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Title:
NOVEL CRYSTALLINE FORM OF (3-CYANO-1H-INDOL-7-YL)-[4-(4-FLUOROPHENETHYL)-PIPERAZINE-1-YL]-METHANONE HYDROCHLORIDE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/034774
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a previously unknown crystalline form B of (3-cyano-1H-indol-7-yl)-[4-(4-fluorphenethyl)-piperazine-1-yl]-methanone hydrochloride, to a method for producing said form and to the use of the latter for producing a medicament.

Inventors:
BATHE ANDREAS (DE)
HELFERT BERND (DE)
KNIERIEME RALF (DE)
SAAL CHRISTOPH (DE)
KEINER RONALD (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/009647
Publication Date:
April 06, 2006
Filing Date:
September 08, 2005
Export Citation:
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Assignee:
MERCK PATENT GMBH (DE)
BATHE ANDREAS (DE)
HELFERT BERND (DE)
KNIERIEME RALF (DE)
SAAL CHRISTOPH (DE)
KEINER RONALD (DE)
International Classes:
A61K31/496; C07D209/42; (IPC1-7): C07D209/42; A61K31/496
Domestic Patent References:
WO2001007435A22001-02-01
WO2002059092A12002-08-01
WO2003045392A22003-06-05
WO2004032932A12004-04-22
Other References:
ADAMEC R ET AL: "Prophylactic and therapeutic effects of acute systemic injections of EMD 281014, a selective serotonin 2A receptor antagonist on anxiety induced by predator stress in rats", EUROPEAN JOURNAL OF PHARMACOLOGY, AMSTERDAM, NL, vol. 504, no. 1-2, 3 November 2004 (2004-11-03), pages 79 - 96, XP004613494, ISSN: 0014-2999
Attorney, Agent or Firm:
MERCK PATENT GMBH (Darmstadt, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Kristallform B von (3Cyan1 Hindol7yl)[4(4fluorphenethyl) piperazin1yl]methanon, Hydrochlorid, gekennzeichnet durch fol gende charakteristische Gitterebenenabstände in A: 13.083 ± 0.20, 6688 ± 0.10, 5.669 ± 0.05, 5.292 ± 0.05, 4.786 ± 0.05, 4.040 ± 0.02, 3.881 ± 0.02, 3.514 ± 0.02, 3.239 ± 0.02, 3.200 ± 0.02.
2. 2 Kristallform B von (3Cyan1Hindol7yl)[4(4fluorphenethyl) piperazin1yl]methanon, Hydrochlorid, gemäß Anspruch 1 , ge¬ kennzeichnet durch folgende charakteristische Gitterebenenabstände in A: 13,083 ± 0,20, 8,706 ± 0,10, 6,688 ± 0,10, 6,499 ± 0,05, 5,669 ± 0,05, 5,292 ± 0,05, 4,786 ± 0,05, 4,322 ± 0,05, 4,040 ± 0,02, 3,881 ± 0,02, 3,595 ± 0,02, 3,514 ± 0,02, 3,435 ± 0,02, 3,337 ± 0,02, 3,289 ± 0,02, 3,239 ± 0,02, 3,200 ± 0,02, 3,143 ± 0,02, 3,073 ± 0,02, 2,867 ± 0,01.
3. 3 (3Cyan1 Hindol7yl)[4(4fluorphenethyl)piperazin1 yl] methanon, Hydrochlorid, enthaltend die Kristallform B gemäß An spruch 1 oder 2.
4. 4 (3Cyan1 Hindol7yl)[4(4fluorphenethyl)piperazin1 yl] methanon, Hydrochlorid, im wesentlichen bestehend aus Kristallform B gemäß Anspruch 1 oder 2.
5. 5 Verfahren zur Herstellung der Kristallform B gemäß Anspruch 1 oder 2 aus der bekannten Form A, gekennzeichnet durch Ausüben von mechanischem Druck.
6. 6 Verfahren zur Herstellung der Kristallform B gemäß Anspruch 1 oder2 dadurch gekennzeichnet, daß durch eine Lösung von (3Cyan1H indol7yl)[4(4fluorphenethyl)piperazin1yl]methanon HCIGas geleitet wird und der sich bildende Niederschlag aus dem Reakti¬ onsgemisch abgetrennt und getrocknet wird.
7. Verfahren zur Herstellung der Kristallform B gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Suspension von Kristallen der bekannten Form A in tert.Butylmethylether gerührt wird und der Rückstand aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt und getrocknet wird.
8. Kristallform B von (3Cyan1 Hindol7yl)[4(4fluorphenethyl) piperazin1yl]methanon, Hydrochlorid, erhältlich nach einem Ver¬ fahren gemäß Anspruch 5, 6 oder 7.
9. Kristallform gemäß Anspruch 1 , 2, 3, 4 oder 8 als Arzneimittel.
10. Pharmazeutische Zubereitung, enthaltend die Kristallform gemäß Anspruch 1 , 2, 3, 4 oder 8 und gegebenenfalls weitere Wirk und/oder Hilfsstoffe.
11. Verwendung der Kristallform gemäß Anspruch 1 , 2, 3, 4 oder 8 zur Herstellung eines Arzneimittels.
12. Verfahren zur Herstellung der bekannten Kristallform A aus der Kris¬ tallform B gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Form B bei einer erhöhten Temperatur von ca. 75 bis ca. 225 0C gelagert wird.
13. Verfahren zur Herstellung der bekannten Kristallform A aus der Kris¬ tallform B gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Suspension von Kristallen der Form B in einem polaren Löse¬ mittel oder Lösemittelgemisch gerührt wird und der Rückstand aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt und getrocknet wird.
Description:
Neuartige Kristallform von (3-Cyan-1H-indol-7-yl)-[4-(4- fluorphenethyl)-piperazin-1 -yl]-methanon, Hydrochlorid

Die vorliegende Erfindung betrifft eine bisher unbekannte Kristallform B von

(3-Cyan-1 H-indol-7-yl)-[4-(4-fluorphenethyl)-piperazin-1-yl]-methanon , Hydrochlorid (im folgenden als EMD281014 bezeichnet), Verfahren zur ihrer Herstellung sowie deren Verwendung zur Herstellung eines Arzneimit¬ tels.

Hintergrund der Erfindung

Die Verbindung EMD281014 ist aus dem Europäischen Patent EP 1 198 453 B1 bekannt und hat folgende Struktur:

EMD281014 zeigt bei guter Verträglichkeit unter anderem Wirkungen auf das Zentralnervensystem und verfügt dabei über wertvolle pharmakologi- sehe Eigenschaften. So weist die Substanz eine starke Affinität zu 5-HT 2A -

Rezeptoren auf, wobei sie 5-HT2 A ~Rezeptor-antagonistische Eigenschaften besitzt.

Eine Reihe von medizinischen Verwendungen von EMD2S1014, bspw. die

Behandlung von Schizophrenie und Schlafstörungen, sind in EP 1 198 453 B1 beschrieben. Weitere medizinische Verwendungen sind Gegenstand der WO 03/45392 und der WO 04/32932.

Verfahren zur Herstellung von EMD281014 sind in den Europäischen Patenten 1 198 453 B1 und 1 353 906 B1 offenbart. Ais abschließender Verfahrensschritt wird jeweils das Hydrochlorid aus einer Lösung der freien Base durch Versetzen mit einer wässrigen HCI- Lösung ausgefällt und aus dem Reaktionsgemisch abgetrennt.

Nach dieser bekannten Vorgehensweise wird stets eine Kristallform A erhalten, die durch die in Tabelle I angegebenen, durch Röntgen- Pulverdiffraktion bestimmten Netzebenenabstände gekennzeichnet ist.

Überraschenderweise wurde von den Erfindern der vorliegenden Patent¬ anmeldung gefunden, daß sich beim Verpressen von EMD281014 zu Tabletten unter mechanischem Druck eine zweite Kristallform B bildet, die in signifikanten Mengen neben der Form A in den fertiggestellten Tabletten vorliegt. Die gebildete Menge an Form B hängt dabei vom angewendeten Pressdruck ab.

Nun ist es ausgesprochen unvorteilhaft, in einer Arzneimitteltablette mehrere Kristallformen eines Wirkstoffs nebeneinander vorliegen zu haben, wenn diese Kristallformen unterschiedliche Bioverfügbarkeiten aufweisen, indem sie bspw. unter physiologischen Bedinungen unterschiedlich schnell in Lösung gehen. Selbst bei geringfügigen Schwankungen der Herstellbe¬ dingungen wäre dann die Reproduzierbarkeit der Bioverfügbarkeit in Frage gestellt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung war es daher, EMD281014 in einer Form bereitzustellen, die unter den Bedingungen der Tablettierung ihre Eigenschaften nicht verändert und daher für die Herstellung von Tabletten mit definierter und gleichbleibender Qualität geeignet ist.

Beschreibung der Erfindung

Überraschenderweise wurde gefunden, daß EMD281014 als Feststoff in unterschiedlichen Kristallmodifikationen vorliegen kann. Weiter wurde gefunden, daß sich der Kristallisationsprozess und damit die bevorzugte Entstehung einer der beiden Formen A oder B durch geeignete Wahl der Verfahrensparameter steuern läßt. Auch ist es möglich, Form A in Form B und Form B in Form A zu überführen, ohne EMD281014 dafür in Lösung bringen zu müssen.

Form B ist als unter den Bedingungen der Tablettenherstellung stabil anzusehen. Es ist nicht möglich, in den Röntgendiffraktogrammen von Tabletten, die aus der Form B hergestellt wurden, eindeutig Anteile der Form A oder von weiteren polymorphen Formen von EMD281014 zu identifizieren.

Beide Kristallformen enthalten ausschließlich EMD281014, also weder Wasser noch sonstige Solvensmoleküle.

Wie bereits erwähnt, wird nach den aus dem Stand der Technik bekannten Herstellverfahren Form A erhalten. Form A ist durch Röntgendaten gemäß Tabelle I gekennzeichnet.

Tabelle I: Reflexlagen von EMD281014 Form A

Messbedingungen: Transmissionsbetrieb, Generatorleistung 40 kV/30 mA, Cu-Kαi -Strahlung (λ = 1 ,54056 A), Ortsempfindlicher Detektor (3.3 kV), Meßbereich: 3-65 °2Θ, Schrittgröße: 0,05 °2Θ, Zeit/Schritt: 1 ,4 s

Auswertung: Die Diffraktogramme wurden im gesamten Aufnahmebereich 3-65 °2Θ untergrundkorrigiert und die Reflexintensitäten der jeweils 20 stärksten Reflexe ermittelt. Die Toleranz der Winkellagen liegt bei ± 0,1 °2Θ für die verwendete Cu-Kαi -Strahlung.

Um Form B in hoher Ausbeute und im wesentlichen rein herzustellen, wird folgendermaßen vorgegangen:

Zunächst wird die freie Base des EMD281014 in an sich bekannter Weise hergestellt und anschließend thermisch getrocknet, um anhaftende Solven- tien zu entfernen. Anstatt nun das Hydrochlorid durch Zugabe einer wässrigen HCI-Lösung zu fällen, wird HCI-Gas durch eine Lösung der freien Base geleitet. Hierbei wird ebenfalls ein Niederschlag erhalten, der jedoch überraschenderweise nicht aus der Form A sondern aus B besteht. Unter "Form B, im wesentlichen rein" oder "im wesentlichen bestehend aus Form B" wird hier verstanden, daß Form B weniger als 5%, vorzugsweise weniger als 2% und ganz bevorzugt weniger als 1% Form A enthält.

Form B ist durch Röntgendaten gemäß Tabelle Il gekennzeichnet.

Tabelle II: Reflexlagen von EMD281014 Form B

Messbedingungen und Auswertung erfolgen wie bei Tabelle I beschrieben.

In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Form B durch Röntgendaten gemäß Tabelle IIa gekennzeichnet. Die Daten gemäß Tabelle IIa enthalten die Reflexe aus Tabelle Il und zusätzlich 10 weitere Reflexe geringerer Intensität.

Tabelle IIa: Reflexlagen von EMD281014 Form B

Messbedingungen und Auswertung erfolgen wie bei Tabelle I beschrieben.

Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist demnach eine polymorphe Kristallforrn B von EMD281014, gekennzeichnet durch die in Tabelle Il angegebenen charakteristischen Gitterebenenabstände. Insbesondere ist Gegenstand der vorliegenden Erfindung eine polymorphe Kristallform B von EMD281014, gekennzeichnet durch die in Tabelle IIa angegebenen charakteristischen Gitterebenenabstände.

Gegenstand ist weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Kristallform B von EMD281014 aus einer Lösung der freien Base von EMD281014 dadurch gekennzeichnet, daß durch diese Lösung HCI-Gas geleitet wird und der sich bildende Niederschlag abgetrennt wird. In der Regel wird hierbei mit molaren Überschüssen von Lösemittel zu gelöstem Stoff von 50:1 bis 200:1 gearbeitet. Vorzugsweise jedoch 100:1 bis 150:1. Ein bevorzugtes Lösemittel ist Tetrahydrofuran (THF). Es wurde weiterhin gefunden, daß Form B auch durch Rühren einer

Suspension von Kristallen der Form A in tert.-Butylmethylether (MTBE) erhalten werden kann.

Ein entsprechendes Herstellverfahren ist daher ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung. Führt man das Verfahren bei Raumtemperatur 14 Tage lang durch, werden etwa 30% Form B neben Form A erhalten, wobei das Verhältnis von B zu A durch Vergleich des Röntgenpulverdiffraktogramms des Gemischs mit den Diffraktog rammen der Reinsubstanzen abgeschätzt wird. Durch die Wahl kürzerer oder längerer Reaktionszeiten können Gemische von B und A in beliebigen Zusammensetzungen hergestellt werden. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher EMD281014, enthaltend die Form B.

Erfindungsgemäß bevorzugte Gemische enthalten jeweils mehr als 10%, 20%, 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 80% bzw. 90% der Form B. Gegenstand ist weiterhin EIVI D281014, welches im wesentlichen aus der Form B besteht.

Ebenso ist es möglich, Form A durch Rühren einer Suspension von Kristallen der Form B herzustellen. In diesem Fall werden polare Lösungs¬ mittel wie z.B. Aceton, Wasser oder Mischungen dieser beider Solventien eingesetzt. Ein bevorzugtes Gemisch ist hierbei Aceton/Wasser in einem Verhältnis von 55:45 Gew.%. Verwendet man Wasser als alleiniges

Solvens, wird vorzugsweise bei saurem pH (insbesondere pH 1) gearbeitet. Ein entsprechendes Herstellverfahren ist daher ebenfalls Gegenstand der vorliegenden Erfindung.

Wie bereits eiwähnt entsteht Form B aus Form A unter Druckeinwirkung. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist daher weiterhin ein Verfahren zur Herstellung der Kristallform B von EMD281014 dadurch gekennzeich¬ net, daß auf Kristalle der Form A mechanischer Druck ausgeübt wird. Vorzugsweise handelt es sich hierbei um Drücke wie sie üblicherweise bei der Tablettenherstellung herrschen, wenn Stempelpreßkräfte zwischen ca. 2 bis 16 kN, insbesondere zwischen 6 und 16 kN, als Maximalpreßkräfte zur Anwendung kommen. Es wurde festgestellt, daß der Anteil von Form B bei zunehmendem Druck steigt. Bei einem Tablettϊerungsvorgang in einer Exzenterpresse mit einer Dauer (Kontakzeit) von 310 ms und einer Maxi- malpreßkraft von 16 kN wird ein Gemisch von ca. 25% Form B und 75%

Form A erhalten. Bei einem Tablettierungsvorgang in einer Exzenterpresse mit einer Kontaktzeit von 250 ms und einer Maximalpreßkraft von 6 kN beträgt der Anteil ca. 20% B.

Es wurde weiter ein sehr einfacher Weg zur Herstellung von Form A aus Form B gefunden. Dazu muß Form B lediglich bei erhöhten Temperaturen zwischen ca. 75 und ca. 225 0 C, vorzugsweise 90 und 160 0 C und beson-

ders bevorzugt zwischen 110 und 140 0 C gelagert werden. In Abhängigkeit von der Temperatur und der Dauer der Lagerung können verschiedene Umwandlungsgrade erzielt werden . Je nach angestrebtem Umwandlungs¬ grad kann die Dauer der Lagerung bei gegebener Temperatur zwischen einigen Minuten und mehreren Tagen betragen. Um hohe Umwandlungs¬ grade zu erreichen, wird die Form A vorzugsweise mehrere Stunden bis Tage gelagert. Geeignete Lagerzeiten sind etwa 4, 8, 12, 16, 20, 24, 36 oder 48 Stunden. Bei 105 0 C kann eine vollständige Umwandlung von B in A beispielsweise durch Lagern über einen Zeitraum von 24 Stunden erzielt werden.

Ein entsprechendes Herstellverfahren von A aus B ist ebenfalls Gegens¬ tand der vorliegenden Erfindung.

Schließlich sind Gegenstand der vorliegenden Erfindung die Verwendung der Form B als Arzneimittel bzw. zur Herstellung von pharmazeutischen Zubereitungen und Arzneimitteln und diese Zubereitungen und Arzneimittel als solche. Die besagte Verwendung erfolgt analog zu der bekannten Form A w\e in EP 1 198453 B1 , WO 03/45392 LJ nd WO 04/32932 beschrieben.

Beispiele

1. Herstellung der Form B von EMD281014 aus einer Lösung der freien Base

50 g der EMD281014 zugrunde liegenden Base (3-Cyan-1 H-indol-7-yl)-[4- (4-fluorphenethyl)-piperazin-1-yl]-rnethanon werden in einem 2 Liter Rundkolben in 1400 ml THF gelöst. Anschließend wird auf 5 0 C abgekühlt. Nun wird unter Kühlung mit einm Eis/Ethanolbad innheralb von 4 Minuten 20 g HCI-Gas (entsprechend einem molaren Überschuß von 4,1 bezogen auf die eingesetzte Base) eingeleitet. Es bildet sich ein weißer Nieder-

schlag. Nach beendeter Reaktion wird der Ansatz noch 60 Minuten bei 25 bis 27°C nachgerührt. Anschließend wird der Niederschlag bei dieser Temperatur über einen Büchner-Trichter abfiltriert und in einem Vakuum- trockenschrank bei 23°C 18 Stunden lang getrocknet. Es werden 53,3 g weiße, feste Kristalle erhalten (Ausbeute: 97% d.Th.), die der Kristallform B entsprachen (Nachweis über Röntgenpulverdiffrak- togramm).

Die so erhaltenen Kristalle weisen charakteristische Gitterebenenabstände auf, wie in Tabelle Il und/oder IIa angegeben. Zur weiteren Charakterisie¬ rung wird ein Raman-Spektrum aufgenommen, welches die in Tabelle III aufgeführten typischen Banden zeigt.

Tabelle III: Ramanbanden von EMD281014 Form B

Messbedingungen: FT-Raman-Spektroskopie, Bruker RFS 100, 1064 nm Anregung, 750 mW, 1 cm-1 spektrale Auflösung, 250 Scans.

Auswertung: Das erhaltene Raman-Spektrum wird im Spektralbereich 3600

- 250 cm-1 vektornormiert. Die Banden werden aufgrund ihrer In¬ tensität wie folgt in s = strong, m = middle und w = weak eingeteilt: S I > 0,075

M 0,01 < I < 0,075 W K 0,01

2. Vergleichsbeispiel: Herstellung der Form A von EMD281014 aus einer Lösung der freien Base wie in EP 1 353 906 E31 beschrieben

2,1 g der freien Base von EMD281014 werden in 50 ml Aceton erhitzt und bis zur klaren Lösung mit Wasser versetzt. Dann wird ein Gemisch aus 0,6 ml Salzsäure (w=37%) und 1 ,2 ml Aceton eingerü hrt. Anschließend wird am Rotationsverdampfer auf das halbe Volumen eingeengt. Das ausgefallene Hydrochlorid wird abgesaugt, mit Aceton und Diethylether ge¬ waschen und getrocknet. Man erhält 1 ,6 g 7-{4-[2-(4-Fluor-phenyl)-ethyl]- piperazin-1-carbonyl}-1 H-indol-3-carbonitril, Hydrochlorid (69 % der Theorie), Zersetzungsbereich 314 - 319°.

Die so erhaltenen Kristalle weisen charakteristische Gitterebenenabstände auf, wie in Tabelle Il und/oder IIa angegeben. Zur weiteren Charakterisie¬ rung wird ein Raman-Spektrum aufgenommen, weicht es die in Tabelle IV aufgeführten typischen Banden zeigt.

Tabelle IV: Ramanbanden von EMD281014 Form A

Messbedingungen und Auswertung erfolgen wie bei Tabelle III beschrie¬ ben.

3. Herstellung von Form B von EMD281014 aus Form A durch Rühren einer Suspension von A in MTBE

250 mg EMD281014 Form A werden in 5 ml_ MTBE dispergiert und bei Raumtemperatur in einem verschlossenen Braunglas-Gefäß für 14 Tage

gerührt. Der Rückstand wird über einen Papier-Rundfilter abfiltriert und an Raumluft getrocknet.

Ergebnis der Röntgenbeugungs-Messung: Es liegt ein Gemisch aus EMD281014 Form A und Form B vor. Der Anteil der Form B wird durch Vergleich der Röntgenpulverdiffraktogramme der reinen Formen auf ca. 30

Gew.% geschätzt.

4. Herstellung von Form B aus Form A durch Druckanwendung

In einer Exzenterpresse des Typs EKO der Firma Korsch (Berlin, Deutsch- land), Baujahr 2002, werden Tabletten bei einer Geschwindigkeit von 50

Stück pro Minute hergestellt, wobei Stempel 7 mm rund, flach mit Facette verwendet werden.

Die Tabletten enthalten 50 mg EMD281014 der Kristallform A, 93,2 mg

Lactosemonohydrat, 4,5 mg Croscarmellose und 2,3 mg Magnesiumstea- rat. Die Ingredientien werden trocken gemischt und direkt komprimiert.

Der Anteil von Form B wird durch Vergleich der Röntgenpulverdiffrak¬ togramme der Gemische (Abbildungen 3 und 4) mit den Diffraktog rammen der reinen Formen (Abbildungen 1 und 2) abgeschätzt.

Es werden folgende Ergebnisse erhalten: