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Title:
OPTICAL SYSTEM FOR A LIGHT SHEET MICROSCOPE
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/078825
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention describes an optical system for a light sheet microscope (100, 200, 300), with transport optics (106, 204, 302) (120), which are designed to project a light sheet for illuminating a sample plane arranged obliquely to the optical axis of the transport optics (106, 204, 302) into a sample (130) and to project the illuminated sample plane into an intermediate image space (112). The transport optics (106, 204, 302) comprise a changeover system (132), which has at least one first and one second light deflection element (404, 500) and is designed to switch over an illumination direction, along which the light sheet illuminates the sample (130), by introducing the first and the second light deflection elements (404, 500) into a beam path of the transport optics (106, 204, 302) in alternation. The first light deflection element (404) causes a partial image reversal in only one direction, and the second light deflection element (500) causes a complete image reversal in two directions.

Inventors:
SCHUMANN CHRISTIAN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/079681
Publication Date:
April 29, 2021
Filing Date:
October 22, 2020
Export Citation:
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Assignee:
LEICA MICROSYSTEMS (DE)
International Classes:
G02B21/10; G02B21/00; G02B21/16; G02B21/36
Foreign References:
DE3615842A11987-11-12
US20050128573A12005-06-16
DE102016103182A12017-08-24
DE102018204940A12019-10-02
DE102014102215A12015-08-20
US8582203B22013-11-12
DE102016103182B42018-04-12
DE102017116380B32018-12-20
Other References:
U. KRZIC ET AL., NATURE METHODS, vol. 9, 2012, pages 730 - 733
WU ET AL., NATURE BIOTECHNOLOGY, vol. 31, 2013, pages 1032 - 1038
SWOGER ET AL., OPTICS EXPRESS, vol. 15, 2007, pages 8029 - 8042
Attorney, Agent or Firm:
SCHAUMBURG UND PARTNER PATENTANWÄLTE MBB (DE)
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Claims:
Ansprüche

1. Optisches System für ein Lichtblattmikroskop (100, 200, S00), mit einer Transportoptik (106, 204, S02), die ausgebildet ist, ein Lichtblatt zum Be leuchten einer schräg zur optischen Achse der Transportoptik (106, 204, 302) liegenden Probenebenen in eine Probe (130) abzubilden und die beleuchtete Probenebene in einen Zwischenbildraum (112) abzubilden, wobei die Transportoptik (106, 204, 302) ein Wechselsystem (132) umfasst, das mindestens ein erstes und ein zweites Lichtumlenkelement (404, 500) hat und ausgebildet ist, eine Beleuchtungsrichtung, längs der das Lichtblatt die Probe (130) beleuchtet, umzuschalten, indem das erste und das zweite Lichtumlen kelement (404, 500) abwechselnd in einen Strahlengang der Transportoptik (106, 204, 302) eingebracht werden, und wobei das erste Lichtumlenkelement (404) eine teilweise Bildumkehr in nur ei ner Richtung bewirkt und das zweite Lichtumlenkelement (500) eine vollstän dige Bildumkehr in zwei Richtungen bewirkt.

2. Optisches System nach Anspruch 1, wobei die Transportoptik (106, 204, 302) ausgebildet ist, das in dem Zwischenbildraum (112) erzeugte Lichtblatt zum Be leuchten der schräg zur optischen Achse der Transportoptik (106, 204, 302) lie genden Probenebenen in die Probe (130) abzubilden.

3. Optisches System nach Anspruch 1 oder 2, mit einer Detektionsoptik (108), de ren optische Achse gegenüber der optischen Achse der Transportoptik (106, 204, 302) um eine Kippachse verkippt ist, die durch den Zwischenbildraum (112) verläuft.

4. Optisches System nach Anspruch 3, mit einer Abtastvorrichtung (102, 306) zum schrittweisen Beleuchten mehrerer längs einer Abtastrichtung aufeinanderfol- gender Probenebenen mit dem Lichtblatt, wobei die Detektionsoptik (108) aus gebildet ist, jeweils ein Schichtbild aus einem in dem Zwischenbildraum (112) erzeugten Bild der jeweiligen Probenebene zu erzeugen.

5. Optisches System nach Anspruch 4, wobei die Abtastvorrichtung (102) mindes tens einen Rasterspiegel umfasst, durch welchen das Lichtblatt quer zur opti schen Achse der Transportoptik (106, 204) bewegbar ist.

6. Optisches System nach Anspruch 4, wobei die Abtastvorrichtung (306) mindes tens eine Fokussiereinrichtung zum Einstellen einer Schärfeebene der Transpor toptik (302) umfasst.

7. Optisches System nach einem der Ansprüche 4 bis 6, mit einer Bildverarbei- tungs- und Steuereinheit (110, 308), die ausgebildet ist, das erste Lichtumlen- kelement (404) in den Strahlengang der Transportoptik (106, 204, 302) einzu bringen, einen ersten Bilddatensatz zu erzeugen, der einen aus den Schichtbil dern zusammengesetzten Schichtbildstapel darstellt, das zweite Lichtumlen- kelement (500) in den Strahlengang der Transportoptik (106, 204, 302) einzu bringen, einen zweiten Bilddatensatz zu erzeugen, der einen weiteren aus den Schichtbildern zusammengesetzten Schichtbildstapel darstellt, und den ersten Bilddatensatz und den zweiten Bilddatensatz zu einem Volumenbild der Probe (130) zu verarbeiten.

8. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Trans portoptik (106, 204, 302) ein einziges der Probe (130) zugewandtes Objektiv (128) hat, dessen optische Achse parallel zu der Kippachse ist.

9. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Lichtumlenkelement (404) und das zweite Lichtumlenkelement (500) den Strah lengang der Transportoptik (106, 204, 302) jeweils um 90° ablenken.

10. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das erste Lichtumlenkelement (404) ein Umlenkspiegel oder ein Umlenkprisma ist.

11. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Lichtumlenkelement (500) ein Dachkantprisma, ein Dachkantspiegel o- der ein Amici-Prisma ist.

12. Optisches System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei das zweite Lichtumlenkelement (500) eine Bilddrehung um 90°, 180° oder 270° be wirkt.

13. Lichtblattmikroskop (100, 200, 300) mit einem optischen System nach einem der vorhergehenden Ansprüche.

14. Lichtblattmikroskop (100, 200, 300) nach Anspruch 13, wobei das Lichtblattmik roskop (100, 200, 300) ein inverses Mikroskop ist.

15. Verfahren zum Beleuchten einer Probe (130) in einem Lichtblattmikroskop (100, 200, 300), bei dem mittels einer Transportoptik (106, 204, 302) ein Lichtblatt zum Beleuchten einer schräg zur optischen Achse der Transportoptik (106, 204, 302) liegenden Pro benebenen in eine Probe (130) abgebildet wird und die beleuchtete Proben ebene in einen Zwischenbildraum (112) abgebildet wird, eine Beleuchtungsrichtung, längs der das Lichtblatt die Probe (130) beleuchtet, umgeschaltet wird, indem ein erstes und ein zweites Lichtumlenkelement (404, 500) abwechselnd in einen Strahlengang der Transportoptik (106, 204, 302) ein gebracht werden, wobei das erste Lichtumlenkelement (404) eine teilweise Bildumkehr in nur ei ner Richtung bewirkt und das zweite Lichtumlenkelement (404, 500) eine voll ständige Bildumkehr in zwei Richtungen bewirkt.

Description:
Optisches System für ein Lichtblattmikroskop

Technisches Gebiet

Die Erfindung betrifft ein optisches System für ein Lichtblattmikroskop, mit einer Transportoptik, die ausgebildet ist, ein Lichtblatt zum Beleuchten einer schräg zur opti schen Achse derTransportoptik liegenden Probenebene in eine Probe abzubilden und die beleuchtete Probenebene in den Zwischenbildraum abzubilden. Die Erfindung be trifft ferner ein Verfahren zum Beleuchten einer Probe in einem Lichtblattmikroskop.

Hintergrund

In der Schiefebenenmikroskopie nach Dunsby (US 8 582 203 B2) liegt die Detektionse bene schief in der Probe. Dies führt dazu, dass nur ein beschränkter Winkelbereich und damit nur ein Teilbereich der Raumfrequenzen der Probe detektiert wird, im Gegen satz zur Abdeckung des Frequenzraumes bei der Detektion einer Ebene senkrecht zur optischen Achse. Weiterhin propagiert das Beleuchtungslichtblatt bis zum Probenbe reich durch einen Teil der Probe, was zu den aus der Lichtblattmikroskopie bekannten Streu- und Abschattungsartefakten führt.

In der konventionellen Lichtblattmikroskopie sind Drehvorrichtungen bekannt, oder aber auch Aufbauten, die eine Detektion aus mehreren Richtungen zulassen, wie z. B. aus U. Krzic et al., Nature Methods, Volume 9, Seiten 730 - 733 (2012) bekannt ist. In der Schiefebenenmikroskopie sind in US 8582 203 B2 und DE 102016 103 182 B4 Auf bauten mit Bildfeldrotationssystemen wie Abbe-König-Rotatoren beschrieben.

Ein entscheidender Vorteil der Schiefebenemikroskopie ist die Kompatibilität mit kon ventionellen Probenformaten. Durch mehrseitige Aufbauen, die als „Multiview Lights- heet" bekannt sind, ist eine optische Zugänglichkeit der Probe auch aus der Gegenrich tung notwendig. Dies ist jedoch mit konventionellen Probeformaten wie Petrischalen oder Multititerplatten inkompatibel. Auch Aufbauten, wie aus Wu et al., Nature Bio technology, Volume 31, Seiten 1032-1038 (2013) bekannt sind, eignen sich nicht für die Untersuchung in Multititerplatten und benötigen eine Doppelung der Strahlen gänge, was kostenintensiv ist.

Die Verwendung von Bildfeldrotationssystemen ist aus praktischen Gründen ungüns tig: Durch die endlichen Toleranzen der Lager sowie der Prismenflächen ist es in der Praxis nur schwer möglich, die engen Toleranzen der Zentrierung der Pupillenabbil dung zu gewährleisten, die aufgrund des „Remote Focusing", auf dem die Schiefeben enmikroskopie beruht, einzuhalten sind.

Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein optisches System und ein Verfahren anzugeben, die ein einfaches Umschalten der Beleuchtungsrichtung und der Detektionsrichtung in einem Lichtblattmikroskop erlauben.

Kurzdarstellung

Diese Aufgabe wird durch das optische System mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und das Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 15 gelöst. Vorteilhafte Weiter bildungen sind jeweils in den abhängigen Ansprüchen angegeben.

Das optische System für ein Lichtblattmikroskop nach Anspruch 1 hat eine Transpor toptik, die ausgebildet ist, ein Lichtblatt zum Beleuchten einer schräg zur optischen Achse der Transportoptik liegenden Probenebenen in eine Probe abzubilden und die beleuchtete Probenebene in einen Zwischenbildraum abzubilden. Die Transportoptik umfasst ein Wechselsystem, das mindestens ein erstes und ein zweites Lichtumlen- kelement hat. Die Transportoptik ist ferner ausgebildet, eine Beleuchtungsrichtung, längs der das Lichtblatt die Probe beleuchtet, umzuschalten, indem das erste und das zweite Lichtumlenkelement abwechselnd in einen Strahlengang der Transportoptik eingebracht werden. Das erste Lichtumlenkelement bewirkt eine teilweise Bildumkehr in nur einer Richtung und das zweite Lichtumlenkelement bewirkt eine vollständige Bildumkehr in zwei Richtungen.

Die Transportoptik bildet das Lichtblatt in die Probe ab. Das Lichtblatt verläuft dabei mit einem Parallelversatz zur optischen Achse der Transportoptik. Hierdurch wird das Lichtblatt in einen Teilbereich einer Eintrittspupille eines der Probe zugewandten Ob jektivs geleitet, der gegenüber der Mitte der Eintrittspupille seitlich versetzt ist. Die Eintrittspupille des Objektivs wird somit dezentral unterleuchtet, was dazu führt, dass das Lichtblatt schräg zur optischen Achse in die Probe gelenkt wird. Aus diesem Grund wird ein derartiges Lichtblattmikroskop auch als Schiefebenenmikroskop bezeichnet.

Das Einbringen des ersten Lichtumlenkelementes bewirkt eine erste Bildumkehr, bei spielsweise ein Vertauschen von oben und unten in dem Strahlengang der Transpor toptik vor dem Objektiv. Das Einbringen des zweiten Lichtumlenkelementes bewirkt nun gleichsam ein zusätzliches Vertauschen von links und rechts in dem Strahlengang der Transportoptik vor dem Objektiv. Wird also das zweite Lichtumlenkelement in den Strahlengang der Transportoptik eingebracht, so wird das Lichtblatt in einen anderen Teilbereich der Eintrittspupille des der Probe zugewandten Objektivs geleitet. Dies führt wiederum dazu, dass das Lichtblatt aus einer anderen Richtung schräg zur opti schen Achse in die Probe gelenkt wird. Durch das Einbringen des zweiten Lichtumlen kelementes wird folglich ein Umschalten der Beleuchtungsrichtung erreicht.

In inversen Mikroskopieanordnungen, die auch als Schiefebenenmikroskop ausgeführt sein können, befindet sich das Objektiv unterhalb des Probetisches. Um das Mikro skopsystem nicht zu hoch werden zu lassen, wird der Abbildungsstrahlengang üblicher weise durch ein Umlenkelement (z. B. einen Spiegel) zur Seite umgelenkt.

In einem Schiefebenenmikroskop befindet sich im Detektionsstrahlengang eine Bild aufrichtungseinheit, die durch zwei sich gegenüberstehende und zueinander verkippte Objektive realisiert ist. Um diese Anordnung mit geringem Aufwand und möglichst stabil aufzubauen, wird die Knickachse üblicherweise durch die Gravitationsachse ge geben. Die Knickachse ist also parallel zur optischen Achse des probenseitigen Objek tivs in einem inversen Mikroskopsystem. Dadurch bleibt im liegenden optischen Strah lengang zwischen Umlenkung und Bildaufrichtungseinheit eine Spiegelsymmetrie bzgl. oben/unten erhalten, nicht jedoch bzgl. rechts/links.

Um nun die Beleuchtungsrichtung und die Detektionsrichtung des Schiefebenenmikro skops umschalten zu können, ist eine Vertauschung der beiden Seiten rechts/links im liegenden Strahlengang nötig. Dies kann durch zwei austauschbare Spiegelanordnun gen geschehen, die rechts/links ablenken, je eine gerade und eine ungerade Anzahl von Spiegelungen bewirken und eine gemeinsame Lage von Eintritts- und Austritt sachse sowie eine gleiche optische Weglänge durch beide Spiegelanordnungen aufwei sen. Diese Lösung hat gegenüber Bildfeldrotatoren wie z. B. einem Abbe-König-Rotator oder einem Schmidt-Pechan-Rotator den Vorteil, dass beide Spiegelanordnungen sepa rat justiert werden können und damit die Zentrierung von Pupillen- und Feldabbildung sichergestellt werden kann. Ihr Nachteil liegt jedoch darin, dass zusätzliche Umlenkele mente zu verbauen sind, die aufgrund der endlichen Reflektivität und Oberflächenqua lität sowie ihrer Kosten sowohl auf die Abbildungsgüte als auch auf die Wirtschaftlich keit des Mikroskopsystems negative Auswirkungen haben.

Erfindungsgemäß wird eine Vertauschung der asymmetrischen Richtung sowohl von Bildfeld als auch von Pupille durch eine Modifikation des oben erwähnten Umlenkele mentes erreicht, das aus dem vertikalen einen horizontalen Strahlengang macht. Dies kann durch Ersetzen eines einfachen Umlenkelementes mit einer reflektierenden Flä che durch ein Umlenkelement mit einer Dachkante mittels eines Wechselmechanismus erreicht werden. Da es sich auch hierbei um zwei einzelne Elemente handelt, können diese, im Gegensatz zu einem Bildfeldrotationssystem, unabhängig voneinander jus tiert und so Pupillen- und Feldabbildung zentriert werden. Durch Positionierung der Dachkante auf einer Fläche, die der spiegelnden Fläche des Umlenkelements ohne Dachkante entspricht, ist auch eine Gleichheit der optischen Weglängen gegeben. Bei spielhaft könnte solch ein Paar von Umlenkelementen aus einem Umlenkprisma mit Rückseitenspiegel (oder Totalreflexion) und einem Amici-Dachkant-Prisma bestehen, oder aber aus einem einfachen Vorderflächenspiegel und einem Dachkantspiegel, der aus zwei Einzelelementen gefertigt werden kann, um eine Innendachkante herzustel len. Bei der Verwendung von Rückseitenspiegeln können die Prismen auch so gekippt sein, dass die Eintritts- und Austrittsflächen nicht senkrecht zur optischen Achse ste hen, um Reflexe zu vermeiden.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Lichtblatt in dem Zwischenbildraum erzeugt. Alternativ kann das Lichtblatt auch, beispielsweise mittels eines Strahlteile relementes, in die Transportoptik eingekoppelt werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das optische System eine Detekti onsoptik, deren optische Achse gegenüber der optischen Achse der Transportoptik um eine Kippachse verkippt ist, die durch den Zwischenbildraum verläuft. In dieser Ausfüh rungsform bildet die Detektionsoptik die von derTransportoptik in den Zwischenbild raum abgebildeten Probenebenen beispielsweise auf einen Bildsensor ab. Die Detekti onsoptik ist dabei vorzugsweise derart angeordnet, dass die in den Zwischenbildraum abgebildeten Probenebenen senkrecht auf der optischen Achse der Detektionsoptik stehen.

In einerweiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das optische System eine Ab tastvorrichtung zum schrittweisen Beleuchten mehrerer längs einer Abtastrichtung aufeinanderfolgender Probenebenen mit dem Lichtblatt. Die Detektionsoptik ist ferner ausgebildet, jeweils ein Schichtbild aus einem in dem Zwischenbildraum erzeugten Bild der jeweiligen Probenebene zu erzeugen. Aus den Schichtbildern kann jeweils ein Schichtbildstapel zusammengesetzt werden, der zu einem Volumenbild, d.h. einer dreidimensionalen Abbildung der Probe weiterverarbeitet werden kann. Dies erlaubt eine Erzeugung hochaufgelöster Volumenbilder von Bereichen der Probe. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst die Abtastvorrichtung mindestens ei nen Rasterspiegel, durch welchen das Lichtblatt quer zur optischen Achse derTrans- portoptik bewegbar ist. Vorzugsweise ist der Rasterspiegel in einem Unendlichstrah lengang der Transportoptik angeordnet, d.h. an einem Ort entlang des Strahlengangs der Transportoptik, an dem die Strahlen weitestgehend parallel sind. Dies ist eine me chanisch einfache Ausgestaltung der Abtastvorrichtung.

In einer hierzu alternativen Ausführungsform umfasst die Abtastvorrichtung mindes tens eine Fokussiereinrichtung zum Einstellen einer Schärfeebene der Transportoptik umfasst. Bei dieser Fokussiereinrichtung kann es sich insbesondere um ein dem Zwi schenbildraum zugewandtes Objektiv der Transportoptik handeln. Da hier, anders als bei der Verwendung eines Rasterspiegels, kein Unendlichstrahlengang innerhalb des Strahlengangs der Transportoptik erforderlich ist, kommt diese alternative Ausfüh rungsform mit weniger optischen Elementen im Strahlengang der Transportoptik aus. Entsprechend kann diese Ausführungsform kompakter ausgebildet werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das optische System eine Bildverarbei- tungs- und Steuereinheit, die ausgebildet ist, das erste Lichtumlenkelement in den Strahlengang der Transportoptik einzubringen, einen ersten Bilddatensatz zu erzeugen, der einen aus den Schichtbildern zusammengesetzten Schichtbildstapel darstellt, das zweite Lichtumlenkelement in den Strahlengang der Transportoptik einzubringen, ei nen zweiten Bilddatensatz zu erzeugen, der einen weiteren aus den Schichtbildern zu sammengesetzten Schichtbildstapel darstellt, und den ersten Bilddatensatz und den zweiten Bilddatensatz zu einem Volumenbild der Probe zu verarbeiten. Hierbei werden nun Volumenbilder der Probe mit beiden Umlenkelementen aufgenommen, also je weils bei Kippung der Detektionsebene um +a und um -a relativ zur optischen Achse, mit unverändertem Azimut. Nachfolgend werden beide Volumenbilder in eine gemein same Geometrie transformiert, z. B. mit Hilfe eines Verfahrens wie es in DE 102017 116 380 B3 beschrieben ist. Verfahren zur Registrierung und Verrechnung entspre chender Bilddatensätze sind z. B. aus Swoger et al., Optics Express, Vol. 15, Issue 13, pp. 8029-8042 (2007) bekannt.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform hat die Transportoptik ein einziges der Probe zugewandtes Objektiv, dessen optische Achse parallel zu der Kippachse ist. Das einzige Objektiv dient gleichzeitig zur Beleuchtung der Probe mittels des Lichtblat tes und der Detektion der beleuchteten Probenebenen. Die Ausführungsform mit nur einem einzigen der Probe zugewandten Objektiv hat gegenüber alternativen Ausge staltungen mit separaten Objektiven für Beleuchtung und Detektion den Vorteil, dass die optischen Achsen des Objektivs senkrecht zu einem Probenträger ausgerichtet werden kann. Hierdurch werden insbesondere Reflektionen an der Oberfläche des Pro benträger vermindert und die Bildqualität des optischen Systems erhöht.

In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform lenken das erste Lichtumlenkelement und das zweite Lichtumlenkelement den Strahlengang der Transportoptik jeweils um 90° ab. In dieser Ausführungsform ist das optische System insbesondere für solche Lichtblattmikroskope geeignet, die als inverse Mikroskope ausgeführt sind. Die opti sche Achse des der Probe zugewandten Objektivs ist parallel zur Richtung der Gravita tion ausgerichtet. Demgegenüber liegen die optischen Achsen der Transportoptik und der Detektionsoptik, die sich in dem Zwischenbildraum schneiden, in einer Ebene, die senkrecht zur Richtung der Gravitation ist. Diese Anordnung ist besonders stabil und einfach anzuordnen.

Vorzugsweise ist das erste Lichtumlenkelement ein Umlenkspiegel oder ein Umlenk prisma. Das zweite Lichtumlenkelement ist vorzugsweise ein Dachkantprisma, ein Dachkantspiegel oder ein Amici-Prisma. Die Verwendung von Prismen als optische Ele mente erlauben eine einfache Justage des optischen Systems. Spiegelanordnungen sind kostengünstiger. Vorzugsweise bewirkt das zweite Lichtumlenkelement eine Bilddrehung um 90°, 180° oder 270°. Insbesondere können auch weitere Lichtumlenkelemente vorgesehen wer den, die jeweils unterschiedliche Bilddrehungen realisieren. Hierdurch kann mittels des Wechselsystem zwischen mehr als zwei Beleuchtungsrichtungen und Detektionsrich tungen umgeschaltet werden.

In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das optische System eine Beleuch tungseinheit zum Erzeugen des Lichtblattes. Vorzugsweise ist die Beleuchtungseinheit derart angeordnet, dass die optische Achse der Beleuchtungseinheit senkrecht zur op tischen Achse der Detektionsoptik liegt. Insbesondere schneiden sich die optischen Achsen der Transportoptik, der Beleuchtungseinheit und der Detektionsoptik in dem Zwischenbildraum.

Die Erfindung betrifft außerdem ein Lichtblattmikroskop mit einem optischen System oben beschriebener Art. Das Lichtblattmikroskop ist insbesondere als inverses Mikro skop ausgeführt.

Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Beleuchten einer Probe in einem Licht blattmikroskop. Bei dem Verfahren werden mittels einerTransportoptik ein Lichtblatt zum Beleuchten einer schräg zur optischen Achse derTransportoptik liegenden Pro benebenen in eine Probe abgebildet und die beleuchtete Probenebene in einen Zwi schenbildraum abgebildet. Es wird eine Beleuchtungsrichtung, längs der das Lichtblatt die Probe beleuchtet, umgeschaltet, indem ein erstes und ein zweites Lichtumlenkele ment abwechselnd in einen Strahlengang derTransportoptik eingebracht werden. Das erste Lichtumlenkelement bewirkt dabei eine teilweise Bildumkehr in nur einer Rich tung, und das zweite Lichtumlenkelement bewirkt eine vollständige Bildumkehr in zwei Richtungen. Das Verfahren hat die vorstehend beschriebenen Vorteile und kann auf die gleiche Weise, insbesondere durch die auf das Lichtblattmikroskop bezogenen Merkmale der abhängigen Ansprüche, weitergebildet werden.

Kurzbeschreibung der Figuren

Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der folgenden Beschreibung, die mehrere Ausführungsformen in Verbindung mit den beigefügten Figuren näher erläu tert.

Es zeigen

Figur 1 eine schematische Darstellung eines Lichtblattmikroskops mit einer Ab tastvorrichtung;

Figur 2 eine schematische Darstellung eines Lichtblattmikroskops mit einer al ternativen Einkopplung der Beleuchtung;

Figur 3 ein Schiefebenenmikroskop mit einer alternativen Abtastvorrichtung;

Figur 4 eine schematische Darstellung eines Teils des optischen Systems der

Lichtblattmikroskope gemäß den Figuren 1 und 2;

Figur 5 eine weitere schematische Darstellung eines Teils des optischen Sys tems der Lichtblattmikroskope gemäß den Figuren 1 und 2;

Figur 6 eine schematische Darstellung eines Teils des optischen Systems des

Lichtblattmikroskops gemäß der Figur 3; Figur 7 eine weitere schematische Darstellung eines Teils des optischen Sys tems des Lichtblattmikroskops gemäß der Figur S; und

Figur 8 ein beispielhaftes Verfahren zum Erzeugen eines Volumenbildes einer

Probe.

Detaillierte Beschreibung

Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung eines Lichtblattmikroskops 100 mit einer Abtastvorrichtung 102 gemäß einer Ausführungsform.

Das Lichtblattmikroskop 100 umfasst die Abtastvorrichtung 102, eine Beleuchtungsein heit 104, eine Transportoptik 106, eine Detektionsoptik 108 und einen Prozessor 110. Die vorgenannten Elemente bilden gemeinsam ein Ausführungsbeispiel eines erfin dungsgemäßen optischen Systems.

Die optische Achse Ol der Detektionsoptik 108 ist gegenüber der optischen Achse 02 der Transportoptik 106 um einen Kippwinkel a verkippt. In dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel liegt die Achse V dieser Verkippung parallel zur Richtung der Gra vitation, d.h. senkrecht zur Zeichenebene der Figur 1. Auch die optische Achse OB der Beleuchtungseinheit 104 ist gegenüber der optischen Achse 02 der Transportoptik 106 um die Kippachse V verkippt. Die optische Achse 03 der Beleuchtungseinheit 104 steht dabei senkrecht auf der optischen Achse Ol der Detektionsoptik 108, so dass die opti sche Achse 03 der Beleuchtungseinheit 104 gegenüber der optischen Achse 02 der Transportoptik 106 um einen Winkel 90° - a verkippt ist. Die drei vorgenannten opti schen Achsen Ol, 02, 03 schneiden sich in einem Zwischenbildraum 112.

Die Beleuchtungseinheit 104 umfasst eine Lichtquelle 114 und ein Beleuchtungsobjek tiv 116. Die Lichtquelle 114 erzeugt ein Lichtblatt, beispielsweise mit Hilfe einer in Figur 1 nicht explizit gezeigten Zylinderlinse, wobei sich das Lichtblatt unter Bezugnahme auf ein in Figur 1 dargestelltes schiefwinkliges Koordinatensystem in einer Beleuchtungs richtung A und einer hierzu senkrechten Ausdehnungsrichtung B erstreckt. In dem ge zeigten Ausführungsbeispiel ist die Ausdehnungsrichtung B parallel zur Kippachse V, d.h. die Ausdehnungsrichtung B zeigt in der Darstellung nach Figur 1 aus der Zeichen ebene heraus. Alternativ kann die Lichtquelle 114 mittels eines eigens hierfür vorgese henen Abtastelements auch ein quasistatisches Lichtblatt erzeugen. Das Beleuchtungs objektiv 116 bildet das Lichtblatt in den Zwischenbildraum 112 ab. Alternativ kann das Lichtblatt auch direkt in die Transportoptik 106 eingekoppelt werden. Eine solche al ternative Ausführungsform ist weiter unten anhand von Figur 2 beschrieben.

Die Transportoptik 106 umfasst vom Zwischenbildraum 112 her gesehen ein dem Zwi schenbildraum 112 zugewandtes Projektionsobjektiv 118, eine erste Tubuslinse 120, ein erstes Okular 122, ein zweites Okular 124, eine zweite Tubuslinse 126, die in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als ein mehrere Linsen enthaltendes Linsensystem aus gebildet ist, und ein weiteres Objektiv 128, das einer Probe 130 zugewandt ist. Zwi schen dem ersten Okular 122 und dem zweiten Okular 124 ist die Abtastvorrichtung 102 angeordnet, die in der gezeigten Ausführungsform durch einen Rasterspiegel ge bildet ist, an dem die optische Achse 02 der Transportoptik 106 umgelenkt wird. Mit Hilfe des beweglichen Rasterspiegels kann das Lichtblatt längs einer Abtastrichtung C, die senkrecht zur optischen Achse 02 der Transportoptik 106 liegt, bewegt werden.

Zur zeichnerischen Vereinfachung ist in Figur 1 das der Probe zugewandte Objektiv 128 so dargestellt, als würde es wie die übrigen Komponenten der Transportoptik 106 in der Zeichenebene der Figur 1 liegen. Tatsächlich ist es jedoch ist es jedoch senkrecht zur Zeichenebene ausgerichtet, wie sich auch aus den Figuren 4 und 5 ergibt.

Zwischen der zweiten Tubuslinse 126 und dem Objektiv 128 ist ein Wechselsystem 132 angeordnet und ausgebildet, wahlweise ein erstes Lichtumlenkelement 404 und ein zweites Lichtumlenkelement 500 (vgl. Figuren 4 und 5) in den Strahlengang der Trans portoptik 106 einzubringen. Sowohl das erste Lichtumlenkelement 404 als auch das zweite Lichtumlenkelement 500 bewirken eine Umlenkung der optischen Achse 02 der Transportoptik 106 um 90° aus der Zeichenebene von Figur 1 heraus, was in den Figu ren 4 und 5 gezeigt ist. Diese Umlenkung bewirkt eine Achsenspiegelung des virtuellen Bildes an dieser Stelle der Transportoptik 106 entlang einer Achse, die senkrecht zur optischen Achse 02 der Transportoptik 106 und senkrecht zur Richtung der Gravitation ist. Diese Achsenspiegelung bewirkt gleichsam ein Vertauschen von oben und unten in dem virtuellen Bild und wird im Folgenden auch als erste Bildumkehr bezeichnet. Das zweite Lichtumlenkelement 500 bewirkt zusätzlich eine zweite Achsenspiegelung ent lang einer Achse, die senkrecht zur optischen Achse 02 der Transportoptik 106 und pa rallel zur Richtung der Gravitation ist. Die zweite Achsenspiegelung bewirkt gleichsam ein Vertauschen von links und rechts in dem virtuellen Bild und wird im Folgenden auch als zweite Bildumkehr bezeichnet.

Die Transportoptik 106 bildet das Lichtblatt aus dem Zwischenbildraum 112 in die Probe 130 ab. Das Beleuchtungslicht, welches das Lichtblatt erzeugt, verläuft dabei mit einem Parallelversatz zur optischen Achse 02 der Transportoptik 106. Hierdurch wird das Lichtblatt in einen Teilbereich einer Eintrittspupille 406 (siehe Figuren 4 und 5) des Objektivs 128 geleitet, der gegenüber der optischen Achse 02 der Transportoptik 106 und damit gegenüber der Mitte der Eintrittspupille 406 seitlich versetzt ist (in Figur 1 links der optischen Achse der Transportoptik 106). Die Eintrittspupille 406 des Objek tivs 128 wird somit dezentral unterleuchtet, was dazu führt, dass das Lichtblatt schräg zur optischen Achse 02 des Objektivs 128 in die Probe 130 gelenkt wird.

Das Einbringen des zweiten Lichtumlenkelementes 500 bewirkt ein Vertauschen von links und rechts in dem Strahlengang der Transportoptik 106 vor dem Objektiv 128. Wird also das zweite Lichtumlenkelement 500 in den Strahlengang der Transportoptik 106 eingebracht, so wird das Lichtblatt in einen anderen Teilbereich der Eintrittspupille 406 des Objektivs 128 geleitet, der in Figur 1 rechts der optischen Achse 02 der Trans portoptik 106 liegt. Dies führt wiederum dazu, dass das Lichtblatt aus einer anderen Richtung schräg zur optischen Achse des Objektivs 128 in die Probe 130 gelenkt wird. Durch das Einbringen des zweiten Lichtumlenkelementes 500 wird folglich ein Um schalten der Beleuchtungsrichtung erreicht.

Die Detektionsoptik 108 umfasst von dem Zwischenbildraum 112 her gesehen ein De tektionsobjektiv 134, eine Tubuslinse 136 und einen Bildsensor 138. Von der Probe 130 ausgehendes Detektionslicht, das von der Transportoptik 106 in den Zwischenbildraum 112 transportiert wird, wird durch das Detektionsobjektiv 134 und die Tubuslinse 136 auf den Bildsensor 138 geleitet.

Der Prozessor 110 ist mit dem Wechselsystem 132, der Lichtquelle 114, der Abtastvor richtung 102 und dem Bildsensor 138 verbunden. Der Prozessor 110 ist ausgebildet, die mit ihm gekoppelten Elemente zu steuern und durch den Bildsensor 138 erzeugte Bilddaten zu verarbeiten , um ein Volumenbild der Probe 130 zu erzeugen. Diese Bil derzeugung wird anhand von Figur 8 später noch näher beschrieben. Der Prozessor 110 bildet somit eine Bildverarbeitungs- und Steuereinheit des Lichtblattmikroskops

100.

Figur 2 zeigt eine schematische Darstellung eines Lichtblattmikroskops 200 gemäß ei ner weiteren Ausführungsform. Das Lichtblattmikroskop 200 gemäß Figur 2 unterschei det sich von dem Lichtblattmikroskop 100 gemäß Figur 1 in der Anordnung der Be leuchtungseinheit 202 und damit in der Art und Weise, wie das Lichtblatt in die Trans portoptik 204 eingekoppelt wird. Gleiche und gleichwirkende Elemente sind in den Fi guren 1 und 2 mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

Die Transportoptik 204 des Lichtblattmikroskops 200 nach Figur 2 umfasst ein Strahl teilerelement 206, das in dem gezeigten Ausführungsbeispiel als dichroitischer Strahl teiler ausgeführt ist. Das Strahlteilerelement 206 ist zwischen dem ersten Okular 122 und dem Rasterspiegel der Abtastvorrichtung 102 in dem Strahlengang der Transpor toptik 204 angeordnet. Die Beleuchtungseinheit 202 ist in Figur 2 unterhalb des Strahl teilerelementes 206 angeordnet und zur zeichnerischen Vereinfachung als einziger Block dargestellt. Durch das Strahlteilerelement 206 wird das von der Beleuchtungsein heit 202 erzeugte Lichtblatt in den Strahlengang der Transportoptik 204 eingekoppelt. Anders als in dem Lichtblattmikroskop 100 nach Figur 1 wird das Lichtblatt in dem Lichtblattmikroskop 200 nach Figur 2 also nicht in dem Zwischenbildraum 112 erzeugt.

Figur 3 zeigt eine schematische Darstellung eines Lichtblattmikroskops 300 gemäß ei ner weiteren Ausführungsform. Das Lichtblattmikroskop 300 gemäß Figur 3 unterschei det sich von den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Lichtblattmikroskopen 100, 200 im Wesentlichen dadurch, dass die Abtastung durch das Lichtblatt axial, d.h. längs der op tischen Achse 02 der Transportoptik 302 erfolgt. Gleiche und gleichwirkende Elemente sind in den Figuren 1 bis 3 mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet.

In der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform umfasst die Transportoptik 302 von dem Zwischenbildraum 112 her gesehen ein Projektionsobjektiv 304, die beiden Tubuslin sen 120, 126 sowie das der Probe 130 zugewandte Objektiv 128. Das Projektionsobjek tiv 304 weist eine elektronische Fokussiereinrichtung 306 auf, die ausgebildet ist, das Lichtblatt auf verschiedene Ebenen in der Probe 130 zu fokussieren. Die elektronische Fokussiereinrichtung 306 ist mit dem Prozessor 308 verbunden.

In der Ausführungsform nach Figur 3 ist die Abtastvorrichtung durch die elektronische Fokussiereinrichtung 306 gebildet. Durch die elektronische Fokussiereinrichtung 304 sind das Lichtblatt und gleichzeitig die dazu koplanare Detektionsebene längs der opti schen Achse 02 der Transportoptik 302 bewegbar.

Die Figuren 4 und 5 zeigen jeweils eine schematische Darstellung eines Teils des opti schen Systems der Lichtblattmikroskope 100, 200 gemäß den Figuren 1 und 2. Der Übersicht halber sind die Beleuchtungseinheit 104, 202 und das Strahlteilerelement 206 in den Figuren 4 und 5 jeweils weggelassen. In den Figuren 4 und 5 sind Lichtbün del 400, 402 achsferner und achsnaher Strahlen durch unterschiedliche Schraffur dar gestellt. Das Lichtbündel 400 achsferner Strahlen entspricht dabei dem Lichtblatt, das ja gerade mit Parallelversatz zur optischen Achse 02 der Transportoptik 106, 204 er zeugt wird.

In Figur 4 ist ein Betriebszustand gezeigt, in dem durch das Wechselsystem 132 das erste Lichtumlenkelement 404 in den Strahlengang der Transportoptik 106, 204 einge bracht ist. Das erste Lichtumlenkelement 404 ist beispielhaft als Prisma ausgebildet. Das erste Lichtumlenkelement 404 bewirkt die erste Bildumkehr, d.h. das Umlenken der optischen Achse 02 der Transportoptik 106, 204 um 90° in Richtung der Ein trittspupille 406 des Objektivs 128. In Figur 4 ist deutlich zu erkennen, dass der Paral lelversatz des Lichtblattes gegenüber der optischen Achse 02 der Transportoptik 106, 204 dazu führt, dass das Lichtblatt gegenüber der Mitte der Eintrittspupille 406 des Objektivs 128 seitlich versetzt in die Eintrittspupille 406 eintritt. In dem Beispiel nach Figur 4 tritt das Lichtblatt von der Transportoptik 106, 204 her gesehen links der Mitte in die Eintrittspupille 406 des Objektivs 128 ein.

In Figur 5 ist ein Betriebszustand gezeigt, in dem durch das Wechselsystem 132 das zweite Lichtumlenkelement 500 in den Strahlengang der Transportoptik 106 einge bracht Das zweite Lichtumlenkelement 500 ist beispielhaft als Amici-Dachkant-Prisma ausgebildet. Das zweite Lichtumlenkelement 500 bewirkt sowohl die erste Bildumkehr als auch die zweite Bildumkehr, d.h. das Vertauschen von links und rechts in dem virtu ellen Bild. Dieses Vertauschen führt dazu, dass das Lichtblatt in dem Betriebszustand nach Figur 5 in einen anderen Teilbereich der Eintrittspupille 406 des Objektivs 128 eintritt, als in dem Betriebszustand nach Figur 4, in dem das erste Lichtumlenkelement 404 in den Strahlengang der Transportoptik 106, 204 eingebracht ist. In dem Besipiel nach Figur 5 tritt das Lichtblatt von der Transportoptik 106, 204 her gesehen rechts der Mitte in die Eintrittspupille 406 des Objektivs 128 ein.

In der Zusammenschau der Figuren 4 und 5 ist zu sehen, wie mit Hilfe des Wechselsys tems 132 gesteuert werden kann, in welchen Teilbereich der Eintrittspupille 406 des Objektivs 128 das Lichtblatt eintritt. Das Objektiv 128 bewirkt in beiden Fällen eine Ab lenkung des Lichtblatts in Richtung der optischen Achse des Objektivs 128. Folglich kann mittels des Wechselsystems 132 durch wahlweises Einbringen eines der beiden Lichtumlenkelemente 404, 500 bestimmt werden, aus welcher Richtung die Probe 130 mit dem Lichtblatt beleuchtet wird.

Die Figuren 6 und 7 zeigen jeweils eine schematische Darstellung eines Teils des opti schen Systems des Lichtblattmikroskops 300 gemäß Figur 3. Der Übersicht halber ist die Beleuchtungseinheit 104 in den Figuren 6 und 7 jeweils weggelassen. In den Figu ren 6 und 7 sind Lichtbündel achsferner und achsnaher Strahlen 400, 402 durch unter schiedliche Schraffur dargestellt. Das Lichtbündel 400 achsferner Strahlen entspricht dabei wiederum dem Lichtblatt. Im Gegensatz zu dem optischen System gemäß den Fi guren 4 und 6 weist das in den Figuren 6 und 7 gezeigte optische System keinen Ras terspiegel auf. Hierdurch kann auf die beiden Okulare 122, 124 verzichtet werden.

Figur 8 zeigt den Ablaufplan eines beispielhaften Verfahrens zum Erzeugen eines Volu menbildes der Probe 130 mittels des Lichtblattmikroskops gemäß einer der Figuren 1 bis 3.

In Schritt S10 wird ein erstes Volumenbild erzeugt. Hierzu werden mittels der Abtast vorrichtung 102 sukzessive mehrere längs der Abtastrichtung aufeinanderfolgende Probenebenen mit dem Lichtblatt beleuchtet. Dabei erzeugt die Detektionsoptik 108 jeweils ein Schichtbild, indem sie ein in dem Zwischenbildraum 112 erzeugtes Bild der jeweils beleuchteten Probenebene auf den Bildsensor 138 abbildet. Die einzelnen Schichtbilder werden zu einem Schichtbildstapel zusammengesetzt, der dann zu dem Volumenbild weiterverarbeitet wird.

In Schritt S12 wird dann mittels des Wechselsystems 132 das Lichtumlenkelement 404, 500, das sich gerade in dem Strahlengang der Transportoptik 106, 204, 302 befindet, gegen das andere Lichtumlenkelement 500 bzw. 404 ausgetauscht. Hierdurch werden die Beleuchtungsrichtung und die Detektionsrichtung des Lichtblattmikroskops 100, 200, 300 umgeschaltet.

In Schritt S14 werden die in Schritt S10 durchgeführten Schritte zum Erzeugen des ers ten Volumenbildes wiederholt, um ein zweites Volumenbild zu erzeugen. Das zweite Volumenbild unterscheidet sich von dem ersten Volumenbild in der Beleuchtungsrich tung, aus der die Probenebenen mit dem Lichtblatt beleuchtet werden, und der Detek tionsrichtung, in der diese Probenebenen auf den Bildsensor 138 abgebildet werden.

In Schritt S16 werden die beiden Volumenbilder zu einem einzigen hochaufgelösten Volumenbild verrechnet. Alternativ oder zusätzlich wird auf den Schritt S14 folgend das in dem Strahlengang der Transportoptik 106, 204, 302 befindliche Lichtumlenkele- ment 500, 404 mittels des Wechselsystems 132 gegen das andere Lichtumlenkelement 404 bzw. 500 ausgetaucht, und es werden die Schritte S10 bis S14 wiederholt. Hier durch kann eine Zeitreihe von Volumenbildern erzeugt werden.

Der Begriff "und/oder" umfasst alle Kombinationen von einem oder mehreren der zu gehörigen aufgeführten Elemente und kann mit "/" abgekürzt werden.

Obwohl einige Aspekte im Rahmen einer Vorrichtung beschrieben wurden, ist es klar, dass diese Aspekte auch eine Beschreibung des entsprechenden Verfahrens darstellen, wobei ein Block oder eine Vorrichtung einem Verfahrensschritt oder einer Funktion ei nes Verfahrensschritts entspricht. Analog dazu stellen Aspekte, die im Rahmen eines Verfahrensschritts beschrieben werden, auch eine Beschreibung eines entsprechenden Blocks oder Elements oder einer Eigenschaft einer entsprechenden Vorrichtung dar. Bezugszeichenliste

100 Lichtblattmikroskop

102 Abtastvorrichtung

104 Beleuchtungseinheit

106 Transportoptik

108 Detektionsoptik

110 Prozessor

112 Zwischenbildraum

114 Lichtquelle

116 Beleuchtungsobjektiv

118 Projektionsobjektiv

120 Tubuslinse

122, 124 Okular 126 Tubuslinse 128 Objektiv 130 Probe 132 Wechselsystem 134 Detektionsobjektiv 136 Tubuslinse 138 Bildsensor 200 Lichtblattmikroskop 202 Beleuchtungseinheit 204 Transportoptik 206 Strahlteilerelement 300 Lichtblattmikroskop 302 Transportoptik 304 Projektionsobjektiv 306 Fokussiereinrichtung 308 Prozessor , 402 Strahlbündel Lichtumlenkelement Eintrittspupille Lichtumlenkelement, 02, OB Optische Achse