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Patent Searching and Data


Title:
OPTICALLY VARIABLE SECURITY ELEMENT
Document Type and Number:
WIPO Patent Application WO/2021/136587
Kind Code:
A1
Abstract:
The invention relates to an optically variable security element (2) comprising a first and a second security feature (5, 6), wherein: microreflectors of the first security feature (5) are oriented such that, when the security element is tilted about a predefined axis, a design of the first security feature is visible to the observer only in the first tilt-angle range (250), the design of the first security feature (5) being visible in a first surface region; microreflectors of the second security feature (6) are oriented such that, when the security element is tilted about the predefined axis, a design of the second security feature (6) is visible to the observer in a second tilt-angle range (260), the second tilt-angle range (260) including the first tilt-angle range (250); and, when tilted, the design of the second security feature (6) moves across a second surface region, which at least partly overlaps the first surface region; the second tilt-angle range (260) being substantially larger than the first tilt-angle range (250), in particular is four times the size, and in diffuse light the first security feature (5) has a visibly increased contour definition in comparison to the second security feature (6).

Inventors:
FUHSE CHRISTIAN (DE)
SATTLER TOBIAS (DE)
SCHERER KAI HERRMANN (DE)
Application Number:
PCT/EP2020/025579
Publication Date:
July 08, 2021
Filing Date:
December 16, 2020
Export Citation:
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Assignee:
GIESECKE DEVRIENT CURRENCY TECH GMBH (DE)
International Classes:
B42D25/324; B42D25/29; B42D25/351; B42D25/373; B42D25/425; B42D25/445; G02B5/08
Domestic Patent References:
WO2019219239A12019-11-21
WO2016180522A12016-11-17
WO2011066990A22011-06-09
WO2011066991A22011-06-09
WO2019219239A12019-11-21
Foreign References:
EP3401117A12018-11-14
DE102018005447A12020-01-09
DE102010047250A12011-06-09
DE102010055688A12012-06-28
DE102012020257A12014-04-17
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Claims:
P a te n t a n s p r ü c h e

1. Optisch variables Sicherheitselement (2) mit einem ersten und einem zweiten Sicherheitsmerkmal (5,6), wobei

Mikroreflektoren (55; 65; 75; 851) des ersten Sicherheitsmerkmals (5) so ausgerichtet sind, dass bei einem Kippen des Sicherheitselements um eine vorgegebene Achse ein Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals (5) für den Betrachter nur in einem ersten Kippwinkelbereich (250;

950) sichtbar ist, wobei das Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals (5) in einem ersten Flächenbereich sichtbar wird;

Mikroreflektoren (56; 66; 76; 86) des zweiten Sicherheitsmerkmals (6) so ausgerichtet sind, dass für den Betrachter bei dem Kippen des Si cherheitselements um die vorgegebene Achse ein Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmal (6) in einem zweiten Kippwinkelbereich (260; 960) sichtbar ist, wobei der zweite Kippwinkelbereich (260; 960) den ersten Kippwin kelbereich (250; 950) umfasst, und wobei das Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals (6) sich bei dem Kippen über einen zweiten Flächenbereich bewegt, welcher zumin dest teilweise mit dem ersten Flächenbereich überlappt; dadurch gekennzeichnet, dass der zweite Kippwinkelbereich (260; 960) wesentlich größer als der ers ten Kippwinkelbereich (250; 950) ist, bevorzugt mindestens die vierfache Größe hat, und in diffusem Licht das Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals (5) im Vergleich zum Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals (6) eine sichtbar er höhte Konturschärfe aufweist.

2. Sicherheitselement nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen dem ersten Kippwinkelbereich (250, 950) und einem Bereichs kippwinkel (266, 966), in welchem das Motiv des zweiten Sicherheitsmerk mals (6) in dem ersten Flächenbereich liegt, ein Kippwinkelabstand (255,

955) vorliegt, der zumindest die dreifache Größe des ersten Kippwinkelbe reiches (250, 950) hat.

3. Sicherheitselement nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass angrenzend an den ersten Flächenbereich ein Umgebungsbereich vor liegt, welcher in einer Bewegungsrichtung des Motivs des zweiten Sicher heitsmerkmals (6) mindestens die halbe - in der Bewegungsrichtung liegende

- Größe des ersten Flächenbereiches aufweist, wobei alle Mikroreflektoren im Umgebungsbereich nicht für den ersten Kippwinkelbereich (250,950) und bevorzugt auch nicht für einen in seiner Größe verdreifachten ersten Kipp winkelbereich ausgerichtet sind.

4. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Motive des ersten Sicherheitsmerkmals (5) und des zweiten Sicherheitsmerkmals (6) mit unterschiedlicher Farbwirkung in Er scheinung treten.

5. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroreflektoren des ersten und zweiten Sicher heitsmerkmals (65,66; 75, 76; 851, 86) auf unterschiedlichen Höhenstufen vor liegen, vorzugsweise

- als Teilreliefstrukturen (67, 68) auf unterschiedlichen Höhenstufen in einer Reliefstruktur (61), oder

- als eigenständige Reliefstrukturen (71, 72; 81, 82) auf unterschiedlichen Hö henstufen. 6. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass über einer reflektionserhöhenden Beschichtung (831,

841) der Mikroreflektoren des ersten und/ oder des zweiten Sicherheits- merkmals (851,852,861, 862) eine entsprechende erste bzw. zweite farbge bende Schicht (78; 88; 832), insbesondere eine lasierende Farbschicht, vor liegt.

7. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge- kennzeichnet, dass eine reflektionserhöhende Beschichtung der Mikrore flektoren eine farbgebende Subwellenlängenstruktur umfasst und/ oder eine Eigenfarbe aufweist.

8. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge- kennzeichnet, dass die Mikroreflektoren eine Größe zwischen 1 bis 60 gm aufweisen, bevorzugt 3 bis 30 gm aufweisen, und/ oder die Mikroreflektoren jeweils gebildet sind durch einen Mikro Spiegel mit einer gerichteten, vor zugsweise planen, Oberfläche, durch eine gerichtet reflektierende Fresnel struktur, durch eine Beugungs Struktur oder durch eine Subwellenlängen- Struktur.

9. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroreflektoren der Sicherheitsmerkmale (35, 36;

45, 46) in einer Mikrospiegelanordnung (32; 42) vorliegen, wobei - die Mikroreflektoren der Sicherheitsmerkmale (35, 36; 45, 46) zumindest im ersten Flächenbereich ineinander verschachtelt vorliegen; und/ oder - in einem Pixel (39; 49) der Mikro Spiegelanordnung (32; 42) sowohl unter schiedlich ausgerichtete als auch gleich ausgerichtet Mikrospiegel vorliegen; und/ oder - die Ausrichtung der Mikroreflektoren in der Mikro Spiegelanordnung ist - auch für benachbarte Mikroreflektoren - vorab frei wählbar; und/ oder

- die Mikroreflektoren in der Mikrospiegelanordnung in einem Raster oder quasizufällig angeordnet sind.

10. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroreflektoren des ersten Sicherheitsmerkmals einheitlich ausgerichtet sind.

11. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Mikroreflektoren des ersten Sicherheitsmerkmals für die Kipprichtung einen im Wesentlichen einheitlichen Neigungswinkel aber unterschiedliche Azimutwinkel aufweisen, so dass das erste Sicherheits merkmal für den Betrachter dreidimensional, insbesondere gewölbt, er scheint.

12. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass in gerichtetem Licht die beiden Motive der Sicherheits merkmale in den genannten Kippwinkelbereichen hell reflektierend sichtbar sind, insbesondere vor einem dunklen - unter dem jeweiligen Winkel nicht reflektierenden - Hintergrund, und/ oder in gerichtetem Licht die beiden Motive der Sicherheitsmerkmale eine vergleichbare Konturschärfe aufwei sen.

13. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Sicherheitselement ein weiteres erstes Sicherheits merkmal (94) aufweist, welches nur in einem weiteren ersten Betrachtungs winkelbereich (940) in einem weiteren ersten Flächenbereich sichtbar ist.

14. Sicherheitselement nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegte Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals ein linienartiges Motiv ist und/ oder das unbewegte Motiv des ersten Sicher heitsmerkmals durch den ersten Flächenbereich als Motiv gebildet wird, wobei das linienartige Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals (96) sich vor zugsweise bei der Bewegung in seiner Größe und/ oder Form ändert.

15. Wertdokument mit einem Sicherheitselement nach einem der An sprüche 1 bis 14, welches in ein Wertdokumentsubstrat eingebracht ist oder auf das Wertdokumentsubstrat aufgebracht ist.

16. Verfahren zum Herstellen eines optisch variablen Sicherheitselements nach einem der Ansprüche 1 bis 15.

Description:
Optisch variables Sicherheitselement Die Erfindung betrifft ein optisch variables Sicherheitselement mit einem reflektiven Flächenbereich. Die Erfindung betritt auch ein Verfahren zum Herstellen eines solchen Sicherheitselements sowie einen mit einem solchen Sicherheitselement ausgestatteten Datenträger. Datenträger, wie Wert- oder Ausweisdokumente, aber auch andere Wertge genstände, wie etwa Markenartikel, werden zur Absicherung oft mit Sicher heitselementen versehen, die eine Überprüfung der Echtheit der Datenträger gestatten und die zugleich als Schutz vor unerlaubter Reproduktion dienen. Die Sicherheitselemente können beispielsweise in Form eines in eine Bank- note eingebetteten Sicherheitsfadens, einer Abdeckfolie für eine Banknote mit Loch, eines aufgebrachten Sicherheitsstreifens oder eines Transferpat ches ausgebildet sein.

Eine besondere Rolle bei der Echtheitsabsicherung spielen Sicherheitsele- mente mit betrachtungswinkelabhängigem Erscheinungsbild, da diese selbst mit modernsten Kopiergeräten nicht reproduziert werden können. Das op tisch variable Sicherheitselement zeigt Betrachter unter unterschiedlichen Betrachtungswinkeln beispielsweise unterschiedliche Motive oder unter schiedliche Zustände eines bewegten Motivs. Im Stand der Technik sind da- bei als optisch variable Effekte beispielsweise Bewegungseffekte oder Motiv kippeffekte beschrieben, die mit Hilfe von Hologrammen, Mikrolinsen oder Mikrospiegeln realisiert werden.

Es ist bekannt, verschiedene optisch variable Effekte - auch mittels unter- schiedlicher Technologien - in einem Sicherheitselement zu erzeugen. WO 2011/066991 A2 zeigt einen durch Mikrospiegel erzeugten Bewegungs effekt beim Kippen eines Sicherheitselements. Ein heller Balken bewegt sich über einen Flächenbereich. In dem Dokument wird auch vorgeschlagen, bei- spielsweise eine Mikrospiegelanordnung und eine Linsenanordnung neben einander in einem Sicherheitselement zu kombinieren. Im Flächenbereich der Linsen wird ein erstes - beispielsweise hinter dem Sicherheitselement schwebendes - Motiv sichtbar und im Bereich der Mikrospiegel beispielswei se der Bewegungseffekt sichtbar.

In einem Flächenbereich mit Mikrospiegeln können Mikrospiegel unter schiedlicher Motive ineinander verschachtelt bereitgestellt werden, insbe sondere um beim Kippen einen Motivwechsel in dem Flächenbereich zu er zeugen.

WO 2019/ 219239 Al schlägt einen Mikro spiegelbereich vor, in welchem ein Bewegungseffekt eines ersten Motivs mit einem zweiten Motiv kombiniert ist, das nur in einem Betrachtungswinkelbereich erkennbar ist. Das Doku ment zeigt den Oberbegriff von Anspruch 1.

Ausgehend davon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Fäl schungssicherheit und die visuelle Attraktivität optisch variabler Sicherheit selemente weiter zu erhöhen, insbesondere sollen dabei auch optisch variab le Sicherheitselemente mit zwei oder mehr unterschiedlichen Erscheinungs- bildern bzw. Effekten in unterschiedlichen Farben bereitgestellt werden. Diese Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche ge löst. Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen An sprüche.

Das optisch variable Sicherheitselement umfasst ein erstes und ein zweites Sicherheitsmerkmal. Die Mikroreflektoren des ersten Sicherheitsmerkmals sind so ausgerichtet, dass bei einem Kippen des Sicherheitselements um eine vorgegebene Achse das Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals für den Be trachter nur in einem ersten Kippwinkelbereich sichtbar ist. Das erste Si cherheitsmerkmal wird in einem ersten Flächenbereich sichtbar. Bei Kipp winkeln außerhalb des ersten Kippwinkelbereiches ist das Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals nicht sichtbar. Der erste Flächenbereich kann das Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals bilden. Zumindest kann die Kontur des Mo tivs dem Rand des ersten Flächenbereiches entsprechen.

Die Mikroreflektoren des zweiten Sicherheitsmerkmals sind so ausgerichtet, dass für den Betrachter bei dem Kippen des Sicherheitselements um die vor gegebene Achse ein Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals in einem zwei ten Kippwinkelbereich sichtbar ist. Der zweite Kippwinkelbereich umfasst den ersten Kippwinkelbereich, ist also größer als der erste Kippwinkelbe reich. Das Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals bewegt sich bei dem Kip pen über einen zweiten Flächenbereich, welcher zumindest teilweise, insbe sondere vollständig, mit dem ersten Flächenbereich überlappt.

Vorliegend ist nun der zweite Kippwinkelbereich wesentlich größer als der erste Kippwinkelbereich. In diffusem Ficht weist zudem das Motiv des ers ten Sicherheitsmerkmals im Vergleich zum Motiv des zweiten Sicherheits merkmals eine sichtbar erhöhte Konturschärfe auf. Für den Betrachter ist in diffusem Licht der Unterschied der Konturschärfe des ersten Sicherheitsmerkmals im Vergleich zu der Konturschärfe des zwei ten Sicherheitsmerkmals erkennbar. Selbst wenn es einem Fälscher also ge lingen sollte mit anderen Mitteln eine Bewegung mit unscharfen Konturen in diffusem Licht nachzustellen, wird er nicht ohne Weiteres zugleich in diffu sem Licht ein nur betrachtungswinkelabhängig sichtbares Element mit er höhter Konturschärfe darstellen können.

Mit Vorteil wird hier ein Sicherheitselement bereitgestellt, dass einerseits einen für den Betrachter schnell erkennbaren Bewegungseffekt über einen größeren Bereich zeigt. Der Betrachter muss das Sicherheitsmerkmal nicht lange suchen, da es über einen großen Bereich erkennbar ist. Gleichzeitig wird das Sicherheitselement aber auch in diffusem Licht nicht gänzlich un scharf. Weiterhin ist das Sicherheitselement hinsichtlich seiner Fläche opti miert. Die beiden Sicherheitsmerkmale werden nicht nebeneinander (in ei genen Flächen), sondern in einem gemeinsamen Flächenbereich, nämlich insbesondere dem zweiten Flächenbereich bereitgestellt.

Der Größenunterschied der Kippwinkelbereiche ist einer der Faktoren, wel che die erhöhte Konturschärfe unterstützen. Der zweite Kippwinkelbereich hat vorzugsweise mindestens die doppelte bzw. besonders vorteilhaft mehr als die vierfache Größe des ersten Kippwinkelbereiches. Im Folgenden wer den noch weitere Faktoren genannt, welche einen sichtbaren Unterschied in der Konturschärfe weiter unterstützen.

In vorteilhaften Ausgestaltungen liegt zwischen dem ersten Kippwinkelbe reich und einem Bereichskippwinkel, bei welchem das zweite bewegte Si cherheitsmerkmal zumindest teilweise in dem ersten Flächenbereich sichtbar ist, ein (großer) Kippwinkelabstand vor. Der Kippwinkelabstand hat bevor- zugt zumindest die dreifache oder sogar zumindest die fünffache Größe des ersten Kippwinkelbereiches. Bei Betrachtung des Sicherheitselements im (entsprechenden) Bereichskippwinkel liegt das zweite Sicherheitselement zumindest teilweise in dem ersten Flächenbereich. Der erste Kippwinkelbe reich ist um das genannte Vielfache seiner selbst von dem Bereichskippwin kel entfernt.

Vorzugsweise liegt angrenzend an den ersten Flächenbereich ein Umge bungsbereich vor. In dem ersten Flächenbereich ist das erste Sicherheits merkmal nur betrachtungswinkelabhängig sichtbar und unter dem Be reichskippwinkel das zweite Sicherheitsmerkmal sichtbar. In einer Bewe gungsrichtung des zweiten Sicherheitsmerkmals weist der Umgebungsbe reich mindestens die halbe in der Bewegungsrichtung liegende Größe des ersten Flächenbereiches auf. Im Umgebungsbereich sind alle Mikroreflek toren weder für den ersten Kippwinkelbereich noch für einen in seiner Grö ße verdreifachten ersten Kippwinkelbereich ausgerichtet. Das zweite Sicher heitsmerkmal bewegt sich (wenn der Kippwinkel in der Nähe des Bereichs kippwinkels liegt) auch durch den Umgebungsbereich. Der Umgebungsbe reich ist jedoch frei von Mikroreflektoren, beispielsweise des zweiten Sicher heitsmerkmals, welche aufleuchten, wenn der Kippwinkel im ersten Kipp winkelbereich liegt. Die Konturschärfe des ersten Sicherheitsmerkmals bzw. des ersten Flächenbereiches bleibt auch dadurch im diffusen Licht hoch. In Ausgestaltungen hat der Umgebungsbereich minimal die halbe Breite und maximal die Breite des ersten Flächenbereiches. Der Umgebungsbereich grenzt zumindest einseitig, in der Regel beidseitig, an den ersten Flächenbe reich an. Besonders vorteilhaft umgibt der Umgebungsbereich den ersten Flächenbereich. Das erste Motiv kann somit beim Kippen plötzlich in dem Umgebungsbereich auftauchen. Die Konturschärfe im vorliegenden Sinne ist ein Maß für die Erkennbarkeit der Lage der Kontur des Sicherheitsmerkmals. So kann insbesondere die (Außen-)Kontur des für den Betrachter dargestellten Motivs scharf oder un scharf dargestellt sein. Für ein Sicherheitsmerkmal mit hoher Konturschärfe ist die Lage der Kontur des Sicherheitsmerkmals unmittelbar erkennbar. Es gibt eine Kontur, an welcher ein Hell-Dunkel-Übergang (im Idealfall digital) erfolgt. Bei einem Sicherheitsmerkmal mit geringer Konturschärfe ver schwimmt dagegen die Kontur des Sicherheitsmerkmals für den Betrachter. Bei geringer Konturschärfe sieht der Betrachter keine definierte Kontur, son dern nur einen Übergangsbereich, in welchem insbesondere ein Übergang von Hell nach Dunkel vorliegt. Für den Betrachter ist die Form des Sicher heitsmerkmals bzw. des dargestellten Motivs erkennbar, aber deren Kontur ist nicht mehr scharf definiert, sondern nur noch abschätzbar.

Die beiden Sicherheitsmerkmale haben - unabhängig davon ob sie als flächi ges Motiv oder als linienförmiges Motiv dargestellt sind - eine (Außen- )Kontur vorzugsweise in Form eines Hell-Dunkel-Überganges. Das Motiv der Sicherheitsmerkmale entsteht betrachtungswinkelabhängig durch die vorhandene oder nicht vorhandene (bzw. heller oder weniger hell erschei nende) gerichtete Reflektion an den Mikroreflektoren. Für den Betrachter tritt das Sicherheitsmerkmal also hell reflektierend, vorzugsweise farblich hell reflektierend, in Erscheinung. Der angrenzende Bereich oder Umge bungsbereich ist dagegen dunkel, insbesondere da die Mikroreflektoren in andere Richtungen ausgerichtet sind.

Die Mikroreflektoren sind parallel zu (oder in) der Ebene des Sicherheit selements angeordnet. Der Bewegungseffekt des zweiten Sicherheitsmerk mals verläuft ebenfalls parallel zu bzw. in der Ebene des Sicherheitsele ments. Die Ausrichtung der Mikroreflektoren kann durch einen Neigungs- winkel und einen Azimutwinkel angegeben werden, wie sie in der bevor zugten Ausgestaltung von Mikrospiegeln als Mikroreflektoren vorliegen.

Der Neigungswinkel des Mikroreflektors gegenüber der Ebene des Sicher heitselements ist für das Kippen um eine vorgegeben Achse der entschei dende Parameter. Vereinfacht wirken beim Kippen nur die Mikroreflektoren, deren Azimutwinkel in Richtung des Betrachters liegen.

Motive von Sicherheitsmerkmalen, die mit gerichteten Mikrospiegeln er zeugt werden, sind in der Regel ausgelegt für gerichtetes Licht. Gerichtete Lichtquellen sind beispielsweise die Sonne oder Punktlichtquellen. Diffuses Licht entsteht dagegen bei bewölktem Himmel oder beispielsweise durch großflächige (z.B. Leuchtstofflampen oder LED) Leuchten, insbesondere bei kleineren Abständen, oder durch indirekte Beleuchtung. Lür viele attraktive Sicherheitsmerkmale, wie Bewegungseffekte, dreidimensionale Effekte oder Motivwechsel, werden Mikrospiegel verwendet, die auf kurzen Abständen jeweils nur leicht unterschiedlich ausgerichtet sind. Im diffusen Licht sinkt in der Regel die Erkennbarkeit des Effektes, wenn keine Gegenmaßnahmen verfügbar sind. Lür bewegte Motive bleibt die Bewegung des Motivs auch im diffusen Licht gut erhalten, lediglich die Konturschärfe des bewegten Mo tivs sinkt erkennbar. Das Motiv hat keine klare Kontur mehr. Vereinfacht leuchten beispielsweise auch benachbarte Mikroreflektoren bereits auf, die eigentlich erst den späteren Kippwinkeln des bewegten Motivs zugeordnet sind. Das zweite Sicherheitsmerkmal ist also besonders vorteilhaft, da der Betrachter im diffusen Licht weiterhin den Bewegungseffekt des Motivs sieht und zugleich die verringerte Konturschärfe erkennen kann. Durch den im diffusen Licht vorhandenen Unterschied in der Konturschärfe der beiden Sicherheitsmerkmale könnte der Betrachter angeregt werden, auch den Un terschied der Konturschärfe des Motivs des zweiten Sicherheitsmerkmals zwischen diffusem und gerichteten Licht zu prüfen. Gleichzeitig wird eine Fälschung mit völlig unscharfen Motiven erschwert, da auch in diffusem Licht stets mindestens eines der Motive mit scharfer Kontur erscheinen muss.

Die hier genannten Kippwinkelangaben und abgeleiteten Größen, wie Kippwinkelbereiche und -abstände und insbesondere deren Verhältnisse, werden im gerichteten Licht gemessen bzw. bestimmt - soweit keine abwei chenden Angaben erfolgen.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn das Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals und das Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals mit unterschiedlicher Farbwirkung in Erscheinung treten. Das Motiv des ersten Sicherheitsmerk mals sieht der Betrachter in einer ersten Farbe. Das bewegte Motiv des zwei ten Sicherheitsmerkmals sieht der Betrachter dagegen in einer (anderen) zweiten Farbe. Die Farbe des Motivs ist vorliegend vorzugsweise kippwin kelunabhängig. Das Motiv (der Sicherheitsmerkmale) zeigt die genannte Farbe (jeweils) in seinem Kippwinkelbereich. Soweit in der vorliegenden Anmeldung vereinfacht von Farbe bzw. unterschiedlicher Farbe gesprochen wird, sind Farbtöne bzw. unterschiedliche Farbtöne gemeint (also keine ggf. unterschiedlichen Helligkeits werte) .

Die Mikroreflektoren des ersten und/ oder des zweiten Sicherheitsmerkmals weisen jeweils eine farbgebende Beschichtung oder eine farbgebende Struk tur auf.

Die Mikroreflektoren weisen in der Regel eine reflektionserhöhende Be schichtung (beispielsweise metallische Beschichtung) auf. Die reflektionser höhende Beschichtung kann eine Eigenfarbe haben, also zugleich als farbge bende Beschichtung fungieren. Ebenso kann die reflektionserhöhende Be- schichtung eine - z.B. durch eine darunterliegende Prägung bzw. Reliefstruk tur vermittelte - farbgebende Struktur umfassen, beispielsweise als Subwel lenlängenstruktur. In bevorzugten Ausgestaltungen liegt jedoch eine farbge bende Schicht, insbesondere als lasierende Farbschicht, über der reflektions- erhöhenden Schicht. Lasierende Farbschichten sind vorteilhaft, da sie nur wellenlängenabhängig semitransparent sind, aber für den Betrachter abge sehen von der Farbgebung klar durchsichtig sind.

Die Mikroreflektoren des ersten und zweiten Sicherheitsmerkmals liegen in den bevorzugten Ausgestaltungen auf unterschiedlichen Höhenstufen vor. Das Anordnen der Mikroreflektoren auf unterschiedlichen Höhenstufen er möglicht eine einfachere unterschiedliche Beschichtung der ineinander ver schachtelten unterschiedlichen Mikroreflektoren. Parallel zur Ebene des Si cherheitselements liegen somit die Mikrospiegel auf einer ersten und auf einer zweiten Höhenstufe. Senkrecht zur Ebene des Sicherheitselements lie gen die unterschiedlichen Höhen vor. Der Höhenunterschied der beiden Höhenstufen ist größer als eine maximale Reliefhöhe der Mikroreflektoren, insbesondere mindestens 1,5 mal oder doppelt so groß wie die maximale Reliefhöhe (bzw. Ganghöhe). Die Flächenausdehnung des Sicherheitsele ments definiert eine auf der Fläche senkrecht stehende z-Richtung. Das Si cherheitselement enthält die zwei Reliefstiukturen, die in z-Richtung in un terschiedlichen Höhenstufen angeordnet sind. Die Reliefstiukturen sind je weils mit einer Farbbeschichtung versehen sind, die einen unterschiedlichen Farbeindruck erzeugen. Die Reliefstiukturen sind vorteilhaft jeweils durch eine maximale Ganghöhe charakterisiert, wobei der Abstand benachbarter Höhenstufen in z-Richtung größer als die maximale Ganghöhe des jeweils tiefer liegenden Prägestrukturbereichs ist. Vorzugsweise ist der Abstand größer als 150%, besonders bevorzugt 200%, der maximalen Ganghöhe. Wei ter bevorzugt liegt der Abstand benachbarter Höhenstufen in z-Richtung zwischen 150% und 750%, besonders bevorzugt zwischen 200% und 500%, weiter bevorzugt zwischen 200% und 400% der maximalen Ganghöhe des tiefer liegenden Prägestrukturbereichs.

In einer ersten Variante liegen die Mikrospiegel beider Sicherheitsmerkmale als Teilreliefstrukturen auf unterschiedlichen Höhenstufen in einer gemein samen Reliefstruktur, die also insbesondere mit nur einem Prägeschritt er zeugt werden kann. Auf der höher liegenden Teilreliefstruktur kann eine Beschichtung beispielsweise selektiv übertragen (von einer Donorfolie) nach Kontakt), abgehoben (auf eine Akzeptorfolie) oder weggewischt werden. Zuvor oder danach werden beide Teilrelief Strukturen gemeinsam mit einer, beispielsweise der reflektionserhöhenden (vorab) oder einer zweiten farbge benden (danach), Beschichtung versehen.

In der bevorzugten zweiten Variante liegen die Mikroreflektoren der beiden Sicherheitsmerkmale als eigenständige Reliefstrukturen auf unterschiedli chen Höhenstufen. Das Sicherheitselement umfasst somit einer erste Reli efstruktur mit den Mikroreflektoren des ersten Sicherheitsmerkmals und eine separate zweite Reliefstruktur auf einer anderen Höhenstufe mit den Mikroreflektoren des zweiten Sicherheitsmerkmals. Beide Reliefstrukturen können in getrennten Prägeschritten erzeugt werden, beispielsweise auch auf unterschiedlichen Seiten eines Trägers.

Die Reliefstrukturen werden hier bevorzugt durch Prägen einer Schicht, ins besondere einer Prägelackschicht, vorzugsweise UV-härtend, oder einer thermoplastischen Trägerschicht erzeugt.

Die Mikroreflektoren haben vorzugsweise eine Größe zwischen 1 bis 60 (bzw. 100) gm, bevorzugt zwischen 3 bis 30 gm. Die Mikroreflektoren kön- nen gebildet sein durch einen Mikrospiegel mit einer gerichteten, vorzugs weise planen, Oberfläche, durch eine gerichtet reflektierende Fresnelstruk tur, durch eine gerichtet reflektierende Beugungsstruktur oder durch eine gerichtet reflektierende Subwellenlängenstruktur.

Die Mikroreflektoren werden bevorzugt als Mikrospiegel realisiert, insbe sondere da sie eine besonders helle und achromatische Lichtreflektion zei gen. Mikrospiegel reflektieren einfallendes Licht im Wesentlichen nach den Regeln der geometrischen Optik. Mikrospiegel können als plane Facetten gestaltet sein. Sie sollten so klein sein, dass sie mit dem unbewaffneten Auge kaum oder gar nicht mehr einzeln aufgelöst werden können. Die Größe der Mikrospiegel (laterale Abmessungen) liegt unterhalb von 100 gm. Am unte ren Ende der Größen sollen die lateralen Abmessungen zur Vermeidung un erwünschter Beugungseffekte größer als 3 gm, bevorzugt größer als 5 gm und besonders bevorzugt etwa 10 gm groß oder größer sein.

Neben der bevorzugten Ausführung als Mikrospiegel können als Mikrore flektoren aber auch andere reflektierende Mikro- oder Nano Strukturen ver wendet werden. Beispielsweise können insbesondere auch Beugungs Struk turen verwendet werden (z.B. Hologrammgitter mit Perioden von ca. 0,6 gm bis 2 gm, bevorzugt achromatische „Mattstrukturen" oder asymmetrische „Blaze-Gitter") oder Subwellenlängenstrukturen. Alle genannten Mikrore- flektor-Typen können mittels Reliefstrukturen erzeugt werden. Die Mikrore flektoren werden bevorzugt in einen Prägelack eingeprägt (z.B. thermoplas tischer oder strahlungshärtender, insbesondere UV-härtender Prägelack) und mit einer reflektionserhöhenden Beschichtung versehen (insbesondere z.B. mit einer stark reflektierenden opaken Metallisierung). Die Mikroreflektoren des Sicherheitsmerkmals bzw. der Sicherheitsmerkma le liegen in einer Mikroreflektoren- Anordnung vor. Die Mikroreflektoren der Sicherheitsmerkmale können zumindest im ersten Flächenbereich inei nander verschachtelt sein, vorzugsweise liegen sie verschachtelt aber auf unterschiedlichen Höhenstufen vor. In zumindest einem Pixel der Mikro spiegelanordnung können sowohl unterschiedlich ausgerichtete als auch gleich ausgerichtet Mikroreflektor vorhanden sein. Insbesondere kann die Ausrichtung der Mikroreflektoren in der Mikroreflektoren- Anordnung - auch für benachbarte Mikroreflektoren - vorab frei gewählt werden. Weiter können Mikroreflektoren in der Mikroreflektoren- Anordnung in einem Ras ter oder quasizufällig angeordnet sein, also beispielsweise zeilen- uns spal tenweise mit einheitlicher Größe oder mit quasizufälliger Position und/ oder quasizufälliger Größe.

Die Mikroreflektoren (z.B. Mikrospiegel) des ersten bzw. zweiten Sicher heitsmerkmals können auf einem feinen Streifen- oder Schachbrettmuster in einander verschachtelt sein, das ein Betrachter mit dem unbewaffneten Auge kaum oder gar nicht auflösen kann oder zumindest nicht wahrnimmt. In vorteilhaften Ausführungen können Pixelgrößen, bzw. Streifenbreiten oder Feldgrößen, einer von 150 gm oder kleiner, bevorzugt 100 gm oder kleiner bzw. besonders bevorzugt sogar 50 gm oder kleiner verwendet werden.

Natürlich könnten die Motive in ihrer Form und/ oder Farbe übereinstim men. Bevorzugt unterscheiden sich jedoch die beiden Motive der Sicher heitsmerkmale in mindestens zwei, vorzugsweise mindestens drei, weiter vorzugsweise mindestens vier oder allen, der Parameter: Kontur, Farbe, li nienartig/ flächig, Einheitlichkeit und Kippwinkelvarianz. Die (Au- ßen)Kontur bestimmt die äußere Form des Motivs. Das Motiv kann linienar tig gestaltet sein, also mit Hilfe von Linien dargestellt - inklusive Außenkon- tur, oder flächig, also als gefüllte Fläche (mit oder ohne Musterung) gestaltet sein. Einheitlich oder uneinheitlich kann das bei einem Kippwinkel sichtbare Motiv gestaltet sein, beispielsweise: einfarbig oder mehrfarbig, vollflächig oder gemustert. Das sichtbare Motiv kann, wie bereits erwähnt, unabhängig vom konkreten Kippwinkel sein (invariant) oder sich mit dem Kippwinkel ändern (z.b. in Form/Größe/Einheitlichkeit).

In besonders bevorzugten Ausgestaltungen sind die Mikroreflektoren des ersten Sicherheitsmerkmals einheitlich ausgerichtet. Der erste Flächenbereich wird als flächiges Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals im Wesentlichen nur unter einem Betrachtungswinkel sichtbar.

In alternativen Ausgestaltungen des ersten Sicherheitsmerkmals können alle Mikroreflektoren für die Kipprichtung eine im Wesentlichen einheitliche Komponente des Neigungswinkels haben, aber unterschiedliche Azimut winkel aufweisen. Somit könnten das erste Sicherheitsmerkmal - als Motiv in der Größe des ersten Flächenbereiches - für den Betrachter auch dreidimen sional, insbesondere gewölbt oder höhenverschoben, erscheinen. Das Motiv ist für den Betrachter aus der Ebene des Sicherheitselements hinaus gewölbt oder es liegt scheinbar über oder unter der Ebene des Sicherheitselements.

Das zweite Sicherheitsmerkmal ist dagegen bevorzugt als linienartiges Motiv ausgestaltet. Eine Linie, deren Länge und Form sich bei der Bewegung än dern kann, bewegt sich kontinuierlich über den zweiten Flächenbereich. So kann sich beispielsweise eine gerade Linie (unverändert) linear oder nicht linear über den Flächenbereich bewegen. Ebenso kann eine Konturlinie eines Motivs, wie Dreieck, sich radial nach außen bewegen. Die Größe des Drei ecks wächst in diesem Fall beim Kippen an (oder nimmt ab). Die Konturlinie und damit die Außenkontur des Motivs kann sich aber auch ändern, bei- spielsweise vom Dreieck zum Stern bei radialer Bewegung oder von einer konkav zu einer konvex gekrümmten Linie bei linearer Bewegung.

In besonders bevorzugten zweiten Sicherheitsmerkmalen bewegt sich die Linie in eine erste Richtung und entlang der Linie wird zugleich eine zweite Bewegung sichtbar. Die zweite Bewegung wird vorzugsweise erzeugt, in dem die Linie als nicht durchgehende Linie erzeugt wird, deren (Linienun terbrechungen bzw.) Linienabschnitte sich entlang der Linie bewegen.

Vorzugsweise sind in gerichtetem Licht die beiden Motive der Sicherheits merkmale in den genannten Kippwinkelbereichen hell reflektierend sichtbar, insbesondere vor einem dunklen - unter dem jeweiligen Winkel nicht reflek tierenden - Hintergrund. Ebenso können weiter bevorzugt, in gerichtetem Licht die beiden Motive der Sicherheitsmerkmale eine vergleichbare Kontur schärfe aufweisen.

In weiteren Ausgestaltungen kann das Sicherheitselement ein weiteres erstes (bzw. drittes) Sicherheitsmerkmal aufweisen. Diese dritte Sicherheitsmerk mal wird auch als weiteres erstes Sicherheitsmerkmal bezeichnet, da es die gleichen Eigenschaften hat, wie das erste Sicherheitsmerkmal. Das Motiv des weiteren ersten Sicherheitsmerkmal ist nur in einem weiteren ersten Betrach tungswinkelbereich in einem weiteren ersten Flächenbereich sichtbar. Der zweite Betrachtungswinkelbereich umfasst beide ersten Betrachtungswin kelbereiche.

Das Sicherheitselement ist vorgesehen zur Einbettung in oder Aufbringung auf ein Substrat, wie Folie, Papier oder Verbund daraus, insbesondere eines Wertdokuments, eines Ausweises oder eines Markenproduktes. Das Sicher heitselement kann beispielsweise als Sicherheitsfaden, Sicher heits streifen, Sicherheitspatch oder Sicherheitsschicht, insbesondere für Wertdokumente aber auch zur Absicherung von Markenartikeln oder Produkten bereitge stellt werden.

Weitere Ausführungsbeispiele sowie Vorteile der Erfindung werden nach folgend anhand der Figuren erläutert, bei deren Darstellung auf eine maß- stabs- und proportionsgetieue Wiedergabe verzichtet wurde, um die An schaulichkeit zu erhöhen.

Es zeigen:

Fig. l eine schematische Darstellung einer Banknote mit zwei Sicher heitselementen,

Fig.2 vier Ansichten eines Sicherheitselements bei verschiedenen Kippwinkeln,

Fig.3 eine regelmäßige Mikroreflektoren- Anordnung in Aufsicht, Fig.4 eine unregelmäßige Mikroreflektoren- Anordnung in Aufsicht, Fig.5 Querschnitt durch eine erste Ausgestaltung einer Mikroreflek toren- Anordnung,

Fig. 6 Querschnitt durch eine zweite Ausgestaltung einer Mikrore flektoren- Anordnung mit Teilrelief Strukturen auf unterschied lichen Höhestufen, Fig. 7 Querschnitt durch eine dritten Ausgestaltung einer Mikrore flektoren- Anordnung mit zwei getrennten Reliefstrukturen auf unterschiedlichen Höhestufen, Fig. 8 Querschnitt durch eine vierte Ausgestaltung einer Mikroreflek toren- Anordnung mit zwei getrennten Reliefstrukturen auf un terschiedlichen Höhestufen,

Fig.9 mehrere Ansichten eines weiteren Sicherheitselements bei ver schiedenen Kippwinkeln.

Die Erfindung wird nun am Beispiel von Sicherheitselementen für Bankno ten erläutert. Figur 1 zeigt eine schematische Darstellung einer Banknote 1 mit zwei erfindungsgemäßen optisch variablen Sicherheitselementen 2. In dieser Ausgestaltung sind beide Sicherheitselemente, als Patch und als Strei fen, auf das Substrat 8 der Banknote 1 aufgebracht.

Es versteht sich allerdings, dass die Erfindung nicht auf Transferelemente und Banknoten beschränkt ist, sondern bei allen Arten von Sicherheitsele- menten eingesetzt werden kann, beispielsweise bei Etiketten auf Waren und Verpackungen oder bei der Absicherung von Dokumenten, Ausweisen, Päs sen, Kreditkarten, Gesundheitskarten und dergleichen. Bei Banknoten und ähnlichen Dokumenten kommen neben Transferelementen (wie Patch mit oder ohne eigene Trägerschicht) beispielsweise auch eingebettete Sicherheit- selemente, wie Sicherheitsfäden oder Sicher heits schichten als teil- oder voll flächige Teilschicht des Substrats, in Betracht.

Die Sicherheitselemente 2 umfassen jeweils zwei Sicherheitsmerkmale 5, 6, deren Motive in der Figur für einen bestimmten Kippwinkel der Banknote dargestellt ist. Die beiden Motive der Sicherheitsmerkmale werden durch eine gemeinsame Mikroreflektor-Anordnung kippwinkelabhängig erzeugt. Das sternförmige Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals 5 ist statisch und nur in einem bestimmten Kippwinkelbereich sichtbar. Das linienförmige Mo tiv des zweiten Sicherheitsmerkmals 6 bewegt sich dagegen beim Kippen der Banknote 1 über das Sicherheitselement 2. Es bewegt sich auf dem Patch als Sicherheitselement 2 von links nach rechts und - einige Zeit nachdem der Stern des ersten Sicherheitsmerkmals wieder verschwunden ist - auch über den sternförmigen Bereich hinweg. Im sternförmigen Bereich liegen hier Mikrospiegel beider Sicherheitsmerkmale ineinander verschachtelt vor, um beide Motive darstellen zu können. Die Motive der beiden Sicherheitsmerk male sind bevorzugt unterschiedlich farbig, insbesondere für den Betrachter in einer ersten respektive zweiten Farbe sichtbar. Natürlich könnten die Mo tive auch in Form und/ oder Farbe übereinstimmen. Die Verwendung zweier unterschiedlicher Farben erhöht hier jedoch die Fälschungssicherheit, da solche Sicherheitselemente sehr schwer nachzustellen sind.

Auf dem Sicher heits streifen als dem zweiten Sicherheitselement 2 auf der Banknote 1 bewegt sich das linienförmige Motiv des Sicherheitsmerkmals 6 für den gleichen Kippvorgang von oben nach unten. Auf der Banknote 1 lie gen also zwei Sicherheitselemente 2 mit unterschiedlichen Bewegungsrich tungen vor.

Das Verhalten der Sicherheitsmerkmale auf dem Sicherheitselement bei dem Kippen wird nun mit Bezug auf Figur 2 näher beschrieben.

Ein Sicherheitselement 20 ist in Fig. 2 für vier verschiedene Kippwinkel dar gestellt. Das Sicherheitselement 20 wird um eine vorgegebene Achse 27 ge kippt. Die Achse 27 liegt in der Ebene des Sicherheitselements 20. Mit einem Pfeil ist eine entsprechende Kipprichtung 29 angedeutet. In diesem Beispiel könnte man auch von einem Nord-Süd-Kippen sprechen. Für den Kippwin kel a zeigt eine Skala 29 unterschiedliche Kippwinkel ai bis 05. Die Kipp winkel ai und Os liegen bevorzugt symmetrisch um die senkrechte Aufsicht. In einer Notation der Kippwinkel mit 0 Grad für senkrechte Aufsicht, könn ten also +/- x Grad vorliegen. Alternativ könnten die Winkel aber auch nur positive (oder negative) Werte bzw. schwerpunktmäßig positive oder nega tive Werte haben.

Die Motive 25, 26 treten für den Betrachter kippwinkelabhängig durch ge richtete Reflektion hell hervor. Der Hintergrund bleibt dunkel, reflektiert also kein Licht zum Betrachter. Bevorzugt sind die Motive für den Betrachter in unterschiedlichen Farben erkennbar, also beispielsweise als grüner Stern 25 und als rote bewegte Linie 26.

Das Motiv 25 des ersten Sicherheitsmerkmals ist nur in einem kleinen Kipp winkelbereich 250 sichtbar. Der Kippwinkelbereich 250 wird durch eine Kippwinkeluntergrenze 251 und eine Kippwinkelobergrenze 252 definiert. Außerhalb des Kippwinkelbereiches 250, also beispielsweise in der ersten, dritten und vierten Darstellung des Sicherheitselements in der Figur, ist das Motiv 25 nicht sichtbar. Das Motiv 26 des zweiten Sicherheitsmerkmals ist dagegen über einen wesentlich größeren Kippwinkelbereich 260 sichtbar.

Der Kippwinkelbereich 260 hat ebenfalls eine Kippwinkeluntergrenze 261 und eine kippwinkelobergrenze 262. Das Motiv 26 ist eine Zickzack-Linie oder W-förmige Linie und bewegt sich beim Kippen kontinuierlich über das Sicherheitselement 20. Ab der Kippwinkeluntergrenze 261 ist das Motiv links auf dem Sicherheitselement sichtbar, mit steigendem Kippwinkel wan dert das Motiv 26 nach rechts. Im Kippwinkelbereich 250 ist das Motiv 26 deutlich von dem Motiv 25 des ersten Sicherheitsmerkmals beanstandet. Zu- dem ist vorliegend relevant, dass das bewegte Motiv 26 erst bei einem Kippwinkel cu, der als Bereichskippwinkel 266 bezeichnet wird, in dem ers ten Flächenbereich des ersten Sicherheitsmerkmals ankommt. Der Kippwin kelabstand 255, gebildet aus der Differenz des Bereichskippwinkels 266 und der Kippwinkelobergrenze 252, ist groß gegenüber dem Kippwinkelbereich 250. In diesem Beispiel ist der Kippwinkelabstand 255 größer als der vierfa che Kippwinkelbereich 250.

In gerichtetem Licht sind beide Motive 25, 26 für den Betrachter mit hoher Konturschärfe sichtbar. Die Kontur des Sterns als Motiv 25 ist ebenso gut vom ansonsten dunklen Hintergrund abgegrenzt, wie die W-Linie des Mo tivs 26. In diffusem Licht sieht der Betrachter im Kippwinkelbereich 25, dass die Konturschärfe des Motivs 25 des ersten Sicherheitsmerkmals erkennbar höher ist als die Konturschärfe des Motivs 26 des zweiten Sicherheitsmerk mals. Der Bewegungseffekt bleibt auch im diffusem Licht erhalten und auch die Form, also das W, bleibt erkennbar. Anstelle einer Linie zeigt das zweite Sicherheitsmerkmal als Motiv jedoch eher ein Band mit unscharfer Kontur. Die Helligkeit des Bandes nimmt nun - von innen nach außen - erkennbar ab, so dass das Motiv in seiner Kontur eher unscharf wirkt. Der statische und flächige Bereich 25 des ersten Sicherheitsmerkmals hat dagegen auch im dif fusem Licht eine definierte Kontur. Zu diesem Effekt trägt auch der große Unterschied in der Größe der Kippwinkelbereiche 250, 260 bei. Je kleiner der zweite Kippwinkelbereich ist, desto leichter wird es einen großen Kippwin kelabstand 255 zu bilden. Die Ausrichtung der Mikroreflektoren des zweiten Sicherheitsmerkmals im ersten Flächenbereich, des Sterns, und in dem an grenzenden Umgebungsbereich unterscheidet sich mit steigendem Kipp winkelabstand immer mehr von der Ausrichtung der Mikroreflektoren des ersten Sicherheitsmerkmals. Insgesamt können im angrenzenden Umge bungsbereich auf diesem Weg auch leichter Mikro reflektoren vermieden werden, die im Kippwinkelbereich 250 unter diffusem Licht das Licht zum Betrachter reflektieren würden.

Bei einer Realisierung der Mikroreflektoren durch Mikrospiegel könnten parallel zur Kippachse die Spiegel am linken Rand des Flächenbereichs nach oben und am rechten Rand nach unten ausgerichtet sein und deren Orientie rung dazwischen kontinuierlich monoton von einer Ausrichtung nach oben zu einer Ausrichtung nach unten ändert.

Bei einer Ausführung mit anderen Strukturen als Mikrospiegeln sind ent sprechend andere Strukturparameter zu ändern, welche die Betrachtungs richtungen festlegen, unter denen diese Strukturen hell aufleuchten. So kann beispielsweise bei einer Realisierung mit Beugungsgittern je nach vorgese hener Kipp- und Beleuchtungsrichtung die Gitterperiode und/ oder ein Azimutwinkel der Beugungsgitter verändert werden.

Fig. 3 und 4 zeigen jeweils in Aufsicht zwei an sich bekannte, unterschiedli che Optionen um Mikroreflektoren in einer Mikroreflektoren- Anordnung vorzusehen. Die Mikroreflektoren, beispielsweise als Mikrospiegel, können in Ihrer Ausrichtung, beispielsweise mit Neigungswinkel und Azimutwin kel, frei gewählt werden.

In der Mikroreflektoren- Anordnung 32 der Fig. 3 sind Mikroreflektoren 35, 36 einheitlicher Größe regelmäßig, in einem regelmäßigen Raster, angeord net. Innerhalb der Mikro Spiegelanordnung 32 können jeweils mehrere Mikroreflektoren zu einem Pixel 39 zusammengefasst sein. Gezeigt ist das Pixel 39 mit drei mal vier Mikroreflektoren. Die Mikrospiegelanordnung ist derart ebenfalls regelmäßig in eine Vielzahl von Pixeln aufgeteilt, welche als Pixel- Aufteilung 38 angedeutet ist. In dem Pixel 39 ist ein erster Mikroreflek- tor 35 des ersten Sicherheitsmerkmals und ein zweiter Mikroreflektor 36 des zweiten Sicherheitsmerkmals angeordnet. Vorliegend müssten, da zwei Mo tive verschachtelt werden sollen, mindestens zwei Mikroreflektoren pro Pi xel vorliegen.

In der Mikroreflektoren- Anordnung 42 der Fig. 4 sind Mikroreflektoren 45, 46 quasizufälliger Größe quasizufällig angeordnet. Die Figur zeigt weiterhin dass auch eine Aufteilung 48 in Pixel 49 nicht regelmäßig sein muss. In dem Pixel 49 liegen jeweils zwei erste Mikroreflektoren 45 des ersten Sicherheits merkmals und zweite Mikroreflektoren 46 des zweiten Sicherheitsmerkmals.

In beiden Mikroreflektoren- Anordnungen 32, 42 kann ein Pixel mehr als ei nen Mikroreflektor eines Sicherheitsmerkmals umfassen. So kann beispiels weise die Helligkeit eines flächigen Motivs, ggf. sogar lokal, unterschiedlich eingestellt werden. Vorliegend werden in dem ersten Flächenbereich (des Motivs des ersten Sicherheitsmerkmals) bevorzugt prozentual mehr Mikroreflektoren für das erste Sicherheitsmerkmal als für das zweite Sicher heitsmerkmal vorgesehen, beispielsweise im Verhältnis 66% zu 33% oder 75% zu 25%.

Die Mikroreflektoren liegen, wie nun anhand der Fig. 5 bis 7 beschrieben wird, nicht zwingend in einer gemeinsamen Ebene (bzw. Höhenstufe), son dern bevorzugt auf unterschiedlichen Höhenstufen.

Fig. 5 zeigt im Querschnitt zunächst die einfachste Art einer Anordnung von Mikroreflektoren 55, 56 in einem Sicherheitselement 50. Auf einer Schicht 59, die eine Trägerschicht sein kann, liegt eine durchgehende geprägte Schicht 53, beispielsweise eine UV-gehärtete Prägelackschicht. Das Sicherheitsele ment 50 umfasst somit eine Reliefstruktur 51, in welcher die gerichteten Mikroreflektoren 55, 56 ausgebildet sind. Lediglich zur Veranschaulichung sind vertikale Trennlinien zwischen den benachbarten Mikroreflektoren dar- gestellt. Die Mikroreflektoren 55 des ersten Sicherheitsmerkmals und die Mikroreflektoren 56 des zweiten Sicherheitsmerkmals unterscheiden sich durch ihre Ausrichtung, hier ihrem Neigungswinkel zur Ebene des Sicher heitselements.

In der Regel ist die Mikroreflektor-Anordnung mit einer reflektionserhöhen- den Schicht, wie beispielsweise einer Metallisierung, versehen. Ebenso oder zusätzlich kann eine farbgebende Beschichtung oder Struktur für zumindest eines der Sicherheitsmerkmale vorgesehen werden. Der Betrachter soll die Motive der beiden Sicherheitsmerkmale in unterschiedlichen Farben sehen.

Für die Ausgestaltung nach Figur 5 ist eine selekhv unterschiedliche Be schichtung der Mikroreflektoren der beiden Sicherheitsmerkmale schwer umsetzbar. Daher wird eine farbgebende Struktur - vorzugsweise zusam men mit der Reliefstruktur - erzeugt. Als farbgebende Struktur kann eine diffraktive Struktur oder eine Subwehenlängenstruktur dienen. Selbige sind für sich genommen hinreichend aus dem Stand der Technik bekannt. Die farbgebende Struktur ist der Reliefstruktur der Mikroreflektoren überlagert und kann ebenso das Vorliegen einer reflektionser höhenden Schicht erfor dern.

Fig. 6 zeigt ein Sicherheitselement 60 mit einer (Träger-)Schicht 69 und einer Reliefschicht 63, in welcher eine Reliefstruktur 61 vorliegt. Die Reliefstruktur 61 umfasst zwei Teilrelief Strukturen 67, 68. Die Teilrelief Strukturen 67, 68 sind auf unterschiedlichen Höhenstufen - senkrecht zur Ebene des Sicher heitselements - angeordnet. Die höher hegende Teilreliefstruktur 67 umfasst die Mikroreflektoren 66 des zweiten Sicherheitsmerkmals. Die tiefer hegende Teilreliefstruktur 68 umfasst die Mikroreflektoren 65 des ersten Sicherheits merkmals.

Die Teilrelief Strukturen und somit die Mikrospiegel der beiden Sicherheits merkmale können nun, da sie auf unterschiedlichen Höhenstufen liegen, ein facher selektiv unterschiedlich beschichtet werden. Vorzugsweise werden beide Teilreliefstrukturen mit einer reflektionserhöhenden Beschichtung ver sehen. Anschließend kann nur eine Teilrelief Struktur mit einer lasierenden Farbe beschichtet werden oder können beide Teilreliefstrukturen mit unter schiedlichen lasierenden Farben versehen werden.

Auf die höher liegende Teilreliefstruktur 67 in Fig. 6 kann in einem Kontakt transferschritt Farbe übertragen werden. Ebenso kann von der höher liegen den Teilreliefstruktur 67 eine - auf beide Teilrelief Strukturen 67, 68 aufge brachte - Farbe weggewischt oder mittels eines Kontaktabhebeschrittes ent fernt werden.

Fig. 7 zeigt ein Sicherheitselement 70 mit einer Zwischenschicht 78 und zwei unabhängigen Reliefschichten 73, 74. Für jedes der beiden Sicherheitsmerk mal ist eine eigene Reliefstruktur 71, 72 vorgesehen. Die erste Reliefstruktur 71 umfasst die Mikroreflektoren 75 des ersten Sicherheitsmerkmals. Die zweite Reliefstruktur 72 umfasst die - zumindest im Überlappungsbereich - anders ausgerichteten Mikroreflektoren 76 des zweiten Sicherheitsmerkmals. In der ersten Reliefstruktur 71 sind transparente Abschnitte 77 (oder Ausspa rungen in der Reliefschicht) vorgesehen. Die transparenten Abschnitte 77 können strukturiert oder unstrukturiert sein, sie sind jedoch nicht mit der reflektionserhöhenden Beschichtung versehen. Die Größe der transparenten Abschnitte 77 liegt vorzugsweise im Bereich von einem oder wenigen Mikroreflektoren, also beispielsweise zwischen 5 und 200 gm. Die unter den transparenten Abschnitten 77 angeordneten Mikroreflektoren 76 des zweiten Sicherheitsmerkmals erzeugen das Motiv für den Betrachter. An Positionen, die durch Mikroreflektoren 75 der ersten Reliefstruktur 71 verdeckt sind, können in der zweiten Reliefstruktur 72 optional Mikroreflektoren 76 vorlie gen oder transparente und/ oder unstrukturierte Abschnitte 77 vorliegen. Dass zwei transparente Abschnitte auch übereinander angeordnet sein kön nen, um ein Durchsichtsmerkmal zu bilden, ist für sich genommen bekannt. Für weitere Details eines solchen Aufbaus, beispielsweise für Varianten der gerasterten Anordnung der Mikroreflektoren in der oberen Reliefstruktur kann auf DE 102018005447 verwiesen werden.

Die in getrennten Reliefstrukturen 71, 72 vorliegenden Mikroreflektoren 75, 76 können nun auch getrennt voneinander mit einer farbgebenden Beschich tung oder farbgebenden Zwischenschicht versehen werden. In einer ersten Variante wird die Zwischenschicht 78 oder die zweite Relief Schicht 74 als zweite farbgebende Schicht für die zweiten Mikroreflektoren 76 des zweiten Sicherheitsmerkmals verwendet. Optional können dabei die ersten Mikrore flektoren mit einer ersten lasierenden Farbschicht, mit unterschiedlicher Far be, beschichtet werden. Die transparenten Abschnitte 77 der ersten Reli efstruktur 71 bleiben frei von der ersten Farbe. Sie könnten jedoch theore tisch auch mit beschichtet werden, falls das erste Motiv in einem Mischfarb ton aus erster und zweiter Farbe sichtbar werden soll. In einer zweiten Vari ante wird über zumindest einer der (oder beiden) reflexionserhöhenden Be schichtungen der ersten oder zweite Mikrospiegel 75, 76 eine (oder zwei un terschiedliche) lasierende Farbschichten aufgebracht. Die zweite Reliefstruk tur 72 wird entsprechend zunächst farblich und dann reflektionserhöhend beschichtet. In Aufsicht können mit allen Varianten nach Fig. 5 bis 8 beispielsweise wie derum die Anordnungen nach Fig. 3 oder 4 oder andere gewünschte Ver schachtelungen erzielt werden. Selbstverständlich blickt der Betrachter wei terhin von oben auf die im Querschnitt dargestellten Sicherheitselemente.

Wie aus dem Vorstehenden bereits ableitbar ist, können auch eine farbge bende Beschichtung und eine farbgebende Struktur in einer Mikroreflektor- Anordnung, für unterschiedliche Sicherheitsmerkmale oder sogar für das selbe Sicherheitsmerkmal, verwendet werden.

Fig. 8 zeigt noch einmal eine Ausgestaltung mit zwei Reliefstrukturen 81, 82 auf zwei Höhenstufen in einem Sicherheitselement 80. Erstmals figürlich dargestellt sind die weiteren Beschichtungen 831, 832, 841. Eine erste Relief schicht 83 mit der ersten Reliefstruktur 81 wird nur partiell vorgesehen. Auf der Reliefschicht 83 ist eine reflektionserhöhende Schicht 831 und eine lasie rende Farbschicht 832 aufgebracht. Erste Mikroreflektoren 851 in einem ers ten Flächenbereich sind einheitlich in einer ersten Richtung ausgerichtet. Der Flächenbereich hat beispielsweise die Kontur des Buchstaben A. In diesem Beispiel sind weitere erste (bzw. dritte) Mikroreflektoren 852 in einem weite ren ersten (bzw. dritten) Flächenbereich einheitlich in einer anderen Rich tung ausgerichtet. Der dritte Flächenbereich hat beispielsweise die Kontur des Buchstaben B. Die Buchstaben A und B werden für den Betrachter in der Farbe der lasierenden Farbschicht 832, also beispielsweise grün, sichtbar. Auf einer zweiten Reliefschicht 84 mit der zweiten Reliefstruktur 82 und deren Mikroreflektoren 86 liegt die reflektionserhöhende Schicht 841. Eine farbge bende Schicht 88 ist hier als höhenausgleichende Schicht gestaltet. Alternativ sind selbstverständlich auch eine separate Zwischenschicht oder eine nicht- höhenausgleichende Schicht (analog zur Farbschicht 832) als farbgebende Schicht einsetzbar. Durch die farbgebende Schicht 88 sieht der Betrachter das bewegte Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals, das durch die zweiten Mikroreflektoren 86, 861, 862 erzeugt wird, in einer anderen Farbe, bei spielsweise rot.

Fig. 9 zeigt die optische Wirkung eines Sicherheitselements 90 beim Kippen um eine Achse 97. Die Kipprichtung ist wiederum mit dem Pfeil 98 angedeu tet und könnte als Ost-West-Kippen bezeichnet werden. An der Achse 99 der Kippwinkel a sind in diesem Beispiel acht verschiedene Kippwinkel cn bis äs dargestellt.

Die Ausgestaltung der Motive in Fig. 9 orientiert sich am Beispiel aus Fig. 8 mit zwei ersten Sicherheitsmerkmalen, deren Motive 94, 95 als flächenhafte Buchstaben kippwinkelabhängig sichtbar werden. Das erste Motiv 95 in Form des Buchstabens A ist nur in einem ersten Kippwinkelbereich 950 (a3 bis 04) in seinem Flächenbereich sichtbar. Das weitere erste (bzw. dritte) Mo tiv 94 in Form des Buchstabens B ist nur in einem weiteren ersten Kippwin kelbereich 940 (äs bis O ) in seinem Flächenbereich sichtbar. Diese beiden ersten Kippwinkelbereiche 940, 950 sind sehr klein - mindestens um einen Faktor vier kleiner, eher mehr als 10 mal kleiner - gegenüber dem zweiten Kippwinkelbereich 960 (ai bis a,s) des bewegten Motivs 96 des zweiten Si cherheitsmerkmals. Das zweite Motiv 96 ist beim Kippwinkel cn als V- förmige nach unten geöffnete Linie im unteren Abschnitt des Sicherheit selements sichtbar. Das Motiv 96 wandert danach beim Kippen kontinuier lich nach oben und ändert dabei seine Form, bis es beim Kippwinkel a,s als V-förmige nach oben geöffnete Linie im oberen Abschnitt des Sicherheit selements sichtbar ist. Bei einem Bereichskippwinkel 966 (02) liegt das Motiv 96 in dem weiteren ersten Flächenbereich des weiteren ersten Motivs 94. Der Kippwinkelabstand 945 zwischen dem Bereichskippwinkel 966 und der Kippwinkeluntergrenze 941 des weiteren ersten Kippwinkelbereiches 940 ist ebenfalls groß verglichen mit der Größe des Kippwinkelbereiches 940 (grö ßer Faktor 5 bzw. 10). Ähnlich ist die Situation für den ersten Kippwinkelbe reich 950 des ersten MoÜvs 95. Erst bei einem Bereichskippwinkel 967 (a ? ) liegt das Mohv 96 in dem ersten Flächenbereich des ersten Motivs 95. Der Kippwinkelabstand 955 zwischen dem Bereichskippwinkel 967 und der Kippwinkelobergrenze 952 des ersten Kippwinkelbereiches 950 ist ebenfalls groß verglichen mit der Größe des ersten Kippwinkelbereiches 950 (größer Faktor 4 bzw. 8). Bevorzugt durch unterschiedliche farbgebende Schichten (über Reliefstrukturen auf unterschiedlichen Höhenstufen) sind die Mohve für den Betrachter farblich unterschiedlich, also beispielsweise das bewegte Motiv 96 rot und die ersten Mohve 94, 95 grün.

Der Betrachter sieht das bewegte Motiv 96 des zweiten Sicherheitsmerkmals in gerichtetem Licht als linienarhges Mohv mit guter Konturschärfe. Die beiden ersten Mohve 94, 95 weisen ebenfalls eine hohe Konturschärfe auf, die für den Betrachter insbesondere vergleichbar mit der Konturschärfe des bewegten Motivs 96 ist. Vorliegend sind die Kippwinkelbereiche und die Kippwinkelabstände so groß gewählt, dass die flächigen statischen Mohve 94, 95 auch im diffusen Licht eine hohe Konturschärfe haben. Im ersten Kippwinkelbereich 940 sieht der Betrachter im diffusen Licht, dass die Kon turschärfe des ersten Motivs 94 höher ist als die Konturschärfe des zweiten Motivs 96. Der Unterschied in der Konturschärfe wird im diffusen Licht ebenso für das weitere erste Motiv 95 im weiteren ersten (bzw. dritten) Kippwinkelbereich 950 im Vergleich mit dem zweiten Mohv 96 beobachtet.

In Fig. 8 oder 9 soll eine Metallisierung 831 der oberen Reliefstruktur 81 noch mit einer passgenauen, insbesondere lasierenden, Buntfarbe 832 überzogen sein, so dass die beiden ersten Mohve 94, 95 unter den entsprechenden Kippwinkeln beispielsweise in grüner Farbe aufleuchten. Eine solche pass- genaue Überlagerung von semitransparenter Buntfarbe und Metallisierung kann z.B. dadurch erreicht werden, dass man eine zunächst vollflächige Me tallisierung mit einem gerasterten Überdruck eines hier grün eingefärbten Resistlacks versieht und das Metall dann an den nicht mit Resistlack ge schützten Stellen wegätzt. Alternativ kann der eingefärbte Resistlack in ei nem Kontakttransferschritt selektiv auf die Metallisierung 831 der oberen Reliefstruktur 81 übertragen werden.

In einer einfachen Ausführung ist der Flächenbereich des weiteren ersten Motivs 94 mit Mikro spiegeln gefüllt, die alle dieselbe Orientierung aufwei sen. Dieser Flächenbereich leuchtet im Wesentlichen nur unter einem Be trachtungswinkel hell auf, der Betrachtungswinkelbereich 940 ist beispiels weise kleiner gleich 1 Grad. Der Kippwinkelbereich 950 des ersten Motivs 95 kann leicht vergrößert werden, indem die Ausrichtung seiner Mikrore flektoren in der Fläche des Motivs um einen Vorgabewert quasizufällig vari iert. Dieser Ansatz ist bereits näher beschrieben in DE 102010047250 Al.

In dem zweiten linienartige Motiv 96 können sich wie dargestellt Länge und/ oder Form der Linie ändern. Ebenso oder zusätzlich kann eine zweite, motivinterne Bewegung auf der Linie erzeugt werden. Wenn die Linie nicht als durchgängige Linie, sondern als eine regelmäßige oder unregelmäßige Aneinanderreihung kleiner heller Punkte dargestellt wird, kann entlang der Linie die zweite Bewegung dargestellt werden. Weitere Details zu solchen Ausgestaltungen, insbesondere zur Darstellung der Linien, sind beschrieben in DE 102010 055688 Al.

Die ersten Motive 94, 95 sind bevorzugt einfache flächige Motive. In Varian ten sind jedoch auch erste Motive mit Wölbung oder motivinterner Bewe gung denkbar. Bevorzugt liegt die Richtung der motivinternen Bewegung orthogonal zur Kontur des Motivs (wie zuvor entsprechend DE 102010055 688 Al). Die Konturschärfe des ersten Motives kann zudem bei motivinter ner Bewegung auch besser erhalten werden, wenn nur die Ausrichtung der Mikroreflektoren in der Motivinnenfläche, also innerhalb der Kontur, für die motivinterne Bewegung verwendet wird. DE102012020257 Al beschreibt einen Wölbflipeffekt. Vorliegend kann als erstes Motiv beispielsweise eine der beiden Teilansichten eines solches Wölbflip-Elements als gewölbte Dar stellung verwendet werden.

Der an die ersten Motive 94, 95 angrenzende Umgebungsbereich soll im Kippwinkelbereich dieser Motive dunkel wirken. Bevorzugt weisen daher die Mikrospiegel des zweiten Motivs hier eine deutlich andere Steigung auf als die Spiegel der ersten Motive 94, 95.

Wenn die Mikrospiegel der ersten und zweiten Motive in einander ver schachtelt vorliegen, so ist es ratsam, eine solche Verschachtelung auch au ßerhalb der eigentlichen Motivbereiche der ersten Motive fortzusetzen. In der Ausgestaltung nach Fig. 9 könnte man die Fläche des gesamten Sicher heitselements so aufteilen, dass überall eine Verschachtelung vorliegt, in der die Spiegel des zweiten Motivs 96 beispielsweise 50% der Fläche einnehmen. Die anderen 50% werden im Bereich des Motivs „A" mit den entsprechen den Spiegeln des Motivs 95 befüllt, im Bereich „B" mit den Spiegeln des Mo tivs 94. Außerhalb dieser Bereiche können die nicht mit Spiegeln des zweiten Motiv befüllten 50% der Fläche mit unauffälligen, bei den meisten Betrach tungswinkeln dunklen Strukturen befüllt werden, beispielsweise mit sehr steil verkippen Mikrospiegeln oder mit sogenannten Mottenaugenstruktu ren. Würde man in diesen Bereichen 100% der Fläche mit Mikrospiegeln des zweiten Motiv belegen, so wären beim Durchlaufen des zweiten Motivs die Bereiche „A" und „B" dann dunkler als deren Umgebung, da im Bereich des „A"s bzw. des „B"s ja nur 50% der verschachtelten Fläche mit Spiegeln des zweiten Motivs belegt sind. Insofern würden die ersten Motive hier bei an deren als den zugehörigen ersten Kippwinkelbereichen als dunkles „Nega tiv" sichtbar, was insbesondere mit Blick auf eine möglichst hohe Fäl schungssicherheit unerwünscht sein kann.

In den bisher beschriebenen Ausgestaltungen erscheinen die ersten bzw. zweiten Motive jeweils in nur einem (ersten bzw. zweiten) Farbton. Jedes Motiv erscheint in seinem Farbton, die Farbtöne der Motive sind unter schiedlich. Auf den unterschiedlichen Höhenstufen sind beispielsweise un terschiedliche lasierende Farbschichten vorgesehen, die auf der Höhenstufe jedoch einheitlich sind. In weiterführenden Ausgestaltungen können auch innerhalb der ersten bzw. zweiten Motive unterschiedliche Farbtöne vorge sehen sein. Auf einer Höhenstufe können lasierende Farbschichten mit be reichsweise unterschiedlichen Farbtönen vorgesehen werden.

So könnte beispielsweise in Fig. 9 das Motiv 95 eine andere Farbe aufweisen als das Motiv 94, indem diese Bereiche beispielsweise mit unterschiedlichen lasierenden Buntfarben überzogen werden. Weiterhin können auch inner halb dieser Motive 94, 95 verschiedenen Buntfarben vorliegen. So könnte das Motiv 95 noch eine - durch bereichsweise unterschiedliche lasierende Bunt farben erzeugte - Unterstruktur aufweisen. Beispielsweise könnten die Buch staben „A" und „B" nicht nur gleichmäßig grün erscheinen sondern z.B. auch eine Musterung in anderer Farbe, z. B. rot, aufweisen. Eine solche Mus terung kann auch in Form kleiner Motive, beispielsweise kleiner Wertzahlen oder Währungssymbole, vorliegen. Die Buchstaben könnte hier beispiels weise grün sein mit einem Muster aus kleinen Wertzahlen (z.B. rote ,,50"er). Weiterhin wären auch Ausführungen mit z.B. Farbverläufen möglich. Bezugszeichenliste

1 Banknote 2 Sicherheitselement

5 erstes Sicherheitsmerkmal

6 zweites Sicherheitsmerkmal 8 Banknotensubstrat

20, 90 Sicherheitselement

25, 95 Motiv des ersten Sicherheitsmerkmals

26, 96 Motiv des zweiten Sicherheitsmerkmals

94 Motiv des dritten Sicherheitsmerkmals

28. 98 Kipprichtung

29. 99 Kippwinkel

250, 260, 940, 950, 960 Betrachtungswinkelbereich

251, 261, 941, 951, 961 Kippwinkeluntergrenze

252, 262, 942, 952, 962 Kippwinkelobergrenze

266, 966, 967 Bereichskippwinkel

255, 945, 955 Kippwinkelabstand

32, 42 Mikro Spiegelanordnung

38. 48 Pixel- Aufteilung

39.49 Pixel mit Mikro spiegeln 35, 45 erste Mikrospiegel des ersten Sicherheitsmerkmals

36, 46 zweite Mikrospiegel des zweiten Sicherheitsmerkmals 50, 60, 70, 80 Sicherheitselement

51, 61 Reliefstruktur

67. 68 T eilrelief Struktur 71, 81 Erste Reliefstruktur 72, 82 Zweite Reliefstruktur

53, 63 Prägeschicht

73, 83 erste Prägeschicht

74, 84 zweite Prägeschicht

55, 65, 75, 851, 852 erste Mikrospiegel des ersten Sicherheitsmerkmals

56, 66, 76, 861, 862 zweite Mikrospiegel des zweiten Sicherheitsmerkmals

77 transparentes Element

78, 88 Zwischenschicht

59. 69 Trägerschicht

831, 841 Reflexionserhöhende Schicht

832 Lasierende Farbschicht