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Title:
OPERATING A COOKING APPLIANCE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2018/188913
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method (S1-S7) for operating a cooking appliance (1), wherein a cooking chamber (2) is irradiated by light of different wavelength ranges (S1) and light originating from the cooking chamber (2) is measured (S2), wherein measurement results are spectroscopically evaluated (S5) and an operation of the cooking appliance (1) is modified depending on a result of the spectroscopic evaluation (S7). The invention also relates to a cooking appliance (1) designed to carry out the method (S1-S7) and having: a cooking chamber (2), at least one light source (6) for radiating light into the cooking chamber (2) and at least one light sensor (7) for measuring light reflected in the cooking chamber (2), wherein the cooking appliance (1) furthermore has: an evaluating device (8) for spectroscopic evaluation of the measurement results determined by the at least one light sensor (7) and a control device (8) for controlling a cooking process in dependence on a result of the evaluation. The invention can be particularly advantageously applied to household appliances, particularly ovens, steamers, microwave ovens and any combination thereof.

Inventors:
EITER HANS-MARTIN (DE)
SCHÜRF STEFAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2018/057038
Publication Date:
October 18, 2018
Filing Date:
March 20, 2018
Export Citation:
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Assignee:
BSH HAUSGERAETE GMBH (DE)
International Classes:
F24C7/08; A47J37/08; G01N21/25
Domestic Patent References:
WO2014053002A22014-04-10
WO2015059931A12015-04-30
WO2015185608A12015-12-10
Foreign References:
EP2713107A12014-04-02
DE102005014713A12006-10-05
DE102014114901A12016-04-14
EP0682243A11995-11-15
JPH03144325A1991-06-19
JPH05209825A1993-08-20
GB2098725A1982-11-24
JPS61265429A1986-11-25
DE102013211097A12014-12-18
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Claims:
Patentansprüche

1 . Verfahren (S1 -S7) zum Betreiben eines Gargeräts (1 ), bei dem

ein Garraum (2) mit Licht verschiedener Wellenlängenbereiche bestrahlt wird (S1 ) und

in dem Garraum (2) reflektiertes Licht gemessen wird (S2),

wobei

Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden (S5) und

ein Betrieb des Gargeräts (1 ) abhängig von einem Ergebnis der spektroskopischen Auswertung geändert wird (S7).

2. Verfahren (S1 -S7) nach Anspruch 1 , bei dem Licht verschiedener Wellenlängenbereiche zeitlich seriell in den Garraum (2) eingestrahlt wird (S1 ).

3. Verfahren (S1 -S7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die

Messergebnisse dadurch spektroskopisch ausgewertet werden, dass ihre Intensitätsverhältnisse bestimmt werden (S5).

4. Verfahren (S1 -S7) nach Anspruch 3, bei dem die Messergebnisse dadurch spektroskopisch ausgewertet werden, dass zeitliche Änderungen der Intensitätsverhältnisse bestimmt werden (S5).

5. Verfahren (S1 -S7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das in dem Garraum (2) reflektierte Licht mittels einer Kamera (7) bildpunktartig aufgenommen wird und für mehrere Gruppen von Bildpunkten jeweils Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden (S5).

6. Verfahren (S1 -S7) nach Anspruch 5, bei dem für jeden Bildpunkt jeweilige Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden (S5).

7. Verfahren (S1 -S7) nach einem der Ansprüche 5 oder 6, bei dem mittels der Kamera (7) eine Objekterkennung durchgeführt wird (S3) und eine spektroskopische Auswertung abhängig von einer Art des erkannten Objekts durchgeführt wird (S5).

8. Verfahren (S1 -S7) nach Anspruch 7, bei dem der Betrieb des Gargeräts (1 ) abhängig von dem Ergebnis der spektroskopischen Auswertung (S5) des durch die Objekterkennung (S3) erkannten Objekts und einem Ergebnis einer Objektbewertung (S4) des durch die Objekterkennung (S3) erkannten Objekts (S, G, 5) geändert wird (S6, S7).

9. Verfahren (S1 -S7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in dem

Garraum (2) diffus reflektiertes Licht gemessen wird (S2).

10. Verfahren (S1 -S7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei zumindest ein Wellenlängenbereich ein infraroter Wellenlängenbereich ist, insbesondere ein Nahinfrarot-Bereich.

1 1 . Verfahren (S1 -S7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Wellenlängenbereiche mindestens einen roten Bereich, einen grünen Bereich und einen blauen Bereich aufweisen.

12. Gargerät (1 ), wobei das Gargerät (1 ) zum Ablauf des Verfahrens (S1 -S7) nach einem der vorhergehenden Ansprüche eingerichtet ist und aufweist:

einen Garraum (2),

mindestens eine Lichtquelle (6) zum Abstrahlen von Licht in den Garraum (2) und

mindestens einen Lichtsensor (7) zum Messen von in dem Garraum (2) reflektierten Lichts,

wobei das Gargerät (1 ) ferner aufweist:

eine Auswerteeinrichtung (8) zur spektroskopischen Auswertung der von dem mindestens einen Lichtsensor (7) ermittelten Messergebnisse und eine Steuereinrichtung (8) zum Steuern eines Garablaufs abhängig von einem Ergebnis der Auswertung.

13. Gargerät (1 ) nach Anspruch 1 1 , wobei die mindestens eine Lichtquelle mehrere Lichtquellen (6) aufweist, die Licht verschiedener Wellenlängenbereiche erzeugen und das Gargerät (1 ) dazu eingerichtet ist, die Lichtquellen (6) zeitlich seriell anzusteuern.

14. Gargerät (1 ) nach Anspruch 1 1 , wobei mindestens eine Lichtquelle (6), insbesondere zwei Lichtquellen (6), Licht verschiedener IR-Wellenlängenbereiche erzeugen.

15. Gargerät (1 ) nach einem der Ansprüche 10 bis 12, wobei der mindestens eine Lichtsensor mindestens eine Kamera (7) aufweist.

Description:
Betreiben eines Gargeräts

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts, bei dem ein Garraum mit Licht verschiedener Wellenlängenbereiche bestrahlt wird und in dem Garraum reflek- tiertes Licht gemessen wird. Die Erfindung betrifft außerdem ein Gargerät, wobei das

Gargerät zum Ablauf des Verfahrens eingerichtet ist und einen Garraum, mindestens eine Lichtquelle zum Abstrahlen von Licht in den Garraum und mindestens einen Lichtsensor zum Messen von in dem Garraum reflektierten Lichts aufweist. Die Erfindung ist besonders vorteilhaft anwendbar auf Haushalts-Gargeräte, insbesondere Backöfen, Dampfga- rer, Mikrowellenöfen und eine beliebige Kombination davon.

WO 2015/059931 A1 offenbart einen Heizkocher. Der Heizkocher enthält eine Heizkammer, die Lebensmittel aufnimmt, eine Heizeinheit, die das Nahrungsmittel in der Heizkammer erwärmt, eine Abbildungseinheit, die Bilddaten des Lebensmittels nach dem Ein- bringen in der Heizkammer aufnimmt, eine Einstelleinheit, die eine Benutzereingabe in Bezug auf einen Heizsteuerungsinhalt, der einen Heizbetrieb definiert, akzeptiert, eine Speichereinheit, die Steuerinformation speichert, in der die Bilddaten und der Heizsteuerungsinhalt, der dem von den Bilddaten spezifizierten Lebensmittel entspricht, miteinander verknüpft sind, gespeichert sind, eine Heizstarttaste, die den Start des Heizbetriebs initi- iert, und eine Speicheraktualisierungseinheit, welche die Bilddaten und den Heizsteuerungsinhalt miteinander verbindet und die Steuerinformation innerhalb der Speichereinheit aktualisiert, wenn die Einstelleinheit die Benutzereingabe akzeptiert. Dann initiiert die Heizstarttaste den Start des Heizbetriebes. WO 2015/185608 A1 offenbart Gargerät, aufweisend einen Garraum mit einer mittels einer Tür verschließbaren Beschickungsöffnung, einen in Bezug auf den Garraum fest angeordneten Lichtmusterprojektor zum Erzeugen eines Lichtmusters, eine Kamera zum Aufnehmen von Bildern aus einem durch das Lichtmuster bestrahlbaren Bereich und eine mit der Kamera gekoppelte Auswerteeinrichtung zur Bestimmung einer dreidimensionalen Form eines Objekts, das sich in dem durch das Lichtmuster bestrahlbaren Bereich befindet, mittels einer Lichtmusterauswertung, wobei der Lichtmusterprojektor zum Einstrahlen eines Lichtmusters in den Garraum angeordnet ist, die Kamera in Bezug auf den Garraum fest angeordnet ist, die Kamera zum Aufnehmen von Bildern aus einem durch das Licht- muster bestrahlbaren Bereich des Garraums auch bei verschlossenem Garraum angeordnet ist und die Auswerteeinrichtung zur wiederholten Berechnung der dreidimensionalen Form des mindestens einen Objekts, das sich in dem durch das Lichtmuster bestrahlbaren Bereich des Garraums befindet, während eines Betriebs des Gargeräts eingerichtet ist.

DE 10 2013 21 1 097 A1 betrifft ein Kältegerät, das ein Kameramodul zum Erfassen von ersten Bilddaten eines Kühlgutes zu einem ersten Zeitpunkt und zweiten Bilddaten des Kühlgutes zu einem zweiten Zeitpunkt und eine Frischebestimmungseinrichtung zum Be- stimmen eines Frischezustands des Kühlgutes auf Basis der ersten Bilddaten und der zweiten Bilddaten umfasst.

Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Nachteile des Standes der Technik zumindest teilweise zu überwinden und insbesondere eine Möglichkeit bereitzustellen, einen Inhalt eines Garraums eines Haushalts-Gargeräts auf besonders einfache Weise mit hohem Informationsgehalt zu bestimmen. Es ist insbesondere die Aufgabe, auf der Grundlage einer so ermittelten Information einen Betrieb, z.B. einen Garablauf, des Haushalts-Gargeräts zu steuern. Diese Aufgabe wird gemäß den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen sind insbesondere den abhängigen Ansprüchen entnehmbar.

Die Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Betreiben eines Gargeräts, bei dem ein Garraum mit Licht verschiedener Wellenlängenbereiche bestrahlt wird und in dem

Garraum reflektiertes Licht gemessen wird, wobei Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden und ein Betrieb, insbesondere Garablauf, des Gargeräts abhängig von einem Ergebnis der Auswertung geändert wird.

Dieses Verfahren ergibt den Vorteil, dass sich in dem Garraum befindliche Stoffe beson- ders zuverlässig und kostengünstig bestimmen lassen. Solche Stoffe können Stoffe des Gargeräts selbst (z.B. Emaille, eine katalytische Beschichtung usw.), an einer Fläche anhaftende Stoffe (z.B. Verschmutzungen wie Fett, Lebensmittelrückstände), Gargut und/oder in einer Garraumatmosphäre befindliche Stoffe (wie Wasserdampf, Ausdünstungen von Gargut usw.) sein. Das Gargerät ist insbesondere ein Haushalts-Gargerät. Das Gargerät kann eine Ofenfunktionalität, eine Dampfgarfunktionalität und/oder eine Mikrowellenfunktionalität aufweisen. So kann das Gargerät einen Backofen mit Dampfgarfunktionalität und/oder Mikrowel- lenfunktionalität aufweisen.

Unter einem Messergebnis kann ein Messwert oder eine daraus abgeleitete Messgröße verstanden werden. Dass Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden, kann insbesondere umfassen, dass die Messergebnisse verschiedener Wellenlängenbereiche zusammen bzw. verknüpft betrachtet werden. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige und vielfältige Erkennung der Inhaltsstoffe in einem Garraum. Die spektroskopische Auswertung kann auch als Spektralanalyse bezeichnet oder angesehen werden.

Dass die spektroskopische Auswertung dazu verwendet werden kann, den Betrieb, insbesondere Garablauf, des Gargeräts abhängig von einem Ergebnis der Auswertung zu ändern kann auch so verstanden werden, dass das Gargeräts auch abhängig von der spektroskopischen Auswertung steuerbar ist.

Dass ein Betrieb, insbesondere Garablauf, des Gargeräts abhängig von einem Ergebnis der Auswertung geändert wird, kann umfassen, dass mit einem Eintritt eines durch die Auswertung erkannten Ereignisses allgemein eine Aktion ausgelöst wird, insbesondere ein Garablauf geändert wird (z.B. eine Temperatur erhöht oder erniedrigt wird, eine Dampfbeaufschlagung begonnen oder beendet wird, ein Garvorgang abgebrochen wird usw.). Ferner kann die spektroskopische Auswertung dazu verwendet werden, ein Garzeitende zu bestimmen oder vorherzusagen. Auch kann das Auslösen der Aktion eine - z.B. optische und/oder akustische - Ausgabe eines Hinweises an einen Nutzer umfassen. Darüber hinaus ermöglicht die spektroskopische Auswertung (alleine oder im Zusammen- spiel mit anderen Methoden, z.B. einer Objekterkennung) eine automatische Garguterkennung, z.B. mit dem Ziel, ein passendes Garprogramm auszuwählen.

Es ist eine Weiterbildung, dass das in den Garraum eingestrahlte Licht verschiedener Wellenlängenbereiche auf mindestens eine gemeinsame Messfläche fällt und von min- destens einem Lichtsensor das von dieser Messfläche reflektierte Licht gemessen wird. Die Messfläche kann zumindest teilweise einer Oberfläche einer Garraumwandung entsprechen, z.B. einer Decke, einem Boden, einer Seitenwand, einer Rückwand usw. Die Messfläche kann alternativ oder zusätzlich zumindest teilweise einer Oberfläche einer Prallwand entsprechen. Die Messfläche kann alternativ oder zusätzlich zumindest teilweise einer Oberfläche einer Garraumtür entsprechen. Die Messfläche kann alternativ oder zusätzlich zumindest teilweise einer Oberfläche eines Gargutträgers (z.B. eines Backblechs oder eines Rosts) entsprechen. Die Messfläche kann alternativ oder zusätzlich zumindest teilweise einer Oberfläche eines Garguts entsprechen. Es kann genau eine Messfläche verwendet werden. Alternativ können mehrere voneinander beabstandete Messflächen vorhanden sein oder verwendet werden.

Alternativ oder zusätzlich kann das in den Garraum eingestrahlte Licht von der Atmosphäre des Garraums reflektiert werden, z.B. durch Schwebteilchen, Rauch und/oder Dampf.

Das in dem Garraum reflektierte Licht kann diffus und/oder spekular reflektiertes Licht sein. Ein direkt von einer Lichtquelle in einen Lichtsensor gestrahltes Licht sollte hingegen insbesondere nicht berücksichtigt werden, Es ist auch eine Weiterbildung, dass das Licht verschiedener Wellenlängenbereiche mittels einer polychromen Lichtquelle, z.B. einer Halogenlampe erzeugt wird. Die spektroskopische Auswertung kann dadurch ermöglicht werden, dass von der Messfläche reflektiertes Licht selektiv in Bezug auf die Wellenlängenbereiche ("wellenlängenselektiv") gemessen wird. Beispielweise können zur wellenlängenselektiven Messung verschiedene Fotodioden mit unterschiedlichen spektralen Empfindlichkeitsbereichen verwendet werden.

Es ist eine dazu alternative Ausgestaltung, dass Licht verschiedener Wellenlängenbereiche zeitlich seriell oder nacheinander auf die Messfläche eingestrahlt wird. Dies ergibt den Vorteil, dass die Messung wenige Lichtsensoren benötigt. Insbesondere für den Fall, dass der Lichtsensor Licht aller Wellenlängenbereiche detektieren kann, kann je nach Messaufbau nur ein Lichtsensor ausreichen. Es ist noch eine Ausgestaltung, dass die Messergebnisse dadurch spektroskopisch ausgewertet werden, dass Verhältnisse ihrer wellenlängenselektiv gemessenen Intensitäten bestimmt werden. Dadurch lassen sich Inhaltsstoffe in dem Garraum besonders effektiv bestimmen. Die Gruppe der - ggf. normierten - Intensitäten kann auch als "Signatur" oder "Fingerabdruck" bezeichnet werden. Beispielsweise ist eine gezielte Regelung einer

Dampferzeugung mittels eines Vergleichs einer gemessenen Intensität bei Wellenlängenbereichen mit hoher und niedriger Wasserabsorption möglich. Es ist jedoch grundsätzlich nicht notwendig, bestimmte Stoffe einzeln quantitativ oder qualitativ zu identifizieren, auch wenn dies grundsätzlich möglich ist. Es kann in einer Weiterbildung vielmehr ausreichen, eine einem bestimmten und ggf. unbekannten Stoff, Stoffgemisch, Zustand (Bräunungszustand, Verschmutzungszustand, Lichtstreufähigkeit usw.) und/oder Garguteigenschaften empirisch zugeordnete Signatur zu erkennen.

Es ist eine weitere Ausgestaltung, dass die Messergebnisse dadurch spektroskopisch ausgewertet werden, dass zeitliche Änderungen der Intensitätsverhältnisse bestimmt werden (was auch als ein zeitlicher Vergleich von Intensitätsverhältnissen bezeichnet werden kann). Dadurch kann eine Entwicklung von Stoff, Stoffgemisch, Zustand und/oder Garguteigenschaft mitberücksichtigt werden. Insbesondere können so chemische Änderungen während eines Garprozesses beobachtet werden, um mit dieser Information einen Garablauf zu steuern. Die Bestimmung der zeitlichen Änderungen von Intensitätsverhältnissen kann umfassen, dass die zeitlichen Änderungen nur für einen vorgegebenen Wellenlängenbereich, für mehrere Wellenlängenbereiche oder für alle Wellenlängenbereiche bestimmt werden. Es ist also auch ein zeitlicher Vergleich von Spektren umfasst. Der Vergleich umfasst auch einen Vergleich zeitlicher Änderungen in unterschiedlichen Wellenlängenbereichen.

Es ist eine Weiterbildung, dass das aus dem Garraum stammende Licht ortausgelöst aufgenommen wird und spektroskopisch ausgewertet wird („ortsaufgelöste Spektroskopie"). Dadurch können insbesondere Eigenschaften des Garguts gleichzeitig mit Garraumei- genschaften (z.B. Verschmutzung usw.) überwacht werden. Zur Ortsauflösung können z.B. mehrere Fotodioden verwendet werden, die auf unterschiedliche Messflächen gerichtet sind. Es ist noch eine weitere Ausgestaltung, dass die Messfläche mittels einer Kamera bild- punktartig aufgenommen wird (was auch als eine„hyperspektrale Bildgebung" bezeichnet werden kann) und für mehrere Gruppen von Bildpunkten jeweils Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden. Durch das weite Blickfeld einer Kamera wird eine orts- aufgelöste Spektroskopie ermöglicht. Durch das weite Blickfeld können insbesondere Eigenschaften des Garguts gleichzeitig mit Garraumeigenschaften (z.B. Verschmutzung usw.) überwacht werden. Zudem lässt sich eine besonders hohe Genauigkeit der spektroskopischen Auswertung dadurch erreichen, dass bestimmte nicht interessierende Bildbereiche ausgeblendet bzw. nicht berücksichtigt werden. Ein weiterer Vorteil der Verwen- dung einer Kamera liegt darin, dass ein durch die Kamera aufgenommenes Bild einem Nutzer übermittelt werden kann. Zudem kann mittels der Kamera eine Objekterkennung durchgeführt werden.

Eine spektroskopische Auswertung der Messergebnisse, insbesondere auch eine zeitliche Änderungen kann z.B. durch Bildvergleich durchgeführt werden.

Alternativ oder zusätzlich zu einer Kamera kann mindestens eine eigenständige Fotodiode verwendet werden. Die Kamera kann mindestens einen Halbleitersensor aufweisen, z.B. indem sie als eine CMOS- oder als eine CCD-Kamera ausgebildet ist. Eine an einem Bildpunkt aufgenommene Intensität kann in Form eines Intensitäts- oder Helligkeitswerts, z.B. nach Art eines Grauwerts, vorliegen. Beispielsweise kann der Intensitätswert 256 verschiedene Werte annehmen. Die Kamera kann in einer Variante für einen sichtbaren Farbraum empfindli- che Einzelsensoren (z.B. diskrete Fotodioden) aufweisen (z.B. rot-, grün- und blauempfindliche Einzelsensoren). Zusätzlich oder alternativ kann die Kamera infrarotempfindliche, insbesondere nahinfrarot-empfindliche Einzelsensoren aufweisen.

Das bildpunktartig aufgebaute Bild kann also in mehrere - insbesondere nicht überlap- pende - Teilbereiche aufgeteilt werden, die jeweilige Gruppe von Bildpunkten aufweisen. Die Teilbereiche werden einzeln spektroskopisch ausgewertet. Falls ein Teilbereich mehrere Bildpunkte umfasst, können die zugehörigen gemessenen Intensitäten aufaddiert oder gemittelt werden. Falls ein Teilbereich mehrere Bildpunkte umfasst, können ein be- sonders geringes Rauschen und/oder eine besonders geringe Aufnahmedauer erreicht werden.

Es ist eine zum Erreichen einer besonders hohen örtlichen Auflösung vorteilhafte Ausge- staltung, dass für jeden Bildpunkt jeweilige Messergebnisse spektroskopisch ausgewertet werden. In diesem Fall weist also jeder Teilbereich genau einen Bildpunkt auf.

Es ist außerdem eine Ausgestaltung, dass mittels der Kamera eine Objekterkennung durchgeführt wird und eine spektroskopische Auswertung abhängig von einer Art des er- kannten Objekts durchgeführt wird. Dadurch können innerhalb kurzer Zeit mehrere objektspezifische spektroskopische Auswertungen automatisch durchgeführt werden. Dies ermöglicht einen besonders nutzerfreundlichen und zuverlässigen Betrieb des Haushalts- Gargeräts. Beispielsweise kann in einem von der Kamera aufgenommenen Bild ein Gargutbehälter durch Objekterkennung erkannt werden und folgend anhand der zugehörigen Bildpunkte (Pixel) eine für einen Gargutbehälter relevante spektroskopische Auswertung durchgeführt werden. So kann durch die spektroskopische Auswertung ein Material des Gargutbehälters erkannt werden. Besteht der Gargutbehälter z.B. aus Kunststoff und soll mit dem Haushaltsgargerät ein Backvorgang durchgeführt werden, kann einem Nutzer eine Warnung ausgegeben werden und der Backvorgang - ggf. bis zu einer Bestätigung durch einen Nutzer - nicht gestartet oder unterbrochen werden. Dies kann analog für den Fall eines Mikrowellengeräts und eines metallischen Gargutbehälters durchgeführt werden. Auch kann in einem von der Kamera aufgenommenen Bild Gargut durch Objekterkennung erkannt werden und folgend anhand der zugehörigen Bildpunkte eine für das Gargut relevante spektroskopische Auswertung durchgeführt werden. Beispielsweise kann durch die spektroskopische Auswertung ein Bräunungsgrad erkannt werden, z.B. durch spektroskopische Erkennung von bei einer Bräunung ablaufenden chemischen Vorgängen und/oder von einer Bräunung vorausgehenden chemischen Vorgängen, z.B. einem Austrocknen einer Oberfläche eines Garguts. Als das Ergebnis einer Bräunungserkennung kann eine Garraumtemperatur geändert werden und ggf. auch ein Garablauf beendet werden. Das Erkennen der Bräunung und/oder der Austrocknung ermöglicht ein frühzeitiges Abschal- ten des Garvorgangs zum Erreichen einer gewünschten Bräunung unter Berücksichtigung der im System vorhandenen Restwärme.

Allgemein kann die aus der spektroskopischen Auswertung gewonnene Information die Objekterkennung unterstützen. So kann die Verknüpfung beider Informationen dazu benutzt werden, eine höhere Genauigkeit bei der Objekterkennung zu erreichen, beispielsweise um Gargut oder Garguteigenschaften verbessert zu erkennen. Beispielsweise können im Rahmen einer Objekterkennung als ähnlich aussehend erkannte Spesen oder Lebensmittel durch die spektroskopische Auswertung mit höherer Genauigkeit voneinan- der unterschieden werden, falls die Speisen einen merklich unterschiedlichen Wassergehalt aufweisen.

Die spektroskopische Auswertung - insbesondere im Infrarotbereich - und die Kamera können also komplementäre Informationen liefern, durch welche Erkennungsmöglichkei- ten verbessert werden können, beispielsweise auch durch Eingrenzung auf bestimmte Arten von Gargut oder Speise. Eine daraus abgeleitete Vorgehensweise zur Gargutidentifizierung kann Ergebnisse liefern, die über die Summe der einzelnen Bestimmungsmethoden hinausgehen. Beide Methoden Bestimmungsmethoden bieten nämlich unterschiedliche, teils komplementäre Möglichkeiten, einen Garrauminhalt zu gruppieren. So können durch die spektroskopische Auswertung chemisch ähnliche Stoffgruppen bestimmt werden, die mittels der Objekterkennung erkannten unterschiedlichen geometrischen Formen weiter differenziert werden können.

Beispielsweise ermöglich eine Kombination von spektroskopisch erkanntem Gemüse und einer optisch als Objekt erkannten Auflaufform eine Identifizierung eines Gemüseauflaufs. Dies ist besonders vorteilhaft, da Gemüse optisch mittels einer Kamera schwer zu erkennen ist: Gemüse sehen sehr unterschiedlich aus und werden für die Zubereitung unter- schiedlich geschnitten. Als ein weiteres Beispiel kann die Kamera mittels einer Objekterkennung viele kleine Objekte ohne Soße auf einem Backblech erkennen und durch spektroskopische Auswertung Gemüse erkannt werden. Dann kann auf ein Vorliegen von Grillgemüse geschlossen werden. Als ein weiteres Beispiel kann die Kamera mittels einer Objekterkennung viele kleine Objekte ohne Soße auf einem Backblech erkennen und durch spektroskopische Auswertung Teig erkannt werden. Dann kann auf ein Vorliegen von Kleingebäck geschlossen werden.

Zudem kann in einem von der Kamera aufgenommenen Bild durch Objekterkennung eine Garraumwandung erkannt werden und folgend anhand der zugehörigen Bildpunkte eine für die Garraumwandung relevante spektroskopische Auswertung durchgeführt werden. Beispielsweise kann durch die spektroskopische Auswertung eine Verschmutzung bzw. ein Verschmutzungsgrad der Ofenmuffel bestimmt werden. Der Verschmutzungsgrad kann beispielsweise durch die Anwesenheit von typischen Verschmutzungsstoffen wie Fett erkannt werden. Diese Erkennung des Verschmutzungsgrads kann beispielsweise dazu genutzt werden, um einem Nutzer einen Hinweis auf eine Reinigung des Garraums zu geben, z.B. auf ein Durchführen einer pyrolytischen oder katalytischen Selbstreinigung. Dies kann analog auf das Backblech, eine Prallwand und eine Garraumtür angewandt werden.

Zusätzlich können eine Anwesenheit und eine Konzentration von Dampf in dem Garraum durch spektroskopische Auswertung bestimmt werden. Dies ermöglicht eine genaue Regelung einer Dampfzugabe in den Garraum. Die Regelung der Dampfzugabe kann insbesondere zu einer optimalen Dampfsättigung in dem Garraum führen, wodurch sich wiede- rum Energie zur Dampferzeugung einsparen lässt. Durch die genaue Dampfregelung kann mit einer geringeren Wassermenge eine längere Dampfunterstützung erreicht werden.

Es ist zudem eine Ausgestaltung, dass der Betrieb des Gargeräts abhängig von dem Er- gebnis der spektroskopischen Auswertung des durch die Objekterkennung erkannten Objekts und einem Ergebnis einer Objektbewertung dieses Objekts geändert wird. Die kombinatorische Auswertung bzw. Bewertung ermöglicht eine besonders zuverlässige Analyse der in dem Garraum befindlichen Stoffen, Zuständen usw. Beispielsweise kann ein Bräunungsgrad von Gargut auch optisch über eine Helligkeits- und/oder Farbanalyse er- kannt werden. Durch Kombination der optischen und der spektroskopischen Auswertung lässt sich der Bräunungsgrad besonders genau bestimmen. Dies kann analog z.B. zur Feststellung eines Verschmutzungsgrads einer Garraumwandung aufgrund einer optischen Auswertung und einer spektroskopischen Auswertung erreicht werden. Die optische Auswertung kann z.B. mittels eines Vergleichs einer Intensität einer Streustrahlung an einer Messfläche gegenüber einer sauberen Messfläche durchgeführt werden, die spektroskopische Auswertung durch Feststellung eines Vorhandenseins und ggf. einer Menge an Fett auf der Messfläche. Das Haushalts-Gargerät kann noch weitere Sensoren aufweisen, deren Messergebnisse zusammen mit der spektroskopischen Auswertung verwendet werden können, um einen Betrieb des Haushalts-Gargeräts zu steuern, z.B. um ein Garzeitende noch genauer zu bestimmen oder vorherzusagen. Es ist eine Weiterbildung, dass als ein weiterer Sensor ein Backsensor verwendet wird, insbesondere um ein Garzeitende und/oder einen Bräunungsgrad von Gargut (z.B. Kuchen) besonders präzise bestimmen zu können.

Es ist noch eine Weiterbildung, dass als ein weiterer Sensor Kerntemperatursensor ver- wendet wird, insbesondere um ein Garzeitende und/oder einen Bräunungsgrad von Gargut (z.B. Fleischstücken) besonders präzise bestimmen zu können.

Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass von der Messfläche diffus reflektiertes Licht gemessen wird, insbesondere praktisch nur diffus reflektiertes Licht. Dies ermöglicht eine besonders rauscharme Messung und zuverlässige spektroskopische Auswertung. Es ist eine Weiterbildung, dass kein Lichtpfad existiert, der einen Lichteinfall von an der Messfläche spiegelnd reflektiertem Licht in einen Lichtsensor erlaubt.

Es ist ferner eine Ausgestaltung, dass zumindest ein Wellenlängenbereich, insbesondere mehrere Wellenlängenbereiche, ggf. alle Wellenlängenbereiche infrarote Wellenlängenbereiche sind, insbesondere Nahinfrarot (NIR)-Bereiche. Dies ist besonders vorteilhaft, da viele Stoffe im Infrarotbereich, insbesondere Nahinfrarotbereich, charakteristische Absorptionsbanden zeigen und sich diese Stoffe dadurch besonders effektiv berücksichtigen lassen.

Es ist auch eine Ausgestaltung, dass die Wellenlängenbereiche mindestens einen sichtbaren roten Bereich, einen sichtbaren grünen Bereich und einen sichtbaren blauen Bereich aufweisen. Dadurch können auch im sichtbaren Bereich erkennbare Eigenschaften und Änderungen mitberücksichtigt werden. Speziell kann durch gleichzeitige Einstrahlung von rotem, grünem und blauem Licht ein weißes Mischlicht erzeugt werden. Somit kann eine Lichtquelle auch zur Allgemeinbeleuchtung und/oder zur Objekterkennung im sichtbaren Spektralbereich verwendet werden. Die Aufgabe wird auch gelöst durch ein Haushalts-Gargerät, wobei das Haushalts- Gargerät zum Ablauf des Verfahrens wie oben eingerichtet ist. Das Haushalts-Gargerät kann analog zu dem Verfahren ausgebildet sein und weist die gleichen Vorteile auf.

Das Haushalts-Gargerät kann beispielsweise einen Garraum, mindestens eine Lichtquelle zum Abstrahlen von Licht in den Garraum und mindestens einen Lichtsensor zum Messen von in dem Garraum reflektierten Licht aufweisen, wobei das Haushalts-Gargerät außerdem eine Auswerteeinrichtung zur spektroskopischen Auswertung der von dem mindestens einen Lichtsensor ermittelten wellenlängenselektiven Messergebnisse und eine Steuereinrichtung zum Betreiben des Haushalts-Gargeräts, insbesondere zum Steuern eines Garablaufs, abhängig von einem Ergebnis der Auswertung aufweist. Die Auswerteeinrichtung kann in die Steuereinrichtung integriert sein bzw. kann die Steuereinrichtung auch eine Auswertefunktion aufweisen.

Die mindestens eine Lichtquelle kann mindestens eine Halogenlampe umfassen. Die mindestens eine Lichtquelle kann alternativ oder zusätzlich mindestens eine Leuchtdiode umfassen.

Es ist eine Ausgestaltung, dass die mindestens eine Lichtquelle mehrere Lichtquellen aufweist, die Licht verschiedener Wellenlängenbereiche erzeugen und das Haushalts- Gargerät dazu eingerichtet ist, die Lichtquellen verschiedener Wellenlängenbereiche zeitlich seriell bzw. in Reihe anzusteuern (z.B. zu aktivieren oder einzuschalten). Dabei ist es eine zur kostengünstigen Erreichung einer besonders kompakten Bauweise bei scharf abgrenzbaren Wellenlängenbereichen vorteilhafte Weiterbildung, dass die Lichtquellen Leuchtdioden sind.

Es ist eine Weiterbildung, dass während eines zeitlichen Beleuchtungsabschnitts nur die mindestens eine Lichtquelle eines einzigen Wellenlängenbereichs zum Leuchten gebracht wird. Es ist eine alternative oder zusätzliche Weiterbildung, dass während eines zeitlichen Beleuchtungsabschnitts Lichtquellen, die Licht verschiedener Wellenlängenbereiche er- zeugen, zum Leuchten gebracht werden. Dadurch kann Licht auch beliebiger Farbmischung in den Garraum eingestrahlt werden. Beispielsweise können rote, grüne und blaue Bilder aufgenommen werden und einzeln oder als (weißes) Überlagerungsbild ausgewertet werden. Alternativ kann der Garraum durch kombiniertes rotes, grünes und blaues (z.B. weißes, aber ggf. auch farbiges) Licht beleuchtet werden, was Zeit spart. Allgemein kann der Garraum mit Licht innerhalb des durch die Lichtquellen aufspannbaren Farbraums beleuchtet werden.

Es ist noch eine Weiterbildung, dass mindestens eine Lichtquelle Licht in einem infraroten Wellenlängenbereich in den Garraum einstrahlt. Dies ist insbesondere vorteilhaft zur De- tektion organischer Moleküle wie z.B. Fette, Kohlenhydrate oder Proteine. Die Lichtquelle kann eine dedizierte IR-Lichtquelle sein.

Es ist noch eine Ausgestaltung, dass mindestens zwei Lichtquellen Licht verschiedener IR-Wellenlängenbereiche erzeugen. Dies ermöglicht eine besonders zuverlässige Detek- tion organischer Moleküle.

Es ist auch eine Ausgestaltung, dass der mindestens eine Lichtsensor mindestens eine bildpunktartig detektierende Kamera aufweist. Die Kamera kann auf eine oder auf mehre- re Messflächen gerichtet sein. Die Kamera kann mit einer Auswerteeinrichtung zur Objekterkennung und ggf. Objektbewertung verbunden sein.

Die oben beschriebenen Eigenschaften, Merkmale und Vorteile dieser Erfindung sowie die Art und Weise, wie diese erreicht werden, werden klarer und deutlicher verständlich im Zusammenhang mit der folgenden schematischen Beschreibung eines Ausführungsbeispiels, das im Zusammenhang mit den Zeichnungen näher erläutert wird.

Fig.1 zeigt ein erfindungsgemäßes Haushaltsgerät; und

Fig.2 zeigt einen möglichen Ablauf zum Betreiben des Haushaltsgeräts.

Fig.1 zeigt ein Haushalts-Gargerät in Form eines Backofens 1 zumindest mit einer Dampfgarfunktionalität. Der Backofen 1 weist dazu einen Garraum 2 auf, der mittels mindestens einer Heizvorrichtung 3 heizbar ist. Der Garraum 2 ist mittels einer Dampferzeugungsvorrichtung 4 mit Dampf beaufschlagbar. In den Garraum 2 kann Gargut G einge- bracht werden, das hier in einem Gargeschirr in Form einer Schale S aufgenommen ist. Die Schale G ist auf einem Backblech B abgelegt.

Der Backofen 1 weist ferner mehrere hinter Garraumwandung oder Ofenmuffel 5 einge- brachte Lichtquellen in Form von mehreren LEDs 6 auf. Die LEDs 6 erzeugen Licht in jeweils unterschiedlichen Wellenlängenbereichen, und zwar mindestens rotes, grünes und blaues Licht als auch Nahbereichs-Infrarotlicht in mindestens zwei Wellenlängenbereichen. Folglich sind mindestens fünf LEDs 6 vorhanden, die pro Wellenlängenbereich separat ansteuerbar sind. Die LEDs 6 sind insbesondere hinter der Ofenmuffel 5 angeord- net, wobei deren Licht durch mindestens eine Öffnung der Ofenmuffel 5 in den Garraum 2 fällt. Die mindestens eine Öffnung kann durch ein Sichtfenster abgedeckt sein (nicht gezeigt).

Der Backofen 1 weist zudem einen in einer Decke der Ofenmuffel 5 eingebrachten Licht- sensor in Form einer Kamera 7 auf. Ein Sichtfeld F der Kamera 7 ist hier rein beispielhaft vertikal ausgerichtet und umfasst hier Teile der Ofenmuffel 5 als auch das Backblech B mit der darauf abgelegten Schale S. Die Kamera 7 ist so angeordnet, dass sie kein von einer LED 6 abgestrahltes Licht direkt empfängt und auch keinen Spiegelungsreflex an der Ofenmuffel 5. Die Kamera 7 empfängt und misst also praktisch nur diffus reflektiertes Streulicht. Sollte doch einmal spekular reflektiertes Licht in die Kamera 7 fallen, kann ein solcher Spiegelungsreflex erkannt und unterdrückt - z.B. ausgeblendet - werden.

Die Kamera 7 ist mit einer Steuereinrichtung 8 verbunden. Die Steuereinrichtung 8 dient zur Steuerung des Backofens 1 , beispielsweise zur Steuerung von Garprogrammen und kann dazu beispielsweise die Heizvorrichtung 3 und die Dampferzeugungseinrichtung 4 ansteuern. Die Steuereinrichtung 8 kann auch die LEDs 6 und die Kamera 7 ansteuern und dient zudem zur Auswertung der von der Kamera 7 ermittelten Messergebnisse (Bilder), und zwar zur Objekterkennung, Objektauswertung und spektroskopischen Auswertung. Die Steuereinrichtung 8 synchronisiert unter anderem die Aussendung von Licht bzw. Lichtpulsen durch die LEDs 6 und die Bildaufnahme durch die Kamera 7, so dass die Lichtpulse den Bildern eineindeutig zugeordnet werden können.

Beispielsweise können die LEDs 6 mittels der Steuereinrichtung 8 so angesteuert werden, dass sie nacheinander (zeitlich seriell) Lichtpulse in den Garraum 2 abgeben. Die Kamera 7 ist für alle Wellenlängen empfindlich und nimmt für jede LED 6 bzw. für jeden der Lichtpulse ein jeweiliges Bild auf. Das Bild ist bildpunktartig aufgebaut und weist eine Auflösung z.B. von 512 x 512 oder 2048 x 1024 Bildpunkten auf. Insbesondere können die roten, grünen und blauen Bilder zu einem Weißbild zusammengeführt werden. Mittels des Weißbilds kann mittels der Steuereinrichtung 8 eine Objekterkennung durchgeführt werden, beispielsweise das Gargut G, die Schale S, das Backblech B und Teile der Seitenwand der Ofenmuffel 5 erkannt werden. Die Bildpunkte können mittels der Steuereinrichtung 8 einzeln spektroskopisch ausgewertet werden, insbesondere dadurch, dass ihre wellenlängenabhängigen Intensitäten miteinander verglichen werden. Zusätzlich oder alternativ können die zeitlichen Verläufe der Intensitäten und/oder Intensitätsverhältnisse bestimmt und ausgewertet werden. Dabei können insbesondere aufgrund einer Bilderkennung erkannte unterschiedliche Objekte getrennt oder unterschiedlich spektroskopisch ausgewertet werden. Beispielsweise kann ein Gargutbehälter (hier: die Schale S) durch Objekterkennung, Objektbewertung und/oder spektroskopische Auswertung als Kunststoffschale erkannt werden. Der Backofen 1 kann beispielsweise einen Warnhinweis an einen Nutzer ausgeben. Der Warnhin- weis kann z.B. nicht ausgegeben werden, wenn als das Material der Schale Steingut oder Porzellan erkannt wird. Vor einer Mikrowellen bestrahl ung kann vor metallischen Gargutbehältern gewarnt werden usw.

Durch Objekterkennung, Objektbewertung und/oder spektroskopische Auswertung des Garguts G kann auch ein Bräunungsgrad erkannt werden, z.B. optisch durch eine Farbänderung zu dunkleren Farben hin und/oder spektroskopisch durch Erkennung von bei einer Bräunung ablaufenden chemischen Vorgängen. Als das Ergebnis einer solchen Objekterkennung und/oder spektroskopische Auswertung kann z.B. eine Garraumtemperatur geändert werden und ggf. auch ein Garablauf beendet werden.

Durch Objekterkennung und/oder spektroskopische Auswertung der Ofenmuffel 5 kann deren Verschmutzungsgrad bestimmt werden. Der Verschmutzungsgrad kann mittels Objekterkennung bzw. Objektbewertung auf Grundlage einer Änderung des Grads der diffusen Reflexion im Vergleich zu einer sauberen Oberfläche erkannt werden. Die Ver- schmutzung kann mittels spektroskopischer Auswertung durch die Anwesenheit von typischen Verschmutzungsstoffen wie Fett erkannt werden. Dies kann analog auf das Backblech B oder eine nicht gezeigte Prallwand angewandt werden. Diese Erkennung des Verschmutzungsgrads kann beispielsweise dazu genutzt werden, um einem Nutzer einen Hinweis auf eine Reinigung des Garraums zu geben, z.B. auf ein Durchführen einer pyrolytischen oder katalytischen Selbstreinigung.

Zusätzlich können eine Anwesenheit und eine Konzentration von Dampf in dem Garraum 2 durch spektroskopische Auswertung bestimmt werden. Dies ermöglicht eine genaue Regelung einer Dampfzugabe in den Garraum.

Insbesondere kann die Kombination aus Objekterkennung (und Objektbewertung) und/oder aus spektroskopischer Auswertung eine Erkennungsgenauigkeit erheblich steigern, beispielsweise auch eine Objekterkennung verbessern.

Fig.2 zeigt einen möglichen Ablauf zum Betreiben eines Haushalts-Gargeräts anhand des Backofens 1 .

In einem ersten Schritt S1 werden die LEDs 6 so angesteuert, dass sie nacheinander Lichtpulse mit unterschiedlichen Wellenlängenbereichen (z.B. rot, grün, blau und zweimal nahinfrarot) in den Garraum 2 abgeben, und zwar mit einzelnen Wellenlängenbereichen und/oder als Mischung verschiedener Wellenlängenbereiche. Dabei kann insbesondere eine den LEDs 6 gemeinsame Messfläche angestrahlt werden. In einem zweiten Schritt S2 werden mittels der Kamera 7 Bilder des Garraums 2 aufgenommen, und zwar für jeden Wellenlängenbereich mindestens ein Bild. Das Bild detektiert aus dem Garraum 2 zurückgeworfenes Licht. Dies kann an der Messfläche und/oder in der Atmosphäre des Garraums reflektiertes, insbesondere diffus reflektiertes, Licht sein. In einem dritten Schritt S3 wird anhand eines der Bilder oder anhand einer Kombination von Bilden (z.B. eines aus roten, grünen und blauen Lichtanteilen zusammengesetzten Weißlichtbilds) eine Objekterkennung durchgeführt. In einem vierten Schritt S4 wird eine Objektbewertung von in dem Bild bzw. in den Bildern erkannten Objekten durchgeführt.

In einem fünften Schritt S5 wird eine spektroskopische Auswertung von in dem Bild bzw. in den Bildern erkannten Objekten durchgeführt, ggf. auch als zeitliche Abfolge zusammen mit zuvor aufgenommenen Bildern. Diese Auswertung kann insbesondere für jeden Bildpunkt einzeln durchgeführt werden.

In einem sechsten Schritt S6 wird werden die optische Auswertung und die spektroskopi- sehe Auswertung kombiniert bewertet, um ein auf beiden Bewertungen oder Auswertungen beruhendes Ergebnis zu erlangen.

In einem siebten Schritt S7 wird der Backofen 1 abhängig von einem Ergebnis einer kombinierten Auswertung betrieben.

Selbstverständlich ist die vorliegende Erfindung nicht auf das gezeigte Ausführungsbeispiel beschränkt.

So kann der Lichtsensor anstatt an der Decke des Garraums auch an einer anderen Wand des Garraums angebracht sein, insbesondere in einer der Ecken des Garraums, oder in der Tür angebracht sein.

Allgemein kann unter "ein", "eine" usw. eine Einzahl oder eine Mehrzahl verstanden werden, insbesondere im Sinne von "mindestens ein" oder "ein oder mehrere" usw., solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist, z.B. durch den Ausdruck "genau ein" usw.

Auch kann eine Zahlenangabe genau die angegebene Zahl als auch einen üblichen Toleranzbereich umfassen, solange dies nicht explizit ausgeschlossen ist. Bezugszeichenliste

1 Backofen

2 Garraum

3 Heizvorrichtung

4 Dampferzeugungsvorrichtung

5 Ofenmuffel

6 LED

7 Kamera

8 Steuereinrichtung

B Backblech

F Sichtfeld

G Gargut

S Schale

S1 - S7 Verfahrensschritte