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Title:
OPERATING VR GLASSES IN AUTONOMOUSLY DRIVING VEHICLE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2020/035380
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a system for operating VR glasses during the autonomous driving of a vehicle, in which a vehicle drives autonomously, a driver of the vehicle wears the VR glasses which are connected to a multimedia interface, and the VR glasses display an entertainment program of the multimedia interface for the driver.

Inventors:
REICHERT THOMAS (DE)
Application Number:
PCT/EP2019/071266
Publication Date:
February 20, 2020
Filing Date:
August 07, 2019
Export Citation:
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Assignee:
AUDI AG (DE)
International Classes:
G06F3/01; B60K35/00; G01C21/36; H04N21/414
Domestic Patent References:
WO2018056981A12018-03-29
Foreign References:
US20170103571A12017-04-13
DE102017116713A12018-01-25
EP3244591A12017-11-15
US20180040163A12018-02-08
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Claims:
PATENTANSPRÜCHE:

1. Verfahren zum Betreiben einer VR-Brille (15) während einer autonomen Fahrt eines Fahrzeugs (10), bei dem

- das Fahrzeug (10) autonom fährt;

ein Fahrer (40) des Fahrzeugs (10) die VR-Brille (15) trägt, wobei die VR-Brille (15) mit einem Multimediagerät (11 ) verbunden ist;

die VR-Brille (15) ein Unterhaltungsprogramm des Multimediageräts (11 ) für den Fahrer (40) anzeigt; und bei dem

- das Unterhaltungsprogramm automatisch angehalten wird und die VR-

Brille (15) automatisch statt des Unterhaltungsprogramms einen Videostrom (20) von einer Umgebung (30) des Fahrzeugs (10) anzeigt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , bei dem die VR-Brille (15) mit einer Multimediaeinrichtung des Fahrzeugs (10) als dem Multimediagerät

(11 ) oder mit einem in dem Fahrzeug (10) angeordneten mobilen Endgerät als dem Multimediagerät (11 ) verbunden ist.

3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, bei dem der Videostrom (20) angezeigt wird, wenn infolge eines situativen Ereignisses ein

Entscheiden und/oder ein Eingreifen des Fahrers (40) erforderlich ist.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, bei dem der Videostrom (20) von einer mit dem Multimediagerät (11 ) verbundenen oder einer an der VR-Brille (15) angebrachten und mit der VR-Brille (15) verbundenen und die Umgebung (30) erfassenden Kamera (12) des Fahrzeugs (10) erzeugt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, bei dem ein durch Einblendungen und/oder Hervorhebungen modifizierter Videostrom (20) angezeigt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, bei dem ein Bedienelement (13) des Fahrzeugs (10) in den Videostrom (20) eingeblendet oder ein in dem Videostrom (20) sichtbares Bedienelement (13) visuell hervorgehoben wird, wenn ein Ausweichmanöver des Fahrers (40) erforderlich ist.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 oder 6, bei dem eine Warnanzeige (14) des Fahrzeugs (10) in den Videostrom (20) eingeblendet oder eine in dem Videostrom (20) sichtbare Warnanzeige (14) visuell hervorgehoben wird.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5 bis 7, bei dem eine Flandlungsempfehlung (21 ) für den Fahrer (40) in den Videostrom (20) eingeblendet wird.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, bei dem das

Unterhaltungsprogramm nach einem Entscheiden und/oder Eingreifen des Fahrers (40) fortgesetzt wird.

10. System (1 ) für ein Fahrzeug (10) zum Betreiben einer VR-Brille (15) während einer autonomen Fahrt des Fahrzeugs (10), umfassend ein Multimediagerät (11 ), eine mit dem Multimediagerät (11 ) verbindbare VR-Brille (15) und eine mit dem Multimediagerät (11 ) verbundene und eine Umgebung (30) des Fahrzeugs (10) erfassende Kamera (12), welches konfiguriert ist, für den Fahrer (40) ein Unterhaltungsprogramm des Multimediageräts (11 ) in der VR-Brille (15) anzuzeigen und das Unterhaltungsprogramm automatisch anzuhalten und automatisch statt des Unterhaltungsprogramms einen von der Kamera (12) erzeugten

Videostrom (20) von der Umgebung (30) in der VR-Brille (15) anzuzeigen, insbesondere in einem Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9.

Description:
Betrieb einer VR-Brille in einem autonom fahrenden Fahrzeug

BESCHREIBUNG: Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer VR-Brille während einer autonomen Fahrt eines Fahrzeugs, bei dem ein Fahrzeug autonom fährt, ein Fahrer des Fahrzeugs eine mit einem Multimediagerät verbundene VR-Brille trägt und die VR-Brille ein Unterhaltungsprogramm des Multimediageräts für den Fahrer anzeigt. Ferner betrifft die Erfindung ein System für ein Fahrzeug zum Betreiben einer VR-Brille während einer autonomen Fahrt eines Fahrzeugs.

Ein autonom fahrendes Fahrzeug entbindet einen Fahrer des Fahrzeugs von dessen Steuerung, d. h. einem Beschleunigen, Bremsen, Lenken und dergleichen. Entsprechend kann sich der Fahrer während einer autonomen Fahrt ohne Weiteres auf ein Unterhaltungsprogramm eines Multimediageräts (Multi Media Interface, MMI) des Fahrzeugs, beispielsweise ein Spiel oder einen Spielfilm, konzentrieren. Ein entsprechendes Verfahren zum Betreiben eines Head-Up-Displays (HUD) auf einer Windschutzscheibe eines autonom fahrenden Fahrzeugs offenbart die DE 10 2017 116 713 A1. Bei dem Verfahren wird während der autonomen Fahrt ein Unterhaltungsprogramm eines Multimediageräts des Fahrzeugs für einen Fahrer des Fahrzeugs vollflächig auf eine Windschutzscheibe des Fahrzeugs projiziert. Die Projektion wird verkleinert und in einen nicht benötigten Bereich der Windschutzscheibe verschoben, wenn eine Steuerung des Fahrzeugs an den Fahrer übergeben wird. Dieses Verfahren macht sich den Umstand zunutze, dass ein Blick nach vorn durch die Windschutzscheibe während der autonomen Fahrt von dem Fahrer nicht benötigt wird. Allerdings können weitere Insassen des Fahrzeugs des Fahrzeugs dennoch den Wunsch haben, durch die Windschutzscheibe nach vorn zu blicken. Abhilfe ist beispielsweise in Form einer VR (Virtual Reality)- Brille, die auch als 3D-Brille bezeichnet wird, verfügbar. Wenn die VR-Brille das Unterhaltungsprogramm für den Fahrer anzeigt, ist für die weiteren Insassen ein Blicken durch die Windschutzscheibe des Fahrzeugs nicht beeinträchtigt.

Alternativ von einem Unterhaltungsprogramm kann in der VR-Brille aber auch ein Informationsprogramm angezeigt werden. Ein solches Informationsprogramm kann auch eine Umgebung des Fahrzeugs betreffen. So offenbart die EP 3 244 591 A1 ein Verfahren zum Anreichern eines Bildes von einer Umgebung eines Fahrzeugs. Bei dem Verfahren überträgt das Fahrzeug das Bild und zu dem Bild gehörende Positionsdaten zu einem externen Server, der das Bild anhand der Positionsdaten mit Informationen betreffend die abgebildete Umgebung anreichert. Dann überträgt der Server das angereicherte Bild in das Fahrzeug, wo es beispielsweise in einer VR- Brille angezeigt wird.

Bei diesem Verfahren werden also einzelne mit zusätzlichen Informationen angereicherte Bilder in der VR-Brille angezeigt. Das Betrachten von Standbildern bleibt im Erleben jedoch deutlich hinter den meisten VR- Anwendungen zurück, welche auf bewegten Bildern beruhen.

Diesen Nachteil beseitigt die US 2018/0040163 A1. Sie offenbart ein autonom fahrendes Fahrzeug mit einem VR-System. Das VR-System umfasst eine VR-Brille und ist konfiguriert, einen Videostrom von einer Umgebung des Fahrzeugs anzuzeigen und den Videostrom durch Einblenden zusätzlicher Inhalte aus Datenbanken, beispielsweise Touristeninformationen, zu modifizieren, um für einen die VR-Brille tragenden Fahrer eine informativere Ansicht der Umgebung, beispielsweise einer Stadt, zu ermöglichen.

Ein Problem von Unterhaltungs- oder Informationslösungen, welche auf einer VR-Brille beruhen, besteht allerdings darin, dass der Fahrer des Fahrzeugs meist schwierig aus der virtuellen Welt abholbar und in die reale Welt rückführbar ist, wenn ein Entscheiden oder Eingreifen des Fahrers während der autonomen Fahrt des Fahrzeugs erforderlich ist. Zudem muss der Fahrer die VR-Brille zunächst von seinem Kopf lösen, d. h. abnehmen, und sicher verstauen, bevor er in die Steuerung des Fahrzeugs manuell eingreifen kann. Abgesehen davon sind die Lichtverhältnisse der realen Welt in der Regel sehr verschieden von den Lichtverhältnissen der virtuellen Welt, weshalb sich die Augen des Fahrers zunächst an die Lichtverhältnisse der realen Welt gewöhnen, d. h. adaptieren, müssen.

Sowohl das Abnehmen und Verstauen der VR-Brille als auch das physiologische Gewöhnen an die realen Lichtverhältnisse braucht eine gewisse Zeit, in der das Entscheiden oder Eingreifen des Fahrers noch nicht möglich ist. Dadurch kann eine Reaktion, d. h. ein Entscheiden oder Eingreifen, des Fahrers verspätet sein, weshalb eine Unfallgefahr für das Fahrzeug erhöht ist, wenn der Fahrer während einer autonomen Fahrt des Fahrzeugs die VR-Brille trägt.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zum Betreiben einer VR-Brille während einer autonomen Fahrt eines Fahrzeugs vorzuschlagen, welches die beschriebenen Nachteile vermeidet. Darüber hinaus ist es Aufgabe der Erfindung, ein System zum Betreiben einer VR-Brille während einer autonomen Fahrt eines Fahrzeugs bereitzustellen.

Ein Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zum Betreiben einer VR-Brille während einer autonomen Fahrt eines Fahrzeugs. Dabei fährt das Fahrzeug autonom, ein Fahrer des Fahrzeugs trägt die VR-Brille, die mit einem Multimediagerät verbunden ist, und die VR-Brille zeigt ein Unterhaltungsprogramm des Multimediageräts für den Fahrer an. Ausgangspunkt des vorgeschlagenen Verfahrens ist, dass der Fahrer sich während einer autonomen Fahrt auf ein in der VR-Brille angezeigtes Unterhaltungsprogramm konzentriert. Dabei wird unter einem Unterhaltungsprogramm allgemein jedes Programm verstanden, das keinen Bezug zum Steuern des Fahrzeugs aufweist, also auch ein die Fahrt des Fahrzeugs betreffendes Informationsprogramm.

Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird weiterhin das Unterhaltungsprogramm automatisch angehalten und zeigt die VR-Brille automatisch statt des Unterhaltungsprogramms einen Videostrom von einer Umgebung des Fahrzeugs an. Aufgrund des Anhaltens des

Unterhaltungsprogramms und Starten des Videostroms wird der Fahrer effizient aus der virtuellen Welt abgeholt und in die reale Welt rückgeführt. Die visuellen Informationen werden in denselben Lichtverhältnissen angezeigt wie zuvor das Unterhaltungsprogramm, so dass ein physiologisches Gewöhnen seiner Augen an veränderte Lichtverhältnisse entfällt, wodurch der Fahrer die Umgebung des Fahrzeugs sofort erkennt. In einer Ausführungsform ist die VR-Brille mit einer Multimediaeinrichtung des Fahrzeugs als dem Multimediagerät oder mit einem in dem Fahrzeug angeordneten mobilen Endgerät als dem Multimediagerät verbunden. Die VR-Brille kann drahtlos, beispielsweise über Bluetooth an die

Multimediaeinrichtung des Fahrzeugs oder an das mobile Endgerät gekoppelt sein. Wenn die VR-Brille mit dem mobilen Endgerät, beispielsweise einem Smartphone, verbunden ist, ist das mobile Endgerät seinerseits mit dem Fahrzeug verbunden.

Bevorzugt wird das Unterhaltungsprogramm automatisch angehalten und der Videostrom angezeigt, wenn infolge eines situativen Ereignisses ein

Entscheiden und/oder ein Eingreifen des Fahrers erforderlich ist. Das entscheidungs- und/oder eingriffsbedürftige situative Ereignis kann in einer Fahrsituation des Fahrzeugs oder einer Verkehrssituation unvorhergesehen auftreten, von einer Sensorik des Fahrzeugs erfasst und von einem mit dem Multimediagerät verbundenen Steuergerät des Fahrzeugs festgestellt werden. Das Steuergerät kann dann das Multimediagerät veranlassen, das Unterhaltungsprogramm anzuhalten und statt des Unterhaltungsprogramms den Videostrom in der VR-Brille anzuzeigen. An dem Umschalten der Anzeige der VR-Brille erkennt der Fahrer unmittelbar, dass er eine Entscheidung treffen oder in die autonome Fahrt des Fahrzeugs manuell eingreifen muss. Gleichzeitig erhält der Fahrer relevante Informationen betreffend die Umgebung des Fahrzeugs, auf die er seine Entscheidung oder seinen Eingriff in die autonome Fahrt des Fahrzeugs stützen kann. Entsprechend ist der Fahrer ohne Weiteres in die Lage versetzt, eine Entscheidung zu treffen und/oder in die autonome Fahrt einzugreifen.

In einer Ausführungsform des Verfahrens trägt der Fahrer die VR-Brille während des Entscheidens und/oder des Eingreifens und entscheidet anhand des angezeigten Videostroms oder greift anhand des angezeigten Videostroms ein. Ein Abnehmen und Verstauen der VR-Brille entfällt, wodurch eine entsprechende Verzögerung entfällt und eine Entscheidung oder ein Eingriff des Fahrers früh erfolgt, d. h. sehr zeitnah zu dem Zeitpunkt des jeweiligen situativen Ereignisses, welches ein Entscheiden und/oder ein Eingreifen des Fahrers erfordert.

In weiteren Ausführungsformen wird der Videostrom von einer mit dem Multimediagerät verbundenen oder einer an der VR-Brille angebrachten und mit der VR-Brille verbundenen und die Umgebung erfassenden Kamera des Fahrzeugs erzeugt. Ein Fahrzeug, das für autonomes Fahren ausgebildet ist, umfasst in der Regel eine umfangreiche Sensorik zum Erfassen einer Fahrsituation und/oder einer Verkehrssituation. Die Sensorik umfasst ihrerseits auch eine Kamera, welche fortlaufend die Umgebung des Fahrzeugs erfasst. Der von dieser Kamera erzeugte Videostrom kann ohne Weiteres in der VR-Brille des Fahrers angezeigt werden. Wenn die Kamera an der VR-Brille angebracht und mit dieser verbunden ist, kann der Fahrer die Umgebung entsprechend seinem natürlichen Blickfeld in der VR-Brille sehen, ohne seinen Kopf zu wenden. Vorteilhaft wird ein durch Einblendungen und/oder Hervorhebungen modifizierter Videostrom angezeigt. Mit anderen Worten wird der Videostrom angereichert (Augmented Reality, AR). Infolge der Anreicherung enthält der Videostrom zusätzliche Informationen, welche dem Fahrer ein Entscheiden und/oder Eingreifen erleichtern.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird ein Bedienelement des Fahrzeugs in den Videostrom eingeblendet oder ein in dem Videostrom sichtbares Bedienelement visuell hervorgehoben, insbesondere ein Lenkrad bevorzugt mit einem Richtungspfeil, wenn ein Ausweichmanöver des Fahrers erforderlich ist. Das eingeblendete und/oder hervorgehobene Bedienelement gibt dem Fahrer einen klaren Hinweis auf die Art der erforderlichen Entscheidung und/oder des erforderlichen Eingriffs, worauf eine Reaktionszeit des Fahrers weiter verkürzt ist. Das Bedienelement kann hervorgehoben werden, wenn es im Videostrom sichtbar ist. Dazu muss die die Umgebung erfassende Kamera in einem Innenraum des Fahrzeugs, d. h. in einer Fahrgastzelle des Fahrzeugs, und das Bedienelement im Blickfeld der Kamera angeordnet sein. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn die Kamera an der VR-Brille angebracht ist und der Fahrer seinen Kopf wie üblich nach vorn gerichtet, d. h. mit dem Gesicht in einer Fahrtrichtung des Fahrzeugs, hält. Ein Ausweichmanöver stellt einen besonders häufigen Fall eines manuellen Eingriffs des Fahrers in die autonome Fahrt des Fahrzeugs dar. Das das Ausweichmanöver erfordernde situative Ereignis ist dabei bspw. ein auf der vorausliegenden Fahrbahn des Fahrzeugs vorhandenes Hindernis. Mittels des Richtungspfeils wird dem Fahrer von dem Fahrzeug mittels des Videostroms eine günstige Ausweichrichtung vorgeschlagen.

In anderen Ausführungsformen kann eine Warnanzeige des Fahrzeugs in den Videostrom eingeblendet oder eine in dem Videostrom sichtbare Warnanzeige visuell hervorgehoben werden. Die Warnanzeige weist den Fahrer unmittelbar auf die Art der erforderlichen Entscheidung und/oder des erforderlichen Eingriffs hin, wodurch eine Reaktionszeit des Fahrers weiter verkürzt ist. Die Warnanzeige kann hervorgehoben werden, wenn sie im Videostrom sichtbar ist. Dazu müssen die die Umgebung erfassende Kamera in einem Innenraum des Fahrzeugs, d. h. in einer Fahrgastzelle des Fahrzeugs, und die Warnanzeige im Blickfeld der Kamera angeordnet sein.

Alternativ oder zusätzlich wird vorteilhaft eine Flandlungsempfehlung für den Fahrer in den Videostrom eingeblendet. Die Flandlungsempfehlung kann in einer Textform und/oder einer Symbolform eingeblendet werden, um von dem Fahrer einfach verstanden werden zu können. Dabei ist die eingeblendete Flandlungsempfehlung in dem Videostrom derart angeordnet, dass kein für die Entscheidung und/oder den Eingriff relevanter Bereich der Umgebung von der Flandlungsempfehlung verdeckt ist.

Bevorzugt wird das Unterhaltungsprogramm nach einem Entscheiden und/oder Eingreifen des Fahrers automatisch fortgesetzt. Mit anderen Worten wird das Unterhaltungsprogramm für ein Entscheiden und/oder Eingreifen des Fahrers lediglich automatisch unterbrochen, so dass sich der Fahrer nach der Entscheidung und/oder dem Eingriff ohne Weiteres erneut auf das Unterhaltungsprogramm konzentrieren kann.

Gegenstand der Erfindung ist auch ein System für ein Fahrzeug zum Betreiben einer VR-Brille während einer autonomen Fahrt des Fahrzeugs, umfassend ein Multimediagerät, eine mit dem Multimediagerät verbindbare VR-Brille und eine mit dem Multimediagerät verbundene und eine Umgebung des Fahrzeugs erfassende Kamera, welches konfiguriert ist, für den Fahrer ein Unterhaltungsprogramm des Multimediageräts in der VR-Brille anzuzeigen. Die VR-Brille kann mit dem Multimediagerät drahtlos oder mittels eines Kabels verbindbar sein. Solche Systeme können in Fahrzeugen mit einer Selbstfahrfunktion, d. h. autonom fahrenden Fahrzeugen, verwendet werden, um den Fahrer oder weitere Insassen des Fahrzeugs während der autonomen Fahrt zu unterhalten.

Das erfindungsgemäße System ist ferner konfiguriert, das Unterhaltungsprogramm automatisch anzuhalten und automatisch statt des Unterhaltungsprogramms einen von der Kamera erzeugten Videostrom von der Umgebung in der VR-Brille anzuzeigen, insbesondere in einem erfindungsgemäßen Verfahren. Mittels des in der VR-Brille angezeigten Videostroms von der Umgebung des Fahrzeugs wird der Fahrer aus der virtuellen Welt abgeholt und in die reale Welt rückgeführt. Infolge gleichbleibender Lichtverhältnisse entfällt eine Adaption der Augen des Fahrers, so dass er die Umgebung des Fahrzeugs sofort erkennt. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren ist die VR-Brille ununterbrochen am Kopf des Fahrers angeordnet, während er eine erforderliche Entscheidung trifft und/oder einen erforderlichen Eingriff in die autonome Fahrt des Fahrzeugs vornimmt.

Die Erfindung ist anhand einer Ausführungsform in der Zeichnung schematisch dargestellt und wird unter Bezugnahme auf die Zeichnung weiter beschrieben. Es zeigt:

Figur 1 in einer schematischen Darstellung ein Blockdiagramm einer

Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems;

Figur 2 in einer schematischen Darstellung einen in der VR-Brille des in

Figur 1 dargestellten Systems angezeigten Videostrom.

Figur 1 zeigt in einer schematischen Darstellung ein Blockdiagramm einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems 1 für ein Fahrzeug 10 zum Betreiben einer VR-Brille 15 während einer autonomen Fahrt des Fahrzeugs 10. Das Fahrzeug 10 umfasst ein Bedienelement 13, welches beispielhaft als ein Lenkrad dargestellt ist, und eine Warnanzeige 14, welche beispielhaft als eine Tankanzeige dargestellt ist.

Das System 1 umfasst ein als eine Multimediaeinrichtung (MMI) des Fahrzeugs 10 ausgebildetes Multimediagerät 11 , die mit dem

Multimediagerät 11 verbindbare VR-Brille 15 und eine mit dem

Multimediagerät 11 verbundene und eine Umgebung 30 des Fahrzeugs 10 erfassende Kamera 12, die beispielhaft als eine nach vorn gerichtete Außenkamera ausgebildet ist. Die VR-Brille 15 ist mit dem Multimediagerät 11 beispielsweise mittels Bluetooth drahtlos verbunden. Alternativ kann die VR-Brille auch mit einem mobilen Endgerät, beispielsweise einem Smartphone, verbunden sein oder die Kamera an der VR-Brille 15 angebracht und mit dieser verbunden sein. In der vorderen Umgebung 30 des Fahrzeugs 10 ist eine Baustelle mit einer Mehrzahl von Warnbaken 31 zum Umleiten des Fahrzeugs 10 angeordnet.

Das System 1 ist konfiguriert, für den Fahrer 40 ein Unterhaltungsprogramm des Multimediageräts 11 in der VR-Brille 15 anzuzeigen und das Unterhaltungsprogramm automatisch anzuhalten und automatisch statt des Unterhaltungsprogramms einen von der Kamera 12 erzeugten Videostrom 20 (siehe Figur 2) von der Umgebung 30 in der VR-Brille 15 anzuzeigen. Dazu umfasst das System 1 ein nicht dargestelltes mit dem Multimediagerät 11 verbundenes Steuergerät, welches konfiguriert ist, das Multimediagerät 11 zu veranlassen, das Unterhaltungsprogramm anzuhalten und statt des Unterhaltungsprogramms den Videostrom 20 in der VR-Brille 15 anzuzeigen.

Figur 2 zeigt in einer schematischen Darstellung einen in der VR-Brille 15 des in Figur 1 dargestellten Systems 1 für den Fahrer 40 angezeigten Videostrom 20, in dem die Warnbaken 31 und die Umleitung sichtbar sind. Der Videostrom 20 ist durch Einblendungen und/oder Flervorhebungen modifiziert (Augmented Reality). Das in dem Videostrom 20 sichtbare Bedienelement 13 ist in den Videostrom 20 eingeblendet und mit einem Richtungspfeil 22 ergänzt, wenn ein Ausweichmanöver des Fahrers 40 erforderlich ist.

Die in dem Videostrom 20 sichtbare Warnanzeige 14 des Fahrzeugs 10 ist in den Videostrom 20 eingeblendet, wenn ein Betanken des Fahrzeugs 10 erforderlich ist. Eine andere Warnanzeige kann beispielsweise auf eine Störung des Systems für autonomes Fahren, beispielsweise in Form eines Dreiecks mit darin dargestelltem Ausrufezeichen, hinweisen. Ferner ist eine Flandlungsempfehlung 21 in Form eines Scheinwerfersymbols für den Fahrer 40 in den Videostrom 20 eingeblendet, wenn ein manuelles Einschalten einer Beleuchtungsanlage des Fahrzeugs 10 erforderlich ist. Das Scheinwerfersymbol soll lediglich beispielhaft verstanden werden. Vielfältige weitere Handlungsempfehlungen sind selbstverständlich möglich, z.B. ein Geldsymbol, wenn eine Straßenmaut zu entrichten ist.

Das Bedienelement 13 und/oder die Warnanzeige 14 des Fahrzeugs 10 kann auch im Videostrom 20 visuell hervorgehoben sein, wenn das Bedienelement 13 und/oder die Warnanzeige 14 im Blickfeld einer alternativ in einem Fahrzeuginneren angeordneten Kamera, die beispielsweise an der VR-Brille 15 angebracht ist, angeordnet ist. Jede Einblendung ist in dem Videostrom 20 derart angeordnet, dass kein relevanter Bereich der Umgebung 30 durch die Einblendung verdeckt ist.

Es versteht sich, dass das Bedienelement 13 mit dem Richtungspfeil 22, die Warnanzeige 14 und die Handlungsempfehlung 21 in realen Fahrsituationen des Fahrzeugs zumeist weder in dieser Kombination noch gleichzeitig in dem Videostrom 20 visuell hervorgehoben bzw. in den Videostrom 20 eingeblendet sind. Auch können abweichende Bedienelemente, Warnanzeigen und/oder Handlungsempfehlungen in beliebiger Anzahl und in beliebigen Kombinationen in dem Videostrom 20 visuell hervorgehoben bzw. in den Videostrom 20 eingeblendet sein. Die gewählte Darstellung ist lediglich beispielhaft und dient der Veranschaulichung.

Während des Betriebs des Systems 1 fährt das Fahrzeug 10 autonom. Der Fahrer 40 des Fahrzeugs 10 trägt die mit dem Multimediagerät 11 des Fahrzeugs 10 verbundene VR-Brille 15 und konzentriert sich auf ein Unterhaltungsprogramm, welches das Multimediagerät 11 für den Fahrer 40 anzeigt.

Während der autonomen Fahrt kann in einer Fahrsituation des Fahrzeugs 10 oder einer Verkehrssituation ein entscheidungs- und/oder eingriffsbedürftiges situatives Ereignis unvorhergesehen auftreten, von einer Sensorik des Fahrzeugs 10, welche neben der Kamera 12 weitere nicht dargestellte Sensoren umfassen kann, erfasst und von dem mit dem Multimediagerät 11 verbundenen Steuergerät des Fahrzeugs 10 festgestellt werden. Wenn infolge eines solchen situativen Ereignisses ein Entscheiden und/oder ein Eingreifen des Fahrers 40 erforderlich ist, wird das Unterhaltungsprogramm automatisch angehalten, und zeigt die VR-Brille 15 automatisch statt des Unterhaltungsprogramms den Videostrom 20 von der Umgebung 30 des Fahrzeugs 10 an, der von der Kamera 12 des Fahrzeugs 10 erzeugt wird. Während des Entscheidens und/oder des Eingreifens trägt der Fahrer 40 die VR-Brille 15 und entscheidet anhand des angezeigten Videostroms 20 und/oder greift anhand des angezeigten Videostroms 20 ein. Nach dem Entscheiden und/oder Eingreifen des Fahrers 40 wird das

Unterhaltungsprogramm von dem Multimediagerät 11 automatisch fortgesetzt. Dabei wird auch das Entscheiden und/oder Eingreifen des Fahrers 40 mittels Sensorik, insbesondere mittelbar, d. h. in der Regel anhand aufgrund des Entscheidens und/oder Eingreifens erfolgter Vorgänge, wie bspw. Ausweichen, Tanken etc., erfasst und dem Steuergerät mitgeteilt, das daraufhin das Multimediagerät 11 veranlasst, das Unterhaltungsprogramm vorzugsweise an der Stelle fortzusetzen, an der es zuvor angehalten wurde.

Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens und Systems 1 besteht darin, dass der Fahrer aufgrund des automatischen Anhaltens des Unterhaltungsprogramms und automatischen Startens des Videostroms 20 effizient aus der virtuellen Welt abgeholt und in die reale Welt rückgeführt wird. Die visuellen Informationen des Videostroms 20 betreffend die Umgebung 30 des Fahrzeugs 10 werden in denselben Lichtverhältnissen angezeigt wie zuvor das Unterhaltungsprogramm, so dass ein physiologisches Gewöhnen seiner Augen an veränderte Lichtverhältnisse entfällt, wodurch der Fahrer die Umgebung 30 des Fahrzeugs 10 sofort erkennt. BEZUGSZEICHENLISTE:

I System

10 Fahrzeug

I I Multimediagerät 12 Kamera

13 Bedienelement

14 Warnanzeige

15 VR-Brille

20 Videostrom

21 Handlungsempfehlung

22 Richtungspfeil

30 Umgebung

31 Warnbake

40 Fahrer