WIESMANN CHRISTOPHER (DE)
KRAUSS THOMAS F (GB)
UNIV ST ANDREWS (GB)
BERGENEK KRISTER (DE)
WIESMANN CHRISTOPHER (DE)
KRAUSS THOMAS F (GB)
EP2192626A2 | 2010-06-02 | |||
EP1855327A2 | 2007-11-14 | |||
US20060024013A1 | 2006-02-02 | |||
EP1387413A2 | 2004-02-04 | |||
EP1460460A2 | 2004-09-22 | |||
US20050285132A1 | 2005-12-29 |
"Applied Physics Letters", December 2001, pages: 4280 - 4282
Patentansprüche 1. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) mit - einer Halbleiterschichtenfolge (2) mit wenigstens einer aktiven Schicht (3) , und - einem photonischen Kristall (4) zur Einkopplung oder zur Auskopplung einer Strahlung mit einer Scheitelwellenlänge (λθ) aus der oder in die Halbleiterschichtenfolge (2), wobei der photonische Kristall (4) von der aktiven Schicht (3) beabstandet ist und durch eine Überlagerung von mindestens zwei Gittern (41, 42) mit voneinander verschiedenen, auf die Scheitelwellenlänge (λθ) normierten reziproken Gitterkonstanten gebildet ist. 2. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach dem vorhergehenden Anspruch, bei dem eine der normierten reziproken Gitterkonstanten zwischen einschließlich 1,0 und 1,35 beträgt, und die andere der Gitterkonstanten zwischen einschließlich 1,7 und 2 , 6 beträgt, und bei dem der photonische Kristall (4) ein eindimensionaler Kristall ist, wobei der photonische Kristall (4) durch streifenförmige Ausnehmungen gebildet ist . 3. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem - eine der normierten reziproken Gitterkonstanten zwischen einschließlich 1,0 und 1,35 beträgt, und die andere der Gitterkonstanten zwischen einschließlich 1,7 und 2 , 6 beträgt, - die mindestens zwei Gitter (41, 42) durch Löcher (51, 52) gebildet sind, wobei die Löcher (51, 52) der mindestens zwei Gitter (41, 42) voneinander verschiedene mittlere Radien (rl, r2) aufweisen, - der mittlere Radius (r2) der Löcher (52) des Gitters (42) mit der kleineren realen Gitterkonstante A2 zwischen einschließlich 0,15 x A2 und 0,30 x A2 liegt, - der mittlere Radius (rl) der Löcher (51) des Gitters (41) mit der größeren realen Gitterkonstante (AI) zwischen einschließlich 0,40 x A2 und 0,50 x A2 liegt, und - die Löcher (51, 52) der mindestens zwei Gitter (41, 42) gleiche Tiefen aufweisen. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der photonische Kristall (4) ein Teil der Halbleiterschichtenfolge (2) ist. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem für eine oder für zwei der normierten reziproken Gitterkonstanten G gilt: 0, 7 < G < n, wobei n ein maximaler Brechungsindex der Halbleiterschichtenfolge (2) ist. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem für einen Betrag aus einer Differenz der zwei oder von zwei der normierten reziproken Gitterkonstanten Gi, G2 gilt: 0, 5 < ki-G2 I < 2, 5. 7. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der photonische Kristall (4) durch eine Superposition der mindestens zwei Gitter (41, 42) gebildet ist. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der photonische Kristall (4) auf mindestens einem der folgenden Materialien basiert oder hieraus besteht: AlnGamI ni_n_mN, AlnGamI ni_n_mP, AsnGamI ni-n_mP, ZnO, ZnMgO, CdS, ZnCdS, MgBeO, ZnSe, ZnS, ITO. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem an einer dem photonischen Kristall (4) abgewandten Hauptseite (20) der Halbleiterschichtenfolge (2) ein Spiegel (6) angebracht ist, wobei ein Abstand (D) zwischen dem Spiegel (6) und der aktiven Schicht (3) mindestens 100 nm und höchstens 6 ym beträgt. 10. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ein Abstand (T) zwischen dem photonischen Kristall (4) und der aktiven Schicht (3) mindestens 150 nm und höchstens 8 ym beträgt. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem Fourier-Amplituden einer insbesondere zweidimensionalen Fourier-Transformation des photonischen Kristalls (4), wobei die Fourier-Amplituden von je einer stärksten Banden von einem der Gitter (41, 42) in der Fourier-Transformation stammen, mit einer Toleranz von höchstens 25 % gleich groß sind. 12. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die mindestens eine aktive Schicht (3) zur Erzeugung von ultraviolettem, sichtbarem und/oder nahinfrarotem Licht ausgebildet ist, wobei mindestens 40 % einer Intensität des die Halbleiterschichtenfolge (3) und/oder den photonischen Kristall (4) verlassenden Lichts innerhalb eines Winkelbereichs mit einem Öffnungswinkel von höchstens 50° aus dem photonischen Kristall (4) emittiert wird. 13. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem eine der aktiven Schicht (3) abgewandte Seite des photonischen Kristalls (4) mit einer Strahlung durchlässigen, elektrisch leitfähigen Schicht (7) bedeckt ist. 14. Optoelektronisches Halbleiterbauteil (1) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem der photonische Kristall (4), in mindestens einem Querschnitt gesehen, eine Rechteck-sägezahnförmige Oberfläche aufweist. 15. Photonischer Kristall (4) für ultraviolette, sichtbare und/oder nahinfrarote Strahlung, wobei der photonische Kristall (4) frei von einer zu einer Strahlungserzeugung oder zu einer Strahlungsabsorption eingerichteten aktiven Schicht ist, und der photonische Kristall (4) durch eine Überlagerung von mindestens zwei Gittern (41, 42) mit voneinander verschiedenen reziproken Gitterkonstanten gebildet ist. |
Optoelektronisches Halbleiterbauteil und photonischer
Kristall
Es wird ein optoelektronisches Halbleiterbauteil angegeben. Darüber hinaus wird ein photonischer Kristall angegeben.
In der Druckschrift Applied Physics Letters, Ausgabe 79, Nummer 26, Seiten 4280 bis 4282, Dezember 2001, ist eine
Lichtquelle angegeben, die gerichtete Strahlung emittiert und die einen zweidimensionalen photonischen Kristall beinhaltet.
Eine zu lösende Aufgabe besteht darin, ein optoelektronisches Halbleiterbauteil anzugeben, das mit hoher Effizienz
Strahlung in einen bestimmten Raumwinkelbereich emittiert. Eine weitere zu lösende Aufgabe besteht darin, einen
photonischen Kristall zu einer Strahlungseinkopplung oder zu einer Strahlungsauskopplung anzugeben.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils beinhaltet dieses eine
Halbleiterschichtenfolge mit wenigstens einer aktiven
Schicht. Die mindestens eine aktive Schicht ist dazu
eingerichtet, im Betrieb des Halbleiterbauteils eine
elektromagnetische Strahlung zu erzeugen oder zu detektieren. Die aktive Schicht kann eine Einfach-Quantentopfstruktur oder eine Mehrfach-Quantentopfstruktur beliebiger Dimensionalität umfassen .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils weist die in der aktiven Schicht erzeugte oder die von der aktiven Schicht zu detektierende Strahlung eine Scheitelwellenlänge, englisch peak wavelength, auf. Die Scheitelwellenlänge ist diejenige Wellenlänge, bei der im Spektrum der zu erzeugenden oder zu emittierenden Strahlung eine maximale Intensität vorliegt.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils beinhaltet dieses zumindest einen
photonischen Kristall. Der photonische Kristall ist zur
Einkopplung oder zur Auskopplung einer von der aktiven
Schicht erzeugten oder einer von der aktiven Schicht zu detektierenden Strahlung eingerichtet.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist der photonische Kristall ein Material mit einer periodischen Variation des optischen
Brechungsindexes. Eine Periodizität der Änderung des
Brechungsindexes erfolgt dabei auf einer Skala der
Größenordnung der Vakuumwellenlänge der Strahlung, für die der photonische Kristall vorgesehen ist. Zum Beispiel erfolgt die Variation des Brechungsindexes auf Längen, die zwischen einschließlich einem Viertel und einem Vierfachen der
Scheitelwellenlänge liegen.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist der photonische Kristall von der aktiven Schicht beabstandet. Mit anderen Worten grenzt die aktive Schicht nicht unmittelbar an den photonischen
Kristall. Die aktive Schicht ist auch kein Teil des
photonischen Kristalls.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist der photonische Kristall durch eine Überlagerung von mindestens zwei Gittern mit voneinander verschiedenen, auf die Scheitelwellenlänge normierten
reziproken Gitterkonstanten gebildet. Mit anderen Worten weist der photonische Kristall wenigstens zwei Gitter mit verschiedenen Gitterkonstanten auf, die miteinander
kombiniert sind. Eine eindimensionale oder eine
zweidimensionale Fourier-Analyse des photonischen Kristalls liefert also mindestens zwei voneinander verschiedene
Gitterkonstanten. Dass die reziproken Gitterkonstanten auf die
Scheitelwellenlänge normiert sind, kann folgendes bedeuten: Eine reziproke Gitterkonstante G* ergibt sich aus einer zugrunde liegenden realen Gitterkonstanten A in einem
eindimensionalen Fall aus dem Zusammenhang G* = 2π / A. Ein Wellenvektor kg bei der Scheitelwellenlänge λθ ergibt sich zu kg = 2π / λθ, wobei λθ die Scheitelwellenlänge im Vakuum ist. Die normierte reziproke Gitterkonstante G ergibt sich dann zu G = G* / kg = λθ / A. Für zum Beispiel ein zweidimensionales, hexagonales Gitter ergibt sich G = (2 λθ)/ (3 0,5 A) .
In mindestens einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils beinhaltet dieses wenigstens eine
Halbleiterschichtenfolge mit mindestens einer aktiven Schicht sowie zumindest einen photonischen Kristall zur Einkopplung oder zur Auskopplung einer von der mindestens einen aktiven
Schicht zu erzeugenden oder zu empfangenden Strahlung aus der oder in die Halbleiterschichtenfolge. Die Strahlung weist eine Scheitelwellenlänge auf. Der photonische Kristall ist von der aktiven Schicht beabstandet und durch eine
Überlagerung von mindestens zwei Gittern mit voneinander verschiedenen, auf die Scheitelwellenlänge normierten, reziproken Gitterkonstanten gebildet. Halbleiterschichtenfolgen, insbesondere zur Erzeugung einer elektromagnetischen Strahlung im ultravioletten, sichtbaren und/oder nahinfraroten Spektralbereich, weisen einen
vergleichsweise hohen Brechungsindex von beispielsweise mehr als 2 oder von mehr als 3,5 auf. Insbesondere durch den hohen Brechungsindex kann es zu einer Führung von Moden der
Strahlung in der Halbleiterschichtenfolge mit der aktiven Schicht kommen. Hierdurch kann eine Auskopplung dieser Moden aus der Halbleiterschichtenfolge erschwert sein.
Eine Möglichkeit, derartige Moden aus einer
Halbleiterschichtenfolge auszukoppeln, besteht darin, eine Hauptfläche der Halbleiterschichtenfolge aufzurauen. Hieraus resultiert im Allgemeinen eine Halbleiterschichtenfolge, die an der Hauptfläche ein Lambertscher Strahler ist oder die eine einem Lambertschen Strahler ähnliche
Abstrahlcharakteristik aufzeigt. Für Anwendungen, bei denen der Halbleiterschichtenfolge zum Beispiel optische Systeme zu einer Fokussierung nachgeschaltet sind, kann eine
gerichtetere Abstrahlung als bei einem Lambertschen Strahler erwünscht sein.
Zu einer effizienten Lichtauskopplung und gerichteten
Abstrahlung kann ein photonischer Kristall an der
Halbleiterschichtenfolge geformt sein. Über einen
photonischen Kristall ist im Regelfall nur ein solcher
Strahlungsanteil auskoppelbar, der eine Bragg-Bedingung erfüllt. Die Bragg-Bedingung stellt insbesondere einen
Zusammenhang zwischen der Wellenlänge des Strahlungsanteils und der Gitterkonstanten des photonischen Kristalls her. Eine effiziente Auskopplung einer Strahlung erfolgt im Regelfall nur für solche Moden der Strahlung, für die die Bragg- Bedingung für die Gitterkonstante des photonischen Kristalls erfüllt ist.
Durch einen photonischen Kristall, der durch eine
Überlagerung von Gittern mit wenigstens zwei voneinander verschiedenen Gitterkonstanten gebildet ist, kann die Bragg- Bedingung für mehr Moden der Strahlung erfüllt werden, verglichen mit dem Fall, dass der photonische Kristall nur mit einem Gitter mit einer einzigen Gitterkonstanten gebildet ist. Durch einen solchen photonischen Kristall ist also insbesondere eine Auskoppeleffizienz von gerichtet
emittierter Strahlung aus der Halbleiterschichtenfolge steigerbar . Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils liegt ein Betrag aus einer Differenz von wenigstens zwei oder von allen der normierten, reziproken Gitterkonstanten zwischen einschließlich 0,5 und 2,5. Anders ausgedrückt gilt: 0,5 -S | G]_—G2 I - 2,5, wobei G]_ und G2 die zwei oder zwei der normierten, reziproken Gitterkonstanten des Gitters sind. Insbesondere liegt der Betrag zwischen einschließlich 0,8 und 1,3. Im Falle von mehr als zwei
Gitterkonstanten ist insbesondere G ] _ die größte und G2 die kleinste der Gitterkonstanten.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils weist eine der normierten, reziproken Gitterkonstanten einen Wert zwischen einschließlich 1,0 und 1,35 auf, bevorzugt zwischen einschließlich 1,05 und 1,25, insbesondere zwischen einschließlich 1,10 und 1,20.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils beträgt eine der normierten, reziproken Gitterkonstanten zwischen einschließlich 1,7 und 2,6, insbesondere zwischen einschließlich 1,7 und 1,9 oder
zwischen einschließlich 2,0 und 2,4. Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist der photonische Kristall ein Teil der Halbleiterschichtenfolge. In diesem Fall ist der photonische Kristall bevorzugt aus dem gleichen Material geformt oder basiert auf dem gleichen Material, aus dem die
Halbleiterschichtenfolge gebildet ist. Beispielsweise ist der photonische Kristall dann in eine Schicht der
Halbleiterschichtenfolge strukturiert, insbesondere in eine äußerste Schicht der Halbleiterschichtenfolge. Ist der photonische Kristall durch eine Überlagerung von mindestens drei Gittern mit voneinander verschiedenen
Gitterkonstanten gebildet, so können sich die angegebenen Faktoren auf alle oder nur auf einen Teil der
Gitterkonstanten beziehen.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils gilt für eine, für zwei und/oder für alle der normierten reziproken Gitterkonstanten G der
Zusammenhang: 0,7 < G < n, wobei n ein maximaler
Brechungsindex der Halbleiterschichtenfolge ist, wobei zur Ermittlung des mittleren Brechungsindexes der
Halbleiterschichtenfolge der photonische Kristall selbst nicht einzubeziehen ist, in dem Fall, dass der photonische Kristall ein Teil der Halbleiterschichtenfolge ist.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils sind die mindestens zwei Gitter, die den photonischen Kristall bilden, durch Löcher in einer Schicht, insbesondere in einer Schicht der Halbleiterschichtenfolge, geformt. Die Löcher der mindestens zwei Gitter weisen
voneinander verschiedene mittlere Radien insbesondere größer als Null auf. Die Löcher von einem der Gitter können hierbei gleich Null sein, so dass stellenweise mit anderen Worten
Löcher in dem anderen Gitter weggelassen sind. Beispielsweise weisen die Löcher einen kreisförmigen oder ellipsenförmigen Grundriss auf. Ebenso können die Löcher einen quadratischen oder rechteckigen Grundriss, insbesondere mit abgerundeten Ecken, aufweisen.
Es kann der photonische Kristall hiernach durch ein einziges Übergitter mit einer einzigen Übergitterkonstante
beschreibbar sein, wobei Gitterpunkte dieses Übergitters durch Löcher mit unterschiedlichen Radien belegt sind. Die Verteilung der Radien der Löcher erfolgt nach den
Gitterkonstanten der zwei Gitter, deren Überlagerung den photonischen Kristall bildet, und ergibt sich nicht aus dem Übergitter .
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils weisen die Löcher der beiden Gitter im Rahmen der Herstellungstoleranzen jeweils gleiche Tiefen auf. Insbesondere weichen die einzelnen Tiefen der Löcher der beiden Gitter um höchstens 25 % oder um höchstens 10 ~6 von einer mittleren Tiefe, gemittelt über die Löcher beider
Gitter, ab.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist der photonische Kristall durch eine Superposition der mindestens zwei Gitter gebildet.
Superposition bedeutet insbesondere, dass der photonische Kristall nicht durch ein einziges Übergitter beschreibbar ist, bei dem an allen Gitterpunkten des Übergitters Löcher mit unterschiedlichen Radien größer Null geformt sind.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils bedeutet Superposition, zusätzlich oder alternativ zu der im vorangehenden Absatz beschriebenen
Ausführungsform, dass der photonische Kristall Ausnehmungen mit vorgegebenen, unterschiedlichen Tiefen aufweist. Eine Gesamttiefe der Ausnehmungen ergibt sich bevorzugt aus einer Summe von Tiefen, die die einzelnen Gitter aufweisen würden, falls diese nicht superpositioniert wären.
Beispielsweise ist ein photonischer Kristall, der aus einer Überlagerung von zwei Gittern mit Löchern unterschiedlicher Radien geformt ist und ein Übergitter aufweist, bei dem alle Gitterplätze mit Löchern belegt sind, kein durch
Superposition zweier Gitter gebildeter photonischer Kristall ist, im vorliegenden Kontext. Ebenso ist es möglich, dass Superposition bedeutet, dass die Überlagerung der Gitter unabhängig voneinander erfolgen kann, so dass die genaue Positionierung des einen Gitters
unabhängig von der genauen Positionierung und/oder
Ausrichtung des anderen Gitters sein kann.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils tragen mindestens zwei der Gitter,
insbesondere alle Gitter des photonischen Kristalls mit einer Toleranz von höchstens 25 % gleich stark zu einer Auskopplung oder zur einer Einkopplung der Strahlung aus der oder in die Halbleiterschichtenfolge bei. Bevorzugt beträgt die Toleranz höchstens 10 %, insbesondere höchstens 5 %. Eine Bestimmung des Strahlungsanteils, dessen Einkopplung oder Auskopplung auf eines der Gitter des photonischen Kristalls zurückgeht, kann durch eine Analyse der von dem Halbleiterbauteil
beispielsweise emittierten Strahlungen in mehreren Bildebenen mit verschiedenen Abständen zu dem Halbleiterbauteil
erfolgen. In die Analyse kann insbesondere einfließen, welche spektralen Anteile in welche Raumwinkel emittiert werden.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist die mindestens eine aktive Schicht zur Erzeugung einer ultravioletten, sichtbaren und/oder
nahinfraroten Strahlung ausgebildet, wobei mindestens 40 % einer Intensität des von dem Halbleiterbauteil emittierten Lichts innerhalb eines Winkelbereichs, insbesondere eines Kegels, mit einem Öffnungswinkel von höchstens 50°,
insbesondere von höchstens 30°, aus dem photonischen Kristall emittiert wird. Der Raumwinkelbereich beträgt also zum
Beispiel höchstens 0,2π sr oder höchstens Ο,ΐπ sr. Mit anderen Worten erfolgt die Auskopplung der Strahlung aus der Halbleiterschichtenfolge heraus durch den photonischen
Kristall gerichtet in einen kleinen Raumwinkelbereich.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils emittiert das Halbleiterbauteil einen um mindestens 10 Prozentpunkte oder einem um mindestens 20 Prozentpunkte höheren Strahlungsanteil in einen
Raumwinkelbereich, der durch einen Kegel mit einem
Öffnungswinkel von 50° oder von 30° gebildet wird, als ein so genannter Lambert ' scher Strahler. Die Abstrahlung des
Halbleiterbauteils erfolgt also insbesondere gerichteter als bei einem Lambert ' sehen Strahler.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist eine der aktiven Schicht abgewandte Seite des photonischen Kristalls mit einer
strahlungsdurchlässigen, dielektrisch oder, bevorzugt, elektrisch leitfähigen Schicht bedeckt. Eine solche Schicht kann zu einer Stromaufweitung oder Stromverteilung dienen. Ausnehmungen des photonischen Kristalls, durch die eine
Variation des Brechungsindexes realisiert ist, können
vollständig oder teilweise mit einem Material der
strahlungsdurchlässigen Schicht gefüllt sein. Die
Gitterkonstanten des photonischen Kristalls sind dann
bevorzugt an den durch die strahlungsdurchlässige Schicht veränderten Brechungsindex der Ausnehmungen anzupassen.
Bevorzugt sind die Radien von den gegebenenfalls vorhanden Löchern der Gitter des photonischen Kristalls zusätzlich oder alternativ ebenso angepasst.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils basiert der photonische Kristall (4) auf einem oder auf mehreren der folgenden Materialien oder besteht hieraus: Al n Ga m I ni_ n _ m N, Al n Ga m I ni_ n _ m P, As n Ga m I ni- n _ m P, ZnO, ZnMgO, CdS, ZnCdS, MgBeO, ZnSe, ZnS, Indiumzinnoxid oder kurz ITO. Hierbei gilt 0 ^ n < 1, 0 ^ m < 1 und n+m < 1, insbesondere 0 < n < 1, 0 < m < l und n+m < 1. Die genannten Materialen können zusätzlich Dotierstoffe wie zum Beispiel Si oder B enthalten.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist der photonische Kristall ein
eindimensionaler Kristall. Mit anderen Worten erfolgt dann eine Modulierung des Brechungsindexes des photonischen
Kristalls nur entlang genau einer Raumrichtung. Zum Beispiel sind dann Strukturelemente des photonischen Kristalls
grabenförmige Ausnehmungen, die bevorzugt jeweils entlang einer geraden Linie verlaufen, gebildet. Benachbarte
Ausnehmungen berühren sich bevorzugt nicht.
Mit anderen Worten kann eine Oberfläche des photonischen Kristalls, in einem Querschnitt gesehen, ähnlich einem
Rechteckspannungssignal oder mit Rechteck-Sägezähnen geformt sein. Hierbei weist insbesondere jeder zweite Reckteck- Sägezahn eine gleiche Breite auf und benachbarte Sägezähne weisen voneinander verschiedene Breiten auf.
Gemäß zumindest einer Ausführungsform des optoelektronischen Halbleiterbauteils ist dieses eine Leuchtdiode.
Darüber hinaus wird ein photonischer Kristall angegeben. Bei dem photonischen Kristall kann es sich um einen photonischen Kristall handeln, wie er in Verbindung mit einer oder mehrerer der Ausführungsformen des optoelektronischen
Halbleiterbauteils beschrieben ist. Merkmale des
optoelektronischen Halbleiterbauteils sind daher auch für den hier beschriebenen photonischen Kristall offenbart und umgekehrt .
In mindestens einer Ausführungsform ist der photonische
Kristall für ultraviolette, sichtbare und/oder nahinfrarote Strahlung eingerichtet. Der photonische Kristall ist frei von einer zu einer Strahlungserzeugung oder zu einer
Strahlungsabsorption eingerichteten aktiven Schicht. Außerdem ist der photonische Kristall durch eine Überlagerung von mindestens zwei Gittern mit voneinander verschiedenen
reziproken Gitterkonstanten gebildet.
Nachfolgend wird ein hier beschriebenes optoelektronisches Halbleiterbauteil sowie ein hier beschriebener photonischer Kristall unter Bezugnahme auf die Zeichnung anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Gleiche Bezugszeichen geben dabei gleiche Elemente in den einzelnen Figuren an. Es sind dabei jedoch keine maßstäblichen Bezüge dargestellt, vielmehr können einzelne Elemente zum besseren Verständnis übertrieben groß dargestellt sein.
Es zeigen: Figuren 1 und 2 schematische Schnittdarstellungen von
Ausführungsbeispielen von hier beschriebenen optoelektronischen Halbleiterbauteilen,
Figur 3 eine schematische Darstellung von Beispielen von
Spektren einer von hier beschriebenen
Halbleiterbauteilen emittierten Strahlung,
Figuren 4, 5, 7 und 10 schematische Draufsichten auf
Ausbildungsbeispiele von hier beschriebenen
photonischen Kristallen,
Figuren 6 und 8 schematische Darstellungen von
Auskoppeleffizienzen in Abhängigkeit von einem Abstrahlwinkel und von einer Wellenlänge von
Ausführungsbeispielen von hier beschriebenen
Halbleiterbauteilen,
Figur 9 eine schematische Darstellung eines Verfahrens zur
Herstellung eines hier beschriebenen
Halbleiterbauteils, und
Figur 11 eine schematische Darstellung eines Beispiels einer
Modenverteilung eines Halbleiterbauteils. In Figur 1 ist ein Ausführungsbeispiel eines hier beschriebenen optoelektronischen Halbleiterbauteils 1 in einer Schnittdarstellung schematisch dargestellt. Eine
Halbleiterschichtenfolge 2 weist eine aktive Schicht 3 auf, in den Figuren als Strich-Linie gekennzeichnet. Ferner umfasst die Halbleiterschichtenfolge 2 einen photonischen Kristall 4, der durch eine periodische Variation eines
Brechungsindexes in Form von Ausnehmungen in einer äußersten Schicht der Halbleiterschichtenfolge 2 gestaltet ist. Die Ausnehmungen reichen nicht bis zu der mindestens einen aktiven Schicht 3. In den Figuren ist der photonische
Kristall 4 durch eine Punkt-Linie von den weiteren Teilen der Halbleiterschichtenfolge 2 rein zeichnerisch abgeteilt. Der photonische Kristall 4 ist physisch Teil der
Halbleiterschichtenfolge 2 und ist mit dieser monolithisch geformt .
An einer dem photonischen Kristall 4 abgewandten Hauptseite 20 der Halbleiterschichtenfolge 2 ist bevorzugt ein Spiegel 6 angebracht. Bei dem Spiegel 6 kann es sich um einen
Metallspiegel, beispielsweise mit oder aus Silber, handeln. Ebenso ist es möglich, dass der Spiegel 6 eine Kombination aus einem transparenten Material mit einem niedrigen
Brechungsindex und einer reflektierenden Metallschicht ist. Über den Spiegel 6 ist die Halbleiterschichtenfolge 2 an einem Träger 8 angebracht. Zur Vereinfachung der graphischen Darstellung sind elektrische Kontakte der
Halbleiterschichtenfolge 2 in den Figuren nicht dargestellt.
Ein Abstand D zwischen der aktiven Schicht 3 und dem Spiegel 6 beträgt zum Beispiel mindestens 100 nm und höchstens 6 ym. Bevorzugt beträgt der Abstand D zwischen einschließlich 100 nm und 2 ym oder zwischen einschließlich 100 nm und 150 nm. Der Abstand D ist bevorzugt ein ganzzahliges
Vielfaches einer Scheitelwellenlänge λθ*, addiert mit einem Viertel der Scheitelwellenlänge λθ*. Beispielsweise beträgt der Abstand D 0,75 λθ* oder 1,25 λθ* oder 1,75 λθ . λθ* ist hierbei eine Scheitelwellenlänge λθ im Vakuum geteilt durch einen mittleren Brechungsindex n des Bereichs der
Halbleiterschichtenfolge 2, der zwischen der Hauptseite 20 und der aktiven Schicht 3 liegt. Der Abstand D ist bevorzugt eine Distanz zwischen dem Spiegel 6 und einer Mitte der mindestens einen aktiven Schicht, insbesondere in einer Richtung senkrecht zu dem Spiegel 6. Insbesondere bei einer auf GaN oder InGaN basierenden Halbleiterschichtenfolge gilt für den Abstand D bevorzugt der Zusammenhang: 0,5 λθ/η < D < λθ/η. Ein Abstand T zwischen dem photonischen Kristall 4 und der aktiven Schicht 3 beträgt zum Beispiel mindestens 150 nm und höchstens 8 ym, insbesondere mindestens 500 nm und höchstens 6 ym. In Figur 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel des
Halbleiterbauteils 1 dargestellt. Der photonische Kristall 4 ist an einer der aktiven Schicht 3 abgewandten Hauptseite 25 der Halbleiterschichtenfolge 2 von einer klarsichtigen, elektrisch leitfähigen Schicht 7 mindestens teilweise bedeckt. Die Schicht 7 kann Ausnehmungen des photonischen Kristalls 4, die in der Halbleiterschichtenfolge 2 erzeugt sind, teilweise oder, wie in Figur 2 gezeigt, vollständig ausfüllen. Beispielsweise umfasst oder besteht die elektrisch leitfähige Schicht 7 aus einem transparenten leitfähigen Oxid, insbesondere aus Indiumzinnoxid, kurz ITO. Eine mittlere Dicke der elektrisch leitfähigen Schicht 7 beträgt beispielsweise zwischen einschließlich 80 nm und 400 nm, insbesondere um 120 nm. Durch die elektrisch leitfähige Schicht 7 kann eine
Stromverteilung in lateraler Richtung erfolgen oder
verbessert sein. Hierdurch ist insbesondere der Abstand T zwischen der aktiven Schicht 3 und dem photonischen Kristall 4 reduzierbar, wodurch eine insgesamt dünnere
Halbleiterschichtenfolge 2 erzielt werden kann.
In den Figuren 3A und 3B sind schematisch Spektren einer von den Halbleiterbauteilen 1 etwa gemäß den Figuren 1 und 2 erzeugten Strahlung dargestellt. Die Scheitelwellenlängen λθ sind jeweils diejenigen Wellenlängen λ, bei denen eine maximale Intensität I vorliegt. In Figur 3A liegt die
Scheitelwellenlänge λθ bei etwa 460 nm, in Figur 3B bei etwa 850 nm.
In Figur 4 sind verschiedene Draufsichten auf Beispiele der photonischen Kristalle 4 dargestellt. Die illustrierten photonischen Kristalle 4 können insbesondere bei einem
Halbleiterbauteil 1 gemäß den Figuren 1 und 2 vorliegen.
Der photonische Kristall 4 gemäß Figur 4A ist ein
eindimensionaler photonischer Kristall, das heißt, eine
Variation des Brechungsindexes erfolgt nur entlang genau einer lateralen Richtung. Der photonische Kristall 4 ist durch eine Überlagerung eines ersten Gitters 41 und eines zweiten Gitters 42 gebildet. Eine reale Gitterkonstante A2 des zweiten Gitters 42 beträgt die Hälfte einer realen
Gitterkonstante AI des ersten Gitters 41. Beide Gitter 41, 42 sind durch streifenförmige oder rillenartige Ausnehmungen, bevorzugt in der Halbleiterschichtenfolge 2, gebildet. Die Ausnehmungen verlaufen entlang gerader Linien. Breiten der Ausnehmungen der Gitter 41, 42 unterscheiden sich voneinander. Im Querschnitt gesehen weist eine Oberfläche des photonischen Kristalls 4 dann einen Rechteck-Sägezahnverlauf auf . Gemäß Figur 4B ist der photonische Kristall 4 durch eine Überlagerung von zwei Gittern mit Löchern 51, 52 mit
unterschiedlichen Radien gebildet. Alle Gitterpunkte eines Übergitters sind mit den Löchern 51, 52 der beiden Gitter, die den photonischen Kristall 4 bilden, besetzt, entsprechend der Gitterkonstanten der beiden Gitter. Eine Verteilung der Radien der Löcher 51, 52 ergibt sich also nicht alleine aus dem Übergitter und somit auch nicht eine Gesamtstruktur des photonischen Kristalls 4. Das Übergitter weist eine
quadratische Grundstruktur auf. Die Gitterkonstanten der beiden den photonischen Kristall 4 bildenden, überlagerten Gitter unterscheiden sich um einen Faktor 2.
Gemäß Figur 4C weist der photonische Kristall 4 eine
hexagonale Grundstruktur auf. Die beiden den photonischen Kristall 4 bildenden Gitter sind durch die Löcher 51, 52 mit unterschiedlichen Radien gebildet. Die Gitterkonstanten der beiden Gitter unterscheiden sich um einen Faktor 2.
Gemäß Figur 4D weist der photonische Kristall ebenfalls eine hexagonale Grundstruktur auf. Die Gitterkonstanten der den photonischen Kristall 4 bildenden Gitter unterscheiden sich um einen Faktor Wurzel aus 3 ~ 1,73.
Anders als in Figur 4 dargestellt können die den photonischen Kristall 4 bildenden Gitter auch Gitterkonstanten aufweisen, die sich um einen Faktor Wurzel aus 2 oder um ein Dreifaches oder Vierfaches voneinander unterscheiden. In Figur 5A ist detaillierter der photonische Kristall 4 gemäß Figur 4C illustriert. Die Löcher 51 des ersten Gitters weisen einen größeren Radius rl auf. Der Radius rl der Löcher 51 beträgt zum Beispiel zwischen einschließlich einem 0,40- fachen und einem 0,50-fachen der realen Gitterkonstante A des Gitters mit der kleineren Gitterkonstante. Die Radien r2 der kleineren Löcher 52 betragen beispielsweise zwischen
einschließlich dem 0,15-fachen und dem 0,30-fachen der realen Gitterkonstante A.
In Figur 5C ist ferner eine elektronenmikroskopische Aufnahme des photonischen Kristalls 4 gezeigt. Das Halbleiterbauteil 1 weist eine auf Galliumarsenid basierende
Halbleiterschichtenfolge mit einer Gesamtdicke (T + D) von zirka 800 nm auf und emittiert um eine Scheitelwellenlänge λθ von zirka 850 nm. Die Gitterkonstante A beträgt etwa 270 nm.
In Figur 5B ist ein Verhältnis aus Strahlungsintensitäten II und 12 der von den den photonischen Kristall 4 bildenden Gittern ausgekoppelten Strahlungsintensitäten in Abhängigkeit des Radius rl der Löcher 51 des ersten Gitters angegeben. Der Radius r2 der kleineren Löcher beträgt hierbei ein 0,21- faches der Gitterkonstanten A, vergleiche Figur 5A. Mit zunehmendem Wert der Radien rl steigt der Anteil der
Strahlung, der von den größeren Löchern 51 des Gitters mit der größeren realen Gitterkonstanten aus der
Halbleiterschichtenfolge 2 ausgekoppelt wird. Das Verhältnis II zu 12 ist also durch eine geeignete Wahl der Radien rl, r2 der Löcher 51, 52 der Gitter einstellbar.
In Figur 6 sind Fernfelder einer emittierten Strahlung in Abhängigkeit von einem Emissionswinkel Θ und in Abhängigkeit von der Wellenlänge λ aufgetragen. In Figur 6A ist das Fernfeld eines Bauteils gezeigt, bei dem der photonische Kristall nur durch ein hexagonales Gitter gebildet ist, beispielsweise nur durch das Gitter mit den kleineren Löchern 52 gemäß Figur 5A. Zum Vergleich ist in Figur 6B das Fernfeld für das Halbleiterbauteil 1 mit dem photonischen Kristall 4 gemäß Figur 5C dargestellt. Helle Bereiche in Figur 6 sind Bereiche, in die verstärkt Strahlung von dem Bauteil oder dem Halbleiterbauteil 1 emittiert wird. In Figur 7A ist schematisch ein photonischer Kristall 4 illustriert, der durch eine Superposition der Gitter 41, 42 gebildet ist. Beispielsweise eine Gesamttiefe der
resultierenden Ausnehmungen in der Schicht, in der der photonische Kristall 4 geformt ist, ergibt sich aus einer Summe der Tiefen der Ausnehmungen, die auf das Gitter 41 zurückgehen sowie der Ausnehmungen, die auf das Gitter 42 zurückgehen. Hieraus resultiert eine vergleichsweise komplexe Struktur des photonischen Kristalls 4, siehe die
elektronenmikroskopische Aufnahme gemäß Figur 7B.
In Figur 7C ist ferner eine zweidimensionale Fourier- Transformation einer Oberseite des photonischen Kristalls 4 gemäß Figur 7B dargestellt. Die Fourier-Amplituden für eine stärkste Bande des Gitters 41 und für eine stärkste Bande des Gitters 42 sind, mit einer Toleranz von höchstens 25 % oder von höchstens 10 %, gleich groß. Mit anderen Worten sind die je stärksten Banden der Gitter 41, 42 in der Darstellung gemäß Figur 7C ungefähr gleich intensiv ausgeprägt. Aus der Fourier-Transformation ist ablesbar, dass die auf die beiden, superpositionierten Gitter zurückgehenden Intensitäten der emittierten Strahlung vergleichbar groß sind. In Figur 8A ist das optische Fernfeld für ein Bauteil angegeben, bei dem eine Abwandlung eines photonischen
Kristall mit nur einem einzigen Gitter, etwa nur dem Gitter 41 der Figur 7A, gebildet ist. In Figur 8B ist das Fernfeld für den photonischen Kristall 4 gemäß Figur 7B gezeigt. Das zugrunde liegende Halbleiterbauteil 1 basiert auf
Indiumgalliumnitrid. Die Halbleiterschichtenfolge weist eine Gesamtdicke (D + T) von zirka 5 ym bis 6 ym auf. Die
Scheitelwellenlänge λθ liegt bei zirka 450 nm. Gemäß Figur 8A beträgt die eine einzige normierte, reziproke Gitterkonstante des hexagonalen Gitters 2,3. Gemäß Figur 8B betragen die normierten, reziproken Gitterkonstanten der zwei
superpositionierten Gitter zirka 1,15 und 2,3. Im Vergleich zu einem abgewandeltem photonischen Kristall etwa gemäß Figur 6A oder Figur 8A ist eine Intensität der von dem Halbleiterbauteil 1 emittierten Strahlung gemäß Figur 6B oder Figur 8B um mehrere Prozent erhöht. Darüber hinaus erfolgt die Emission der Strahlung jeweils konzentriert in einen vergleichsweise kleinen Raumwinkelbereich.
In Figur 9 ist ein Herstellungsverfahren für das
optoelektronische Halbleiterbauteil 1 illustriert. Mit dem Verfahren kann beispielsweise ein Halbleiterbauteil 1 gemäß Figur 7B hergestellt werden.
Gemäß Figur 9A wird über ein lithographisches Verfahren das Gitter 42 mittels eines Belichtens auf einen Fotolack 9, der auf der Halbleiterschichtenfolge 2 mit der aktiven Schicht 3 aufgebracht ist, übertragen. Alternativ kann ein Schreiben des Gitters 42 in den Fotolack 9 beispielsweise über
Elektronenstrahlung erfolgen. Hierdurch resultieren belichtete beziehungsweise mit Elektronen bestrahlte Bereiche 90 des Fotolacks 9.
Gemäß Figur 9B wird das weitere Gitter 41 ebenfalls auf den Fotolack 9 übertragen, so dass ein komplexeres Muster der belichteten beziehungsweise bestrahlten Bereiche 90 entsteht. Die Dosis der Belichtung beziehungsweise der Bestrahlung ist bevorzugt so gewählt, dass der Fotolack 9 durch die
Belichtung beziehungsweise durch die Bestrahlung nicht gesättigt wird. Bei dem Fotolack handelt es sich zum Beispiel um einen Positivlack.
In Figur 9C ist die Geometrie des Fotolacks 9 dargestellt, nach dem die belichteten oder bestrahlten Bereiche 90
entfernt wurden. Anschließend erfolgt ein Ätzen, wodurch die Struktur des Fotolacks 9 auf die Halbleiterschichtenfolge 2 übertragen wird, wodurch der photonische Kristall 4
resultiert, siehe Figur 9D. Anstelle eines lithographischen oder photolithographischen Verfahrens ist ein durch Superposition von zwei Gittern gebildeter photonischer Kristall 4 auch beispielsweise durch ein so genanntes Nanoimprint-Verfahren erzeugbar. Hierbei wird ein entsprechend geformter Stempel auf den Fotolack 9 gedrückt, worauf ein Ätzen erfolgt, so dass die Struktur des Stempels mit Hilfe des Fotolacks auf die
Halbleiterschichtenfolge 2 übertragbar ist.
In Figur 10 ist eine Draufsicht auf den photonischen Kristall 4 gemäß Figur 7B dargestellt. Der photonische Kristall 4 ist hierbei mit einer transparenten, elektrisch leitfähigen
Schicht 7 überdeckt, so dass beispielsweise das
Halbleiterbauteil 1 gemäß Figur 2 resultiert. In Figur 11 ist eine Modenintensität B m einer Modenverteilung ß m in Einheiten von kg = 2π / λθ dargestellt. Unterhalb von ß m =1 ist die Modenintensität B m um einen Faktor 50
vergrößert dargestellt. Die Modenverteilung ß m weist ein breites Maximum um zirka 1,3 sowie ein schmäleres Maximum um zirka 2,3 auf. Mit einem photonischen Kristall 4 mit
reziproken Gitterkonstanten von 1,15 und 2,3, zum Beispiel wie in Figur 7B gezeigt, ist bei einer derartigen
Modenverteilung ß m eine hohe Auskoppeleffizienz erzielbar.
Abhängig von der Modenverteilung ß m sind die reziproken
Gitterkonstanten, insbesondere im Falle eines photonischen Kristalls 4, der durch eine Superposition zweier Gitter gebildet ist, anpassbar. Weist die Modenverteilung mehrere
Maxima auf, so kann der photonische Kristall 4 bevorzugt auch durch eine Überlagerung von mehr als zwei Gittern,
beispielsweise durch eine Überlagerung von drei oder von vier Gittern mit verschiedenen Gitterkonstanten, gebildet sein.
Die hier beschriebene Erfindung ist nicht durch die
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Vielmehr umfasst die Erfindung jedes neue Merkmal sowie jede Kombination von Merkmalen, was insbesondere jede Kombination von Merkmalen in den Patentansprüchen beinhaltet, auch wenn dieses Merkmal oder dies Kombination selbst nicht explizit in den Patentansprüchen oder Ausführungsbeispielen angegeben ist . Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der deutschen Patentanmeldung 10 2009 057 780.7, deren Offenbarungsgehalt hiermit durch Rückbezug aufgenommen wird.