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Title:
OPERATING METHOD FOR A SWING DOOR DRIVE, SWING DOOR DRIVE, AND SWING DOOR DRIVE COMBINATION
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2016/162335
Kind Code:
A1
Abstract:
To enable a safe finger trap protection, the invention creates an operating method for a swing door drive (12) for driving a door leaf (16) of a swing door (10) that can pivot about a lateral vertical axis, wherein the swing door drive (12) has a drive shaft (28) for coupling to the door leaf (16) and a leaf position detection device (30), connected to the drive shaft (28), for detecting the door leaf position of the door leaf (16) by detecting the movement and/or position of the drive shaft (28), comprising the step of setting a finger trap protection threshold (86) by setting a door leaf position at which a main closing edge (82) of the door leaf (16) is located a maximum of 8 mm from a counter closing edge (84) of the swing door (10). In addition, a correspondingly equipped swing door drive (12) and an automatic swing door (10) provided therewith are proposed.

Inventors:
SANKE MICHEAL (DE)
Application Number:
PCT/EP2016/057429
Publication Date:
October 13, 2016
Filing Date:
April 05, 2016
Export Citation:
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Assignee:
HOERMANN KG ANTRIEBSTECHNIK (DE)
International Classes:
E05F15/611; E05F15/41; E05F15/63
Foreign References:
DE102011002735B32012-04-19
DE202012101497U12013-06-13
DE102014115189A12016-04-14
Attorney, Agent or Firm:
KASTEL, Stefan (DE)
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Claims:
Hörmann KG Antriebstechnik 1003 0280 PWO

Michaelisstr. 1

D-33803 Steinhagen

Patentansprüche

1 . Betriebsverfahren für einen Drehflügeltürantrieb (12) zum Antreiben einer um eine seitliche Hochachse schwenkbaren Drehflügel (16) einer Drehflügeltür (10), wobei der Drehflügeltürantrieb (12) eine Abtriebswelle (28) zum Ankoppeln an den Drehflügel (16) sowie eine mit der Abtriebswelle (28) verbundene

Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) zum Erfassen der Türflügelposition des Drehflügels (16) durch Erfassen der Bewegung und/oder Stellung der Abtriebswelle (28) aufweist, umfassend den Schritt:

Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle (86) durch Einlernen einer

Türflügelposition, in der sich eine Hauptschließkante (82) des Drehflügels (16) maximal 8 mm von einer Gegenschließkante (84) der Drehflügeltür (10) befindet.

2. Betriebsverfahren nach Anspruch 1 ,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle (86) wenigstens einen, mehrere oder alle der folgenden Schritte umfasst:

a) Durchführen einer Lernfahrt,

b) Zufahren des Drehtürflügels (16) im Laufe einer Lernfahrt und

Zwangsstoppen des Drehtürflügels (16) an der gewünschten

Fingerklemmschutzschwelle (86),

c) Einlernen mittels eines Prüfkörpers (80), dessen Dicke dem gewünschten Abstand zwischen Hauptschließkante (82) und Gegenschließkante (84) an der Fingerklemmschutzschwelle (86) entspricht,

d) Einlernen einer Schließposition und Eingabe einer der

Fingerklemmschutzschwelle (86) entsprechenden Türposition relativ zu der Schließposition.

3. Betriebsverfahren nach Anspruch 2,

dadurch gekennzeichnet,

dass Schritt c) wenigstens einen, mehrere oder alle der folgenden Schritte enthält: c1 ) Verwenden eines stabförmigen Prüfkörpers (80),

c2) Verwenden eines Prüfkörpers (80) mit einer Dicke von kleiner oder gleich 8 mm, insbesondere von etwa 7 mm,

c3) Halten des Prüfkörpers (80) an die Gegenschließkante (84),

c4) Auffahrenlassen des durch den Drehflügeltürantrieb (12) angetriebenen

Drehflügels (16) gegen den Prüfkörper (80), so dass dieser zwischen der

Schließkante und der Gegenschließkante (84) eingeklemmt wird,

c5) Abschalten des Drehflügelantriebes (12) durch Ansprechen einer

Kraftschwelle bei Auffahren auf den Prüfkörper (80),

c6) Einlernen der Türposition, an der die Schließbewegung des Drehflügels (16) aufgrund des Auffahrens auf den Prüfkörper (80) gestoppt worden ist, als Fingerklemmschutzschwelle (86).

4. Betriebsverfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle (86)

a) nach einem Ankoppeln des Drehflügels (16) an die Abtriebswelle (28) und/oder

b) nach einem Störfall

durchgeführt wird.

5. Betriebsverfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,

gekennzeichnet durch

Eingeben oder Erfassen der Montageart, mit der der Drehflügeltürantrieb (12) an die Drehflügeltür (10) montiert ist.

6. Betriebsverfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,

gekennzeichnet durch

Begrenzen einer dynamischen und/oder statischen Schließkraft beim

Schließvorgang, wenn durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) eine Türflügelposition in Schließrichtung vor der Fingerklemmschutzschwelle (86) erfasst wird und

Aufheben der Begrenzung und/oder Erhöhen der Antriebskraft, wenn durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) beim Schließvorgang eine Flügelposition zwischen der Fingerklemmschutzschwelle (86) und der Schließposition erfasst wird.

7. Drehflügeltürantrieb (12) zum Antreiben eines um eine seitliche

Hochachse schwenkbaren Drehflügels (16) einer Drehflügeltür (10), mit einer Abtriebswelle (28) zum Ankoppeln an den Drehflügel (16) sowie eine mit der Abtriebswelle (28) verbundene Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) zum Erfassen der Türflügelposition des Drehflügels (16) durch Erfassen der Bewegung und/oder Stellung der Abtriebswelle (28),

einem Motorantriebsaggregat (26) zum Antreiben der Abtriebswelle (28) und einer Steuerung (32) zum Steuern der Antriebsbewegung in Reaktion auf die durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) erfassten Türflügelposition, dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuerung (32) dazu ausgebildet ist, eine Fingerklemmschutzschwelle (86) durch Einlernen einer Türflügelposition einzulernen, in der sich eine

Hauptschließkante (82) des Drehflügels (16) maximal 8 mm von einer

Gegenschließkante (84) der Drehflügeltür (10) befindet.

8. Drehflügeltürantrieb (12) nach Anspruch 7,

dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuerung (32) ausgebildet ist,

a) wenigstens eine Lernfahrt zum Einlernen wenigstens der

Fingerklemmschutzschwelle (86) durchzuführen und/oder

b) den Drehtürflügel (16) im Laufe einer Lernfahrt zuzufahren und bei einem

Zwangsstopp an der gewünschten Fingerklemmschutzschwelle (86) die Fingerklemmschutzschwelle (86) einzulernen und/oder

c) eine Schließposition einzulernen und die Fingerklemmschutzschwelle (86) aufgrund einer Eingabe einer der Fingerklemmschutzschwelle (86) entsprechenden Türposition relativ zu der Schließposition zu erfassen.

9. Drehflügelantrieb (12) nach einem der Ansprüche 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuerung (32) dazu ausgebildet ist, bei Auffahren des durch den

Drehflügeltürantrieb (12) angetriebenen Drehflügels (16) gegen einen Prüfkörper (80), so dass dieser zwischen einer Hauptschließkante (82) und einer

Gegenschließkante (84) der Drehflügeltür (10) eingeklemmt wird, das

Motorantriebsaggregat (26) durch Ansprechen einer Kraftschwelle abzuschalten oder anzuhalten, die Türposition, an der die Schließbewegung des Drehflügels (16) aufgrund des Auffahrens auf den Prüfkörper (80) gestoppt worden ist, als

Fingerklemmschutzschwelle (86) einzulernen.

10. Drehflügeltürantrieb (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuerung (32) dazu ausgebildet ist, die Fingerklemmschutzschwelle (86) a) nach einem Ankoppeln des Drehflügels (16) an die Abtriebswelle (28) und/oder

b) nach einem Störfall

einzulernen.

1 1 . Drehflügeltürantrieb (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuerung (32) zum Eingeben oder Erfassen der Montageart ausgebildet ist, mit der der Drehflügeltürantrieb (12) an die Drehflügeltür (10) montiert ist.

12. Drehflügeltürantrieb (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,

dass die Steuerung (32) dazu ausgebildet ist, eine dynamische und/oder statische Schließkraft beim Schließvorgang zu begrenzen, wenn durch die

Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) eine Türflügelposition in Schließrichtung vor der Fingerklemmschutzschwelle (86) erfasst wird, und die Begrenzung aufzuheben und/oder die Antriebskraft zum Zuziehen des Drehflügels (16) zu erhöhen, wenn durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung (30) beim Schließvorgang eine Flügelposition zwischen der Fingerklennnnschutzschwelle (86) und der Schließposition erfasst wird.

13. Drehflügeltürantriebskombination (66) umfassend einen

Drehflügeltürantrieb (12) nach einem der voranstehenden Ansprüche und einen Prüfkörper (80), dessen Dicke dem gewünschten Abstand zwischen

Hauptschließkante (82) und Gegenschließkante (84) an der

Fingerklemmschutzschwelle (86) entspricht, zum Einlernen der

Fingerklemmschutzschwelle (86).

14. Drehflügeltürantriebskombination (66) nach Anspruch 13,

dadurch gekennzeichnet,

dass der Prüfkörper (80) stabförmig ausgebildet ist und/oder

dass der Prüfkörper (80) eine Dicke von kleiner oder gleich 8 mm, insbesondere von etwa 7 mm, aufweist.

15. Automatische Drehflügeltür (10) umfassend:

einen um eine seitliche Hochachse schwenkbar angelenkten Drehflügel (16) und einen Drehflügeltürantrieb (12) nach einem der Ansprüche 7 bis 12.

Description:
BETRIEBSVERFAHREN FÜR EINEN DREHFLÜGELTÜRANTRIEB SOWIE DREHFLÜGELANTRIEB UND DREHFLÜGELANTRIEBSKOMBINATION

Die Erfindung betrifft ein Betriebsverfahren für einen Drehflügeltürantrieb zum Antreiben eines um eine seitliche Hochachse schwenkbar angelenkten Drehflügels einer Drehflügeltür. Weiter betrifft die Erfindung einen Drehflügelantrieb, mit dem ein solches Betriebsverfahren durchführbar ist, sowie eine

Drehflügelantriebskombination zum Aufbau und Einrichten eines solchen

Drehflügelantriebs.

Als Drehflügeltüren werden in der Fachsprache diejenige Bauart von Türen bezeichnet, die am häufigsten aufzufinden ist, nämlich derartige Türen, die eine Zarge oder einen Rahmen oder dergleichen aufweisen, woran mittels Türbändern oder Türscharnieren ein Drehflügel angelenkt ist, der um eine durch die Türbänder oder Türscharniere definierte Hochachse zum Öffnen und Schließen schwenkbar ist. Diese Bauart von Türen findet man praktisch an jeder Zimmertür. Außerdem ist praktisch jede Haustür in dieser Bauart gefertigt.

Derzeit sind in Privathäusern und Privatwohnungen derartige Türen fast

ausschließlich manuell zu betätigen. Im Zuge der jedoch immer älter werdenden Bevölkerung und der im Alter zunehmenden Bewegungseinschränkungen entsteht jedoch immer mehr das Bedürfnis, derartige Drehflügeltüren automatisch öffnen und schließen zu können. Mit entsprechend automatisch angetriebenen Türen können auch Menschen mit Behinderungen oder Bewegungseinschränkungen möglichst lange innerhalb der gewohnten Umgebung wohnen bleiben, ohne fremde Hilfe zum Öffnen und Schließen von Türen in Anspruch nehmen zu müssen. Die hier vorliegende Erfindung wendet sich dem Aspekt zu, Drehflügeltürantriebe sowie damit angetriebene automatische Drehflügeltüren sicherer auszugestalten.

Als nächstliegender Stand der Technik kann die Norm EN 16005 angesehen werden, die Sicherheitsaspekte für automatisch angetriebene Drehflügeltüren vorschreibt. Gemäß dieser Norm ist in Verbindung mit einem Niedrigenergiebetrieb vorgesehen, dass eine maximale statische Schließkraft von bis zu 150 N zulässig ist, wenn ein Spalt zwischen Hauptschließkante und Gegenschließkante größer als ein vorbestimmtes Maß - 8 mm - ist. Zum Messen der maximal zulässigen

Schließkraft wird ein Betriebskraftmessgerät mit einer Höhe von 50 mm eingesetzt.

Aufgabe der Erfindung ist es, ein Betriebsverfahren für einen Drehflügeltürantrieb sowie einen Drehflügeltürantrieb zu schaffen, mit denen eine größere Sicherheit und ein größerer Komfort erreichbar ist.

Diese Aufgabe wird durch ein Betriebsverfahren gemäß Anspruch 1 sowie einen Drehflügeltürantrieb gemäß dem Nebenanspruch gelöst.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Gemäß einem ersten Aspekt schafft die Erfindung ein Betriebsverfahren für einen Drehflügeltürantrieb zum Antreiben einer um eine seitliche Hochachse

schwenkbaren Drehflügel einer Drehflügeltür, wobei der Drehflügeltürantrieb eine Abtriebswelle zum Ankoppeln an den Drehflügel sowie eine mit der Abtriebswelle verbundene Flügelpositionserfassungseinrichtung zum Erfassen der

Türflügelposition des Drehflügels durch Erfassen der Bewegung und/oder Stellung der Abtriebswelle aufweist, umfassend den Schritt:

Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle durch Einlernen einer

Türflügelposition, in der sich eine Hauptschließkante des Drehflügels maximal 8 mm von einer Gegenschließkante der Drehflügeltür befindet.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle den Schritt Durchführen einer Lernfahrt. Vorzugsweise unnfasst der Schritt Einlernen einer Fingerklennnnschutzschwelle den Schritt Zufahren des Drehtürflügels im Laufe einer Lernfahrt und Zwangsstoppen des Drehtürflügels an der gewünschten Fingerklemmschutzschwelle.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle den Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers, dessen Dicke dem gewünschten Abstand zwischen Hauptschließkante und Gegenschließkante an der

Fingerklemmschutzschwelle entspricht.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle den Schritt Einlernen einer Schließposition und Eingabe einer der

Fingerklemmschutzschwelle entsprechenden Türposition relativ zu der

Schließposition.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers Verwenden eines stabförmigen Prüfkörpers.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers Verwenden eines Prüfkörpers mit einer Dicke von kleiner oder gleich 8 mm, insbesondere von etwa 7 mm.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers Halten des Prüfkörpers an die Gegenschließkante.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers

Auffahrenlassen des durch den Drehflügeltürantrieb angetriebenen Drehflügels gegen den Prüfkörper, so dass dieser zwischen der Schließkante und der

Gegenschließkante eingeklemmt wird.

Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers Abschalten des Drehflügelantriebes durch Ansprechen einer Kraftschwelle bei Auffahren auf den Prüfkörper. Vorzugsweise umfasst der Schritt Einlernen mittels eines Prüfkörpers Einlernen der Türposition, an der die Schließbewegung des Drehflügels aufgrund des Auffahrens auf den Prüfkörper gestoppt worden ist, als Fingerklemmschutzschwelle.

Vorzugsweise wird der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle nach einem Ankoppeln des Drehflügels an die Abtriebswelle durchgeführt.

Vorzugsweise wird der Schritt Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle nach einem Störfall, wie z.B. einem Stromausfall oder einem Entkoppeln des Drehflügels von der Abtriebswelle, durchgeführt.

Vorzugsweise umfasst das Betriebsverfahren den Schritt: Eingeben oder Erfassen der Montageart, mit der der Drehflügeltürantrieb an die Drehflügeltür montiert ist.

Vorzugsweise umfasst das Betriebsverfahren die Schritte: Begrenzen einer dynamischen und/oder statischen Schließkraft beim Schließvorgang, wenn durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung eine Türflügelposition in Schließrichtung vor der Fingerklemmschutzschwelle erfasst wird und Aufheben der Begrenzung und/oder Erhöhen der Antriebskraft, wenn durch die

Flügelpositionserfassungseinrichtung beim Schließvorgang eine Flügelposition zwischen der Fingerklemmschutzschwelle und der Schließposition erfasst wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung einen Drehflügeltürantrieb zum Antreiben eines um eine seitliche Hochachse schwenkbaren Drehflügels einer Drehflügeltür, mit einer Abtriebswelle zum Ankoppeln an den Drehflügel sowie eine mit der Abtriebswelle verbundene Flügelpositionserfassungseinrichtung zum

Erfassen der Türflügelposition des Drehflügels durch Erfassen der Bewegung und/oder Stellung der Abtriebswelle, einem Motorantriebsaggregat zum Antreiben der Abtriebswelle und einer Steuerung zum Steuern der Antriebsbewegung in Reaktion auf die durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung erfassten

Türflügelposition, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung dazu ausgebildet ist, eine Fingerklemmschutzschwelle durch Einlernen einer Türflügelposition einzulernen, in der sich eine Hauptschließkante des Drehflügels maximal 8 mm von einer Gegenschließkante der Drehflügeltür befindet.

Vorzugsweise ist die Steuerung dazu ausgebildet, wenigstens eine Lernfahrt zum Einlernen wenigstens der Fingerklemmschutzschwelle durchzuführen.

Vorzugsweise ist die Steuerung dazu ausgebildet, den Drehtürflügel im Laufe einer Lernfahrt zuzufahren und bei einem Zwangsstopp an der gewünschten

Fingerklemmschutzschwelle die Fingerklemmschutzschwelle einzulernen.

Vorzugsweise ist die Steuerung dazu ausgebildet, eine Schließposition einzulernen und die Fingerklemmschutzschwelle aufgrund einer Eingabe einer der

Fingerklemmschutzschwelle entsprechenden Türposition relativ zu der

Schließposition zu erfassen.

Es ist bevorzugt, dass die Steuerung dazu ausgebildet ist, bei Auffahren des durch den Drehflügeltürantrieb angetriebenen Drehflügels gegen einen Prüfkörper, so dass dieser zwischen einer Hauptschließkante und einer Gegenschließkante der Drehflügeltür eingeklemmt wird, das Motorantriebsaggregat durch Ansprechen einer Kraftschwelle abzuschalten oder anzuhalten und die Türposition, an der die Schließbewegung des Drehflügels aufgrund des Auffahrens auf den Prüfkörper gestoppt worden ist, als Fingerklemmschutzschwelle einzulernen.

Es ist bevorzugt, dass die Steuerung dazu ausgebildet ist, die

Fingerklemmschutzschwelle nach einem Ankoppeln des Drehflügels an die

Abtriebswelle und/oder nach einem Störfall einzulernen.

Es ist bevorzugt, dass die Steuerung zum Eingeben oder Erfassen der Montageart ausgebildet ist, mit der der Drehflügeltürantrieb an die Drehflügeltür montiert ist.

Es ist bevorzugt, dass die Steuerung dazu ausgebildet ist, eine dynamische und/oder statische Schließkraft beim Schließvorgang zu begrenzen, wenn durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung eine Türflügelposition in Schließrichtung vor der Fingerklemmschutzschwelle erfasst wird, und die Begrenzung aufzuheben und/oder die Antriebskraft zum Zuziehen des Drehflügels zu erhöhen, wenn durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung beim Schließvorgang eine Flügelposition zwischen der Fingerklemmschutzschwelle und der Schließposition erfasst wird.

Gemäß einem weiteren Aspekt schafft die Erfindung eine

Drehflügeltürantriebskombination, umfassend einen Drehflügeltürantrieb nach einer der voranstehenden Ausgestaltungen und einen Prüfkörper, dessen Dicke dem gewünschten Abstand zwischen der Hauptschließkante und Gegenschließkante an der Fingerklemmschutzschwelle entspricht, zum Einlernen der

Fingerklemmschutzschwelle.

Es ist bevorzugt, dass der Prüfkörper stabförmig ausgebildet ist und/oder dass der Prüfkörper eine Dicke von kleiner oder gleich 8 mm, insbesondere von etwa 7 mm, aufweist.

Durch die Erfindung wird ein Fingerklemmschutz zwischen Hauptschließkante und Gegenschließkante bei einer automatischen Drehflügeltür erreicht.

Bisher ist bei Drehflügeltüren kein derartiger Fingerklemmschutz zwischen

Hauptschließkante (im Folgenden HSK genannt) und Gegenschließkante (im Folgenden GSK genannt) bekannt.

Gemäß einem besonders bevorzugten Aspekt schafft die Erfindung ein Einlernen der Fingerklemmschutzgrenze von größer oder gleich 8 mm.

Gemäß einem Aspekt umfasst die Erfindung Einlernen eines Spaltes zwischen HSK und GSK von kleiner oder gleich 8 mm (definiert als

Fingerklemmschutzbereich) mit Hilfe eines üblichen Bleistifts oder ähnlichem oder einem mitgelieferten 7 mm dicken Holzstück oder einem vergleichbaren Prüfkörper.

Somit ist durch einen eingelernten Fingerklemmschutzbereich ein

Fingerklemmschutz zwischen HSK und GSK erreichbar. Bei einer automatischen Drehflügeltür gibt es aufgrund der unterschiedlich möglichen Montagearten eines Drehflügeltürantriebes an die Drehflügeltür, der unterschiedlichen möglichen Abstände der Antriebsachse - Abtriebswelle des Drehflügeltürantriebes - zur Drehachse der Tür - besonders das Y-Maß -, der unterschiedlichen möglichen Kraftübertragungsmittel - beispielsweise mittels Gleitschiene, Scherengestänge oder dergleichen - keine direkte Abhängigkeit zwischen dem Drehwinkel der Tür und dem Drehwinkel der Abtriebswelle.

Außerdem haben die Breite und die Dicke des Drehflügels einen erheblichen Einfluss auf das Spaltmaß zwischen HSK und GSK.

Gemäß einer besonders bevorzugten Ausgestaltung des Drehflügeltürantriebes ist der Drehflügeltürantrieb dazu ausgebildet, die Montageart einzugeben und/oder zu erfassen. So kann beim Einrichten des Drehflügeltürantriebes die gewählte

Montageart einprogrammiert werden. Dadurch ist bereits eine gewisse Zuordnung zwischen Position der Abtriebswelle und Türflügelposition vorgegeben. Für nähere Einzelheiten zum Eingeben der Montageart wird auf die deutsche

Patentanmeldung 10 2014 1 15 189.5 verwiesen. Selbst allein mit dieser

Maßnahme der Eingabe der Montageart ist es insbesondere aufgrund der möglichen Abweichungen bezüglich Türbreite und Türdicke nicht möglich, eine Reversiergrenze von kleiner oder gleich 8 mm - d.h. der möglichen Dicke eines Fingers - einzuhalten.

Dies ist normativ auch nicht erforderlich. Auch die Norm EN 16005 schreibt in Verbindung mit einem Niedrigenergiebetrieb nur vor, dass eine maximal statische Schließkraft von bis zu 150 N zulässig ist, wenn ein bestimmter Spalt zwischen HSK und GSK überschritten ist. Zum Messen schreibt diese Norm ein

Betriebskraftmessgerät mit einer Höhe von 50 mm vor. Demnach ist unbestimmt, was automatische Türen unterhalb von 50 mm durchführen. Auch ist unbestimmt, was automatische Türen oberhalb der Spaltgröße von 50 mm ausführen. Aus den durch die Norm EN 16005 vorgegebenen zulässigen Kräften einer dynamischen Betriebskraftmessung ist ersichtlich, dass nach 5 Sekunden noch statische Kräfte von maximal 80 N zugelassen werden. Selbst eine derartige Kraft spürt man noch deutlich an einem Finger, der zwischen einer HSK und GSK eingeklemmt ist.

Weiter ist es für Drehflügeltürantriebe erwünscht, dass ein sicheres Schließen des Drehflügels beim Schließvorgang erzielt wird. Dies ist besonders kritisch bei Drehflügeltüren, die z.B. als Außentüren konzipiert sind oder aus sonstigen

Gründen besonders abgedichtet sind. Beispielsweise sind Außentüren mit mehreren Dichtungsebenen üblich. Damit ein sicheres Schließen gewährleistet ist, sollte der Drehflügel mit einer erhöhten Kraft gegen diese Dichtungsebenen fahren, um eine entsprechende Dichtung zu gewährleisten. Auch bei mechanischen Verriegelungen ist eine erhöhte Kraft von Nöten.

Daher ist es bei Drehflügeltürantrieben üblich und auch bei dem hier besonders bevorzugten Drehflügeltürantrieb vorgesehen, einen Endanschlag zu

programmieren. Ein solcher Endanschlag wird z.B. für Außentüren mit mehreren Dichtungsebenen und/oder mit mechanischen Verriegelungen vorgesehen, da der Antrieb in der Regel nicht in der Lage ist, die benötigte eher statische Kraft - aufgrund des sanften Stopps - zum sicheren Schließen der Tür aufzubringen.

Bei bisher bekannten Drehflügeltürantrieben ist bei Vorsehen eines

entsprechenden Endanschlages vorgesehen, den Drehflügel durch den

Drehflügeltürantrieb bestenfalls erst nach einem Spalt von kleiner oder gleich 50 mm zwischen der HSK und der GSK und oftmals weit davor extrem zu

beschleunigen, was in Abhängigkeit zu der Drehflügelmasse und Drehflügelbreite sehr hohe dynamische Kräfte erzeugen und somit schwere Verletzungen

verursachen kann.

Bei einer besonders bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, ein sicheres und komfortables Schließen der Tür - auch bei mehreren

Dichtungsebenen und/oder bei mechanischen Verriegelungen - zu gewährleisten und dennoch eine hohe Fingerklemmsicherheit zu gewährleisten. Besonders bevorzugt ist vorgesehen, dass die Montageart eingelernt und/oder programmiert werden kann. Aufgrund der programmierbaren Montagearten kann man relativ genau den Türöffnungswinkel in Abhängigkeit zum Drehwinkel der Abtriebswelle bestimmen. Bisher ist man intern davon ausgegangen, eine

Reversiergrenze bei derartigen Türantrieben auf ca. 2 Grad Türöffnungswinkel zu legen. Dies gewährleistet jedoch noch nicht in allen Situationen einen

ausreichenden Fingerklemmschutz. Aus einem Türöffnungswinkel von 2 Grad resultieren vereinfacht über den Tangens gerechnet Spaltmaße von ca. 21 mm bei einer Türbreite von 610 mm und ca. 39 mm bei einer Türbreite von 1 1 10 mm. Nach internem Betriebswissen - noch nicht Stand der Technik geworden - geht der bisher konzipierte Drehflügeltürantrieb nach dem Erreichen bzw. Unterschreiten der Reversiergrenze von 2 Grad davon aus, dass die Endlage„Tür zu" bereits erreicht ist. Befindet sich allerdings ein Finger in dem Spalt, könnte dieser Finger eingeklemmt werden. Es ist hierbei, da das dichte Schließen der Tür - auch ohne mechanische Verriegelungen - ein Qualitätsmerkmal darstellt, vorgesehen, dass der Drehflügeltürantrieb mit der maximal zur Verfügung stehenden Kraft zudrückt. Diese maximal zur Verfügung stehende Kraft kann, wie oben beschrieben, laut Norm bis zu 150 N betragen.

Gemäß der hier vorliegenden Erfindung wird jedoch eine

Fingerklemmschutzgrenze von kleiner oder gleich 8 mm bei der

erfindungsgemäßen automatischen Drehflügeltür z.B. bei der Inbetriebnahme eingelernt. Ein Zudrücken der Tür mit erhöhter Kraft wird somit erst bei

Unterschreiten der eingelernten Fingerklemmschutzgrenze durchgeführt. Somit kann man die Gefahr eines Fingereinklemmens auch bei einer Zuziehfunktion sicher vermeiden.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert. Darin zeigt:

Fig. 1 eine Vorderansicht auf eine automatische Drehflügeltür mit einer

Türzarge, einem Drehflügel und einem Drehflügeltürantrieb zum Antreiben des Drehflügels; Fig. 2 eine schematische Blockdarstellung des Aufbaus des

Drehflügelantriebs;

Fig. 3 eine schematische Darstellung einer

Drehflügeltürantriebskombination;

Fig. 4 in den Teilfiguren 4a, 4b, 4c, 4d, 4e und 4f schematische

Darstellungen unterschiedlich möglicher Montagearten;

Fig. 5 eine schematische Schnittansicht der automatischen Drehflügeltür von Fig. 1 entlang der Linie V-V beim Einlernen einer Fingerklemmschutzschwelle;

Fig. 6 ein Flussdiagramm für ein Ausführungsbeispiel eines

Betriebsverfahrens für den Drehflügelantrieb bzw. die damit versehene automatische Drehflügeltür; und

Fig. 7 ein Weg-Kraft-Diagramm für einen Schließvorgang der

automatischen Drehflügeltür.

In Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel für eine automatische Drehflügeltür 10 dargestellt, die automatisch mittels eines Drehflügeltürantriebes 12 antreibbar ist.

In Fig. 2 ist eine schematische Blockdarstellung für ein Ausführungsbeispiel für den Drehflügeltürantrieb 12 dargestellt.

Die in Fig. 1 und im Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 5 dargestellte Drehflügeltür 10 weist einen ortsfest anzubringenden Rahmen in Form einer Zarge 14 und einen Drehflügel 16 auf, der mittels Türbändern 18 an der Zarge 14 angelenkt ist. Die Türbänder 18 definieren eine Drehachse 20 für den Drehflügel. Die Drehachse 20 ist eine seitliche Hochachse. Der Drehflügel 16 ist mit einer Türklinke und einem Schloss dargestellt. Beispielsweise handelt es sich bei der Drehflügeltür 10 um eine Außentür.

Wie insbesondere aus Fig. 5 ersichtlich, ist der Drehflügel 16 gefalzt ausgeführt, so dass mehrere Dichtungsebenen 22 ausgebildet sind, an denen der Drehflügel 16 gegenüber der Zarge 14 durch entsprechende Türdichtungen (nicht dargestellt) abgedichtet ist. Weiter ist eine mechanische Verriegelung, beispielsweise in Form eines durch ein Signal betätigbaren Türöffners (nicht dargestellt) vorgesehen, in der ein Türschnäpper des Türschlosses einschnappen kann.

Wie aus Fig. 2 ersichtlich, weist der Drehflügeltürantrieb 12 ein

Motorantriebsaggregat 26 mit einer Abtriebswelle 28, eine der Abtriebswelle 28 zugeordnete Flügelpositionserfassungseinrichtung 30, eine Steuerung 32 zum Steuern des Motorantriebsaggregates 26 in Abhängigkeit von Signalen von der Flügelpositionserfassungseinrichtung 30 und eine Benutzerschnittstelle 34 auf.

Das Motorantriebsaggregat 26 weist einen Elektromotor 36 und ein an den

Elektromotor 36 angeschlossenes Getriebe 38 auf, das die Drehbewegung des Elektromotors 36 auf die Abtriebswelle 28 überträgt.

An der Abtriebswelle 28 ist ein Türantriebsarm 40 drehfest anbringbar, der an den Drehflügel 16 anzukoppeln ist.

Die Flügelpositionserfassungseinrichtung 30 erfasst einen Drehwinkel, der

Abtriebswelle 28, um so eine Flügelposition des an den Türantriebsarm 40 angeschlossenen Drehflügels 16 zu erfassen. Zum Beispiel weist die

Flügelpositionserfassungseinrichtung 30 einen Inkrementalgeber 42 zum Abgeben von Impulsen bei Drehung der Abtriebswelle 28 und einen Zähler 44 zum Zählen der Impulse des Inkrementalgebers 42 auf. Beispielsweise wird eine Endlage„Tür zu" als Referenzposition für die

Türantriebsbewegung herangezogen. Bei dem hier dargestellten

Ausführungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass bei einer Türöffnung ausgehend von dieser Referenzposition„0" aufwärts gezählt wird und bei einem Schließen des Drehflügels 16 entsprechend abwärts gezählt wird.

Die Flügelpositionserfassungseinrichtung 30 ist an die Steuerung 32

angeschlossen, um die erfasste Flügelposition an die Steuerung 32 zu liefern.

Die Steuerung 32 weist einen Zentralprozessor 46 und wenigstens eine

Speichereinrichtung 48 auf. Der Zentralprozessor 46 kann aufgrund vorgegebener Ablaufprogramme den Elektromotor 36 entsprechend steuern. In der

Speichereinrichtung 48 sind Parameter für das Steuern abgelegt.

Die Steuerung 32 weist in dem dargestellten Ausführungsbeispiel auch eine Stromversorgung für den Elektromotor 36 auf. Der Drehflügeltürantrieb 12 wird über die Steuerung 32 und einen Netzanschluss 50 mit Strom versorgt.

An die Stromversorgung des Elektromotors 36 ist eine Krafterfassungseinrichtung 52 angeschlossen, welche dazu ausgebildet ist, anhand Stromaufnahme,

Spannung und/oder Leistung des Elektromotors 36 die von dem Elektromotor 36 zum Antreiben des Drehflügels 16 aufzuwendende Kraft zu erfassen. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel erfasst die Krafterfassungseinrichtung 52 die Kraft beispielsweise über Parameter der Stromversorgung, wie z.B. Leistung, Spannung und/oder Stromstärke. Alternativ oder zusätzlich kann die

Krafterfassungseinrichtung 52 auch an den Inkrementalgeber 42 angeschlossen sein, um die Drehzahl des Elektromotors 36 zu erfassen und hierüber

Rückschlüsse auf die aufzuwendende Kraft zu ziehen.

Die Signale von der Krafterfassungseinrichtung 52 werden durch die Steuerung 32 insbesondere zur Regelung einer aufzuwendenden Kraft und/oder zum

Durchführen einer Abschaltung oder Reversierung des Elektromotors 36 bei Überschreiten von entsprechend gesetzten Kraftschwellen genutzt. Weiter ist an die Steuerung 32 ein Funkempfänger 54 zum Empfangen von

Fernbedienungsfunksignalen angeschlossen. Der Funkempfänger 54 ist als bidirektionaler Funk-Sendeempfänger ausgebildet, um so nicht nur

Funkfernbedienungssignale zu empfangen, sondern auch Rückmeldungen über Zustände des Drehflügeltürantriebes und/oder der angetriebenen Drehflügeltür über Funk zu senden.

Weiter ist an die Steuerung 32 eine Beleuchtungseinheit 56 angeschlossen, welche den Durchgang, der durch die Drehflügeltür 10 zu verschließen ist, beleuchten kann. Die Beleuchtungseinheit 56 wird durch die Steuerung 32 auch als Teil der Benutzerschnittstelle 34 genutzt, indem z.B. durch unterschiedliche Blinkfolgen oder sonstige charakteristische Ansteuerung der Beleuchtungseinheit - beispielsweise auch veränderliche Farben bei einer z.B. mit LEDs bestückten Beleuchtungseinheit 56 - Rückmeldungen an den Benutzer gegeben werden.

Die Benutzerschnittstelle 34 kann somit zum Anzeigen von Informationen die Beleuchtungseinheit 56, eine akustische Signaleinheit 58 zum Abgeben von akustischen Signalen und/oder ein Display 60 z.B. mit einer oder mehreren

7-Segment-Anzeigen aufweisen. Weiter weist die Benutzerschnittstelle 34 eine Eingabeeinrichtung 62 auf, mittels der ein Benutzer Eingaben vornehmen kann und beispielsweise eine Programmierung durchführen kann und/oder Einstellungen vornehmen kann. Die Eingabeeinrichtung 62 kann beispielsweise eine Tastatur mit mehreren Tasten 64 aufweisen. Die Eingabeeinrichtung 62 kann aber auch z.B. mittels Pfeiltasten und Menüführungen und dem Display 60 bedienbar sein.

Der Drehflügeltürantrieb 12 ist zum Antreiben einer Vielzahl von unterschiedlichen Drehflügeltüren 10 ausgebildet und lässt sich auch an unterschiedliche

Drehflügeltüren 10 nachrüsten.

Fig. 3 zeigt in schematischer Darstellung eine Drehflügeltürantriebskombination, die die Einzelteile zeigt, welche beim Vertrieb des Drehflügeltürantriebes 12 mitgeliefert werden. Die Drehflügeltürantriebskombination 66 weist eine Antriebseinheit 68, die die in Fig. 2 dargestellten Einheiten des

Drehflügeltürantriebes 12 zusammen mit einem Gehäusedeckel 70 umfasst, den Türantriebsarm 40, einen Gelenkarm 72, eine Gleitschiene 74, in Fig. 3 nicht dargestelltes Montagematerial, wie z.B. Klebematerialien, Schrauben,

Bohrschablonen und sonstige hilfreiche Befestigungsmittel, ein oder mehrere Handsender 76, ausgebildet als bidirektionale Funkfernbedienung zur

Kommunikation mit dem Funkempfänger 54, eine Montage- und Betriebsanleitung 78 sowie einen stangenförmigen Prüfkörper 80 zum Einlernen einer

Fingerklemmschutzposition mit einer Dicke D von kleiner oder gleich 8 mm, insbesondere von 7 mm, auf.

Die Antriebseinheit 68 kann wahlweise an der Zarge 14 oder der diese

umgebenden Wandung oder an dem Drehflügel 16 angebracht werden. An das freie Ende des Türantriebsarms 40 kann wahlweise der Gelenkarm 72 zum Bilden eines Antriebsgestänges - oft Scherengestänge genannt - drehbar angelenkt werden oder eine Gleitschiene 74 zur gegenseitigen Gleitbewegung zwischen dem Türantriebsarmende und der Gleitschiene 74 angeschlossen werden.

Mögliche Montagevarianten sind in Fig. 4 in den Teildarstellungen a) bis f) dargestellt.

Demnach kann wahlweise die Kombination aus Türantriebsarm 40 und Gelenkarm 72 zum Anschließen des Drehflügels 16 verwendet werden. Hierbei ist, wie aus Fig. 4e und aus Fig. 4f ersichtlich, wahlweise eine ortsfeste Montage der

Antriebseinheit oder eine Montage der Antriebseinheit 68 mitfahrend auf dem Drehflügel 16 möglich. Auch mit der Kombination Türantriebsarm 40 und

Gleitschiene 74 sind unterschiedliche Montagevarianten möglich. Auch hier kann die Antriebseinheit 68 wahlweise ortsfest oder auf dem Drehflügel mitfahrend montiert werden. Auch sind Montagen auf der Bandseite (4c, 4d, 4f) und auf der Gegenbandseite (4a, 4b, 4e) möglich.

Nach der entsprechenden Montage des Drehflügeltürantriebes 12 an der

Drehflügeltür kann der Benutzer zunächst über die Benutzerschnittstelle 34 bei der Inbetriebnahme des Drehflügeltürantriebes 12 die gewählte Montageart

einprogrammieren. Hierzu kann er beispielsweise eine der in Fig. 4 dargestellten Montagevarianten über die Benutzerschnittstelle 34 auswählen und so der

Steuerung 32 vorgeben. Weiter kann der Abstand zwischen Drehachse 20 und Mitte der Abtriebswelle 28 - angegeben als Maß Y in Fig. 1 - eingegeben werden.

Die Steuerung 32 ist so ausgebildet, dass sie aus diesen Vorgaben im Zuge der Inbetriebnahme anhand der durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung 30 erfassten Drehwinkellage der Abtriebswelle 28 mit recht großer Genauigkeit den Öffnungswinkel des Drehflügels 16 bestimmen kann.

Nach der entsprechenden Eingabe der Montageart wird zunächst eine erste Lernfahrt des Drehflügeltürantriebes 12 durchgeführt. Hierbei führt der

Drehflügeltürantrieb 12 zunächst ausgehend von irgendeiner Öffnungsposition des an den Drehflügeltürantrieb 12 angekoppelten Drehflügels 16 einen

Schließvorgang mit geringerer Energie durch. Hierbei wird der Drehflügeltürantrieb 12 beispielsweise über eine Totmannsteuerung durch ständiges Drücken einer Taste angesteuert. Der Drehflügel 16 wird in die Stellung„Tür zu" verfahren und fährt dort auf den entsprechenden Anschlag zwischen Zarge 14 und Drehflügel 16 auf, bis eine für die Lernfahrt vorgegebene Kraftschwelle über eine vorbestimmte Zeit hinweg überschritten wird.

Die dann durch die Flügelpositionserfassungseinrichtung 30 erfasste

Abtriebswellendrehwinkellage wird als Referenzposition und Endlage„Tür zu" in der Speichereinrichtung 48 abgespeichert.

Anschließend kann der Benutzer über Totmannsteuerung eine weitere Lernfahrt in Öffnungsrichtung durchführen und den Drehflügel bis zu einer gewünschten maximalen Öffnungsposition - entweder durch mechanisches Festhalten des Drehflügels und entsprechende Kraftabschaltung oder durch entsprechende Betätigung eines Speicherbefehls - die Endlage„Tür auf" abspeichern. Anschließend wird eine weitere Lernfahrt in Schließrichtung durchgeführt, wobei der Prüfkörper 80, wie in Fig. 5 dargestellt, zwischen einer Hauptschließkante 82 und einer an der Zarge 14 ausgebildeten Gegenschließkante 84 in Anlage an die Gegenschließkante 84 gehalten wird. Der Drehflügel 16 wird unter Antrieb durch den Drehflügeltürantrieb 12 - insbesondere in Totmannsteuerung - in Richtung „Tür zu" verfahren, bis der Prüfkörper 80 zwischen Hauptschließkante 82 und Gegenschließkante 82 eingeklemmt wird. Bei dieser Lernfahrt erfasst die

Steuerung beim Auffahren auf den Prüfkörper 80 ebenfalls das Überschreiten einer vorbestimmten Kraftschwelle; die Steuerung 82 erkennt dies als Türposition einer Fingerklemmschutzschwelle 86. Auf diese Weise wird eine

Fingerklemmschutzschwelle 86 als Türposition eingelernt, die einem maximalen Abstand zwischen Hauptschließkante 82 und Gegenschließkante 84 von 8 mm entspricht.

Überschreitet der Drehflügel 16 bei einem Schließvorgang in Richtung„Tür zu" diese Fingerklemmschutzschwelle 86, kann davon ausgegangen werden, dass ein dann erfasster Kraftanstieg nicht durch einen eingeklemmten Finger hervorgerufen werden kann.

Entsprechend kann die Steuerung 32 so ausgebildet werden, dass in einem

Bereich zwischen der Fingerklemmschutzschwelle 86 und der Endlage auch eine erhöhte Schließkraft zum Zuziehen des Drehflügels 16 in seine Endlage

aufgewandt werden kann.

So kann mit maximal zulässiger Kraft der Drehflügel 16 geschlossen werden, um z.B. genügend Kraft auf die Dichtungen der Dichtungsebenen 22 auszuüben und so die Drehflügeltür 10 dicht zu schließen und/oder den Widerstand der

mechanischen Verriegelung zu überwinden.

Mit dem so eingerichteten Drehflügeltürantrieb 12 lässt sich somit ein sehr komfortabler und sicherer Betrieb durchführen. Insbesondere kann der Drehflügel 16 in einem Winkelbereich, in dem kein Einklemmen zu befürchten ist, mit höherer Energie und größerer Schnelligkeit verfahren werden und in einem Winkelbereich, wo ein Einklemmen von Körperteilen und insbesondere auch von einzelnen Fingern zu befürchten ist, mit so geringer Energie betrieben werden, dass auch beim Einklemmen eines Fingers keinerlei Verletzungen zu befürchten sind.

Insbesondere können durch die Eingabe der Montageart und die zusätzliche Information der Fingerklemmschutzschwelle genaue Rückschlüsse auf die aktuelle Lage der Hauptschließkante 82 in Bezug auf die Gegenschließkante allein anhand der durch die Flügelpositionserfassung 30 an der Abtriebswelle 28 abgefragten Flügelposition erhalten werden.

Somit kann die Steuerung auch die Geschwindigkeit der Schließkante so regeln, dass von der Hauptschließkante 82 beim Schließen des Drehflügels 16 keine Gefahren für den Finger ausgehen. Dort, wo keine Gefahren zu befürchten sind, kann die Hauptschließkante 82 mit erhöhter Geschwindigkeit verfahren werden und auch eine höhere Antriebskraft vorgegeben werden, während in einem Bereich zwischen der Fingerklemmschutzschwelle 86 und der Endlage„Tür zu" auch eine erhöhte Antriebskraft aufgewandt werden kann.

Dies ist beispielsweise in einem Ausführungsbeispiel für ein Weg-Kraft-Diagramm von Fig. 7 angedeutet. Zwischen einer Niedrigenergieschwelle 88 und der

Fingerklemmschutzschwelle 86 wird der Drehflügel 16 beim Schließen mit geringer Kraft angetrieben. Bei Überschreiten der Fingerklemmschutzschwelle 86 in

Richtung„Tür zu" wird die maximal zulässige Schließkraft angewandt. Der Anstieg an der Türposition„Tür zu" ergibt sich durch das Zusammendrücken der

Dichtungen und/oder den Widerstand der mechanischen Verriegelung.

Ein mögliches Betriebsverfahren für die automatische Drehflügeltür 10 und den diese antreibenden Drehflügeltürantrieb 12 ist in Fig. 6 als Flussdiagramm wiedergegeben. Dieses Flussdiagramm ist unter Heranziehen der folgenden Beschriftung selbsterklärend:

51 Start Betriebsverfahren

52 Inbetriebnahme?

S1 1 Start Inbetriebnahmeverfahren 512 Montage des Drehflügeltürantriebes

513 Eingeben der Montageart

514 Einlernen Endanschlag = Türposition„Tür Zu" = Türposition 0

515 Einlernen Fingerklemmschwelle entspricht < 8 mm Abstand HSK - GSK

516 Speichern

517 Auswahl Betriebseinstellungen

518 Ende inbetriebnahmeverfahren

521 Einschalten

522 Öffnungsanforderung?

523 Antreiben in Stellung„Tür Auf"

524 Manuelles Öffnen?

525 Türposition = 0 =„Tür Zu"?

526 Zeitablauf

530 Antreiben in Richtung„Tür Zu"

531 Türposition größer Hochenergiebetriebsschwelle?

532 Schnelllauf

534 Niedrigenergiebetrieb

535 Begrenzung der kinetischen Energie an der Schließkante auf maximale

Niedrigenergie durch Regeln der Schließkantengeschwindigkeit

536 Begrenzung der Antriebskraft auf eine Kraft, die Verletzungen an

eingeklemmten Fingern ausschließt

537 Türposition größer Fingerklemmschwelle?

538 Erhöhen der Antriebskraft auf maximal für Niedrigenergiebetrieb zulässige statische Kraft (z.B. 150 N an der Schließkante)

540 spricht Kraftschwelle an?

541 aktuelle Türposition wird neu als Türposition„Tür Zu" eingelernt

542 Abschalten Motor

S50 Selbsttest: z.B. kurzes Auffahren, Zufahren bis Kraftschwelle anspricht.

Entspricht dann Türposition zuvor eingelernter Türposition?

S60 Ausschalten

S70 Ende Betriebsverfahren Es ist somit ein Betriebsverfahren für einen Drehflügeltürantrieb 12 sowie ein entsprechend ausgestatteter Drehflügeltürantrieb 12 beschrieben worden, mit dem sich ein sicherer Fingerklemmschutz bei gleichzeitiger komfortabler Bedienung und sicherem Schließen der Tür realisieren lässt.

Bezugszeichenliste: Drehflügeltür

Drehflügeltürantrieb

Zarge

Drehflügel

Türband

Drehachse

Dichtungsebene

mechanische Verriegelung

Motorantriebsaggregat

Abtriebswelle

Flügelpositionserfassungseinrichtung Steuerung

Benutzerschnittstelle

Elektromotor

Getriebe

Türantriebsarm

Inkrementalgeber

Zähler

Zentralprozessor

Speichereinrichtung

Netzanschluss

Krafterfassungseinrichtung

Funkempfänger

Beleuchtungseinheit

akustische Signaleinheit

Display

Eingabeeinrichtung

Taste

Drehflügeltürantriebskombination

Antriebseinheit

Gehäusedeckel 72 Gelenkarm

74 Gleitschiene

76 Handsender

78 Montage- und Betriebsanleitung

80 Prüfkörper

82 Hauptschließkante

84 Gegenschließkante

86 Fingerklemmschutzschwelle

88 Niedrigenergieschwelle

51 Start Betriebsverfahren

52 Inbetriebnahme?

51 1 Start Inbetriebnahmeverfahren

512 Montage des Drehflügeltürantriebes

513 Eingeben der Montageart

514 Einlernen Endanschlag = Türposition„Tür Zu" = Türposition 0

515 Einlernen Fingerklennnnschwelle entspricht < 8 mm Abstand HSK - GSK

516 Speichern

517 Auswahl Betriebseinstellungen

518 Ende inbetriebnahmeverfahren

521 Einschalten

522 Öffnungsanforderung?

523 Antreiben in Stellung„Tür Auf"

524 Manuelles Öffnen?

525 Türposition = 0 =„Tür Zu"?

526 Zeitablauf

530 Antreiben in Richtung„Tür Zu"

531 Türposition größer Hochenergiebetriebschwelle?

532 Schnelllauf

534 Niedrigenergiebetrieb

535 Begrenzung der kinetischen Energie an der Schließkante auf maximale

Niedrigenergie durch Regeln der Schließkantengeschwindigkeit

536 Begrenzung der Antriebskraft auf eine Kraft, die Verletzungen an

eingeklemmten Fingern ausschließt 537 Türposition größer Fingerklemmschwelle?

538 Erhöhen der Antriebskraft auf maximal für Niedrigenergiebetrieb zulässige statische Kraft (z.B. 150 N an der Schließkante)

540 spricht Kraftschwelle an?

541 aktuelle Türposition wird neu als Türposition„Tür Zu" eingelernt

542 Abschalten Motor

S50 Selbsttest: z.B. kurzes Auffahren, Zufahren bis Kraftschwelle anspricht.

Entspricht dann Türposition zuvor eingelernter Türposition?

S60 Ausschalten

S70 Ende Betriebsverfahren