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Title:
OPTICALLY ASSESSING BODY PROPERTIES
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2019/120342
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to a method and a system for optically assessing properties of a body (11) on at least one cut surface (10) of at least one cut introduced in the relevant body (11). Here, the cut surface (10) is directly optically captured during the cutting process by an image capture device, specifically by means of optical sensors (1) of a blade (6) of a cutting tool embodied therefor. The data resulting from a digitization of the sensor signals that have been converted into electrical signals are then processed in an image processing device (3) in order to visualize the at least one cut surface (10) on at least one display and/or in order to create reports regarding the nature of the body (11) and/or in order to classify the body (11) according to a classification system and/or in order to derive control signals for a subsequent further processing of the body (11) or on parts arising therefrom by carrying out the at least one cut. A preferred field of application of the invention represents the invasive assessment, implemented by optics, of the condition of meat on a slaughtered animal's body or the parts thereof.

Inventors:
EGER HORST (DE)
Application Number:
PCT/DE2017/101085
Publication Date:
June 27, 2019
Filing Date:
December 19, 2017
Export Citation:
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Assignee:
EGER HORST (DE)
International Classes:
A22C17/00
Domestic Patent References:
WO2007022782A22007-03-01
WO2002060656A12002-08-08
Foreign References:
GB2239787A1991-07-17
US20050085176A12005-04-21
DE102005010183A12006-09-07
US20030072472A12003-04-17
Attorney, Agent or Firm:
BRANDT & NERN PATENTANWÄLTE (DE)
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Claims:
Patentansprüche

1. Verfahren zur invasiven Bewertung von Eigenschaften eines Körpers (11 ) an mindestens einer Schnittfläche (10), nach welchem mindestens eine Schnittfläche (10) mindestens eines in diesen Körper (11 ) hinein geführten Schnittes mittels optischer Sensoren (1 ) einer Bilderfassungseinrichtung optisch erfasst und die aus einer Digitalisierung der in elektrische Signale gewandelten Sensorsignale resultierenden Daten in einer Bildverarbeitungseinrichtung (3) für mindestens einen der Zwecke

Visualisierung der mindestens einen Schnittfläche an mindestens einem Display,

Erstellung die Beschaffenheit des Körpers (11 ) entlang der mindestens ei- nen Schnittfläche beschreibender Reports,

Klassifizierung des Körpers (11 ) entsprechend einem Klassifizierungs- system,

Ableitung von Steuersignalen für eine nachfolgende Weiterverarbeitung des Körpers (11 ) oder aus ihm durch die Ausführung des mindestens einen Schnittes entstehender Teile

verarbeitet werden, dadurch gekennzeichnet, dass die optische Erfassung der mindestens einen Schnittfläche (10) unmittelbar während des Schneidvorgangs durch eine dafür ausgebildete Schneide (6) eines Schneidwerkzeugs erfolgt.

2. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bilderfassungseinrichtung in Zuordnung zu den bei der optischen Erfassung der mindestens einen Schnittfläche (10) durch die Schneide (6) entstehenden Sen- sorsignalen und zu den aus ihnen resultierenden elektrischen Daten die jeweilige augenblickliche Position der Schneide (6) innerhalb des Körpers (11 ) beschrei- bende Positionsdaten an die Bildverarbeitungseinrichtung (3) übermittelt werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass der mindes- tens eine Schnitt in einen Schlachttierkörper (11 ) oder in einen Teil eines Schlachttierkörpers (11 ) hinein geführt und die mindestens eine Schnittfläche (10) zur Bewertung der Fleischbeschaffenheit des Schlachttierkörpers (11 ) oder eines Teils davon entlang dieser mindestens einen Schnittfläche (10) mittels der dafür ausgebildeten Schneide (6) erfasst wird.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildverarbeitungseinheit (3) nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs Reports erstellt werden, welche Aussagen treffen zum Qualitätsgrad des Fleisches o- der/und zum Verhältnis der Anteile von Magerfleisch und Fett.

5. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildverarbeitungseinheit nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs Re- ports erstellt werden, welche Aussagen treffen zur Gesamtgröße der Schnittflä- che (10) oder/und zu deren Marmorierung.

6. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, in Anwendung an einer Rinderkar- kasse für einen im Bereich des Ribeye’s durch den Schlachttierkörper (11 ) geführten Schnitt, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildverarbeitungsein- heit (3) nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs Daten zu mindestens einer der Kategorien

Flöhe des Ribeye's,

Breite des Ribeye's,

Ribeye-Fläche

ermittelt werden und mit diesen Daten eine Klassifizierung des Ribeye's vorge- nommen oder/und ein diese Daten beschreibender Report erstellt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, in Anwendung an einer Schweine- karkasse für einen zur Abtrennung des Schinkens oder des Schulterbereichs durch den Schlachttierkörper (11 ) geführten Schnitt, dadurch gekennzeichnet, dass durch die Bildverarbeitungseinheit (3) nach dem Abschluss eines Schneid- vorgangs Daten zur Größe des abgetrennten Fleischstücks an der Schnittflä- che (10), nämlich zur Breite und zur Länge der Schnittfläche (10), oder/und zur Verteilung der Gewebekompartimente Fleisch, Fett und Knochen in dem abge- trennten Fleischstück ermittelt werden und mit diesen Daten eine Klassifizierung des abgetrennten Fleischstücks vorgenommen oder/und ein diese Daten be- schreibender Report erstellt wird.

8. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die mindes- tens eine Schnittfläche (10) durch die Bildverarbeitungseinrichtung (3) nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs als Ganzes visualisiert wird.

9. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass bei einem Schneidvorgang durch das Schneidwerkzeug gleichzeitig mehrere Schnit- te erzeugt werden und mindestens eine Schnittfläche (10) eines oder mehrerer dieser Schnitte mittels optischer Sensoren (1 ) der Bilderfassungseinrichtung op- tisch erfasst wird.

10. System zur invasiven Bewertung von Eigenschaften eines Körpers (11 ) an mindestens einer Schnittfläche, mindestens bestehend aus einer Bilderfas- sungseinrichtung, aus einer Bildverarbeitungseinrichtung (3) mit mindestens einer Ausgabeeinrichtung (4, 5) und aus einem mindestens eine Schneide (6) zum Einbringen eines Schnittes in den Körper (11 ) aufweisenden Schneidwerkzeug, wobei

die Bilderfassungseinrichtung optische Sensoren (1 ) zur Erfassung opti- scher Signale an mindestens einer Schnittfläche (10) eines mit mindestens einer Schneide (6) des Schnittwerkzeugs in den Körper (11 ) hinein geführ- ten Schnittes, eine Lichteinheit (2) zur Beleuchtung der mittels dieser Sen- soren (1 ) optisch erfassten Schnittfläche (10) und Einheiten zur Übertra- gung der in elektrische Signale oder Daten gewandelten Sensorsignale an die Bildverarbeitungseinrichtung (3) aufweist,

die Bildverarbeitungseinrichtung (3) Einheiten zum Empfang der durch die Bilderfassungseinrichtung übertragenen Signale oder Daten aufweist und dazu ausgebildet ist, die empfangenen Signale oder Daten zu verarbeiten für mindestens einen der Zwecke • Visualisierung der mindestens einen Schnittfläche an mindestens ei- nem Display,

• Erstellung die Beschaffenheit des Körpers (11 ) entlang der mindes- tens einen Schnittfläche (10) beschreibender Reports,

• Klassifizierung des Körpers (11 ) entsprechend einem Klassifizie- rungssystem,

• Ableitung von Steuersignalen für eine nachfolgende Weiterverarbei- tung des Körpers (11 ) oder aus ihm durch die Ausführung des min- destens einen Schnittes entstehender Teile

die Bilderfassungseinrichtung mindestens eine oder die Bildverarbeitungs- einrichtung (3) eine Einheit (7) zur Digitalisierung elektrischer Signale der optischen Sensoren (1 ) der Bilderfassungseinrichtung aufweist,

dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die optischen Sensoren (1 ) der Bilder- fassungseinrichtung in die mindestens eine Schneide (6) des Schneidwerkzeugs integriert sind.

11. System nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass das

Schneidwerkzeug eine Positionsbestimmungseinheit (8, 9) mit Positionsge- bern (9) aufweist, durch welche in Zuordnung zu den bei der optischen Erfassung der mindestens einer Schnittfläche (10) durch die mit den optischen Sensoren (1 ) ausgestattete Schneide (6) entstehenden Sensorsignalen die jeweilige augen- blickliche Position der Schneide (6) innerhalb des Körpers (11 ) beschreibende Positionsdaten an die Bildverarbeitungseinrichtung (3) übertragen werden.

12. System nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass die Lichteinheit (2) in die mindestens eine mit optischen Sensoren (1 ) ausgestattete Schneide (6) integriert ist.

13. System nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass in die mindestens eine mit optischen Sensoren (1 ) ausgestattete Schneide (6) des Schneidwerkzeugs die mindestens eine Einheit (7) zur Digitalisierung elektrischer Sensorsignale dieser optischen Sensoren (1 ) integriert ist.

14. System nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, dass in die min- destens eine mit optischen Sensoren (1 ) ausgestattete Schneide (6) des

Schneidwerkzeugs eine Funksendeeinheit integriert ist zur Aussendung durch die Digitalisierung der Sensorsignale in der mindestens einen Einheit (7) der Schnei- de gewonnener Daten an die Bildverarbeitungseinrichtung (3).

15. System nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Licht der Lichteinheit (2) der mit der mindestens einen Schneide (6) erzeugten Schnittfläche (10) über Lichtleitkabel zugeführt wird und die in diese Schneide (6) integrierten optischen Sensoren (1 ) durch Enden von Lichtleitfasern ausgebildet sind.

16. System nach Anspruch 10 oder 11 , dadurch gekennzeichnet, dass das Schneidwerkzeug mehrere Schneiden (6) zur gleichzeitigen Erzeugung mehrerer

Schnitte in dem Körper (11 ) aufweist, wobei eine oder mehrere dieser Schneiden (6) mit optischen Sensoren (1 ) zur optischen Erfassung mindestens einer Schnitt- fläche (10) eines durch sie in dem Körper (11 ) erzeugten Schnittes ausgestattet sind.

Description:
Optische Bewertung von Körpereigenschaften

Die Erfindung betrifft eine Lösung zur optischen Bewertung von Eigenschaften eines Körpers auf der Grundlage eines invasiven Eingriffs in den betreffenden Körper. Sie bezieht sich insbesondere auf ein Verfahren, bei dem die Bewertung der Körpereigenschaften an mindestens einer Schnittfläche wenigstens eines in diesen Körper eingebrachten Schnittes erfolgt. Darüber hinaus ist Gegenstand der Erfindung ein zur Durchführung dieses Verfahrens geeignetes System. Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der Erfindung stellt die auf optischem Wege er- folgende invasive Bewertung der Fleischbeschaffenheit an einem Schlachttier- körper oder an dessen Teilen dar, ohne dass jedoch die Erfindung hierauf be- schränkt wäre.

Bei einem unter Einsatz der Erfindung zu bewertenden Körper kann es sich grundsätzlich um einen Körper beliebiger Art handeln. Mithin kann es sich sowohl um einen toten, das heißt einen unbelebten Körper, aber ebenso auch um einen lebenden Körper handeln, wobei ersterer nicht schlechthin nur ein physikalischer oder geometrischer Körper, also ein Objekt oder Teil eines Objekts im üblichen Sinne sein muss, sondern es sich im Hinblick auf den schon erwähnten Schlacht- tierkörper oder dessen Teile auch um den Körper eines ursprünglich lebenden Organismus oder um Teile davon handeln kann. Im Hinblick auf den bevorzugten Einsatzzweck der Erfindung und den diesseits dazu bekannten Stand der Tech- nik sollen aber die nachfolgenden Erläuterungen vor allem unter Bezug auf eine (invasive) optische Bewertung von Schlachttierkörpern erfolgen, ohne - wie be- reits ausgeführt - hierdurch eine diesbezügliche Beschränkung der Erfindung zu indizieren.

In Zusammenhang mit der industriellen Fleischverarbeitung und der Erzeugung von Fleischprodukten ist es üblich, in einer möglichst frühen Phase der Fleisch- verarbeitung die Qualität des Fleisches zu bewerten, um auf der Grundlage einer solchen Bewertung entweder grundsätzlich festzulegen, in welcher Weise oder zu welchen Produkten die Teile eines Schlachttierkörpers verarbeitet werden oder aber, um selbstständig gehandelte Teile des Schlachttierkörpers innerhalb eines dafür bestehenden Klassifikationssystems einer konkreten Qualitäts- oder Handelsklasse zuzuordnen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die optische Bewer- tung des Fleisches. Hinsichtlich entsprechender Klassifikationen und der Vorge- hensweise für die Zuordnung der einzelnen Teile eines Schlachttierkörpers zu einer jeweiligen konkreten Klasse sowie der Qualitätsbewertung von Fleisch im Allgemeinen bestehen in den einzelnen Ländern sehr unterschiedliche Vorgaben. Dies gilt auch für die optische Bewertung.

Zum Zweck einer Bewertung der Fleischbeschaffenheit der Karkassen von Schweineschlachttierkörpern ist beispielsweise der Einsatz so genannter

Fat-O-Meater bekannt. Es handelt sich hierbei um pistolenförmige Handgeräte mit einer spitzen Sonde, welche bei entsprechender Betätigung des Gerätes in den Schlachttierkörper hineingetrieben wird. Die hinter der Spitze üblicherweise im Wesentlichen einen Kreisquerschnitt aufweisende Sonde mit einem Durch- messer von typischerweise 6 mm bis 8 mm ist mit optischen Sensoren ausgestat- tet. Im Zusammenwirken mit einer die Signale der optischen Sensoren auswer- tenden Verarbeitungseinrichtung wird mithilfe dieser Sonden insbesondere die Dicke des Muskelgewebes zum Beispiel bei Schweinekoteletts bestimmt.

Der grundsätzliche Aufbau einer Sonde der vorgenannten Art wird beispielsweise unter www.kolleg.loel.hs-anhalt.de/cmsloel/326.html in„Vermarktung von

Schlachttieren“ beschrieben. Mithilfe einer solchen Sonde können Daten zur Fleischbeschaffenheit eines Schlachttierkörpers in einem Messvorgang jedoch nur sehr lokal und konzentriert auf einen eingeschränkten Bereich erfasst wer- den. So ist es beispielsweise kaum möglich Aussagen über die Marmorierung eines Koteletts oder - beim Rind - über die Marmorierung des Ribeye's zu erhal- ten.

Eine großflächigere Bewertung und insbesondere auch Aussagen zur Marmorie- rung des Fleisches sind hingegen mittels des in der US 2003/0072472 A1 be- schriebenen Imageanalysesystems möglich. Bestandteil dieses Systems ist ebenfalls ein von Hand zu führender optischer Mess- oder Sensorkopf. Der keil- förmige Sensorkopf ist dabei speziell konzipiert für die optische Erfassung des Gewebes an der Schnittfläche eines im Bereich des Ribeye's in einen Rinder- schlachttierkörper eingebrachten Schnittes. Eine Bewertung des Fleisches von Rinderschlachttierkörpern auf der Basis einer derartigen Schnittführung ist vor allem in den USA und in Kanada üblich. Dabei erweist es sich als vorteilhaft, dass die Schnittflächen infolge eines in dem vorgenannten Bereich bei einer Rinderkarkasse eingebrachten Schnitts regelmäßig verhältnismäßig weit aus- einanderklaffen. Dadurch kann der in der Druckschrift beschriebene keilförmige Sensorkopf gut in den in die Karkasse eingebrachten Schnitt eingeführt werden.

Jedoch ist beispielsweise in Europa und Südamerika im Zusammenhang mit der Fleischbewertung bei Rinderkarkassen eine andere Schnittführung üblich. So wird hier beispielsweise ein Schnitt im Bereich zwischen der 5. und der 7. Rippe oder, etwa in Deutschland, im Bereich zwischen der 10. und der 11. Rippe in die Rinderkarkasse eingebracht. Bei dieser Schnittführung klaffen jedoch die Schnitt- flächen für gewöhnlich weniger stark auseinander als im Falle eines im Bereich des Ribeye’s geführten Schnittes. Der Einsatz des in der US 2003/0072472 A1 beschriebenen Sensorkopfes ist dadurch nur bedingt möglich, gestaltet sich aber jedenfalls zumindest deutlich schwieriger.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine alternative Lösung zur invasiven optischen Bewertung der Eigenschaften von Körpern bereitzustellen, welche insbesondere auch für die Bewertung der Fleischbeschaffenheit an Schlachttierkörpern geeig- net ist. Im Hinblick auf letzteres, also auf eine Bewertung der Fleischbeschaffen- heit soll die entsprechende Lösung dabei die Bewertung vor allem an Schweine- und Rinderschlachttierkörpern ermöglichen und hierbei unabhängig von den in einzelnen Kontinenten oder Ländern bestehenden unterschiedlichen Vorgaben sehr flexibel einsetzbar sein. Hierzu sind ein Verfahren und ein zur Durchführung dieses Verfahrens geeignetes System anzugeben. Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Ein die Aufgabe lösendes System wird durch den ersten unabhängigen Sachanspruch charakterisiert. Vorteilhafte Aus- oder Weiterbildungen der Erfin- dung sind durch die jeweiligen Unteransprüche gegeben.

Entsprechend der Aufgabe handelt es sich bei dem erfindungsgemäßen Verfah- ren zur optischen Bewertung von Körpern um ein invasives Verfahren, nämlich um ein Verfahren, bei welchem der jeweilige Körper nicht rein äußerlich optisch beurteilt wird, sondern sensorische Elemente in den betreffenden Körper einge- bracht werden. Gemäß dem zur Lösung der Aufgabe vorgeschlagenen Verfahren wird mindestens eine Schnittfläche mindestens eines in den zu bewertenden Körper hinein geführten (gegebenenfalls auch durch diesen Körper hindurch lau- fenden) Schnittes mittels entsprechender Sensoren einer Bilderfassungseinrich- tung optisch erfasst. Die aus einer Digitalisierung der in elektrische Signale ge- wandelten Sensorsignale resultierenden Daten werden in einer Bildverarbei- tungseinrichtung verarbeitet, nämlich zur

Visualisierung der mindestens einen Schnittfläche an mindestens einem Display oder/und zur

Erstellung die Beschaffenheit des Körpers entlang der mindestens einen Schnittfläche beschreibender Reports oder/und zur

Klassifizierung des Körpers entsprechend einem Klassifizierungssystem oder/und zur

Ableitung von Steuersignalen für eine nachfolgende Weiterverarbeitung des Körpers oder aus ihm durch die Ausführung des mindestens einen Schnittes entstehender Teile.

Die optische Erfassung der mindestens einen Schnittfläche erfolgt dabei erfin- dungsgemäß bereits unmittelbar während des Schneidvorgangs durch eine dafür ausgebildete Schneide eines Schneidwerkzeugs. Die beim Scannen der betref- fenden (der mindestens einen) Schnittfläche aus der Umwandlung der auf die optisch aktiven Flächen der Sensoren auftreffenden optischen Signale resultie- renden analogen elektrischen Sensorsignale werden digitalisiert und damit zu weiteren Verarbeitung durch digitale Daten kodiert. In einer hard- und software- basierten Bildverarbeitungseinrichtung werden die entstehenden digitalen Daten schließlich, wie vorstehend schon ausgeführt, zum Zweck der Visualisierung der mindestens einen Schnittfläche an mindestens einem Display, zur Erstellung von Reports, zur Klassifizierung des Körpers oder/und zur Ableitung von Steuersigna- len für andere Verarbeitungseinrichtungen verarbeitet. Unter Anwendung des Verfahrens und mittels des noch zu erläuternden Systems können demnach ein Schlachttierkörper oder ein Teil davon, wie beispielsweise ein kompletter Kote- lett-Strang oder ein komplettes Roastbeef, oder auch Wurst, Räucherschinken, Käse, Backwaren, Holz oder Sonstiges Scheibe für Scheibe mit einer Schneide oder mehreren Schneiden in Scheiben geschnitten und dabei gleichzeitig auf Dimensionen, Qualität oder sonstige Beschaffenheit untersucht werden.

In den nachfolgenden Darstellungen und in den Patentansprüchen wird begrifflich zwischen (optischen oder elektrischen) Signalen einerseits und elektrischen Da- ten andererseits unterschieden. Gemäß dem dieser Unterscheidung zugrundge- legten Verständnis handelt es sich bei Signalen um analoge Größen, nämlich beispielsweise um in Form von Helligkeit oder/und Farbe durch die Sensoren beim Scannen der Schnittfläche detektierte optische Signale und um aus diesen optischen Signalen durch deren Wandlung in den Sensoren entstehende elektri- sche Signale. Elektrische Daten repräsentieren hingegen die vorgenannten aus den optischen Signalen entstandenen elektrischen Signale in digitaler Form, so dass sie computertechnisch weiterverarbeitet werden können und das entste- hende Verarbeitungsergebnis an einem in Bezug auf die Art der von ihm trans- portierten Informationen (zum Beispiel rein graphisch visuelle oder textliche In- formationen) geeigneten Ausgabegerät ausgegeben werden kann.

Grundsätzlich ist es denkbar, jeweils beide Schnittflächen eines in einen Körper eingebrachten Schnittes mittels optischer Sensoren zu erfassen und die daraus im Zuge der Wandlung in elektrische Signale und einer nachfolgenden Digitalisie- rung entstehenden elektrischen Daten entsprechend weiterzuverarbeiten. Dies wird vorstehend und in den Patentansprüchen durch die Formulierung berück- sichtigt, wonach mindestens eine Schnittfläche (und somit gegebenenfalls auch beide Schnittflächen) eines jeweiligen Schnittes optisch erfasst werden. Jedoch ist dies in der Praxis im Grunde nicht sinnvoll, da sich die beiden durch einen Schnitt entstehenden Schnittflächen aufgrund der vergleichsweise geringen Dicken dazu verwendeter Schneiden nicht wesentlich voneinander unterscheiden werden. Dennoch ist diese Möglichkeit von der Erfindung und von jeder ihrer nachfolgend noch zu beschreibenden Ausbildungsformen stets umfasst, auch wenn teilweise, sprachlich vereinfachend, nur von einer oder der Schnittfläche eines Schnittes gesprochen werden sollte.

Wie aus den vorstehenden Ausführungen erkennbar, wird nach dem vorgeschla- genen Verfahren eine großflächige optische Erfassung zur invasiven Bewertung von Körpereigenschaften nicht erst im Anschluss an ein zu diesem Zweck erfol- gendes Einbringen eines Schnittes in den zu bewertenden Körper, sondern viel- mehr unmittelbar während eines entsprechenden Schneidvorgangs vorgenom- men. In Bezug auf eine Anwendung des Verfahrens in der Fleischverarbeitung eröffnet dies beispielsweise die Möglichkeit einer Fleischbewertung auf der Grundlage einer optischen Erfassung des Fleisches unmittelbar während des Zerlegevorgangs, was letztlich in vorteilhafter Weise zu Zeitersparnissen inner- halb des Verarbeitungsprozesses führt.

Das Verfahren bedient sich gemäß den vorstehenden Ausführungen, ungeachtet des jeweiligen konkreten Einsatzfalles und der damit verbundenen mechanischen Anforderungen an das Schneidwerkzeug und an die Größe seiner mindestens einen Schneide, einer speziell ausgebildeten, die optische Erfassung mindestens einer Schnittfläche unmittelbar während des Schneidvorgangs ermöglichenden Schneide. Genaue Ausführungen dazu sollen später im Zusammenhang mit der Beschreibung eines die Aufgabe lösenden, zur Durchführung des Verfahrens ge- eigneten Systems erfolgen.

Das Verfahren ermöglicht es, während des mittels der zuvor genannten Schneide ausgeführten Schneidvorgangs die dabei detektierten Abschnitte der Schnittflä- che auf einem von der Bildverarbeitungseinrichtung als Ausgabegerät angesteu- erten Display unmittelbar zu visualisieren und dadurch vor Ort tätigen Personen oder Kontrollpersonal einen unmittelbaren Eindruck von der Beschaffenheit des Körpers in den durch die Schneide jeweils passierten Abschnitten zu vermitteln. Entsprechend einer möglichen Verfahrensgestaltung können alternativ oder er- gänzend Informationen zur Beschaffenheit des Körpers entlang der gemäß dem Verfahren optisch erfassten Schnittstelle in Form eines nach dem Abschluss ei- nes Schneidvorgangs durch die Bildverarbeitungseinrichtung erstellten Reports zur Verfügung gestellt werden oder eine Klassifizierung des Körpers. Im Zusam- menhang mit der Fleischverarbeitung können dabei in einem oder mehreren ent- sprechenden Reports Aussagen zum Qualitätsgrad des Fleisches oder/und zum Verhältnis der Anteile von Magerfleisch und Fett getroffen werden. Entsprechen- des gilt aber beispielsweise auch für eine Anwendung des Verfahrens im Zu- sammenhang mit der Käseerzeugung und dabei stattfindender Qualitätskontrol- len oder aber bei der Flolzverarbeitung und dabei im Zusammenhang mit dem Zuschnitt oder lediglich zu kontrollzwecken ausgeführten Schnitten zu gewinnen- de Qualitätsaussagen - um an dieser Stelle nur nochmals einige Einsatzmöglich- keiten für das Verfahren im Zusammenhang mit der Bewertung toter Körper oder Objekte anzudeuten. Im Zusammenhang mit einem möglichen Einsatz am leben- den Körper ist beispielsweise an die Möglichkeit zu denken, dass ein Arzt etwa bei einem Schnitt in einen Abszess oder in das diesen umgebende Gewebe oder dergleichen durch den Einsatz des Verfahrens unmittelbar während des Schneid- vorgangs erste Aussagen über die Beschaffenheit des Gewebes im Bereich die- ser von ihm behandelten gesundheitlichen Beeinträchtigung erhalten kann.

Um visuelle oder/und textliche Informationen der zuvor beschriebenen Art zu er- halten, sind detaillierte Angaben zur genauen Position des von der Schneide je- weils passierten Abschnitts auf der mit der Beendigung des Schneidvorgangs entstehenden Schnittfläche eigentlich nicht zwingend erforderlich. So kann eine bei der Fleischverarbeitung im Rahmen eines Reports zur Verfügung gestellte Aussage zum Fett-/Fleischverhältnis beispielsweise erhalten werden, indem die Anzahl der bei der Bildverarbeitung als Fett erkannten Bildpunkte der sensorisch abgetasteten Schnittfläche ins Verhältnis gesetzt wird zu der Anzahl der als Fleisch erkannten Bildpunkte der gescannten Oberfläche (also der sensorisch abgetasteten Schnittfläche). Hierbei sei angemerkt, dass die Zuordnung von Bildpunkten eines mittels entsprechender optischer Sensoren erfassten Bildes einer Fleischoberfläche oder einer in Fleisch erzeugten Schnittfläche zu den Ge- webekompartimenten Fleisch (Muskel), Fett oder Knochen im Wege einer Schwellwertanalyse von Helligkeits- oder/und Farbwerten dem Fachmann als solches bereits länger bekannt ist.

Während, wie bereits gesagt, im Hinblick auf die vorgenannten visuellen oder in textlicher Form in Reports zusammengestellten Informationen eine Kenntnis der Position der beim Schneidvorgang jeweils optisch erfassten Abschnitte gegebe- nenfalls entbehrlich ist, gilt dies jedoch nicht für die an einem Display erfolgende visuelle Darstellung der gesamten Schnittfläche unmittelbar nach der Beendigung eines Schneidvorgangs oder aber - um wieder auf das Beispiel der Fleischverar- beitung zu kommen - für andere nachfolgend noch zu nennende, in Form von Reports zu vermittelnde oder zur Klassifizierung heranzuziehende Informatio- nen/Aussagen zur Fleischbeschaffenheit. Daher werden gemäß einer Weiterbil- dung des Verfahrens durch die Bilderfassungseinrichtung, nämlich durch eine zu dieser gehörende Positionsbestimmungseinheit in Zuordnung zu den bei der op- tischen Erfassung der mindestens einen Schnittfläche durch die Schneide ent- stehenden Sensorsignalen und den daraus resultierenden elektrischen Daten an die Bildverarbeitungseinrichtung Positionsdaten übermittelt, welche die jeweilige augenblickliche Position der Schneide innerhalb des geschnittenen Körpers bei der Erfassung der den elektrischen Bilddaten zugrundeliegenden optischen Sig- nale beschreiben.

Unter Berücksichtigung von Daten zur jeweiligen Position der Schneide werden durch die Bildverarbeitungseinheit entsprechend einer weiteren möglichen Ver- fahrensgestaltung nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs Reports erstellt, welche Aussagen treffen zur Gesamtgröße der Schnittfläche oder/und zur Be- schaffenheit des stofflichen oder geweblichen Gefüges des Körpers an der min- destens einen durch den Schnitt erzeugten Schnittfläche, also zum Beispiel zur Marmorierung des Fleisches im Schnittbereich bei einem mittels des Verfahrens bewerteten Schlachttierkörper. Mit Blick auf das bevorzugte Einsatzgebiet der Erfindung, also auf den Einsatz bei der Fleischverarbeitung, werden dabei in ent- sprechender Ausgestaltung des Verfahrens durch die Bildverarbeitungseinheit nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs Reports erstellt, welche Aussagen treffen zum Qualitätsgrad des Fleisches oder/und zum Verhältnis der Anteile von Magerfleisch und Fett, aber bezüglich letzterem auch zur örtlichen Verteilung von Magerfleisch und Fett und somit - wie schon angesprochen - zur Marmorierung. Darüber hinaus oder alternativ können die vorgenannten, mittels zur Fleischbe- schaffenheit gewonnenen Aussagen auch unmittelbar für eine automatisiert er- folgende Klassifizierung des betreffenden Teils eines Schlachttierkörpers genutzt werden.

Entsprechend einer Umsetzung des Verfahrens speziell zur Bewertung der Fleischbeschaffenheit an einer Rinderkarkasse auf der Grundlage eines im Be- reich des Ribeye's durch den Schlachttierkörper geführten Schnitts erfolgt durch die Bildverarbeitungseinheit nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs eine automatisierte Klassifizierung des bei der Zerlegung des Schlachttierkörpers zu erhaltenden Ribeye’s oder/und es werden Reports zur Beschaffenheit des Ribeye’s erstellt. Entsprechende Report vermitteln hierbei Aussagen zur Flöhe, zur Breite oder zur Fläche des Ribeye’s, nämlich genauer gesagt Aussagen, welche mindestens eines oder aber auch mehrere der vorgenannten, die Aus- prägung des Ribeye’s bei dem bewerteten Schlachttierkörper eines Rindes be- schreibende Merkmale betreffen.

In vergleichbarer Weise können durch eine sich auf die Fleischbewertung an einem Schweineschlachttierkörper beziehende Ausgestaltung des Verfahrens Aussagen zur Beschaffenheit des Schinkens oder des Koteletts getroffen wer- den. Hierbei wird unter Abtrennung des entsprechenden Teils des Schlachttier- körpers ein Schnitt durch die Schweinekarkasse geführt. Nach dem Abschluss des Schneidvorgangs werden dann im Falle des Schinkens auf der Basis der da- bei gewonnenen Daten eine Klassifizierung des Schinkens vorgenommen oder/und Reports erstellt, welche Aussagen zur Größe der Schnittfläche, das heißt zur Schinkenbreite und zur Schinkenlänge oder/und zur Verteilung der Ge- webekompartimente Fleisch Fett und Knochen, also wiederum zu einer oder mehreren Eigenschaften des Schinkens treffen. Ebenso können an einer

Schweinekarkasse für einen zur Abtrennung des Schulterbereichs und damit durch das Kotelett geführten Schnitt nach dem Abschluss des Schneidvorgangs durch die Bildverarbeitungseinrichtung eine Klassifizierung des Koteletts vorge- nommen oder/und Reports erstellt werden, welche Aussagen treffen zur Vertei- lung der Gewebekompartimente Fleisch, Fett und Knochen im Kotelett sowie zur Größe der Schnittfläche. Bezogen auf das letztgenannte Beispiel des Koteletts ist beispielsweise auch möglich in einem nachgelagerten Verarbeitungsprozess den kompletten Kotelett-Strang, vorzugsweise mittels eine mehrere Schneiden auf- weisenden so genannten Slicers, in einzelne Scheiben zu schneiden und wiede- rum unmittelbar im Zuge dieses Prozesses Aussagen zur Beschaffenheit und Qualität der einzelnen Koteletts zu erhalten.

Soweit in den in den Patentansprüchen und in den zum Verfahren vorstehend gegebenen Erläuterungen von mindestens einem in oder durch den jeweiligen Körper geführten Schnitt gesprochen wird, ist für den Fachmann erkennbar, dass bei einem Schneidvorgang durch ein entsprechend ausgestattetes Schneidwerk- zeug auch gleichzeitig mehrere Schnitte erzeugt werden können und mindestens eine Schnittfläche eines oder mehrerer dieser Schnitte mittels optischer Sensoren der Bilderfassungseinrichtung optisch erfasst werden können. Dem Fachmann ist ferner klar, dass auch hierbei die Möglichkeit gegeben ist, die von den Sensoren vorzugsweise mehrerer der Schneiden bereitgestellten elektrischen Signale nach ihrer Digitalisierung als elektrische Daten von der Bildverarbeitungseinrichtung zum Zweck einer bildlichen Visualisierung der entsprechenden Schnittflächen, zur Erstellung von Reports, zum Zweck der Klassifizierung des betreffenden Kör- pers oder/und zur Ableitung von Steuerdaten für nachgelagerte Prozesse weiter- zuverarbeiten. Ein die Aufgabe lösendes und zur Durchführung des zuvor erläuterten Verfahrens geeignetes System zur invasiven Bewertung von Eigenschaften eines Körpers besteht mindestens aus einer Bilderfassungseinrichtung, aus einer Bildverarbei- tungseinrichtung mit wenigstens einer Ausgabeeinrichtung und aus einem min- destens eine Schneide zum Einbringen eines Schnittes in den zu bewertenden Körper aufweisenden Schneidwerkzeug. Die Bilderfassungseinrichtung weist op- tische Sensoren zur Erfassung optischer Daten an mindestens einer Schnittflä- che eines mit mindestens einer Schneide des Schnittwerkzeugs in den Körper hinein geführten Schnittes sowie (je) eine Lichteinheit zur Beleuchtung einer je- weiligen mittels der Sensoren erfassten Schnittfläche auf. Dabei sind die opti- schen Sensoren der Bilderfassungseinrichtung und die (jeweilige) Lichteinheit zur Beleuchtung der mittels dieser Sensoren optisch erfassten Schnittfläche erfin- dungsgemäß in mindestens eine Schneide des Schneidwerkzeugs integriert. Zur Bilderfassungseinrichtung gehören ferner Einheiten zur Übertragung aus Signa- len der optischen Sensoren resultierender elektrischer Signale oder Daten an die Bildverarbeitungseinrichtung.

Bei den vorgenannten Einheiten zur Übertragung kann es sich um Einheiten jed- weder zur Übertragung elektrischer Signale oder Daten geeigneten Art, insbe- sondere um Einheiten für eine leitungsgebundene oder für eine Funkübertragung handeln. Im Falle dessen, dass eine Digitalisierung elektrischer Sensorsignale bereits seitens der Bilderfassungseinheit erfolgt, werden nach dem weiter oben dargestellten Verständnis an die Bildverarbeitungseinrichtung elektrische Daten übertragen. Anderenfalls, also bei einer Digitalisierung der elektrischen Sensor- signale erst in der Bildverarbeitungseinrichtung, werden an diese elektrische Sig- nale übertragen, wobei im Falle einer Funkübertragung vorzugsweise Ersteres also eine Digitalisierung der elektrischen Signale seitens der Bilderfassungsein- richtung gegeben ist. Gemäß den zuletzt gegebenen Erläuterungen weist die Bil- derfassungseinrichtung oder die Bildverarbeitungseinrichtung mindestens eine Einheit (näheres dazu später) zur Digitalisierung der elektrischen Sensordaten auf. Die Bildverarbeitungseinrichtung weist Einheiten zum Empfang der durch die Bil- derfassungseinrichtung übertragenen Signale oder Daten auf. Sofern vorgesehen ist, dass sie von der Bilderfassungseinheit noch nicht digitalisierte elektrische Signale empfängt, weist die Bildverarbeitungseinheit zudem, wie bereits ausge- führt, eine Digitalisierungseinheit auf. Die Bildverarbeitungseinheit ist ferner dazu ausgebildet, die von der Bilderfassungseinrichtung empfangenen Signale oder Daten für eine Visualisierung an mindestens einem Display oder/und zur Erstel- lung die Beschaffenheit des Körpers entlang der mindestens einen Schnittfläche beschreibender Reports oder/und zur Klassifizierung des Körpers oder/und zur Ableitung von Steuersignalen zu verarbeiten.

Wie zum Verfahren ausgeführt, ist es vorzugsweise vorgesehen im Zusammen- hang mit der optischen Erfassung einer Schnittfläche, also des Scannens einer Schnittfläche, die jeweilige Position der, diese Schnittfläche mittels ihrer Senso- ren optisch erfassenden Schneide innerhalb des Körpers zu bestimmen. Dem- gemäß weist das Schneidwerkzeug in weiterer Ausgestaltung des erfindungsge- mäßen Systems vorzugsweise eine Positionsbestimmungseinheit mit

Positionsgebern auf, durch welche in Zuordnung zu den bei der optischen Erfas- sung der mindestens einer Schnittfläche durch die mit den optischen Sensoren ausgestattete Schneide entstehenden Sensorsignalen die jeweilige augenblickli- che Position der Schneide innerhalb des Körpers beschreibende Positionsdaten an die Bildverarbeitungseinrichtung übertragen werden.

Auch bezüglich der konkreten Ausbildung der optischen Sensoren und der Licht- einheit sind unterschiedliche Möglichkeiten gegeben. Entsprechend einer inso- weit vorgeschlagenen Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Systems sind die in die mindestens eine Schneide integrierten optischen Sensoren durch En- den von Lichtleitfasern ausgebildet. Ferner wird hierbei vorzugsweise das Licht einer in diesem Falle - jedenfalls was den Ort der eigentlichen Lichterzeugung anbelangt - nicht unmittelbar in dieser Schneide angeordneten Lichteinheit der mittels der Schneide erzeugten Schnittfläche über Lichtleitkabel zugeführt und sind. Wie bereits angedeutet sind von dem erfindungsgemäßen System auch Ausbil- dungsformen umfasst, bei denen das Schneidwerkzeug mehrere Schneiden zur gleichzeitigen Erzeugung mehrerer Schnitte in dem zu bewertenden Körper auf- weist. Erinnert sei an dieser Stelle nochmals an das schon früher erwähnte Bei- spiel des Slicers. In diesem Falle sind eine oder mehrere dieser Schneiden mit optischen Sensoren zur optischen Erfassung mindestens einer Schnittfläche ei- nes durch sie in dem Körper erzeugten Schnittes ausgestattet. Sofern, wie be- vorzugt, eine Digitalisierung der elektrischen Sensorsignale bereits seitens der Bilderfassungsweinrichtung erfolgt, weist dann vorzugsweise auch jede mit Sen- soren versehene Schneide eine Einheit zur Digitalisierung der elektrischen Sen- sorsignale auf. Denkbar ist es aber auch, für alle mit Sensoren ausgestatteten Schneiden eine gemeinsame Digitalisierungseinheit an zentraler Stelle des Schneidwerkzeugs vorzusehen. Hierbei wäre eine entsprechende Digitalisie- rungseinheit - sei sie nun je Schneide oder an zentraler Stelle des Schneidwerk- zeugs für alle Schneiden vorgesehen - in jedem Falle als Bestandteil der Bilder- fassungseinrichtung ausgebildet. Ebenso können im Falle dessen, dass elektrische Daten per Funk von der Bilderfassungseinrichtung an die Bildverar- beitungseinrichtung übertragen werden, die dazu erforderlichen Funksende- Einheiten, integral je mit Sensoren ausgestatteter Schneide oder zentral am Schneidwerkzeug angeordnet sein. Im letztgenannten Fall können elektrische Signale oder Daten von den Schneiden zunächst leitungsgebunden an eine ent- sprechende zentrale Stelle des Schneidwerkzeugs - nämlich entweder elektri- sche Signale an eine zentral angeordnete Digitalisierungseinheit oder elektrische Daten von je Schneide vorgesehenen integrierten Digitalisierungseinheiten an zentral angeordnete Einheiten zur Funkübertragung - übertragen und dann schließlich weiter per Funk an die Bildverarbeitungseinrichtung übertragen wer- den.

Abschließend ist an dieser Stelle noch zu erwähnen, dass das Verfahren grund- sätzlich auch mittels eines Systems ausführbar ist, bei dem die Schneide oder der die Schneiden des Schneidwerkzeugs manuell betätigt werden, aber im Übri- gen erfindungsgemäß ausgestattet sind, bei dem also insbesondere mindestens eine oder auch mehrere Schneiden (nicht zwingend alle) als integrale Bestandtei- le zumindest optische Sensoren und eine Lichteinheit sowie gegebenenfalls dar- über hinaus eine Einheit zur Digitalisierung der Sensorsignale und vorzugsweise Einheiten zur Funkübertragung aufweisen. In der Praxis wird indes das Schneid- werkzeug in den meisten Fällen als eine maschinelle Einrichtung ausgebildet sein. Zum System gehören dann außerdem eine Antriebseinrichtung für einen zur Erzeugung eines Schnittes in dem Körper erforderlichen Vortrieb der Schneide oder der Schneiden sowie eine Steuereinrichtung zur Steuerung dieser Antriebs- einrichtung. In diesem Zusammenhang ist noch anzumerken, dass die Schneide oder Schneiden unterschiedlichste Formen aufweisen können. So kann es sich bei ihnen beispielsweise um eine klingenartige längliche Schneide, aber auch um die Schneide eines dann allerdings in jedem Falle mit entsprechenden Antriebs- mitteln versehenen Rundmessers oder Slicers handeln.

Nachfolgend soll anhand von Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel für die Erfin- dung gegeben werden, welches sich auf den bevorzugten Einsatzfall einer Be- wertung der Fleischbeschaffenheit eines Schlachttierkörpers bei der Fleischver- arbeitung bezieht. Die Zeichnungen zeigen im Einzelnen:

Fig. 1 : eine grobe schematische Darstellung einer möglichen Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Systems,

Fig. 2a: Einzelheiten einer möglichen Ausbildungsform einer Positionsbestim- mungseinheit während der Ausführung eines Schneidvorgangs,

Fig. 2b: die Positionsbestimmungseinheit gemäß der Fig. 2a nach Beendigung des Schneidvorgangs.

Die Fig. 1 zeigt eine mögliche Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Systems in einer stark vereinfachten, grob schematisierten Darstellung. Hauptbestandteile des Systems sind demnach eine im Wesentlichen aus optischen Sensoren 1 und einer Lichteinheit 2 bestehende Bilderfassungseinrichtung, eine Bildverarbei- tungseinrichtung 3 und ein Schneidwerkzeug, von dem hier lediglich eine Schneide 6 gezeigt ist, in welche die vorgenannten wesentlichen Elemente (opti- sche Sensoren 1 und Lichteinheit 2) der Bilderfassungseinrichtung erfindungs- gemäß integriert sind. Neben den in der schematischen Darstellung gezeigten Elementen verfügen die Bilderfassungseinrichtung und die Bildverarbeitungsein- richtung 3 über hier nicht gezeigte Einheiten für den Datenaustausch, nämlich die Bilderfassungseinrichtung zumindest über eine Sendeeinheit zur Übertragung aus den Signalen der optischen Sensoren 1 resultierender elektrischer Daten und die Bildverarbeitungseinrichtung 3 über eine Empfängereinheit zum Empfang dieser durch die Sendeeinheit der Bilderfassungseinrichtung ausgesendeten Daten.

Die Übertragung der Daten zwischen der Bilderfassungseinrichtung und der Bild- verarbeitungseinrichtung 3 kann dabei beispielsweise über Funk unter Nutzung einer bekannten Technik für die Nahfeldkommunikation, wie beispielsweise Blue- tooth oder NFC (Near Field Communication), erfolgen. Grundsätzlich denkbar ist selbstverständlich auch eine leitungsgebundene Übertragung, wobei die aus den elektrischen Signalen der optischen Sensoren im Wege einer Digitalisierung ge- wonnenen Daten beispielsweise zunächst aus der Schneide 6 mit ihren optischen Sensoren 1 in eine zu dem Schneidwerkzeug gehörende (hier nicht gezeigte) Halterung (siehe Fig. 2a oder 2b) für die Schneide 6 und von dieser zur Bildver- arbeitungseinrichtung 3 transportiert werden.

Bei dem gezeigten Beispiel wird von einer Funkübertragung der aus den elektri- schen Signalen der Sensoren 1 resultierenden Daten zur Bildverarbeitungsein- richtung ausgegangen. In die dargestellte Schneide sind demnach eine hier ebenfalls nur schematisch angedeutete Einheit 7 zur Digitalisierung der Sensor- signale sowie eine nicht dargestellte Funksendeeinheit integriert. Beide Einheiten (Einheit 7 zur Digitalisierung und Funksendeeinheit) können in diesem Kontext als Bestandteile der Bilderfassungseinrichtung angesehen werden.

Im Zuge eines Schneidvorgangs werden die Eigenschaften einer der beiden sich entlang des Schnitts ausbildenden Schnittflächen 10 (siehe Fig. 2a oder 2b) mit- tels der Sensoren 1 optisch detektiert. Bei den optischen Sensoren 1 , wie bei- spielsweise einem CCD-Array oder einer Matrix aus CMOS-Elementen, handelt es sich bekanntermaßen um opto-elektrische Wandler. Das heißt die optischen Eigenschaften der mittels der Sensoren 1 erfassten Schnittfläche 10 werden in entsprechende elektrische Ausgangssignale der Sensoren 1 umgesetzt. Diese zunächst rein analogen elektrischen Signale der Sensoren 1 werden durch die, wie entsprechend dem Beispiel angenommen, ebenfalls in die Schneide 6 inte- grierte Einheit 7 digitalisiert und damit in Daten gewandelt, welche zur weiteren Auswertung - hier im Wege der Funkübertragung - an die Bildverarbeitungsein- richtung 3 übertragen werden.

Durch die Bildverarbeitungseinrichtung 3, beispielsweise eine Computer-Work- station mit einer von dieser ausgeführten Bildverarbeitungssoftware, werden diese Daten zur Ausgabe an einem mit der Bildverarbeitungseinrichtung 3 ge- koppelten Ausgabegerät 4, 5 weiterverarbeitet. Bei dem Ausgabegerät 4, 5 kann es sich beispielsweise um ein Display 4 handeln, an welchem die im Ergebnis der Bildverarbeitung entstehenden Daten unmittelbar visualisiert werden, so dass dieses Display 4 in nahezu Echtzeit jeweils den augenblicklich durch die Senso- ren 1 erfassten Bereich der Schnittfläche 10 bildlich wiedergibt.

Denkbar ist aber auch eine bildliche Wiedergabe der gesamten Schnittfläche auf dem Display 4 nach Beendigung des Schneidvorgangs oder aber die Erstellung eines oder mehrerer Reports durch die Bildverarbeitungseinrichtung 3, welche die Eigenschaften der Schnittfläche 10 beschreiben und beispielsweise in textli- cher Form an dem Display 4 oder/und an einem Drucker 5 ausgegeben werden können, wobei auch ein entsprechender Report vorzugsweise erst nach der Be- endigung des Schnittvorgangs durch die Bildverarbeitungseinrichtung 3 erstellt wird.

Eine nach der Beendigung des Schneidvorgangs erfolgende Darstellung der Schnittfläche 10 in Gänze, bei der es sich gewissermaßen um eine kumulierte Darstellung der während des Schneidvorgangs aufeinanderfolgend erfassten Be- reiche der Schnittfläche 10 handelt, sowie das Erstellen sich auf die Beschaffen- heit der Schnittfläche hinsichtlich der Gewebekompartimente (Fleisch, Fett und Knochen) beziehender Reports oder auch eine automatisierte Klassifizierung er- fordern Angaben dazu, an welcher Position die optischen Eigenschaften der Schnittfläche 10 durch die Sensoren 1 der Schneide 6 jeweils erfasst werden. Daher ist Bestandteil des in der Fig. 1 gezeigten Systems auch eine Positionsbe- stimmungseinheit 8, 9, die jedoch in der Figur nur symbolisch dargestellt ist.

Einzelheiten einer möglichen Ausbildungsform einer solchen Positionsbestim- mungseinheit sind in den Fig. 2a und 2b gezeigt. Allerdings ist auch in diesen Zeichnungen nur ein mögliches grundsätzliches Prinzip einer solchen Positions- bestimmungseinheit schematisch dargestellt. In dem gezeigten Beispiel wird die Positionsbestimmungseinheit 8, 9 durch zwei Führungsschienen 9 gebildet, die beispielsweise an den Federknochen und der Wirbelsäule einer Rinderkarkas- se 11 fixiert werden. In diesen Führungsschienen 9 läuft je ein stabförmiger Posi- tionsgeber 8, von denen einer an einem Drehpunkt 13 eines Schneidenhalters 12 angelenkt und der andere mit einem an seinem Ende angeordneten Zapfen in einem Langloch 14 des Schneidenhalters 12 geführt ist. Im Zuge des Schneid- vorgangs bewegen sich die Positionsgeber 9 innerhalb der Führungsschienen 8 nach unten, wobei Daten (digitalisierte Signale) zu ihrer kapazitiv, induktiv oder über eine Widerstandsänderung erfassten Eindringtiefe in die Führungsschie- nen 8 synchron mit dem Takt der Bilderfassung durch die Sensoren 1 in der Schneide 6 an die hier nicht dargestellte Bildverarbeitungseinrichtung 3 (siehe Fig. 1 ) übertragen werden. Aus diesen Daten können mittels geläufiger geometri- scher Berechnungen die Positionen der Schnittfläche bestimmt werden, die mit den von den Sensoren der Schneide jeweils erfassten optischen Signalen assozi- iert sind.

Die Fig. 2a zeigt die Gegebenheiten während eines Schneidvorgangs. Die stab- förmigen Positionsgeber 9 sind dabei nur mit einem vergleichsweise kurzen Ab- schnitt ihrer Gesamtlänge in die Führungsschienen eingeführt. In der Fig. 2b sind die Verhältnisse nach dem Abschluss eines Schneidvorgangs dargestellt. Die stabförmigen Positionsgeber 9 sind, wie allerdings in der Zeichnung nur beispiel- haft zur Verdeutlichung des Prinzips dargestellt, nahezu über ihre gesamte Länge in die Führungsschienen 8 eingeschoben, wo bei sich der Stab des links darge- stellten Positionsgebers unter Beibehaltung einer vertikalen Ausrichtung entspre- chend um den Anlenkpunkt (Drehpunkt 13) gedreht und der am oberen Ende des Stabs des rechts dargestellten Positionsgebers ausgebildete Zapfen entlang des Langlochs 12 von rechts nach links bewegt hat.