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Title:
NONWOVEN COMPOSITE ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2004/098879
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to nonwoven composite elements in which a blended fiber nonwoven comprised of thermoplastic fibers and of reinforcing fibers having a high-melting point is joined on one or both sides to one or two composite films of the structure ba or bab, in which a is a thermoplastic material having a high-melting point and b is a thermoplastic material having a low-melting point, and layer b of the composite film(s) faces the blended fiber nonwoven.

Inventors:
MAIER WALTER (DE)
Application Number:
PCT/EP2004/003095
Publication Date:
November 18, 2004
Filing Date:
March 24, 2004
Export Citation:
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Assignee:
QUADRANT PLASTIC COMPOSITES AG (CH)
MAIER WALTER (DE)
International Classes:
B29B15/10; B29C70/50; B32B27/12; D04H1/4218; D04H1/46; (IPC1-7): B32B27/12; B32B31/20; B29C43/20; B29C70/08
Foreign References:
DE10052693A12001-05-03
DE4311867A11994-10-13
EP0650828A11995-05-03
US20020124936A12002-09-12
Attorney, Agent or Firm:
Wagner, Jutta (Rubensstrasse 30, Ludwigshafen/Rhein, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. FaservliesVerbundelement, enthaltend A. ein Mischfaservlies aus Thermoplastfasern und höher schmelzenden Ver stärkungsfasern, welches einoder beidseitig haftend verbunden ist mit B. einer oder zwei Verbundfolien des Aufbaus ba oder bab, wobei a ein hö her schmelzender und b ein niedriger schmelzende thermoplastischer Kunststoff ist, und wobei die Schicht b der Verbundfolie (n) dem Mischfaservlies zugewandt ist.
2. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermoplastfasern des Mischfaservlieses A Polypropylenfasern und die Ver stärkungsfasern Glasfasern oder Naturfasern sind.
3. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Thermoplastfasern des Mischfaservliese A Polyamid 6Fasern und die Ver stärkungsfasern Glasfasern oder Polyesterfasern sind.
4. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Ge wichtsVerhältnis Thermoplastfasern zu Verstärkungsfasern 80 : 20 bis 20 : 80 beträgt.
5. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das MischFaserviies genadelt ist.
6. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht a der Verbundfolie (n) B Polyethylen oder Polypropylen ist.
7. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht b der Verbundfolie (n) B ein Polyamid, ein Polyester oder Polyurethan ist.
8. Verbundelement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dicke des Mischfaservlieses A zwischen 4 und 30 mm und die Dicke der Verbundfo lie (n) B zwischen 50 und 200 um) liegt.
9. Verfahren zur Herstellung des FaservliesVerbundelements nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Mischfaservlies A und die Verbundfo lie (n) B gemeinsam einer Hitzequelle kontinuierlich zugeführt und unmittelbar anschließend an die Erhitzung miteinander verpresst werden.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Material Temperatur beim Erhitzen oberhalb der Erweichungstemperatur der Thermo plastfasern des Mischfaservlieses A und des niedriger schmelzenden thermo plastischen Kunststoffs der Verbundfolie (n) B ist.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Dekor schicht C mitverpresst wird.
12. Verwendung des Verbundelements nach Anspruch 1 zur Herstellung von Automobilteilen durch Erwärmen des Verbundelements über die Erwei chungstemperatur der Thermoplastfasern und Verpressen bei 2 bis 10 kp/cm2.
13. Automobilinnenteile, wie Dachhimmel, Hutablagen, Türinnenverkleidungen und Kofferraumverkleidungen, hergestellt aus Verbundelementen nach An spruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundfolien den Aufbau bab haben.
14. Unterbodenschutz und Motorverkleidungen für Automobile, hergestellt aus Verbundelementen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Verbundfolien den Aufbau ba haben.
Description:
Faservlies-Verbundelement Die Erfindung betrifft ein Faservlies-Verbundelement, enthaltend ein Mischfaser- viies aus Thermoplastfasern und Verstärkungsfasern, welches ein-oder beidseitig mit einer Folie haftend verbunden ist.

Mischfaserviiese im Sinne der Erfindung sind nicht konsolidierte Halbzeug aus Thermoplastfasern und Verstärkungsfasern, die durch thermoplastisches Umfor- men zu faserverstärkten Fertigteilen, z. B. zu Automobilinnenteilen verarbeitet wer- den können.

Derartige Mischfaserviiese sind z. B. in der DE-A 36 14 533 beschrieben, die ein Verfahren zur Herstellung von kompakten Formkörpern aus einem faserverstärk- ten thermoplastischen Kunststoff betrifft. Ausgangsmaterial ist ein durch Nadeln verfestigtes Mischfaserviies aus Thermoplastfasern, vorzugsweise Polypropylen- fasern oder Polyamidfasern, und anorganischen Verstärkungsfasern oder Naturfa- sern. Dieses Mischvlies wird, ohne vorhergehendes Konsolidieren, direkt zum Fertigteil verpresst, wobei weitere Substrate, z. B. Kunststofffolien mitverpresst werden können. Mischfaservliese sind auch in der DE-A 101 05 813 beschrieben, die ein Verfahren zur Herstellung eines thermoplastisch verformbaren, faserver- stärkten Halbzeugs betrifft. Dabei werden Thermoplastfasern und Verstärkungsfa- sern zu einem Mischviies vermischt, dieses wird durch Nadeln verfestigt, dann erwärmt und zu einem konsolidierten, dünnen Halbzeug verpresst, wobei auch Dekorschichten, z. B. Thermoplastfolien mitverpresst werden können.

Fertigteile, die aus Polypropylen/Glasfaser-Mischvliesen hergestellt wurden, sind für manche Anwendungszwecke nicht ausreichend wasserdicht und temperatur- beständig, so dass sie sich bei starker Hitzeentwicklung verziehen können ; Fer- tigteile, die aus Polypropylen/Naturfaser-Mischvliesen hergestellt wurden, sind darüber hinaus schimmelanfällig und neigen oft zu Geruchsemission ; dünne Fer- tigteile, die aus Polyamid/Glasfaser-Mischvliesen hergestellt wurden, sind oft nicht ausreichend biegesteif. Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die Mischvliese so zu modifizieren, dass daraus hergestellte Fertigteile die genannten Nachteile nicht mehr aufweisen.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass ein Mischfaservlies aus Thermoplastfasern und höher schmelzenden Verstärkungsfasern ein-oder beidseitig haftend verbunden wird mit einer Verbundfolie des Aufbaus ba oder bab, wobei a ein höher schmelzender und b ein niedriger schmelzender thermo- plastischer Kunststoff ist, und wobei die Schicht b der Verbundfolie dem Mischfa- servies zugewandt ist.

Mischfaserviiese aus Thermoplastfasern und Verstärkungsfasern sind an sich be- kannt und zum Beispiel in den genannten Druckschriften ausführlich beschrieben.

Als Thermoplasten kommen alle verspinnbaren thermoplastischen Kunststoffe in Frage, vorzugsweise solche, die unterhalb von 240°C schmelzen. Besonders ge- eignet sind Polyolefine, insbesondere Polypropylen, sowie Polyamid 6. Die Verstärkungsfasern müssen höher schmelzen als die Thermo- plastfasern, im Fall von Polyamid 6 sind z. B. Glasfasern und Polyesterfasern ge- eignet, im Fall von Polypropylen sind neben Glasfasern auch Naturfasern, z. B. solche aus Flachs, Hanf, Jute, Sisal oder Kenaf geeignet. Die Fasern weisen im allgemeinen eine Länge von 40 bis 100 mm auf, Thermoplastfasern und Verstär- kungsfasern werden im Verhältnis 80 : 20 bis 20 : 80, vorzugsweise 70 : 30 bis 30 : 70 miteinander gemischt, z. B. nach dem Krempel-oder Airlay-Verfahren, wie sie aus der Textilindustrie bekannt sind, Dabei entsteht ein als endlose Bahn vorliegendes Mischviies, das anschließend, vorzugsweise durch Nadeln, verfestigt wird. Die Mischfaservliese sind vorzugsweise zwischen 4 und 30 mm, insbesondere zwi- schen mehr als 10 bis weniger als 25 mm dick.

Je nach Anwendungszweck kann das Mischfaservlies A ein-oder beidseitig mit einer Verbundfolie B haftend verbunden sein. Diese kann den Aufbau ba oder bab haben, wobei a ein höher schmelzender Thermoplast, vorzugsweise ein Polyamid, ein Polyester oder ein Polyurethan, und b ein niedriger schmelzender Thermo- plast, vorzugsweise Polyethylen oder Polypropylen ist. Die Verbundfolien sind im allgemeinen zwischen 50 und 200 um, insbesondere zwischen 60 und 150 um dick. Geeignete Verbundfolien sind z. B. COVEXX-und COMBITHERM-Folien der Fa. Wipak.

Mischvlies und Verbundfolie (n) werden so miteinander verbunden, dass die Schicht b der Verbundfolie (n) B dem Mischfaservlies A zugewandt ist. Dies ge- schieht vorzugsweise dadurch, dass man kontinuierlich Mischfaservlies und Ver- bundfolie (n) gemeinsam einer Hitzequelle, z. B. Heißluft oder IR-Strahlung zuführt.

Die Heißluft kann 300 bis 400°C heiß sein. Die Thermoplasffasern des Mischfa- servlieses und der niedriger schmelzende Thermoplast der Verbundfolie werden dabei aber nur kurzzeitig, d. h. nur Bruchteile von Sekunden lang über ihren Schmelzpunkt erwärmt, so dass sie nur erweichen und nicht abtropfen ; dann wer- den sie unmittelbar anschließend miteinander verpresst, z. B. durch Walzen. Ein derartiges Verfahren ist ausführlich in der EP-A 1 055 759 beschrieben, wo Mischfaservliese allerdings nicht mit Verbundfolien, sondern mit weiteren Thermo- plastvliesen verbunden werden. Gleichzeitig kann ein-oder beidseitig eine Dekor- schicht C mitverpresst werden, die ebenfalls durch den niedriger schmelzenden Thermoplasten b gebunden wird. Geeignete Dekorschichten sind z. B. Textilbah- nen, Schaumfolien aus Polyolefinen oder Polyurethan, sowie Thermoplastfolien, die gegebenenfalls eingefärbt sein können.

Die erfindungsgemäßen Faservlies-Verbundelemente können wie herkömmliche Mischvliese zu Fertigteilen verarbeitet werden. Dazu werden sie auf Temperaturen oberhalb der Erweichungstemperatur der Thermoplastfasern erwärmt und bei Drücken von 2 bis 10 kp/cm2 in geeigneten Formen verpresst.

Hauptanwendungsgebiete für die erfindungsgemäßen Faservlies-Verbundele- mente sind Automobilinnenteile, z. B. Türinnenverkleidungen, Hutablagen, Lade- böden im Kofferraum und Dachhimmel. Letztere bestehen aus zwei Schichten des Verbundelements, das beidseitig eine Verbundfolie des Aufbaus bab aufweist, wobei die beiden Schichten nur an einer Vielzahl von Teilbereichen miteinander verschweißt sind, und wobei sich zwischen den Schichten nicht verschweißte, Luftpolster enthaltende Bereiche befinden, an denen die obere Schicht aufgewölbt ist. Die Herstellung dieser Dachhimmel erfolgt nach dem in der DE-A 101 60 442 beschriebenen Verfahren, wobei aber statt der geschlossenzelligen Schaumfolie die luftdichte Verbundfolie das Entweichen der Luft verhindert. Im Automobilau- ßenbereich können aus den Verbundelementen Motorverkapselungen und Unter- bodenschutzplatten hergestellt werden. Weitere Anwendungsgebiete sind Koffer und andere Behältern, z. B. für Computer. Immer dann, wenn durch starke Erwär- mung die Gefahr besteht, dass das Fertigteil erweicht und sich dann verbiegt, empfiehlt es sich, Mischfaservliese auf Basis von Polyamid 6 einzusetzen.

Beispiel Ein 12 mm dickes, genadeltes Mischfaservlies aus 60 Gew. % Polypropylenfasern und 40 Gew% einer Naturfasermischung aus Flachs, Hanf und Kenaf (NAFCOFORM der Quadrant Natural Fiber Composites) wurde beidseitig mit einer 90 um dicken Verbundfolie des Aufbaus bab aus Polyethylen und Polyamid 6,6 (COVEXX der Fa. Wipak) kaschiert, wobei das kontinuierliche Thermobonding- Verfahren nach EP-A 1 055 759 angewandt wurde. Aus dem entstandenen Faser- viies-Verbundelement wurden 80 x 120 große Zuschnitte herausgeschnitten.

Diese wurden in eine Form eingelegt und bei einem Druck von 3 kp/cm2 zu einer Türinnenverkleidung verpresst.