen unterschieden, dickflüssiges Paraffin und dünnflüssiges Paraffin.

Wenn in dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel wenigstens ein Gleit- oder Überfettungs- mittel enthalten ist, so liegt das wenigstens eine Gleit- oder Überfettungsmittel mit einem Ge- samtgewicht von 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamt- gewicht des Rasierhilfsmittels, vor.

Das erfindungsgemäße Rasierhilfsmittel kann Polyisobuten enthalten; vorteilhaft ist die Ver- wendung von Polyisobutene in Rasiergelen. Hier trägt die Verwendung von Polyisobutene zur Ausbildung eines Gels bei.

Wenn Polyisobutene in den erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel, insbesondere im Rasiergel enthalten ist, so liegt es mit einem Gesamtgewicht von 0,1 bis 5,0 Gew.-%, bevorzugt 0,5 bis 5,0 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Rasierhilfsmittels, vor. Auch wenn Dimethylglucamin ein geruchsloses Verseifungs- und Neutralisationsmittel ist, ist es doch vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Rasierhilfsmittel Parfüm enthält. In der Re- gel ist das eingesetzte Parfüm eine Mischung aus Parfümrohstoffen. Das Parfüm ist haupt- sächlich enthalten, um dem erfindungsgemäßen Rasierhilfsmittel einen angenehmen Geruch zu verleihen.

Das erfindungsgemäße Rasierhilfsmittel kann weitere kosmetische Hilfsstoffe enthalten, wie sie üblicherweise in einem solchen Rasierhilfsmittel verwendet werden.

Um als Rasierhilfsmittel für die Nassrasur geeignet zu sein, muss das Rasierhilfsmittel einen alkalischen pH-Wert aufweisen und zwar einen pH-Wert von 8 bis 12, bevorzugt von 8,5 bis 11. Dieser pH-Wert wird erfindungsgemäß ausschließlich mit Hilfe von Dimethylglucamin ein- gestellt. Denkbar ist jedoch auch, weitere, in der kosmetischen Industrie übliche Neutralisati- onsmittel einzusetzen, um einen alkalischen pH-Wert einzustellen.

Das erfindungsgemäße Rasierhilfsmittel weist erfindungsgemäß vorteilhaft eine bestimmte Viskosität oder Konsistenz auf; die Viskosität wird mit einem Viskosimeter der Marke Rheo- mat proRheo 123 gemessen (Spindel 1, 25°C, 62,5rpm).

Die Messung zur Konsistenz wird mit einem Konsistometer KO-82 durchgeführt. Bei dem Messgerät zur Messung der Konsistenz handelt es sich um ein herkömmliches Feder- waagendynamometer, das dahingehend optimiert wurde, dass kosmetische Proben ge- messen werden können. Der Dynamometer ist ein Dynamometer der Marke Kontaktor.

Die zu messende Probe wird in einen 75ml-Tiegel aus Aluminium abgefüllt und gelagert. Die Messungen werden in festgelegten Abständen während der Lagerung durchgeführt.

Die zu messende Probe im Aluminium-Tiegel wird in die Halterung gelegt.

Der Dynamometer wird an der Maschine an der dafür vorgesehenen Halterung befestigt. Der Anzeiger zur Ermittlung der maximalen Konsistenz, wird auf null gestellt. Der Mess- fühler zeigt dabei zunächst nach oben.

Die Maschine wird Taste gestartet. Die Halterung mit der Probe wird nun entsprechend fixiert. Mit Betätigen des Startknopfs beginnt die Messung. Dabei dreht sich der Dynamo- meter mit dem Messfühler, der in die Probe eintaucht, um 360° mit einer definierten Ge- schwindigkeit von 10 upm. Es wird nun die Kraft gemessen, die notwendig ist, damit der Messfühler einmal durch die Probe fährt. Dabei wird zum einen die gemessene Kraft in Echtzeit angezeigt und zum anderen die während des Messvorgangs maximal aufge- brachte Kraft.

Je nach Eigenschaft der Probe stehen verschiedenen Dynamometer mit verschiedenen Skalen zur Auswahl.

Der gemessene Wert auf der Skala entspricht pro Einheit 1g/cN.

Die Genauigkeit des Messgerätes ist, solange keine Störfaktoren wie Luftblasen oder starke Instabilitäten auftreten, mit einem Messwert von ± 1 pro Skaleneinheit angege- ben. Bei einem Dynamometer mit einer Skala von 25 bis 250, wobei die Skala in 5er Schritten angezeigt wird, wird das Ergebnis somit mit einer Reproduzierbarkeit von ± 5g/cN angegeben. Gemessen wird bei einer Temperatur von 25°C. Die Probe wird im selben Raum, mindestens jedoch in einem Raum gleicher Temperatur, gelagert.

Bei Rasierseifen in Form von festen Seifenstücken werden keine Viskositätsmessung und auch keine Konsistenzmessung durchgeführt. Liegen die Rasierseifen jedoch in Form von Pasten, pastösen Zubereitungen oder Sticks vor, so wird eine Konsistenzmessung durchge- führt, idealerweise liegt die Konsistenz im Bereich von 30 bis 200 g/cN; für Rasiercremes be- trägt die Konsistenz von 15 bis 30 g/cN.

Rasiergele können in Form von klassischen Gelen vorliegen, die beispielsweise aus einer Tube entnommen werden können. Für diese Rasiergele beträgt die Viskosität idealerweise 10.000 bis 20.000 mPa.s.

Es ist erfindungsgemäß vorteilhaft, wenn das erfindungsgemäße Rasierhilfsmittel außer den enthaltenen Salzen der Fettsäuren, die durch die Neutralisation der zugegebenen Fettsäuren mithilfe des Neutralisations- und Verseifungsmittels entstehen, keine weiteren anionischen Tenside enthält.

Herstellung eines erfindungsgemäßen Rasiergels:

Das erfindungsgemäße Rasiergel kann nach jedem bekannten und zur Herstellung von Ra- siergelen geeigneten Verfahren hergestellt werden. Es ist jedoch erfindungsgemäß vorteil- haft, wenn das erfindungsgemäße Rasiergel auf folgende Weise hergestellt wird: - Wasser in einem geeigneten Gefäß vorlegen. - Suspendieren des oder der Verdicker(s) in einem geeigneten Medium (Polymerphase). - Zugabe der Polymerphase unter Rühren mit einem Dissolverrührer* zum Wasser; rüh- ren bis der/die Verdicker aufgequollen ist. - Erwärmen der erhaltenen Mischung in einem Wasserbad unter Rühren auf 80°C. - Zugabe der Fettsäure(n); optional Zugabe von einem oder mehreren Emulgatoren und einem oder mehreren Esterölen . - Zugabe des/der Verseifungsmittel(s), sobald die Fettsäuren geschmolzen sind und der Ansatz weiterhin eine Temperatur von 80°C aufweist. - Rühren des Ansatzes für etwa 30 Minuten im Wasserbad bei 80°C. - Entnahme aus dem Wasserbad und unter Rühren abkühlen lassen. - Zugabe von weiteren optionalen Rohstoffen mit Ausnahme derjenigen Rohstoffe, die erst bei etwa 25°C zugegeben werden. - Zugabe von Konservierungsmitteln bei etwa 25°C - Zugabe von Parfümölen bei etwa 25°C. - Abfüllen des Ansatzes in geeignete Gefäße.

* Der Dissolverrührer kann beispielsweise ein Dissolverrührer von der Firma IKA sein. Der Rührer sollte eine Umdrehungszahl von 50 bis 2000 upm haben, vorteilhaft sollte für die Her- stellung eines erfindungsgemäßen Rasiergels ein Rührwerk ausgewählt werden, das den Rührer mit 200 bis 1200 upm bewegen kann.

Um zu belegen, dass die Verwendung von Dimethylglucamin als Verseifungs- und Neutrali- sierungsmittel, insbesondere als einziges Verseifungs- und Neutralisierungsmittel, zu Rasier- hilfsmitteln führt, die die oben genannte Aufgabenstellung erfüllen, wurden Rasiergele herge- stellt und verglichen. Die Rasiergele unterscheiden sich nur im verwendeten Verseifungs- und Neutralisationsmittel. Ein erfindungsgemäßes Rasierhilfsmittel, ein Rasiergel (Tabelle 1, Beispiel 1), enthaltend Dimethylglucamin als einziges Verseifungs- und Neutralisierungsmit- tel hatte eine Viskosität von 17.250 mPa.s, also eine Viskosität, die im bevorzugten Bereich für Rasiergele liegt (siehe Viskositätsbereiche für verschiedene Rasierhilfsmittel). Darüber hinaus war das erfindungsgemäße Rasiergel über einen Zeitraum von 4 Monaten stabil, d.h. es zeigte über die eine immer gleiche homogene Textur. Die Vergleichszubereitung, ein Ra- siergel enthaltend Triethanolamin als einziges Verseifungs- und Neutralisierungsmittel (Ta- belle 1, Beispiel 2) hatte eine für Rasiergele nicht ausreichende Viskosität und war instabil, d.h. es trat schnell eine deutliche Phasentrennung auf. Die Stabilität wurde unter verschiede- nen Bedingungen verifiziert. Proben der erfindungsgemäßen Zubereitung und des Ver- gleichsmusters wurden bei Raumtemperatur, bei +40°C, bei +6°C gelagert bei -10°C; alle 4 Wochen wurde die Proben begutachtet um festzustellen, ob die Textur homogen war oder ob es eine Phasentrennung aufgetreten war. Darüber hinaus wurde die erfindungsgemäße Probe und das Vergleichsmuster für 6 Tage in einem Wechseltemperaturschrank gelagert; hierbei wird die Temperatur für 10 Stunden bei -10°C gehalten, dann während 2 Stunden auf +40°C aufgeheizt, 10 Stunden bei +40°C gehalten und während 2 Stunden auf -10°C abge- kühlt; dieser Zyklus wiederholt sich fortwährend. Auch bei der Lagerung im Wechseltempera- turschrank war die erfindungsgemäße Probe stabil und behielt die homogene Textur bei. Bei der Vergleichsprobe zeigte auch hier, dass sie nicht stabil war und es zur Phasentrennung kam.

Es ist also offensichtlich, dass die Einarbeitung von Dimethylglucamin als einziges Versei- fungs- und Neutralisierungsmittel zu einem Rasierhilfsmittel führt, dass stabil ist und eine vorteilhafte Viskosität aufweist. Es kann auf diese Weise ein sehr befriedigendes Produkt zur Verfügung gestellt werden.

Auch Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist also die Verwendung von Dimethylgluca- min als Verseifungs- und Neutralisierungsmittel in Rasierhilfsmitteln, die wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wenigstens ein Feuchthaltemittel und optional Triacylglycerine, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ur- sprungs, enthalten.

Ebenso Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Verwendung von Dimethylglucamin als einziges Verseifungs- und Neutralisierungsmittel in Rasierhilfsmitteln, die wenigstens eine Fettsäure, ausgewählt aus Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, wenigstens ein Feuchthaltemittel und optional Triacylglycerine, bevorzugt pflanzlichen oder tierischen Ur- sprungs, enthalten. Beispiele:

Tabelle 1: Tabelle 2:

Rasiergele

Die Angaben beziehen sich auf Aktivgehalte und sind in Gew.-% angegeben.

Tabelle 3:

Rasiercremes

Die Angaben beziehen sich auf Aktivgehalte und sind in Gew.-% angegeben.