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Title:
OPERATING METHOD FOR A ROLLING TRAIN AND CORRESPONDING DEVICES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2006/063948
Kind Code:
A1
Abstract:
A computer (8) determines roller stand settings (K, FG, FD) using a rolling train model (16) for each of several rolling processes using input parameters (E, H, PB) of a strip expected for said rolling process and transmits the same to rolling stands (1 to 6), carrying out said process. Each rolling stand (1 to 6) is set according to the transmitted roller stand settings (K, FG, FD) and rolls the strip (7) correspondingly. The computer (8) also determines a run-out ramp (A) expected in the strip (7) for said rolling process within the constraints of the rolling train model (16) for each rolling process. A recording device (17) records a measured parameter (M) at the recording point, dependent on the actual run-out ramp of the strip (7) and transmits the same to the computer (8). The computer (8) adapts the rolling train model (16) by means of the run-out ramp (A) expected at the recording point and the corresponding recorded measured parameter (M).

Inventors:
THIELE KONRAD (DE)
Application Number:
PCT/EP2005/056460
Publication Date:
June 22, 2006
Filing Date:
December 05, 2005
Export Citation:
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Assignee:
SIEMENS AG (DE)
THIELE KONRAD (DE)
International Classes:
B21B37/28; B21B37/68
Foreign References:
EP0534221A11993-03-31
Other References:
AUZINGER D ET AL: "NEUE ENTWICKLUNGEN BEI PROZESSMODELLEN FUER WERMBREITBANDSTRASSEN", STAHL UND EISEN, VERLAG STAHLEISEN, DUSSELDORF, DE, vol. 116, no. 7, 15 July 1996 (1996-07-15), pages 59 - 65,131, XP000629440, ISSN: 0340-4803
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 011, no. 272 (M - 622) 4 September 1987 (1987-09-04)
PATENT ABSTRACTS OF JAPAN vol. 012, no. 222 (M - 712) 24 June 1988 (1988-06-24)
Attorney, Agent or Firm:
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT (München, DE)
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Claims:
Patentansprüche
1. Betriebsverfahren für eine Walzstrasse mit mindestens ei¬ nem Walzgerüst (1 bis 6) zum Walzen eines Bandes (7) in meh reren Walzvorgängen, wobei ein Rechner (8) anhand eines Walzstraßenmodells (16) für jeden Walzvorgang anhand von für diesen Walzvorgang erwarteten Eingangsparametern (E, H, PB) des Bandes (7) Walzgerüsteinstellungen (K, FG, FD) ermittelt und an das diesen Walzvorgang ausführende Walzgerüst (1 bis 6) übermittelt, wobei das diesen Walzvorgang ausführende Walzgerüst (1 bis 6) sich entsprechend den übermittelten Walzgerüsteinstel¬ lungen (K, FG, FD) einstellt und das Band (7) entsprechend den ermittelten Walzgerüsteinstellungen (K, FG, FD) walzt, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (8) im Rahmen des Walzstraßenmodells (16) für jeden Walzvorgang auch einen bei diesem Walzvorgang im Band (7) erwarteten Auslaufkeil (A) ermittelt, dass eine Erfassungseinrichtung (17) an mindestens einer Erfassungsstelle der Walzstrasse eine vom tatsächlichen Auslaufkeil des Bandes (7) an der Erfassungsstelle abhängi¬ ge Messgröße (M) erfasst und an den Rechner (8) übermittelt und dass der Rechner (8) das Walzstraßenmodell (16) anhand des an der Erfassungsstelle erwarteten Auslaufkeils (A) und der an der Erfassungsstelle erfassten Messgröße (M) adaptiert.
2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Walzvorgang von einem an deren Walzgerüst (1 bis 6) ausgeführt wird.
3. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Eingangsparameter (E, H, PB) des Bandes (7) ein bei diesem Walzvorgang erwarteter Einlaufkeil (E) ist und dass der Rechner (8) die Walzgerüst¬ einstellungen (K, FG, FD) und die erwarteten Auslaufkeile (A) nacheinander ermittelt .
4. Betriebsverfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Eingangsparameter (E, H, PB) des Bandes (7) die Härte (H) des Bandes (7) umfassen.
5. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Walzgerüsteinstellungen (K, FG, FD) einen Walzspaltkeil (K) , eine Gesamtwalzkraft (FG) und/oder eine Walzkraftdifferenz (FD) umfassen.
6. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Rechner (8) im Rahmen der Ermittlung eines bei einem Walzvorgang erwarteten Auslaufkeils (A) die bei vorangegangenen Walzvorgängen erwarteten Auslaufkeile (A) berücksichtigt.
7. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgröße (M) nach dem letz¬ ten Walzvorgang erfasst wird.
8. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgröße (M) vor dem letz¬ ten Walzvorgang erfasst wird.
9. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass für mindestens einen Walzvorgang die Walzgerüsteinstellungen (K, FG, FD) derart ermittelt werden, dass das Band (7) nach diesem Walzvorgang Randwellen (19, 19' ) mit Randwellenamplituden (h, h' ) aufweist, und dass die Messgröße (M) anhand der Randwellenamplituden (h, h' ) ermittelt wird.
10. Betriebsverfahren nach Anspruch 8 und 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Randwellen (19, 19' ) spä¬ testens beim letzten Walzvorgang aus dem Band (7) ausgewalzt werden.
11. Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Messgröße (M) anhand einer automatisierten optischen Auswertung der Lage der Bandränder (20, 20')? der Lage der Bandmitte (22) und/oder der Lage des Flächenschwerpunkts (21) des Bandes (7) ermittelt wird.
12. Betriebsverfahren nach einem der obigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass es nur im zugfreien Zustand des Bandes (7) ausgeführt wird.
13. Datenträger mit einem auf dem Datenträger gespeicherten Computerprogramm (10) zur Durchführung eines Betriebsverfahrens nach einem der obigen Ansprüche.
14. Rechner mit einem Massenspeicher (9), in dem ein Computerprogramm (10) hinterlegt ist, so dass der Rechner bei Auf¬ ruf des Computerprogramms (10) ein Betriebsverfahren nach ei¬ nem der Ansprüche 1 bis 12 ausführt.
15. Walzstrasse mit mindestens einem Walzgerüst (1 bis 6) zum Walzen eines Bandes (7) in mehreren Walzvorgängen, dadurch gekennzeichnet, dass sie von einem Rechner (8) nach Anspruch 14 geführt wird.
16. Band, insbesondere Stahlband, dadurch gekennzeichnet, dass es in einer Walzstrasse nach An¬ spruch 15 gewalzt wurde, wobei die Walzstrasse während des Walzens des Bandes gemäß einem Betriebsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12 betrieben wurde.
Description:
Beschreibung

Betriebsverfahren für eine Walzstraße und hiermit korrespondierende Einrichtungen

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für eine Walzstrasse mit mindestens einem Walzgerüst zum Walzen eines Bandes in mehreren Walzvorgängen,

- wobei ein Rechner anhand eines Walzstraßenmodells für jeden Walzvorgang anhand von für diesen Walzvorgang erwarteten

Eingangsparametern des Bandes Walzgerüsteinstellungen ermittelt und an das diesen Walzvorgang ausführende Walzge ¬ rüst übermittelt,

- wobei das diesen Walzvorgang ausführende Walzgerüst sich entsprechend den übermittelten Walzgerüsteinstellungen einstellt und das Band entsprechend den ermittelten Walzge ¬ rüsteinstellungen walzt.

Die vorliegende Erfindung betrifft weiterhin einen Datenträ- ger mit einem auf dem Datenträger gespeicherten Computerprogramm zur Durchführung eines derartigen Verfahrens. Auch betrifft die vorliegende Erfindung einen Rechner mit einem Mas ¬ senspeicher, in dem ein Computerprogramm hinterlegt ist, so dass der Rechner bei Aufruf des Computerprogramms ein derar- tiges Betriebsverfahren ausführt. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung eine Walzstraße mit mindestens einem Walz ¬ gerüst zum Walzen eines Bandes in mehreren Walzvorgängen, die von einem derartigen Rechner geführt wird. Schließlich betrifft die vorliegende Erfindung noch ein Band, das in einer solchen Walzstraße gewalzt wurde, wobei die Walzstraße wäh ¬ rend des Walzens des Bandes gemäß einem derartigen Betriebs ¬ verfahren betrieben wurde.

Betriebsverfahren für Walzstraßen der eingangs genannten Art sind allgemein bekannt. Sie werden vielfach benutzt, um vor dem Einlaufen eines Bandes in die Walzstraße Voreinstellungen vorzunehmen und/oder nach dem Walzen des Bandes Einstellungen

zu halten bzw. in definierter Weise zu führen. Das Walzstraßenmodell, anhand dessen der Rechner die Walzgerüsteinstel ¬ lungen ermittelt, ist also kein einfacher Regler, der in einem geschlossenen Regelkreis anhand von Soll- und Istwerten einen Stellgröße ermittelt und nachführt. Vielmehr erfolgt durch das Walzstraßenmodell die Ermittlung einer Sollgröße. Ob das Walzgerüst dann entsprechend der ermittelten Sollgröße nur gesteuert oder (unterlagert) geregelt wird, ist zweitran ¬ gig.

Ein kritischer Vorgang beim Walzen eines Bandes, insbesondere beim Warmwalzen eines Stahlbandes, ist das Einfädeln des Bandes in das Walzgerüst bzw. das Ausfädeln des Bandes aus dem Walzgerüst. Insbesondere beim Walzen dünner Bänder kann es geschehen, dass der Bandanfang und/oder das Bandende seitlich auswandern. Im Extremfall kann dies sogar dazu führen, dass das Band bei einem der Walzvorgänge abreißt. Es ist daher er ¬ forderlich, das Walzen des Bandes derart auszugestalten, dass das Band gar nicht oder zumindest nur unwesentlich seitlich auswandert.

Im Stand der Technik ist bekannt, dass für einen Bandlauf symmetrisch zur Mittellinie der Walzstraße eine in Bandquerrichtung symmetrische Zugverteilung von großer Bedeutung ist. Es ist daher bekannt, diese Zugverteilung mittels spezieller Umlenkrollen (oder anderweitig) zu erfassen. Beispielsweise durch Verschwenken der Arbeitswalzen wird die Zugspannungsverteilung dann nachgeführt, so dass sie symmetrisch wird bzw. bleibt. Das Nachführen erfolgt dabei manuell oder in ei- nem geschlossenen Regelkreis.

Das Erfassen der Zugspannungsverteilung setzt voraus, dass das Band vor und/oder hinter dem Walzgerüst, in dem es gerade gewalzt wird, eingespannt ist. Denn anderenfalls könnte sich im Band kein Zug aufbauen. Die Vorgehensweise des Standes der Technik ist daher insbesondere beim Durchlaufen des Bandanfangs und des Bandendes nur beschränkt anwendbar, da das Band

in diesen beiden Fällen nur einseitig, also entweder nur vor dem Walzgerüst oder nur hinter dem Walzgerüst, nicht aber vor und hinter dem Walzgerüst, eingespannt sein kann. Der Regel ¬ kreis ist also zumindest einseitig geöffnet.

Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein Betriebsverfahren für eine Walzstraße und die hiermit korres ¬ pondierenden Gegenstände zu schaffen, mittels derer auch der Bandanfang und das Bandende derart gewalzt werden können, dass sie nicht oder zumindest nur unwesentlich seitlich aus ¬ wandern.

Die Aufgabe wird für das Betriebsverfahren dadurch gelöst,

- dass der Rechner im Rahmen des Walzstraßenmodells für jeden Walzvorgang auch einen bei diesem Walzvorgang im Band erwarteten Auslaufkeil ermittelt,

- dass eine Erfassungseinrichtung an mindestens einer Erfassungsstelle der Walzstrasse eine vom tatsächlichen Auslauf ¬ keil des Bandes an der Erfassungsstelle abhängige Messgröße erfasst und an den Rechner übermittelt und

- dass der Rechner das Walzstraßenmodell anhand des an der Erfassungsstelle erwarteten Auslaufkeils und der an der Er ¬ fassungsstelle erfassten Messgröße adaptiert.

Denn dann ist es insbesondere möglich, von Band zu Band das

Walzstraßenmodell zu verbessern und so auch verbesserte Walz ¬ gerüsteinstellungen zu ermitteln.

Für den Datenträger, den Rechner, die Walzstraße und das Band ergeben sich die die Aufgabe lösenden Gegenstände aus den An ¬ sprüchen 13 bis 16.

Es ist möglich, dass die Walzstraße nur ein einziges Walzge ¬ rüst aufweist und das Band reversierend gewalzt wird. In der Regel ist die Walzstraße aber als mehrgerüstige Walzstraße ausgebildet. In diesem Fall wird jeder Walzvorgang von einem anderen Walzgerüst ausgeführt.

Wenn einer der Eingangsparameter des Bandes ein bei diesem Walzvorgang erwarteter Einlaufkeil ist und der Rechner die Walzgerüsteinstellungen und die erwarteten Auslaufkeile nacheinander ermittelt, arbeitet das Betriebsverfahren besonders genau und zuverlässig. Denn der Auslaufkeil eines Walzvor ¬ gangs entspricht in diesem Fall dem Einlaufkeil des auf die ¬ sen Walzvorgang nachfolgenden Walzvorgangs.

Als wichtiger Eingangsparameter des Bandes sollte insbesonde- re die Härte des Bandes berücksichtigt werden.

Die Walzgerüsteinstellungen umfassen vorzugsweise einen Walzspaltkeil, eine Gesamtwalzkraft und/oder eine Walzkraftdiffe ¬ renz des jeweiligen Walzgerüsts.

Wenn der Rechner im Rahmen der Ermittlung eines bei einem Walzvorgang erwarteten Auslaufkeils die bei vorangegangenen Walzvorgängen erwarteten Auslaufkeile berücksichtigt, ermit ¬ telt der Rechner eine Keilbilanz über alle vorangegangenen Walzvorgänge. Dadurch arbeitet das Betriebsverfahren noch ge ¬ nauer.

In der Regel wird die Messgröße nach dem letzten Walzvorgang erfasst. Es ist aber auch möglich, die Messgröße vor dem letzten Walzvorgang zu erfassen.

Als Messgröße können beispielsweise Zugdifferenzen herangezo ¬ gen werden, die über sogenannte Differenzzuglooper oder Band- spannungsmessrollen ermittelt werden. Auch können die Mess- großen mittels Planheitsmessgeräten oder Bandkantenmessgerä- ten erfasst werden. Ganz besonders zuverlässig ist es jedoch, wenn für mindestens einen Walzvorgang die Walzgerüsteinstel ¬ lungen derart ermittelt werden, dass das Band nach diesem Walzvorgang Randwellen mit Randwellenamplituden aufweist, und die Messgröße anhand der Randwellenamplituden ermittelt wird. Insbesondere die Differenz der Randwellenamplituden ist ein

gutes Maß für Zugunterschiede und damit auch den im Band vor ¬ handenen Auslaufkeil.

Die zuletzt erwähnte Vorgehensweise ist insbesondere dann von Vorteil, wenn die Messgröße vor dem letzten Walzvorgang er- fasst wird und die Randwellen spätestens beim letzten Walzvorgang aus dem Band ausgewalzt werden.

Alternativ ist es auch möglich, dass die Messgröße anhand ei- ner automatischen optischen Auswertung der Lage der Bandränder, der Lage der Bandmitte und/oder der Lage des Flächenschwerpunktes des Bandes ermittelt wird. Hier können insbe ¬ sondere Verfahren der digitalen optischen Bildauswertung eingesetzt werden.

Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren wird vorzugsweise nur im zugfreien Zustand des Bandes ausgeführt. Denn im zugbeauf ¬ schlagten Zustand des Bandes steht ein geschlossener Regel ¬ kreis zur Verfügung, so dass in diesem Fall die ordnungsgemä- ße Seitenführung des Bandes anderweitig gewährleistet werden kann.

Weitere Vorteile und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels in Verbin- düng mit den Zeichnungen. Dabei zeigen in Prinzipdarstellung

FIG 1 schematisch eine mehrgerüstige Walzstraße von der Seite,

FIG 2 die Walzstraße von FIG 1 von oben, F FIIGG 3 3 schematisch einen Schnitt durch ein Walzgerüst,

FIG 4 in Form eines Ablaufdiagramms ein erfindungsge ¬ mäßes Betriebsverfahren,

FIG 5 ein Blockschaltbild eines Leitrechners und

FIG 6 und 7 schematisch Möglichkeiten zur Ermittlung von Ein- und Auslaufkeilen.

Gemäß FIG 1 weist eine Walzstraße mehrere Walzgerüste 1 bis 6 auf. In FIG 1 ist dabei beispielhaft eine Walzstraße mit sechs Walzgerüsten 1 bis 6 dargestellt. Die Anzahl an Walzge ¬ rüsten 1 bis 6 könnte aber auch größer oder kleiner sein.

In den Walzgerüsten 1 bis 6 der Walzstraße wird ein Band 7 gewalzt. Das Band 7 wird somit in mehreren Walzvorgängen ge ¬ walzt, wobei jeder Walzvorgang von einem anderen Walzgerüst 1 bis 6 der Walzstraße ausgeführt wird.

Die Walzstraße wird von einem Leitrechner 8 geführt. Der Leitrechner 8 weist hierzu einen Massenspeicher 9 auf, in dem ein Computerprogramm 10 hinterlegt ist. Das Computerprogramm 10 ist zuvor erstellt und auf einem Datenträger 11 in (aus- schließlich) maschinenlesbarer Form gespeichert worden. Ein Beispiel eines geeigneten Datenträgers 11 ist eine CD-ROM. Das Computerprogramm 10 wird dem Leitrechner 8 über den Datenträger 11 - oder alternativ beispielsweise das Internet - zugeführt .

Wird das Computerprogramm 10 - z. B. durch Eingabe eines ent ¬ sprechenden Aufrufbefehls durch einen Anwender 12 - aufgerufen, führt der Leitrechner 8 entsprechend der Programmierung durch das Computerprogramm 10 die Walzstraße in einer Weise, die nachfolgend näher erläutert wird.

Das Band 7 ist in der Regel ein Metallband, insbesondere ein Stahlband. Es weist - siehe FIG 2 - eine Bandlänge 1 und eine Bandbreite b auf, wobei die Bandlänge 1 sich während des WaI- zens ändert. Ferner weist es einen Bandanfang 13 und ein Bandende 14 auf.

Zum Walzen des Bandes 7 wird der Bandanfang 13 nach und nach in die einzelnen Walzgerüste 1 bis 6 eingefädelt. Dann wird das Band 7 in den einzelnen Walzgerüsten 1 bis 6 gewalzt. Schließlich wird das Bandende 14 wieder aus den einzelnen Walzgerüsten 1 bis 6 ausgefädelt. Das Walzen des Bandes 7 er-

folgt dabei in jedem Walzgerüst 1 bis 6 ab dem Einfädeln des Bandanfangs 13 in das jeweilige Walzgerüst 1 bis 6 und dauert bis zum Ausfädeln des Bandendes 14 aus dem jeweiligen Walzgerüst 1 bis 6 an.

Wenn das Band 7 zwischen zwei der Walzgerüste 1 bis 6 einge ¬ spannt ist, so wie beispielsweise gemäß FIG 2 zwischen den Walzgerüsten 2 bis 5, herrscht im Band 7 ein Zug Z. Dieser Zug Z - genauer die Verteilung dieses Zuges Z über die Band- breite b - kann erfasst und beeinflusst werden, um zu gewähr ¬ leisten, dass das Band 7 die Walzstraße symmetrisch zu dessen Mittellinie 15 durchläuft. Der Bandanfang 13, das heißt der aus einem der Walzgerüste 1 bis 6 (gemäß FIG 2 dem Walzgerüst 5) austretende Bandabschnitt, der noch nicht in das nächste der Walzgerüste 1 bis 6 (gemäß FIG 2 das Walzgerüst 6) einge ¬ fädelt ist, läuft hingegen zugfrei aus dem erstgenannten Walzgerüst 5 aus. Wenn in einem solchen Fall das Band 7 in demjenigen der Walzgerüste 1 bis 6, aus dem der Bandanfang 13 ausläuft, einen Auslaufkeil aufweist, das heißt auf einer Seite dicker ist als auf der anderen Seite (siehe FIG 3) , läuft der Bandanfang 13 seitlich weg. Dies ist schematisch (und aus Darstellungsgründen übertrieben) in FIG 2 dargestellt.

Auch das Bandende 14, das heißt der Bandabschnitt, der noch in eines der Walzgerüste 1 bis 6 (gemäß FIG 2 das Walzgerüst 2) eintreten soll, aus dem vorhergehenden der Walzgerüste 1 bis 6 (gemäß FIG 2 dem Walzgerüst 1) aber bereits ausgetreten ist, läuft zugfrei in das erstgenannte Walzgerüst 2 ein. Wenn in einem solchen Fall das Band 7 in dem Walzgerüst 2 einen Auslaufkeil aufweist, läuft das Bandende 14 seitlich weg. Auch dies ist schematisch (und aus Darstellungsgründen übertrieben) in FIG 2 dargestellt.

Um ein derartiges seitliches Weglaufen bzw. Auswandern des

Bandanfangs 13 und/oder des Bandendes 14 zu vermeiden, führt

der Leitrechner 8 ein nachfolgend näher beschriebenes Be ¬ triebsverfahren für die Walzstraße aus.

Im Rahmen dieses Betriebsverfahrens werden dem Leitrechner 8 gemäß FIG 4 in einem Schritt Sl zunächst Eingangsparameter H, E, PB zugeführt. Die Eingangsparameter H, E, PB des Bandes 7 umfassen zunächst die Härte H des Bandes 7. Weiterhin umfas ¬ sen sie insbesondere einen Einlaufkeil E, mit dem das Band 7 in das jeweilige Walzgerüst 1 bis 6 einläuft. Schließlich um- fassen sie noch weitere Parameter PB wie z. B. die Bandbreite b, die Temperatur des Bandes 7, dessen Dicke, dessen Einlauf ¬ geschwindigkeit usw..

Der Leitrechner 8 ermittelt anhand eines Walzstraßenmodells 16 in einem Schritt S2 für den ersten Walzvorgang anhand der Eingangsparameter H, E, PB des Bandes 7 Walzgerüsteinstellungen K, FG, FD für den ersten Walzvorgang. Die ermittelten Walzgerüsteinstellungen K, FG, FD umfassen einen Walzspaltkeil K, eine Gesamtwalzkraft FG für das jeweilige Walzgerüst 1 bis 6 bzw. den korrespondierenden Walzvorgang und eine

Walzkraftdifferenz FD für den jeweiligen Walzvorgang. Weiterhin ermittelt der Leitrechner 8 im Schritt S2 für den ersten Walzvorgang auch einen bei diesem Walzvorgang im Band 7 erwarteten Auslaufkeil A.

Der Auslaufkeil A des ersten Walzvorgangs entspricht einem erwarteten Einlaufkeil E für den nächsten Walzvorgang. Der Leitrechner 8 prüft daher in einem Schritt S3, ob noch ein weiterer Walzvorgang auszuführen ist. Wenn dies der Fall ist, führt er den von ihm soeben ermittelten erwarteten Auslaufkeil A in einem Schritt S4 als erwarteten Einlaufkeil E für den nächsten Walzvorgang wieder zum Walzstraßenmodell 16 zurück. Weiterhin passt er im Schritt S4 auch die übrigen Parameter H, PB des Bandes 7 an, soweit dies erforderlich ist. So ermittelt der Leitrechner 8 anhand des Walzstraßenmodells 16 nacheinander für den zweiten, dritten usw. Walzvorgang die entsprechenden Walzgerüsteinstellungen K, FG, FD und den er-

warteten Auslaufkeil A. Im Ergebnis berücksichtigt der Leit ¬ rechner 8 somit im Rahmen der Ermittlung eines bei einem Walzvorgang erwarteten Auslaufkeils A die bei vorangegangenen Walzvorgängen erwarteten Auslaufkeile A.

Die ermittelten Walzgerüsteinstellungen K, FG, FD übermittelt der Leitrechner 8 in einem Schritt S5 an die die Walzvorgänge ausführenden Walzgerüste 1 bis 6. Jedes der Walzgerüste 1 bis 6 stellt sich daher entsprechend den übermittelten Walzge- rüsteinstellungen K, FG, FD ein, so dass es seinen zugeordneten Walzvorgang ausführen kann und dabei das Band 7 entsprechend den ermittelten Walzgerüsteinstellungen K, FG, FD walzt.

An mindestens einer Erfassungsstelle der Walzstraße ist eine Erfassungseinrichtung 17 angeordnet. Gemäß FIG 1 sind sogar vor und hinter jedem Walzgerüst 1 bis 6 entsprechende Erfas ¬ sungseinrichtungen 17 vorhanden. Die Erfassungseinrichtungen 17 erfassen eine Messgröße M, die vom tatsächlichen Keil des Bandes 7 an der jeweiligen Erfassungsstelle abhängt. Je nach Erfassungsstelle erfassen die Erfassungseinrichtungen 17 daher tatsächliche Ein- bzw. Auslaufkeile des Bandes 7. Diese Messgrößen M übermitteln sie an den Leitrechner 8, der sie in einem Schritt S6 entgegennimmt.

Der Leitrechner 8 führt die erfassten Messgrößen M in einem Schritt S7 einer innerhalb des Leitrechners 8 realisierten Adaptionseinrichtung 18 für das Walzstraßenmodell 16 zu. Der Adaptionseinrichtung 18 werden im Schritt S7 weiterhin die erwarteten Auslaufkeile A zugeführt. Mittels der Adaptions ¬ einrichtung 18 ist der Leitrechner 8 daher in der Lage, in einem Schritt S8 anhand der an den Erfassungsstellen erwarteten Auslaufkeile A und der an den Erfassungsstellen erfassten Messgrößen M Korrekturwerte KW für das Walzstraßenmodell 16 zu ermitteln und so das Walzstraßenmodell 16 zu adaptieren.

Dabei können in der Adaptionseinrichtung 18 alternativ anhand der erwarteten Auslaufkeile A korrespondierende erwartete

Messgrößen oder umgekehrt aus den tatsächlich erfassten Messgrößen M korrespondierende tatsächliche Auslaufkeile ermit ¬ telt werden. In beiden Fällen können in der Adaptionseinrichtung 18 miteinander korrespondierende Größen verglichen wer- den.

Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird das Walzstraßenmo- dell 16 daher nach und nach an das tatsächliche Verhalten der Walzstraße angepasst, so dass nach und nach immer bessere Voreinstellungen der einzelnen Walzgerüste 1 bis 6 möglich werden.

Zum Erfassen der Messgrößen M kann beispielsweise vorgegangen werden, wie dies nachfolgend in Verbindung mit FIG 6 näher beschrieben wird. Gemäß FIG 6 sind für mindestens einen der

Walzvorgänge (bzw. für das korrespondierende Walzgerüst 1 bis 6) dessen Walzgerüsteinstellungen K, FG, FD vom Leitrechner 8 derart ermittelt worden, dass das Band 7 nach diesem Walzvor ¬ gang bzw. hinter diesem Walzgerüst 1 bis 6 Randwellen 19, 19' aufweist. Die Randwellen 19, 19' weisen Randwellenamplituden h, h' auf. Die Randwellen 19, 19' bilden sich beim Austreten des Bandanfangs 13 an den seitlichen Rändern 20, 20' des Bandes 7 aus. Sie bleiben erhalten, bis das Band 7 in das nächs ¬ te Walzgerüst 1 bis 6 eintritt und mit Zug Z beaufschlagt wird. Ein analoger Vorgang ergibt sich beim Austreten des

Bandendes 14 aus dem jeweiligen Walzgerüst 1 bis 6. Die Amp ¬ lituden h, h' werden mittels der Erfassungseinrichtung 17 er- fasst. Die (vorzeichenbehaftete!) Differenz der Amplituden h, h' entspricht dann der Messgröße M, welche vom Ein- bzw. Aus- laufkeil des Bandes 7 an der jeweiligen Erfassungsstelle ab ¬ hängig ist.

Das obenstehend in Verbindung mit FIG 6 beschriebene Verfah ¬ ren wird vorzugsweise nicht beim letzten Walzgerüst 6 ausge- führt, sondern vorher, also spätestens beim vorletzten Walzgerüst 5. Denn dann ist es möglich, die Randwellen 19, 19' spätestens beim letzten Walzvorgang (bzw. im letzten Walzge-

rüst 6) aus dem Band 7 auszuwalzen. Die Erfassung der Messgröße M muss in diesem Fall selbstverständlich vor dem letzten Walzvorgang, also spätestens zwischen dem vorletzten und dem letzten Walzgerüst 5, 6 erfolgen.

Prinzipiell ist es natürlich auch möglich, die Messgröße M nach dem letzten Walzvorgang zu erfassen. In diesem Fall aber müssen entweder die Randwellen 19, 19' toleriert werden oder aber der Auslaufkeil muss auf andere Weise ermittelt werden.

Wenn der Auslaufkeil auf andere Weise ermittelt werden soll, kann dies beispielsweise so erfolgen, wie dies nachfolgend in Verbindung mit FIG 7 näher erläutert wird.

Gemäß FIG 7 ist die Erfassungseinrichtung 17 als Kamera oder dergleichen ausgebildet, die von oben auf das Band 7 gerichtet ist. Wenn sich der Bandanfang 13 bzw. das Bandende 14 unter der Erfassungseinrichtung 17 befinden, erfasst diese ein Bild und digitalisiert es. Das digitalisierte Bild wird an den Leitrechner 8 übertragen, der es mittels bekannter optischer Auswertungsmethoden automatisch auswertet. Beispielsweise kann eine Kantenermittlung erfolgen. In diesem Fall kann die Messgröße M anhand der Lage der Bandränder 20, 20' ermittelt werden.

Alternativ ist es möglich, den Flächenschwerpunkt 21 aller zum Bandanfang 13 bzw. zum Bandende 14 gehörigen Bildpunkte zu ermitteln und daraus die Messgröße M zu ermitteln. Auch kann die Lage der Bandmitte 22 ermittelt werden und daraus die Messgröße M ermittelt werden.

Das obenstehend beschriebene erfindungsgemäße Betriebsverfah ¬ ren kann prinzipiell kontinuierlich ausgeführt werden, also auch dann, wenn das Band 7 zwischen den Walzgerüsten 1 bis 6 eingespannt und mit Zug Z beaufschlagt ist. Vorzugsweise aber wird gemäß FIG 4 in einem Schritt S9 bezüglich jeder Erfas ¬ sungsstelle bestimmt, ob das Band 7 an dieser Stelle über-

haupt vorhanden ist und ob es zugfrei ist. Nur in diesem Fall wird vorzugsweise bezüglich des Bandanfangs 13 das der jewei ¬ ligen Erfassungsstelle vorgeordnete, bezüglich des Bandendes 14 das der jeweiligen Erfassungsstelle nachgeordnete Walzge- rüst 1 bis 6 entsprechend dem erfindungsgemäßen Betriebsverfahren gesteuert. Ansonsten erfolgt (Schritt SlO) eine kon ¬ ventionelle Zugregelung.

Mittels des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens für eine Walzstraße ist somit auf einfache Weise der Betrieb der Walz ¬ straße nach und nach auch für das Walzen von Bandanfang 13 und Bandende 14 optimierbar.